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Mon Nov 11 10:27:03 CET 2024    |    MT-Momo95    |    Kommentare (10)

Übung macht den Meister

 

Bevor ich Euch in diesem zweiten Teil meines Blogs erzähle, wie die Praxis-Stunden und auch die Vorbereitung für die Prüfung für mich liefen, möchte ich nochmal kurz auf den ersten Teil meines Blogartikels verweisen.

 

Aber fangen wir auch hier kurz mit einer Vorstellung an für all diejenigen, die lieber gleich diesen Eintrag lesen möchten und den anderen noch nicht kennen. Ich bin Momo, arbeite als Community Managerin bei gutefrage und darf hier einen Gastbeitrag über meinen Weg zur offenen A-Klasse schildern. Nachdem ich vor etwas mehr als zwölf Jahren meinen B-Schein mit im Alter von 17 Jahren gemacht habe, dachte ich, es ist jetzt mal Zeit für was Neues - und so ist die Entscheidung für die offene A-Klasse gefallen.

 

Erste Praxisstunde!Erste Praxisstunde!

 

Kaum war die Theorie geschafft - ich habe dabei übrigens auch gelernt, dass es 420 Euro kostet, wenn man in München abgeschleppt wird - ging es mit der Praxis los.

 

Eine Woche jeden Tag von 07 bis 21 Uhr über den Tag verteilt Übungsstunden. Und am zweiten Tag passierte dann auch schon genau das, wovor viele sich vermutlich fürchten: In der Kurve bin ich rausgeflogen. Zum Glück ist nichts und vor allem niemandem was passiert, aber danach war ich ganz schön demotiviert. Irgendwie hab’ ich es dann doch noch geschafft, mich selbst zu überzeugen, dass Aufgeben jetzt keine Lösung wäre und habe weitergemacht.

 

Dabei war ich schon sehr verunsichert. Was ich bisher “konnte” waren: 30er- und Schrittslalom. Wobei “können” da schon schöngeredet war. Mein Fahrlehrer erklärte mir dann, dass nun das Ausweichmanöver auf dem Plan stünde und er selbst vier Übungsstunden gebraucht hat, um das hinzubekommen. Was als Besänftigung gemeint war, verunsicherte mich irgendwie noch mehr, doch dann passierte es: Ich setzte mich auf das Motorrad, atmete tief durch, hab mir vorgestellt, wie ich selbst da gleich durchfahre und es schaffe - und bin losgefahren und hab es auf Anhieb geschafft. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wer überraschter war, der Fahrlehrer oder ich. Ab da ging es dann bergauf, am nächsten Tag durfte ich dann auch schon regulär in der Stadt und auf der Autobahn fahren.

 

30-er Slalom auf Übungsplatz30-er Slalom auf Übungsplatz

Am Dienstag, also dem zweiten Tag, hatte ich noch gedacht, dass es absolut absurd sei, innerhalb einer Woche “fahrtauglich” gemacht werden zu können, am Donnerstag hab’

ich mich dann gefühlt, als “hätte ich noch nie was anderes gemacht". An das Schalten hatte ich mich so sehr wieder gewöhnt, dass ich im Auto erstmal irritiert war, als ich Einkaufen gefahren bin - denn dort fahre ich Automatik.

Am Abend wurde es dann aber komisch bei uns zuhause, mein Sohn hustete so und ich fand zufällig in der hintersten Schublade noch zwei Corona-Tests und siehe da: Wir beide waren positiv. Also hieß es erstmal gesund werden, Stunden mussten gecancelt werden. Und danach war mein Fahrlehrer im Urlaub. Ein Termin beim TÜV für die praktische Prüfung war auch noch nicht in Aussicht und so kam es dann auch tatsächlich, dass mein neu gekauftes Motorrad nicht mal von mir in die Garage gefahren werden konnte. Aber zum Glück ist mein Freundeskreis Motorrad affin und so hat sich da jemand gefunden, der alles andere als traurig war, ein brandneues Motorrad fahren zu dürfen.

