Mon Oct 11 15:53:03 CEST 2010
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Mephisto735
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Kommentare (4)
| Stichworte:
Elektromobil, Gaspedal, Getriebe, Öko, Sand
![]() Von der Auspuffanlage bis hin zum Ölwechsel - mit dem Siegeszug der Elektro-Fahrzeuge werden viele vertraute Auto-Termini plötzlich gegenstandslos. Im Fahrzeug der Zukunft kann man keine Zündung betätigen - und Gas geben ist auch nicht mehr möglich, denn der Motor hat keine Zündung, keine Ventile. Eigentlich schade. Über technisch komplexe Produkte wie Autos zu schreiben, ohne dabei ständig Mist zu verzapfen, ist eine Herausforderung. Schon bei herkömmlichen Fahrzeugen hauen einem Leser und Blogger mitunter völlig zu Recht Schlampereien um die Ohren - etwa wenn ein BMW-Modell fälschlicherweise mit einem V6-Motor bestückt oder ein Jaguar E-Type zu einem D-Type wird. Doch seitdem Elektroautos in aller Munde sind, weiß ich mitunter nicht mehr, was richtig und was falsch ist. Produziert ein Elektroauto kein CO2? Ist das Auto in Zukunft ein Privileg der Priveligierten? Vor allen Dingen der Kostenfaktor, er ist immer noch einer der wichtigsten Gründe, warum das Elektroauto auch in der gegenwärtigen Zeit noch eher eine Minorität bildet, wenngleich es sicherlich die für die Umwelt, gesündere Variante der Fortbewegung wäre. Und um mein größtes Ärgernis in der Umwälzung der Mobilität zu illustrieren, anbei eine kurze Anekdote.
Unter der Betreffzeile "Missverständnisse unserer Zeit" klärte mich unlängst ein Leser darüber auf, dass Elektroautos - anders als von uns behauptet - keinen Leerlauf besitzen. "Wenn das Fahrzeug steht, steht auch der Motor, siehe Modelleisenbahn!", schrieb er. "Das Drehmoment liegt bereits bei noch stehendem, aber unter Strom gesetztem Motor an." Welche Begriffe schaffen es durch den Sprach-TÜV DIN-gestählter Ingenieure und frühpensionierter Berufsschullehrer der Technik-Sparte? Denn der Mann hat im Prinzip recht, doch seinen Einwand zu befolgen, hätte schwerwiegende sprachliche Konsequenzen: Wenn ich im E-Auto bei Rot nicht im Leerlauf an der Ampel stehen darf, dann kann ich bei Grün auch nicht das Gaspedal durchtreten. Etymologisch gesehen stammt dieser Begriff nämlich aus der automobilen Frühzeit, als über einen Fußhebel der Vergaser vermittels Seilzug angesteuert wurde. Und das ist ja nur der Anfang. Es dürfte demnächst schwierig werden, überhaupt noch etwas Gehaltvolles über Autos zu Papier zu bringen (auch so eine obsolete Redewendung). Wenn Elektrovehikel den herkömmlichen Fahrzeugen tatsächlich den Garaus machen sollten, wäre wohl eine Generalinventur der automobilen Terminologie fällig. Denn streng genommen betätigt in Zukunft niemand mehr die Zündung, um auf der Autobahn seine Zylinder zu befeuern, so dass der Hintermann nur noch den Auspuff zu sehen bekommt. Und auch wer das Tanken vergisst, kann seinen Feuerstuhl nicht mehr trocken fahren - oder wie der Franzose so schön formuliert: " Tomber en panne sèche".
Manchmal kommen sie wieder. Die Entwicklung muss einem Angst machen. Wie sollen echte Pistonheads und Ölbüffel bitteschön ohne Langhuber, Nockenwellen und Kolbenfresser auskommen? Es sind schon viel zu viele wunderbare automobile Begriffe über den Jordan gegangen. Der Choke ist nurmehr eine blasse Erinnerung. Völlig vergessen hat die Welt den Autler (für einen Autofahrer) und die amerikanische Praxis des sinnbefreiten Umhergondelns, für die es einst ein eigenes Wort gab: Autobubbling. Allerdings gibt es auch Anlass zu Hoffnung. Jeder sprachhygienischen Modernisierung widersetzt hat sich beispielsweise die Lichtmaschine, die in Wahrheit ein schnöder Generator ist und nur wenig mit Illumination zu tun hat. Das gleiche gilt für den herrlich altertümlichen Chauffeur (Heizer) und die Limousine - ursprünglich ein aus der französischen Region Limousin stammender Kutschentyp. Jetzt heißt es kämpfen. Zapfpistole und Zündkerzen könnt ihr meinetwegen haben, aber das Gaspedal gebe ich nicht her. Und überhaupt: Wer will schon in einer Welt ohne Leerlauf und Sand im Getriebe leben? Das möchte man sich lieber gar nicht vorstellen.
