Mein BMW X3 G01

Die ersten 1300 km

[outbackler]

Ich möchte meine Erfahrungen nach 6 Wochen X3 M40i (G01) kurz wiedergeben. Als Vergleich dient mir mein Volvo XC60 B4 Diesel (197 PS), den ich zuvor 4 Jahre und 50.000 km gefahren bin und wegen meines Fahrprofils (vorwiegend Fahrten bis 10 km) verkaufen musste.

Der X3 M40i habe ich neu gekauft und in der BMW Welt abgeholt. Dies kann ich nur jedem empfehlen, weil es ein ganz besonderer Tag ist. Allein die Abholung in der BMW Welt wäre schon einen eigenen Artikel wert. Ich habe mich bewusst für den G01 und gegen den Nachfolger G45 entschieden, da mir zum einen die Optik des G01 besser gefallen hat und zum anderen ich der neuen Technik des G45 nicht traue. Mittlerweile werden die Käufer eines Fahrzeugs ja oft auch noch als Testfahrer verwendet… Beim G01 ist die Technik einfach bewährt und sollte nun keine Kinderkrankheiten mehr haben.

Der M40i ist ein sog. Performance-Modell. Das bedeutet, es ist sportlicher als die serienmäßigen Modelle, aber es ist noch nicht so ganz kompromisslos wie die M-Modelle. Dass das Auto schon etwas mehr zu bieten hat, wurde mir eindrucksvoll bei der Übergabe in der BMW Welt erklärt. So besitzt das Fahrzeug bspw. eine echte Differenzialsperre an der Hinterachse. Und man bekommt ihn nur mit 20 Zoll oder noch größeren Felgen. Zudem sind Sportsitze serienmäßig verbaut.

Der M40i hat einen Reihensechszylinder (Typ B58). Dieser Motor genießt wohl einiges an Ansehen, da er sowohl konstruktionsbedingt recht robust zu sein scheint und für Tuner viel Potential bietet. So wäre es lt. dem Kundenbetreuer in der BMW Welt möglich, den Motor (mit einigen Umbaumaßnahmen) auf bis zu 700 PS zu tunen. Dieses Tuningpotential ist mir aber nicht wichtig. Mir reicht die Serienleistung aus und ich genieße einfach den sämigen Klang des Motors. Lt. Datenblatt hat der Motor 360 PS, aber aus mehreren Quellen habe ich erfahren, dass BMW seine Motoren wohl eher mit mehr PS ausliefert. Ich habe die ersten 1000 km immer nur Super mit 100 oder 102 Oktan getankt. Bei 1100 km habe ich mal E10 getankt, da mir bei Übergabe gesagt wurde, dass dies sauberer verbrennen würde (wegen dem höheren Ethanol Anteil) und der Motor dafür ausgelegt wäre. Bisher konnte ich keine Änderung im Vergleich zum hochoktanigen Benzin feststellen. Da ich noch in der Einfahrphase bin, kann ich zum Verbrauch noch wenig sagen. Lt. Spritmonitor sind es 11,3 Liter/100 km. Ich fahre dabei immer im Sportprogramm (individual) und fahre vorwiegend Kurzstrecke (10 km). Auf Autobahnetappen mit 140-150 km/h war der Verbrauch bis auf 9,5 Liter runter gegangen.

Im Vergleich zum Volvo ist das Interieur teilweise etwas schlichter. So waren beim Volvo die vorderen Fußräume bis hoch zur Mittelkonsole mit Teppich ausgeschlagen. Beim BMW kommt da teilweise Kunststoff zum Einsatz. Auch die Mittelkonsole beim Volvo hat mir besser gefallen, da der Multimedia-Monitor im Armaturenbrett integriert war. Beim BMW wirkt er eher wie nachträglich hinmontiert. Und das Soundsystem des Volvo ist im Vergleich zum BMW voluminöser gewesen (in beiden hatte/habe ich das optionale H&K Soundsystem verbaut). Aber das ist jammern auf höchstem Niveau. Generell ist der BMW innen und außen sehr wertig verarbeitet. Besser gefällt mir am BMW, dass der Kofferraum größer ist, als wie im Volvo und dass die Lehnen der Rücksitzbank neigungsverstellbar sind. Auch die Assistenzsystem funktionieren besser als beim Volvo, der mitunter wegen einem am Straßenrand geparkten Fahrzeugs eine Vollbremsung hingelegt hat. Richtig begeistert bin ich vom Stauassistenten, der auch selbständig anfährt – im Gegensatz zum Volvo. Und eine richtige Augenweide ist der Innenraum bei Dunkelheit, wenn das Ambientelicht richtig zu Geltung kommt. Das wirkt schon sehr edel und auch wenn man nur aus 16 (?) Farben wählen kann, so sollte doch für jeden die richtige Kombi dabei sein.