 

 

 

Mein neues Motorrad (Kawasaki z650)Mein neues Motorrad (Kawasaki z650)

 

Ich habe dann also gewartet und gewartet und meine Hoffnung, die Saison noch einen Termin zu bekommen, schwand zusehends. Dann aber kam der Anruf: Letztmöglicher Prüfungstermin am 21.10.

Und zack - die Unsicherheit war wieder da. Schnell nochmal zwei Stunden beim Fahrlehrer nach seiner Rückkehr ausgemacht und bei einer davon lief natürlich alles katastrophal. Motor abwürgen, Hütchen umfahren, sogar eine Vorfahrtsstraße habe ich übersehen. Mir war wirklich nach Heulen zumute.

Aber absagen wollte ich dann doch nicht mehr und so war es am Montag so weit: Um 09:40 sollte es losgehen - um 10:05 ging es dann wirklich los, in München ist eben immer Stau.

Alles was schiefgehen konnte, ging dann auch schief. An der ersten Kreuzung geschah vor mir direkt ein Unfall, das Fahrschulauto kam dann auch nicht mehr hinterher. Das Headset hat sich dauernd entkoppelt und ich wusste die meiste Zeit nicht genau, wohin ich eigentlich fahren sollte und konzentrierte mich viel zu sehr darauf, das zu richten.

Also relativ fertig mit den Nerven klappte dann irgendwie wie durch ein Wunder die Verbindung doch und ich war ganz optimistisch, denn meine tatsächliche Prüfungszeit war nun schon wesentlich kürzer. Wir fuhren auf eine Straße weiter und bis jetzt weiß ich nicht, ob 30 oder 50 dort richtig gewesen wäre, aber mein Mittelweg aus 40 scheint toleriert worden zu sein.

Dann ging es auf den Übungsplatz. Stop & Go schaffte ich ebenso wie den Schrittslalom auf Anhieb. Dann zur Gefahrenbremsung - eigentlich in meinen Augen die einfachste Übung - und genau die bekam ich einfach nicht hin. Ich blieb ständig beim Bremsen irgendwie am Gas hängen und zitterte immer mehr. Zum Glück war der Prüfer wirklich wahnsinnig nett und meinte, ich soll kurz absteigen und ein bisschen hin und her laufen, sodass ich den Kopf wieder freibekomme. Gesagt, getan und dann… lief es. Den langen 30er-Slalom, Ausweichmanöver mit und ohne Abbremsen und am Ende die Gefahrenbremsung, alles klappte dann zum Glück direkt. Danach ging es auch schon wieder zurück zur Fahrschule, mal wieder hängte ich das Fahrschulauto ab, aber schnell bestand wieder Sichtkontakt. Ein Bus mit Warnblinker hätte mich dann nochmal tief reinreiten können, denn wenn ich ehrlich bin, habe ich ihn erst nicht gesehen. Aus dem Augenwinkel allerdings habe ich ihn dann doch noch wahrgenommen und war zum Glück sowieso schon am Abbremsen, da die Ampel weiter vorne rot war. Ein bisschen Glück braucht man eben manchmal auch.

In der Tiefgarage unten stieg der Prüfer dann strahlend aus, ich zog meinen Helm und die Handschuhe aus und er beglückwünschte mich zu meinem neuen Führerschein.

Zu guter Letzt ließ ich natürlich auch gleich noch meinen Helm auf den Boden fallen - das war dann auch wirklich der Moment, in dem wir alle drei nur noch lachen konnten. So eine Nervosität, das meinte auch der Prüfer, hat er schon lange nicht mehr gesehen. Aber - und das ist für mich wohl das beste Kompliment für den Start in meine Motorrad-Zeit: Er sagte, wenn man so nervös ist und die Prüfung trotzdem besteht, wird man bestimmt ein sehr solider Fahrer, wenn die Umstände “normal” sind.

 

Führerschein mit neuer KlasseFührerschein mit neuer Klasse

 

In meinem Leben habe ich schon viele Prüfungen absolviert. Schule, Uni - nochmal Uni, Vorstellungsgespräche, andere Scheine, die nichts mit motorisierten Geräten zu tun hatten - und trotzdem kann ich mich kaum erinnern, mal so aufgeregt gewesen zu sein.

