Mon Oct 01 17:19:46 CEST 2012 | Mephisto735 | Kommentare (47) | Stichworte: Benzin, Mephisto, Mercedes, Modell, NEFZ, sparen, Sprit, Umwelt
zu viel verbraucht?
Die Verbrauchswerte vieler neuer Fahrzeuge sind beeindruckend niedrig. Leider werden sie im Alltagseinsatz fast nie erreicht. Die Autohersteller werben mit dem offiziellen Spritverbrauch der im „Europäischem Fahrzyklus“ (NEFZ) ermittelt wird. Mit diesen arbeitet auch der Gesetzgeber beispielsweise bei der Berechnung von Kfz-Steuern oder der Festlegung von CO2-Grenzwerten. Allgemein verbindliche Aussagen über den „persönlichen“ Kraftstoffverbrauch gibt aber auch der Wert „insgesamt“ nicht, der im Zyklus als Durchschnittsverbrauch angenommen wird. Dabei soll der NEFZ realistischer sein, als die vormals geltende Regelung bis 1996. [Focus Online, April 2012] Viele Schreiberlinge auf Motor -Talk und auch darüber hinaus, beklagen sich immer wieder über irreführende Verbrauchsangaben. Realitätsfremde Prospektwerte, nicht zu erzielende Sparfahrten oder gar abnormale Fabelwerte werden dabei immer wieder moniert. Im Zuge des Hybridvormarsches ergeben sich sogar noch antemberaubendere Minimalverbräuche, dass viele potenzielle Neufahrzeugkäufer gar nicht mehr abschätzen können, wo sich deren zukünftiger Vebrauch tatsächlich einpegeln wird. Dabei ist doch die Fahrzyklusreglung zum Spritverbrauch für uns Autofahrer optimal. Schließlich berechnet Vater Staat aus diesen resultierenden CO2 Werten unsere KFZ Steuer. Also wer nimmt es da nicht gern in Kauf einen dicken 6 Zyinder Turbo zu fahren, der auf dem Papier - im Gegesatz zu realen Fahrpraxis- nur 8 Liter verbraucht, um uns so jährlich vor übermaßen hohen KFZ Steuern zu schützen? Eine "Win Win" Situation für Autohersteller und Käufer? Mercedes, BMW & Co. werben mit abstrus niedrigen Verbrauchsangaben und der potenzielle Käufer darf sich freuen über die gesparte Steuer. Skurill erscheint es dabei, wenn einige fordern diesen Fahrzyklus der realen Norm anzupassen. Sind es doch dann genau diese Leute, die sich bei zu hohe staatliche Abgaben ihres Autos ärgern. Denn wer spritfressende Boliden fährt, muss sich im Vorraus darüber im Klaren sein, dass Leistung von Kraftstoff kommt. Wozu also eine sicherlich veraltete, aber durcháus lukrative Verbrauchsmessung reformieren, wenn wir uns damit nur selbst in Fleisch schneiden? Nutzen wir also diese Verbrauchsangaben als Vergleichswerte untereinander, denn sicherlich haben auch diese Zahlen nur geringe Aussagekraft. http://www.motor-talk.de/.../Attachment.html?attachmentId=686149 Entscheidet Ihr, mephisto735 http://www.nwzonline.de/.../THEMEN_MOTOR_2_0a3c5481-2c51-481 |
Mon Oct 01 18:15:46 CEST 2012 | norske
Ist es wirklich eine Win-Win Situation, wenn der Staat (Wer ist das eigentlich und warum wünscht man ihm nur schlechtes?) um seine Einnahmen „betrogen“ wird?
Wie sähe es denn aus, wenn keiner mehr Steuern zahlen würde? Was wäre denn, wenn der dicke 6 Zylinder Turbo irgendwann morgens gestohlen wäre und nach dem Wählen der 110 nur die Bandansage „Diese Rufnummer ist nicht vergeben“ käme, da der Staat die Polizei aus finanziellen Gründen abschaffen musste. Wäre es tatsächlich eine Win-Win Situation, wenn Du an einem Herzinfarkt stirbst, weil der Rettungsdienst der Berufsfeuerwehr nicht kommt, weil der Staat dafür ebenso wenig Geld hat wie für den Betrieb der Klinik, die Dein Leben retten könnte? Ist es auch dann noch eine Win-Win Situation, wenn Bildung und Gesundheit vom Stand des Privatvermögens abhängig sind, weil der Staat das nicht mehr bezahlen kann?
