Sat Mar 03 21:05:45 CET 2018 | British_Engineering | Kommentare (32) | Stichworte: Baujahr 2005, Fiat, Langstrecke, Mille grazie, Multijet, Punto, Typ 188
Mille grazie, Fiat
In den ersten zehn Jahren meines Führerscheinbesitzes kam die Marke Fiat nicht vor. Ich hatte zwar mal eine Nachbarin, die einen Cinquecento fuhr, aber dies hing eher damit zusammen, dass der Wagen sehr preiswert war und es vor Ort eine Fiat-Werkstatt gab. Ich verband Fiat vor allem mit optisch gelungenen, aber qualitativ fragwürdigen Autos (den Spruch „Fehler in allen Teilen“ dürfte ja jeder Autofahrer in Deutschland kennen) und einem niedrigen Wiederverkaufswert nach wenigen Jahren.
Im Sommer 2002 waren meine Frau und ich auf der griechischen Insel Korfu im Urlaub. Normalerweise fahre ich im Urlaub eher ungern Auto und leihe mir auf gar keinen Fall ein Fahrzeug aus. Da wir aber möglichst viel von der Insel sehen wollten, konnte mich meine Frau überzeugen, dies Mal doch ein Auto zu leihen. So wurde uns am zweiten Urlaubstag ein roter Fiat Punto Typ 188 zur Verfügung gestellt. Ich nahm zu ersten Mal hinter dem Steuer eines Fiat Platz. Der Wagen begeisterte mich schon auf den ersten Kilometern und veränderte in wenigen Minuten komplett mein Bild von Fiat. Der kleine 1,2 Liter Benziner drehte munter hoch und brachte die Fuhre für einen 60PS-Kleinwagen flott in Gang. Das knackige Fahrwerk ließ jede Kurve zu einem freudigen Ereignis werden. Die präzise, viel Rückmeldung gebende Lenkung sorgte für weitere Begeisterung. Meine Frau erzählt noch heute, dass ich diesen Urlaub zu einem Großteil mit Autofahren verbrachte und in der Tat haben wir sehr viele Ecken der Insel in diesen zehn Tagen kennen gelernt. Nach ein paar Tagen war ich vom Fahrstil her nicht mehr von einem Korfioten zu unterscheiden. Als ich am Urlaubsende die Schlüssel für den Punto wieder abgab, sagte ich meiner Frau: „Wenn ich jemals in die Situation kommen sollte, einen Kleinwagen zu brauchen, dann kaufe ich einen Punto aus dieser Baureihe.“
Es vergingen 11 lange Jahre. Auf einen Kadett E folgte ein Vectra B, der dann von einem Golf IV abgelöst wurde und schließlich erwarben wir einen Caddy Life. Ein Punto ist nun mal mit am Ende drei Kindern zu klein. Aber immer mal wieder schaute ich solch einem Punto hinterher und dachte „Verdammt, es ist echt gemein, dass Autofahren so viel Spaß machen kann.“ Im Sommer 2013 wollte meine Frau nach einer längeren Kinderpause auch wieder anfangen zu arbeiten und da dämmerte uns sehr schnell, dass wir ein zweites Auto bräuchten, um zur Kinderbetreuung und beide zu unseren Jobs zu kommen. Jahrelang war ich ja begeisterter Nutzer der immer auf die Minute pünktlichen, flexiblen, vollkommen wetterunabhängigen Bahn gewesen. Ich witterte nun Morgenluft und verkündete sofort, dass meine Frau gern den Caddy nutzen könne und ich mir einen gebrauchten 188er Punto kaufen würde. Das braucht man einem echten VW-Fan wie meiner Frau natürlich nicht zwei Mal zu sagen. Sie wollte mit solch einem übel beleumundetem Italiener aus möglicherweise nachlässigem Vorbesitz nichts zu tun haben.
Nachdem ich mehrere Abende bei Mobile.de nach einem geeigneten Fahrzeug (fünf Türen, Dieselmotor, maximal 120.000km Laufleistung und freundliche Farbe) geschaut und auch zwei , drei Exemplare im Großraum Hannover / Braunschweig angeschaut hatte, war es ironischerweise meine Frau, die mich auf ein Angebot in Berlin hinwies. Das war nicht gerade um die Ecke, aber dieser 2005er Punto hatte sogar den besonders wirtschaftlichen 1,3 Liter Multijet Diesel unter der Haube, war aus erster Hand, scheckheftgepflegt und hatte 117.000km auf der Uhr. Der Händler klang am Telefon seriös und sagte mir auch gleich, der Wagen sei innen recht schmuddelig. Er sei es vor kurzem reingekommen. Wir verabredeten uns für den nächsten Tag.
In Berlin-Reinickendorf angekommen schaute ich mir den Wagen erst einmal allein an. Ich war entsetzt. Der Punto hatte zwei Beulen auf der linken Seite, die Reifen waren total abgefahren und der Innenraum war vollkommen mit Blumenerde versifft. Im Gespräch mit dem Händler und bei genauer Untersuchung des Autos ergaben sich weitere Probleme und Unwahrheiten: Das Serviceheft war vorhanden, aber der Vorbesitzer hatte die Ölwechseltermine um bis zu 12.000km (!) überschritten. Nach zwei Jahren war sowieso nur noch freie Werkstatt angesagt gewesen. Die Zentralverriegelung funktionierte nicht richtig und der Auspuff-Endtopf war auch durch. Außerdem hatte das Auto schon ein halbes Jahr gestanden, wie man am Abmeldedatum im Brief sah. Nach viel Starthilfe (die Batterie war vollkommen leer) und einer kurzen Probefahrt entschied ich mich gegen jede Vernunft, dieses Auto zu kaufen.
