Sun Mar 27 21:43:05 CEST 2016 | rpalmer | Kommentare (50)
Hallo,
wie kommt es zu dem Artikel? Einfach, es hieß und heißt ja immer mit jedem neuen Modell, dass Rost endgültig kein Thema mehr sei. Wie viel an solchen Aussagen der Hersteller dran ist, das sieht man meistens erst, wenn das Auto seinem Produktionsende zu Ende geht und man die ersten älteren km-Fresser bewundern darf.
In den 70ern kochte das Problem bei sehr vielen Herstellern auf, dort war es scheinbar normal, dass 4-5 Jahre alte Fahrzeuge umfangreiche Schweißarbeiten an tragenden Teilen erhielten. Die frühen Baujahre des ersten Golf rosteten sogar so stark, dass VW diese zurückgenommen hat und mit einem Spezialwerkzeug die Karosserie völlig unbrauchbar machte.
Vento SchwellerDann ging es bei einigen Herstellern in Sachen Korrosionsschutz "spürbar" nach oben, Phosphatierungen, Verzinkungen, Heißwachs, kathodische Tauchlackierung, mehrfache Grundierungen, Triplex-PVC Material (Nahtabdichtung, Unterbodenschutz und Entdröhnung) sollten dem Blechfraß die Zähne zeigen. Bekannteste Beispiele dürften wohl die Audi 80 B3/B4 sein, die wehrten sich recht lange und sehr erfolgreich gegen die braune Pest.
Dennoch gab es noch immer negative Ausreißer: Golf 3 und Vento beispielsweise, es ist echt erstaunlich wo bei diesen Fahrzeugen der Schutz überall nachgibt bzw. erst gar nicht vorhanden war. Der Mercedes W210, die Vieraugen E-Klasse ist ebenso ein negatives Beispiel, wie auch der erste Vectra.
Und heute? Endgültig Geschichte? An einem 10 Jahre alten Polo mit 70tkm konnte ich dem letzt Rost rund um die Stopfen im Unterboden, wie auch an den hinteren Radhäusern (Kanten) bewundern. Der 2005er Toyota Avensis hielt sich besser, an dem waren zwar an allen Blechüberlappungen des Unterbodens der Rost bereits fest angesetzt, doch dieser hatte knappe 200tkm Laufleistung. Dennoch erstaunlich, der Boden war nur grundiert, kein dicker Unterbodenschutz wie bisher üblich und keine großflächige cW-Verkleidung welche vor Spritzwasser/-dreck schützte.
Mein Saab zeigt sich (noch?) rostfrei, doch ich beobachte das und gehe regelmäßig mit FluidFilm prophylaktisch bei.
Wird wohl doch weiterhin ein Dauerthema bleiben, wenngleich die Laufzeiten der Wägen heute deutlich ausgedehnt sind, trotz schludriger Pflege (Nachkonservieren) einiger Besitzer. Verwunderlich ist es auch nicht, Rostschutz ist nie dauerhaft, sondern ein ständiger Prozess. Beschichtungen altern und werden spröde, zum anderen werden sie mechanisch angegriffen durch bspw. Schleudergut oder nicht ausreichende befestigte Anbauteile. Verzinktes Blech ist zwar schön, doch nach dem Stanzen ist an den Schnittkanten der Schutz weg. Ist der Schneidspalt falsch gewählt (Werkzeug verschlissen), so ist die Kante zu scharf und dann zerschneidet es den Lack im wahrsten Sinne des Wortes.
Polo 9N: KanteBlechüberlappungen sind besonders schlimm, denn diese müssen sorgfältig abgedichtet werden, ansonsten gibt es das Problem, wie es z.B. der W203 hat mit den Türunterkanten. Hohlraumkonservierung auf Lösemittelbasis ist ebenso kein wirkliches dauerhaftes Produkt, da diese z.B. Wachse aushärten und ihre Kriechwirkung einstellen. Die Feuchtigkeit kann also wieder "ran" und ermöglicht den Ionentransport. Um was in unseren Breiten noch erschwerend hinzukommt: Der "Leitfähigkeitsverbesser" Salz.
