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Fri Dec 31 06:17:31 CET 2010    |    MT-Tom    |    Kommentare (8)    |   Stichworte: Amarok, Buenos Aires, Dakar 2011, Dakar Village, Scrutineering, Touareg, Volkswagen

Frankfurt am GateFrankfurt am GateBerlin liegt unter einer dicken Schneeschicht und träumt vom Frühling. Komisch, sobald der Schnee sich in der Stadt breit gemacht hat fühlt sich alles an, als hätte man Watte in den Ohren. Nachdem ich in den letzten Tagen die Ausrüstung für dieses Kurzabenteuer zusammengestellt habe bin ich jetzt irgendwie trotzdem überzeugt, dass ich irgendetwas vergessen habe. Entweder spielt mir mein Gedächtnis einen Streich oder ich werde es dann genau zur richtigen Zeit, natürlich vor Ort in der Wüste, merken. Vor der Tür parken die Autos in der dritten Reihe. Die erste Reihe ist von den Räumfahrzeugen der BSR in den letzten Tagen fein säuberlich mit hoch komprimiertem Schneematsch in eine winterliche Dünenlandschaft verwandelt worden. Ich bibbere etwas vor mich hin denn ich bin offensichtlich zu kalt angezogen. Wie soll man sich auch anziehen, wenn man aus soliden deutschen -10 Grad in die Sonne und damit kuschelige 33 Grad fliegt. Selbst dem netten Kreuzberger Taxifahrer entlocke ich mit dieser beeindruckenden Temparaturdifferenz ein anerkennendes "Das ist krass Mann...". Das Taxi schiebt sich gemächlich durch den Berliner Feierabendverkehr... wir fahren antizyklisch... konnte ich mir zwar nicht aussuchen, finde ich aber trotzdem gut. Alles geht ohne viel Stress. Unterwegs begegnen wir dem einen oder anderen festgefahrenen "Frontradler". Zum Glück bleiben wir aber auf der Straße von „Sommerbereifte-Heckschleudern“ nahezu verschohnt. Nach knapp 30 Minuten Fahrt ändert sich die Kulisse dann kaum merklich. Hinter den Bäumen am Kanal wird der sonst eher schmutzig graue Frühabendhimmel durch strahlend weißes Licht aufgehellt. Ein wenig wie in einer frühen Akte X Folge, in der die Regierung eine vermeintliche Ufo-Absturzstelle abriegelt und die Wissenschaftler im Schein der Tageslichtlampen nach Wrackteilen und flüchtigen Außerirdischen suchen. Dabei ist der Berliner Flughafen mehr als irdisch und menschlich. Insbesondere Die Tatsache, dass mich der nette Flugbegleiter von Iberia nicht mitnehmen möchte! Nach kurzer Schockstarre meinerseits und hektischem Getippe seinerseits schickt er mich dann zu den "Kollegen" der Lufthansa. Das finde ich zwar befremdlich, aber ohne Optionen ist man nicht wählerisch. Offensichtlich hat mich das Reisebüro auf einen etwas früheren Flug über Frankfurt und nicht über Madrid umgebucht... naja jetzt weiss ich es ja auch. Zum Glück bin ich früh dran und die erst grimmig schauende Dame der Lufthansa checkt mich dann doch überraschend freundlich bis nach Buenos Aires durch. Damit geht das Warten los. Warten auf die Maschine, die sich "natürlich" etwas verspätet, warten auf das Boarding, warten auf dem Rollfeld, warten in Frankfurt auf den Weiterflug und dann warten, bis der Atlantik überquert und Südamika in Sicht ist. Aber bis dahin sind es jetzt noch knapp 20 Stunden! Gelangweiltes Surfen auf dem Handy offenbart „schreckliches“: der Spiegel schreibt, die deutschen Flughäfen stünden kurz vor der Schließung... kein Enteiser mehr. Ich scrolle schnell weiter nach unten und beobachte skeptisch die Anzeigentafel, ob die Enteiserverknappung es bis zu uns schafft. Als ich dann endlich im Flugzeug nach Buenos Aires sitze und die verschneite Frankfurter Startbahn sich wie eine schlechte Fototapete vor dem Fenster vorbeischiebt schnaufe ich kurz durch, jetzt geht es richtig los. Endlich!