Es folgten 15 Minuten erbitterten Verhandelns (ich bin recht gut darin, Flohmärkte sind eines meiner Hobbys) und der Händler gab mir den Wagen mit einem großen Preisnachlass. Auf „TÜV neu“ durch diesen Händler und seine „Freunde“ wollte ich gern verzichten und der Nachlass würde den Kosten der notwendigen Reparaturen entsprechen. Die Heimfahrt in die Region Hannover war recht bizarr, denn die Batterie war so entladen, dass man den Motor auf keinen Fall nach dem Abstellen aus eigener Kraft starten konnte. Also musste sogar mit laufendem Motor getankt werden.
Was nach der Behebung Probleme folgte, waren viereinhalb Jahre mit sehr viel Spaß am Autofahren. Wir waren neben den täglichen 120km für die Arbeit zusammen in Hamburg, Magdeburg, Rosenheim, immer mal wieder in Soest und mehrmals in den Niederlanden. Der 1,3 Liter Multijet erfreute mich jeden Tag mit seinem „rauchigen“, „kehligen“ Klang. Okay, ein Porsche 911 oder BMW M5 klingen bestimmt noch besser, aber ich liebte dieses Geräusch. Oft blieb das Radio aus genau diesem Grunde aus. Niemand kauft ein Alltagsauto wegen des angenehmen Motorklangs. Muss man bei diesem Punto auch nicht, denn ein durchschnittlicher Verbrauch von 3,9 Litern Diesel (ca. 75% Landstraße, 10% Autobahn und 15% Stadt) und das mängelfreie Bestehen einer TÜV-Prüfung nach mehr als 240.000km sind schon handfeste Argumente. Auf den ersten 10.000km war ich noch etwas skeptisch, was die Zuverlässigkeit dieses Autos anging. Man hatte einfach schon zu viel gehört von Problemen bei Fiat. Aber es passierte … - niente. Auch nach 20.000km weit und breit nichts von Reparaturen und Ärger zu sehen. Irgendwann musste dann mal ein Schaltzug getauscht werden und die Wasserpumpe meldete durch laute Tickergeräusche, dass ihr Lager kaputt war. Ich gebe es zu, nach knapp zwei Jahren in meinem Besitz mussten innerhalb weniger Tage erst ein Radlager und dann die Kupplung getauscht werden. Damals war ich angesichts der Kosten kurz davor, den Wagen zu verkaufen. Aber eigentlich ärgerte ich mich nur über mich selbst bzw. meine absolut unterentwickelten Kenntnisse, ein Auto selbst zu reparieren.
Also blieb der Punto bei mir und erst im November 2017 trennten sich bei einem Kilometerstand von 246.000 die Wege. Das hatte nichts damit zu tun, dass der Wagen nun dauernd hohe Reparaturkosten verursachte, sondern eher mit meiner berufsbedingten Jahresfahrleistung von 30.000 bis 35.000km. Da wollte ich irgendwann einfach bessere Sitze als die von Haus sehr weichen Sitzgelegenheiten des alten 188er Puntos mit ihren extrem fleckempfindlichen Bezügen haben und eine weniger hakelige Schaltung ist auch eine sehr feine Sache, wenn man sie erst einmal hat. Nicht zu vergessen eine funktionierende Klimaanlage (die im 188er hatte irgendwann den Dienst aufgegeben). Naja, und ein Mal im Leben wollte ich auch einen Neuwagen in Besitz nehmen. Aus welchem Hause dieser kommt, lässt sich wahrscheinlich leicht erraten.
Irgendwo habe ich mal den Satz „Bei Fiat ist oft der Fahrer das Problem, nicht das Auto“ gelesen. Dem kann ich nach meinen bisherigen Erfahrungen aus vollstem Herzen zustimmen. Mir bleibt nichts Anderes übrig, als „mille grazie“ zu sagen. Danke auch an die kompetenten und immer freundlichen Mitarbeiter des Autohaus Schatta in Braunschweig-Rüningen, die die meisten Service- und Reparaturarbeiten an diesem Wagen durchführten.
Bevor ich es vergesse: Nachdem meine Frau den Punto zum ersten Mal selbst gefahren war, lautete ihr Kommentar angesichts der schlechten Schaltbarkeit (die später durch das Wechseln von Schaltzügen besser, aber nie perfekt wurde): „Danke für die Probefahrt, aber ich möchte dieses Auto nicht kaufen.“ Später war auch sie von der Zuverlässigkeit und Robustheit des kleinen blauen Wägelchens ganz angetan. Und die beiden Beulen links blieben bei mir immer im Blech drin. Sie waren gewissermaßen das „Markenzeichen“ meines Puntos. |
Sat Mar 03 21:14:49 CET 2018 | PIPD black
So kann’s gehen.
Gute Fahrt mit dem neuen Italiener.
Sat Mar 03 21:16:41 CET 2018 | Christian8P
Sehr schöner Artikel!
Ein Auto kann einem mit den Jahren schon sehr ans Herz wachsen, gerade wenn es nahezu störungsfrei seinen Dienst verrichtet hat.
Allzeit gute Fahrt mit dem neuen Punto!
Sat Mar 03 21:27:28 CET 2018 | bronx.1965
Eine fein geschriebene Geschichte. Manche Autos muß man erst im wahrsten Sinne "erfahren".
Schönes Beispiel dafür und der Tatsache, das man oft nicht "mehr Auto" benötigt für das tägliche Einerlei.
Die Kostenbilanz des Punto wäre über die Laufzeit sicher noch erwähnenswert und interessant.
Danke für den Artikel und weiterhin so gute 'Erfahrungen' mit deinem 'Neuen'!
Sat Mar 03 21:27:58 CET 2018 | ToledoDriver82
Da schließe ich mich doch an, möge der Neue dir ebenso treu sein.
Sat Mar 03 23:10:44 CET 2018 | St. Abilus
Ich kann etwas mit Dir fühlen. Als ich nach 17 Jahren Audi auf einen Lancia gewechselt habe, erntete ich größtenteils Erstaunen oder Unverständnis. . Mit 100000km gekauft und 54000km später läuft er immer noch tadellos.