Quintessenz: Wer lange Freude am Auto haben will, der sollte wohl doch 1x im Jahr es gründlich ansehen und die belasteten Stellen konservieren. |
Mon Mar 28 03:05:38 CEST 2016 | 100avantquattro
Oder sich einen Wagen kaufen, den es schon vor 30 Jahren mit vollverzinkter Karosse ab Werk gab. Da kann man sich dann in Ruhe auf die restlichen Erhaltungsmaßnahmen konzentrieren.
Mon Mar 28 04:10:24 CEST 2016 | _RGTech
Hm.
Mazda 6 aus den 2000ern haben bekanntlich Probleme mit rostigen Unterböden.
Mein '99er A4 gammelte an Türunterkanten und Kotflügeln und dem Heckklappengriff (Alu-Kontaktkorrosion).
Unser Passat 3B von 2000 bräunt sich an der Dachkante (!) über der Beifahrertür und natürlich am Heckklappen-Scheibenrahmen.
Der Golf 4 an den Vorderkotflügeln und dem Heckklappengriff (gut, das war wohl ein Folgefehler vom festgefressenen siffenden Heckwischermotor).
Mein Golf 2 an der Heckklappe, Kabeldurchführungsdichtung, 10 Jahre alt.
Mein S202 sowieso überall am nichttragenden Blech und der vorherige W202 unter den Schutzleisten und im Laderaum an den Schnittkanten.
Und mein Skoda hat auch schon 'ne Blüte am Heckdeckel sowie einige in der (ab Werk schlecht lackierten) Reserveradmulde.
Wer ein angeblich rostresistentes Auto produziert hat, braucht es zum Test also nur mir zu schicken
(Übrigens war - im Gegensatz zu VW, wo man einfach nur geizte, selbst vor Lopez schon - die Rostvorsorge in den 90ern bei Mercedes nicht schlechter geworden im Vergleich zu vorher. Aber die damals neuen Wasserbasis-Lacke, die waren mit Bakterien versetzt. Glück hat nur, wer eine ganz frische Lackmischung erhalten hat!)
Mon Mar 28 09:23:11 CEST 2016 | rpalmer
Die gammeln auch, sowohl der Typ 44 wie auch 89 und 8C und wie die alle heißen. Beim 8C sind es gerne die vorderen Kotflügel am Radlauf der Heckscheibenrahmen und meiner gammelte auch unterm Rücklicht in der Dehnfuge.
Bei MB kamen die ausgedehnteren Instandhaltungsintervalle bei der Stanze (Schärfere Schnittkanten), die Wasserbasislacke und zudem noch die dünnere Lackschicht (Letzteres ist noch nicht belegt, doch mir sagte einer der Kollegen, man hätte die Schichtdicke reduziert) zusammen.
Mon Mar 28 12:51:38 CEST 2016 | Dynamix
Jeder Hersteller hatte so seine Probleme mit den Wasserbasislacken, auch VW. Soll wohl neben dem miesen Blech einer der Gründe für die Rostvorliebe des 3er Golf gewesen sein. Wurde zwar mit den späten Modellen deutlich besser als sein Ruf aber rostfrei war er immer noch nicht. Meiner hat damals trotzdem an den Türen und fast schon unsichtbar an der Kofferraumklappe gegammelt.
Mon Mar 28 13:33:21 CEST 2016 | DeutzDavid
Hohlraumversiegelung bewirkt auch Wunder
Beim Audi hab ich das Problem aber nicht
Mon Mar 28 15:56:23 CEST 2016 | Trottel2011
Es geht auch wunderbar mit einer Teilverzinkung. Volvo 700 und 900 Modelle haben eine Verzinkung bis zur Scheibenunterkqnte und Rost ist da nurmdann ein Problem, wenn Unfallschäden nicht sachgemäss instand gesetzt werden
Auch Alukarossen helfen - aber nicht immer. Der Jaguar X350 (der letzte XJ8 mit klassischen Proportionen) hat eine Alukarosse bekommen. Soweit so gut. Aber dennoch neigen die Türfälze und co zu Alugammel also nicht die rote Pest sondern die Weisse.
Mein seeliger C30 hatte beim Verkauf kein Rost annder Karosserie. Fahrwerksteile waren angerostet aber bis die mal durch sind, dauert es ca. 100 Jahre
Der 2002er S80 in der Einfahrt hat nur etwas Rost am Heckdeckel (wobei das nur an der Oberfläche ist). Die Kiste wird nie gewaschen und kaum gepflegt. Aber Rost ist da kein Thema.
