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Maxi Camping Ausbau

Experiment Eigenbau Campingeinsatz

Sun Jul 10 14:50:15 CEST 2022    |    saddler-gid    |    Kommentare (10)

Einige Bekannte haben uns sehr empfohlen, in Skandinavien einen ausreichenden Mückenschutz am Auto anzubringen.

Weil wir eigentlich immer mit Heckklappen-Aufsteller schlafen, brauchen wir also einen Mückenschutz für unsere Heckklappe, mit welchem man den Aufsteller auch benutzen kann.

Auch wäre es schön, wenn man bei montiertem Zustand trotzdem die Klappe öffnen und schließen könnte.

Leider gibt es fertige Mückenschutzgitter allgemein in erster Linie für größere Fahrzeuge ab Bulli und aufwärts, welche ja auch viel öfter als Camper genutzt werden. Für den Caddy habe ich gar nichts gefunden.

...Also, mal wieder selber machen...

Falls Ihr diese Idee, oder einen Teil davon eventuell auch brauchen könnt, beschreibe ich meine Bastelei hier mal etwas genauer:

Ich habe mir aus der Bucht für deutlich unter 10€ ein Mücken- und Pollenschutzvlies besorgt, ein selbstklebendes Klettband war da gleich dabei.

Dieses Vlies ist besonders engmaschig und lässt sich aus diesem Grund auch besser mit einer Maschine nähen, als ein herkömmliches Mückennetz (Bild 1).

Zuerst habe ich mir eine Schablone aus Papier geschnitten, damit ich einen relativ genauen Umriss der äußeren Dichtungskante an der Heckklappe bekomme (Bild 2).

Danach habe ich das Vlies zugeschnitten, wobei ich rundum nochmal etwa10 cm zugegeben habe, (von welchen etwa 6cm mit Nadeln umgesteckt wurden) um später das Vlies außen um die Dichtung herum ziehen zu können (Bild 3-4).

Jetzt wird die Außenkante des Vlies komplett zu einem "Tunnel" eingenäht, wodurch man später eine Kordel einziehen kann. Dazu habe ich eine 3mm starke Reepschnur benutzt (Bild 5), die hatte ich noch rumliegen.

Kleiner Tipp zum Nähen: am Besten nimmt bei solch einem leichten Stoff man einen Maschinenfuß mit Rollen, der zieht den Stoff beim Nähen nicht oder kaum (Bild 6-7).

Zum Einziehen nimmt man am Besten eine Sicherheitsnadel, spießt ein Ende der Schnur dran auf und kann so damit die Schnur relativ leicht durch den Kanal am Vlies ziehen (Bild 8-10).

So lässt sich der Mückenschutz komplett um die Aussenkante der Heckklappe legen und wie ein Spannbettuch mit der Schnur festziehen (Bild 11-14).

Um die Schlossfalle wird ein Klettband verklebt, an welchem man später die Aussparung für das Schloss/den Aufsteller ankletten kann (Bild 15-16).

So wird der Mückenschutz überall dicht und kann am Auto bleiben. Die Funktion der Klappe wird nicht beeinträchtigt.

Die ganze Bastelei hat keine zwei Stunden gedauert und die Kosten betragen unter 20€ mit der Schnur.

Für die Schiebetüren habe ich nun mal so ein Mückengitter zum Zuschneiden bestellt, welches in der Mitte einen Magnetverschluss hat. Die gibt es mit einem Maß 100x240cm, das reicht für beide Schiebetüren voll aus und kostet dann etwa 12€ (Bild 17).

Auch dieses wird mittels selbstklebenden Klettbändern an der Innenverkleidung um die Schiebetür(-en) befestigt. Diese Klettbänder haben den großen Vorteil, dass sie gut halten und man sie später mit einem Föhn wieder leicht rückstandsfrei entfernen kann.

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Sun Jul 10 15:30:51 CEST 2022    |    hqs-plus

Die Idee und Umsetzung finde ich auf den ersten Blick gut. Aber ob da noch genug Luft durchkommt durch den Stoff? Wenn es richtig heiß ist, braucht man ja schon einen ordentlichen Luftaustausch.

Sun Jul 10 17:23:24 CEST 2022    |    saddler-gid

Wir hatten das Vlies probeweise am Fenster in der Wohnung und da kam genug Luft rein.

