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Mondeo_2008´s Blog

Alles rund um Autos,Technik und co.

Sat Apr 26 16:51:36 CEST 2008    |    Fensterheber12968    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: Anleitung, Teile, Wechsel, Wechseln, Zahnriemen, Zahnriemenwechsel

1.Zahnriemenwechsel wann?

 

Der Zahnriemen befindet sich an der Stirnseite des Motors und wird von der Kurbelwelle angetrieben. Er sorgt dafür, dass sich die oben liegende Nockenwelle mit halber Kurbelwellendrehzahl dreht und die Ventile zum richtigen Zeitpunkt öffnen und schließen. Der Zahnriemen läuft noch über eine Umlenkrolle (Zwischenwellenrad) und eine Spannrolle.

 

Alle 30.000km sollte man mal nach der Riemenspannung sehen und ggf. nachspannen. Ein Wechsel des Riemens steht alle 80.000km ins Haus. Bei extremem Stadtbetrieb mit hoher Betriebsstundenzahl auch entsprechend früher. Wenn der Zahnriemen reißt oder durchrutscht, bleibt der Ventiltrieb stehen, während die Kolben weiterlaufen und im Zylinderkopf fröhlich Kleinholz produzieren. Meist muss dann der Zylinderkopf runter, weil ein Ventil krumm ist. Ein Wechsel lohnt also.

 

2.Zeug und Werkzeug

 

Ob man die Spannrolle beim Riemenwechsel mit tauscht, kann man halten wie will. Wenn man aber sowieso dabei ist, sollten die 8Taler50 für eine Spannrolle kein Hindernis sein. Ist der Keilriemen nicht mit tödlicher Sicherheit ziemlich neu, sollte man noch mal 8 Euro für ein frisches Exemplar investieren.

 

An besonderen Werkzeugen braucht man für diese Arbeit

 

- einen gekröpften 19er Ringschlüssel mit 1/12 - Teilung, um die Zentralschraube an der Kurbelwellenriemenscheibe zu packen

 

- einen 22er Gabelschlüssel, um die Keilriemenspannung an der Lichtmaschine einzustellen. Ein Engländer tut´s aber auch.

 

- Einen Zweilochmuttern-Dreher oder Zweilochschlüssel, um die Spannrolle zu verdrehen. Einen Ersatz kann man sich aus Flachstahl mit eingesetzten Schrauben machen.

 

- Knarre mit Inbusnuß SW6 zum Lösen der Schrauben in Kurbelwellen- und Lichtmaschinenriemenscheibe.

 

3.Luftfilter und Spritleitungen abnehmen

 

Wagen aufbocken. Das ist vielleicht nicht unbedingt nötig, erleichtert die Arbeiten untenherum aber ungemein. Außerdem besser für den Rücken. Bevor man sich über den Riementrieb hermacht, muss man erst ein wenig Platz schaffen und das Luftfiltergehäuse abnehmen.

 

Dazu die Schraube SW10 um einige Umdrehungen lösen, und zwei Unterdruckschläuche vom Gehäuse abziehen.

 

Dann die Klammern öffnen, die die beiden Gehäusehälften zusammenhalten. Den dicken Alu-Pappluftschlauch abziehen und das komplette Gehäuse weglegen. Um richtig freie Bahn zu haben, sollte der Pappschlauch auch weg. Die Spritleitung zur Benzinpumpe nervt ebenso wie die Rücklaufleitung aus dem Dampfblasenspeicher. Beide sollte man losmachen und am besten hinter den Stutzen des Luftfiltergehäuses stecken.

 

Die Klemmen der Spritleitungen kann man durch abkneifen lösen (und nachher neue nehmen) oder aufbiegen. Wenn man die Leitungen abzieht, dröppelt noch ein Schuss Benzin heraus - Schnapsglas bereitstellen.

 

4.Zahnriemenabdeckung und Keilriemen

 

Die obere Zahnriemenabdeckung nach Lösen der beiden Klammern abnehmen. Die untere Abdeckung wird durch die Keilriemenscheibe von Kurbelwelle und Lichtmaschine verdeckt. Also müssen die vorher runter.

