Fri Aug 05 12:51:20 CEST 2016 | Telsch | Kommentare (1) | Stichworte: Mit dem Mazda durch Norwegen
Langvoss"Lass uns morgen früh los kommen, wir haben viel vor" - "Okay, einen Wecker brauchen wir nicht, oder?" - "Nein nein, wir werden schon wach" Wie naiv von uns Wir haben 11:30 Uhr und nun ziemlich Stress. Heute möchten wir noch nach Eidfjord. Aber erstmal müssen die 3 km bis zur nächsten asphaltierten Straße überwunden werden. Die Kiesgrube die wir durchqueren müssen sah gestern noch stillgelegt aus, heute ist hier richtig Verkehr und das ganze Gelände ist eine große Matschpfütze. Ein riesiges Baustellenfahrzeug rast auf uns zu und es sieht so aus, als würde er den hier wie ein Zwerg wirkenden Mazda gleich einfach überfahren. 5 m vor uns hält dieses Monster an und setzt zurück, um Kies aufzuladen. Puh, Aufregung. Jetzt müssen wir es nur noch durch die Matschlandschaft schaffen. Auch diese Aufgabe meistert der Mazda souverän, auch wenn er nun erstmal aussieht wie die Sau. Zuvor geht es aber zum Langfoss, einem eindrucksvollen Wasserfall, ebenso wie auch der Tvinfoss einer ist, den wir kurz darauf anschauen.
Später, in einem eindrucksvollen Tunnel mit Kreisverkehr verlieren sowohl wir als auch das Navi die Orientierung, sodass wir falsch abbiegen. Als wir in einer Haltebucht kurz halten um den Weg raus zu suchen, dauert es keine 30 Sekunden bis ein netter Mercedes Fahrer vor uns stoppt und uns hilft. Sehr nett also, die Skandinavier.
Helfender Mercedesfahrer in der Notbucht
Blick vom Zeltplatz ausIn Eidfjord beschließen wir, einen kleinen Campingplatz in einer wunderschönen Bucht aufzusuchen. Ausgiebig duschen muss eben auch mal sein. Am nächsten Morgen - diesmal haben wir uns einen Wecker gestellt - möchten wir einen kleinen Spaziergang durch die Hadangervidda machen. Aus dem kleinen Spaziergang wird nach ein bisschen verlaufen und Selbstüberschätzung eine 4 Stunden Wanderung. Völlig fertig und froh, wieder auf weichem Ledergestühl Platz nehmen zu dürfen, geht es mit dem Auto weiter in Richtung Geilo, wobei wir die Hadangervidda Hochebene ein kleines Stück durchqueren. Die Aussicht auf die schöne Landschaft hier oben beeindruckt uns alle, weswegen wir hier Stunden verbringen könnten. Leider müssen wir weiter, da wir sehr lange für die Wanderung gebraucht hatten und noch bis Geilo kommen wollen.
Tobi erzählt schon seit Beginn des Urlaubs von einem guten Ziegenkäse, der eine Spezialität aus der Region ist, sodass wir diesen gerne probieren wollen. Da alle paar Kilometer ein Verkaufsstand für diesen Käse am Straßenrand steht, halten wir an einem dieser Stände an und probieren den Käse, der von 2 von 3 Leuten für gut befunden wird. So wird kurzerhand ein Päckchen Käse gekauft - der Preis von ca. 25€ schockiert uns dann aber doch etwas.
