Sun Dec 10 19:51:30 CET 2017 | Luke-R56 | Kommentare (0) | Stichworte: Mit Schrottkarren nach Barcelona
Kurze Rekapitulation: Bus und Benz hatten die ersten beiden Rallyetage ohne größere Blessuren überstanden, und wir befanden uns in Südfrankreich, wo wir von felyxorez fürstlich empfangen wurden. Nach einem ausgiebigen Abendessen und einem Sprung in den Pool konnten wir sogar so etwas wie ausschlafen, bevor wir uns an Tag 3 an einem Kiesstrand in Antibes zur Tagesbesprechung trafen. Telsch war wieder einmal übermütig und versenkte seinen T3 knietief im Kies, aber genug Leute zum Anschieben waren ja da.
Diesmal konnten wir uns eine von zwei Routenoptionen aussuchen. Die Cote d‘Azur kannten wir noch vom letzten Jahr, und wussten, dass uns dort viel Verkehr erwarten würde, also fiel die Entscheidung leicht – über die Gorges du Verdon sollte es zum Tagesziel in die Camargue gehen. Unterwegs steuerten wir noch ein paar Autohäuser und Reifenhändler an, aber es stellte sich heraus, dass heutzutage kaum ein Mensch noch Reifen für einen VW T3 braucht (wir erinnern uns – hier hatte es erste Kollateralschäden gegeben). Also musste Team Elschtest erstmal besser auf ihre Reifen aufpassen. Heute war das jedenfalls kein Problem, da wir fast ausschließlich auf Asphalt blieben. In der Verdonschlucht gab es zwar auch jede Menge Verkehr, weshalb wir nicht so heizen konnten wie wir wollten, aber wir hatten uns trotzdem richtig entschieden. Die Landschaft, das Panorama, die Ausmaße waren einfach überwältigend. Wir können die Gorges du Verdon jedem Südfrankreich-Urlauber nur ans Herz legen!
Gorges du VerdonGorges du Verdon
Gegen Nachmittag drehten wir wieder in südliche Richtung bei und nahmen Kurs auf die Mittelmeerküste, wo diesmal (so ziemlich) alle Teams ein gemeinsames Rallyecamp direkt am Strand aufschlugen. Nach einer kleinen Fährübersetzung im Sonnenuntergang verließen wir die befestigten Straßen und nahmen festgefahrenen Sand unter die Räder. Das klingt entspannender, als es war, da sich Schlagloch an Schlagloch reihte. Ein anderes Team musste schmerzlich feststellen, dass man sich auch auf Sand die Ölwanne aufschlagen kann – wir waren auch erstaunt. Von da an nahmen wir ein wenig Tempo zurück und kamen unbeschadet im Camp an. Dort wurden Zelte aufgebaut, Grills angeheizt und Biere geöffnet, und es wurde ein langer und spaßiger Abend…
Hier findet ihr unser Video zu Tag 3!
Am nächsten Morgen bauten wir das Lager ab und drehten mit dem 124er ein paar Donuts im Sand, während ein Nachbarteam gerade ein neues Motorlager für ihren E30 aus Auspuffgummis und Schlauchschellen baute. Es sind diese kleinen Kunstwerke, die den Reiz einer solchen Rallye ausmachen… Heute ging es jedenfalls etwas behäbiger los, auch weil Telsch seiner Auffahrrampen an das E30-Team verliehen hatte. Aber am Meer in Südfrankreich kann man es ja durchaus aushalten, also hatten wir es nicht zu eilig, zumal an diesem Tag keine größeren Offroad-Eskapaden vor uns lagen. Das Ziel hieß Andorra la Vella, und schließlich machten wir uns doch auf, den Strand und den muffigen Sumpf, der dahinter lag, zu verlassen. Fahrerisch war dieser Tag eine wahre Freude. Wir nahmen wunderbare kleine Landsträßchen unter die Räder, es ging bergauf und bergab, und wir konnten es richtig fliegen lassen. Die Reifen und Bremsbeläge mussten zwar leiden, aber unsere Rallyewägen machten keine Zicken und liefen wie Uhrwerke. Und auch das Team Elschtest schaffte es noch einen neuen Reifen zu besorgen - glücklicherweise noch in Frankreich wo ielsch sprachlich fit ist.
So konnten sich Menschen und Maschinen noch einmal aufwärmen, bevor wir in die Pyrenäen aufstiegen. Und das war bitter nötig, beim Tanken in Andorra (billiger Sprit!) standen da auf einmal einstellige Zahlen auf den Thermometern – so etwas waren wir inzwischen nicht mehr gewohnt, aber glücklicherweise hat sich niemand eine Lungenentzündung geholt. Den Abschluss des vierten Tages – und damit mehr als die Halbzeit der Rallye – feierten wir ausgiebig, und ließen den Tag zusammen mit Maykai bei einem Dreigängemenü ausklingen. Während die Altmetaller gemütlich in ihr edles Hotel entschwinden konnten, suchten MayKai und Elschtest noch nach einer Übernachtungsmöglichkeit inmitten der Hauptstadt wo jeder Parkplatz teuer war. Aber auch dafür fand sich eine Lösung - eine Baustelle direkt im Zentrum war wie dafür gemacht. Ein orangener Bus ist da auch nicht all zu auffällig. Und der BMW versteckte sich einfach dahinter.
Das Video zur 4. Etappe.
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