Vielleicht sollte man eine Win-Win Situation nicht an ein paar €uro Kfz-Steuer festmachen.
Grüsse
Norske
Mon Oct 01 18:27:51 CEST 2012 | Goify
Die Frage ist ja, was soll eine reale Norm sein. Irgendwann legte man fest, dass eine Normstrecke (aus der Stadt morgens raus, Schnellstraße zum Industriegebiet) der Norm entspricht. An welchen Wert sollte man den Zyklus sonst anpassen?
Wenn man sich bemüht, kann man die Normwerte erreichen, natürlich nicht bei 160 auf der BAB oder digitalem Fahrstil. Befolgt man allerdings alle Spritspartipps, schafft man das auch.
Nicht umsonst unterbietet die ams in ihrer Normrunde in der Regel den NEFZ, also müssen es Menschen aus Fleisch und Blut schaffen, sparsamer zu fahren, als der Normmensch.
Auch schätze ich die gute Vergleichbarkeit unter den Fahrzeugen, was schlagartig nur noch mit Neuwagen funktionieren würde, da die Bestandsfahrzeuge nach der alten Norm gemessen wurden.
Mon Oct 01 18:32:37 CEST 2012 | Mephisto735
Norske, auch wenn du die in gewisser wWeise recht hast, ist deine Argumentation trotzdem absurd. Die Win Win Situation bezieht sich rein auf die Beziehung zwischen Autokäufer und Autohersteller. Das ein statt durch den NEFZ Zyklus betrogen wird..., diese Meinung hast du sicherlich exklusiv
Auch wenn das Bsp. des NEFZ hier nur suboptimal passt, so ist hier keinesfalls von negativen Folgen meinerseits zu schließen. Das also keiner Steurn zahlt, und glaube mir davon müssen wir alle genug zahlen, war nie die Rede. Hier heißt es nur, schneiden wir uns nicht selbst ins Fleisch, wenn gefordert wird, dass der NEFZ realistischer angepasst wird?. Über prinzipien des Sozialstaatsprinzip können wir gern mal an anderer Stelle debattieren
mep
Mon Oct 01 18:53:55 CEST 2012 | Achsmanschette51801
Das Problem ist ja auch, daß die Normverbräuche nicht einmal vergleichbar sind. Mein Realverbrauch liegt z.B. irgendwo im Bereich zwischen 90 und 400% des Normverbrauchs - bei einer solchen Genauigkeit kann man es auch gleich bleiben lassen.
Bei einigen sind die Normwerte auf lange Sicht gar nicht erreichbar, selbst wenn man sehr spritsparend fährt. Irgendwann braucht man halt doch eingeschaltetes Licht, irgendwann ist doch mal die Batterie so leer, daß sie aufgeladen werden sollte, irgendwann... das kann man nahezu endlos fortführen.
Die Kfz-Steuern sind sowieso im Vergleich zu den sonstigen Autokosten lächerlich gering.
Mon Oct 01 19:24:50 CEST 2012 | norske
@ Mephisto735:
Durchaus möglich, dass meine Ansicht zum NEFZ Zyklus und den daraus entstehenden Steuerproblem exklusiv ist. Nichts desto trotz entgehen dem Staat durch diese Fehlberechnung aber dringend benötigte Steuergelder, die uns allen wieder zu Gute kämen. Es ist ja schließlich nicht wirklich so, dass sich von den Steuereinnahmen die Politiker die Taschen vollmachen, auch wenn das in den verschiedenen Blogs und Threads gerne so dargestellt wird (kommt hier sicher auch noch ).