 

Um den Keilriemen abzunehmen, die Inbus-Befestigungsschraube der Lichtmaschine um ein, zwei Umdrehungen lösen (mitunter sehr fest) und die Klemmung an der Verstellbrücke lösen. Die Lichtmaschine lässt sich dann mit einem 22er Gabelschlüssel wegschwenken. Den entspannten Riemen abnehmen.

 

5.Spritschutz Radhaus

 

Um an die untere Zahnriemenabdeckung zu gelangen, muss erst der Spritzschutz aus dem Radhaus abgebaut werden. Der ist mit zwei Blechschrauben im Bereich der Stoßstange und einer Schraube am Rahmen befestigt. Eine Federklemme hält ihn auch noch an einem anderen Spritzschutz. Raus damit.

 

6. Riemenscheibe Wasserpumpe

 

Die Riemenscheibe der Wasserpumpe wird von drei Inbusschrauben gehalten. Wenn man mit dem Zweilochschlüssel in zwei der drei Schraubenköpfe greift, kann man die dritte lösen.

 

Beim Lösen der Inbusschrauben sollte man daran denken, dass man dazu in aller Regel nur einen Versuch hat, bevor der Inbus versaut ist. Die (100%ige) Nuss muss am Grund des Inbus aufliegen, die Knarre darf nicht verkantet werden. Mit einem beherzten Dreh an der Knarre sollte es dann "Knarrz!" sagen.

 

Eine vermurkste Inbusschraube an der Wasserpumpenriemenscheibe bekommt man mit einer scharfen Wasserpumpenzange los. Ist doch mal alles verloren, hilft Tiefenwärme eines Propan- oder Azetylenbrenners. Die Riemenscheibe selbst will manchmal mit leichten Schlägen eines Schonhammers überredet werden, ihren Sitz zu verlassen.

 

7.Riemenscheibe Kurbelwelle

 

Das Gegenhalten an der Kurbelwellenriemenscheibe ist einfacher. Mit einem gekröpften 19er Ringschlüssel kann man an der Zentralschraube gegenhalten. Das Lösen der vier Inbusschrauben ist ähnlich heikel wie an der LiMariemenscheibe. Konzentration und eine 110%ige Nuß helfen, diese Klippe zu umschiffen.

 

Die untere Zahnriemenabdeckung liegt jetzt frei. Sie ist viermal befestigt. Unten links von einer Schraube SW10, kurz darüber, in der Mitte, mit einer Inbusschraube SW5 und oben rechts mit einer Mutter SW10. Am oberen Ende wird sie von einer Schraube SW13 gehalten. Hat man alles los, kann man die Abdeckung herausnehmen.

 

8.OT-Stellung

 

Wenn man den Zahnriemen tauscht, darf sich die Stellung von Kurbelwelle und Nockenwelle zueinander nicht verändern. Das ist hochwichtig.

 

Die einfachste Methode, die Stellung der beiden Zahnriemenscheiben festzuhalten, ist, sie mit Lackstift zu markieren. Die Stellung des Motors ist dabei völlig schnuppe. An einer eindeutig ablesbaren Stelle mit einem Lackstift eine Markierung anbringen. Vielleicht noch eine zweite in einiger Entfernung. Zur Sicherheit.

 

Ist die eindeutige Stellung der beiden Wellen zueinander aber flötengegangen, ist das kein Beinbruch. An der Stirnseite der Nockenwellenriemenscheibe ist eine OT-Markierung, die mit einer Markierung hinter der Riemenscheibe fluchten muss. Die Nockenwelle steht dann auf dem oberen Totpunkt des ersten Zylinders.

 

Auf der Schwungscheibe des Motors ist auch eine solche OT-Markierung. Die Schwungscheibe verbirgt sich in der Getriebeglocke zwischen Motor und Getriebe. Wenn man den Plaststopfen aus seinem Loch herauszieht, kann man mit einer Taschenlampe auf die Schwungscheibe leuchten. Dreht man die Kurbelwelle jetzt an der Zentralschraube, kommt irgendwann die Markierung "0". Der erste Zylinder steht jetzt ganz oben.