Allzeit knitterfreie und gute Fahrt mit dem Neuen!
Sat Mar 03 23:15:12 CET 2018 | BravoI
Habe in 18 Jahren 4 Fiats gefahren ohne Großen Problemm, Fiats war neu.
Heute, bie Fiat, finde ich nichts, was mir passt.
Gruß. I.
Sat Mar 03 23:20:39 CET 2018 | St. Abilus
Ich schon, mir gefällt der 124 Spider sehr gut. Die Probefahrt war sehr schön. Werde den Delta fahren bis zum Ende, dann kommt ein gebrauchter Spider.
Sun Mar 04 13:15:00 CET 2018 | Rostlöser134631
Danke für den schönen Bericht!
Ich fahre auch seit ´94 fast durchweg Fiat´s. Als Erst- sowie als Zweitwagen. Im April 2016 kaufte ich mir ohne Probefahrt den Tipo als Limousine (einfach tolles Design) mit 95-Benziner-PS.
Ein klasse Fahrzeug, das mich seit über 1,5 Jahren überall hinfährt ohne zu mucken. Als Zweitwagen habe ich noch einen Qubo mit 77-Benzin-PS, der aber jetzt ersetzt wird.
Und was kommt?
Na klar! Ein Tipo Kombi als 120PS-Benziner in (ausser Leder und Navi) Komplettausstattung. Listenpreis ca. 22.000€. Ich bekomme ihn für knapp unter 17.000€.
Da wir aber in kürzester Zeit nur noch ein Wagen brauchen, muss leider die Limousine auch weg (mit Schmerzen im Herzen...). Leider gibt es die Limousine nicht mit dem 120PS-Benziner. Deshalb und wegen dem Platzbedarf muss leider auch die Limousine weichen. In die Limousine bekomme ich meinen Rollater, den mittlerweile leider benötige, trotz Riesenkofferraum (520l) nicht so einfach rein.
Am Donnerstag fahre ich die Limousine zum Händler. Ich werde sie ganz bewusst und langsam fahren um jede Minute auszukosten und zu geniessen...!
Der neue Besitzer kann und wird sich über ein einfaches aber ausgereiftes Auto freuen.
Mfg
Andi
PS: Glückwunsch zum neuen Punto!
Sun Mar 04 18:39:07 CET 2018 | HerrLehmann
Sehr schöner Bericht. Ich bin aus Familientradition Fiat Sympathisant, obwohl ich bisher selbst noch keinen besessen habe.
Auf Korfu hatten wir 2016 einen Lancia Ypsilon 846...
Fuhr auch gut....
Was ist der Nachfolger? Finde keinen Eintrag in Deinem Profil.
Sun Mar 04 18:48:26 CET 2018 | VolkerIZ
Ich hatte 2 Fiats. Der erste war ein 126, der widerwillig ansprang und nach allen Seiten Öl rausdrückte. Im Grunde eine robuste Konstruktion, aber der Verkehrsdichte der 80er nicht mehr gewachsen und von daher dauerüberlastet. Nr. 2 war ein Panda 750, Winterauto für 5 Jahre. Für 180 Euro gekauft und irgendwann für 161 weiterverkauft, fuhr danach noch mal 2 Jahre bei uns in der Gegend rum. Absolut anspruchsloses Fahrzeug, nur einmal wollte er nicht, da hatte er den Zahnriemen abgeworfen (Materialfehler beim Neuteil, Spannrolle nach 2 Jahren verrostet). Da steckt man schon mal Wartung rein (O-Ton Schrauber: "Das ist der zweite Panda, bei dem ich den Zahnriemen mache. Der erste war mein Ex-Kundenleihwagen. Der normale Fiat-Fahrer gibt für sowas kein Geld aus") und dann hilft es noch nicht mal, aber zum Glück ist der Fire-Motor ein Freiläufer, ein paar Tage später war der Panda wieder auf der Straße.
Sun Mar 04 20:13:43 CET 2018 | British_Engineering
Der Nachfolger ist ein Punto Typ 199 mit dem 1,4 Liter Benziner in Passionerot. Ich habe das Auto als Neuwagen erworben, denn der Preis des Händlers war ausgesprochen günstig. Da konnten selbst die meisten Tageszulassungen für einen Punto mit dem größeren Motor nicht mithalten.
Danke für die nette Rückmeldung.
Komisch, bei mir wird der Wagen im Profil unter "Meine Fahrzeuge" angezeigt. Aber manchmal passieren ja auch merkwürdige Dinge bei MT.
Sun Mar 04 20:16:36 CET 2018 | Christian8P
Eventuell hast du dein Fahrzeugprofil für andere Nutzer gesperrt?
Sun Mar 04 20:20:22 CET 2018 | Turboschlumpf6
Ich kann Deine Fahrzeuge auch nicht sehen.
Mon Mar 05 13:20:17 CET 2018 | Achsmanschette49247
Das ist einer der informativsten und sympathischsten Beiträge, die ich je gelesen habe.
Meine eigene Autobiographie verlief ganz ähnlich. Ich hatte zwar in meinen Jugendjahren u.a. eine knallrote 200er-Vespa (dafür braucht man bei uns in Österreich den Motorradführerschein), die mich trotz einiger italienischer Mätzchen - wie ein von keiner Werkstatt gelöstes Problem mit einem ständig flackernden Abblendlicht - nicht nur 12 Jahre lang zuverlässig von A nach B, sondern sogar mal zu einem europäischen Vespatreffen in Brighton geführt hat, aber italienischen Autos habe ich dennoch nie getraut. Eigentlich ironisch, denn meine zwei schlimmsten Karren (ein Opel Corsa und ein 91er-Polo) kamen aus Deutschland - allerdings auch meine zwei besten, meinem Lupo TDi trauere ich beispielsweise heute noch nach.
