Wed Aug 07 22:02:23 CEST 2013 | PS-Schnecke26897 | Kommentare (3) | Stichworte: Abrüstung, Hammer, Hornbach, Rüstungskontrolle, SALT I, SALT II, Schwerter zu Pflugscharen, Trachtentruppe
Ich kann nicht anders, mir kam beim Betrachten des Plakates ein unwillkürlicher Gedanke, der ließ mir keine Ruhe. Dieses Gefährt (oben rechts) ist mir noch als "dünne Aluminiumkiste" im Gedächtnis. Bei einem organisierten Besuch der früher allseits beliebten und bekannten Trachtentruppe bei unseren amerikanischen Freunden (in Grafenwöhr 1986), saß ich sogar mal da drin. Und daraus sollen Stahlhämmer werden? Naja, es muss wahr sein. Die Werbeagentur von Hornbach hat sogar Herstellungs-Videos ! Hat schon jemand gewusst, dass es Schwertransporte mit flüssigem Stahl über hunderte Kilometer gibt? Das ist jetzt aber mal belegt! Heute hatte ich erstmals Zeit, meine Kenntnisse eventuell zu korrigieren. Das WWW ist ja heute weltweit und jederzeit verfügbar. Da frag ich doch mal die Experten im Land der Konstrukteure. Aha, aus 36.500 kg werden 17 Tonnen Stahl. Es ist zumindest nicht Öko, was die Ausbeute betrifft. Ich kann die Kritik hier und hier nicht verstehen. Und "Sex sells" - das weis doch jeder. Und Produktverknappung, den Kunden unter Zeitdruck zu setzen , ist auch ein übliches, beliebtes Spiel. Es seien nur 7000 Hämmer, ist zu lesen. Das ist doch egal - der gute Wille zählt. Und dies ist eine Unterstellung! Ich finde den Ökö-Gedanken an sich gut, Recycling ist immer was gutes! Ich finde, Hornbach belebt den Gedanken "Schwerter zu Pflugscharen" wieder. Das hat uns die glorreiche Sowjetunion schon 1959 vorgemacht. Daraus entstanden dann die SALT I- und SALT II-Abkommen . Und der Hammer wird ewig halten! Soweit zum geplantem Verschleiß, den einige Ignoranten herbeireden... Den gibt es nicht, zumindest bei Hämmern! So. Das musste mal gesagt werden.
Nachtrag: Steel schreibt was über Panzer im Deutschen Panzermuseum Munster. Lesenswert und toll gemacht, schaut auch mal dort vorbei. |
Thu Aug 08 08:26:24 CEST 2013 | Ascender
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich bei der Werbung ein wenig die Nase gerümpft habe. Vielleicht nicht ganz geschickt von Hornbach. Dabei ging es mir nicht so sehr um das Recycling, und darum, dass man "aus Panzer Werkzeuge" herstellt, sondern vielmehr um die Aufmachung des Plakates.
Aber, das war mitunter garantiert so beabsichtigt. Die Diskussion in den Medien hat der Kampagne sicher auch die gewünschte Aufmerksamkeit gebracht.
Und der Erfolg gibt dem Unternehmen recht.
Zum BMP-1: Diesen als Aluminiumbüchse zu bezeichnen, halte ich dann doch für falsch. Bei Einführung war dieses Fahrzeug ein wirklich guter Schützenpanzer. Es ist logisch, dass sich die Waffensysteme weiterentwickeln um auch schwere Panzerungen auszuschalten, und in Folge dessen der BMP-1 nicht mehr gebaut wird und durch Nachfolger ersetzt wurde.
Übrigens nutzen immernoch viele Armeen dieser Welt den BMP-1, denn er bietet ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Thu Aug 08 16:32:44 CEST 2013 | PS-Schnecke26897
@ascender, hallo Kamerad.
Stimmt uneingeschränkt.
Die Werbekampagne ist für ein Marketingunternehmen beispiellos gut!
Bei mir kam sie allerdings falsch an, ich habe Hintergrundwissen und die die o.g. Assoziationen.
Den Demontageplatz kennst Du wohl und die Satellitenaufklärung auch (da gibt es eine Vereinbarung), inzwischen wurden da auch Leos auseinandergenommen...
Wer von uns zwei Beiden die falsche Feldpostnummer hatte, ist inzwischen wohl - zum Glück - egal!
Ich müsste mich wohl entschuldigen, wenn ich Deine Ehre verletzt haben sollte...?
Natürlich kenne ich auch die Nachfolger, BMP-2 war zu meiner Zeit beim (aus meiner Sicht) potenziellen Gegner aktuell.
Ich habt uns möglicherweise als "Klassenfeind, der mit dem Messer zwischen den Zähnen auf halber Höhe des Metallgitterzaunes hängt und nach Osten ´rüberklettern will" bezeichnet - richtig?
Aber bei uns wurde der BMP-1 tatsächlich so bezeichnet. Später wusste ich es dann besser... und habe es trotzdem gesagt.
Muss man denn nicht den eigenen Leuten durch solche Begriffe (der Verharmlosung) von Beginn an mögliche Ängste nehmen? Sie würden besser kämpfen...
Ich hatte einige Diskussionen mit ehem. Soldaten der NVA. (darunter ein ehem. Kompaniechef einer Panzerkompanie, ein ehem. Kommandeur eines Grenztruppenregiments, ein ehem. Wachsoldat des Wachregimentes Feliks Dzierzynski in Wandlitz...)
Im Nachhinein kann ich sagen: viele Geschichten von beiden Seiten sind mit Sicherheit erzählenswert - es will nur keiner mehr wissen.
Fri Aug 09 11:23:41 CEST 2013 | Ascender
Oh oh, ich glaube das hast du in den falschen Hals bekommen. Ich bin Ende der 80er von griechischen Eltern erzeugt worden und kam in Griechenland zur Welt. Wir sind kurz nach der Wende in das ehemalige Westdeutschland eingewandert.
Die Sowjets waren demnach auch unser "Klassenfeind", wobei die Griechen das ein wenig lockerer gesehen haben (trotz NATO-Mitgliedschaft). Mein Vater ist beispielsweise öfter mal nach Serbien zum Einkaufen gefahren. Dort gab es bspw. qualitativ hochwertige Kameras. Es war für ihn der günstigste Weg sich mit Hightech-Produkten auszurüsten, denn meine Heimatstadt war von der Versorgung ein wenig abgeschnitten. Die Nachfrage nach Fernsehern, Computern und Kameras war dort nicht so groß als dass es sich lohnen würde dort Produkte aus dem Westen anzubieten und zwölf Stunden über Passstraßen mit dem LKW bis zur nächstgrößeren Stadt zu fahren.
Meine Ehre hast du auch nicht verletzt, keine Sorge. Ich beschäftige mich mit vielen Dingen - ich bin Pazifist, war nie beim Militär, weil ich Krieg einfach "scheiße" finde. Trotzdem schadet es nicht sich mit manchen Sachen auseinanderzusetzen. Geschichte ist ein Hobby von mir. Auch Militärhistorie. Und wie gesagt: Der BMP-1 war seiner Zeit weit voraus.
PS: Griechenland war strategisch zu unwichtig, als dass sich die Supermächte tatsächlich um uns gekümmert hätten. Beinahe wären wir sogar kommunistisch geworden (und den Amis war es egal) - nach der Militärjunta.
Deine Antwort auf "Schwerter zu Pflugscharen bei Hornbach? Da erdreisten sich sogar welche zu Kritik!"