Grüsse
Norske
PS: Danke übrigens für die Aufklärung darüber, dass wir alle genug Steuern zahlen müssen. Das war mir, trotz über 30 Jahren in steuerpflichtigen Beschäftigungen, gar nicht bewusst – aber ich lasse mich immer gerne belehren…
Mon Oct 01 19:52:11 CEST 2012 | Mephisto735
...gewiss nicht!
Mon Oct 01 20:04:28 CEST 2012 | norske
@ Mephisto735:
… mmmh, dann warte mal ab, bis die richtigen Wutbürger Dein Thema entdeckt haben…
Grüsse
Norske
Mon Oct 01 20:54:12 CEST 2012 | emil2267
ob dem staat was an steuereinnahmen fehlt,wenn super fast 1,80€ kosten & die neu erworbene mistkarre plötzlich nen verbrauch hat,der dem stand der technik vor 20jahren entspricht,waage ich grad mal zu bezweifeln
Mon Oct 01 21:01:33 CEST 2012 | Trennschleifer8157
@mephisto
als konstrastprogram zu norskes' beitrag halte ich dein gesamtes einstandsposting fuer komplett absurd... die logik, dass in ein paar gesparten euros kfz-steuer die glueckseligkeit erkennbar sein soll, waehrend voellig ungeniert phantastische mondverbrauchswerte postuliert werden, die jeden gutglaeubigen kunden nach kauf leicht zum hb-maennchen werden lassen koennten, ist einfach nur komplett irre.
ist jetzt nicht persoenlich gemeint, aber ich halte das ganze ding hier fuer kompletten stuss
gruesse vom doc
Mon Oct 01 21:20:45 CEST 2012 | Mephisto735
Keine Sorge docfrggler, persönlich nehme ich dein posting gewiss nicht Aber mir so richtig erklären, was du in meine Beiträge hinein interprtierst, erschließt sich mir trotzdem nicht. Wenn ein Neuwagen mehr verbraucht als im Prospekt angeben, ist das zweifelsohne ärgerlich. Leider steckt dieses Problem in fast jedem Neuwagenkauf und ist daher ein permentes, aber durchaus kalkulierbares Problem, mit dem die meisten umgehen müssen. Den Sinn einen Fahrzyklus zu erarbeiten, wo der Verbrauch praxisgerechter und somit höher ausfällt, ergibt sich mir einfach noch nicht, da ich auch da nie genaue Werte vorgesetzt bekomme, aber sich obendrein den Mehrverbrauch in meiner KFZ Steuer widerspiegelt. Sich dabei an einezelnen Euros hochzuziehen ist sicherlich nicht meine Absicht. Begriffen was du daran absurd siehst, habe ich bis jetzt nocht nicht. Vielleicht liegt es ja auch nur daran, dass man sich zu sehr "OFF Topic" bewegt
Der oben niedergeschriebene Artikel umreißt einfach nur Aussagen von MT Usern und Aussagen eines Focus Redakteurs. Eine Wertung zu diesen Aussagen möchte ich gar nicht treffen, solange man eben bei Thema bleibt.
Ich weiß nicht wo du eine solche Logik erkennst, sorry
mep
Mon Oct 01 21:35:55 CEST 2012 | Trennschleifer8157
das ist doch von dir, oder ist mir irgendwas essentielles entgangen ?! ich kann eher skurrilitaet darin erkennen, 13 euro kfz steuer im jahr sparen zu wollen und dafuer 130 euro mehrkosten fuer kraftstoff an der backe zu haben...
gruesse vom doc
Mon Oct 01 21:52:09 CEST 2012 | Mephisto735
Aber das Geld für Mehrverbrauch zahle ich doch auch, wenn der dieser vorab genau angegeben wurde. Was nützt es mir vorm Kauf schwarz auf Weiß abgedruckt zu haben, dass mein Auto 10Liter anstatt 8 benötigt. Im Kleinwagensegment ist das sicherlich noch von Bedeutung, aber sobald sich das Richtung Oberklasse verschiebt, sind sich die meisten Käufer ohnehin bewusst, dass die angegebene Leistung selten durch angegeben Prospektwerte zu erreichen ist. Wie macht man es also jeden Recht, zufriedenstellende Verbrauchsangaben anzugeben? Das sollte dabei die essentielle Frage sein?