Wie dem auch sei, als letztes Jahr mein alter Polo (24 Jahre alt und kein einziges Gebrechen) langsam doch zu schwächeln begann, hat mich unvermittelt der Wunsch nach einem Wechsel gepackt. Eines war dabei allerdings von vornherein klar, und zwar dass es ein Kleinwagen sein musste; nach der Volljährigkeit ihrer Kinder sind meine Partnerin und ich - sieht man von unserem 13 Jahre alten Dackel ab - nämlich nur zu zweit in unserem Haushalt.
Also hab' ich mich nach den üblichen Verdächtigen umgesehen: Skoda Citigo, VW UP, Seat Mii, Toyota Yaris bzw Aygo, Peugeot 108 etc etc.
Auf einen Fiat wäre ich wegen des allgemein bekannten Spruchs vom "Fehler in allen Teilen" niemals gekommen, zumal ich den 169er-Panda für eine eeecht hässliche Kiste hielt (und nach wie vor halte). Dass es den 319er schon seit etlichen Jahren gab, ist mir erst aufgefallen, als eine unserer Nachbarinnen sich einen gekauft hat - und plötzlich stach er mir ins Auge. Ich finde ihn optisch einfach um vieles witziger als seine doch recht biederen Kontrahenten. Blieb noch das Problem mit dem schlechten Ruf, den meine bessere Hälfte mit den Worten "den Panda fährt doch bei uns jeder zweite, auch die Post und die ganzen sozialen Einrichtungen, so schlecht kann der doch gar nicht sein" aber anständig ins Wanken gebracht hat.
Also hab' ich - wobei mir erst jetzt auffiel, wie viele Leute bei uns in Tirol wirklich mit Fiats (nicht nur mit Pandas, auch der Punto ist sehr beliebt) herumzischen - mal in der Nachbarschaft herumgefragt. Und siehe da: Zu meiner großen Überraschung gab es (und glaubt mir, ich als VW-Fan habe wirklich danach gesucht) keine einzige negative Stimme. Irgendwann bin ich dann zum Schluss gekommen, es doch zu probieren, hab' eine Probefahrt gemacht, war überrascht, wie spritzig sich das Wägelchen (bei mir ist's, wie bei vielen in unserer Gegend, ein "Erdgasler" geworden) im Gegensatz zu meinem Polo fährt und habe uns einen feurigroten Panda gekauft.
Ausgeliefert wurde er, genau wie von Fiat versprochen, pünktlich nach acht Wochen, bezahlt haben wir für die Loungeversion plus einige Extras und je einen neuen Satz Winter- und Sommerreifen fast 5000€ weniger als den Listenpreis und zum Fiat-Personal mit angeschlossener Werkstatt kann ich bis jetzt nur anführen, dass wir ausgesprochen gut und sehr individuell beraten wurden.
In puncto Verlässlichkeit kann ich nach 600 Kilometern in 10 Tagen klarerweise noch nicht viel sagen, hoffe aber, dass sich die positive Meinung meiner Nachbarn auch bei unserem Wägelchen bestätigt (keine Mängel, auch nicht nach 120000 - 270.000km, keine Probleme mit Rost nach 15 Jahren etc). Fahren tut er sich nach einer ersten Eingewöhnungsphase (der Twinair ist schon recht eigen, der kleine Turbo hat sich anfangs als ruppiger Geselle herausgestellt; mittlerweile fühlt er sich aber richtig seidenweich an, was vielleicht auch damit zusammenhängt, wie man ihn einfährt) jedenfalls sehr spaßig und ausgesprochen preisgünstig, was angesichts der Tatsache, dass er in der ersten Woche Temperaturen von minus 18-20 Grad (je kälter, desto mehr Sprit..) überstehen musste, für mich sehr überraschend kam. Platzmäßig gibt er um einiges mehr her, als er von außen her vermuten lässt, für Dackel, Einkäufe und Spritztouren mit Taschen und Koffern für zwei Passagiere langt's allemal - und das Arrangement des Fahrerraums bzw die Armaturen finde ich recht gut durchdacht und praktisch. Verarbeitet ist er, soweit ich das bisher sagen kann, auch anständig, wenn alles so bleibt wie sich's bis jetzt ankündigt, stehen uns sicher ein paar nette Autojahre bevor.
Somit kann ich die Worte "Mille Grazie, Fiat" bis dato nur bestätigen und hoffe, dass ich in nächster Zeit nicht enttäuscht werde.
Liebe Grüße und danke für den tollen Bericht zum Punto.
WM
Mon Mar 05 15:58:34 CET 2018 | Faltenbalg135484
Ähnliches erlebe ich derzeit mit einem gebrauchten Renault Scenic.
Gut, der hat ab und an mal eine Kleinigkeit, der wird aber sehr stark beansprucht und ausgefallen ist er in über einem Jahr nicht. Sah bei Übernahme schon verranzt aus und besser geworden ist es bei mir auch nicht wirklich, da ich als Außendienstler quasi da drin lebe. Das bedingt aber auch ein Mindestmaß an Service, den das Auto auch bekommt. Gut gewartet sollten selbst Fahrzeuge ehemaliger "Problemmarken" tadellos funktionieren.
Die aktuellen Modelle sprechen mich nicht sonderlich an, aber Renault schließe ich zukünftig nicht mehr kategorisch aus.
Tue Mar 06 09:29:26 CET 2018 | Wollschaaf
Genau so einen Fiat Punto 188b als 1.3JTD hatte ich ebenfalls. Allerdings als Dreitürer und in "Champagnersilber".
Gekauft habe ich diesen mit ca. 116000km als fünfjährigen Gebrauchten und 1 1/4 Jahr später mit ca. 147000km kam er wieder unter den Hammer. Ich war ehrlich gesagt froh, als er weg war.