 

Erinnert Ihr Euch noch an Eure praktische Prüfung? Habt Ihr diese gleich bestanden? Ich freue mich über einen Austausch und beantworte Euch natürlich auch gern offene Fragen!

 

Viele Grüße

Eure Momo

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Mon Nov 11 10:51:56 CET 2024    |    Dynamix

Meine praktische Prüfung hatte ich im ersten Anlauf gepackt. Der Prüfer war auch zufrieden und bis auf eine Stelle, die aber nicht prüfungsrelevant war (doppelte Haltelinie-Ampel aber ohne Schild das bei rot an der ersten Ampel gehalten werden muss!), gab es auch keinerlei Manöverkritik. Ein bisschen Technik gab es am Schluss noch aber das war für mich keine große Sache. Da hatte ich mich im Vorfeld schon monatelang mit beschäftigt.

 

Ich hoffe den Helm hast du nach dem unfreiwilligen Absturz ersetzt ;)

Mon Nov 11 11:26:02 CET 2024    |    peru1010

Meine praktische Prüfung für den Motorrad-Führerschein (Klasse A) dauerte keine 10 Minuten. Ein kurzer Slalom, eine Acht und einmal etwas schärfer Abbremsen. Das mit einer uralten olivfarbenen 2-takter Hercules. Das war allerdings im Kasernenhof in den frühen 80er des vorigen Jahrhunderts. Prüfer war der Kompaniechef, der zufällig AAP gewesen ist.

Mon Nov 11 11:33:29 CET 2024    |    Phoenix01

Ich habe Auto- und Motorradführerschein an einem Tag gemacht. Nach der Autoprüfung sagte der Fahrlehrer anschließend, ich hätte einmal den Gegenverkehr Vorrang geben sollen, als auf meiner Fahrspur ein Auto parkte. Aber weil es die Prüfungsfahrt war, hat der Fahrlehrer nicht für mich gebremst. Und der Prüfer hat es wohl auch nicht so eng gesehen.

Und bei der Motorrad Prüfung sagte der Prüfer zum Fahrleher, das ich gut gefahren bin. Aber das ich Sandalen dabei anhatte, wäre ein Grund zum Durchfallen gewesen. Der Fahrleher sagte darauf, dass ich wohl auch zu nervös gewesen bin. So habe ich dann meinen Führerschein für Auto und Motorrad sofort bekommen. Das war im Jahr 1977

Mon Nov 11 11:49:12 CET 2024    |    MT-Momo95

@Dynamix Interessant, dass es bei Dir die Technik am Schluss gab. Ohne die hätte ich gar nicht erst losfahren dürfen ;)

 

Und beim Helm: Den habe ich checken lassen, habe aber auch noch einen weiteren, mit dem ich seitdem fahre. Bin nicht so der Fan von Integralhelmen, aber für die Fahrschule war der nötig!

Mon Nov 11 11:50:48 CET 2024    |    MT-Momo95

@peru1010 nur 10 Minuten? Das ist ja der Wahnsinn! Mir wurde gesagt, es sind immer fix 70 Minuten angesetzt - früheres Ende nur, wenn halt ein gravierender Fehler besteht, aufgrund dessen die Prüfung abgebrochen werden muss. Eine Acht beispielsweise ist nicht mehr Inhalt der Prüfung, was ich tatsächlich sogar eigentlich begrüßt hätte, denn das erfordert meiner Meinung nach etwas Übung..

Mon Nov 11 11:51:51 CET 2024    |    MT-Momo95

@Phoenix01 puh, das mit den Sandalen hätte mir wohl auch passieren können - bei beiden Prüfungen. Zum Glück war's dafür schlichtweg schon zu kalt. Aber Respekt für zwei Prüfungen an einem Tag!

Mon Nov 11 11:53:40 CET 2024    |    Dynamix

@MT-Momo95

 

War bei mir tatsächlich immer so, auch beim Auto! Glaube da musste ich irgendwas zum Thema Bremse/ABS beantworten. Beim Motorrad gingen die Fragen um das Thema Wartung, also wie prüfe ich Kettenspiel bzw. wo finde ich die Maße dafür, wo wird Öl geprüft usw.