Mon Oct 01 23:22:37 CEST 2012 | tino27
Von mir aus kann man den NEFZ lassen, um ihn als Vergleichmittelzu belassen, aber nicht als Grundlage für Steuererhebung. Dann lieber auf Benzin was aufschlagen.
Tue Oct 02 10:34:32 CEST 2012 | Duftbaumdeuter27085
Was hat die Steuer mit dem Messverfahren zu tun? Und warum sollte dem staat durch "falsch" gerechnete verbräuche Steuern entgehen? Ist es nicht so, das es den NEFZ vor der neuen kfz Steuer gab? Also wurde die KFZ Steuer dem Aktuellen NEFZ angepasst. Würde man den NEFZ reformieren, müsste dies auch mit der KFZ Steuer geschehen...
Eine Win Win Situation ist völlig falsch. Es ist eine reine WIN Situation für die Automobil Industrie. Nur sie Profitiert von den realitätsfremden Verbrauchsangaben.
Eine Reformation hätte natürlich vor und Nachteile. zum einen geht in der ersten zeit die Übersicht verloren, zum anderen hätte man langfristig gesehen aber auch realistischere Verbrauchsangaben. Und da die Hersteller die Fahrzeuge auf den NEFZ einstellen, so dass auf dem Papier äußerst niedrige werte raus kommen, wäre ein realistischerer NEFZ sicherlich auch gut für die tatsächlichen verbräuche...
In wie weit die Steuer hierzu überhaupt passend ist, ist sowieso fraglich. Denn egal wie realistisch die Verbrauchsangabe ist, so sagt sie überhaupt nichts über den Tatsächlichen (absoluten) Ausstoß aus. Wer also im Jahr 2.000km mit seinem SUV fährt zahlt mehr als der jenige wer im Jahr 50.000km mit seinem Kleinwagen fährt. So gesehen wäre eine reine Kraftstoffsteuer sicherlich wesentlich realistischer...
Tue Oct 02 16:35:50 CEST 2012 | PS-Schnecke40066
Anderer Vorschlag: Eine App, welche über GPS und Trägheitssensoren eine konkrete Fahrt (samt Fahrstil) im Altauto mitloggt. Dieses Logfile lädt der Kunde dann in den Neuwagenkonfigurator, und dieser errechnet mittelst hinterlegter Kennfelder und Berücksichtigung der Extras, welchen realen Verbrauch der Neuwagen dann genau mit diesem Fahrzyklus bei dieser konkreten Fahrt gehabt hätte.
Tue Oct 02 16:46:39 CEST 2012 | tino27
Das hat in so weit was damit zu tun, als das gerade stark motorisierte und schwere Autos begünstigt werden. Es ist nun mal Fakt, dass hier die größten Abweichungen zum NEFZ vorliegen. Es gibt also eine Steuerungerechtigkeit, die abhängig vom Fahrprofil ist.
Eine Umlegung auf den Spritpreis würde auch bewirken, dass diejenigen Steuern für Straßen bezahlen, die sie auch abnutzen.
Wenn man mit einem beliebigen Auto nur 10km im Jahr fährt, bezahlt man genauso viel Steuern (auf Grund des CO2-Ausstoßes), wie jemand, der 40.000km im Jahr fährt. Nach dieser Logik müsste man Steuern bezahlen, wenn man Kaffee (oder auch nicht) trinkt, aber nicht auf die Menge des verwendeten Kaffee.
Tue Oct 02 17:41:35 CEST 2012 | norske
Das würde aber nur dann gerecht funktionieren, wenn das System europaweit eingeführt würde.
Grüsse
Norske
Wed Oct 03 10:43:36 CEST 2012 | Gurkengraeber
Ich finde man sollte die Verbrauchsangaben auf jedenfall mehr den realen Werten anpassen. Wie das aussehen sollte darüber können sich andere Leute die Köpfe zerbrechen. Ich habe jedenfalls festgestellt dass ich immer ungefähr 2l über dem Normverbrauch liege. Mal etwas mehr, bei kleineren Fahrzeugen ist der Unterschied nicht ganz so groß.