Das Auto fuhr sich für einen Kleinwagen ganz ordentlich. Ich bin ihn wirklich nicht ungern gefahren, das Fahrwerk war recht angenehm und er fuhr sich recht agil mit den 195er Reifen auf 15" Alus. Der Motor war ebenfalls gut. Sparsam und ausreichend kräftig, von dem kleinen Turboloch bei nur 1,3l Hubraum mal abgesehen.
Leider waren bei meinem viele Arbeiten nötig. Die Kupplung hat es frühzeitig zerbröselt, der Anlasser hat seinen Dienst quittiert, das Türfangband ging kaputt, usw usf. Der Turbo pfiff extrem laut, weil die Schaufelräder verbogen waren. Dies geschieht durch gefrorenes Schwitzwasser im Turbo beim Motorstart und ist ein typisches Problem. Zum Ende hin hat er Wasser gefressen, da habe ich dann lieber schnell die Notbremse gezogen und das Auto mit reichlich Verlust verkauft.
Tue Mar 06 17:50:16 CET 2018 | JacquesClio
Ich hatte einst einen 188a 1,2 Liter-Benziner, 3-Türer in schwarz. Und ich hab den kleinen Italiener geliebt, tolle Optik, kräftiger Motor...
Rückblickend betrachtet allerdings muss ich schon zugeben, dass Liebe auch ein bisschen blind machen kann.
In meinen Augen war der Fiat immer zuverlässig, in Wahrheit aber war mit steigender Laufleistung eigentlich immer irgendwas dran. Hier mal eine kleine Liste von Dingen, die mir spontan noch einfallen:
- Wasserverlust
- Wasserpumpe
- Motor hat leicht geschwitzt, aber alles noch harmlos
- Ausrücklager Kupplung
- Rost an den Dachkanten
- Stark verrostete Ölwanne
- Elektrik, Elektrik, Elektrik
- Dauernd durchbrennende Lämpchen
- beschlagene Scheinwerfer
- Undichtes Schiebedach
- Abfallende Abdeckungen im Innenraum (Dachhimmel)
- Schiebedachmotor abgeraucht
- Wegfahrsperre hat manchmal Schlüssel nicht erkannt
- Endtopf durchgerostet, dann nochmal das Flexrohr
- Teils sehr mäßige bis schlechte Verarbeitung (scharfkantiges unentgratetes Plastik, z.B. Handschuhfach)
- Betankung nur sehr mühsehlig
- Hoher Bremsverschleiß
...
Verlassen hat er mich dann mit ca 150.000km. Das Auto darauf hat dann ziemlich genau die gleiche Laufleistung runtergespult, allerdings ohne einen einzigen unplanmäßigen Werkstattaufenthalt. Und hat auf der ganzen Strecke weit weniger Kosten verursacht als der Punto in nur 50.000 km
Da wurde mir klar, was Qualität ist, und dass der Fiat in vielen Bereichen doch nicht so der Bringer war. Aber damals wusste ich es halt noch nicht besser...
Es hat jedenfalls seinen Grund, dass der 188er mit dem Stilo zusammen als die unzuverlässigsten Kisten gelten, die die Italiener je zusammengedengelt haben.
Trotz allem wird er mir immer in guter Erinnerung bleiben, viel erlebt mit ihm. Und das Design vom 188a ist bis heute noch unerreicht, mit dem b hingegen bin ich nie so richtig warm geworden.
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Wed Mar 07 10:07:35 CET 2018 | pico24229
Fiat ist mir eine sehr sympathische Marke und das Design gefällt mir (für Kleinwagen) auch sehr gut
Wenn Kleinwagen/günstiges Auto, dann Fiat
Wed Mar 07 16:34:55 CET 2018 | MrMinuteMan
Ist wirklich ein sehr schöner Wagen der Neue. Man merkt wirklich, dass die kleinen Fiats dich begeistert haben und du entsprechend treu geblieben bist. Wenn man jetzt nach dem lesen noch die Story vom "alten Fiat" dazu kennt, dann versteht man das Bild vollkommen.
(1059 mal aufgerufen)
Wed Mar 07 16:41:23 CET 2018 | ToledoDriver82
Ja,die Generation gefällt mir auch
Thu Mar 08 06:24:00 CET 2018 | Schattenparker52530
Hi!
Meiner Erfahrung nach ist Fiat seit gut 20 Jahren mindestens auf dem Niveau der deutschen Wettbewerber, was Zuverlässigkeit und Langzeithaltbarkeit betrifft.
Möglicherweise bei einigen Modellen auch schon länger.
Man sehe sich den Fiat Croma mit dem ersten Dieseldirekteinspritzer an (ja, VW hat den TDI nicht erfunden...), der bis in die 2000er hinein von vielen zufriedenen Kunden viele 100.000 Km gefahren wurde.
Der erste Panda war auch so ein Langläufer. Rostete zwar, aber bei vernünftiger Pflege war das Ding für 20 Jahre gut. Wir hatten selbst einen ´91er, der erst 2006 verschrottet wurde, weil ihn keiner mehr wollte und er für den TÜV 300 Eur gebraucht hätte. Lief noch einwandfrei.
Heute baut Fiat bessere Autos als VW. Das belegt alleine schon die hohe Dichte an Lineas (Punto) und Aegeas (Tipo) im türkischen Taxibetrieb.
An einigen Stellen sehen die Fiats billiger aus als VW oder Audi. Aber dafür funktionieren sie bei wenig Wartungskosten über lange Zeit viel zuverlässiger und günstiger.
Mein aktueller Fiat, ein 500C, läuft seit 4 Jahren bestens. Es steht nun der 2. Service an. Der erste kostete 200 Eur.
Dazwischen war nur ein Softwareupdate nötig (der Kofferraum ging nicht mehr auf), während welchem ich einen Tag lang Giulia fahren durfte.
