Wed Jan 19 16:04:17 CET 2011
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MT-Tom
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Kommentare (3)
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Atacama, Dakar 2011
Als erstes versuche ich die Düne geradeaus hochzufahren, das endet bereits nach wenigen Metern in einer Sandmulde. Nach kurzem Schaufeln und „Blechgeschuckel“ ist der Amarok zwar frei aber mein Ego angekratzt. Wie gewohnt tauschen wir einmal durch und versuchen auf ein Neues die Düne hochzufahren. Diesmal wird „der Sand gelesen“ und wir versuchen eine Route zu wählen, die Stellen mit mehr Gripp enthält. Wir kommen zwar weiter, aber nicht wirklich weit. Nicht nur einige der Amaroks sind locker zweihundert Meter weiter als wir gekommen, sondern locker die Hälfte aller Zuschauer mit ihren klapprigen Jeeps. Das können wir natürlich nicht auf uns sitzen lassen. Aber alles Kreuzen, Anlauf nehmen und driften bringt uns nicht wirklich höher auf den Berg. Als nach gut 20 Minuten die Kupplung butterweich nach verbranntem Belag „duftet“ fahren wir uns bequemer weise bis zum Bodenblech im heißen Atacamasand fest. Anfängliches Schaufeln hilft zwar, ist aber extrem Schweißtreibend und wirklich schnell kommen wir nicht voran. Als neben uns ein alter roter Nissan Safari mit Ballonreifen und 4 Chilenen neben uns hält. Der Abschleppgurt ist schon am Heckhaken befestigt und ruht sich gerade auf dem Ersatzreifen an der Heckklappe aus. Auch wenn ich kein spanisch verstehe ist schon klar, was die Jungs uns anbieten „... rausschleppen ?“. Die typisch deutsche, skeptische Frage ob denn die Leistung auch ausreicht wird mit einem Grinsen quittiert. Also probieren wir es einfach aus... und keine zwei Minuten später befreit uns das kleine Rote Auto aus dem Schlammassel. Jetzt gönnen wir dem Amarok erst einmal eine Pause.
Während sich der Amarok ein wenig in der Sonne ausruht kündigt ein nervöses Stottern den Kamera-Heli an, der wiederum die ersten Autos im Tiefflug begleitet. Zuerst erkennt man nur eine kleine Staubfahne, dann zeichnet sich deutlich das Blau eines Race Touaregs auf dem Rotbraunen Wüstensand ab. Die Geschwindigkeit, mit der der Touareg ins Tal fliegt wird erst ersichtlich, als er aus einer Bodensenke wieder hervorschnellt und mit heiserem Röcheln in der Geraden noch beschleunigt. Die Zuschauer bilden ein langgezogenes Spalier zu beiden Seiten und „geleiten“ den Rennboliden direkt zum Eingang des Biwaks am Ufer des Pazifiks.
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Wed Jan 19 20:27:01 CET 2011 |
Standspurpirat10991
Toller Bericht, echt super geschrieben. Freu mich auf mehr...
Thu Jan 20 13:07:34 CET 2011 |
leftlaner
Für das Surfen in der Wüste hat man einen "Ventilausdreher" und "Reifendruckprüfer" zur Hand.... Und hoffentlich einen Kompressor zum Aufpumpen wenn man mit dem Spielen fertig ist :-)
Thu Jan 20 14:08:53 CET 2011 |
XC70D5
jetzt wohl nicht mehr
Wieder sehr gut geschrieben! Danke für Deinen Einsatz, ist ja nicht wirklich ein Ausflug, auch wenn ich sofort mit Dir getauscht hätte
Gruß
Martin
Deine Antwort auf "Dakar 2011: Live vom Mars!"