Fri Jan 24 16:00:56 CET 2020 | Nuddel88 | Kommentare (21) | Stichworte: 1.8, 35i/3A, aufgeregt, basteln, Baustelle, BBS, Classic Parts, Fotos, G60, Geduld, G-lader, Hobby, Indianer, Lackierer, Leidenschaft, Nasenbär, Passat, reparieren, Rost, schrauben, spannend, Treffen, unendliche Geschichte, VW, Zeit
Sodele liebe Blogleser/innen, der weitaus kürzere Teil 3 ist fertig und eins vorweg: Wie erhofft und "geplant" gibt es nicht nur Bilder vom "fertigen" Auto, es folgten wieder die ein oder anderen Problem(chen)..
Angefangen hat es Mitte Juni, kurz nachdem der Teil 2 veröffentlicht wurde kam Mittwoch ein Anruf von meinem Lackierer und der meinte, heute Abend kann ich mein Auto holen. Perfekt, Donnerstag war Feiertag - für mich ein langes Wochenende an dem ich vorhatte einiges am Indianer wieder zusammenzubauen. Pünktlich zum Feierabend düste ich heim um die 2 Räder zu holen (hatten auf Wunsch vom Lackierer 2 Schrottfelgen auf der Hinterachse montiert - einfach präventiv...), denn mit vorn 17 und hinten 15 Zoll fährt es sich schlecht, vor allem am Syncro nicht empfehlenswert. Die Räder im Kofferraum gings wieder runter ins Tal und per Freisprecheinrichtung kam erneut ein Anruf des Lackierers. Als er den G60 in die Halle fuhr um den Radwechsel vorzubereiten blieb das Gaspedal unten, Auto läuft im Leerlauf.. Na klasse! Noch nicht mal das Auto bei mir und schon die nächsten Probleme. An der Drosselklappe sähe es normal aus, ans Gaspedal kommt er nicht hin.. Okay ich komme trotzdem vorbei.. Angekommen die "Erleichterung" es war nur der Gaszug vom Pedal raus gesprungen. Ziemlich verkrüppelt fädelte ich dies wieder ein und bat noch um ein Stück Faden, welchen ich zur Not an den Zug bringen könnte um wenigstens heim zu kommen. Keine Sorge, ich musste nicht mit Handgas fahren Ein Blick auf die gemachte Arbeit, Bezahlung und Räder montieren. Endlich konnte ich wieder mit ihm fahren fertige Stoßfängeraufnahme hinten frische Türkontaktschalteraufnahme entrosteter, gedämmter und lackierter Boden Zugegeben: Vom Facelift 16V direkt in den G60, der sich ungedämmt und mit etwas undichter Abgasanlage und ruppiger Schaltung einfach wie ne alte Schüssel fährt wars ein verrücktes Gefühl.. Doch nach wenigen Minuten Umgewöhnung fuhr ich ihn wieder mit Stolz und spätestens als es die Steige hoch ging war ich wieder voll im G-Laderfieber Ohne Stopp gut angekommen. In 2 Tagen hab ich den Innenraum endlich wieder vervollständigen können, endlich konnte man daheim im Abstellraum wieder den Fußboden erkennen, nachdem die Innenausstattung wieder im Passat war. Hinten rechts der gekaufte Fensterhebermotor passte leider nicht, da wurde vorne links geschickt.. Also noch einen bestellt, welcher dann auch nicht passte. Der dritte Versuch dann einen kompletten gebrauchten Fensterheber mit Motor passte dann endlich und war schnell funktionsfähig eingebaut. Der neue Trockner der Klimaanlage eingebaut. Nun gings an die Stoßstangen.. Hinten musste ich nach anbringen der Stoßstange feststellen, dass der Spalt an den Radläufen zu groß ist. Auch wenn der Gummischutz mit den Spreiznieten verbaut ist, passt es nicht optimal. Leider hab ich kein Bild, wie es vorher aussah, was mich sehr aufregt, da ich von Allem immer Bilder gemacht habe... Vorn die neue Zubehör-Stoßstange wartete nun schon lange auf ihren Einbau. Nachdem ich die alte demontierte alte abmontierte Stoßstange vorne und die Neue ran sollte, musste ich feststellen, dass die ganzen vorderen Kunststoffhalter in der Stoßstange kunststoffgenietet und teils geschweißt sind und diese NICHT in der neuen Stoßstange enthalten sind. Hin und her überlegt bestellte ich dann wütend doch eine neue Stoßstange inkl. Träger (der Originale war auch schon angerostet) bei Classic Parts... Als diese kam, mussten die Löcher für Scheinwerferreinigungsdüsen und Nebelscheinwerfer gebohrt und ausgesägt werden, wobei mir mein Papa viel geholfen hat. Zum Vergleich nahmen wir die alte Stoßstange zur Hand. Es war bis dahin der heißeste Sommertag und es tropften so einige Schweißperlen auf den Garagenboden.. Noch schnell die neuen Ansaugführungen zum Ladeluftkühler ran (gibt's bei Classic Parts). Bis die Stoßstange dran war wars dunkel aber so konnte ich am nächsten Tag endlich mit einem kompletten Auto fahren. Doch die Freude wurde schnell getrübt, nachdem gleich morgens beim Einparken das sich schon ewig angekündigte Geräusch der Servolenkung stark verschlechterte. Nicht nur am Anschlag (wie bisher) sondern schon deutlich vorher machte es ordentlich Krach. Nach pro und contra wurde eine neue Servopumpe im unteren Preissegment bestellt. Mehrere Dosen Hydrauliköl und schon gings etwas genervt an die nächste Reparatur. Spähne konnte man mit Phantasie sehen, habe das ganze System ordentlich mit neuem Hydrauliköl gespühlt (immer wieder rechts und links gelenkt). Und zum Schluss musste die Lenkung entlüftet werden, indem immer wieder mit Blick auf genügend Öl im Behälter bis Anschlag eingeschlagen wurde. Dies dauerte gefühlt 1000mal, die Geräusche waren bis dahin deutlich lauter als mit defekter Servopumpe. Ihr könnt euch vorstellen was meine negativ behafteten Gedanken machten.. Da mir immer wieder bei Gaspedalstellung Vollgas der Gaszug raus sprang (war teilweise blöd während dem Überholvorgang) musste dies an der Drosselklappe grund eingestellt werden, was sich mit einer zweiten Person sehr einfach und juhu mal schnell machen ließ.. Der Dämpfer beifahrerseitig im Motorraum welcher Achsaufnahme und G-Lader verbindet schepperte eines Tages ziemlich erschreckend (anderer Dämpfer als in Teil 2 beschrieben). Das eingepresste Lager hatte Spiel und bei VW natürlich ersatzlos entfallen. Vor einigen Monaten hatte ich es noch für meinen ersten G60 bestellt bei Classic Parts doch nach Rücksprache ist es inzwischen selbst dort nicht mehr lieferbar. Im Zubehör auch keine Chance. Glücklicherweise konnte ich einem Kumpel den Dämpfer abkaufen, welcher ein neu eingepresstes Lager hatte. Dämpfer (Motorträger zum Lader) Dann sollte endlich die Klima befüllt werden - nachdem mir da die Dichtungen am Expansionsventil noch einen Streich spielten war die Anlage auch dicht und ich konnte glücklich bei der Hitze mit funktionierender Climatronic heim fahren. Die vorderen Aktiv-Türlautsprecher waren in der Membrane eingerissen und wurden durch gute Gebrauchte gewechselt. Neben noch einigen Mängeln im Kopf (wenns nicht 100% ist, hab ich die "Kleinigkeiten" als Mängel noch auf meiner "todo-Liste" im Kopf) konnte ich nun endlich aufs lang ersehnte G-Ladertreffen. Davor noch rote Zierstreifen in die Vertiefung der GT-Verbreiterung zur Optik angebracht. Auch das restliche im Vergleich zur vorderen neuen Stoßstange ausgeblichenere Kunststoff hab ich mit einer neuen Pflege bearbeitet um es farblich anpassen zu können. rote Zierstreifen und Kunststoffpflege Es war mein innerliches Ziel bis zu diesem Treffen soweit zu sein dorthin fahren zu können. Mein Indianer wurde bei jeder Gelegenheit geputzt und zu spontanen Sonnenuntergang-Fotos war er allzeit bereit. Nun war es an der Zeit den ABS-Sensor vorne links zu erneuern. Wir erinnern uns, die Schraube war von früheren "Profis" am Werk bereits abgerissen und so musste mit einem kleinen Bohrer die Schraube rausgebohrt werden. Wo gesägt wird fallen Spähne… Das Bohrfutter war zu üppig, streifte an der Manschette des äußeren Antriebswellengelenkes und... AALTER, was für ein Scheiß!! Löchlein in der Manschette.. Sensor gewechselt.. Meine Augen fanden außerdem noch etwas Unschönes: Rost! Und zwar an der Stelle, wo das ABS-Kabel durch die Tülle vom Radkasten zum Motorraum geht. Immerhin nicht durch aber dennoch handlungsbedürftig, was ich auch gleich machte.. 2Tage später war die geschrottete Manschette auch erneuert. Da mein ABS wieder sporadisch begann zu takten, hab ich auf Verdacht das ABS-Steuergerät nachgelötet, was leider nicht den erhofften Erfolg brachte. Nun steht der nächste ABS-Sensor im Fehlerspeicher.. Am erworbenen Tacho ging immer wieder die Beleuchtung nicht vollständig. Nach Leuchtmittel wechseln und probieren, Tacho nachgelötet und probieren, hab ich nun aus 2 Tachos einen gemacht (die Leiterfolie von dem Tacho der die falschen Werte anzeigte war noch gut) und dieser funktioniert nun zuverlässig. Zu allem Überfluss ist mir die Mechanik des Fensterhebers an der Fahrertüre mit einem Schlag verreckt. Da ich die letzten 2 Jahre am 16V schon ca. 10x die Kacke ein und ausbaute (Reparatur und immer wieder billig billig Zubehörfensterheber) bestellte ich dieses mal nach einem weiteren Zuberhörreinfall einen gebrauchten Fensterheber aber original. Schon beim Einbau spürte man den Unterschied. Es lief wie geschmiert Da der Tempomat noch nicht ging und der Fehler meist kalte Lötstellen im Steuergerät sind hab ich dieses so gut wie möglich nachgelötet - ohne Erfolg. Es warten nach wie vor noch einige Hürden und inzwischen denk ich mir: Fertig wird man nie!Spontanbild Dieses Jahr solls nicht mehr so verkrampft werden - so mein Plan. Er läuft gut und das werde ich - neben den anstehenden Kleinigkeiten - versuchen zu genießen. Pflegen, fahren und hoffentlich noch einige schöne Fotos knipsen. Das hab ich mir im Rückblick des letzten Jahres verdient
Freue mich natürlich über Eure Feedbacks
Beste Grüße aus der Winterpause Nadine |
Sun Jun 16 21:39:12 CEST 2019 | Nuddel88 | Kommentare (143) | Stichworte: 35i, 35i/3A, aufgeregt, B3, Baustelle, Deutschland, Freude, Freundschaft, G60, Gedanken, Geld, geputzt, G-Lader, Glück, Herzblut, Hobby, lackiert, lange Nächte, Lebe deine Leidenschaft, Leidenschaft, Liebe auf den ersten Blick, original, Österreich, Passat, Pfusch, reparieren, Rost, Stolz, teuer, Theibach Performance, Traumauto, Tuning, TÜV, Überführung, versüfft, VW
Hallöchen,
wie versprochen hier die Fortsetzung vom ersten Teil
...….Ob es nun an meiner beginnender Handysucht lag oder daran, dass ich auf aktuellem Stand sein möchte, was an G60 so angeboten und bezahlt wird, informierte ich mich weiterhin auf Ebay Kleinanzeigen und Mobile wie denn der Kurs so steht und war immer zufrieden, weil es doch echt ausschließlich Schrott und nix Schönes zu kaufen gibt...
TEIL2 … bis ich eines Abends auf eine österreichische Anzeige stieß. Bääähhhm!!!
Da stand er. Auf den ersten Blick alles andere als original. Sacktief, dicke Schlappen.. Nicht das, wonach ich suchte - ich suchte doch gar nicht mehr.. Das gepflegte, spiegelnde, weinrote Lackkleid lud mich ein die nächsten Bilder ganz genau anzuschauen. Der Blick des Autos mit den seltenen Scheinwerferreinigungsdüsen und dem optisch abgestimmten schwarzen VW-Zeichen zog mich in seinen Bann..
"Na der wird bestimmt sämtliche Mängel haben und innen verranzt sein", hmmm die Bilder und auch die Beschreibung sprachen eine andere Sprache. Graues Leder, welches perfekt zu dem Lack passte und keine Löcher aufwies, mit Sitzheizung, 4x elektrische Fensterheber, Schiebedach, passende Fußmatten in grau mit G60 Syncro-Schriftzug, Lenkrad vom Corrado, eine dezent hinter der Lüftungsdüse eingebaute Ladedruckanzeige, gepflegter Motorraum, Geschwindigkeitsregelanlage, eine laaange Dachreling! und Climatronic! Ein Traum von einem Auto mit annähernd Vollausstattung hatte ich gefunden und meine erste WhatsApp an meine Freunde lautete mit dem angehängten Link: "Fuck, ich hab mich verliebt - und das nicht in mein Auto!" umso überraschender die Antwort "dann schau ihn dir an / hol ihn dir" ja nee ist klar.... Hab doch meinen tollen silbernen G60 - inzwischen mit Getriebe ohne Geräusche, der allein vom Kaufpreis schon teurer war als meine bisherigen 3 Passats zusammen gekostet hatten... Mit der Anzeige und den Bildern ging ich die nächsten Nächte kopfschüttelnd ins Bett.. Je länger ich mir die Anzeige anschaute und nachdachte, desto überlegenswerter war die Idee, doch einfach nach Österreich zu fahren und das gute Stück anzuschauen. Erste Kontakte mit dem Verkäufer und ich bekam die Fahrgestellnummer, welche ich prüfte auf Ausstattung und Historie.. Er lief tatsächlich mit dieser Ausstattung vom Band.. In der Historie war nur ein einziger Eintrag vom Vorbesitzer von über 10 Jahren und da war ein km Stand von um 222tkm (aufm Tacho standen heute deutlich weniger) Das machte mich stutzig und wurde beim Telefonat angesprochen...
Kucken kostet nix und wenn er Mist ist, womit ich rechnete würde ich zufrieden meinen Silbernen weiter fahren... Und sowieso: 7999,-€ für einen alten 92er Passat mit 180tkm - der ist net ganz sauber.. Das war mein Gedanke und auch der von Rainer, der zufällig zu der Zeit nach Langem endlich mal wieder zu Besuch kam. 2 längere Telefonate mit dem Verkäufer erweckten mir den Eindruck, dass er gerne redet.. Fürs Bauchgefühl nicht so toll aber meine Ohren fanden den österreichischen Dialekt angenehm und ich hörte gerne die Geschichten an. Und der Besichtigungstermin mit spontan Rainer dabei konnte starten.
Noch in der Nacht hatte ich geträumt wie der rote G60 bei mir daheim, rückwärts eingeparkt auf dem Stellplatz steht und der Verkäufer mit mir die Kellertreppen hoch lief. Sämtliche Handlung des Traumes fehlen leider.
Es war ne angenehme Fahrt, nach einigen km konnte man den G-Lader (wir sind mit meinem Grauen G60 auf Tour gefahren :-) ) das erste mal richtig hören, in Österreich wurde voll getankt und die Aussicht bei diesem wundervollen goldenen Oktobertag war herrlich.