Der Wagen hat zwar erst um die 22.000 km gelaufen, diese haben allerdings uns allen einen riesen Spaß gemacht.
Der TA-Motor als extremstes Downsizinaggregat auf dem Markt funktioniert klaglos, braucht so gut wie kein Öl und hat mir gezeigt, dass kleine Turbos, richtig gemacht, für den Einsatz in kleinen Autos sinnvoll sein können. Solange man nicht auf die Autobahn fährt. Nach Tacho läuft der Kleine 210 und dann genehmigt er sich locker 13 L. Dafür ist der Wagen wohl nicht gebaut worden, aber es ist gut, dass man mal Gas geben kann, wenn´s pressiert. Ansonsten liege ich, im kleinwagenfreundlichen Verkehr, bei 5-6L. Einwandfrei.
Wer in meinem Umkreis Fiat fährt, ist zufrieden. Bei uns in der Firma sind es mittlerweile 5 Stück 500er und alle sind happy damit. In der Nachbarschaft gibt es ein paar Fiats, ältere und neuere. Bei mir stehen sie nie (ich helfe meinen NachbarInnen ab und an bei Kleinigkeiten), nur die VW-Fahrer kommen zum Glühbirnenwechsel und Fehlerdiagnose (3 defekte Steuerketten in einem Kaff mit weniger als 4.000 EW...).
Der Ruf von Fiat ist m.E. aus zwei Gründen in D so schlecht:
1.) in den 70ern und 80ern gab es einige Rostprobleme und die Autos waren schon sehr einfach gemacht. Die tollen technischen Lösungen wie z.B. den unzerstörbaren, spirtzigen "Fire"-Motor goutierten die Deutschen nicht. Ihnen reichte auch der lahme 40 PS Polo und man zog sich an Startschwierigkeiten wegen korrodierter Massepunkte oder toter Batterien hoch, um Fiat zu diskreditieren.
Rostprobleme hatten damals alle, kaum einer aber so schnell wie Fiat. Dass bei Fiat und Alfa dann ab ca. 1990 schon vollverzinkt wurde, als Mercedes und BMW noch massive Rostprobleme hatten, sah dann niemand mehr.
2.) Fiat ist in D traditionell ein Billigauto als Zweitwagen für die Frau oder als Anfängerwagen gewesen.
Stand 6 Jahre draussen, wenn die ersten Reparaturen kamen, wurde er verkauft. In 2. Hand vielleicht noch ein wenig gepflegt, wurde ein Fiat spätestens in 3. Hand als Billigstgebrauchter bei minimalster bis keiner Pflege verheizt.
Ein technisch gepflegter Fiat hingegen lief schon zu Zeiten von Panda 1 und Uno sehr lange sehr zuverlässig. Meine Tante z.B. fährt seit mindestens 30 Jahren kleine Fiat. Liegengeblieben ist nur mein Onkel mit seinen diversen BMW 5ern. Sie nie.
Dieses Problem haben auch viele französische Autos.
Renault lieferte einige Jahre zwar wirklich miese Qualität, aber Autos wie Laguna 1 oder Megane Scenic 1 waren auch gut für 300.000 Km. Wenn man sie vernünftig gepflegt hat.
Deutsche Autos sind meist teurer, also werden sie besser gewartet. Deshalb passt auch trotz der katastrophalen Langzeithaltbarkeit bei VW seit 10 Jahren die TÜV Statistik immer noch. VW-Fahrer sind eben eher autopflegeaffin als Fahrer alter Fiats oder Hyundais.
Womit wir bei Autos wären, die miese Pflege und lange Nutzung verzeihen: Hyundai und Toyota.
Diese Hersteller bauten bis vor Kurzem einige extrem solide, langweilige Autos, die man auch bei minimaler Wartung 500.000 Km und mehr fahren konnte. Modelle wie Sonata, Camry, Terracan, Land Cruiser. Das ist nun auch vorbei, seit Downsizing- und Hybridspielereien in den Vordergrund gerückt sind.
Günstige Langzeitautos mit Komfort scheint es zur Zeit nur bei Mazda zu geben, mit den Skyactive Saugbenzinern.
Da ich aber lieber in Europa kaufe, gebe ich in Zukunft nicht mehr so viel Geld für Autos aus wie früher. Wenn ich eine S-Klasse kaufte wusste ich, dass das Auto mit wenig Ärger 150.000 km fahren und dann 60% des Listenneupreises erzielen wird. Das ist heute nicht mehr so. 3-5 TEur kosten 150.000 Km S-Klasse heute mehr an Wartung als früher. Zudem ist der Wertverlust extrem.
Deshalb behalte ich den S länger und kaufe die übrigen Autos jung als TZ oder mit 3.000 km gebraucht und nciht, wie früher, stets neu. So kostete der Fiat keine 15.000 Eur mit richtig guter Ausrüstung. Für ein solches Auto ok finde ich, da Cabrio mit Klimaautomatik, Leder, Navi, S-Modell mit richtigen Bremsen und Rädern.
Der "alte" Mercedes V6 Diesel wurde nun wertlos. Ein gut 9 Jahre alter Eur 4 in Zustand 2+, gut 100.000 Km gelaufen, Listenneupreis 72.000 Eur. Für ein solches Auto müsste man eigentlich noch 25.000 Eur bekommen. Der Marktwert dürfte aber bei 8-10.000 Eur liegen. Mercedes würde bei Neukauf 12.000 Eur und 6% auf einen E-Kombi bieten. Harhar...
Verschenken werde ich ihn nicht, also wird der Wagen nicht wie geplant durch einen schönen neuen Familienvan getauscht, sondern bleibt als Kiddybomber bei uns. Der Plakettenirrsinn interessiert mich nicht, wir wohnen 50 Km außerhalb der City und haben ja zwei Euro 6 Benziner als Alternative, wenn es mal in die Stadt geht.