Das Fahrwerk des BMW ist etwas härter (trotz Adaptivfahrwerk) als wie des des Volvos. Allerdings ist es nicht unkomfortabel. Die optionale Doppelverglasung sorgt für deutliche Ruhe im Fahrzeug. Bisher konnte ich wegen der Einfahrroutine noch nicht schneller als 150 km/h fahren, aber selbst bei diesem Tempo war es deutlich ruhiger als wie im Volvo.

Der Wagen hat das optionale Laserlicht, was ich aber bisher noch nicht live erleben konnte. Die Scheinwerfer sind eigentlich normale adaptive LED, die wirklich super arbeiten, aber bei komplett freier Strecke und vollkommener Dunkelheit wird lt. Herstellerinfo nochmal zusätzlich das Laserlicht aktiviert, was mehrere hundert Meter weit leuchten soll. Wie gesagt, bisher habe ich das noch nicht erfahren können. Bin aber mit dem normalen LED Licht schon sehr zufrieden. Es leuchtet weit und beim Fernlicht werden vorausfahrende und entgegenkommende Fahrzeuge super ausgeblendet. Autobahn (entgegenkommende LKW) konnte ich noch nicht testen. Hier gab es beim Volvo immer wieder Aufblenden von der Gegenfahrbahn. Zudem hat der Volvo ab 130 km/h nicht mehr adaptiv ausgeleuchtet, sondern nur noch „dumm“ auf- und abgeblendet.

Bei BMW merkt man, dass deren Fahrzeuge sehr fahrerorientiert sind und sich die Entwickler echt schlaue Gedanken gemacht haben. So gibt es die Möglichkeit, dass man die mittlerweile vorgeschriebene Geschwindigkeitswarnung (bei Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit) mit nur einer Taste am Lenkrad ausschalten kann. Keine nervigen Untermenüs oder so… Außerdem bietet das Auto nette Spielereien. So gibt es Programme zum Entspannen oder munter werden. Dabei wird spezielle Musik abgespielt, die Klimaregelung ist involviert und auch das Ambientelicht trägt dazu bei. Beide Programme dauern ca. 2:30 Minuten. Außerdem kann man einstellen, ab welcher Außentemperatur Sitz- und Lenkradheizung anspringen sollen. Genial, wie ich finde. Auch die Spracheingabe funktioniert nochmal deutlich besser als wie im Volvo.

Was mich beim Kauf des BMW gestört hatte, war die geringe Auswahl an Farben. Gefühlt gibt/gab es nur Grau- und Schwarztöne sowie weiß. Wobei es schon auch ein tolles Schwarz (Carbonschwarz) gab, welches je nach Lichteinfall blau schimmerte. Da wir aber einen Hund haben (Kratzergefahr) und ich Schwarz nicht so toll finde, war die Farbe raus. Die Blautöne haben mir auch nicht so gefallen, genauso wenig das Weiß. Weiß wäre zwar mit dem Sportpaket und dem optionalen erweiterten Schwarzpaket ein toller Kontrast gewesen, aber die Farbe ist einfach nicht so das meine. Deshalb ist es das Aventurinrot geworden, was ich mehr oder weniger blind gekauft habe. In der Übergabehalle von BMW wirkte die Farbe noch unauffällig, manche Bekannte meinten, es wäre auf den Fotos ein Rentnerrot. Aber bei Sonnenlicht „knallt“ die Farbe mächtig. Man sieht so richtig die Flakes im Lack, wie sie schimmern und leuchten. Wirklich beeindruckend. Und hier gab es auch schon öfters anerkennende Rückmeldungen. Zum Schutz habe ich den Vorderwagen, sowie die A-Säulen und Teile des Daches sowie die Ladekante am Kofferraum mit Steinschlagschutzfolie folieren lassen. Einen Unterschied zu den nicht folierten Bereichen kann man aktuell nicht feststellen.

Würde ich mir den BMW nochmal kaufen?? Kann man das überhaupt nach 6 Wochen und 1300 km schon sagen? Nun, bisher überzeugen mich das Design, der Motor, der Sound, das Raumangebot, die Farbe, die Sitze, der Komfort… - ich könnte die Liste noch ewig weiterführen – absolut. Es gab bisher noch kein einziges Ding, was mir am BMW nicht getaugt oder was mich gestört hätte. Was mich aber vom erneuten Kauf abhalten würde ist der Preis. Die ganze Raffinesse, die durchdachten Lösungen, den Motor lässt sich BMW auch bezahlen und so war der Listenpreis nicht mehr weit von den 100.000 € entfernt. Dafür muss ich nun wieder einige Monate/Jahre arbeiten. Aber ich dachte mir, ich gönne mir noch einmal etwas ganz besonderes. Etwas, was mir jeden Tag Freude bereitet. Etwas, was einen aus dem tristen Alltag holt. Und das ist der BMW X3 M40i für mich