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MindFuck

Andy and the 90's

Thu Nov 14 16:19:02 CET 2019    |    MindFuck    |    Kommentare (4)

Man erkennt es fast nicht
Man erkennt es fast nicht

Wenn man über Mäuseprobleme googlet, dann findet man meist irgendwelche Artikel über Schädlingsbekämpfung fürs Eigenheim oder man liest Sachen über Katzen, die nicht ganz tote Nager mit nach Hause bringen.

Nur ganz selten liest man über Probleme in Verbindung mit Autos und Wohnmobile, und noch weniger, wie man den Gestank vertreibt, ohne das Auto komplett aufzugeben. Deswegen hier mal ein kleiner, schneller Artikel zu eben diesem Thema :)

 

Es war März 2019. Im Mai sollte die Saison wieder losgehen und ich wollte mal die Autos abchecken.

Ich hatte allesamt vernünftig eingewintert, auch wenn sich die Unterkunft im Nachgang als eher suboptimal herausstellen sollte.

Schon beim Öffnen der Tür stieg mir ein etwas beißender, unangenehmer Geruch in die Nase. Meine erste Vermutung war, dass ich vielleicht etwas im Auto vergessen habe, das jetzt über die paar Monate ein Eigenleben entwickelt hatte. Als ich dann ein Rascheln hörte und einen kleinen, bräunlichen Blitz in Richtung Armaturenbrett wahrgenommen hatte, wusste ich schon fast, was Sache war.

Mäuse hatten sich über den Winter in meinem Buick ausgebreitet und dort respektablen Schaden angerichtet.

 

Ganz wichtig ist der Punkt Sicherheit. Mäuse und Ratten gelten als Krankheitsüberträger und denemtsprechend sollte man sich auch ausstatten. Handschuhe und Atemschutz sind ein Muss, besser wäre noch ein Einwegoverall.

 

Zu allererst, noch bevor man mit einer Reinigung oder einer Restaurierung anfangen sollte, sollte man seine Versicherung kontaktieren. Mit viel Glück ist nämlich ein entsprechender Nagetierschaden in der Kasko-Versicherung mit inbegriffen. Dementsprechend muss sich ein Gutachter ein Bild über den Schaden machen können, sonst bleibt ihr auf euren Kosten sitzen.

 

Den Buick hab ich zuerst ausgeräumt, grob abgesaugt und alle Verkleidungen und Sitzbänke entfernt. Nachdem ein Nest zum Vorschein gekommen ist und ich vermeintlich eine Maus auf der Flucht gesehen hab, wurde von mir eine Lebendfalle ins Auto gestellt. Am nächsten Tag hatte diese ausgelöst und der kleine Nager wurde von mir auf die Straße gesetzt.

Das Nest, welches sich unter der Rücksitzbank versteckte, wurde von mir mit Handschuhen untersucht (damit keine Babymäuse oder dergleichen drin waren) und dann entsorgt.

Der Teppich, der auch definitiv schon bessere Zeiten erlebt hatte, wurde aus dem Auto mitsamt den Dämmmatten darunter entfernt.

Eine Reinigung mit Desinfektionsmittel ist für das Fahrzeugblech danach unabdingbar. Desweiteren sieht man gleich noch in welchem Zustand die Bodenbleche sind :D

Sollte das Fahrzeug danach nicht mehr stinken, so haben wir den 0-Punkt erlangt. Alle Mäuse sind drausen, der Wagen ist bestmöglichst geruchsneutral und wir können anfangen, den geliebten Oldie wieder aufzubauen. Sollte das nicht der Fall sein, so hilft eine Behandlung mit einem Ozongerät. Sollte danach noch Gestank das Auto füllen, so wurde wohl ein Nest übersehen.

 

Ich hatte durchaus Glück. Für amerikanische Autos gibt es fast alles, was man jemals brauchen kann. Und was es nicht gibt, gibt es bei Forenmitgliedern, die das entsprechende Modell schlachten.

So hatte ich also in den Staaten einen neuen Teppich mit neuen Fussmatten bestellt und über Phil aus dem PA-Forum in Facebook eine gute, gebrauchte blaue Lederausstattung bekommen. Ein bisschen Glück muss man auch haben!