Beim Autokauf nehme ich also den angegebenen Verbrauch und addiere 2 Liter auf 100km. Dann weiß ich was ich zu erwarten habe. So kann ich trotzdem vergleichen.
Was mich am Normzyklus hauptsächlich stört ist dass hier eine Art Augenwischerei betrieben und einem vorgegaukelt wird wir wärem beim Verbrauch schon viel weiter als wir es tatsächlich sind. Die Menschen müssen einsehen dass man beim Otto/Dieselmotorkonzept das Ende der Fahnenstange fast erreicht hat und >200PS nunmal nicht unter 8l beim Diesel und 10l beim Benziner zu bewegen sind. Im Schnitt.
Man müsste also im Gegenteil eher Kampagnen starten und den Leuten vorrechnen was sie da durch ihre Motoren jagen. Wieviel Energie eigentlich auf der Fahrt zum Bäcker wirklich vernichtet wird und was man damit sonst machen könnte. Eine großangelegte Kampagne in den Medien wäre hier das Richtige.
Ich selbst fahre ja nun auch nicht gerade ein umweltfreundliches Fahrzeug, aber wenigstens bin ich mir darüber im klaren dass der Verbrauch den ich habe absolut normal ist und jammere nicht rum. Ich finde es ganz schrecklich wenn Leute mit 6 Zylindern unter der Haube oder bis zum geht nicht mehr aufgebohrten 4 Zylinder Turbos über den Verbrauch meckern.
Wed Oct 03 10:49:19 CEST 2012 | PS-Schnecke40066
@Gurkengräber: Schaff die NCAP Crashtestnorm und die Abgasnormen ab, und ich stelle dir einen Kompaktwagen (Komfort- und Ausstattungsniveau von 1975) mit echten 3L Benzinverbrauch auf den Hof, Listenpreis 9990,-€ bei Produktion in Deutschland. So einfach ist das.
Wed Oct 03 13:00:09 CEST 2012 | Trennschleifer8157
der verbrauch eines fahrzeugs ist doch ohne zweifel eine essentielle produktspezifische eigenschaft mit hohem stellenwert. die kosten fuer kraftstoff machen - nach den anschaffungskosten - den groessten teil der aufzuwendenden mittel fuer den betrieb aus - tendenz setig steigend.
unter dieser massgabe erscheint es durchaus gerechtfertigt, als endkunde belastbare informationen zur hand haben zu wollen, auf was man sich einlaesst, oder ?
der nefz gehoert entsorgt. die mittel eine alternative auf die fuesse zu stellen sind dazu sicher vorhanden.
gruesse vom doc
Wed Oct 03 13:08:08 CEST 2012 | PS-Schnecke40066
Du denkst sehr idealistisch und edel. Aber seien wir doch mal ehrlich: Beschissen wird man überall. Bei den Banken, Versicherungen, Maklern, vom Staat und und und.
Der normale Bürger weiß das und recherchiert, informiert sich, vergleicht. Im Falle des NEFZ Verbrauch guckt der Normalbürger auf Spritmonitor, googelt und fragt Bekannte und Verwandte.
Wed Oct 03 13:08:35 CEST 2012 | Schattenparker50835
Der bisherige Normtest ist einfach zu langsam, gerade im Stadtzyklus braucht kein Turbomotor den Boost. Wenn man die Beschleunigung an jeder Ampel durchziehen wollte wäre einem schon nach 30m ein Hupkonzert sicher. Auch wird nur für wenige Sekunden Tempo 100 überschritten. Wie soll man hiervon auf einen Verbrauch bei 150 oder 200 schließen.
Und die Hersteller tricksen bewusst auf diesen Zyklus, was sich dann in der "freien Welt" in sofern bemerkbar macht das Motoren im unteren Drehzahlbereich "einschlafen" und erst gedreht werden müssen um den Turbo mitfahren zu lassen, obwohl es technisch absolut machbar wäre einen Turbomotor bereits im Standgas viel leistungsfähiger zu machen.