Angekommen nähe Landeck wurden wir herzlich empfangen und schon gings in den gepflegt aufgeräumten Hallenabschnitt wo das Auto schon auf der Hebebühne wartete. Am Unterboden haben wir eine Stelle hinten an der Stoßfängeraufnahme gefunden, so wie am Schweller eine kleine Stelle Rost. Der ESD war nicht mehr der beste, das ging allerdings wenigstens schon aus unseren Kommunikationen zuvor hervor. Abgelassen, fanden wir am Türkontaktschalter hinten links Rost und am Tankeinfüllstutzen fehlte etwas Material, machte wohl aber durch Konservierung nicht mehr weiter. Wir schauten in die Seitenfächer der Kofferraumverkleidung an die Radläufe, Motorraum, schauten uns Karosserieschweißpunkte an, schließlich wollten wir wissen ob uns das Auto etwas zu der Unklarheit des Km-Stands verraten würde. Gesamt machte er bis auf Genanntes einen guten Eindruck und so beschlossen wir zu glauben, dass der Verkäufer das Auto 10 Jahre zuvor tatsächlich mit dem Tachostand gekauft hatte und evtl. der Serviceberater bei VW einen Zahlendreher hatte. Probegefahren sind wir alle. Also erst der Verkäufer, dann ich, dann Rainer. Währenddessen drückte ich die Auslesekombination der Climatronic welche ein paar Fehler hinterlegt hatte . Muss immer noch schmunzeln wenn ich an den Blick während des Clima-Fehlerspeicher-Abfragens des Verkäufers denke mit dem Satz „Du machst mir Angst“ – er war wohl überrascht, dass er von ner Frau diesbezüglich noch was lernen konnte..
Beim Fahren merkte ich, dass der Tempomat nicht ging. Der Lader sei frisch überholt vom Tobi. Rechnung sucht er mir noch raus... Lautsprecher schienen bei diesem zu funktionieren und wir schauten uns noch einige Zeit das Auto an und ich machte das ein oder andere Bild davon.. Bis mir auffiel, dass bei dem Schalter links neben dem Lichtschalter irgendwas nicht passte, es war ein Schalter, den ich an der Stelle noch nicht gesehen hatte.
Als ich Rainer daraufhin wies war es klar - die ABS-Kontrollleuchte wurde durch einen Schalter der Heckscheibenheizung ersetzt. Dieser steckte zur Deko dran. Wir rochen den Braten (es ist mit Sicherheit ein Fehler im ABS hinterlegt, die Leuchte würde leuchten und das sollte vertuscht werden) und vereinbarten, dass wir in Kontakt bleiben, der Verkäufer meldet sich wenn er was Neues weiß.
So machten wir uns am späten Nachmittag mit gemischten Gefühlen zurück auf den Heimweg. Nach wenigen km machten wir an einer Ausbuchtung Pause und aßen unseren im Schwabenland eingekauften Kartoffelsalat. Leider hatten wir die Gabeln vergessen. Wir waren kreativ - seht selbst!
Währenddessen kam ne WhatsApp vom Verkäufer, wir hätten mit unserem Passat eine riesen Öllache hinterlassen.. Ohweia.. Naja es war „nur“ der vergessene Öldeckel, der sogar noch im Motorraum lag.
Der Unterboden war gut versiegelt, auch das komplette Heck voll benebelt...
Aufm Heimweg fuhren wir dem Sonnenuntergang entgegen und ließen die Eindrücke erst mal sacken.
Nach vielen Telefonaten über das ABS (der Verkäufer fand schnell die Kontrollleuchte und die leuchtete wie erwartet konstant, auslesen ging nicht weil das graue Kabel für die ABS Datenleitung fehlte - wurde nachdem ich meinen grauen G60 zerlegt und den Verlauf des Kabels geschildert hatte dann doch gefunden mit falschem Stecker), Ausleseversuchen, Höhen und Tiefen der Gefühle ob es denn nun was wird oder nicht... Der Verkäufer war an seinem Golf 1 G60 Projekt dran und hatte wenig Zeit... sicherte mir der Verkäufer ein funktionierendes ABS- System zu. Der Stecker der ABS-Pumpe war wohl nicht richtig drauf... Inzwischen hatten wir schon ein freundschaftliches Verhältnis (so empfand ich es zumindest, schließlich vertieft man sich und ist mit Herzblut gemeinsam dran den Fehler zu finden und beheben).
Zwischenzeitlich hatte ich mehrfach Kontakt mit dem TÜV- Gutachter meines Vertrauens. Da das Fahrzeug aus dem Ausland kommt ist eine Vollabnahme nötig, sprich es muss alles neu eingetragen werden: Fahrzeugdatenermittlung, Bestätigung der technischen Daten, Gutachten zur Erlangung der Betriebserlaubnis und AU/HU. Per Mail hab ich ihm geschickt was ich hatte und eben auch durch Zufall gemerkt dass der G60 falsche Reifen drauf hatte. Eingetragen waren zwar 205er mit 85 Traglast aber da es diese Größe nicht mehr gibt waren 84er Traglast verbaut welche für den Syncro nicht ausreichend ist. Dies hab ich zufällig auf einem meiner gemachten Bilder vom Besichtigungstermin festgestellt. Es müssen 215er drauf. Der Verkäufer spielte dies herunter, er habe damit nie Probleme gehabt und er wird keine neuen Reifen mehr drauf machen.
Nach vielen Überlegungen, hin und her entschied ich mich letztendlich Herz über Kopf für den roten G60 und somit gegen den Silbernen. Denn 2 G60 und somit 4 Autos für mich das geht nicht. Rainer nahm mir den G60 ab, einen besseren Herzblutkäufer hätte ich mir nicht vorstellen können. Mein Papa verstand die Entscheidung mit den Worten: "ja hoffentlich musst an dem Roten mal nicht so viel schrauben" - dazu später meeehhhhhr
Da ich als schlechter Händler (wenn es um meinen Mist geht) bekannt bin und der Verkäufer auch nicht wirklich vom Preis runter ging hab ich ihn mitsamt Teilen die er noch dafür hatte für 7900,- Euro gekauft plus 300,- für die Überführung. Zum verabredeten Termin kam der Hübsche aufm Trailer und wurde vom Verkäufer rückwärts auf den Stellplatz gestellt - das Bild hatte ich einige Wochen zuvor doch schon im Traum gesehen
Während Kaffee und "Kuchen" , Gequatsche über Hunde und Autos (man schien auf einer Wellenlänge zu sein, auch seine Freundin war dabei und hatte gleiche Interessen), wurde nebenher der Kaufvertrag geschrieben. Mit den Bedenken seinerseits, dass auf mich eine hohe Verzollung zukommen könnte, bot er mir an in den Kaufvertrag einen niedrigeren Preis einzutragen. Da ich mich zuvor beim LRA informierte und diesbezüglich nichts zu befürchten hatte, lehnte ich diesen Vorschlag ab. Noch ein Foto von ihnen mit nun „endlich meinem G60“ und sie waren wieder auf dem Heimweg.
Erstmal alle meine 4 Passat auf ein Bild bekommen. Schließlich hab ich die 4 nur wenige Wochen.
Unter den Ersatzteilen war auch ein originaler Luftfilterkasten, da der verbaute leicht modifiziert war.. Leider war der intakte nicht für den G60, also hab ich bei Ebay Kleinanzeigen noch einen guten und vor allem richtigen G60 Luftfilterkasten geordert. Neuer Luftfilter bekam er und die Sportmatte flog raus.
Die Luftansaugung für Fahrzeuge mit Klimaanlage war schlossträgerseitig verschnitten und an der Motorhaube auch nicht mehr schön. Diese bestellte ich bei Classic Parts (CP) neu.
4 neue Reifen in richtiger Größe bestellt und noch schnell bei VW montieren lassen, Distanzplatten diesmal mit Papiere von H&R gab es noch neu und dann schnell Kreuztest gemacht, dass es dann mit Kurzzeit- Kennzeichen zum TÜV- Mann meines Vertrauens gehen kann. Vollabnahme inkl. AU/HU. Es war ein regnerischer Tag. Die angezeigte Drehzahl am Tacho konnte nicht wirklich sein, denn bei 2000 Umdrehungen und 110km/h konnte was nicht stimmen. Nach einigen km waren die Flüssigkeiten auf Betriebstemperatur doch im Innenraum wurde es nicht warm. Mich überkam ein komisches Gefühl..
Auto mitsamt Papieren abgegeben, paar Worte gewechselt und nun ging es wieder heim. Einen Tag später kam das ernüchternde Ergebnis: kein Stempel wegen erheblicher Mängel. Nebelscheinwerfer leuchten zu schwach, Durchrostung hinten rechts und Rückfahrleuchte geht nicht. Eingetragen wurde alles ohne Probleme. Also Auto mit heim nehmen, Mängel schnell beseitigen (Übergangsweise die neuen Nebler vom grauen G60, das Loch mit einem Blech provisorisch zugeklebt, Rückfahrschalter gesäubert/gewechselt) und zur Nachprüfung, was auch am folgenden Montag geschah.
Voller Stolz fuhr ich mit einem Hauch Benzingeruch in der Nase nach Feierabend zu der G-Lader-Koryphäe Thomas. Er fuhr ne kleine Runde und war schockiert, dass ich soviel Geld ausgegeben hatte, denn in der kurzen Zeit in der wir uns trafen, stellte sich Folgendes raus: Beim Einschlagen macht die Servo Geräusche, ein Benzinschlauch und der Benzindruckregler sind undicht (daher der Spritgeruch), mit der Pistole hat er spontan ausgeblitzt und das ergab total verstellter Zündzeitpunkt. Als Thomas über die holperige Straße fuhr, regelte ständig das ABS. Motorlager fühlten sich für ihn ausgeschlagen an... Niedergeschlagen (und auch besorgt wegen der Kraftstoffundichtigkeit) fuhr ich die letzte Fahrt mit den Kurzzeitkennzeichen nach Hause..
Nun hat er TÜV und ich wollte mich die nächsten Wintermonate über um paar Kleinigkeiten kümmern (Aktuell ist es Juni aber das wusste ich im November ja noch nicht )..
Über den Winter wollte ich in aller Ruhe die verbaute graue Lederausstattung aufhübschen und bestellte nach kurzem E-Mail-Verkehr kurzerhand einige Pflegeprodukte (Weniges hatte ich noch von früher) vom Lederzentrum.de.
So machte ich mich zu Beginn an den Fahrersitz der es m.M.n. am Nötigsten hatte. Beginnend mit „Lederreiniger mild“ tastete ich mich an die Reinigung und stellte fest, dass es mit der Reinigungsbürste mit anschließend feuchtem Mikrofaserlappen am Besten funktionierte. Nach Stunden der Reinigung musste ich feststellen, dass wohl "mild" nicht stark genug war, denn die kleine 200ml Flasche war mit dem Fahrersitz bereits aufgebraucht. Und das Leder wurde hellgrauer als gedacht. Also bestellte ich noch die große Flasche "Lederreiniger stark", mit dem ich rückblickend besser bedient war.
Reinigen, entfetten, Flüssigleder auftragen, dieses dann farbanpassen mit Leder Fresh mit anschließendem Versiegeln dauerte länger als gedacht. Zu deutsch: den Großteils meines 3 wöchigen Jahresurlaub verbrachte ich im kleinen beheizten Kämmerchen, wo ich dann Teil für Teil bearbeitete. Eine kleine Sucht machte sich breit und die Stunden flogen dahin. Wenn ich Abends gegen 17Uhr nur mal kurz weiter machen wollte kam ich nicht selten gegen 2Uhr rausgeschlappt und fragte mich wo die Zeit geblieben ist.. Es kam natürlich auch ungeplantes, wie Risse an Türverkleidungen die man auf den ersten Blick nicht sah dazu.. Außerdem war es ein großes Geduldsspiel die großen Flächen an den Türverkleidungen zu "freshen" ohne dass es fleckig wurde. Ich arbeitete nur mit Schwamm und Profis nehmen für genannte Situation eine Airbrushpistole um es gleichmäßig aufzutragen...
Es war Mitte November und Raini kaufte meinen silbernen G60, an dem wir einen Tag bevor er damit hunderte von km wieder nach Hause fuhr noch Zahnriemen, Spann/Umlenkrollen, Wellendichtringe und Wasserpumpe wechselten bevor er damit ohne Panne in den hohen Norden fuhr.
Außerdem haben wir noch an meinem roten Indianer (weil die Farbe „indianred perleffeckt“ heißt und er auf Drehzahl auch mal feurig wird) den Zündzeitpunkt von 15° auf 8° berichtigt.
Also begann ich mit der Ursachenforschung, warum vom Gebläse keine warme Luft kam.. Da aus der Lüftung selbst auf höchster Stufe keinerlei Schaumstofffetzen rauskamen (alle 35i-Fahrer wissen, dass ich die Beschichtung der Gebläseklappen meine, die es im Laufe der Zeit irgendwann bei allen zerlegt) war ich mir ziemlich sicher dort den Fehler zu finden.. Dazu musste das Amaturenbrett raus. Da ich 2018 schon einmal den Wärmetauscher inkl. Klimakastenrevision an meinem B4 erfolgreich abgeschlossen hatte (siehe Blog vorher) wollte ich dies nun am neu erworbenen Sommerauto auch machen. Oft wird's selbst im Sommer schneller kalt als man denkt und schließlich habe ich ja Zeit, der Winter auf der schwäbischen Alb wird lange....
Beim Demontieren der Schalthebelverkleidung war ich dann etwas überrascht, dass da lieblos ne Spackschraube steckte, statt Gummipropfen mit sämtlichen Unterlagscheiben unterlegt,
an der Mittelgebläseklappe (in der Klappe!) ein Loch für den Unterdruckchlauch der Ladedruckanzeige durch ging und als ich das Radio raus zog begann ich mich langsam zu wundern...
Hinter den Kulissen scheint es wohl etwas anders auszusehen.. Erstmals schoss mir der Spruch „Außen ui, innen pfui“ durch den Kopf.
Das A-Brett demontiert, den Klimakasten endlich in der Hand war schnell klar, warum ich keine Wärme in den Innenraum bekomme... Die Temperaturklappe, die am Wärmetauscher sitzt und den Kanal auf warm oder kalt stellt war VERKEHRTHERUM eingebaut. So konnte also nur kalte Luft strömen, weil die Klappe immer gegen den Wärmetauscher schlug - man sah den Abdruck am Wärmetauscher deutlich..
Als ich den Wärmetauscher raus nahm, las ich dessen Produktionsdatum ab und musste mit Entsetzen feststellen, dass die Karre sicher schon seit ca. 10 Jahren nicht warm wurde.. Auch wenn es nur im Sommer gefahren wurde - das fällt auch einem Kerl auf... Bei der Überlegung, ob der Vorbesitzer nun wirklich wie behauptet noch nichts mit dem Wärmetauscher zu tun hatte sprach wie gesagt das Produktionsdatum des WT eine eigene Sprache.. Mein bei VW neu gekaufter Wärmetauscher (Hersteller auch Valeo wie zuvor verbaut) hatte ein Produktionsdatum von vor über einem Jahr.. Obwohl ich noch an das Positive an meinen österreichischen Verkäufer glaubte, schwand so langsam der Gutglaube. Andere meinten schon früher, der hat mich übers Ohr gehauen...
Nichts desto trotz, neuer WT rein, die mit Panzertape bezogenen Klappen gesäubert und alle Klappen mit meinem selbstklebenden Kautschuk bestückt.
Alle Stellmotoren der Climatronic hab ich auf Funktion geprüft (meine 12V-Motorrad-Batterie hatte diesen Winter ihre Daseinsberechtigung :-D) - einer davon war falsch eingehakt und mit Kabelbinder fixiert. Nach Berichtigung funktionierte auch Dieser wie gewollt.
Den angebohrten Luftkanal wollte ich erneuern, da es aber kein Mittelteil mit Climatronic aufm Markt gab, hab ich das Loch in dem flexiblen Stück mit Affenkacke (Butyl) zugemacht. Das Loch in der Klappe hab ich mit einem Kunststoffstück und 2K Kunststoffkleber geschlossen.
Den Klimakasten hab ich mit Filzstreifen neu beklebt, zum Wasserkasten hin mit neuem Schaumstoff und an der Verbindung der Kasteneinschübe mit Butyl abgedichtet, worüber sowieso die Clips halten.
