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Mein Defender und ich

2009 habe ich es gewagt und mir einen Land Rover Defender zugelegt. Die Erfahrungen waren teilweise abenteuerlich.

Sat Dec 10 21:25:55 CET 2016    |    fred95    |    Kommentare (21)    |   Stichworte: Defender, Land Rover, LD

Okay, sagt Bescheid, wenn ihr fertig seid mit dem Lachen.

 

Einleitend muss man dazu sagen, dass der Vorgänger des Defender bei mir ein Mercedes S600 (W220) war und ich weiterhin einen BMW X5, VW Golf und zwei Porsche habe. Also eine bunte Mischung.

 

Heute möchte ich das Fahrerlebnis in einem Defender schildern und dann erklären, warum ich es cool finde.

 

Reisen im Defender sieht folgendemassen aus:

 

  • Erst mal reinklettern in die Kiste. Zumindest gibt es eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung. Sofern man diese bestellt hat. Aber ohne die Trittbretter wird es schwer in das zwei Meter hohe Fahrzeug einzusteigen. Ist eher wie beim LKW.
  • Nun nimmt man Platz. So wie oben auf dem Bild sieht es nicht aus im Standard-Defender. Ich habe Recaro Sitze (die bei meinem Sondermodell serienmässig waren), ein kleineres Lenkrad (das Original ist so gross wie ein Wagenrad), eine belederte und gepolsterte Cubby Box in der Mitte (das Original ist aus Plastik) und Alu/Leder Schalthebel (im Original aus echtem Kunststoff).
  • Vorglühen. Kupplung treten. Verdammt, warum sind die Pedale viel zu weit links und die Kupplung erinnert eher an ein Fitnessgerät? Anlassen. Der Diesel nimmt mit vernehmlichen Nageln und Schütteln die Arbeit auf.
  • Gang rein. Anfänger brauchen beide Hände dafür. Kupplung kommen lassen - aber Achtung an die Wade: der Karre ist kurz übersetzt. Bis 70 km/h schaltet man sechs Gänge durch. Dann lässt auch die Performance schon ganz stark nach.
  • Lenken. Oh Gott. So eine schwergängige und indirekte Lenkung haben normalerweise nur Lastwagen. Und der Wendekreis: wie ein Ozeandampfer.
  • Die Fahrbahn macht sich bemerkbar. Ja, er hat Federn und Stossdämpfer. Obwohl man das erst mal nicht glauben mag. Die beiden Starrachsen wiegen rund 160 kg. Pro Stück. Ohne Räder. Die Räder nochmal 30 kg. Pro Stück. Das nenne ich mal ungefederte Massen.
  • Und die Fahrgeräusche. Das serienmässige Radio kann man ab 100 km/h getrost abschalten. Und den Beifahrer versteht man dann auch nicht mehr.
  • Bremsen. Bremsen! Man muss kräftig drauftreten. Noch kräftiger und das (optionale) ABS signalisiert: mehr geht nicht, mein Freund.
  • Zwischen Fahrersitz und Türe sind gerade mal 5 cm Platz. Wohin mit dem linken Arm? Fenster runter kurbeln. Man sitzt auf der Höhe der B-Säule. Schulterblick? Pustekuchen. Das Lenkrad ist selbstverständlich nicht verstellbar. Der Sitz immerhin nach vorne und hinten sowie die Lehne.

 

Meine erste Fahrt mit dem Defender war die Überführungsfahrt. 650 km vom Händler aus dem Sauerland nach Grünwald bei München. Ich dachte mir: da musst Du jetzt ganz stark sein.

 

Nach acht Stunden stieg ich aus und wunderte mich: ich war völlig tiefenentspannt. Gelassen mit dem Verkehr mitschwimmen in dem Wissen, dass man sich sowieso mit niemanden (ausser LKWs) ein Rennen liefern kann. Majestätisch über dem Rest des Verkehrs thronen.

 

Es ist durchaus interessant, die Fahrbahnbeschaffenheit spüren zu können. Und an Lenkung, Schaltung und Pedale gewöhnt man sich schnell. Das sind eher reizvolle Erfahrungen mit dem Auto zu arbeiten als von ihm gefahren zu werden.