Wed Oct 03 13:47:42 CEST 2012 | Trennschleifer8157
das glaube ich eher nicht, wir sind hier ein paar autoverrueckte, aber das wars dann auch schon. ansonsten hast du ja recht, man wird beschissen von vorne bis hinten. das ist auch okay, solange es sich im tolerierbaren rahmen haelt.
wenn ich allerdings sehe, dass beispielsweise die letzte c-klasse im stadtverkehr laut prospekt mit 12l/100 km fuhr und die aktuelle angeblich mit 7.9l/100km, dann ist dieser rahmen definitiv verlassen und da muss ein riegel vorgeschoben werden.
gruesse vom doc
Wed Oct 03 15:18:20 CEST 2012 | Moers75
Verbrauch bei 150 oder 200 interessiert nicht, das betrifft vermutlich nicht einmal ein halbes Promill der Autokäufer. In D ist man bei Tempo 150 auf der BAB schon beim einstelligen Prozentsatz der schnellsten Verkehrsteilnehmer, außerhalb von d ist überall Tempolimit. Also wird jeder Zyklus bei 120 oder spätestens 130 enden.
Und was dann? Jeder fährt anders, je nach Region, Fahrstil, ... was jetzt? Wie soll das auf EINEN Normzyklus runter? Egal wie der Aussieht, die Diskussion wird immer die gleiche bleiben. Die Autos werden immer auf den Zyklus optimiert werden, die meisten Autofahrer werden auch mit neuem Zyklus nicht in der Lage sein besser zu fahren und effektiver zu schalten, also was soll der Aufwand? Wir haben einen Zyklus mit dem die Autos vergleichbar sind, mehr soll der ja auch nicht leisten. Jeder kennt in etwas ich bin normal x % drüber und gut.
Man kann auch im Bereich des Normverbrauchs fahren ohne ein Verkehrshindernis zu sein und angehupt zu werden. Statt in neue Zyklen sollte man lieber mal in Spritsparkurse investieren
Wed Oct 03 15:44:03 CEST 2012 | Trennschleifer8157
der nefz ist ein relikt aus 1996. seine rahmenbedingungen sind ungeeignet um flaechendeckendem einsatz von massiv adaptiven motorsteuerungen in verbindung mit abgasaufladung und elektronisch gesteuerten automatikgetrieben rechnung tragen zu koennen.
wenn man postulierte prospektwerte mit denen aus der praxis vergleicht stellt man fest, dass handgeschaltete saugbenziner mittleren hubraums am ehesten an den nefz werten liegen, oder sogar darunter bewegt werden koennen - heute wie damals.
das problem ist also weniger der zyklus als solches, sondern fahrzeuge, die sich elegant dran vorbeimogeln. damit hat er seinen zweck verpasst und muss ueberarbeitet werden.
gruesse vom doc
Wed Oct 03 16:59:21 CEST 2012 | Moers75
In der Praxis stelle ich immer wieder nur fest dass die Leute nicht fahren können. Bisher hatte ich noch kein Auto was nicht zumindest nah am Normverbrauch zu bewegen war ohne als Verkehrshindernis unterwegs zu sein.
Aber da braucht man hier doch nur in andere Threads zu gucken "Sch.. Start-Stopp, wie kann ich den Mist dauerhaft ausbauen", "Spritsparkurse? Ich fahr seit 20 Jahren und da will mir einer erzählen wie ich fahren soll?"
Egal wie ein Zyklus aussieht, irgendwer wird immer Meckern dass er nicht mit seiner Praxis übereinstimmt. Adaptive Steuerungen sind was feines, sie passen sich nämlich dem Fahrstil und dem Bedarf an. Wer sparsam fahren will kann das auch, wer Leistung will bekommt die, nur Kraft kommt immer noch von Kraftstoff. Daran wird sich auch so schnell nichts ändern.