Wenn ich nun schon mal so gut an Alles ran komme, werde ich doch gleich den Teppich raus machen und mit dem Hochdruckreiniger ordentlich reinigen. Wenn ich schon Vorne draußen habe, dann mach ich doch auch gleich den Hinteren raus... Und oh, was kam da für ein drüber gebrutzeltes Loch zum Vorschein?..
Loch unter Beifahrersitzschiene
Unter allen Türverkleidungen hat mir die Folie nicht gepasst.. Sie war teils rissig und löchrig, dass es nur eine Frage der Zeit ist, dass beim nächsten Regen Wassereintritt kommen wird. Also alles säuberlich entfernt und das Ersatzmaterial von VW an allen 4 Türen angebracht mit Butyl. Leider ist das nicht mein Ding und ich war unzufrieden und so kam es, dass ich dann doch Teichfolie vom Baumarkt holte und diese mit Karosseriekleber anbrachte. Über/um die Kabeldurchführungen befestigte ich Taschen, dass es auch da nicht rein regnen kann.. Optimal ist es trotz stundenlanger Arbeit nicht - es gibt Arbeiten, die kann man eben nicht so gut und muss das beste daraus machen.. Am Beifahrertürgriff war ein Kabel lose, nach Ausbau sah man, dass der Kontakt dermaßen korrodiert war und deshalb abgefault war. Bei Ebay fand ich noch einen neuen originalen VW Türgriff und bestellte diesen.. Ebenso ging der Fensterheber hinten rechts nicht. Nach prüfen bestellte ich einen gebrauchten Motor, leider wurde der Falsche geliefert...
Da ich den undichten Kraftstoffschlauch original wollte (ist an einer Stelle dicker) und es Diesen leider nicht mehr neu zu kaufen gibt, hab ich einen gebrauchten gekauft.. Rausgeschmissenes Geld wie sich rausstellte, denn Dieser war noch poröser.. Also wurde er durch Meterware ersetzt.. Ebenso den Druckgeber für Kraftstoff, da hatte ich mit dem Gebrauchtteil mehr Glück...
Es war inzwischen Dezember, meine Lederaufbereitung kam dem Abschluss nahe, angemeldet hab ich ihn inzwischen auf Saison, schöne Kennzeichenhalter in der Bucht gefunden, originale fast neue (kaum verbaute) Nebelscheinwerfer rechts und links gekauft, neuen Dämpfer vom G-Lader gekauft (es war einer ohne Federung verbaut). Den Unterdruckschlauch zum Steuergerät hab ich erneuert auf genau 1Meter..
Ein US-Passat wurde geschlachtet und da es sogar in grauer Ausstattung ist, wurde das kurzerhand bei Biberach ausgebaut und gekauft. Bis auf die Türschlösser hab ich seither nichts verbaut - erstmal stehen wichtigere Sachen an.. Allerdings hab ich bei der Gelegenheit gleich den kaputten Plastikverbindungshebel (verbindet Gestänge Innenbetätigung/Türschloss/Türpin) beifahrerseitig erneuert (bei ClassicParts beziehbar).
Der verschnittene, verstromdiebte Radiokabelsalat flog raus und in Anlehnung des originalen Stromlaufplanes und neuen Reparaturkabel mit neuem roten Aktivstecker hab ich auf original gemacht. Einige Lötstunden gingen ins Land inkl. 2 Brandwunden.
Alle Kabelbäume deren Schaumstoffummantelung zerbröselte oder weg war hab ich neu umwickelt. Nähe der Haubenentriegelung hab ich isolierte Kabel gefunden - eine Nachrüstfunke.. Nach dem Pfusch am Radio ahnte ich schon, was auf mich zukommt, wenn ich die Isolierung entferne.. Mit Stromdieben wurde direkt an Kabel die in die Zentralelektrik führten abgezapft, teils durchtrennt. Kopfschüttelnd reparierte ich auch diese Baustelle und seither hat er auch keine Funkfernbedienung mehr. Da kommt in Zukunft eine rein, die ordentlich für das Fahrzeug konzipiert wurde und nicht so ein universeller Scheiß.
Mein grauer, vorderer Teppich hatte an einer Stelle ein Loch. Leider gabs zu der Zeit auch keinen guten gebrauchten in grauem Velours. Auf schwarz umrüsten wollte ich nicht also hab ich in der Bucht ein Reparaturkit bestellt. Etwas improvisiert und das Loch war mit den teppicheigenen Veloursflusen geflickt. Stellen, die etwas abgescheuert waren hab ich auch gleich damit verstärkt. Und so hab ich nun wieder einen sauberen (Kärcher, Polsterreiniger und hartnäckige Flecken mit Backofenreiniger), intakten, originalen Teppich.
Die Heckscheibe war zwar gecleant ohne Scheibenwischer aber die Pumpe und der Lenkstockkombinationsschalter wurde nicht geändert.. So suchte ich nach einem Hebel von der Limo, bei denen eben nur die Funktion für die vordere Wischeransteuerung gegeben ist. Gefunden und gekauft hab ich einen gut erhaltenen vom Seat Toledo welche die gleiche Teilenummer haben..
Da sich der G60 original nicht mal ausblinken lässt, weil eine Leitung nicht vorhanden ist, hab ich bei der Gelegenheit gleich dieses Kabel verlegt. Es geht vom Pin 30 des Motorsteuergeräts über die Gummistopfen rein in den Innenraum und kann beliebig verlegt werden. Ich werde zu gegebenem Zeitpunkt einen Diagnosestecker anbringen oder mit einem umgebauten Schalter eine Funktion der Selbstdiagnose bauen (Wester hat da schon eine Idee - Schnickschnack kommt später erst das Wichtige)..
Auf Facebook veräußerte gerade einer aus Österreich seine selbst per 3D-Druck produzierten Lüftungsblenden für Zusatzinstrumenten für den Passat 35i. Wunderbar, so war das schon eine perfekte Lösung meine neu bestellte Ladedruckanzeige optisch in Originaloptik einzubringen. Der Anschluss dieser Anzeige sollte auch etwas anders werden. Bisher war es an dem Kabelsalat angeklemmt, den es nun ja nicht mehr gab. Ich verlegte (und verlängerte) die Kabel so, dass ich sie direkt an die Stecker der Zentralelektrik anschließen konnte. Außerdem lötete ich noch Sicherungen dazwischen und erstellte einen einfachen SLP für meine Unterlagen, um mit meinem schlechten Gedächtnis auch nach Zeiten noch zu wissen, wie was angeschlossen wurde.. Ein kleines Loch musste trotzdem in das Plastik um die Kabelführung direkt an der Ladedruckanzeige optimal gestalten zu können. Schließlich soll ja in Zukunft die Klappenregelung (elektrisch und manuell) der Lüftung/Klima nicht behindert werden.
Die Sonnenblenden vom B3 sind meiner Meinung nach einfach nicht optimal, weil die Beleuchtungsblende wegen Materialverzugs nicht mehr schön sitzt nach den Jahren. Daher habe ich mir vom B4 beleuchtete Innenspiegel besorgt und 2 neue Gegenstecker vom B3 bestellt. Diese hab ich an die Leuchten umgelötet. Auspinnen ging mit meinem Entpinner nicht (sind runde Kontakte).
Nach einigen Gedanken, welches denn nun das optimale Radio für mich wird, kam folgende Überlegung: Galafunktion hat hohe Priorität (das hat mein B4 nicht mehr und stört mich sehr) Menüfunktion soll deutsch sein, Freisprechfunktion ermöglichen. CD wäre schön, USB sollte möglich sein. Wenn es ein Zubehörradio werden soll, dann mit vollem Programm wie Navi und DVBT-Funktion. Da ich nun mein Aktivsystem mühselig reaktiviert hatte und dieses auch nutzen wollte, kam es dann doch anders und der Entschluss ging an ein Radio der Golf 4 Generation. Ein Rapsody mit CD und hinten belegbare Anschlüsse (FSE, Adapter für Chinchkabel möglich und Audioadapter für USBempfänger). Einziges Manko: Die Beleuchtungsfarbe war im typischen blau/rot. Also war schon der Umbau aller Schalterfarben, Bedieneinheiten und Tacho im Kopf.. Rainer fand Gefallen an dem Radio und beschäftigte sich daher auch damit und fand heraus, dass es von Skoda ebenfalls ein Radio dieser Art gab - ein Symphony MP3. Dieses hat den Vorteil, dass es sogar MP3 CDs abspielt und vor allem: es hat eine grüne Beleuchtung! Super! Wir bestellten beide das neue Radio. Nachdem Rainer erfolgreich und mit Fotos dokumentiert die Frontblenden tauschte (wer möchte schon ein Skodazeichen im Passat fahren?), machte ich es ihm nach und so hab ich nun ein Radio mit "erweiteter" Skodatechnik in VW-Opitk.
Der "frisch überholte" Lader machte mir etwas Sorgen, da Öl aus dieser Gegend – trotz, dass das Auto die letzten Monate nicht bewegt wurde - auf den Garagenboden tropfte.. Und so kam es, dass ich kurzerhand eines Abends auch noch den öltropfenden Lader ausbaute... Dieser sprach seine eigenen Bände. Es war kein Zeichen von Theibach Performance (die Firma markiert die Lader wenn sie bei ihm überholt wurden...) zu finden. Auch die Dichtungen, Lager und der versüffte kleine Riemen waren nicht "kürzlich" überholt. So langsam wunderte mich nichts mehr und es wurde bald klar, dass es mit dem Saisonstart im April noch nicht so ganz wird... Ich gab den Lader zu meinem G-Lader-Freund Thomas. Dort wurde er überholt inkl. Bildmaterial für mich.
Da noch das alte Klimasystem mit R12 Befüllung (leer) verbaut war, wollte ich auf das R134a umrüsten. Dazu gibt es ein Retrokit-Adaptersatz (2Ventile und ein Ventileinsatzausdreher). Diesen hatte ich in der Bucht bestellt, leider passte nur ein Adapter.. Die Befüllung geht laut Recherchen auch nur mit einem Zugang aber ich wollte gerne beide haben. Noch einen zweiten bestellt, dieser passte auch nicht richtig. Neue Dichtungen (nach Möglichkeit die lila farbigen) fürs komplette System und wegen langer Zeit in der das System offen war noch einen neuen Trockner bestellt. Dieser wird aber erst montiert, wenn soweit alles vorbereitet und verschlossen ist - kurz vor der Befüllung. Der Klimakompressor musste ausgebaut werden (da kam ich ja nun ohne Lader gut hin) und so hingestellt, dass das alte Öl (ist bei R12 System auch ein anderes) komplett ausläuft und leer ist. Tatsächlich kamen noch einige Tropfen raus. Unglaublich aber wahr: die Anschlüsse des alten Trockners bekam ich mit viiieeel Gefühl und Black Magic von Förch ohne Defekte aufgemacht.
Ziemlich schockiert waren alle, nachdem ich die Kerzen ausbaute über deren Kerzenbild. Total verkokelt und ölig. Diese wurden erstmal grob geputzt und erst nach einer Grundeinstellung erneuert.
Angesichts der Tatsache, dass "wenn man schon mal dran ist" nun nicht nur der Zahnriemen erneuert werden sollte, sondern auch alle 3 Wellendichtringe (Kurbelwelle, Zwischenwelle, Nockenwelle) war Rainers Besuch im März wieder sehr schrauberreich. Spannrolle, Umlenkrollen, Schrauben und Wasserpumpe wurden natürlich mit erneuert incl. Zahnriemenabdeckungen.
Außerdem Zahnräder mit Stahlbürste und die Seite des Kopfes/Rumpfes gereinigt. Rainer hat die richtige Entscheidung getroffen das komplette Ladedrucksystem zu reinigen. Beim Demontieren der vorderen Stoßstange war ich etwas genervt, weil das Gitter, welches fest an der Stoßstange dran sein sollte unten komplett gerissen war. Das hat auch schon mal jemand erfolglos versucht wieder anzulöten...
Die neu bestellte Stoßstange liegt bereits da und wartet auf Einbau, genau wie die Ladeluftführung von der ein abgebrochenes Teil komplett fehlte und die Abdeckung der Lichtmaschine, welche es leider nicht mehr neu gab sondern für teuer Geld gebraucht gekauft wurde.... Ich persönlich war schockiert als wir den unteren Teil des Ladedrucksystems, also den Ladeluftkühler ausbauten. Da kam ne ordentliche Ladung Öl raus, da brauchte man sich auch nicht mehr über das Zündbild der Kerzen wundern. Alles gereinigt, gespühlt und getrocknet konnte es am nächsten Tag wieder eingebaut werden.
Da das Wasser immer noch von meiner Wärmetauscheraktion draußen war, haben wir auch diesen Kreislauf gespühlt und eine neue Kühlwassermischung aufgesetzt. Einen blauen Deckel für den Ausgleichsbehälter gab es obendrauf neu.
Spontan kam noch ein Ölwechsel dazu.. Die Frage mit welchem Öl ich den Guten künftig fahren werde erübrigte sich, da nur noch vom Mobil1 5W50 genügend Vorrat im Keller war (für Ölwechsel am VR gedacht). Bezüglich der Ölwahl hätte es den Motor auch schlimmer treffen können.
Endlich war der Motorraum wieder "vollständig" und bereit für den ersten Start. Zugegebenerweise war ich sehr aufgeregt.. Schließlich hatte ich schon Monate vor dieser Wochenendmotoraktion einiges gebastelt (die Elektriksachen, Kraftstoffundichtigkeiten,..) und war dann ganz erleichtert, als er aufs erste mal ansprang und auch lief. Außer der Propeller der Lichtmaschine oben, die an der kaputten Abdeckung schliff, lief er rund. Alles im Blick (Wasser, Öl, Kühler) ließen wir ihn auf Betriebstemperatur kommen, um dann nochmal (wegen Zahnriemenwechsel evtl. verstellter) Zündzeitpunkt einzustellen. Außerdem prüften wir mit einem Billigkompressionsprüfer die Kompression aller 4 Zylinder. Die Werte waren alle schön beieinander um 8,5 bar.
Es gab neue Zündkabel, Zündverteilerkappe und Zündverteilerfinger.
Bei VW hab ich eine Grundeinstellung CO und zeitgleich ZZP machen lassen. Neue Kerzen rein und ab ging es auf den Leistungsprüfstand um die Werte in oberen Drehzahlen zu prüfen. Gesamt lief er obenraus sehr fettig (okay besser als zu mager - ja), säuft sich aber auch ordentlich einen rein.. Das Motorsteuergerät geöffnet und einen No-Name-Chip entfernt. Also auf Anraten bei Theibach Performance einen neuen Chip bestellt, welcher leider Lieferverzug hatte...
Erstmal konnte ich wenigstens fahren. Zwar nur mit dem Fahrersitz und keiner weiteren Ausstattung aber er lief. Ein gebrauchtes Kombiinstrument hab ich geordert und verbaut. Jetzt machten die angezeigten Werte wie Verbrauch, Drehzahl und Ladedruck (im Check-Modus) Sinn. Leider geht sporadisch die Beleuchtung nicht aber das sind erstmal Kleinigkeiten.
Im Stand hatte ich ein komisches Geräusch von vorne rechts. Nur durch Beschreiben des Geräusches meinte G-Lader-Thomas beim G60-Stammtisch, ich solle mal nach dem Dämpfer der Motoraufhängung schauen. Und tatsächlich ist es dieser scheiß ausgenudelte Dämpfer, den es nicht mehr bei Classic Parts gibt. Vor wenigen Monaten hatte ich den dort noch bekommen. Auch im Zubehör keine Chance..
Nach auslesen war auch klar, warum – vor allem beim Langsam fahren – mein ABS regelte. Drehzahlfühler vorne links.. Den Tausch hab ich vertagen müssen, da es keinen Schraubenkopf mehr gibt (ohne Worte), da war vor mir schon einer dran..