Wir haben ja grundsätzlich die Lüftungsgitter in den Schiebetüren dazu und dann hat man schon einigen Durchzug. Diese Gitter sind bereits seit einem Jahr mit dem Vlies bestückt und es funktioniert sehr gut.

Sun Jul 10 20:56:59 CEST 2022    |    hqs-plus

Ah ok. Meine Schiebetüren haben leider keine Fenster zum Öffnen, deswegen ist die Lüftung immer etwas schwierig im Sommer nachts und wenn es regnet.

Sun Jul 10 21:22:12 CEST 2022    |    saddler-gid

Wir lüften zusätzlich noch über die vorderen Seitenscheiben. Das geht, wenn Du Windabweiser montiert hast.

Damit kann man die Fenster 2-3cm offen lassen, ohne dass es rein regnet. Hier kann man dieses Mücken-Vlies mit einigen kleinen Neodym-Magneten direkt am Fensterrahmen befestigen, das geht auch ganz gut.

Fri Jul 15 13:05:46 CEST 2022    |    dk_1102

Gut umgesetzt aber ich hätte und habe bei unserem Campster auch ein normales Mückenschutz-Gitter genommen.

Der Vorteil ist m.M.n das man durchgucken kann. Es gibt keinerlei Sichtbehinderung. Mir käme das sehr komisch vor, gen so eine weiße Wand zu gucken.

Fri Jul 15 20:04:28 CEST 2022    |    saddler-gid

Na ja, tagsüber halten wir uns überwiegend draussen auf und nachts, wo das Mückengitter wirklich wichtig ist, sind da sowieso die Verdunkelungen an den Fenstern. Außerdem haben wir ja hinten noch das Seitenfenster und die beiden Schiebetürfenster, die sind ja nicht blockiert ;). Ein bisschen sieht man ja durch.

Tue Sep 13 15:47:00 CEST 2022    |    PPx

Welche Nähmaschine und welchen Faden/Nadel hast Du dafür benutzt.

Wäre die 1222 von Pfaff geeignet?

Tue Sep 13 17:23:17 CEST 2022    |    saddler-gid

Prinzipiell kann man das mit jeder normalen Haushalts-Maschine nähen. Die Pfaff ist doch eine sehr gute Maschine, hat Profiqualität wie die Gritzner (ist ja auch eine halbe Pfaff), damit sollte es keine Probleme geben.

Hilfreich ist nur ein Nähfuß mit Gleitrolle, damit sich dieser feine Stoff nicht so sehr darunter schoppt.

Ich habe unsere alte "Oma", eine "Gritzner Selecta" genommen mit einer 80er Nadel und einem handelsüblichen mittelstarken Faden. Bei den Fäden nehme ich überwiegend "Amann", weil die sich weniger eindrehen und eine gute, gleichbleibende Qualität haben.


Tue Sep 13 22:11:51 CEST 2022    |    PPx

Das ist mein altes Schätzchen aus der Schweiz...ich habe 2 davon, da langsam die Ersatzteile knapp werden.

Ich setzte es auch zum Drachen nähen ein. Hier Workshop mit Robert Brasington aus Tasmanien.

Natürlich auch Faden von Amann...wohne 10 km von Amann entfernt.


Tue Sep 13 22:45:30 CEST 2022    |    saddler-gid

sehr schönes Gerät; Anfang 70er, richtig?

Die Selecta ist aus 1968, war schon nach dem Verkauf dieser Firma an Pfaff, deshalb der Pfaff-Unterbau mit dem Klapptisch am Freiarm.

Für die schweren Stoffe und Leder habe ich noch eine ältere Gritzner aus Anfang der 60er.

Die ist ein wahrer Panzer, die geht überall durch. Das war meine erste Nähmaschine damals für 25 DM auf einem Flohmarkt! Heute bekommt man die nicht unter 200€, wenn sie gut in Schuss sind.

Ich liebe diese alten Maschinen, weil sie absolut unverwüstlich sind und noch viel mehr aushalten als die modernen Geräte.

Ich nähe nebenbei noch historische Leinenzelte für Vereinskameraden, da brauchts was Gescheites...

Dazu steht noch eine Sattlermaschine von Adler im Keller aus dem späten 1890ern für die Ledersachen, davon habe ich gerade keine Bilder im Rechner.


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