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Passion of Racing

Geschichten über Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges - von der Rennstrecke

Thu Jul 19 02:46:40 CEST 2018    |    -Calle-    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: Driving Center Groß Dölln, Groß Dölln, R6, Rennstrecke, RJ09, Trackdays4you, Yamaha YZF-R6, YZF-R6

Okay, Leute - ich geb's zu: Hier kam ziemlich lange nix, das ändert sich nun.

 

Nach fast drei Jahren habe ich mich wieder nach Groß Dölln getraut. Zugegeben: Eine Freundin musste mich überreden, wirklich Lust hatte ich nicht auf die Rennstrecke, wo mich meine Kawasaki Z1000 damals direkt ins Krankenhaus katapultierte. Aber Flüche sind dafür da, damit sie besiegt werden...

 

 

Nun, der letzte Blog-Artikel liegt zwei Jahre zurück. In der Zwischenzeit ist so einiges passiert: Zwar fahre ich immer noch die R6, allerdings mittlerweile vier Sekunden schneller (auf dem Sachsenring) und generell habe ich mehr Erfahrungen gesammelt. Seit dem Lowsider auf dem Sachsenring im Jahr 2016 kamen bisher keine weiteren Stürze dazu, was mir im Vorfeld zum Groß Dölln Termin doch einiges an Selbstvertrauen gab.

 

FahrerlagerFahrerlagerBei Ankunft in Groß Dölln wurde erstmal alles in Ruhe abgeladen und aufgebaut. Im Gegensatz zu anderen Renntrainings durfte der noble Werksfahrer diesmal nicht im Hotel nächtigen, sondern musste sich mit dem 24MX-Pavillon begnügen. :D Ihr glaubt gar nicht wie windig und kalt es nachts war - von den ganzen Viechern, die da am A**** der Welt rumfliegen mal ganz abgesehen.

Wenn ich aber eins aus dem Highsider lernte, dann das, dass eine penibel gute Vorbereitung die halbe Miete ist. Wer mit einem nicht technisch einwandfreien Motorrad oder fehlendem Equipment anreist, hat beim Fahren keinen freien Kopf, weil unnötiger Stress bereits vor dem Aufsteigen entsteht.

 

Mit Instruktor auf dem Weg zur BoxenausfahrtMit Instruktor auf dem Weg zur BoxenausfahrtDer erste Tag begann für mich trotz guter Vorbereitung mit eher mulmigen Gefühlen. Zwar hatte ich am Abend zuvor einen Streckenrundgang zurückgelegt, bei dem ich erneut genau analysierte, weshalb ich damals stürzte, aber natürlich verblieben trotzdem unschöne Erinnerungen. Das spürte ich auch in den ersten 20 gefahrenen Minuten. Meine Rundenzeit ... reden wir besser nicht drüber! Aber darum ging es auch nicht in erster Linie; es ging zunächst nur darum Sicherheit zu gewinnen und diesmal sturzfrei zu bleiben. Meinen zweiten Turn fuhr ich dann mit Instruktor, diesen hatte ich mir vor dem Training bereits hinzugebucht. Und was soll ich sagen: Im Vergleich zum ersten Turn war ich mal gleich 12 Sekunden schneller. Saubere Leistung, darauf ließ sich aufbauen! Mittlerweile dachte ich auch nicht mehr an den Highsider, wenn das Knie über den Asphalt schrabbelte.