ABS-Sensor(Schraube ohne Kopf)
Meinen Termin beim Lackierer (vielmehr Karosseriebauer, der die Rostmängel beseitigen soll (Türkontaktschalter, Stoßstangenaufnahmeteil die für TÜV provisorisch eingeklebt wurde, etwas Rost am Tankeinfüllstutzen, gefundenes übergebrutzeltes Bodenblech, Schwellerausbesserungen im Sinne von Oberflächenrost entfernen und rostfreie Bleche konservieren) wurde mehrmals verschoben, sodass sich nun einiges in die Länge zog.. Hintere Stoßstange hab ich demontiert und die Schwellerleisten der GT-Beplankung entfernt. Ein Tag (1.Mai) vor dem Termin beim Lackierer wollte ich noch die Gummimanschette um den Tankstutzen entfernen, um besser an das angefressene Blech zu kommen... Ohwei da fand ich ein Löchlein nach oben hin.. Weil ich wusste, wie mein 16V aussah zum Blech nach innen hin also zum Innenradlauf zum Kofferraum hin oder aber weil ich es einfach wissen wollte, hab ich die letzte Verkleidung des Innenraums (die Kofferraumseitenverkleidungen) demontiert. Mich traf beinah der Schlag als ich die Dome anblickte.
Und das erste Mal - wirklich jetzt erst nach all den anderen Überraschungen - hatte ich echt einen Hals auf den Verkäufer. Auch jetzt war mir - der blauäugigen Nuddel klar, dass der Typ mich mit der Karre wissentlich übers Ohr gehauen hat. Da hatte doch der Pfuscher wieder seine inkompetenten Lackiergriffel im Spiel.
Hat ja alles kein Wert, auch dieser Scheiß muss gerade gebügelt werden. Um jetzt die Flinte ins Korn zu werfen steckt einfach schon viel zu viel Geld, Zeit und Herzblut drin.
Als ich am nächsten Tag die Leerkarosse (den Innenraum betreffend) zum Karosseriebetrieb fuhr und erst der Lackierchef (Betrieb hat einen Lackierchef und einen Karosseriebauchef - mit ihm hatte ich die Aktion Monate vorher ausgemacht) ein Auge auf das Auto warf, schien meine kleine Welt etwas zusammen zu brechen. Mit dem Lackmesser (misst die Dicke der Lackschicht) beweiste er mir, dass das Auto rundum neu lackiert wurde. Er vermutete sogar, dass das Auto einen großen Unfall gehabt haben könnte (was ich mir sogar vorstellen könnte, denn ich habe hinten unter sämtlichen Verkleidungen Scheibenscherben zusammengekehrt - teils noch mit VW-Stempel auf den Scherben). So reimte ich mir sämtliche Gedanken zusammen... Der Karosseriebauchef war nach Eintreffen allerdings ganz anderer Meinung. Da fand ich es interessant, dass zwei Kollegen, die beide Ahnung von ihrem Beruf haben und qualitativ gute Arbeit leisten (bekannt in unserem Umkreis, weshalb ich mich trotz vorausgesagter langer Bearbeitungszeit für diesen Betrieb entschieden hatte) und seit vielen Jahren Hand in Hand arbeiten, ganz anderer Meinung sind. Wie dem auch sei, das Auto läuft geradeaus und nun ist eben die Karosserie dran. Aktuell warte ich noch auf die Fertigstellung, dass es dann bald ans Zusammenbauen meines Indianers gehen kann. Ich hoffe die Erweiterung des Artikels (Teil 3) wird dann eine Kurzfassung mit einfach nur paar Bildern wie er denn dann zusammengebaut aussieht - so Richtung fertig ...
Möchte mich hiermit erstmal bei Wester bedanken, der von Anfang an hautnah dabei war, mitfieberte, Ratschläge gab, gemeinsam wichtige Reparaturen (die ich alleine einfach nicht gemacht hätte - das Wochenende mit den Simmeringen).. Wer hätte 2009 auf unserem ersten Motor-Talk-Treffen in Lindau gedacht, dass wir 10 Jahre später trotz 600km Entfernung durch unsere Verbindung beide einen G60 Variant fahren werden? Gemeinsames Hobby hin oder her – Danke „Bruder“ für die tolle Freundschaft!
Danke auch an Zuhause/Freunde/Kollegen, für die ich weniger Zeit habe, die inzwischen monatelang mit meinen emotionalen Hochs und Tiefs (seid froh - ich wurde ruhiger und geduldiger die letzten Jahre) klar kommen müssen.
Danke Thomas fürs Lader überholen und die tollen Stammtischgespräche.
So, nun hab ich sicherlich einiges vergessen aber rund 2000 Bilder und ein Kopf voll Passat lassen sich nunmal nicht so einfach zusammenfassen Die zeitliche Reihenfolge passt evtl. auch nicht hundertprozentig aber man möge nicht so streng urteilen.
Fazit nach Teil 2: Hätte mir jemand vor einem Jahr erzählt, dass ich je mal so viel Geld für einen 35i bezahlen werde und erst recht noch zusätzlich einige tausende € reinstecken werde hätte ich das nicht geglaubt. Eher hätte ich mich für ein Turboprojekt meines VR6 entschieden. Oft kommen Aussagen wie: "das war ja ein Griff ins Klo", "vorsätzlicher Betrug", "hättest mal lieber deinen Grauen behalten", "Pfuscherkarre", "ich dachte ihr habt den angeschaut" oder "den hätte ich schon lang wieder abgestoßen". Viele, die dies sagten haben ihr Fahrzeug noch nicht annähernd so inspiziert und sollten ihr Auto mal nackig machen bin sicher, dass der ein oder andere erschrecken wird JA - es war finanziell (und Großteils nervlich) ein Griff ins Klo: mein Bauchgefühl war richtig, doch habe ich es verdrängt weil es tatsächlich "HERZ ÜBER KOPF" war - und auch immer noch ist. Gewünscht hätte ich mir es logischerweise auch anders. Jedes Geld, was ungeplant raus geht tut weh. ABER: es ist ein Hobby und jedes Hobby kostet Geld. Ziemlich sicher ist auch schon Leidenschaft aus Überzeugung dabei und ihr könnt euch nicht vorstellen, mit wieviel stolz ich "meine rote Liebe" fahre...(wenn bisher auch nur teilzerlegt) Daher: Wenn du etwas machst - mach es mit ganzem Herz!
Wenn ihr es tatsächlich bis hierhin geschafft habt zu lesen, würde ich mich noch über ein Feedback freuen
Teil 3 folgt sobald sich mein Fahrzeug wieder auf seinem Garagenplatz im Zusammenbau befindet, mit Bildern von der momentanen Karosserieinstandsetzung ...
Viele Grüße Nadine |
Mon Jun 10 22:52:17 CEST 2019 | Nuddel88 | Kommentare (53) | Stichworte: 35i, 35i/3A, Ausstattung, basteln, Betrug, Freundschaft, G60, Gedanken, Geduld, Getriebe, Kauf, Leidenschaft, Liebe auf den ersten Blick, Passat, Pfusch, Rost, Ruin, schrauben, Syncro, teuer, Traum, VW, Zeit
Hallo Freunde, Fans und Zufallsleser
Es ist wieder soweit, ein neuer Blogartikel wird geschrieben und wie ich die ersten Zeilen schreibe, wird mir klar - angesichts der Tatsache, dass ich noch gar nicht fertig bin - wird es ein seeehhr langer Artikel... Also nimmt euch Zeit..
Wie vielleicht wenige von Euch wissen, fehlte mir noch ein G60 um mich in meiner Passat-Laufbahn "vollkommen" zu fühlen. Mein Alltags-16V und Sommer-VR6 mach/ten mich bereits seit Jahren glücklich.
Einige Jahre immer mal mehr mal weniger auf der Suche nach einem brauchbaren Passat G60 gewesen. Hier mal wieder einen mit meinem langjährigen G-Lader-Freund (hatten uns damals auch durchs Hobby kennengelernt und seitdem un/regelmäßigen Kontakt) einen angeschaut - man möchte ja nicht die Katze im Sack kaufen und nimmt jemand mit, der Plan hat.. Außer Kernschrott bekamen wir nicht viel zu sehen..
Die Idee G60 geriet sporadisch wieder in weitere Ferne. Bis dann im Sommer 2018 ein recht Originaler im tiefsten Bayern (gerade noch in Deutschland) angeboten wurde. Wenig km (nachweisbar), mehrere Vorbesitzer, GT-Ausstattung (Schiebedach, elektr. FH vo., Sportsitze - wie einst meine Ölfriede *Herzchen*) und die kurze Reling (ist ja gar nicht meins). Verkauft wurde der zinngraue Passat von einem Händler, der sich auf ältere VAG-Allradfahrzeuge spezialisiert hatte. Ich war noch 29 Jahre jung und in meinem Kopf machte sich die Ausrede breit einen dritten PKW zu kaufen bevor ich 30 werde - das fällt noch unter jugendlichen Leichtsinn (ich glaubte es wirklich selbst). Mit ein paar notierten Fragen hab ich dann angerufen und nach wenigen Telefonaten einen Termin zur Besichtigung ausgemacht. Rote Kennzeichen organisiert und los gings Freitags mit Papa nach Bayern zum G60. Wir - mein Papa und ich - waren je näher uns das Navi lotste immer aufgeregter.. Schön idyllisch gelegen in der Pampa fuhren wir auf das Anwesen zu worauf auf einer optischen "Showfläche" unser Exemplar schon vorbereitet stand.
Erste Begutachtungen und eine kurze aber nette Begrüßung folgte mit der Schlüsselübergabe und dem Hinweis wir können unsere Kennzeichen ran machen und Probe fahren. Gesagt getan. Nachdem wir Schweller, Unterboden (liegend mit Taschenlampe - leider ohne Bühne) und Karosserie genauer angeschaut hatten, startete ich den Wagen. Der heimische Geruch eines alten Passats (nein kein Gammel - Kenner wissen wovon ich rede). Nach paar km fuhren wir rechts ran, gingen in den Checkmodus und kontrollierten so beim Fahren, ob genügend Ladedruck anliegt. Das passte. Gefühlt bremste er sehr schlecht - bin da doch vom Facelift sehr verwöhnt. ABS funktionierte auch. Zum Großteil rostfrei - das war mir sehr wichtig. Hier und da gabs klar was auszusetzen.. (Steinschlag Frontscheibe, Lackabplatzer unter der Stoßstange hinten mittig und das Geräusch welches laut Verkäufer das Katblech sei....)
"Wenn du dir deinen Traum vom G60 erfüllen möchtest... einen Besseren wirst kaum finden..." waren Papas Worte, womit er bestimmt auch recht hatte.
Also zurück zum Verkäufer gefahren (Tanknadel bewegte sich gar nicht mehr - unsere Probefahrt war dementsprechend spärlich), noch gegrübelt und dann gings an die Verhandlungen.. Viel ließ sich nicht mehr verhandeln und somit war er gekauft.
Erstmal voll getankt. Heimfahrt lief reibungslos und ich war stolz eeeendlich einen originalen G60 mein Eigen nennen zu können.
Um das ganze nun etwas abzukürzen: nach sämtlichen Leuchtmittelerneuerungen, Kennzeichenleuchten vom Innenraum aus gewechselt, Lautsprechererneuerungen vorne (mit Halteringadapter weil es keine passenden Türlautsprecher fürn Nasenbär gibt - Dave hat mir da den entsprechenden Tipp gegeben) und hinten (Schande auf mein Haupt die Lautsprecher, die passen sollten, passten erst nachdem die Führungsnasen abgebrochen waren), Nebelscheinwerfer von CP, neue VW Schiebedachdichtung, 2 hintere Bremssättel gekauft, Führungsbuchsen für Sitzschienen erneuert, VW Unterdruckschlauch zum Steuergerät 1Meter, 2 Ansaugschläuche defektes Zubehörradio gegen original VW-Radio getauscht, Heckklappenschloss neu, weil der Kontakt weggefault war, Rückfahrschalter funktionsfähig gemacht, eines Nachts bemerkte ich, dass immer beim Blinkbeginn etwas "funkte", es stellte sich heraus, dass es die rausgefallene Kontrollleuchte der AHK war. Auf der Hebebühne festgestellt, dass das Geräusch nicht vom Katblech sondern weiter vorn her kommt.. Vorne links.. Nachdem ich ein neues, originales inneres Antriebswellengelenk montierte, einen Getriebeölwechsel tätigte und mit Erschrecken feststellen musste, dass das Geräusch immer noch da war, musste es mehreren Meinungen zufolge das Getriebe selbst sein - der fünfte Gang machte Geräusche... Oh nein, nicht auch noch das... Bevor ich lange überlegen konnte schaute ein Freund (Manchen noch vom Passattreffen 2009 als Frosti bekannt) schon nach einem Ersatz und drängte zum Kauf nicht arg weit weg von Zuhause. Okay, am nächsten Tag auf den Weg gemacht und das Getriebe gekauft (es lag noch ein Hinterachsgetriebe zum Verkauf - man kann ja nie wissen - im Kofferraum hatte es noch Platz also gleich mitgenommen).
Neu bestellt wurden dazu von CP: Kupplung (Scheibe und Druckplatte), Hebel, Ausrücklager, sämtliche Schrauben der Achse, Kupplung, Getriebeöl...
Am Wochenende war der Getriebetausch geplant. Kurzfassung: aus erhofften paar Stunden wurden um die 16Stunden. Die anfängliche Motivation schwand dann ziemlich schnell und ich bin froh, dass ich Helfer hatte (nochmal hiermit vielen herzlichen Dank Freunde!) und dadurch nicht verzweifeln musste (ich hatte kurz gesagt einfach kein Bock mehr und die Schnauze voll..) Sonntag Abend - es war bereits dunkel - wurde er dann gestartet.. Und er lief. Am Ort des Geschehens geht es den Berg hoch. Erster Gang, Kupplung kommen lassen... Motor aus. Hä?? Gestartet, Kupplung kommen lassen und wieder abgewürgt. Mein gestresstes Herz begann zu rasen und tausend Gedanken überkamen mich zeitgleich wie: "ist das Getriebe am Sack? Hat er mich übers Ohr gehauen? Hätte ich doch meins ausbauen und überholen lassen sollen?? Einbaufehler können wir ausschließen? Den Mist mach ich nie wieder! Nein, das Getriebe fass ich nicht mehr an! So ein Fuck, das ganze Wochenende umsonst?? Ich will nicht mehr!! Finde ich jemand der mit mir einen Deal macht Getriebetausch gegen Wärmetauscherwechsel (ja das ist im Vergleich eine schöne Arbeit)?"
Also probierte ich im 2. Gang losfahren.. Das ging dann.. Schlussendlich lag es an nicht optimal eingestellten Zügen auf dem Schalt/Umlenkhebel. Das dauerte trotz Spezialeinstellwerkzeug, zig mal testen und Fingerspitzengefühl (welches ich und andere Probanten - man beginnt dann an sich selbst zu zweifeln - wohl nicht hatten) Tage und Wochen bis dann zu 98% die Gänge reingingen wie sie sollten.
Für manche Sonnenuntergänge musste mein neuer Passat spontan als Motiv herhalten.
Langsam gewöhnte ich mich wieder ans Nasenbär fahren. Ach wäre schon schön, wenn er Klima hätte und ne lange Dachreling.... Aber er sollte original bleiben..
Ob es nun an meiner beginnender Handysucht lag oder daran, dass ich auf aktuellem Stand sein möchte, was an G60 so angeboten und bezahlt wird, informierte ich mich weiterhin auf Ebay Kleinanzeigen und Mobile wie denn der Kurs so steht und war immer zufrieden, weil es doch echt ausschließlich Schrott und nix Schönes zu kaufen gibt...
TEIL2 … bis ich eines Abends auf eine österreichische Anzeige stieß. Bääähhhm!!!
Artikelerweiterung folgt in Kürze - bis dahin bitte ordentlich Lesemotivation sammeln
kommentieren dürft ihr gerne jetzt schon. Viele Grüße Nadine |
Thu Jul 05 15:29:13 CEST 2018 | Nuddel88 | Kommentare (19) | Stichworte: 35i/3A, Passat, VW
Passattreffen 2018.... Nach viieelen Jahren wieder dabei gewesen... "Gut" vorbereitet - mein Saisonschlitten wird tatsächlich gewartet, interessehalber wurde ne Woche vor Abfahrt noch ne Kompressions und Öldruckmessung durchgeführt - ging es das erste mal mit Wohnwagen im Schlepptau aufs Treffen.