Die Unverschämtheiten von Politik und Autoindustrie habe ich satt. Die Politik hat kein Problem damit, millionen Pendler zu grounden, die Autoindustrie zieht uns alle über den Tisch mit anfälligen Dieseln, die nur mit Thermofensternutzung überhaupt einigermaßen sauber und bezahlbar im Unterhalt bleiben und sieht sich nicht genötigt, den Schaden ihrer Kunden auch nur zu versuchen auszugleichen, weder moralisch noch juristisch (was beides ein Skandal ist).
Hinzu kommen unverschämte Preise für Autos und Service, immer anfälligere Technik, in Deutschland meist lächerliche Garantieversprechen und ein immer aggressiveres Design bei gleichzeitig immer lächerlicher werdenden Motoren.
Deshalb werden diese Leute an mich erst mal keine Autos mehr verkaufen. Mal sehen, ob meine drei Fahrzeuge nicht noch 10 Jahre machen, zumal wie viel weniger fahren als früher. Da ich das alles privat bezahlen muss, habe ich auch selbst die Wahl.
Bei Defekthäufung sehe ich mir gerne auch mal einen Fiat oder Ford anstelle von Mercedes an. Diese beiden Marken haben uns noch nicht abgezockt oder arrogant abgehandelt.
Hyundai oder Kia würde ich aufgrund des koreanischen Geschäftsgebahrens nicht kaufen, ebensowenig chinesische Autos.
Einen Toyota könnte ich mir zur Not vorstellen, allerdings nur Modelle aus der US-Angebotspalette. Prius, Yaris, Auris finde ich fürchterlich. Ebenso Land Cruiser mit Diesel.
Vielleicht kaufe ich auch demnächst einen Land Cruiser V8 oder Grand Cherokee V8 dazu, wenn diese richtig günstig werden.
Einen 4-Zylinder für 50.000 oder einen 6 Zylinder für über 70.000 Euro werde ich nicht kaufen. Sorry. Da bin ich gerne old-school.
Mercedes hat hier bei mir richtig verloren mit ihren unverschämten Preisen für Standard-Spielzeugmotoren, die in 2 Abwandlungen in Zukunft in fast allen Modellen verbaut werden.
Das muss man erst mal schaffen. Mich von Mercedes zu entzaubern. Aber es ist Euch gelungen, liebe Schwaben. Einer mehr, der gutes Geld für privat und cash bezahlte neue Luxusautos ausgegeben und nun keine Lust mehr auf Abzocke und Null-Kulanz bei einem 4 Jahre alten Auto nach 25 Jahren Geschäftsbeziehung hat.
Mit einer unkulant abgehandelten Rechnung von 400 Eur kann ich dabei noch leben. Mit einem Angebot von 38% des LP für die Inzahlungnehme eines 4 Jahre alten, fast neuwertigen Eigenproduktes bei Anfrage nach einem 120.000 Eur Nachfolge-Auto, das sich bei näherem Hinsehen als 6-Zylinder entpuppt, ist nun aber Schluß. Schon mein 2014er S 500 hat nur 4 L, dafür aber 2 Turbos. Kann man gerade noch mit leben, weil es gut arbeitet. Der neue S 500 allerdings ist ein Reihen-6-Zylinder. Das geht gar nicht. Wenn ich einen kleinen BMW-Motor will, kaufe ich einen kleinen BMW. In ein großes Auto gehört ein vernünftiger V8. Zumindest sehe ich das so.
Nur gut, dass der Gebrauchtwagenmarkt so etwas noch hergeben wird solange ich es brauche.
Sorry für die vielen Worte!
Gruß,
HC
Thu Mar 08 12:12:20 CET 2018 | sampleman
Ich hatte einen 2001er Fiat Punto 188 ELX mit der 1,2er Maschine mit 82 PS und dem seltenen Speedgear-CVT-Getriebe.
Mein Fazit fällt gemischt aus. Großes Lob für das perfekte Konzept: Innen klein, außen groß, die geniale City-Lenkung, das geniale CVT-Getriebe, Platz auch für Zweimeter-Fahrer. Leider ist der Fiat billig gemacht. Wir hatten das Auto von 2008 bis 2013, in der Zeit wurden zwei Endtöpfe fällig, das Scheibenwischergestänge war kaputt, das teure Navi-Radio mit 6x-CD-Wechsler (Blaupunkt) ging Stück für Stück kaputt. Immer wenn das Abflussrohr der Kimaanlage verstopft war, lief Wasser in den Fußraum. 2012 musste das erste mal die Bodengruppe geschweißt werden, weil zwar die Karosserie verzinkt ist, nicht aber das Chassis. Den finalen Schuss machte dann ein ausgefallener Fensterheber auf der Fahrerseite, der das zentrale Steuergerät zerschossen hat: Wirtschaftlicher Totalschaden.
Schade, Fiat hat den 188 mit dem genialen Getriebe nur bis 2003 gekauft. Ich habe öfter mal geguckt, ob ich noch einen gebraucht kriege. Aber der wäre heute auch mindestens 15 Jahre alt, und ich glaube, dafür sind sie nicht gebaut.
Thu Mar 08 13:15:08 CET 2018 | PIPD black
@sampleman
Du meinst bestimmt anders rum oder?
Thu Mar 08 14:34:28 CET 2018 | sampleman
Ja, genau so: Das handlichste Auto, das ich je hatte.
Thu Mar 08 15:42:36 CET 2018 | JacquesClio
Das ist das Problem beim 188er: Im Prinzip ein großartiges Auto, nur die Langzeithaltbarkeit
Und mit Pflege hat das nicht immer was zu tun, meiner hat von km-Stand null bis zum Abschied nur die Vertragswerkstatt von innen gesehen und wurde auch sonst gehegt und gepflegt...