Mein XJ8 dagegen... Auaha! So viele Werksroststellen... Wasserkasten, Radlauf, Schweller, gesamter Unterboden, Heckscheibenecken, ... Bis Ende der Serie 2003 waren alle Roststellen nach wie vor gültig...
Mon Mar 28 15:59:24 CEST 2016 | new-rio-ub
Wundermittel gegen Rost
http://www.welt.de/.../Das-verkannte-Wundermittel-gegen-Rost.html
Mon Mar 28 16:16:37 CEST 2016 | ToledoDriver82
Was uns wieder an den Punkt bringt...mit dem heutigen Wissen und Möglichkeiten,könnte man viel mehr...wenn man es denn wollte
Mon Mar 28 16:25:59 CEST 2016 | rpalmer
Die Hohlraumversigelung bringt dir am Unterboden, "Schleuderbereich" des Schwellers, Radkästen usw. auch nichts, wäre sowieso innerhalb weniger Jahre "abgewaschen". Für die Hohlräume natürlich gut, aber da würde ich mir kein Wachs reinjagen, nur dauerhaft kriechfähiges.
Mon Mar 28 16:38:56 CEST 2016 | viktort
Ich habe gute Erfahrung mit Seilfett gemacht gibt es auch in Spraydosen !!
Mon Mar 28 19:12:36 CEST 2016 | Reifenfüller50997
Rostfrei ist auch keine Vollverzinkte Karosse......
Wenn ich mir so meine beiden alten Golf 4 anschaue ist der gammel an den gleichen stellen zu finden. Kotflügel L+R vorne inklusive befall schwellerspitzen durch unmöglich konstruierten Wasserablauf...
Heckklappe hinten im Schlossbereich. Hängende Türen da Schaniere Unterdimensioniert inklusive anschlagen an der Karosse und zerstörte Lackierung/verzinkung im Bereich der Türrahmendichtungen.
Vielleicht solllte man noch dazu sagen das beide Fahrzeuge jenseits vom 15 jahren alt sind und weit über 200tkm gelaufen haben und nie eine Garage hatten
Mehr kann man glaube ich von einem 0815 - Großserienprodukt nicht erwarten oder, die 12 Jahre Garantie gegen Durchrostung haben die Kisten also ganz gut geschafft ?
LG
Mon Mar 28 19:41:40 CEST 2016 | _RGTech
Na gut, wenn ich unseren Audi 80 von 1981 vergleiche, der schon 1985
Code:
00000000 ERSCHWERTER AUSBAU DES VORSCHALLDÄMPFERS
MIT SCHWEIßBRENNER 17,40
auf der Rechnung stehen hatte, wie auch 1987 und 1991 so ähnlich, und 1991 zusätzlich (im zarten Alter von 10 Jahren!) das da im Anhang... haben wir schon einen gewissen Fortschritt zu verzeichnen.
(1561 mal aufgerufen)
Mon Mar 28 22:25:53 CEST 2016 | rpalmer
Ui... der Audi 80 "B2". Das war so eine Rostkiste, wie auch der große Bruder, 100 "C2". (Die ersten "C3" 100 waren ebenso nicht verzinkt, kam erst später)
Die konnten wirklich böse rosten, man meinte, man hätte ein 70er Jahre Alfasud da gekauft.
Auch ein netter Gammelbock: Der erste Seat Toledo.
Mon Mar 28 22:34:15 CEST 2016 | ToledoDriver82
Ja,leider....und das bis zum Ende der Baureihe....mein letzter,ein FL,war da ganz schlimm....ein Grund warum ich ihn heut eher nicht empfehle auch wenn ich das Konzept sehr mag.
Mon Mar 28 22:35:49 CEST 2016 | Dynamix
Selbst der Alteoledo mit der hässlichen Kante im Heck?
Mon Mar 28 22:39:01 CEST 2016 | ToledoDriver82
Nein...ich bezog mich eher auf 1L inklusive dessen FL....aber selbst der 1M hat ein paar Stellen,wenn auch bedeutend weniger
Tue Mar 29 07:55:27 CEST 2016 | Trottel2011
Ich denke die Rostvorsorge wird falsch h verstanden. Es ist nicht eine Vorsorge GEGEN Rost sondern es sorgt FÜR Rost. Eben die Fürsorgepflicht.