Werkzeug brauch ich keins (dazu gleich mehr), mein Auto hat mich doch noch nie im Stich gelassen. Schließlich haben Mandy und die Anderen ihre Fahrzeuge voll damit...
Naja... Heimweg angetreten bei knapp 30C° die Klima kühlt die Hitze im Wagen etwas herunter und bei konstanten 80-100 km/h kommen wir unserer Heimat nur langsam näher... Den Blick regelmäßig auf Temperatur gerichtet (bin schließlich Anfänger beim Anhänger fahren und möchte meinem alten VR6 die Reise so erträglich wie möglich machen) hörte ich schon das Sofa zu Hause rufen... Aufgrund meines Hungers überlegte ich, ob wir direkt nach München endlich Rast machen werden.
Mein Gedanke wurde jäh unterbrochen, als aus heiterem Himmel feuchter Rauch aus meinen Lüftungsdüsen dampfte...
"Scheiße!!!" riefen mein eben noch müder Beifahrer und ich gleichzeitig "bestimmt der Wärmetauscher!".
Während automatisch das Gebläse ausgeschaltet wurde, fuhr ich nach wenigen Metern rechts ran unter eine Autobahnbrücke.
Obwohl ich sehr aufgeregt war, sicherte ich zuerst mit Warnweste unser Gespann ab (ja hinter der Leitplanke laufen )
Hab ich bereits erwähnt, dass ich KEIN WERKZEUG brauche??
Also ADAC angerufen (tatsächlich hatte ich ne Woche vorher erst geprüft ob meine Mitgliedschaft noch aktuell ist) und nach Angaben wichtiger Informationen (wo wir stehen wurde erst geklärt, da ich ohne Navi gefahren bin.... Nein ich möchte keinen Abschlepper, ich wünsche einen Kollegen, der einen Kreuzschlitzschraubendreher, Schellenzange und Wasser mitbringt - der Typ am anderen Ende der Leitung war leicht verwirrt) schickte man einen Pannenhelfer los..
Nach den besagten 30min kam mein gelber Engel.. Nachdem er sich meine Vermutung anhörte wollte er trotzdem Druck drauf geben um sicher zu sein, dass kein Schlauch undicht ist, Kühlwasser tropfte an der Spritzwand runter und schließlich ist kein Wasser im Innenraum fühlbar...
... nachdem er 2x ordentlich mit seiner Handpumpe Druck drauf gab, war dann genügend Wasser im Innenraum und er stimmte meiner Vermutung zu.
Der Wärmetauscher wurde gebrückt, Wasser aufgefüllt, Motor an, betriebswarm laufen lassen und nebenbei Smalltalk über VR6 und VWs... Zeitung gab er noch mit fürn Fußraum, das Schriftliche kurz erledigt, gab er uns noch Rückendeckung beim Wiederauffahren der Autobahn.
Glück im Unglück wir werden heim kommen...
....nach einer Pause, immer feuchter werdende Luft und inzwischen nur noch 12! C° waren wir eeendlich daheim...
Tatsächlich hat es mir trotz Müdigkeit und Erschöpfung keine Ruhe gelassen so hab ich in der Nacht wenigstens noch den vorderen Teppich ausgebaut und beim Hinknien feststellen müssen, dass sich meine Hose und Schuhe mit Kühlwasser auch vom hinteren Teppich ausgehend vollsaugten... Ja da hat ADACs Handpumpe volle Arbeit geleistet
Der hintere Teppich ist teilweise mit dem Halter für Hundeschutzgitter (Zusatzausstattung) verschraubt. Eine Schraube war so bombenfest, dass sie nur durch Zerstörung zu öffnen war. Da alle gut angerostet waren gabs da 4 neue Schrauben. Ebenso gabs neue Plastikteppichschrauben, da ich einer den Kragen abgedreht hatte (Learning by doing.. Es war mein erstes Mal, mir war von Anfang an klar ganz ohne Verluste wird es nix...). Es wurden beide Teppiche inkl. aller Fußmatten mit wenig Polsterreiniger und ordentlich Hochdruck gereinigt und zum Trocknen aufgehängt. Die vollgesaugte Fliesdämmung von hinten wurde unbehandelt aufgehängt, mit der Überlegung ob die überhaupt nochmal rein kommt. Ich ahnte nur ansatzweise, dass das G13-Gemisch gefühlt kein Stückchen trocknet.
Nach kurzer Zeit kann/will man den Geruch nicht mehr riechen!
Auch die Hauptdämmung des vorderen Fußraumes kam unbehandelt zum Trocknen. Zu dem Zeitpunkt dachte ich nicht, dass ich die wieder einbauen werde, da sie streng roch (nicht nach Kühlmittel irgendwie nach Gammel/Chemie - nicht richtig zuzuordnen).
Ziemlich früh bemerkte ich, dass der Halter des Airbagsteuergeräts geflutet wurde und dort das Wasser steht...
Es waren nun grob alle vollgesaugten Textilien ausgebaut und nach gründlicher Überlegung hab ich mich dazu entschlossen die Schei... selbst zu machen. Wirklich Bock hatte ich zugegeben nicht. Als Hauptgrund war tatsächlich meine Zeit.. Ich hab sie nicht im Überfluss aber ich konnte sie mir lassen und so wollte ich eins nach dem anderen weiter machen. Ich zweifle nicht das Können meiner Kollegen an, doch müsste Jedem klar sein, dass ein Arbeiter eben Zeitdruck hat und sich gewisse "Vertiefungen und Wünsche" nicht "leisten" kann, dazu später mehr.
Ich fuhr also noch ein letztes Mal zum Klimakältemittelabsaugen, Zuhause so eingeparkt, dass man von allen Seiten genügend Platz zum Fahrzeug hat.
Vom Motorraum aus das Expansionsventil ausgebaut (die Klimaleitungen nach dem Öffnen sofort mit einem Gummihandschuh verschlossen (nicht, dass sich der Trockner mit Luftfeuchte vollsaugt), Unterdruckschlauch zum Wärmetauscher abgesteckt, Pollenfilter entfernt.
Schon nach wenigen Ablagen demontieren waren die Airbags an der Reihe.. Die zwei wenigen Forumsmitglieder, mit denen ich schon so tiefsinnig geschraubt hatte wissen, mit wieviel Respekt (ja ich würde es schon Angst nennen) ich der Sache entgegen blicke.. An dieser Stelle möchte ich auch hinweisen, dass das Demontieren eines Airbags als Privatperson/ohne gewisse Schulungen nicht erlaubt ist! Batterie war bereits abgeklemmt, mein Handy lag inzwischen weit weg und ich hatte mich minutenlang über sämtliche Karosserieteile entladen. Mit weit ausgestreckten Armen, weit weg vom Gesicht trug ich jeweils die Airbags in passenden Kartons in den Keller..
Radio, Schalter für hintere FH, Sitzheizung, Airbag/ABS-Kontrolle und Heckscheibenheizung waren schnell raus, genauso wie Bedieneinheit und Steuergerät der Climatronic...
Schwierigkeiten gabs beim Lichtschalterausbau.. Hatte ich vor Längerem mal gemacht wusste aber nimmer recht wie.. Okay fragst nach.. Derjenige hatte allerdings dann links mit rechts verwechselt (man muss nach rechts schieben zum entriegeln) und der Moment kam, dass ich das Ding dann irgendwie rausgewaltierte.. Es war allerdings das einzigste Mal während der ganzen Aktion, dass ich mich nicht zu 100% im Griff hatte (mir selbst auf die Schulter klopf ). Alles halb so wild, "bissl Verlust haste immer" schoss es mir durch den Kopf und ich grinste kopfschüttelnd vor mich hin. Der Lichtschalter also sichtlich demoliert war nun raus und es ging weiter mit Lüftungsdüsen, Kombiinstrument und sämtlichen Steckern abziehen (gefühlt 100 Stecker an der Lenksäule, zum Lautsprecher am Armaturenbrett, Fotosensor, Bremspedalschalter, Tempomatschalter, Tempfühler am Klimakasten, DWA-Steuergerät, Ascherbeleuchtung, Diagnosestecker entriegeln..
Mir wurde nahe gelegt zum Ausbau der Schalttafel die Kabel verlegt zu lassen, sprich ausstecken... Leggomio, was an dem alten Karren alles dran hängt, hatte ich bis dahin echt vergessen. ZE abgeklappt und alles was hakte wurde ausgesteckt (nachdem ich erst zu kämpfen hatte weil ich vergas, dass die ZE-Leiste verriegelt ist).
Bei jedem weiteren Stecker, den ich trennte wuchsen die Zweifel, ob der Bock jemals wieder laufen würde - und wenn ja, wer hilft mir dabei?
Sämtliche Fotos mitm Handy wurden gemacht - eine sehr gute Idee! Nur kommt man mitm Handy eben nicht überall ran - kein Wunder denn um manche Stecker zu erreichen bricht man sich sämtliche Finger... mehrmals!!
Ein Kabel musste ich sogar auspinnen. Wie geil! Mein vor Jahren gekauftes teures Spezialwerkzeug - mein Entpinner - kam stolz zum Einsatz. Dieses Kabel samt Stecker wurde mit einem Klebeband markiert und beschriftet. Natürlich auch noch ein Handybild zur Sicherheit.
Ein Unterdruckschlauch der Klima am Ventilblock gelöst, und nachdem die A-Brett-Schrauben gelöst wurden dieses mit einer 2. Person vorsichtig herausgezogen. Bevor dies ging, mussten erst die Luftkanäle rausgezogen werden.
Nach lösen der Schrauben (2 oben am Pollenfilter, 4 an der Spritzwand) war ich auch über zwei weitere Hände dankbar als der Klimakasten rausgezogen wurde.
Die letzte Entleerung vom Wärmetauscher folgte über dem Waschbecken. Optisch sah er echt noch gut aus.
Inzwischen gleicht mein heiligs Blechle mehr einem Schrottwagen als einem Schönwetterwagen.
Nun begann die Arbeit außerhalb der Garage Die Überholung meines Klimakastens sollte mehr Zeit in Anspruch nehmen als geplant.
Ich verbrachte meine freie Zeit tagelang auf der Terasse mit meinem Klimakasten. Beim ersten Säubern fand ich Glasscherben im Fach des Wärmetauschers, vermutlich von einem Scheibenwechsel... Für die Klappenrevision musste der ganze Kasten geöffnet werden und bis das eklige Material komplett von den Klappen entfernt war, ging auch Zeit ins Land. Selbstklebendes Zellkautschuk mit 2mm Stärke hatte ich mir zuvor bei Eba* bestellt. Teils weggebröselte Dichtungen hab ich mit Filzstreifen (von VW) erneuert.
Ebenso wie das Textilklebeband zum Kabelbäume wickeln/schützen. Der vorhandene, originale Schutz der Kabelbäume aus einem Schaumstoffgemisch bröselte teils stark. Dieser wurde durch das Klebeband (ohne Weichmacher) von Certoplast ersetzt. Gibt es auch original von VW oder Tesa..
Durch einen blöden Zufall hab ich den Umlenkhebel des Stellmotors irgendwie raus bekommen und wusste nicht wie ich den wieder richtig rein bekomme... Da vor laaanger Zeit mal ein Fehler bei der Klima war, wurde der besagte Stellmotor reingeklebt (ich war nur Zuschauer und mein Gedächtnis schwindet). Das Problem war damals, dass der Stellmotor keinen Anschlag fand... Vermutlich war dann seitdem die Zentralklappe immer auf "zu".
Mit biegen und brechen ich bekam den Umlenkhebel nicht reingedeixelt (solange der Stellmotor eingebaut war)... Nach vielem Hin und Her bestellte ich kurzerhand einen gebrauchten kompletten Klimakasten. Zu dem Zeitpunkt war ich noch der Meinung dass mein Kasten irgendwie verzogen ist und deshalb seit Jahren der "Fehler" war. Den Verkäufer noch gefragt ob alles in Ordnung ist bei dem "Neuen" und nix gebrochen... Jaja.... Er wurde geliefert.. Und was war? Natürlich sah er an der gleichen Stelle noch schlimmer aus als meiner.
Nun musste ich herausfinden was das Problem ist. Dazu musste ich mein Stellmotor erstmal "entkleben" um den Umlenkhebel richtig zu montieren. Dies ging erstaunlicherweise ohne Probleme. In Grundstellung (siehe Markierungen) ließ er sich einbauen. Nachdem die frisch beklebte Klappe wieder im Kasten war hab ich an Pin 4 und 5 12Volt drauf gegeben um zu testen ob es arbeitet (durch Vertauschen der Pole geht es dann auf/zu). Der Motor arbeitete aber überdrehte... Hab es mehrmals ein und ausgebaut (in richtiger Grundstellung), Stellmotor wieder eingeklebt... Es brauchte eine Weile, bis ich merkte, dass das Problem reine Einstellungssache war. Und zwar sind im Kasten rechts und links solche Anschlagsnöppel. Der Fehler war, dass die Klappe einfach über den Anschlag hinaus geklemmt war und so konnte sie logischerweise nicht öffnen.
Nebenher legte ich den Rest meines Innenraumes trocken, das Wasser stand immer noch im Halter des Airbagsteuergerätes. Das Steuergerät entfernte ich zum Trocknen.. Leider musste ich feststellen, dass sich am Stecker wie auch an den Kontakten des Steuergerätes einiges an Grünspan gebildet hat. Ich hatte lange hin und her überlegt (anderes Steuergerät, die beschissenen Pins neu..) schließlich kommt man an die Stelle überhaupt nicht gut ran, wenn erst wieder alles zusammen gebaut ist.. Hab mich für einen Elektronikreiniger von Caramba entschieden.. Diesen sprühte ich mehrmals in Stecker und Pins und reinigte mit einem Pinsel.. An weiteren Tagen wiederholte ich die Vorgänge und steckte den Stecker immer wieder ein/aus....
Zurück zum Klimakasten. Dieser war nun gereinigt und an den beweglichen Stellen neu gefettet, sowie an allen Klappen neu beklebt. Nun galt es die Klemmen wieder an Ort und Stelle zu bekommen (an einer bin ich sage und schreibe 1h dran gewesen weil die so verschachtelt befestigt war - hätte sicher auch ohne diese gehalten aber es sollte ja original....).
Als es soweit zusammen war kam mir die Klappe komisch vor.. Da hatte es in einer Stellung doch gar keinen Platz mehr für den Wärmetauscher... Toll. Verkehrt herum eingebaut.. Nochmal öffnen und drehen.
Interessehalber hab ich noch den Blastest gemacht: Den Rücklauf vom WT zugehalten und zum Vorlauf reingeblasen, der neue war dicht (natürlich hab ich nicht so viel Druck wie das System) und zum Vergleich das gleiche beim alten WT, da blubberte es ordentlich und die Luft wich... Wärmetauscher hab ich mich für den originalen VW entschieden (Hersteller Valeo), dazu den weißen Stutzen (wird an WT gesteckt) für den Unterdruck auch neu bestellt. Ich nahm die Schaumstoffstreifen vom Zubehör Hella-Wärmetauscher (einmal bei den Wasserstutzen und einmal komplett um den Wärmetauscher. Für den "Hals" des neuen Wärmetauschers benutzte ich wieder einen selbst zugeschnittenen Filzstreifen.
Wärmetauscher/Zubehör Hella: Zum einen natürlich der Preis Pro Zubehör: die Dichtungen sind dabei, bei VW nicht Kontra Zubehör: die schwarze Abdeckung hält nicht so gut, die von VW sitzt passend. Auch ist die Abdeckung von VW dynamischer dran sieht man an den Kerben die bei Zubehör nicht vorhanden. Gewicht ist gefühlt gleich. Das Plastik vom VW WT macht einen hochwertigeren Eindruck. Beim VW ist noch markiert welches der Vorlauf Anschluß ist, die Verklemmung ist seitlich bei VW gleichmäßig im Gegensatz zu Hella siehe Bilder.