Viel Spaß beim Diskutieren Euer Life´s Stuff Team
Quelle: www.Spiegel.de/Auto www.auto.pege.org |
Mon Oct 11 19:59:43 CEST 2010 |
Spurverbreiterung17353
Die Probleme werden einfach nur andere: Batteriekapazität, Ladedauer, Reichweite interessieren beim Verbrennungsmotor niemanden, sind aber dann die neuen Diskussionsthemen. Akkutuning, beste Refresh-Lader usw. das wird lustig!
Aus dem Gaspedal wird ein Strompedal, aber sonst ändert sich nix...
Also auf Lärm, Abgase und Gestank der Verbrennungsmotoren kann ich sehr gut verzichten!
Mon Oct 11 20:57:42 CEST 2010 |
CopCar
Wenn ich das Bild schon sehe.. ohne mich!
Mon Oct 11 23:13:25 CEST 2010 |
Reifenfüller136376
Na, na, na, wer wird denn gleich so schwarz sehen.
Motoren, äh genauer Verbrennungsmotoren werden noch etwas bleiben! ATM sind die Elektromotoren noch die Spritsparkomponente und eine gute Möglichkeit, die Energie aus der Bremskraftrückgewinnung auch gut wieder einzusetzen.
Nächster Schritt wäre dann der Verbrennungsmotor als Range Extender! Da könnt der "alte" Wankel sogar wieder gut zum leben erweckt werden, wenn er konstante Drehzahlen läuft. Ich denke da an den Audi A1 e-tron mit Wankel . Und danach, wirklich danach wird erst der reine E-Motor kommen. Wenn genug Ladestationen in D existieren und die flächendeckende Versorgung sichergestellt ist.
Was aber wirklich zu 100% erst Sinn macht, wenn der Strom, also die Energie, die wir dann verfahren, auch aus regenerativen Quellen stammt. Ansonsten kann man getrost den Verbrenner weiterfahren, denn ob nun das kohlekraftwerk C02 wegbläßt, oder der eigene Motor ist der Umwelt egal. Nur mit dieser regenerativ gewonnenen Energie (Wasserkraft, Windkraft, Sonnenenergie, Erdwärme) macht das nen Sinn und so weit sind wir noch lange nicht. Siehe Atomaustieg, siehe Kohlekraftwerksneubauten usw.
Und dass die Automechaniker immer mehr Mechatroniker sind und sich mit Diagnoseprogrammen rumschlagen, das ist nun wirklich keine Neuigkeit.
Die Zapfsäulen werden so schnell nicht verschwinden, ob nun tanken oder laden, da kann man sich streiten, aber der Begriff E-Zapfsäule wird sich eher durchsetzen als Ladestation. man kann ja auch Stromleitungen anzapfen
Vieles wird bleiben, aber ich denke es müssen noch einige Sachen ausprobiert werden.
Ob nun Getriebe, ja oder nein, ob nun Speicherzellen oder Batterien, E-motor oder evtl doch Wasserstoff? Man wird sehen.
Mon Oct 11 23:58:01 CEST 2010 |
Kurvenräuber14161
Strom aus Kohlekraftwerken setzt ebenfalls CO2 frei, alternative Stromquellen aus Wasser und Wind werden den Bedarf für zusätzliche Stromverbraucher nicht decken können, preiswerten Atomstrom will kaum einer, somit ist die Mogelpackung umweltfreundlich autofahren gepackt.
Urlaubs- Geschäftsreisen können schon mit einem Stromer ein Abenteuer für sich werden, wenn man nach wenigen 100km 6-12 Std Ladezeit einplanen muss.
Zu Anfangszeiten der Stromer konnte man an Stationen volle gegen leere Akkus tauschen, es dauerte nicht länger als ein Tankvorgang, man zahlte nur die Füllung, wie heute für die Patronen des Wasser Maxx. Diese Art ist heute, wegen der Vielzahl der Akkusysteme, unmöglich zu handhaben...
Defekte Akkus einfach aus dem System zur Aufarbeitung rauszunehmen geht auch nicht immer, manche Akkussysteme müssen sogar als Sondermüll unter Tage deponiert werden...
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