 

Einmal Lächeln bitte ;)Einmal Lächeln bitte ;)Im Laufe des Tages konnte ich meine Bestzeit nochmal um weitere zwei Sekunden verbessern. Durch die ambitionierte Rundenzeit drohte mir nun ein Gruppenwechsel. Von der zweitschnellsten Gruppe in die schnellste. Das war mir dann aber nix. Gut, dass es am Ende dann doch nicht dazu kam. :D

 

Schön war auch die Tatsache, dass ein Begleiter von uns dieselben Rundenzeiten fuhr, wie ich. Wir konnten uns prima gegenseitig pushen, mal fuhr der eine vor, dann der andere. Dann war ich wieder mit Vorfahren dran. Zwei Runden hielt Ulli es hinter mir aus, in denen ich doch sehr gemütliches Tempo fuhr. In der dritten Runde zog ich dann aber nicht unwesentlich das Tempo an, was unter anderem dazu führte, dass ich meinen Bremspunkt am Ende der Gegengerade um ca. 10-20 Meter nach hinten verschob und selbst einen Kloß im Hals hatte, da ich nicht wusste, ob das wohl gut gehen würde. :D Genau in diesem Moment flog Ulli jedenfalls links an mir vorbei; das Ergebnis war klar: Ulli rollte geradeaus weiter, einmal quer über den Acker, stürzte zunächst nicht, fuhr einmal durch die Box und wieder rauf auf den Track. Beim ersten Anbremsen machte es dann *KRRRRRRRRRRRRRK*. Vorderrad eingeklappt, weil Reifen dreckig. Shit! Gott sei Dank passierte Ulli nichts, nur die Gixxer war etwas lädiert, jedoch schnell wieder einsatzbereit, nachdem die Kieselsteine aus der Unterbodenverkleidung entfernt wurden. :D

 

Nur Kratzer ;)Nur Kratzer ;)Kurz vorher fuhr übrigens meiner Bekannten ein StVO-Fahrlehrer(!) ins Motorrad. Gott sei dank gab es auch hier nur Sach- und keinen Personenschaden. Und wenig Einsicht beim Verursacher... :rolleyes:

 

Der erste Tag endete gemütlich mit Videoauswertungen und Grillwürstchen bei einem leckeren Bierchen. Wir liefen auch an diesem Tag nochmal die Strecke ab, legten uns dann irgendwann aber zu Bett und ließen uns von Mücken und anderen Mistviechern zerstechen.

 

Am zweiten Tag ging es dann gut weiter. Die Fahrerbesprechung entfiel, dadurch konnte ich etwas länger pennen. Gerade als ich mich hinsetzte, um zu frühstücken, bemerkte ich, dass die Jungs aus der schnellsten Gruppe gerade ihre Bikes zum warmlaufen starteten. Der Blick auf die Uhr verriet, dass ich nur noch 25 Minuten hatte. Scheiße! Nun entstand doch Stress. Schnell zwei Bananen eingepfiffen, Lederkombi angezogen, Karre aufgetankt, Apfelschorle ausgesoffen, Laptimer eingeschaltet, Kamera montiert, pissen gewesen und was man sonst noch so alles vor dem Fahren erledigen muss ... Positiv war aber zumindest, dass ich es nicht verpeilt hatte, die Reifenwärmer rechtzeitig aufzuziehen und einzuschalten. :D

 

... nochmal Calle ...... nochmal Calle ...Jedenfalls schaffte ich es noch pünktlich zur Boxenausfahrt und konnte meinen ersten Turn des zweiten Tages regulär absolvieren.

Bereits am Tag zuvor hatte ich festgestellt, dass ich in einer Kurve dem Asphalt doch verdächtig nahe komme mit dem Oberkörper. Daher war ursprünglich mein Ziel endlich den Elbowdrag hinzubekommen. Dieses Ziel habe ich dann aber später verworfen, da ich beim rausbeschleunigen aus der Kurve - wie 2015 - einen Rutscher am Hinterrad hatte. Mein Glück war, dass ich einen Gang zu hoch fuhr und dadurch weniger Leistung am Hinterrad anlag. Somit wurde aus dem leichten Rutscher diesmal kein Highsider. Das Projekt Elbowdrag hatte sich damit dann aber trotzdem für dieses Wochenende erledigt. Im Laufe des zweiten Tages konnte ich meine Zeit erneut um zwei Sekunden verbessern, was mich freute. Leider musste ich in meiner schnellsten Runde einmal von der Ideallinie runter, da ich überholt wurde. Da sind mir drei Zehntel verloren gegangen ... Trotzdem war ich mit meiner Bestzeit sehr zufrieden.

