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MSchoeps

Meine BMW S1000RR & mehr! :)

Sun Jul 03 20:19:43 CEST 2011    |    MSchoeps    |    Kommentare (1)    |   Stichworte: BMW, Bremsbeläge, Lucas, Rennstrecke, Rennstreckenzubehör, S1000RR, SRQ, TRW

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Da die originalen Brembo Bremsbeläge ziemlich teuer sind (ca. €70 pro Bremsscheibe) und man die Rundenzeit am einfachsten auf der Bremse verbessert, habe ich mir für die Rennstrecke einen Satz TRW Lucas SRQ Rennbremsbeläge besorgt.

 

TRW Lucas bietet vier verschiedene Bremsbeläge für die S1000RR an (in Klammern die Listenpreise pro Bremsscheibe, man braucht also zwei Sätze pro Motorrad):

 

MCB 829 SV (€50,96): Sinter-Straßenbelag mit ABE, vergleichbar mit dem Originalbelag von Brembo

MCB 829 SRQ (€55,95): Rennbelag ohne ABE, Sinter,

MCB 829 CRQ (€69,95): Rennbelag ohne ABE, Karbon; kann bei Nässe nicht verwendet werden

MCB 829 SCR (€169,95): Rennbelag ohne ABE, Sinter-Karbon

 

Vom einzigen Straßenbelag SV aus steigt nach unten die Bremsleistung, aber natürlich auch die Kosten. €300 für einen Satz SCR sind eine Ansage, aber interessanterweise soll dieser Belag auch deutlich länger halten, als die SRQ oder CRQ Mischungen, was den Preis wieder etwas relativiert. Der CRQ Belag zerfällt bei Regen, auch hier gibt es beim SCR keine Einschränkungen. Ich denke, ich werde den SCR 2012 mal testen.

 

Die Artikelnummer für die S1000RR ist bei TRW Lucas die "829". Zur Markteinführung der S1000RR war es noch die Artikelnummer "721", der allerdings eine flachere Grundplatte hat und deshalb bei verschlissenen Bremsbelägen aus der Halterung fallen konnte. :eek: TRW Lucas hat deshalb auf den Typ 829 mit dickerer Trägerplatte umgestellt, BMW verweist darauf auch in einer neueren Auflage der Bedienungsanleitung. Wer Bremsbeläge für die S1000RR kauft, sollte deshalb genau darauf achten, die richtige Variante zu bekommen.

 

Zum Einstieg und weil man sie auch im Regen fahren kann, bin ich letzte Woche zwei Tage am Sachsenring und einen Tag am Salzburgring die SRQ Mischung gefahren. Nach drei Tagen sind noch 50-60% Belag vorhanden. Der Belag hat kein Einfahren oder Einbremsen benötigt und war sofort da. Auch das Kaltbremsverhalten war ausgezeichnet, hier soll die Karbon-basierte Mischung CRQ etwas kritischer sein. Auf der anderen Seite kann ich subjektiv keine große Verbesserung zum Brembo Belag feststellen, der ebenfalls sehr gut zupackt, aber nicht gerade langlebig ist. Der SRQ ist aber auch nicht schlechter, so dass es schon alleine aus Kostensicht sinnvoll ist, auf der Rennstrecke einen anderen Bremsbelag zu benutzen.


Mon Jul 04 10:42:05 CEST 2011    |    Standspurpirat30156

Hallo,

 

ein (Renn-)Bremsbelag, der bei Regen zerfällt, ist schon ne "Ansage" ...:eek: wow, wenn man da mal in der "Eile des Gefechts" vergisst, die Beläge zu wechseln; das wäre ja fast so gut, wie die Beläge die aus der Halterung fallen wenn sie zu dünn werden :eek:.

Ich fahre deswegen eigentlich immer Bremsbeläge mit ABE, weil man da halt nicht soviel Details wissen muss und sie in jeder Situation immer noch wenigstens einigermaßen bremsen sollten und solche Kuriositäten einigermaßen ausgeschlossen sein sollten - hatte ich jedenfalls bisher gedacht, denn:

Allerdings stimmt das auch nicht immer: Ich hatte neulich in meiner ZZR mal super-günstige Bremsbeläge drin (17-20 Euro pro Satz, natürlich mit ABE für die ZZR uva.), die bremsten unter normalen Bedingungen auch nicht merkbar schlechter als die original Kawa-Bremsbeläge (ca. 50-60 Euro pro Satz) die vorher drin waren, vielleicht bei Regen bisserl schlechter, aber bei Regen kann ich nicht viel sagen, denn da fahre ich sowieso immer wie auf rohen Eiern.

Aber jetzt kommts: Auf der Rennstrecke bremsten diese Supergünstig-Beläge für meine bescheidenen Verhältnisse normalerweise zwar auch durchaus zufriedenstellend und eigentlich vom Gefühl her exakt genauso wie die original Kawa-Beläge (selbstverständlich "fliege" ich nie so weit bis ans Ende der Zielgeraden wie die Profis), aber wenn man nach einem 20-Minuten-Turn die Kiste für etwa ne Stunde abstellte und dann wieder zum nächsten Turn in die Bahn reinfuhr, dann war in der ersten Kurve (aber wirklich nur in der ersten Kurve, also nur beim ersten mal Antippen der Bremse) nur extrem schlechte Bremswirkung da, man könnte fast sagen praktisch keine Bremswirkung wenn man den Bremshebel nur wie gewohnt heranzog. Die vorher heiß gewordenen Bremsbeläge schienen also irgendwelche Kunststoffweichmacher/Bindemittel/Schmiermittel/Graphitbeimengungen "ausgeschwitzt" haben als die Kiste stand und vermutlich dieser Schmierfilm auf der Oberfläche der dann wieder abgekühlten Bremsbeläge verhinderte dann das gescheite Bremsen in der ersten Kurve bzw. beim ersten Antippen der Bremse. Bereits in der zweiten Kurve (also beim zweiten mal Antippen der Bremse) war die Bremswirkung wieder voll da, dieser "Schmierfilm" war also bereits in der ersten Kurve komplett weggebremst, etwa so als ob man bei Nässe erstmal den Wasserfilm von den Scheiben bremst ... nur war es trocken und heiß, kein Regen. Und dieses Phänomen trat nach jedem Turn in völlig identischer reproduzierbarer Weise auf.

 

Langer Rede kurzer Sinn: Auf der Rennstrecke bei den dort üblichen extremen Belastungen kann man sich offenbar nicht mal auf die ABE verlassen und meinen nur wegen der ABE glauben zu dürfen, dass man keine seltsamen Überraschungen erleben kann. Denn im Straßenverkehr war von diesen seltsamen Effekten gar nichts zu spüren (einziger merkbarer Unterschied dort zu den Kawa-Belägen war, dass diese Supergünstig-organischen Beläge mehr Bremsstaub produzierten), und die ABEs sind offenbar nur für die normalen Belastungen im Straßenverkehr aussagekräftig.

 

Schöne Grüße und danke für die sehr interessanten Beiträge, werde wohl auch demnächst mal die Lucas Beläge ausprobieren

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