 

Ja, werdet ihr sagen: das kannst Du mit jeder Schrottkarre haben. Stimmt nicht. Die Kombination aus allen Faktoren ist einzigartig beim Defender.

 

So ist es die letzten sieben Jahre geblieben: am liebsten reise ich mit dem Defender. Man muss nur ein wenig mehr Zeit mitbringen.

 

Stay tuned.

 

Gesundheitswarnung: dieser Beitrag ist als Glosse zu verstehen.

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Tue Dec 06 23:52:39 CET 2016    |    fred95    |    Kommentare (10)

Wertstabilstes Auto: der DefenderWertstabilstes Auto: der Defender

Das bedarf einer differenzierten Betrachtung. Klar - als man die Dinger noch neu kaufen konnte (also bis Ende letzten Jahres), waren rund 30.000 Euro für ein geländetaugliches Auto durchaus als Schnäppchen zu bewerten.

 

Insbesondere unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der Defender seit vielen Jahren die Statistik als wertstabilstes Auto in Deutschland anführt. Und wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass die Gebrauchtwagenpreise nach Einstellung des Defenders in die Höhe geschossen sind, können Käufer wie ich nur sagen: teuer war der wirklich nicht.

 

Und der Unterhalt? Hier trennt sich die Spreu vom Weizen: 10 Liter Diesel pro 100 km finde ich persönlich gerade noch akzeptabel. Versicherung und Steuer sind nicht ganz günstig. Die Inspektionen jedoch auf Oberklasse Niveau - sofern man diese beim offiziellen Land Rover Händler durchführen lässt.

 

Ersatzteile kann man jedoch günstig z.B. in England erwerben. Und wenn ich günstig schreibe, meine ich auch günstig. Beispiel: 15 Euro (in Worten fünfzehn!) für einen kompletten Aussenspiegel. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Beim BMW X5 meiner Frau habe ich dieses Jahr 1.000 (in Worten: Tausend) Euro für den Austausch eines Aussenspiegels gezahlt!

 

Und der Defender ist so primitiv aufgebaut, dass man sogar mit einigermassen technischen Sachverstand selbst daran rumschrauben kann. Das macht ja gerade den Spass an diesem Auto bei vielen Besitzern aus: endlich wieder das Kind im Manne erwecken!

 

Einziger Wermutstropfen: wer den Defender wie ich lange Jahre im Neuzustand erhalten will, dem blühen nach Ablauf der drei Jahre Komplettgarantie und sechs Jahre Rostgarantie (dringend erforderlich!) recht hohe Instandhaltungskosten.

 

Stay tuned.

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Wed Nov 30 21:26:20 CET 2016    |    fred95    |    Kommentare (17)    |   Stichworte: Defender, Land Rover, LD

Der Defender kippt beim Elchtest umDer Defender kippt beim Elchtest um

Tja, in der Tat fehlen dem Defender viele bekannte Sicherheitsmerkmale aus "normalen" Autos wie z.B. Airbag. DSC/ESP oder Assistentenscherze gibt es natürlich auch nicht. ABS immerhin optional. Ein Gurt ist das höchste der Gefühle, was passive Sicherheitsausrüstung betrifft.

 

Dann führt der Defender die ewige Bestenliste der schlechtesten "Bremser" an bei ams und Auto BILD - und zwar von hinten: 53,5 Meter Bremsweg aus 100 km/h sind erst mal zu toppen.

 

http://www.autobild.de/.../...e-schlechtesten-bremser-1239539.html?...

 

Die Krönung ist: beim Elchtest kippt er den Journalisten um!

 

Die nicht-selbsttragende Alu-Karosserie verbiegt sich wie ein Schuhkarton.

 

Und der massive Leiterrahmen hat keinerlei Verformungselemente.

 

Aber welch Wunder: in der Liste der Fahrzeuge mit der geringsten Insassenverletzungsrate pro gefahrenen Kilometer, steht der Defender an der Spitze. Und zwar ganz oben diesmal!