 

9.Riemen auflegen/Montage

 

Wenn man die Befestigungsmutter des Spannrolle löst, kann man Riemen und Rolle abnehmen. Der neue Riemen lässt sich am besten montieren, wenn man unten anfängt.

 

Stimmen alle Markierungen noch? Dann den Riemen ein wenig spannen, so dass er überall gut anliegt. Jetzt den Motor an der Zentralschraube um eine oder zwei Umdrehungen durchdrehen. Stimmen die Markierungen noch? Sagt es irgendwo metallisch "klack", ist das ein Zeichen, dass die Steuerzeiten nicht stimmen. Vorsichtig zurückdrehen und kontrollieren. Wenn man zweimal rum ist, hat sich der Riemen richtig auf die Riemenscheibe gezogen und kann mit dem Zweilochschlüssel an der Spannrolle gespannt werden.

 

Der richtig gespannte Zahnriemen soll sich zwischen Daumen und Zeigefinger noch um 90° verdrehen lassen. Nicht mehr und nicht weniger. Ein zu schwach gespannter Riemen kann überrutschen, ein zu stark gespannter wird vorzeitig reißen. Zu stark gespannte Riemen pfeifen im Leerlauf. Das ist deutlich zu vernehmen.

 

Der Zusammenbau geht in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaus. Den Keilriemen so spannen, dass er sich mit dem Daumen um ein bis zwei Zentimeter durchdrücken lässt. Motor starten. Der Motor sollte jetzt genauso laufen wie vorher.


Sat Apr 26 17:56:32 CEST 2008    |    Batterietester10652

Das ist echt eine super Anleitung die du da auf die Beine gestellt hast;)

Sat Apr 26 18:21:10 CEST 2008    |    Fensterheber12968

Bitte.Die hatte ich notiert,als ich die bei meinem Bora gemacht hatte.

Sun Apr 27 00:52:54 CEST 2008    |    BlueWhite

Ganz korrekte stellen den Motor auf OT und somit den 4 Zylinder auf Ventilüberschneidung (Vorher Ventildeckel ab <- empfiehlt sich für unerfahrene und ist bei fast allen Herstellern Vorschrift), lösen das Nockenwellenrad und blockieren die Nockenwelle mit einer Lehre. Da du hier von einem Bora schreibst (1,9TDI Pumpe Düse?) wird das Nockenwellenrad nicht abgenommen (auch nicht der Ventildeckel), lediglich die Halteschrauben gelöst, so kann man das Nockenwellenrad innerhalb der Langlöcher verdrehen ohne das man beim Aufsetzen des Riemens Gefahr läuft die Nockenwelle zu verdrehen.

Sun Apr 27 10:48:06 CEST 2008    |    Faltenbalg11733

So pauschal mit dem Wechselintervall von 80000 Km kann man das nicht stehen lassen. Es gibt Intervallvorschriften seitens der Hersteller von 60000 bis hin zu 120000 (VW). Also auf jeden Fall im Wartungsbuch nachschauen.

 

Und die meisten Autos haben auch schon einen Spannautomaten eingebaut, so das man die Riemenspannung gar nicht beeinflussen kann bzw nicht nachsehen muss.

Sun Apr 27 14:50:41 CEST 2008    |    BlueWhite

60.000km RS6 bis hin zum 1,6 (oder war es der 1,4 Benziner) mit 180.000km.

 

Als Grundlage kann man den Artikel hier doch gebrauchen, im Zweifelsfall muss jeder eh den Motorspezifische Rep.-Leitfaden verwenden.

Fri May 09 23:49:15 CEST 2008    |    FORDsknoten

geklaut von hier:

www.autoschrauber.de/content/000040/zahnriemen-wechseln.php

Sat May 10 12:34:54 CEST 2008    |    Fensterheber31767

Der tut ja hier alles klauen...

Deine Antwort auf "Zahnriemenwechsel einfach gemacht!!!!"

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