Sat Sep 22 09:38:23 CEST 2012 | Standspurpirat16104 | Kommentare (0) | Stichworte: 2012, Hamburg-Berlin, Hamburg Berlin Klassik, HBK, MOTOR-TALK, Rallye
Mein MT-Kollege Philipp hat es schon angekündigt. Auch ich schildere hier ein paar Eindrücke meiner ersten Rallye-Teilnahme. Ich bin mit dem Original Morris Mini-Cooper S (Rallyeversion) unterwegs, in dem Timo Mäkinen 1966 die Gesamtwertung der 1000-Seen-Rallye in Finnland gewann. Im baugleichen Mini gewann Rauno Aaltonen 1967 die Rallye Monte Carlo.
Ein großes Erbe also, welches ich hier antrete. Rauno Aaltonen fährt genau mit diesem Mini auch heute noch verschiedene Rallyes, verrät mir mein Teamkollege Philip Rathgen, mit dem ich an diesen drei Tagen Hamburg-Berlin Klassik „dem Sieg entgegen fahren will“. Zu meiner Freude ist Philip absoluter Rallye-Veteran. Natürlich nicht so alt, aber so erfahren. Die HBK ist er bislang jedes Jahr mitgefahren. Einmal holte er dabei Platz 2. Kann also nichts schiefgehen.
An Tag 1, Donnerstag, einigen Philip und ich uns darauf, dass er fährt und ich als Co-Pilotin das Roadbook lese… quasi das Navi für Philip spiele. Roadbook lesen ist nicht ohne. Mal die Gedanken schweifen lassen? Ist nicht. Volle Konzentration ist gefordert. Um die Strecken, die im Roadbook von Punkt zu Punkt angegeben sind, korrekt messen zu können, läuft ein „Tripmaster“, also ein Wegstreckenzählern mit. Ich bin permanent dabei, den Tripmaster nach jeder Teilstrecke zu nullen (denn nur so kann korrekt navigiert werden) und Philip Fahranweisungen aus dem Roadbook zu geben. Mal führt uns der Weg über wunderschöne Landstraßen, mal durch malerische Dörfchen, mal auch auf Ackerwege, wo zum Beispiel die Wertungsprüfungen stattfinden. Den Tag 1 beenden mein Teamkollege und ich mit dem vorläufigen Platz 75. Bei 185 teilnehmenden Fahrzeugen liegen wir damit noch nicht ganz auf Siegkurs.
An Tag 2, Freitag, greife ich endlich aktiver ein und ins Volant. So klein der Mini ist… um ihn zu fahren muss man Kraft mitbringen. Ich frühstücke gut, dann geht’s auf ins Abenteuer. Philip hat mich schon auf die Eigenheiten des Kleinen vorbereitet. Ich stelle mich also auf „Macken und Zicken“ unseres Rallye-Minis ein. Doch bis auf ein paar kleine Probleme beim Einrasten des Rückwärtsgangs zeigt er sich von seiner besten Seite.
Auf dem Weg mit unserem Mini durch die Dörfchen Mecklenburgs winke ich so vielen begeisterten Zuschauern am Straßenrand zu, dass ich besser vorher einen Schnellkurs in „feierlich winken“ bei der Queen hätte absolvieren sollen. Lustig auch, wie die Menschen winken, wenn sie den Mini sehen: Sie gehen erst mal in die Knie, um uns, die Insassen, im kleinsten Gefährt der Rallye erspähen zu können. Sehr amüsant – und alles in allem eine tolle Erfahrung – im wahrsten Sinne.
Ich freue mich auf Tag 3!
Fahrzeugdaten zum Morris Mini-Cooper S (Rallyeversion): Baujahr: 1966 Motor: 4-Zylinder-Reihenmotor Hubraum: 1298 ccm. Bohrung x Hub: 71 x 81,3 mm Leistung: 88 PS bei 6100 U/min Getriebe: Viergang-Renngetriebe Bremsen: Scheibenbremsen vorne, Trommelbremsen hinten Leergewicht: 678 kg |
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