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Thu Nov 25 18:00:54 CET 2021    |    SerialChilla    |    Kommentare (8)

Soll es ein Dienstwagen sein? Oder wäre eine Bahncard vielleicht sinnvoller? In unserem Podcast sprechen wir über ein Mobilitätsbudget als Alternative.

 

SAP-Flottenchef Steffen Krautwasser testet Alternativen zum DienstwagenSAP-Flottenchef Steffen Krautwasser testet Alternativen zum DienstwagenDienstwagen sind ein interessanter Anreiz für einen Job. Wer das Auto privat nutzen darf (und es vielleicht günstig versteuern kann), spart viel Geld. Aber ist das für jeden eine gute Lösung? Nicht unbedingt, sagt Steffen Krautwasser, Flottenchef beim Software-Konzern SAP. Er bietet seinen Mitarbeitern Alternativen an.

 

Gut die Hälfte der 23.000 SAP-Angestellten in Deutschland hat Anspruch auf einen Dienstwagen. Aber nicht jeder möchte ihn nutzen. Alternativ bietet Krautwasser deshalb an, Carsharing-Kosten, Bahntickets, E-Bikes oder andere Lösungen abzurechnen. Wer dieses Angebot annimmt und ob sich das lohnt, erfährst Du im Podcast von mobility.talk.

 

Würdest Du Dich für einen Dienstwagen oder eine Alternative entscheiden? Diskutiere mit uns in den Kommentaren!

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Thu Nov 25 18:06:25 CET 2021    |    Goify

Das halte ich für ne sinnvolle Sache. Gerade auch, weil viele einen Wohnort haben, an denen ein Auto eher umständlich ist und man auch nicht wüsste, wo man es nachts oder am Wochenende abstellen soll.

 

Hätten meine Mitarbeiter einen Anspruch auf einen Dienstwagen, so würde ich denen auch einen anbieten und keine anderen Lösungen, da wir hier auf dem Land arbeiten und es keinen funktionierenden ÖPNV gibt. Für die Wege zu Bauherren/Baustellen bleibt ebenso ausschließlich das Auto als einzige Möglichkeit. Ausnahme sind Termine im gleichen Ort, die wir zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen. Aber bei 3.000 Einwohnern im Kernort ist das eher selten der Fall.

Fri Nov 26 11:04:04 CET 2021    |    PIPD black

Irgendwie schön doof, wer das "Angebot" nicht annimmt.

Es ist Teil der vertraglich vereinbarten Vergütung, also Arbeitslohn für die geleistete Arbeit. Verzichte ich darauf, verzichte ich auf mir zustehenden Lohn. Wenn ich keinen PKW brauche, würde ich wohl mal zusehen, dass ich die mir zustehende Vergütung dennoch erhalte.....wenn nicht als PKW, dann entweder offen als Gehalt oder über andere Sachbezüge.

Fri Nov 26 11:08:43 CET 2021    |    Goify

In der Regel ist es ja entweder 500 € mehr Gehalt oder ein Firmenwagen. Einfach nur ein Auto gibt es in den seltensten Fällen.

Fri Nov 26 11:15:05 CET 2021    |    PIPD black

Nö. IdR steht im Anstellungsvertrag: "Neben dem Gehalt in Höhe von ..... € haben Sie Anspruch auf einen Dienstwagen der ......klasse bis zu einem BLP von .....€, den Sie auch für private Zwecke nutzen dürfen."

 

Das und alles was danach noch kommt, stellt die Gesamtvergütung für die zu erbringende Leistung dar. Wer dann verzichtet, hat entweder zu viel oder weiß nicht, was er tut.

Fri Nov 26 11:28:41 CET 2021    |    Wennae

Die Öffnung bei SAP für weitere Mobilitätsvarianten finde ich auf jeden Fall besser, als das Angebot nur für Pkw anzubieten.

 

Generell steht über all dem in meinen Augen aber die Frage, wieso ein Arbeitgeber für einen bestimmten Bereich der privaten Lebensführung eine Sachleistung anstelle eines Gehalts zur Verfügung stellen sollte. Macht in meinen Augen wenig Sinn. Geld hat als universelle Tauschwährung die schöne Eigenschaft, dass man nicht nur Miete, Lebensmittel und Urlaube davon bezahlen kann, sondern neben vielen weiteren Dingen auch Autos oder Bahnfahrkarten. Klar kann es für einen beruflichen Pkw-Vielfahrer Sinn machen, wenn er die Kiste auch direkt mit nach Hause nehmen kann und für den privaten Einkauf nicht erst die Autos wechseln muss. Aber in Zeiten elektronischer Fahrtenbücher spricht in meinen Augen nichts dafür, die Privatnutzung anders zu besteuern als mit den tatsächlich dafür angefallenen Kosten. Der Vielfahrer, bei dem der privatanteil unter den 1% liegt, wird dies ohnehin schon längst so machen. Was ich damit sagen will - steuerlich begünstigte Zuschüsse zur Öffi-Monatskarte oder ein Jobrad für den Weg zur Arbeit sind zwar ebenso inkonsequent, sind aber wenigsten im Sinne des Gemeinwohls (Lenkungsfunktion). Das Mobilitätsbudget sieht für mich nach einer Übergangslösung aus, um die Erwartungshaltung vieler Arbeitnehmer, dass der Arbeitgeber irgendwie für ihre private Mobilität zuständig sei, langsam zu verändern.