Ein neuer Unterdruckschlauch hab ich am Wärmetauscher schon vormontiert und zusätzlich mit einem kleinen Kabelbinder gesichert.
Zu zweit schoben wir den überholten Klimakasten wieder rein. Man beachte, dass der Ablauf fürs Kondenswasser in die Spritzwand geht sonst könnte es später erneut feucht werden Einer drückt von innen und ich setze die Muttern vom Motorraum an. Ein Gefummel war es dann die Lüftungskanäle gleichzeitig mit dem Armaturenbrett zu befestigen. Wir hatten rumgewaltiert bis die Schalttafel drin war aber dann erst gemerkt, dass der Hebel der Lenkradhöhenverstellung daran verklemmte.. Also schnell wieder raus und richtig gestellt...
A-Brett war wieder drin nun sollte es voll schnell gehen... Stecker einstecken, den einen Pin wieder einpinnen.. Und ääähhhh... Da ist hinter der ZE ein grün-weißer Pin! Lose!! Fu*k wo kommt der her? Auf meinen ganzen Handybildern war er nicht zu sehen und nach stundenlangem Suchen fand ich kein Stecker zu dem er gehören müsste..
Nachdem ich Wester um Rat bat, ich nach längerer Zeit durch Messen herausfand, dass das Kabel zum Klimasteuergerät geht zu dem 28poligen Stecker Pin 16 und wir sämtliche Stromlaufpläne durchgingen und immer noch auf keinen grünen Zweig kamen, kam ich zu dem Entschluss, dass der einfach übrig sein MUSS. Mein Passi (MJ 95) wurde vor langer Zeit von ON/OFF auf ON/ECON (MJ96) umgebaut. Damit natürlich auch der Kabelstrang. Vermutlich war der Pin schon die ganze Zeit lose ist nur nicht aufgefallen weil er ganz hinten war...
Auf den Lenkstock gab ich noch einen Hauch Spindelfett, genauso wie auf den Schleifkontakt des Lenkstockkombinationsschalter. Alle Stecker an ZE steckten, Kombiinstrument drin, beide Airbags eingebaut, Steuergerät und Bedienteil Climatronic und Kontrollleuchte ABS/Airbag. Das sollte erstmal reichen für den spannendsten Moment. Batterie anschließen. Ganz aufgeregt (habe immer Horrorgeschichten von explodierenden Airbags im Hinterkopf) und voller Aufmerksamkeit brachte ich die Leitungen zur Batterie. Auf das kurze Funken war ich gefasst. Bin dann aber total erschrocken als ich mit dem Anschließen der Batterie das laute Blinken meiner Warnblinkanlage vernahm Naja da war der Schalter vom Einbau eben noch an. Also Auto ist nicht explodiert und mit langem Arm, den Körper außerhalb des Fahrzeugs machte ich ganz gespannt die Zündung an. Was wird meine Airbagleuchte sagen?? Juhuu, sie ging wie gewohnt nach kurzer Kontrolle aus - und blieb das auch. Ein Stein fiel mir vom Herzen..
Ich wollte noch eine erste Probefahrt wagen. Schlüssel umgedreht, Auto läuft Leider ging es innerhalb weniger Sekunden wieder aus Erster Gedanke DWA... Erneute Startversuche misslingten, der Anlasser drehte aber mehr ging nicht. Meine Ohren vernahmen ungewohnte Geräusche aus der ZE... Schnell zugeordnet war es das 109er Relais. Also dieses rein, raus. Neustart. Ging nicht. Hinten nochmal alle Stecker kontrolliert. Neustart. Ging nicht. Verdammt! Erste Zweifel an meiner Arbeit machten sich breit als ich mit wenig Hoffnung ein gebrauchtes Relais aus dem Keller holte... Dieses eingesteckt, Schlüssel rum, VR6 schnurrt 10km Probefahrt geglückt.
Erste Fahrt ging dann ins Geschäft, wo ich den Kühlmittelkreislauf anschloss und G13 auffüllte. Es dampfte, vor allem beim Erhöhen der Drehzahl, war aber dicht
Meine Bedenken, dass die mittlere Klappe für Körperausströmer nicht ging bestätigten sich nicht, denn für den Unterdruck muss der Motor laufen. Alles funktioniert nun wie es soll. Einzig der Temperaturfühler Schalttafel (der an dem Gebläsemotor sitzt) steht noch im Fehlerspeicher. Der Gebläsemotor selbst war auch bei den ersten Ausleseversuchen hinterlegt. Da er eh defekt zu sein schien, hab ich die ganze Einheit zerlegt, gereinigt und nachgelötet.
Ich habe übrigens von einem bekannten Onlinehändler noch einen neuwertigen Lichtschalter bekommen, für den ich gerne paar Euros mehr ausgegeben habe. Dieser funktioniert nicht nur wie der Alte, die Beleuchtung geht sogar (das war ein Manko seit Langem an meinem Lichtschalter, es hatte also auch sein Gutes)
Bei der Gelegenheit hab ich noch neue Chinch-Kabel verlegt, ich hoffe so schnell müssen nicht sämtliche Verkleidungen wieder demontiert werden. Ein Kabel für CD-Wechsler war noch verlegt, welches rausflog und evtl. im anderen Passat Einzug findet. Nachdem mein Radio nicht anging nachdem ich es angeschlossen hatte, musste ich feststellen, dass ein Pin aus dem Stecker war. Zum Glück der rote (Stromversorgung) so ist das gleich aufgefallen
Inzwischen ist mein VR6 wieder zusammen und sieht nun mit Teppich und Innenausstattung ganz ansehlich aus. Und vor allem: Er läuft! Und das mit weniger Fehler als zuvor da bin ich natürlich mächtig stolz..
Fazit: Man sollte sich echt Zeit dafür lassen und mit Ruhe an die Sache ran. Die vielen Bilder haben mir nach Wochen geholfen jeden Stecker wieder zu finden. Ob ich an jede Einheit einen Zettel ran machen würde zum Markieren (Also Stecker 1 gehört in Flachkontaktgehäuse 1...) Wohl eher nicht, für mich wäre das ein noch größeres Chaos. Um nach längerer Zeit noch zu wissen welche Schrauben/Muttern/Unterlegscheiben etc. zusammen gehören haben sich mehrere Deckel von z.B. Bremsenreiniger bewährt (es gehen auch kleinere Kartons) in denen die verschiedenen Themen (hatte z.B. Befestigung A-Brett und Teppichclips, wie Mittelkonsole...) sortiert wurden. Auch wenn Du denkst du bist vorbereitet... Es kommt anders!
neue Ersatzteile: - Wärmetauscher - Stutzen (am Wärmetauscher für Unterdruckschlauch) - Dichtung Wärmetauscher (vom Wasserstutzen der Schaumstoff) im Zubehör dabei - Dichtung Wärmetauscher (die 3 länglichen Seiten Schaumstoff) im Zubehör dabei - Filzstreifen als Dichtung um den Wärmetauscherhals, außerdem für sämtliche Klimakastenpolsterungen bzw. Dichtungen TN: 533 863 288 A - 4 O-Ringe für Expansionsventil - Textilklebeband für Kabelbaumumwicklungen - Textilummantelter Unterdruckschlauch - Caramba Elektronikreiniger - Fett (Schmierung beweglicher Teile im Klimakasten, Lenkstock, Schleifring) - WD40 - Zellkautschuk 2mm Stärke (bekleben der Klappen im Klimakasten) - Chinch-Kabel - Kabelbinder (Verlegen der Radiokabel) - Power Bi Bond 2Komponentenkunststoffkleber - Dichtung zwischen Frontscheibe und Schalttafel (mach ich neu beim Scheibenwechsel) - spezifischer Nuddel88-Verschleiß wie Lichtschalter, Schrauben, Relais109
Wie man vielleicht rauslesen kann ist die meiste Zeit am Klimakasten hängen geblieben. Das meinte ich anfangs mit "Vertiefungen und Wünsche"....
So, ich hoffe Ihr habt fleißig bis zum Schluss gelesen und es wurde Euch nicht zu zäh, konntet folgen bei dem was ich schrieb. Freue mich über Rückmeldungen... Vorab noch, bevor die Diskussion über Kühlmitteldeckel kommt: Es war der blaue verbaut Dieser Artikel soll keine Bedienungsanleitung darstellen (wenn Ihr Fragen habt gerne fragen), nur ein kleiner Einblick, wie ich die letzten Wochen verbracht hab. Leider ist es durch einfügen der Bilder etwas durcheinander geworden. Man verzeihe mir.
Viele Grüße Nuddel88 |
Mon Mar 26 17:51:30 CEST 2012 | Nuddel88 | Kommentare (22)
Kurze Zeit nach dem Kauf meines treuen Wegbegleiters vor gut einem Jahr, habe ich doch eine Roststelle an der sonst "rostfreien" Karosse gefunden. Türfalz Richtung Kotflügel fahrerseitig. Naja das lass ich dann machen... Möcht ich vorm Winter noch machen lassen... Winter vorüber und nix gemacht.
Am Samstag hatte ich dann nach dem ersten Handwäscheputz meines Passis an einem sonnigen Tag, die spontane Lust, meine Türfalzroststelle in Angriff zu nehmen. Also zu ATU gefahren und mal eben Rostumwandler, eine Spraydose in Wagenfarbe plus Klarlack gekauft.
Um an die schwer zugängliche Stelle zu kommen, musste auf jeden Fall die Türe abmontiert werden. Natürlich sollte die Türe geschützt hingestellt werden.
Die Kabelelektrik habe ich mit einem Lackstift in Wagenfarbe an Gummitülle (daran ist schon ein dreieckiger Pfeil), Plastikring und an A-Säule markiert. Mit nichtmal einer viertel Umdrehung nach links, ging es auch schon einfach rauszuziehen. An diesem "Stecker" ist sogar ein Pfeil, dass man beim Einbau erkennt, wo der oberste Punkt sitzt. Jedoch kann sich der Stecker in sich der Gummitülle noch verdrehen. Türfeststeller (10er und 13er Gabelring) war die schnellste Arbeit, obwohl man durch den Gummischutz relativ oft umhaken muss und nur wenig Drehung machen kann.
Erste Vermutung, dass man die Türe einfach hochheben kann war leider falsch. Es müssen die 45er Torx am Scharnier selbst gelöst werden. Dazu haben wir als Stütze einen Wagenheber darunter gefahren und im Türinneren stabilisiert. (Holzkeil und Verpackungsmaterial als Schutz benutzt). Da in meinem Werkzeugkasten nur die 45er Torxbit war, habe ich mit einem passenden 8er Ringschlüssel eingehakt und mit zusätzlicher Hebelwirkung eines weiteren Gabelringschlüssels war es kein Problem mehr, die Schrauben zu lösen. Ein Mann sollte währenddessen die Türe halten/stabilisieren. Türe abgemacht und an ein sicheres Plätzchen gestellt.
Der folgende Anblick überzeugte mich meiner Befürchtung: ohne, dass der Kotflügel weggemacht wird, weiß ich nicht wie tief der Rost gewandert ist. "Wenn der Kotflügel weggemacht werden muss, lass ich die Arbeit bleiben und bringe das Auto zum Profi in die Werkstatt" - so oder so ähnlich habe ich mich sogar wenige Minuten vorher noch reden hören.
Papa meinte, ich soll doch einfach soweit Rost entfernen wie man hinkommt und gut.
Ich hatte Bilder im Kopf - von Ölfriede - Bilder mit löchrigen, vom Rost zerfressenen Blechen, Erinnerungen, wie ich mir geschworen habe, an diesem Auto wird nicht gepfuscht.
Umsonst wollte ich die Türe nicht abmontiert haben..
Also abbauen.
25er Torx und ich schraubte die Radhausschale ab (gar nicht so einfach bei einem, am Berg stehenden, tiefergelegtem Fahrzeug). Die Schale blieb dann lose auf dem Rad liegen, da mich der Druckspeicher (Happy-Hippo) der Klima in den Wahnsinn getrieben hat, weil dieser sich nicht von der Radhausschale entfernen lies.
Seitenmarkierungsleuchte/Blende ausgeklipst und abgesteckt. Die Frontmaske auch mit Torx gelöst, an der Front ausgeklipst und abgebaut.
Blenden (zwischen Nebler und Blinker) ausgehebelt, die insgesamt 4 13er Schrauben der Front mit Verlängerung und Nuss rausgeschraubt und noch jeweils die eine Torx an der Seite. Und schon war die Stoßstange vorne lose und konnte, nachdem die Stecker der Nebler und Blinker abgezogen wurden, aus der "Schiene" gezogen werden.
6 10er Sechskant-Schrauben oben am Kotflügel, 2 unterhalb der Führungsschiene der Stoßstange und eine unten an der A-Säule wurden entfernt.
Da mir bekannt war, dass das "Fugendicht" ziemlich gut hält, haben wir viel Zeit benötigt, die Naht zu schneiden.
Trotz vorsichtigem Ziehen und Zerren wollte der Koti nicht ab. Von innen, von außen immer wieder versucht, das stark verhärtete Dichtmittel zu durchbrechen und so den Koti frei zu machen. Schraube war keine sichtbar. Nachdem wir jedoch wirklich mit Sicherheit alles frei hatten, der Kotflügel sich aber immer noch kein bisschen weiter löste und nur an einer Stelle hakte, war klar, da muss noch ne Schraube sein. Wieder wurde in ungefährer Höhe des festen Punktes mit Messer und Schraubendreher Unterbodenschutz abgetragen. Und tatsächlich unter der Ebene kam etwas zum Vorschein, welches sich kurze Zeit später nach mühseligem Abschaben von U-Bodenschutz auch Schraube nennen durfte und gelöst wurde - der Kotflügel war ab.
An meiner Stelle oben war kein weitergehender Rost mehr.
Doch vernahmen meine Augen am untersten Teil des Kotflügels und so auch an der Karosse weiteren Rost, der ohne Abbau des Kotflügels nie sichtbar geworden wäre. Ebenso die Auflage/Schraubflächen.
Nun galt es mit dem Dremel den Rost, inkl. jeder Rostpore sauber zu entfernen. Dauerte länger als vermutet. Die Erinnerungen an Ölfriedes Ende, gaben mir Kraft fast pausenlos zu entrosten, bis ich zufrieden war. An die überlappende/unter sich gehende Karosseriefläche bin ich mit einer Stahlbürste zugange gewesen, um so gut wie möglich die unzugänglichen Stellen zu säubern.
Nachdem die Flächen blank waren, hab ich sie mit etwas Bremsenreiniger gesäubert.
Nun suchte ich lange nach einem Pinsel für die Rostumwandlungskur. Den Umwandler geöffnet und was war im Deckel integriert? Natürlich nen Pinsel Diesen habe ich aufgetragen und dank seiner relativ flüssigen Form in einem Zuge mehrmals wiederholt. Flüssigkeit färbte sich leicht blau.
6-8 Stunden einwirken, hieß für mich endlich Feierabend für den Tag.
Am nächsten Morgen fühlten sich die Flächen wie mit Klarlack besprüht an und die Farbe war von Alufarben auf Eisenfarben gewechselt.
Abgeklebt und mit Grundierspray grundiert. Einwirkzeit beachten.
Zum Nachmittag dann die Lackdose geschüttelt und Probesprühen auf Zeitungspapier - kommt nix. Nochmal mit etwas mehr Druck - kommt nix. Sprühkappe abgemacht und festgestellt, dass der obere Teil wohl eingetrocknet ist (was für ne alte Dose hat mir ATU da verkauft?). Mir war klar, dass ich nix falsch machen kann, wenn ich mit einem schmalen Schraubenzieher (gemeint Schraubendreher) reinsteche. Durch die Öffnung setzte sich das Aerosol mitsamt Lack frei und meine Hand war bis unter den Ärmel mit LC6P besprüht (es tropfte mir sprichwörtlich aus dem Ärmel).