Die Durchrostungsgarantien sind sowieso für'n Arsch, weil es von innen nach aussen Rosten muss, damit die Garantie greift. Wo rosten die Fahrzeuge eher? Richtig, von aussen nach innen.
Tue Mar 29 09:19:56 CEST 2016 | ToledoDriver82
Würde ich so nicht sagen...egal ob es der Kadett E,der Toledo 1L,der 626 GD,der 626 GW oder der 124er war,bei allen rostete es im verborgenen,sichtbar wurde es erst als der Rost durch kam...erst kleine Rostblasen die immer größer wurden und später dann "aufplatzten" bzw wenn man sie entfernte,erst das ganze Ausmaß zeigten. Auch immer schön zu sehen wenn man sich so ne Stelle mal von innen anschaut...draußen eine kleine Blase unterm Lack,ist es auf der Rückseite ne richtig große Roststelle.
Viele solchen Rostherde ließen sich mit der richtigen Konservierung verhindern bzw sehr lange aufhalten....wenn man aber mehrere Bleche zusammen bringt die nicht oder nur unzureichend geschützt sind,dann kommt irgendwann der Rost...wenn man ihn dann sieht,ist der Schaden meist schon richtig groß.
Tue Mar 29 10:55:20 CEST 2016 | Auric
Bei unserem 2006er Focus ist der Kotflügel Fahrerseite unten an der A-Säule von innen nach aussen an zwei Stellen durchgerostet, ich hab für 158€ einen neuen Kotflügel samt Lackierung besorgt, der Austausch wird kein grosses Problem sein.
Tue Mar 29 11:33:09 CEST 2016 | Standspurpirat46028
Wer heute noch tatsächlich sehr lange sein Fahrzeug bewegen will, sollte evtl. gleich beim Neuwagenkauf eine kmpl. Fachmännische Hohlraumkonservierung machen lassen.
Der Hobel war eh schon meist sehr teuer eingekauft, da machen 200,00-300,00€ den Kohl auch nicht mehr fett !
Irgendwo ist bei jedem Fahrzeug mal eine Roststelle zu finden, siehe Kinderkrankheiten aller Hersteller.
Tue Mar 29 14:23:32 CEST 2016 | HaroldF
Bei der heutigen Werkstofftechnik dürfte Rost bei keinem Hersteller mehr ein Thema sein. Auch bei schludriger Pflege des Fahrzeugbesitzers nicht. Als Beispiel: Vor meinerm W169 hatte ich einen Mazda 626. 10 Jahre lang. Als ich ihn verkaufte, hatte der keinen sichbaren Rost. Nirgends. Nichtmals an den Kanten. Zugegeben, ich habe das Fahrzeug sehr sorgfältig gepflegt und regelmäßig die Hohlraumversiegelung prüfen/erneuern lassen. Das bringt schon was gegen die braune Pest. Aber was sich die Fa. Mercedes geleistet hat, darüber will ich eigentlich kein Wort mehr verschwenden. Früher sagte man das über die Fa. Alfa, dass die Autos schon im Prospekt rosten ....
Bei MB schon vor der Produktion .... bei meinem waren schon die Türen durch, die Klappe, der Tank ... wenn die Garantie nicht wäre hätte ich schon einen Totalschaden erlitten. Das ist sehr enttäuschend. Ausgerechnet bei einem Hersteller mit Premiumanspruch. Den kann man sich heutzutage getrost in die Haare schmieren. Ein Bekannter hat sich vor Kurzem einen Lexus zugelegt. Da ist Qualität noch wirklich sicht- und fühlbar. Absolut edel das Auto, und zwar in fast allen Gesichtspunkten - nur bei den Verbrauchsangaben schummelt der Hersteller genau wie alle anderen auch. Prüfstandswerte kann man für den normalen Fahrbetrieb nicht hernehmen. Da gehörten andere Vorgeben vom Gesetzgeber. Auch bei der Festlegung der Abgasgrenzwerte.