Man muss nur mal auf die Straße schauen: Der 188er wurde hierzulande noch bis 2005 oder 2006 verkauft, und wie oft sieht man einen? Quasi nie. Corsa, Polo und Co aus dem gleichen Zeitraum stehen dagegen an jeder zweiten Straßenecke.
Thu Mar 08 16:31:49 CET 2018 | Faltenbalg135484
Ein äterer Fiat ist für mich das klassische Selbstschrauberauto. Macht Spaß, sodass man eben Lust und Freude auf den Wagen hat, auch wenn mal was ansteht. Ist preiswert zu bekommen. Und ist simpel genug, wenn mal was dran ist und kann an einem Wochenende auch mal was machen.
Motoren konnten sie schon immer, fast alle Fiat, die ich fuhr, fühlten sich nach mehr an als letztendlich im Fahrzeugschein stand. Und praktische kleine, aber spritzige Autos auch, schließlich wird genau sowas in Italien bei den dortigen Verkehrsverhältnissen gebraucht.
Sat Mar 10 19:17:52 CET 2018 | BananaJoe
Ich hatte auch einen 1.2 188a (deutlich schöner mit den schmalen Lichtern )- nach ca. 10 Jahren und 215.000 km wurde er dann ersetzt, nicht weil er "kaputt" war, sondern weil ich einfach was neues wollte!
Defekte:
- 1x Türfangband (bekanntes Problem, 15 € so)
- ZKD (ebenfalls bekannt beim 8v)
- Verrostete Ölwanne wurde sicherheitshalber gemacht
- Scheibenwischermotor (preiswert von Ebay bekommen)
- 2 neue Scheinwerfer - matt geworden - (ebenfalls preiswerte Originale von Ebay)
- 1, 2 Endtöpfe (kosten auch nur ein paar Taler)
- Sonnenblende Fahrerseite gebrochen - Gebraucht vom Schrottplatz geholt
Klar, schon ein paar Sachen, war aber alles sehr preiswert zu regeln. Ich behalte ihn in guter Erinnerung!
Fahrwerksmäßig war zBp., nie etwas ausgeschlagen. Verbrauch ca. 5,5 - 6,5 L/100km.
Sat Mar 10 20:13:07 CET 2018 | Turboschlumpf6
Ich habe mit Fiat auch schon gute Erfahrungen gesammelt:
https://www.motor-talk.de/.../...gegeben-an-einen-freund-t6206783.html
https://www.motor-talk.de/.../...inem-leben-1-fiat-linea-t4419095.html
https://www.motor-talk.de/.../...-haenge-heute-fiat-tipo-t4324219.html
Sun Mar 11 17:38:35 CET 2018 | British_Engineering
Den Linea haben hier in unserem Wohnviertel damals auch zwei Leute im Rahmen der Abwrackprämie gekauft. Der eine (schon recht lange Rentner, aber viel mit dem Wagen unterwegs) fährt seinen Linea noch heute. Muss ja nun auch schon 9 Jahre alt sein und wird kein schlechtes Auto sein, denn sonst hätte er den längst wieder verkauft . Er gab damals einen sehr gut gepflegten Nissan Bluebird für den Linea her.
Der zweite Linea ist seit ein paar Jahren schon wieder weg. Die Familie fährt einen älteren E46 3er. Diese Familie wechselt aber auffallend häufig die Autos und es scheint auch keine große Markendominanz zu geben.
Die oben erwähnten Probleme mit Türfangbändern und dem Wischergestänge habe ich übrigens auch gehabt. Hatte ich irgendwie schon ganz vergessen. Auf der einen Seite habe ich das Türfangband mal in der Werkstatt machen lassen (sauteuer für solch einen Mist), das zweite habe ich dann mit einem Bekannten, der gern schraubt, selbst getauscht.
Tue Mar 13 14:49:15 CET 2018 | Taxidiesel
Man kann sehen, dass auch kleine Autos durchaus lange halten können, auch wenn sie oft mangels Jahresfahrleistung der Besitzer selten die 200TKM knacken dürfen. Im Zweifel sind die Teile sogar noch günstiger zu haben
Tue Mar 13 21:38:19 CET 2018 | Schattenparker52530
Hi!
Dass ein Fiat Linea lange hält, seht Ihr bei den taxis in Istanbul.
Die DInger halten offenbar richtig was aus, denn man darf davon ausgehen, dass jemand der 100.000 Eur (!!!) für eine Taxilizenz bezahlt, nicht mehr unbedingt viel Geld für Service über hat.
HC
Tue Mar 13 22:58:43 CET 2018 | costaricapingu
Mein Vater fuhr auch einen Punto 188b mit dem 1.3er Diesel. Bei 370Tkm hat er ihn in Zahlung gegeben, da die Servo repariert werden musste und bekanntlich die Tachos bei dieser Fiat-Generation nur bis 399.999km gehen. Sonst hat der Wagen die Werkstatt nur zur Wartung gesehen. Er hat den Punto durch einen Peugeot 208 ersetzt, der auch bislang ca. 220Tkm ohne Probleme gefahren wurde.
Mein 188a war ein unglaublich dankbares und angenehmes Auto. Nach 15 Jahren und 190Tkm kamen aber ständig Probleme und da ich ein zuverlässiges Auto brauche, habe ich ihn dann mit gut 200Tkm an einen bastelfreudigen Bekannten abgegeben. Dort fährt er immer noch.
Als Ersatz fahre ich jetzt einen Suzuki Swift Sport, da ich bei den Italienern nichts passendes gefunden habe (<4m, 5 Sitzplätze, 5 Türen und gut gehender Motor ohne DI und Turbo).
Viel Glück mit dem Punto 199. Ich hatte mit dieser Modellreihe immer Sorge wg. der Opelkoopration. Bin da gebranntes Kind nach einem äußerst mackigen Croma (=Vectra C).
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