Nun alle behandelten Stellen mit Wagenfarbe und nach 30min Trockenzeit mit Klarlack lackiert. Vorteil: es sind nur unsichtbare Stellen, also interessiert sich niemand für meine Laufnasen
Meine Materialien zur Rostbehandlung waren: (Teilereiniger zur Entfettung), Stahlbürste, Dremel und Scheiben zur Rostentfernung, Rostumwandler von Pestro, Grundierung lag noch eine in der Garage, Lackspray + Klarlack.
Nach Trocknungszeit wurde der Kotflügel nach Sichtbarkeit der alten Abdrücke wieder festgeschraubt. Hier und dort etwas gezogen und gedrückt, sah er auf den ersten Blick schon recht passend aus.
Also nix wie Türe ran. Haben es nach Papas Wunsch so gemacht, dass er die Türe hielt, während ich die Schrauben durch die Scharniere fädelte. Ging mit guter Kommunikation ("etwas runter, oben etwas nach vorne....) und Papas Kraft dann doch wirklich viel besser als ich mir gedacht habe. Türe war erstmal fest, Türfeststeller angeschraubt und der Türelektrikstecker ging dank Markierung rein wie Butter. Konnte es erst nicht glauben, sodass ich mit Zündung an erstmal die elektrischen FH testete. Türschließtest. Langsam Türe schließen, Höhe passt, jedoch war mir oben von Türe zum Auto zuviel Spalt. So lösten wir die untere Schraube des Scharniers leicht und drückten die Türe unten etwas mehr nach außen. Nun saß auch das Scharnier am alten Abdruck und wurde festgeschraubt. Die Türe schließt sauber, liegt gut an - wir waren beide überrascht und klatschten erstmal ein (high five).
Stoßstange anbauen (davor natürlich wieder Stecker drauf) war ein Kinderspiel - super gelöst beim FL (gegenüber zum Nasenbär ein positiver Fortschritt).
Frontmaske angebracht, Seitenmarkierungsleuchten eingesteckt und eingeklipst, Radhausschalen befestigt.
Ein erlebnisreiches Wochenende ging mit Zufriedenheit, Muskelkater und natürlich etwas Stolz zu ende.
Heute habe ich dann bei VW die Nahtversiegelung gekauft und an die Zwischenstellen gepinselt. Danach noch mit Unterbodenschutz drüber und das komplette Projekt ist erfolgreich beendet. bild494bild496bild498bild499bild500bild505bild507bild508bild509
Möchte am Ende diesen Beitrags noch erwähnen, dass es natürlich auch andere Vorgehensweisen gibt/gegeben hätte - dies war eben Nuddels
Danke fürs lesen und kommentieren. Grüße eure Nuddel. |
Mon Feb 06 20:01:44 CET 2012 | Nuddel88 | Kommentare (28) | Stichworte: 3A (35i), Dichtmittel, erneuern, Kleber, Nebelscheinwerfer, NSW, Passat, VW, wechseln
Schon beim Kauf im Februar 2011 begannen mich, die in schwarz selbst abgedichteten Nebelscheinwerfer optisch zu stören. Weil aber andere Dinge im Vordergrund standen, habe ich mich erst im Herbst 2011 auf die Suche nach einer Lösung gemacht. Und siehe da, bei Ebay nagelneue Nebelscheinwerfer für 18,28- pro Seite. Aus Polen mit E1-Prüfzeichen und versandkostenfrei. Für das Geld kannste nicht viel falsch machen - dachte ich.. Als ich die NSW in Händen hielt (Versand war schnell), fiel mir bald auf, dass die Qualität nicht der gewünschten Vorstellung entspricht. Egal, sie waren (noch) heile und sollten nach peniblem Abdichten mit Silikon (man weiß ja nie..) in meinem Passat die Straße belichten. Schon beim Einbau ist ein kleines Teil Plastik abgebrochen, welches zum Glück unrelevant war. Wir mussten einige Male ein und ausbauen, da sich die Scheinwerfereinstellschrauben verkanteten und somit keine genaue Einstellung vorzunehmen war. Schon beim Vergleich alte originale gegen neue Polennsw war klar - die werden nicht lange drin bleiben..
Also doch die Mühe begonnen, die originalen Hellas zu bearbeiten. Da der Kleber so gut hielt, kamen die kompletten Scheinwerfer für 10Minuten bei vorgeheizten 200° in den Backofen. So lies sich das Glas leicht von dem Scheinwerfer lösen und die Popelarbeit alles sauber zu bekommen begann. Glas noch der Spühlmaschine beigegeben und auf die Suche im Baumarkt nach einem geeigneten Kleber, der gut abdichtet gemacht. Gesucht, gefunden und gekauft. Wieder penibelst geklebt und aushärten lassen, danach die überstehenden Reste mit einem Kuttermesser randdicht abgeschnitten.
Nun konnten sie endlich eingebaut werden. Gesagt, getan. Ich genoss die Ausleuchte der originalen Scheinwerfer....
.... jedoch nicht lange
Nach einer 5stündigen Fahrt bei Wind, Wetter und Salz konnte ich leider an beiden Gläsern ein Riss im Glas feststellen. Arbeit umsonst, hatte ich ne Wut.
Also mal wieder Ebay angeschmissen und diesmal original Hella NSW für beide Seiten bestellt. Da wird nichts mehr nachsilikoniert, das ist gute Ware, schon den Unterschied beim Auspacken entdeckt Bin mit der Ausleuchte zufrieden und für 31,- original Hella das Stück darf man nicht meckern. Würde ich so weiterempfehlen.
Würde mich auch über Kommentare diesen kleineren Blogs freuen.
Eure Nuddel88 |
Fri Dec 23 19:23:39 CET 2011 | Nuddel88 | Kommentare (24) | Stichworte: 3A (35i), Blog, Erinnerung, Kette, Motor, Passat, Spanner, Umbau, VR6, VW
11.07.2009
Aufm 1. bayerischen Stammtisch in Augsburg kamen wir ins Gespräch, wie es denn mit meinem fahrenden Ölvernichter weitergehen soll. Roy meinte nur, wenn er einen qualitativ guten VR herbekommt gibt er mir Bescheid.
„Jaja“ dachte ich nur, "meine Ölfriede packt die nächsten 500tkm auch noch." Kurze Zeit später kam dann die Nachricht: “ Nadi ich hab da nen Motor aus nem Schlachtgolf mitsamt Getriebe kannste für „den“ Preis haben. Soll ich ihn dir reservieren?“ „Eigentlich nicht“, dachte ich, sagte aber nach langwierigen Gesprächen mit anderen Forumsmitgliedern - welche inzwischen sehr gute Freunde sind - trotzdem spontan zu. Also Geld überwiesen, Motor + Getriebe incl. der neuen Ketten, Gleitschienen und anderem Krimskrams stand nun in Lindau als mein Eigentum. „Uff Nadi was haste da gemacht? Das darfst au niemandem erzählen, schon gar nicht Papa, der reißt dir den Kopf dafür ab“
21.11.2009:
An Roys Geburtstag wurde dann der „neue“ VR6 mit Hilfe von Raini, Roy und Stapelfahrer Klaus in meinen Kofferraum gehievt. In der Zeit hat mich Mandy erfolgreich abgelenkt, bis ich dann Passis Hängearsch vor Augen sah.
Oh man, erst mal feste Roys 30. Geburtstag gefeiert. *Hicks*
Da Rainer und ich an dem Abend jedoch noch heim fahren wollten und sich ein „VR12“ mit ner gefühlten Promille nicht mehr so sicher lenken lässt, hat Rainer uns gut nach Hause gebracht. Nachdem die tiefergelegte Karre von Papi am nächsten Morgen entdeckt wurde, haben wir dann zu 3. den Motor ausgeladen. Bissl blöd geschaut hat er schon, er konnte es erst nicht fassen, nahm es aber dann gezwungener Maßen gelassener als erhofft.
15.01.2010:
Nachdem der Motor nun doch ne Weile ungenutzt in der Garage stand, meine Ölflecken des alten Motors immer größere Pfützen bildeten und schon wieder 2 volle 5-Liter-Kanister Öl gekauft wurden, sollte es am 16.1.2010 soweit sein. Also erst mal den Motor wieder in den Kofferraum bekommen, ohne etwas kaputt zu machen. Da hat Papa volle Arbeit geleistet. Während ich noch im Geschäft war, hat er viel Kopf, Kraft und Herzblut reingesteckt. Ich denke die Bilder sind aussagekräftig genug.
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16.01.2010:
Tag der Wahrheit. Morgens gegen 8 Uhr mit Papa und etwas Aufregung auf den Weg nach Zwickau gemacht. Die letzten Kilometer mit dem treuen "Kilometerschlampenmotor"..
In Zwickau angekommen hat uns dann Ursel zum Ort des Geschehens gefahren. Da der Motor und vor allem die "Motorantiinbewegungkommsicherung" ziemlich viel Platz in Anspruch nahm, fuhren wir zu dritt in erster Reihe..
Angekommen erst mal durch den Schnee in die „Scheune“ kommen (mit abgefahrenen Winterreifen gar nicht so einfach)
Mit 3 starken Männer war der Motor schneller ausm Kofferraum als er drin war.
Und dann gings auch schon los: Maske, Ansaugbrücke, Zylinderkopfhaube ab,
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während Ursel die Stoßstange von unten löste.
Auch Papa hat die Arbeitswut gepackt.
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Es folgte das wohlverdiente Mittagessen.
Wie soll nachher alles wieder passen?? Hilft alles nix, raus muss er doch..
Die letzte Hoffnung, dass der alte Motor wieder reinkommt, starb mit folgenden Bildern. Die viele hundert tausend km gingen auch nicht ungestreift an der ZKD vorbei.
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Irgendwas wollte nur mit Gewalt aufgehen.
Also muss doch der andere Motor rein..
Alle Ventilschaftabdichtungen neu nahm mehr Zeit in Anspruch als erwartet.
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Obere und untere Ketten, Gleitschienen und Spanner neu.
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Kupplungen verglichen und für die Neuere entschieden. Das Getriebe wurde von meinem Alten übernommen.
Nach jahrelanger Ölkonservierung, war dann das Putzen dementsprechend mühsam.
Und schon bekam der Passi wieder ein Herz.
Da der Sonntag dann leider doch etwas zu kurz war, blieb Ölfriede vorerst in Zwickau, während Papa und ich uns mit „der Ratte“ (gibt es leider auch nicht mehr) auf den Heimweg machten und dabei schon die ersten Antriebswellengeräusche vernahmen (das ist eine andere Geschichte)
In diesem Zuge wurde noch geändert: - Motorkabelbaum neu umwickelt
- Vorderer Aggregateträger ausm Facelift.
- Schlauch für Kurbelgehäuseentlüftung mit Rückschlagventil ausm Sharan.
- Euro 2 Kat vom Facelift und Minikat
- ABS-Kabel
- Achsvermessung
Schöne Zeiten, die ich mit meinem ersten Auto erleben durfte. Viel gesehen und gelernt. Noch mehrere glückliche zehntausend Km mit dem Wagen gefahren.
Ein knappes Jahr später hat dann leider unvorhergesehenerweise die Karosse schlapp gemacht und so bin ich nun zum Facelift gekommen, dem 35i treu geblieben.
Würde ich es mit dem Wissen von heute wieder tun? – auf jeden Fall!
Erinnerungen sterben nicht…
Vielen Dank an die Zwickauer fürs Helfen!! natürlich auch an Roy und Raini! Danke Papa für dein Verständnis und dass du immer hinter mir stehst!
Danke fürs lesen und kommentieren.
Grüße
Nuddel88 |
Mon Dec 21 23:23:39 CET 2020 | Nuddel88 | Kommentare (7) | Stichworte: 3BG, 4Motion, aufgeregt, Ausstattung, Basteln, Chrom, Fahrzeugpflege, Fotos, Hella, Highline, Leidenschaft, Motor, neu
Hallo liebe Blogleser/innen und Freunde
Es ist soweit und das letzte Jahr ermöglicht es mir schon wieder einen Artikel zu schreiben
Nachdem mein Alltagsauto Passat 35i 16V bei mir seit 2012 treue Dienste leistete, immer wieder anfallende Reparaturen gemacht wurden, im Spätsommer noch aufwendig die Climatronic/Heizungskasten und Standheizung auf aktuellen Stand von mir gebracht wurde, hatte ich es immer satter die Rostlaube anzuschauen. Trotzdem bin ich ihn nach wie vor sehr gerne und mit Stolz gefahren.
Leider ist er nicht nur optisch ziemlich fertig (2013 der große Hagel, 2012 der Unfall der gut aber Low-Budget repariert wurde), ich weiß auch wie er unten aussah.. Vor Jahren schon über den Rost mit Unterbodenspray drüber gerotzt, damit es zum nächsten TÜV reicht, alles nur Tüv-Schweißen gebrutzelt (ja es reichte ja auch immer nach dem Motto: so wenig wie möglich, soviel wie nötig)..
Der Gute hatte im November noch ein Jahr Rest-Tüv als ein super Leasing-Angebot über einen neuen Polo GTI reinflatterte. Leasing.. Halte generell nicht viel davon, als ich jedoch die Konditionen vom Kollege gelesen hatte, ließ ich mir ein Angebot machen. Mal ein Alltagsauto an dem ich nicht schrauben müsste.. Und Leistung hat.. Allerdings gabs den nicht mit Standheizung zu bestellen, was mein 16V-Ersatz definitiv haben musste und auch ne Anhängerkupplung ist fürn GTI überhaupt nicht vorgesehen.. Wegen meinen Mehrkilometer war die Überlegung schnell gestrichen - das Angebot für ein Fahrzeug was ich nach 2 Jahren wieder abgeben musste war uninteressant. Und so schwelgte ich in Erinnerung wie perfekt es doch passte, wie mir damals mein 35i 16V zugelaufen ist...
Ein Passat sollte es schon sein.. Ein Neuerer.. Wenig Schrauben, nur Fahren.. Optisch kommt da nur der 3BG in Frage...
Eines Abends aufm Heimweg rief mich mein Papa an, dass einer vom Ort geklingelt hat und nach mir fragte, er möchte seinen Passat 3BG verkaufen und hat da an mich gedacht für ein Super-Preis.
"Wow des isch ja der Hammer!!" hab ich mir gedacht, rief zurück und vereinbarte einen Besichtigungstermin.
Angeschaut schwand die erste Euphorie, denn so gut wie ich ihn die letzten Jahre in Erinnerung hatte war er definitiv nicht (mehr)…
Nach einer Probefahrt, die zwar auch noch Geräusche ans Licht brachten und Überzeugung des weitläufigen Bekannten dass er niemand ums Ohr hauen würde und das Öl definitiv nur vom Ventildeckel süfft siegte der Preis und ich schlug zu. Motormäßig lief er gut V6 2,5TDI.
Nicht mal einen Tag später als ich die riesen Öllache aufm Garagenboden fand war mir klar, dass das nicht alles vom Ventildeckel kommen konnte. Da der Vorbesitzer den Bock nicht mehr zurücknehmen wollte stand er 1 Tag nach Kauf meinerseits schon wieder auf Ebay Kleinanzeigen zum Verkauf. Ich wollte keine Baustelle mehr und hatte ihn dann nach einem Monat (nur, dass ich ehrlich war was die Mängel betraf) verkauft. Versicherung und Kurzzeitkennzeichen machte ich zwar miese aber Hauptsache weg die Plage..
Öllache nach kurzer Standzeit
mein erster 3BG
Dann ging alles schneller als gedacht. Dienstag war er verkauft, Mittwoch einen 1,8t in der Nähe gefunden, den ich Samstag anschauen wollte. Donnerstag wollt ich mir den Variant nochmal auf Mobile anschauen und gab dazu wieder meine Prioritäten zum Selektieren ein... Allerdings hatte ich vergessen die Standortbegrenzung einzutragen. So wurden mir noch weitere Passats in blau mit Standheizung ab 130PS angezeigt.. In der Vorschau kam gleich als erster eine Limo mit ordentlicher Ausstattung. Ne Limo? Nee die Anzeige muss ich gar nicht anschauen.. Naja, ich klickte dann doch drauf und auch der Name machte einen seriösen Eindruck, also schrieb ich eine Mail und nach kurzer Zeit telefonierten wir eine ordentliche Zeit lang. Es waren schon einige Anfragen und 3 waren schon zur Besichtigung angemeldet. Da der Standort hinter Gießen war (die Strecke kannte ich noch vom Passat-Treffen 2019 und ist kein Katzensprung) durfte das kein Reinfall werden. Der Verkäufer schickte mir noch einige Bilder/Detailbilder vom Auto, von Rechnungen, Video vom Motorlauf...