Tue Mar 29 14:56:21 CEST 2016 | Standspurpirat46028
@HaroldF
Kumpel hat vor 4 ca. Wochen einen 91er Vento gekauft, mit ca. 54000 km auf der Uhr und Hohlraumwachs, ohne Ende.
Oma-Auto, erste Hand,Garage, Oma selbst, Bj. 1926
Absolut Null Rost, noch nicht mal an den Bremsleitungen ansatzweise !
Bei guter Pflege können Autos richtig alt werden, Garage natürlich voraus gesetzt
PS:
Hat den Wagen nur abgegeben, weil sie die Garagenausfahrt etwas stärker mitgenommen hat und der Sohn meinte, jetzt ist Schluss !
Tue Mar 29 17:16:31 CEST 2016 | ToledoDriver82
Sicherlich, Pflege ist wichtig...aber selbst bei guten Autos kann man nicht in alle Ecken schauen,wenn man dann was sieht,ist der Rost schon in einem fortgeschrittenen Stadium. Mein 626 GW sah gut aus als ich ihn gekauft habe,die Historie gut und belegt...durch Zufall hatte ich mal die Seitenteile der Rücksitzbank ausgebaut(das macht im normal Fall niemand weil es keinen Grund dafür gibt) was ich da sah,eine große Rostblase die bei Berührung zusammen fiel. Das Problem sind mehrere Bleche die dort überlappen und nur sehr schlecht konserviert sind...schön zusehen übrigens bei meinem am Kofferraum Boden unterm Teppich...nacktes Blech,auch im Hohlraum,schön zu sehen durch diverse Bohrungen...da muß man sich dann nicht wundern.
Tue Mar 29 17:50:53 CEST 2016 | Rainer_EHST
Citroen kaufen!
Die rosten nicht.
Tue Mar 29 17:53:56 CEST 2016 | Standspurpirat46028
Von welcher Zitrone redest du ? :-)
Franzmänner sind doch derart Reparatur-UNFREUNDLICH, das sehe ich am Megane.
Tue Mar 29 18:11:10 CEST 2016 | _RGTech
Also @trixi1262 : Pflege != Schonung
Wenn ich ein Auto nie fahre und wenn, dann nur bei schönem Wetter, kann's auch nicht rosten.
"von innen nach außen" ist so wachsweich, nach meiner Definition bei fast allen meiner Gammler gegeben (außer dem Kotflügelkanten-Steinschlagbereich halt). Hauptsächlich weil irgendwo was wegen minimaler Fugen scheuert und sich Staub dazwischen aufreibt. Oder wegen schlecht versiegelten Schweißkanten. Aber mach dann mal eine Garantie gültig, wenn der Vorbesitzer EIN mal ne freie Werkstatt aufgesucht hat.
Sonst würd ich glatt mal versuchen, da anwaltlich was durchzuziehen.
Tue Mar 29 18:32:55 CEST 2016 | Rainer_EHST
Ich bin gefahren von 1994 bis 2005 einen Citroen ZX (Baujahr 1991) und anschließend bis 2015 einen Citroen Xsara (Baujahr 2001).
Beide Autos kannten keine Garage, waren bei jedem Wind und Wetter unterwegs und haben unter meiner Obhut gerade mal 3x je Stück eine Waschanlage von innen gesehen. Irgendwelche Konservierung- und Pflegemaßnahmen gab es auch keine. Hin und wieder mal auf Arbeit mit blankem Wasser gewaschen, das wars.
Rost: für beide Autos ein absolutes Fremdwort gewesen.
Ich war öfters bei der Voruntersuchung zum TÜV dabei. Wir konnten gucken wie und wohin wir wollten. Es war diesbezüglich nichts zu finden.
Tue Mar 29 19:57:48 CEST 2016 | Neoctavianer
Ich gehe beruflich in den Presswerken der Automobiler ein und aus und kenne auch die unterschiedlichen Philosophien im Hinblick auf Korrosionsschutz. Nachdem sich die deutschen Hersteller in den 1980er -1990er Jahren ein regelrechten Wettkampf um das Optimum geliefert haben - was die Herstellung der Karosserien extrem verteuert hat - wird seitdem "nicht mehr als nötig" geliefert. Dazu beigetragen hat auch der enorme Zuwachs des Leasinggeschäfts, das den besonders lukrativen Neuwagenverkauf dominiert. Den 3-Jahres-Freier interessieren die inneren Werte seiner Leasinghure weniger als ein möglichst nuttiges Make-Up. Zeitgleich wird der gesetzliche bzw. steuerliche Druck auf Altwagenfahrer immer weiter angehoben und die Ersatzteilversorgung engeschränkt. Besonders Alt-Audi-Fahrer wissen was ich meine.