Mon Dec 06 09:43:25 CET 2021    |    Acidrain2001

Ich habe nicht den Eindruck, dass die Arbeitnehmer erwarten, dass der Arbeitgeber für ihre Mobilität zuständig ist. Aber ab gewissen fachlichen oder disziplinarischen Hierarchiestufen hat es sich eben bewährt, Dienstwagen als ein Bestandteil des Gehalts und auch als Bindungsmaßnahme einzusetzen. Ich finde es gut, wenn Unternehmen wie SAP, die bisher Firmenwagen auch deutlich außerhalb der in anderen Firmen üblichen Hierarchiestufen angeboten haben, das um alternative Mobilitätsangebote erweitern.

Ansonsten finde ich natürlich wichtig, dass vom Staat natürlich die Regelungen (man mag über Details streiten, aber die Richtung stimmt ja schonmal) so gefasst werden, dass möglichst umweltfreundliche Dienstwagen angeschafft/geleast werden.

Schlussendlich kommen diese Fahrzeuge als relativ günstige Gebrauchtwagen ja dann wieder allen zugute. Den Neupreis eines Mercedes, BWM, Audi & Co. kann sich ja i.d.R. kein Privatmensch leisten, als 2-4 Jahre alten Leasingrückläufer dagegen schon. Und wenn dass dann künftig BEV statt Turbodiesel sind, ist das doch super!

Tue Dec 07 10:52:32 CET 2021    |    Wennae

Statt von "hat sich bewährt" würde ich hier eher von "hat man sich dran gewöhnt und liebgewonnen" sprechen. Meines Erachtens bringt die steuerliche Privilegierung von Firmenwagen etliche Nachteile mit sich:

 

- die Mitarbeiter fahren größere und schwerere Autos, als sie sich privat leisten würden

- die Mitarbeiter haben bei der üblichen Tankkarte (bzw. E-Ladekostenübernahme) keinerlei Motivation, das Fahrzeug effizient oder nur wenn sinnvoll nötig einzusetzen. Selbst die 500m zum Bäcker sind mit dem Firmenwagen günstiger, als der Verschleiß von Reifen und Kette am eigenen Fahrrad

- die späteren Gebrauchtkäufer fahren größere und schwerere Autos, als sie sich ansonsten leisten würden

- die Autos werden insgesamt häufiger gewechselt und kürzer gefahren

 

Klar bin auch ich mit meinem gebrauchten Leasingrückläufer ganz happy und ich finde es auch gut, wenn über die Firmenwagenbesteuerung eine Lenkung hin zu weniger umweltschädlichen Fahrzeugen stattfindet, aber unter dem Strich halte ich die Entkoppelung von Nutzerverhalten und Kosten bei den Firmenwagen sowie die generelle Begünstigung auch sinnfrei großer, schwerer, ineffizienter Fahrzeuge für kritisch und komplett aus der Zeit gefallen.

Tue Dec 07 11:25:29 CET 2021    |    Acidrain2001

Hallo Wennae

 

Stimme dir zum Teil zu, gebe aber folgendes zu deinen 4 Punkten bedenken:

 

- wenn die entsprechenden Mitarbeiter keinen Dienstwagen mehr haben, bekämen sie zum Ausgleich mehr Gehalt (bzw. bei Neueinstellungen gleich ein entsprechend hohes Gehalt) und würden dann vermutlich auch kein wirklich kleines Auto fahren, entweder gebraucht oder eben über Privatleasing oder Abo. Ich hatte bisher häufig Firmenwagen, aber auch teilweise keine. Bin privat nicht schlechter gefahren, nur nicht neu.

- Sicherlich gibt es den ein oder anderen "Missbrauch", aber glaubst du bei denen "mit den dicken Autos" juckt die die Tankrechnung? Ich oute mich hier auch mal als schlechtes Beispiel, bin mit dem Privatauto auch nicht sparsamer gefahren als jetzt wo die Firma den Sprit zahlt.

- aktuell ist die Debatte noch stark durch die dicken Diesel und SUV geprägt. Beim aktuellen Trend ist das eher positiv dass dann mehr BEV in Umlauf kommen. Und bei Elektroautos ist die Leistung bzw. das Gewicht ja nicht mehr ganz so relevant, z.B. im Vergleich V6-TDI-SUV-Schlachtross mit einem Tesla X o.ä.

- Ist doch sinnvoll, weil so mehr neue Autos in Umlauf kommen und alte Stinker ersetzen. Nicht nur Verbrenner durch BEV, sondern auch alte Abgastechnik durch neue etc.

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