Es schien sehr vielversprechend und so sagte ich am Telefon - vorausgesetzt der Diesel ist in Wirklichkeit auch so gut wie auf den Bildern - dem Kauf zu. Das wurde mir bestätigt und so folgte per PayPal die Anzahlung und somit wurde er auch gleich aus Mobile genommen. Total crazy, trotz meiner schlechten Erfahrung hab ich nun ein 3BG gekauft. Ungesehen!
Als ich dann mit meinem Papa telefonierte (er hoffte ja, dass ich mir endlich ein neues Alltagsauto kaufe/lease/finanziere an dem es nichts mehr zum Schrauben gibt) und erzählte, dass ich ein Auto hinter Gießen gekauft habe, fragte er nur wann ich ihn holen möchte. "Wenn jemand Lust und Zeit hat mit mir dahin zu fahren". Seine Antwort ganz gefasst: "Klär mal ob wir Samstag Morgen kommen können" :-) perfekte Antwort, auf mein Papa ist einfach immer Verlass. Und so "flogen" wir am frühen Morgen mit deutlicher Unterbietung der Navi-Ankunftszeit nach Hessen...
Angekommen wurde erst mal die Garage geöffnet um das gute Stück anzuschauen. Eine kleine Enttäuschung machte sich breit, denn es war nicht das erwartete Blau sondern das dunkle indigoblau perleffeckt, welches je nach Licht Einstrahlung erst glänzender/heller wird. Beim Einsteigen roch ich, dass im Auto geraucht wurde - zwar nicht extrem aber meiner feinen Nase entging das nicht. Ein paar Griffe unter Sitze und Matten - scheint wirklich trocken zu sein. Ebenso keine relevanten Fehler im Speicher hinterlegt. Die Probefahrt mit Papa und Verkäufer im Gepäck war positiv. Keine komischen Geräusche, Durchzug positiv.
Nach Erklärung der Standheizung (wird per Handy App angesteuert), zeigen der abnehmbaren AHK und CD-Wechsler im Kofferraum gings an den Vertrag. Noch nie hatte ich einen so gründlich ausgefüllten Vertrag. Alles hatte Hand und Fuß, was mein Bauchgefühl (und auch das meines Vaters) bestätigte. Das saubere WC im Bad mit auffällig geordneten Handtüchern unterstrich die Ordnung seiner Unterlagen und schon konnte es mit paar Scheinen weniger im Sack heimwärts gehen.
Aufgrund Umleitungen und Staus hatte ich etwas Zeit, mich mit dem Innenraum vertraut zu machen. Also schob ich die 17 Jahre alte Navi CD ins Laufwerk und navigierte und es funktionierte.
Wunderbaumname ist Programm
Daheim studierte ich erstmal die Rechnungen, es waren auch noch einige vom vorherigen Besitzer dabei. Auch in die Bedienungsanleitung wurf ich einige Blicke - alles was kein 35i ist ist schließlich Neuland.
Da wir vertraglich fest gehalten hatten, dass ich innerhalb einer Woche das Fahrzeug abmelde, fuhr ich Mitte Dezember das letzte Mal mit meinem treuen Passat 35i 16V zur Arbeit. Wie geplant fuhr ich dann mit dem 3BG zur Zulassung, meldete meinen 16V ab und ließ die Limo auf mich zu. By the way: die 16V-Technik ist inzwischen im 1er Jetta eines Freundes verbaut Die erste offizielle Fahrt und zugleich der erste Wintertag mit Schnee. Das konnte kein Zufall sein. Und so testete ich gleich mal meinen Quattro (ich schreibe wohlwissend "Quattro", weiß, dass es bei VW 4Motion heißt, jedoch die bekannte Audi-Technik verbaut ist) und war begeistert mit welcher Selbstverständlichkeit er mich durch den Schnee brachte.
Selten aber regelmäßig hatte ich beim Dahingleiten das Gefühl als würde er nicht sauber laufen und noch seltener roch es nach verbranntem Öl. Fehlerspeicher war leer und ich hatte schon etwas Bauchweh.. Nachdem ich die Motor Abdeckung weg machte war klar, woher zumindest der Ölgeruch kam. Am AGR-Ventil drückte das Öl raus und tropfte dann gelegentlich auf den Krümmer. Also war ich gezwungen mich mit der Materie zu beschäftigen. Mein erster Diesel. Nach Recherchen zufolge entschloss ich mich das Ventil auszubauen und es nach Reinigung wieder mit neuen Dichtungen einzusetzen. Ich war fasziniert, wie ein Teil so zugekokelt sein konnte und dementsprechend überrascht, dass der Motor für diese Verhältnisse noch so gut lief. Mein Problem passte also auch zum Fehler, da die Abgasrückführung nur bei Teillast aktiv ist. Und da mein Modell vor 2004 ist stand auch nichts im Fehlerspeicher. Erst ab Modell 2004 wird dies vom Steuergerät überwacht.
Die schwarz-glänzende Blende an der B Säule sah nicht mehr schön aus mit den kleinen Rostblasen, sowie die aluglänzende Fensterschachtabdichtung vorne rechts gab es neu und so begannen auch die ersten kleinen Karosserie-Annäherungen..
Da leider mein Mobilfunk-Anbieter nicht mehrere Mobiltelefone unterstützt war mein Plan geplatzt in das Autotelefon einfach eine zweite Sim-Karte zu setzen. Es wanderte also die original FSE raus und stattdessen mein inzwischen seit Jahren genutztes VW Touch-Phone-Kit rein. Das Mikrofon wollte ich wie original auch in der Innenleuchte verstecken. Nach fummeligem Verlegen funktionierte dies. Zwar nicht optimal hörbar beim fahren wenn man kein so starkes Organ hat aber es geht.
Leider musste ich feststellen, dass meine MFA im oberen Teil zwar "Phone" anzeigte wenn ich telefonierte allerdings zeigte es weder Titel bei CD, noch Radiosender an. Das Feld war schwarz
Steckte ich den originalen fahrzeugseitig verbauten Mini Stecker wieder ein funktionierte es...
Blöderweise konnte mir von meinen näheren 35i-Freunden da nicht weiterhelfen und so musste ich mir selbst Gedanken machen. Glücklicherweise schaffte ich es mit Hilfe gewisser Stromlaufpläne nach einiger Zeit zu verstehen was mein Problem ist.
Nach paar mal umpinnen funktioniert es nun wie es soll.
altbewährtes TouchPhoneKit
Raini kam zu Besuch und 2 kleine elektrische Projekte sollten gemeistert werden. Von VW sollte der Nachrüstsatz des Komfortblinkers rein. Es war allerdings nichts mit kurz umpinnen.. Denn die Leitungsfarben waren nicht wie in der Anleitung belegt. Da die Kabel im 3BG deutlich kürzer sind als in den Vorgänger-Modellen kam ich auf die schlechte Idee eben ersmal alle Kabel vom Original-Relais zu entpinnen und dann laut Anleitung in das Komfortblinkrelais zu ändern. Mit Zündung an blinkte dann automatisch der Blinker usw. totales Elektrikchaos bei dem ich sogar Rainer das erste mal schwitzen sah. Nach einigen Versuchen wars dann glücklicherweise funktional
Außerdem wurde noch die Dichtung vom Differential zur Kardanwelle erneuert, welche immer feucht war. Ist nun auch trocken
undichtes Gehäuse
Als nächstes sollte noch das von Kufatec erworbene Mediawiedergabegerät eingebaut werden, was auch mit weniger Aufwand funktionierte. Nun kann ich im Handschuhfach USB/SD einstecken und somit mit dem originalen MFD-Radio MP3-Dateien widergeben. Allerdings gibt's da teils Probleme, dass in manchen Ordnern die Lieder nur ca 1 Minute lang gespielt werden und dann zum nächsten Lied wechselt. Zusätzlich zeigt es auch manchmal "NO CD" an, obwohl der USB-Stick richtig bespielt ist (laut Anleitung 5 Ordnern mit max. 99 Liedern und als 6. Ordner sind weitere max. 99 Lieder bespielt). Auch eine weitere andere Einstellung bringt nicht das gewünschte Ergebnis.
Nach einigen Unklarheiten und EMailverkehr mit Kufatec bin ich immer noch an der Sache dran..
Eine Undichtigkeit und ein großer frisch eingefangener Steinschlag im Sichtfeld der Frontscheibe veranlasste die alte (erste) verkratzte Frontscheibe zu erneuern. Sie wurde getauscht in eine mit dem Halter für Regensensor. Preislich gibt es da keine Unterschiede. Bei Starkregen war es trotz neuer Scheibe nicht dicht und ich hatte eine nasse A-Säulenverkleidung. Erst eine dünne Abdichtungsnaht unter der Scheibenleiste oben im Eck sorgte für dauerhafte Dichtheit.
Auf E*** besorgte ich mir den gewünschten Innenspiegel mit Ambientebeleuchtung (die Innenleuchte mit Ambientebeleuchtung vom W8 wollte ich nicht). Da es diesen nur in Verbindung mit Regensensor und automatisch abblendbar gibt, sollte dies in einem Aufwasch nachgerüstet werden. Ein passender Kabelnachrüstsatz gibts von Kufatec. Habs an einem warmen Vormittag geschafft, dass alles funktioniert wie es soll
starker Wassereintritt
Regensensor nachgerüstet
Funktionstest Ambientebeleuchtung
Über die Monate gings dann auch an optische Feinheiten. Das Alcantara des Fahrersitzes war alles andere als schön, denn es bildete schon Flusen. Diese hab ich mit einem Schleifpad vorsichtig entfernt. Eine Stelle des schwarzen Leders an der Lehne am Einstieg hab ich nach gesamter
Reinigung mit Flüssigleder und Leder Fresh von Colourlock repariert..
Das Auto wurde sichtlich regelmäßig in die Waschanlage gefahren. Es tat schon weh in den Augen die Swirls in der Sonne sehen zu müssen. Und so probierte ich nach einmal durchkneten (Petzoldts blaue Reinigungsknete) sämtliche Polituren aus. Am Besten bin ich mit der Rotationsmaschine (benutzte eine Festool) mit der KochChemie feine Schleifpolitur gelb mittelhartes Pad und abschließend die AntiHologramm lila. Natürlich noch mit einem Wachs (Collinite 465S) versiegelt. Alle Spuren hab ich leider nicht entfernt, die Swirls sind jedoch ausnahmslos nicht mehr sichtbar. Im Polierwahn kam dann auch meine neu erworbene kleine Akkupoliermaschine zum Einsatz, die für Einstiege und Türfalze (dort musste zuerst altes Fett mit Dampfreiniger und Teilereiniger entfernt werden) die Handarbeit erleichterte. Und wieder überkam mich so eine Sucht, dass alles nicht nur sauber sondern rein sein musste.. Kollegen witzelten schon, ob es ein reines Sommerauto werden soll.
In diesem Zuge entfernte ich noch die Rostansätze an der Heckklappe an Kennzeichenleuchten und Taster, Rostumwandler und Spraydosenlackierung..
Umso mehr Stunden man mit einem Fahrzeug verbringt, desto mehr wächst man zusammen. Das ist auch bei meinem Neuerwerb der Fall.
Alcantara geschmirgelt
aufbereitete Ausstattung
Seitenwange
nach Lederreparatur
Polierexperimente
Türfalz
polierter Türfalz
rostige Heckklappe
entrostete Heckklappe
Irgendwie störte mich das leichte Zittern am Schaltknüppel beim Lastwechsel und nachdem ich sah, dass das Motorlager süffte (hydraulisch gelagert) bestellte ich ein Motorlager von Febi. Nach dem Einbau war nach Motorstart ein übles Vibrieren am ganzen Fahrzeug zu spüren. Zwei weitere Male war das Fahrzeug auf der Hebebühne und nachdem es definitiv nicht an einem möglichen Einbaufehler lag - es wurde spannungsfrei montiert - bestellte ich ein neues Lager direkt von VW. Was soll ich sagen: Kein Vibrieren mehr! Das Schrottlager von Febi war nach eigener Vermutung (auch wenn der Verkäufer das Gegenteil versicherte) kein Hydrolager sondern eins aus Vollgummi.
Jedenfalls hätte ich das alte originale drin lassen können, das Zittern beim Lastwechsel ist nach wie vor sichtlich. Man muss wohl Kompromisse eingehen bei einem längs eingebauten Motor..
Motorlagervergleich
Da beim Kauf nur die vorhandenen 17 Zoll drauf waren dessen Winterbereifung erstmal durch ordentliche erneuert wurden (Contifan ) sollte auch noch was Passendes fürn Sommer kommen. Die Entscheidung ging auf gut erhaltene 18Zoll VW Interlagos-Felgen welche noch eine neue Sommerbereifung (ausnahmsweiße Michelin) bekam und ordnungsgemäß vom TÜV eingetragen wurde.
Regenbogen eingefangen
Alltagsauto im Sommer
Fazit nach dem ersten Jahr:
Der drehmomentstarke 1,9TDI mit Quattro-Antrieb ist im Alltag wunderschön zu fahren, auch wenn auf arschglatter Fahrbahn die Fahrzeuge nicht mehr weiterkommen, fährt man mit ihm souverän vorbei Auch Anhänger rollen schön hinterher. Hatte kürzlich einen Opel Kombi inkl. großen Anhänger am steilen Berg abschleppen müssen - ein Traum sag ich euch, das wäre mit einem Frontkratzer unmöglich gewesen. Mit seiner doch relativ hoher Ausstattung bleibt kaum ein Wunsch offen. Der Verbrauch ist mit seinem permanenten Allradantrieb bei meiner Fahrweise (gesamt gesehen fahr ich sparsam mit kleinen Ausreißer ) und kaum Kurzstrecken bei 7,07Liter. Im Sommer Tendenz deutlich weniger, auf schnellen Autobahnstrecken deutlich mehr.. Momentan hab ich einen neuen Verbrauchsrekord von 6,58Liter die letzte Tankfüllung. Alles errechnet, der Bordcomputer zeigt ähnliche Werte. Ab 180km/h geht ihm die Puste aus und bis 200km/h wird es zäh, was vermutlich dem Allrad geschuldet ist.
Die Sitze sind im Vergleich zu den Vorgängern B3 und B4 deutlich besser. Spürbar weniger Rückenschmerzen weil die Lehne die optimale Höhe hat und - nicht wie die Vorgänger - schon am Schulterblatt aufhören. Vom Xenonlicht hatte ich mir ehrlich gesagt mehr erhofft.
Achja, hab nun in den teuren Apfel gebissen, es sind 2 neue Scheinwerfer bestellt, die hoffentlich Licht ins Dunkel bringen..
Auch an das immer verhasste Holz im Innenraum hab ich mich inzwischen gewöhnt
Thema Limo zu Variant: da muss ich ehrlich zugeben, dass mir der Platz schon ein paar Mal gefehlt hat. Wenn man also Kombifahren gewöhnt ist, ist es teils wirklich enttäuschend. Das Fahrgefühl allerdings fühlt sich in der Limo sportlicher und somit besser an. Der Übersicht betreffend bin ich um die hintere Einparkhilfe sehr dankbar.
Naja der Plan, ein Alltagsauto zu kaufen an dem nicht geschraubt wird ging also nicht auf.
Mein erstes (angemeldetes) Fahrzeug, welches kein 35i ist. Macht Spaß! ABER: auch der 3BG bekommt mich nicht weg vom 35i
Danke fürs Lesen und kommentieren
Viele Grüße und bleibt gesund!