Tue Feb 08 21:45:21 CET 2011 | Rotherbach | Kommentare (1) | Stichworte: Corsa, D, Opel
Die vierte Generation des Corsas steht im Oktober 2006 beim Händler. Den Corsa D gibt es wie gewohnt als Drei- und Fünftürer. Die Bodengruppe des Corsas wurde gemeinsam mit Fiat entwickelt und findet auch im Grande Punto, Panda, 500 und im Ford Ka Verwendung. Der Corsa D übernimmt die Formensprache des Hauses Opel, die zuvor durch den Astra eingeführt wurde. Die Motorenpalette reicht zuerst von 60 bis 125 PS. Erst im Frühjahr 2007 wird das Sportmodell – der Corsa OPC medienwirksam eingeführt. Bis heute gibt es den OPC nur als Dreitürer.
Der Corsa OPC ist in seiner Klasse einer der kürzesten Vertreter. Während seine Konkurenten bereits an den 4.2m kratzen überbeitet der OPC die 4m Marke nur knapp. Das Grunddesign des Corsa ist relativ unspeltakulär, er ist recht rund und kugelig ausgefallen. Seine Front ziert ein freundliches Lächeln, gepfeilte Scheinwerfer würzen mit einer sportlichen Note. Die Nebelscheinwerfer und die Aussenspiegel setzen in ihrer dreickigen Form einen pointierten Kontrapunkt. Verbreitete Kotflügel, Seitenschweller, Entlüftungsgitter und ein Dachkantenspoiler würzen den OPC. Das Dreiecksmotto wird am Heck durch die mittelflutige Auspuffblende im Diffusor fortgesetzt.
Im Innenraum wird man von opeltypischer Nüchternheit empfangen. Alles ist da wo man es erwartet, alles funktioniert so, wie man es erwartet. Das Cockpit ist gut verarbeitet, hat den notwendigen Pfiff, der durch Chromzierringe und ein wenig Klavierlack erzeugt wird. Etwas mehr Farbe jedoch, täte dem OPC wirklich gut. Die Sitze des Corsas sind bequem, haben eine ausreichende Sitzfläche, sind leicht nach oben orientiert und bieten einen sehr guten Seitenhalt. Alles in allem gehören die Sitze des Corsa OPC zum Besten in dieser Klasse.
Beim Antrieb setzt Opel, wie auch BMW beim Mini, auf einen 1.6L Turbomotor. Die Charakteristik beider Motoren ist sich recht ähnlich. Man merkt dem Motor nicht wirklich an, das es sich um einen Turbo handelt – eine Gedenksekunde ist kaum auszumachen. Der Motor dreht ähnlich wie ein Sauger hoch, ohne den Turbopunch rauszuholen. Ebenso wie der Mini mag der OPC sehr hohe Drehzahlen nicht, aber er benötigt sie auch nicht. Gut gelungen ist das Sounddesign des OPCs, der Corsa röchelt und faucht präsent, aber nicht unangenehm. Das 6 Gang Getriebe des OPC ist gut auf den Motor abgestimmt, allerdings gefallen die etwas langen Schaltwege nicht unbedingt. Durch den Leistungs- und Drehmomentverlauf ist Corsa überaus durchzugsstark, in der Spitze fehlt hier allerdings ein wenig die gewünschte Prise Sportlichkeit. Dies wird speziell dadurch unterstrichen, dass der OPC ein massives Traktionsproblem und deutlich spürbare Antriebseinflüsse in der Lenkung hat. Eine wirklich saubere Linie zu fahren ist mit dem OPC gar nicht so einfach. Zum einen benötigt der OPC laufend leichte und etwas nervige Lenkkorrekturen und bei schnellen Lenkwechseln unter Last wird sie unerwartet sogar unpräzise und rückmeldungsarm.
Das Fahrwerk ist gutmütig abgestimmt und dürfte die wenigsten Fahrer überfordern. Der OPC bleibt weitgehend neutral und hält sich in Punkto Untersteuern vornehm zurück. Das ESP des OPC ist gut abgestimmt und zeichnet sich vor allem durch den Umstand aus, das es dezent im Hintergrund bleibt und sogar ein leichtes Mitlenken des Hecks erlaubt ohne jedoch zickig zu werden. Das Fahrwerk ist offensichtlich hauptsächlich für den Alltag konzipiert worden, für die harte Gangart ist die Grundabstimmung schlicht zu weich. Ein ähnliches Bild hinterläßt die Bremsanlage des OPC. Der OPC bremst bei den ersten Versuchen sehr gut, das Betätigungsgefühl ist sehr exakt. Bei der schnellen Kurvenhatz bemerkt man ein Problem die Bremswärme abzuführen, die Bremsleistung lässt merklich nach und das ABS regelt nicht mehr feinfühlig sondern abrupt und verstörend, ein derartiges ABS Verhalten würde man vielleicht noch bei einem Fahrzeug um 1995 tolerieren, bei einem Auto Baujahr 2009, ganz gleich ob Kleinwagen oder nicht ist diese ABS Abstimmung induskutabel.
Was ist mein Fazit? Eine hübsche Optik, sehr gute Sitze und ein angenehmer Auftritt. Ein sehr guter Motor und ein gutes Getriebe stehen einem stellenweise überforderten Antrieb und einem eher komfortorientierten Fahrwerk gegenüber. Die Schwächen des Antriebs werden zum Teil durch einen aufwändigen Elektronikeinsatz kompensiert, wenn es jedoch hart auf hart geht reicht dies nicht mehr aus. |
Wed Apr 03 21:46:02 CEST 2013 | Trackback
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