Als wir nahe der Straße einen Stausee entdecken, zu dem sogar direkt eine Straße führt, wenden wir um den See näher anzusehen, die Landschaft zu genießen und ein paar Fotos zu machen. In Geilo angekommen füllen wir erst einmal wieder unsere Vorräte auf, um die nächsten Tage überleben zu können. Ab da fahren wir langsam in Richtung Trondheim, suchen aber schnellstmöglich eine Übernachtungsstelle. Wir stoßen auf ein Umspannwerk, auf ein wohl militärisch genutztes Areal und jede Menge Häuser am Ende von Feldwegen. Da es mittlerweile auch regnet, beschließen wir den nächsten Campingplatz anzusteuern. Dort stellen wir fest, dass die Miete einer Hütte nicht wesentlich teurer als das Zelten selbst ist. Wir beschließen daher, uns den Aufbau des Zeltes im Regen zu sparen und eine Hütte zu beziehen. Die Hütte ist ausgestattet mit vier unbezogenen Betten, einer Kochplatte und einem Kühlschrank - perfekt um einen Großteil des Campingzubehörs im Mazda zu lassen. Wir verbringen eine ruhige Nacht auf eher unbequemen Betten - auf der einen Seite die große Straße auf der anderen Seite die Bahnlinie - die Bahn hupt natürlich bei jedem Vorbeifahren damit auch jeder weiß, dass andere um diese Zeit noch arbeiten müssen. Am nächsten Morgen geht es zeitig weiter nach Trondheim, den Zeltabbau können wir uns ja sparen. Knappe 500 km liegen vor uns. Wir Nullen die Verbrauchsanzeige, da wir wissen wollen was der Mazda bei normaler Fahrt auf norwegischen Straßen verbraucht. Am Ende der Fahrt zeigt der Bordcomputer nach knapp 7 Stunden Fahrzeit einen Durchschnittsverbrauch von gerade mal 4,4 Litern pro 100 km an. Ein neuer Bestwert und für ein Fahrzeug in dieser Größe und mit dieser Zuladung wirklich beachtlich. Die letzten beiden Tankfüllungen verbrauchte er ebenfalls beachtliche, errechnete 5,3 L. Auf der Fahrt steht ebenfalls wieder ein Tankstopp an, bei dem wir auch gleich eine Fahrzeugwäsche durchführen (wir erinnern uns an die Matschpfütze). Glücklicherweise gibt es eine Waschanlage zum Selberwaschen, Waschanlagenfahrten beginnen erst bei umgerechnet 20 Euro. Während wir wieder durch bergige Landschaft und auf Hochebenen fahren, begegnen uns immer wieder kleine Schafherden. Nicht nur stehen oder laufen diese neben der Straße, manchmal liegen sie auch mitten auf der Straße und interessieren sich nicht für die ausweichenden Autos, der Asphalt muss wohl sehr bequem sein. Kurz vor Trondheim suchen wir wieder nach einem geeigneten Schlafplatz, wieder ohne Erfolg in der freien Natur. Steilküste, Steinstrand, Häuser, private Felder: kein geeigneter Platz. Also wieder auf den Campingplatz, dafür gerade mal 20 m vom Fjord entfernt. Der Mazda schlägt sich bisher sehr gut. Hervorheben möchten wir hier den großen Stauraum in den Türen - in jeder findet problemlos eine 1,5 Liter Flasche Platz. Weiterhin erwähnenswert ist das gelegentlich sogar per Touchscreen bedienbare Navigationssystem (Option nur nach Lust und Laune des Navigationssystems nutzbar). Als nachteilig dagegen empfinden wir die geringe Höhe der Heckklappe die zu regelmäßigem Kopfkontakt beim Ausladen führt. Heute wollen wir uns Trondheim ansehen und weiter nach Kristiansund fahren.
Weitere Bilder gibt es in der Galerie:
die Bilder werden von nun aufgrund mangelndem Datenvolumen in deutlich reduzierter Qualität hochgeladen. Nach der Tour wird ein Teil der Bilder in voller Qualität hier veröffentlicht: Klick |
Wed Aug 10 08:30:19 CEST 2016 | DerGroßmeister
Gut geschrieben, weiter so.
Der Kreisverkehr ist wirklich verrückt.
Deine Antwort auf "Norwegen Roadtrip Teil 2 - Ab in die Wildnis"