Die Ausstattung wurde noch durch meinen Aufbereiter aufbereitet und der Teppich musste noch zurecht geschnitten werden. Man sollte dabei nicht verzweifeln, wenn der Teppich anfangs noch falten wirft. Mit ein bisschen Zeit und Gewichten auf dem Teppich legt sich das relativ schnell.

Der Einbau geschah in umgekehrter Reihenfolge, und wenn man alles richtig gemacht hatte, sollte das Auto auch wieder anspringen :D

 

Um weitere Angriffe durch Mäuse zu verhindern würde ich empfehlen, die Halle oder Garage nach weiteren Schädlingen abzusuchen und entsprechend Nagetiersicher zu machen. Große Löcher und Schlitze an Wänden, Toren, Türen und Fenster verleichtern den Tieren das Reinkommen. Die Nager kommen leider selbst durch die kleinsten Ritzen, aber wenn man es ihnen erschwert, so kommen sie vielleicht nur beim Nachbarn rein und man selbst wird verschont. Auch Essensreste und sonstige Abfälle sollten schnellstmöglich verschwinden.

 

Was meinen Buick angeht, so ist dieser mittlerweile komplett von Gestank befreit. man riecht nur noch das aufbereitete Leder und den neuen Teppich. Eine doch eher ungewohnte Erfahrung, wenn man sich so lange an den modernden Duft im Auto gewöhnt hat. Glaubt es oder nicht, ich vermisse den Geruch tatsächlich schon :D

Lange Freude hatte ich allerdings nicht an dem Wagen, da er bereits im Juli 2019 zum Lackierer ging, um die ganz groben Schnitzer mal auszubessern. Fotos vom fertigen Innenraum werd ich dann genauso nachreichen.

 

Also, seid gespannt, wie es weitergeht!

 

 

Habt ihr entsprechende Erfahrungen mit Schädlingsbefall, Mäusen, Ratten und Mardern? Wie habt ihr das Problem gelöst und gibt es Hausmittel, die tatsächlich funktionieren? ;)

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Thu Nov 14 17:56:59 CET 2019    |    Faltenbalg135484

Hast du die Biester wegen Baumängeln in der Wohnung, hilft nur Umzug. ?? Die Bude steht seit einem Jahr leer. :D

Im Auto hatte ich sie zum Glück noch nie. Ich kenne eigentlich nur den Rat, dass alles, worauf sich eine Maus defäkaliert hat, in den Müll gehört, daran habe ich mich dann auch gehalten.

 

Scharfe Chemie kommt dem bei Teppichen zwar bei, allerdings leidet das Material. Sehe auch eine Ozonbehandlung nach gründlichster Desinfektion als leider alternativlos an.

 

Ist das Getier da, lockt man es am Ehesten mit Süßem, Käse ist Humbug. Schokolade und besonders Erdnussbutter wirken zuverlässig als Mäusemagnet.

Thu Nov 14 19:49:48 CET 2019    |    PIPD black

Herrlich duftende Salami hilft auch sehr gut. Vorallem muss die Maus da deutlich mehr daran zerren als an Käse und löst ziemlich sicher die Fälle aus.

Fri Nov 15 13:56:17 CET 2019    |    Dynamix

Bei dem Titel dachte ich erst du hättest den PA schon wieder abgegeben ;)

 

Das mit den Mäusen ist wirklich fies und das mit dem Süßkram kann ich nur bestätigen. Meine bessere Hälfte hatte mal ne Packung Toffifee in der Garage liegen gelassen. So schnell konnte man gar nicht schauen wie die Viecher sich darüber hergemacht haben. Verpackung war kein Problem für die Viecher. Ein Glück das in der Garage sonst nichts essbares war und auch keine Textilien dort lagern.

Fri Nov 15 21:32:43 CET 2019    |    ElHeineken

Das ist böse. Achte auch auf PVC-Leitungen (z.B. Wischwasser) da hat unser Mäusebesuch kräftig dran geknabbert: https://www.motor-talk.de/.../honda-jazz-maeuseschaeden-t6711932.html

 

Das mit dem Süßkram kann ich bestätigen - hatten eine Weile einen alten Schokobrunnen auf dem Sperrmüllhaufen im Keller :D

Deine Antwort auf "Wenn das Fullsize-Glück nicht lange anhält."