Wed Oct 03 17:51:08 CEST 2012 | Trennschleifer8157
ahja. wie geht das ganz konkret vonstatten ?
gruesse vom doc
Wed Oct 03 18:10:47 CEST 2012 | PS-Schnecke40066
Naja, für einen bestimmten Teil der Autofahrer trifft das zu, meist ältere und wenig technikaffine Leute. Stichwort konstant 50km/h im 3. Gang und 70 auf der Landstraße im 4. Und bei Stop&Go bergab immer alle 5m Gas geben und wieder bremsen.
Insofern wäre es begrüßenswert wenn diese Klientel mit modernen Automatiken unterwegs wäre.
Wed Oct 03 18:50:32 CEST 2012 | Moers75
Naja, ich hab mal zeitweise selber Kurze zu effektivem Fahren ("Spritsparkurse") gegeben, was man da erlebt ist haarsträubend. Das schlimme ist jeder der 2 Jahre den Führerschein hat meint er könne Fahren und ihm könnte keiner mehr was beibringen. Habe noch nirgendwo anders eine derartige Lernresistenz erlebt.
Dazu kommen dann noch so Stammtischweisheiten wie niedrige Drehzahlen schaden dem Motor, man will ja nicht als Verkehrshindernis unterwegs sein, ...
Und nein, das hat nichts mit ältere oder technikaffin zu tun, ganz im Gegenteil. fDas hat mehr mit Fähigkeit zu selbstkritischem und lernfähigem Verhalten zu tun.
Wed Oct 03 18:56:36 CEST 2012 | spitzer16
Der NEFZ ist ja grundsätzlich nicht verkehrt, aber mittlerweile nicht mehr ganz zeitgemäß. Ein paar Optimierungen müsste man eben machen:
- realitätsnähere Beschleunigungsvorgänge (derzeit max. 1,04 m/s², würde 13,4 s von 0-50 km/h entsprechen!)
- Schaltempfehlung des Herstellers muss berücksichtigt werden
- zusätzliche Angabe vom Autobahnverbrauch bei konstant 120 km/h (wird leider auch nicht mit dem neuen Zyklus kommen)
- Berücksichtigung von Temperatur und zusätzlichen Verbrauchern wie Klimaanlage, Licht, etc.
bei Elektro- und Plug-in-Hybridautos:
- muss der Stromverbrauch ermittelt werden und es darf kein kombinierter Verbrauch angegeben werden, sondern zum Beispiel
beim Ampera dann so: E-Modus*: 16 kWh, RE-Modus: 5 L/100 km (Gesamt), + Inner- und Außerstädtisch
*83 km Reichweite
2016 soll allerdings sowieso ein komplett neuer Zyklus (WLTP-DHC) kommen. Mal sehen wie gut der wird.
Korrekt, ohne zusätzlichen E-Motor wird der Verbrauch nicht mehr gravierend sinken.
Falsch. Gerade bei den leistungsstärkeren Autos hat sich in den letzten 10 Jahren einiges getan. Ein heutiger BMW 328i (245PS) liegt im Schnitt bei ~8,5 Litern. Ein 330d (258PS) wird auch deutlich unter 8 Liter liegen.
Wed Oct 03 20:20:25 CEST 2012 | Trennschleifer8157
und das ist jetzt deine erklaerung dafuer, warum der nefz seinen dienst erfuellt ?! naja bisschen duenn.
gruesse vom doc
Wed Oct 03 20:26:45 CEST 2012 | Moers75
Das war die Antwort auf die Frage die ich im Post zitiert habe.
Ansonsten macht der NEFZ nichts weiter als das was er soll, vergleichbare Bedingungen schaffen unter denen der Verbrauch der Autos verglichen werden kann. Was der mit dem jeweiligen Fahrprofil des Käufers zu tun hat muss jeder für sich entscheiden. Der eine rollt nur über die Landstraße, der eine fährt viel in der Stadt, der andere reisst seine Kilometer überwiegend auf der BAB ab, wenn wir für alle was haben wollen bräuchten wir 100 verschiedene Zyklen.
Interessanter fände ich statt eines neuen Zyklus die zusätzliche Angabe des Verbrauches bei konstanter Geschwindigkeit über den gesamten Geschwindigkeitsbereich des Fahrzeugs.