 

http://www.arkonik.com/learn

 

Also gibt es kein anderes Auto, in dem die Insassen einem niedrigeren Verletzungsrisiko ausgesetzt sind. Wie zum Teufel kann das sein? Mit so einer antiquierten Aluschachtel, die modernen Erkenntnissen Hohn spottet?

 

Um das zu verstehen, muss man einfach mit dem Defender mal fahren und schon wird einem einiges klar: man fährt laaangsam und vorausschauend; wohl bedacht, dass man hier einen Oldtimer bewegt.

 

Der Defender erzieht also seinen Fahrer zu einer sicheren Fahrweise. Und das Ergebnis spricht für sich!

 

Stay tuned.

 

Achtung: nicht alles Ernst nehmen, was ich schreibe.

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Mon Nov 28 22:58:32 CET 2016    |    fred95    |    Kommentare (6)

Unter WasserUnter Wasser

Für Leute, die einen Kinder SUV wie einen VW Tiguan schon böse ansehen, muss der Defender das personifizierte Grauen auf Rädern sein. Verantwortlich für den Untergang des Abendlandes, der Zivilisation und der Welt.

 

300 Gramm CO2 pro km stösst er lt. NEFZ aus und liegt damit glatt beim dreifachen des zukünftigen EU Grenzwerts. Das ist ein Wort.

 

Was braucht er denn?

 

Nur die Ruhe: 10 Liter Diesel auf 100 km schlürft er sich rein - dass ist weniger als der NEFZ Verbrauch. WTF? Ja, der Defender ist das Einzige Auto, das ich kenne, das WENIGER als der normalerweise völlig unrealistische NEFZ verbraucht!

 

Und ich wage zu behaupten, dass der Defender eines der nachhaltigsten Fahrzeuge auf diesem Planeten ist. Man lese:

 

http://fred95-defender.blogspot.de/2015/09/der-letzte-seiner-art.html

 

Die Produktionsanlagen sind seit 1978 abgeschrieben - also 30 Jahre als der erste Land Rover dort vom Band lief. Seitdem wurde nichts mehr investiert. Roboter kennen die Arbeiter nur aus Star Wars Filmen. Und Zulieferer haben hier niemals Intelligenz reingesteckt sondern sich scheckig gelacht, dass sie Teile aus dem Museum noch zu Geld machen konnten.

 

Und die Karre hält ewig, wenn man ihm die braune Pest vom Leib hält - z.B. mit Einölen - oder man seinen Betriebsflüssigkeiten den latenten Drang zum Auslaufen nicht verbietet.

 

Man lese und staune:

 

Nach Angaben des Pressesprechers von Land Rover sind 75 Prozent aller jemals gebauten Defender (inkl. Vorgängermodelle unter dem Namen Land Rover) noch im Einsatz.

 

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Land_Rover_Defender

 

Also der Defender vernichtet keine Ressourcen. Er besteht ja nicht mal aus ziemlich vielen.

 

Stay tuned.

 

P.S. Achtung Glosse

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Mon Nov 28 02:14:18 CET 2016    |    fred95    |    Kommentare (2)    |   Stichworte: Defender, Land Rover, LD

Mein Land Rover Defender. Schwarz.Mein Land Rover Defender. Schwarz.

Die gesammelten Werke der letzten Jahre findet man hier: https://fred95-defender.blogspot.de

 

Nun, dem geneigten Motor-Talk Leser muss dieses Fahrzeug wie ein UFO vorkommen. Daher bemühe ich mich hier, es etwas zu beschreiben.

 

Fangen wir an: WTF ist ein Defender?

 

Vorsicht: die nun folgenden Beiträge folgen dem Stilmittel der Glosse (https://www.medienwiki.org/index.php/Glosse)

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Blogautor(en)

fred95 fred95

Mostly Harmless

Tesla

Mercedes S 600 (W220) - ersetzt durch Land Rover Defender 90 TD4

BMW X3 3.0d (E83) - ersetzt durch X3 2.0d (F25) - ersetzt durch X5 3.0d (F15) - ersetzt durch Range Rover Sport 5.0SC

Porsche Carrera 996 ersetzt durch 991.2

Porsche 911 Cabrio BJ 1983

Feuerwehrauto (elektrisch) für meinen Sohn

 

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