Thu Mar 27 21:41:57 CET 2014 | ph1 | Kommentare (0)
Testfahrzeug | Renault Zoe AG Q210 (22 kWh) |
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Leistung | 88 PS / 65 Kw |
HSN | 3333 |
TSN | AZX |
Aufbauart | Schrägheck |
Kilometerstand | 1000 km |
Getriebeart | Automatikschaltung |
Nutzungssituation | Probefahrt |
Testdauer | ein Wochenende |
Einleitung
Spontan hatte mich ein Freund gefragt, ob ich nicht mitkommen wollte. Er hätte einen Probefahrttermin für eine Renault Zoe. Da ich bisher noch kein Elektro-Auto gefahren war, sagte ich gespannt zu.
Standesgemäß ging es mit einem Elektro-Smart (Car2Go) zum Renault-Händler. Dort war noch kurz Zeit den aktuellen Clio und den Twizzy anzuschauen bis wir die Schlüsselkarte für die Zoe bekamen. |
Karosserie
Auf dem Fahrersitz fiel mir und auch meinem Freund (beide über 1,85) die hohe Sitzposition auf. Hatte man sich daran gewöhnt und das Lenkrad nach oben und zum Körper hin verstellt, saß man angenehm. Das TFT-Display, das beim Zoe die Instrumente ersetzt, wurde bei meiner Größe leicht vom vorstehenden Armaturenbrett verdeckt. Es war jedoch trotzdem gut ablesbar.
Auf dem Beifahrersitz fiel die hohe Sitzposition weniger auf, der Fußraum war geräumig. Beim Öffnen des Handschuhfachs stieß dieses an die Beine des Beifahrers.
Auf der Rücksitzbank konnten wir nicht aufrecht sitzen, hier sollte man maximal 1,80m oder kleiner sein. auch der weit oben liegende Fußraum (Akkus) vor der Rücksitzbank sorge für eine eher ungewöhnliche Sitzposition mit hohen Knien. Zum Vordersitz hin war jedoch ausreichend Platz.
Der Kofferraum entspricht gefühlt etwa dem des Clio, den wir kurz vorher angesehen hatten. Er hat eine hohe Ladekante sieht aber für einen Kleinagen recht geräumig aus.
Die Rundumsicht ist gut. Beim Fahren hat man den umliegenden Verkehr gut über Fenster und Spiegel im Blick. Beim rückwärts Fahren kann man sich gut durch das Heckfenster orientieren.
Der Innenraum wirkt eher billig und ist großflächig in hellbeigem Kunststoff gestaltet. Hier wären dunklere Farben sicher schöner und auch langlebiger. Die hellen Fußmatten waren jedenfalls schon sofort nach dem Einsteigen bei Regenwetter unansehnlich. Der Dachhimmel wirkt auch eher günstig hergestellt. Hochwertig dagegen erscheinen das Instrumentendisplay und das zentrale Navi/Infomationsdisplay. Von außen konnten wir die Zoe wegen des Regens nur kurz betrachten, da wirkte die Verarbeitung deutlich wertiger als innen. |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + Platz vorne
- + geräumiger Kofferraum
- - Platz auf der Rückbank
- - Innenraum mit günstig wirkenden Materialien
Antrieb
Der Motor mit seinen 65kW (88PS) passt zum Fahrzeug. Man kann flott Beschleunigen. Im Stadtverkehr ist man sehr zügig unterwegs. Beim Überholen auf Landstraßen reicht die Leistung ebenfalls aus. Auf der Autobahn ist auch bis 130 km/h (scheller ging aufgrund des Verkehrs nicht) noch genügend Reserve vorhanden. Die Leistungsanzeige zeigte bei 130km/h etwa 45kW abgerufene Motorleistung.
Angenehm ist der gleichmäßige Durchzug aus allen Geschwindigkeitsbereichen. Dies macht die Zoe in Verbindung mit dem Untersetzungsgetriebe - was keine Schaltvorgange erfordert - zu einem sehr berechenbaren Fahrzeug. Auch mir als Hand-Schaltgetriebe-Fan macht das Fahren durchaus Freude.
Unsere Testfahrt war etwa 45km lang durch Stadt, über eine Bundestraße und ein kurzes Stück Autobahn. Hierfür haben wir 55km angezeigte Reichweite verbraucht. Was das in kWh ist, kann ich leider nicht sagen. Wobei wir natürlich die Leistung der Zoe auch zum Testen des öfteren voll abgerufen haben.
Ich gehe davon aus, dass wir bei unserer Fahrweise mit einer Akkuladung etwa 140km weit fahren hätten können. Dies ist im Vergleich zu einem Verbrennungsmotor natürlich wenig. Also muss so ein Fahrzeug für eine passenden Nutzung angeschafft werden. Lange Reisen werden wohl eher nicht möglich sein. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + Gleichmäßige Leistungsentfaltung
- - relativ zum Verbrenner geringe Reichweite
Fahrdynamik
Der Wendekreis des Fahrzeuges macht Fahren und Parken in der Innenstadt gut möglich.