Wed Oct 03 20:47:50 CEST 2012 | Trennschleifer8157
dieser vergleich ist ueberhaupt nichts wert, weil ein real existierendes delta zwischen zwei fahrzeugen auf dem pruefstand in der realen welt unterschiedlich ausfallen wird.
gruesse vom doc
Thu Oct 04 09:41:44 CEST 2012 | Achsmanschette51801
Eben. Ich habe es ja schon gesagt, daß in meinem Realfahrprofil (das auch eigentlich bei allen Autos gleich ist) Werte im Bereich von 90 bis 400% des Normwertes herauskommen (können). Im längeren Schnitt (mehrere tausend km) liege ich dann im Bereich 115 bis 300% des NEFZ-Wertes, was auch noch ein verdammt weiter Bereich ist.
Wobei ich mit Saugmotoren idR näher am NEFZ-Wert bin als bei Turbos. Zumindest sobald ich vom Turbo so viel verlange, daß ein gleich großer Sauger sich schon anstrengen muß. Mit meinem Volvo liege ich nur deshalb so nah am NEFZ-Wert von 8,9 Litern, weil ich damit praktisch keinen Stadtverkehr habe und selten mehr versuche herauszuholen als der gleich große Sauger aus dem Ärmel schütteln kann.
Sobald ein Auto solche Sachen wie Schaltanzeige, Start/Stop, sich abkoppelnde Lichtmaschine und solche Sachen hat, wird es zunehmend schwer, nah am NEFZ zu bleiben - auch unter ansonsten gleichen Bedingungen wie ansonsten gleiches Auto mit gleichem Motor und gleichem Getriebe auf gleichen Rädern.
Thu Oct 04 09:45:51 CEST 2012 | Goify
Dann könnte man ja eine Verbrauchsangabe ganz weglassen, da irrelevant. Wäre aber auch keine Lösung.
Thu Oct 04 09:53:30 CEST 2012 | PS-Schnecke40066
Insofern war der alte Drittelmix besser, da er für den Endverbraucher im geeigneten Gelände bei geeignetem Wetter reproduzierbar war, zumindest die Konstantgeschwindigkeiten 90 und 120.
Darauf aufbauend könnte ein Test so aussehen: Konstant 50, 90 und 130 und eine maximale Beschleunigung aus dem Stand 0-100 unter Einhaltung der Herstellerangabe, anschließend Messung der Wegstrecke und Ermittlung des Verbrauchs. Alles in der Ebene bei Windstille. Von allen 4 Teilverbräuchen wird der Durchschnitt gebildet.
Vorteil: Dieser Test kann daheim von Laien durchgeführt werden.
Thu Oct 04 09:57:08 CEST 2012 | Achsmanschette51801
Komischerweise kann ich mich bei Saugern mit MPI und Handschaltung und ohne den NEFZ-Spielkram (siehe mein letzter Beitag) ziemlich genau darauf verlassen, daß ich real auf längere Sicht um die 125% (also 115 bis 135%) des NEFZ-Wertes habe.
Ich habe auch festgestellt,, daß die Hybriden von Toyota unökonomische Fahrweise an der Zapfsäule lange nicht so sehr bestrafen wie andere.
Thu Oct 04 10:03:53 CEST 2012 | PS-Schnecke40066
Wenn man es darauf anlegt, kann man auch einen Prius auf 9L treiben, siehe den Test von Matthias Malmedie mit Prius vs. BMW M3. Einfach dafür sorgen, daß der Motor ständig mit Volllastanreicherung läuft und nicht mehr gescheit rekuperiert werden kann.
Thu Oct 04 10:12:47 CEST 2012 | Achsmanschette51801
Beim Prius dafür zu sorgen, daß er mit Lastanreicherung läuft ist nicht möglich.
Und auf der Rennstrecke mehr als 9 Liter durch ein Auto zu prügeln, wäre auch mit meinen Cuores leicht möglich. Real werden die bei uns mit knapp unter 5 bzw. mit knapp 5,6 Litern bewegt.
Deine Antwort auf "Die NEFZ Norm Reformieren(?) - nicht wirklich!"