 

Argentinien aus der LuftArgentinien aus der LuftIm Flugzeug treffe ich bereits die ersten Gesichter, die mich in den nächsten 10 Tagen begleiten werden. Einer der Motorenentwickler des Race Touareg bildet die Nachhut und fliegt als Einer der letzten Techniker „rüber“. Außerdem sitze ich mehr oder minder Zufällig, nach zwei Sitzplatzwechseln neben Timo, Autoredakteuer bei der BamS (Anm. d. Red. „Bild am Sonntag“ ;)). Die restlichen Stunden des Fluges sind von Fachsimpeleien, gelegentlichen Turbulenzen und zeitweilig erfolgreichen Schlafversuchen geprägt. Als die 747-400 nach 13 Stunden endlich in Buenos Aires aufsetzt bin ich zwar wach, aber nur bedingt erholt. Nach Passkontrolle und "Röntgenzoll" werden wir von einem netten Herren in einem argentinischen Passat bis in die Stadt gebracht. Spätestens jetzt sehe ich jede Menge Neues. Schrottreife Oldtimer und Busse auf den Strassen, Plattenbauten in einem Meer aus Bäumen und jede Menge gut gelaunter Menschen.

 

Unser Hotel im Dakar-LookUnser Hotel im Dakar-LookIm Hotel angekommen schleppe ich meine Tasche, ich habe GARANTIERT zu viel eingepackt, aufs Zimmer und kollabiere erst einmal kontrolliert unter der Dusche. Aber zum Ausruhen bleibt nicht viel Zeit, da wir um 12:00 Uhr die anderen Journalisten aus dem VW Media Team treffen und dann gemeinsam zur Akkreditierung nach La Rural fahren, dem Dakar Village. Also wieder hoch ins Zimmer, Knipse, Führerschein und Pass einstecken und los geht’s. Das Media Team ist mit Journalisten aus aller Herren Länder bunt besetzt. Vor dem Hotel erwartet uns nicht nur ein kleiner Reisebuss, sondern auch die brachiale Hitze. Von den entspannten 25 Grad bei unserer Ankunft ist nicht mehr viel zu spüren. Ich erwische mich immernoch dabei, wie ich mich über das Wetter freue und es aber irgendwie auch völlig irrwitzig finde. Insbesondere die vielfältige Weihnachtsdekoration inkl. Bäumen und nachgestellter Krippenszenerie mutet neben Palmen für den gemeinen Berliner dann doch etwas ungewohnt an.

 

Das offizielle PressekitDas offizielle PressekitDas Dakar Village besteht hauptsächlich aus dem Fahrerlager, dem Pressezentrum, dem Akkreditierungsbereich und der Scrutineering-Halle. Hinter dem Scrutineering verbirgt sich die technische Abnahme der Fahrzeuge. Dort werden die Autos, Buggies, Bikes, Quads und Trucks aber auch die Service Fahrzeuge vor der eigentlichen Rallye abgenommen. Nur, wer durch das Scrutineering kommt kann an der Rallye teilnehmen. Das Village selbst steht auch Besuchern offen und so gibt es neben dem eigentlichen Rallye Bereich auch einen Besucherbereich, der ein wenig an eine Messe oder vielleicht eher ein Festival erinnert. Die Fahrzeuge, die das Scrutineering hinter sich haben fahren über eine Bühne und werden dort vor dem Fotografierenden Publikum kurz vorgestellt und interviewt. Rings herum finden sich diverse Stände der Sponsoren und des Rallye-Veranstalters wo es natürlich die obligatorischen „Ich war dabei T-Shirts“ zu erwerben gibt. Neben RedBull ist Volkswagen sicher der prominenteste Vertreter. Neben einem Amarok Pavilion gibt es einen eigenen Offroad-Parkour auf dem die Amaroks gemächlich über mehr oder minder anspruchsvolles Terrain bewegt werden.

 

Entspannung nach dem ScrutineeringEntspannung nach dem ScrutineeringDamit wir als Journalisten auch tatsächlich die gesamte Zeit Zutritt hinter die Kulissen bekommen ist die finale Akkreditierung nötig. Vom deutschen Amtsschimmel kennt man seinen Laufzettel und erwartet einen mehr oder minder geordneten „Behördenmarathon“. Wie gewohnt liegt man damit aber nicht zwingend richtig. Der französische Veranstalter, die A.S.O. (Amaury Sport Organisation) tickt da anders... französisch, entspannt eben. Die diversen Stationen, die wir durchlaufen sind nur bedingt dokumentiert und gern schwatzen vier Kollegen hinter dem Tresen, während eine weitere Dame allein die 50 wartenden Journalisten mit den Pressekits versorgt. Aber alle haben gute Laune und immer ein Lächeln auf den Lippen... das ist doch mal was.