 

Ulli und Calle im TiefflugUlli und Calle im TiefflugDer zweite Tag verlief soweit sturzfrei, insgesamt war das Training für mich ein voller Erfolg! Der Highsider-Fluch wurde besiegt, auch wenn ich nach wie vor noch zögerlich ans Gas gehe. Für Anfang August habe ich noch ein Renntraining in Groß Dölln gebucht. Hier werden wir aber nicht die kleine A+B Variante fahren, sondern A+B+C+D. Diese Kombination bin ich bisher noch nicht gefahren. Ich bin gespannt und freue mich schon drauf. Mitte August folgt dann der Saisonabschluss am Sachsenring. Da werde ich dem twindance mal zeigen wo der Frosch die Locken hat! :D

 

To be continued ...

 

 

Einmal Lächeln bitte ;) Einmal Lächeln bitte ;)


Thu Jul 19 02:48:57 CEST 2018    |    Trackback

Kommentiert auf: Biker-Treff:

 

OT bei den Mädels am Feuer - Gentlemen welcome!

 

[...] Ich hab mal was aufgeschrieben, falls es wen interessiert...

https://www.motor-talk.de/.../...ennstrecke-gross-doelln-t6399376.html

[...]

 

Artikel lesen ...

Thu Jul 19 07:22:25 CEST 2018    |    Fensterheber137385

na also geht doch !!!

Glückwunsch!

Thu Jul 19 09:22:14 CEST 2018    |    Fensterheber49281

I am very much crazy about bike racing. This is an inspirational story. A real-life story. From a failure, you raised up as a finix bird. I would like to share this inspirational and thrilling article with interior designers in Kerala

Thu Jul 19 15:52:00 CEST 2018    |    dodo32

Zitat:

....dass eine penibel gute Vorbereitung die halbe Miete ist. Wer mit einem nicht technisch einwandfreien Motorrad oder fehlendem Equipment anreist, hat beim Fahren keinen freien Kopf, weil unnötiger Stress bereits vor dem Aufsteigen entsteht.

Ich fahre kein Bike aber einen historischen Rennwagen und ich stimme in vollem Umfang zu. Wenn man ein mulmiges Gefühl hat steigt man besser weder auf noch ein. Ich kontrolliere auch stets alles penibel. Dann hat man den Kopf frei und kann sich auf's wesentliche, nämlich das fahren, konzentrieren.

 

Guter Artikel, im übrigen. Allzeit gute Fahrt :)

Thu Jul 19 23:04:20 CEST 2018    |    -Calle-

Hey Dodo, danke für die Blumen. :)

 

Ich musste meine Erfahrungen auf der Rennstrecke zum großen Teil selbst machen. Teilweise war das auch mit Schmerzen und Schäden verbunden. Wenn andere Neulinge vielleicht ein bisschen von meinen Erfahrungen profitieren können, freut mich das.

 

Du scheinst aber schon ein echter Veteran zu sein. Auf welchen Strecken bist du so unterwegs?

Tue Jul 24 20:19:15 CEST 2018    |    dodo32

Zitat:

Wenn andere Neulinge vielleicht ein bisschen von meinen Erfahrungen profitieren können, freut mich das.

Das wäre schön! Solche Erfahrungen sollten in jedem Fall weitergegeben werden

 

 

 

Zitat:

Auf welchen Strecken bist du so unterwegs?

Am liebsten am Slovakiaring. Danach Pannoniaring und auch gerne Red-Bull. Monza ist auch auch eine Reise wert aber leider fährt der Histocup dort im Moment nicht. Salzburg werde ich künftig nicht mehr fahren

Sat Aug 04 20:27:20 CEST 2018    |    twindance

Schlowacken-Ring soll megageil sein, aber auch sauschnell. Das ist für meine kleine Drecksau nix. Da bleib ich lieber auf dem Micky-Maus Saxenkringel.

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