Machbar wären auch heute bezahlbare Karosserien mit 30 jähriger Haltbarkeit, aber warum sollte man für den 5. Besitzer so einen Aufwand treiben?
Also wird weiter gegeizt. Die Franzosen fahren seit Jahren eine billigere Alternative zur Hochleistungsphosphatierung und Lackierungen ohne Füller. VAG bereitet alle neuen Werke darauf vor. "Alles" gibt es nur noch bei Porsche in der eigenen Endmontage (911). Der Rest wird nach den Möglichkeiten der jeweiligen Montagewerke (vorwiegend VAG) gefertigt. Opel und Daimler kämpfen sich wieder etwas weiter nach oben, BMW geizt weiter.
Bei konzernübergreifenden Plattformen werden die größten Kompromisse gemacht. Somkommt es, dass von einer Marke sowohl gute als als grottenschlechte Modelle hergestellt werden. Ford hat bei den Mondeos erster Generation nicht viel verkehrt gemacht. Gleichzeitig wurden aber Fiestas ausgeliefert, die schon im Laden gammelig waren. Volvo konnte das sogar bei gleichen Fahrzeugen aus unterschiedlichen Werken.
Tue Mar 29 19:59:06 CEST 2016 | Standspurpirat51980
Das Thema Rost betrifft ja nicht nur die Karosse und somit deren Haltbarkeit, sondern auch die gesamten Bauteile am Unterboden sowie die Bremsanlage etc.. Ich wohne im Bergland mit ganz guter Salzstreuung im Winter. Wenn meine Autos 10 Jahre alt sind, brauche ich über den Zustand der besagten Bauteile nicht mehr zu reden - alles braun und Folgeschäden in unabsehbarer Höhe.
Ach ja, noch was:
Die Kritiker für jap. Fahrzeuge können schimpfen und mutmaßen wie sie wollen aber mein Toyota Yaris hat die braune Pest am besten überstanden und läuft noch heute - 16 Jahre alt und bald 200.000 Km aufm Buckel.
Tue Mar 29 20:12:50 CEST 2016 | ToledoDriver82
Wie ich schon schrieb....man könnte wenn man wollte....
Nicht alle Japaner haben das Problem.....aber von denen die ich hatte,kann ich eben nur das berichten. Im übrigen kenn ich da noch den ein oder anderen Mazda Fahrer...bis zum ersten 6er kann keiner wirklich gutes über den Rostschutz sagen und was das schlimmste ist,seit den 80er haben alle mehr oder weniger die gleichen Problemstellen.....man hätte also draus lernen können....aber wie wir wissen,will man das nicht.
Wed Mar 30 11:43:51 CEST 2016 | Handschweiß
Habe gestern einen Mercedes G-Klasse angeschaut, 5 Jahre alt, 70.000km. Sehr schönes, gepflegtes Auto, aber: Der hat Längslenker (Schmiedeteile), die voll verrostet waren. Wird die Funktion nicht beeinträchtigen, schaut aber sehr schlecht aus. Warum wird da nichts vom Werk aus gemacht?
Wed Mar 30 13:39:39 CEST 2016 | Standspurpirat46028
@Handschweiß
Geplante Obsoleszenz, ganz einfach !
Ersatzteilhändler,Hersteller und Werkstätten sollen ja auch Leben und vor allem Steuern zahlen.
Nichts ist mehr Qualität von Dauer, aber gewollt !
Wed Mar 30 21:45:09 CEST 2016 | Neoctavianer
Nicht vergessen sollte man bein Thema Rost, dass sich auch die Fahrzeugnutzung und -Pflege ganz erheblich auf die Korrosion auswirkt. Ich würde kein Auto kaufen, dass längere Zeit in unmittelbarer Küstennähe lief. Schlecht sind auch Garagen mit versiegeltem Boden. Dagegen hilft eine regelmäßige Wäsche der Gischt beaufschlagten Zonen im Winter ganz erheblich gegen frühzeitigen Gammel.