 

Nach einigem Hin und her ist es dann endlich offiziell ich habe mein Pressekit (mit T-Shirt :)) und kann die nächsten zwei Stunden noch ein wenig mit der Kamera stromern gehen. Das nutze ich natürlich ausgiebig. Da die Argentinische Sonne inzwischen meinen mickrigen Lichtschutzfaktor 20 in die Kniehe zu zwingen beginnt husche ich, mit meinem Presseausweis bewaffnet, direkt in die Scrutineering-Halle, um noch ein paar Fotos „vom Geschehen“ einzufangen. Hier ist es nicht nur angenehm kühl, sondern auch sehr geschäftig. Die Offiziellen begutachten die diversen Fahrzeuge. Hier und da wird hektisch geschraubt und dann höchst feierlich und offiziell die offizielle "Beklebung" vorgenommen. Man spürt in der Halle die Anspannung der Fahrer, denn keiner hat Lust wegen irgendwelcher Kleinigkeiten noch etwas am perfekten Gefährt ändern zu müssen. Aber die meisten sind, trotz Anspannung und Geschäftigkeit, "heiß" auf das Rennen. Hat man es erst einmal durch die Halle geschafft warten nur noch die Besucher und Journalisten vor der Halle auf einen... ach ja und die 9000 KM Rallyestrecke.

 

Unser AmarokUnser AmarokZu guter letzt finde ich in einer Ecke der Scrutineering Halle auch einen unserer Amaroks. Komplett mit Aufklebern und fertig zum rocken... sehr schön. Heute ist noch ein bedächtiger Tag, das Camp ist mittelmäßig besucht und auch in der Halle ist zwar Trubel aber alles noch im überschaubaren Rahmen. Morgen geht es auch hier richtig zur Sache. Man darf also gespannt sein.

 

Nach einem Briefing für die Presseteams, die das Volkswagen Team begleiten, geht es zum gemeinsamen Abendessen. Hier finden sich dann zum ersten mal für die nächsten zwei Wochen fast Alle aus dem Volkswagen-Tross an einem Fleck zusammen: Fahrer, VW-Team und Journalisten. Bei ordentlichen Argentinischen Steaks wird über vergangene Dakars und Gott und die Welt geplaudert. Alles in allem ein sehr anstrengender, weil langer, Tag. Aber macht Lust auf mehr.

 


Fri Dec 31 09:31:20 CET 2010    |    andyrx

schöner Vorbericht der Lust macht auf mehr;)

 

 

mfg Andy

Fri Dec 31 12:26:16 CET 2010    |    Reifenfüller2225

Das letzte Foto ist das beste :D

Fri Dec 31 17:21:19 CET 2010    |    myinfo

Toller Bericht und erst die Bilder, Monster Energy :cool:, Yeehaw! Ab zu den Gauchos ...

Sat Jan 01 03:26:54 CET 2011    |    124er-Power

Soso, habt ihr euch einfach selbst zum Blog der Woche gewählt :p

Sat Jan 01 12:59:11 CET 2011    |    Duftbaumdeuter8646

Bin auf weitere Fotos gespannt.

Mon Jan 03 00:12:39 CET 2011    |    Spurverbreiterung2626

Wieso ist das vor eurem Hotel denn so schmutzig gewesen? Gab es da eine Flyerschlacht, oder sieht das da überall so aus? Achso und mit einem "Pajero" durch Länder mit spanischer Sprache zu fahren (übersetzt: wichser), sorgt dort bestimmt für allerlei Gelächter :D

Mon Jan 03 11:32:03 CET 2011    |    andyrx

ganz schön dicke Luft bei VW-->http://www.n24.de/news/newsitem_6561294.html

 

:cool:

 

lasst euch den Spass nicht verderben,das wird sicherlich ein wahnsinnig toller Event werden;)

 

mfg Andy

Mon Jan 03 14:56:35 CET 2011    |    Standspurpirat10991

Toller Bericht. Ich freu mich auch auf die nächsten Tage und weitere nette Geschichten und drücke dem VW-Team die Daumen... :D

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