 

Kleinkram eben.

Mon Nov 11 19:25:39 CET 2024    |    Sonntagnachtsfahrer

Ich hatte beim Üben immer Probleme mit dem langsamen Slalom.

 

Bei der Prüfung 2012 war es dann so, dass ich die komplette Fahrt hinter mir hatte, auch alle Grundfahrübungen - und ganz zuletzt beim schnellen Slalom habe ich mit dem Stiefelabsatz eine Pylone erwischt, die so ins Gebüsch flog, dass Fahrlerer und Prüfer die erstmal suchen mussten.

 

Fuhr es dann einfach noch mal so wie immer und es war bei der Wiederholung dann ok. Da noch lange nachdenken hilft sowieso nichts mehr.

 

p.s. mein FS Klasse 3 ist aus dem Jahr nach deiner Geburt. *g*

Mon Nov 11 19:53:21 CET 2024    |    PeterBH

Führerschein Klasse 1 "durfte" ich heimlich machen. Mein Vater hatte was gegen Motorrad fahren.

 

Los ging es an einem Sonntag, mit dem Motorrad eines Freundes die Straße entlang gefahren und da kam mir mein Fahrlehrer (Kl. 3) entgegen.

 

Montags dann gefragt, was mich Kl. 1 so etwa kosten würde, rund 100,- DM, nur für die Gebühren StVA und TÜV, also angemeldet. Vom Fahrlehrer kam der Tipp, falls man mich anhalten sollte, so hätte ich den Fahrschulwagen an der Bahnschranke im Ort verloren.

 

Erste Theoriestunde zweistellige Fehlerzahl - ich kannte noch das System "nur eine richtige Antwort", hab mich zwar gewundert, dass mehrere Antworten richtig seien, mich letztlich aber für "eine richtige Antwort" entschieden. Erst nach dem Hinweis, dass auch alle drei Antworten richtig sein könnten, war Theorie absolut kein Problem.

 

Praxis war lustig. In der ersten Stunde wollte der Fahrlehrer testen, wie schnell das Motorrad wohl lief (allerdings mit mir am Lenker), nach der zweiten Stunde wurde ich dann zur Prüfung angemeldet. Die dauerte wenige Minuten und schon hatte ich bestanden. Ein bisschen Straße fahren, einmal Bremsen.

 

Das war die Zeit, wo es jede Menge Motorradunfälle gab. Kein Wunder, bei der "Ausbildung". Wobei ich noch Glück hatte, die Yamaha meines Freundes nehmen zu dürfen, in der Fahrschule wurde sonst auf Heinkel Roller gelehrt.

 

Hätte mich beinahe bei der ersten Fahrt in einer Kurve erwischt. Auf zweispuriger Strecke links angefangen, die wurde dann dreispurig und nachdem die rechte Spur nicht mehr reichte, hab ich die Flucht über eine Seitenstraße angetreten. Ich traute mich einfach nicht, die R 60/? weiter in die Kurve zu legen.

 

Nach dem Studium konnte ich mir dann auch endlich ein eigenes Motorrad(chen) anschaffen, 17 PS reichten, um Erfahrung zu sammeln. Im Folgejahr waren es dann 43 PS, was 1981 eine Menge war. Nach langer Pause ging es mit 90 PS wieder los, geliefert im Februar. Minusgrade, keine anständige Kombi, A... abgefroren, aber die Fahrt war herrlich.

Tue Nov 12 20:50:53 CET 2024    |    Moorteufelchen

Für den Schein selbst habe ich gerade mal 3 Fahrstunden auf dem Motorad gehabt. Das ging angeblich irgendwie zusammenzurechnen mit den 4 Autofahrstunden und den privaten "Übungsstunden" davor.

Mein Fahrlehrer stellte fest "du kannst ja fahren" und hat mich zur Prüfung angemeldet.

Nach 4 Wochen war alles an einem Tag erledigt.

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