Beim Beschleunigen z.B. von der Ampel weg beschleunigt die Zoe zügig aber unaufgeregt. Im Vergleich zum umgebenden Verkehr aber doch recht flott.
Das kleine Lenkrad und die sehr direkte Lenkung geben gute Rückmeldung beim Durchfahren von Kurven.
Die Bremsen werden durch die Rekuperation unterstützt und werden im normalen Verkehr nicht sehr beansprucht, greifen jedoch Vertrauen erweckend zu.
Das gesamte Fahrverhalten der Zoe würde ich als unaufgeregt und stimmig beschreiben. Das Fahrzeug fühlt sich sicher an und wird sicher dem Massengeschack gefallen. |
Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + sicheres Fahrverhalten
- + direkte Lenkung
Komfort
Die Federung der Zoe ist eher straff komfortabel ausgelegt. Die Sitze sind eher günstig und bieten eher wenig Seitenhalt. Auf der Rücksitzbank sitzt man als großgewachsener Erwachsener eher unbequem. Ich möchte dort nicht mehr als kurz innerhalb der Stadt mitfahren müssen.
Im Innenraum der Zoe hört man die Rollgeräusche der Reifen, die Regentropfen auf der Scheibe und im langsamen Stadtverkehr das Geräusch um die Fußgänger zu warnen. Das Motorengeräusch, dass ich bei meinem eigenen Fahrzeug schon ganz gerne mag, habe ich nicht vermisst.
Die Bedienung der normalen Funktionen für die Fahrt ist selbsterklärend. Der Scheibenwischer ist entgegen meiner persönlichen Logik zu bedienen - oben aus nach unten schneller werdend.
Das Navi bzw. Informationssystem bietet viele Funktionen, die ich leider nicht komplett testen konnte. die Darstellungen von verscheidenen Informationen zur Fahrzeugnutzung (Ladung, Rekuperation, Leistungsabruf), das Koppeln von Telefonen (iPhone & Windows-Phone) mit Musikstreaming, sowie die Navigation gelang uns auf Anhieb. Die Darstellung des Navis (TomTom) dürfte schöner sein. Auch die Reaktion auf Lautstärkeregelung war etwas langsam, so dass man schnell den Ton lauter oder leiser als gewünscht einstellte.
Heizung und Klimatisierung funktionierte soweit ohne Probleme, jedoch war es mit 15°C weder besonders kalt noch warm bei der Probefahrt. |
Federung (komfortabel): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + Innengeräusch
- + Navigations- / Informationssystem
- - Sitzkomfort hinten
- - Seitenhalt der Sitze vorne
Emotion
Das Design der Zoe spaltet sicher die Gemüter. Ich persönlich finde das Fahrzeug von außen gelungen ohne übertrieben oder aufdringlich zu sein. Nett sind die bläulichen Applikationen am Markenemblem vorne (Ladestecker) und unter den Scheinwerfern.
Das Image des Fahrzeugs zu bewerten fällt mir schwer. Ich halte es für eine interessante Entwicklung die mir bei der Probefahrt Spaß gemacht hat. Aufgrund des Preises und der zu erwartenden Kosten für Batteriemiete wird es für den kühlen Rechner in nächster Zeit eher keine Option sein. |
Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (komfortabel): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + angenehme Optik außen
Gesamtfazit zum Test
- + innovatives Konzept
- + ausreichend für die meisten Anforderungen
- - keine Langzeiterfahrungen
- - hoher Preis
Die Zoe fährt sich angenehm im Stadtverkehr und auch auf Bundesstraßen und Autobahnen ist man gut aufgehoben -zumindest bis 130km/h.
Die angegebene Reichweite von 100-150km reicht sicher für die täglichen Anforderungen der meisten Autofahrer.
Wenn hinten keine Erwachsenen mitgenommen werden müssen ist Platz für vier Personen und genügend Gepäck.
Hat man eine eigene Photovoltaikanlage (und das Fahrzeug steht tagsüber zuhause) oder der Arbeitgeber bietet kostenloses Laden an lassen sich die Kosten nochmals verringern.
Für den Preis von 21.000€ erhält man deutlich besser ausgestattete Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.
Am Innenraum merkt man deutlich, dass die Antriebstechnik noch sehr teuer ist und hier gespart wurde, um den Endpreis zu erreichen. Wer wert auf einen hochwertigen Innenraum legt, wird hier unzufrieden sein.
Fragwürdig ist der Umweltschutzgedanke, hier habe ich aber keine validen Informationen, wie umweltbelastend die Herstellung (z.B. Akkus) in Verhältnis zu anderen Fahrzeugen ist.
Für den konservativen Käufer fehlen sicher auch noch Langzeiterfahrungen.
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