Wed Mar 30 21:51:03 CEST 2016 | DeutzDavid
http://www.medienzentrum-fulda.de/bilder-db/pics/medium/9738.jpg
Wir haben eine Kali Abraumhalde im Dorf
Blankes Blech braucht 2 Tage, dann ist es rostig
Fahrzeuge der Bergleute werden jeden Tag 1x Vor der Schicht und 1x nach der Schicht beim Verlassen des Parkplatzes gesäubert
Unser alter Audi 80 ging da hin, der hat immer noch keinen Rost
Sonst rostet hier alles, was nicht abgedeckt wird
Beim Lada hatte ich eine Schramme in der Tür, nach 2 Tagen war die schon rostig
Das Zeug ist der unsichtbare Feind hier
Wed Mar 30 22:15:26 CEST 2016 | Neoctavianer
Ich war 1988 mal unten in der Mine. Dort fuhren wir mit ganz normalen G-Modell auf dem Untertage Straßennetz. Es hieß immer, dass die Fahrzeuge unten ewig halten. Nur wenn sie wieder ans Tageslicht kommen verrosteten sie im Handumdrehen. Am Ende der Besichtigung konnte man überall im Gesicht den Salzstaub schmecken. Es braucht halt immer Salz und Wasser.
Wed Mar 30 22:18:39 CEST 2016 | DeutzDavid
Ja, die gibts dort immer noch
Auch ganz viele alte Deutz Motoren
Alles rostfrei da unten, kommen die aber einmal Übertage, fangen sie an wie blöd zu rosten
Wed Mar 30 22:47:59 CEST 2016 | Duftbaumdeuter48119
Von den 4 Citroens die ich bis jetzt hatte (BX,XM,Xsara und jetzt C5) hatte ich nie Probleme mit Rost. Am Unterboden bzw. Fahrwerk die üblichen Kantenrost,aber nix blühendes. An den Karossen nie einen Rostansatz,Türkanten usw. ,alles absolut sauber.
Die Xsara 2 (Bj.2002) war mit 13 Jahren der Traum.Selbst der Händler der sie bekam hat gestaunt.
Man muß auch sagen das Citroen 2 Fach-Tauchverzinkungen macht-komplett.
Übrigens,die schlechte Meinung über Citroen...sie sind nicht besser und auch nicht schlechter wie andere Autos,aber sie haben Leben...
Der andere Konzernbruder hat dagegen oft Rostfraß (Junior sein 407 sieht unten drunter Furchtbar aus). Das zeigt das auch Konzernintern unterschiede gemacht werden-außer in Deutschland.
Thu Mar 31 20:34:04 CEST 2016 | Neoctavianer
Kein Hersteller verzinkt seine Karosserien! Ich weiß nicht, wie man so einen Blödsinn aufgreifen und dann auch noch potenzieren kann - von wegen 2-fach tauchverzinkt. Peinliches Geschwätz!
Alle "vollverzinkten" Karosserien werden aus bereits im Stahlwerk verzinktem Blech hergestellt. Nach dem Rohbau werden die Karosserien zwar getaucht, aber nur in Phosphatierung und Tauchlackierung. Auch das machen alle europäischen Hersteller gleich. Für ein Fahrzeug, das 15 Jahre ohne Rost übersteht, benötigt man kein Zink. Das hat jeder popelige Golf II problemlos geschafft.
Fri Apr 01 16:31:14 CEST 2016 | Red1600i
Korrekt. Feuerverzinken ganzer Karossen macht keiner in der heutigen Industrie.
Wurde aber gemacht. Z.B. Opel hat die Bodengruppe seines Admiral mal feuerverzinkt. Ebenso gab es ein paar wenige 911er damit. BMW hat den Gitterrahmen seines Z1 komplett feuerverzinkt.
Und etliche restaurierte Oldtimer fahren auf feuerverzinkten Plattformen durch die Gegend... z.B. VW Käfer ist da zu haben.
Dann ist Rost überhaupt kein Thema mehr.
Aber du hast absolut recht: wenn einer heute in seinen Prospekt was von "tauchverzinkt" schreibt... einfach nur peinlich.
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