Mon Feb 29 14:12:29 CET 2016 | rpalmer | Kommentare (50) | Stichworte: 1990, 4, 40m Klasse, 460, 90er, Dedra, fiat, Kompaktklasse, Lancia, Mittelklasse, Tempra, Vento, Volkswagen, Volvo, VW, Youngtimer, Zentral Mittelklasse
Beim durchblättern alter Autozeitschriften traf ich auf diesen Begriff: „Zentrale Mittelklasse“. Was soll das eigentlich sein? Ich kannte die Kompaktklasse/C-Segment und die Mittelklasse an sich (D-Segment). Diese spaltet man gerne noch in die „Obere Mittelklasse“ ab. Aber von zentral habe ich bislang nichts gehört.
Nun in einem VW-Pressetext fand ich die Antwort: Unter diesem Begriff verstand man in den frühen 1990er Jahren Fahrzeuge der „4,40m-Klasse“. Das waren zum Teil Stufenheck-/Kombiversionen bekannter Kompaktwägen, aber auch eigenständige, kleinere Limousinen die irgendwann, zum Teil nachfolgelos eingestellt wurden.
1990 umfasste der europäische Markt dieser Klasse 1,4 Millionen Stufenheckfahrzeuge, allein in (West)-Deutschland wurden im gleichen Zeitraum 415.000 Fahrzeuge verkauft. Die Mittelklasse selbst (4,60m Klasse, wie z.B. Passat) dagegen umfasste im Vergleichszeitraum nur 100.000 Exemplare in Deutschland und 370.000 in Europa. Betrachtet man rein diese Zahlen, so kann man die Aussage, diese Klasse sei "der Trend im Automobilmarkt der 90er Jahre" durchaus nachvollziehen.
VW wollte offenbar ebenso in dieser Klasse mitmischen. Wettbewerbsprodukte gab es ja genug: Der Volvo 460, den Lancia Dedra, Nissan Primera, Fiat Tempra, Peugeot 405, Toyota Carina und auch der Opel Vectra. Hierbei fällt schon auf, dass es zum Teil Fahrzeuge sind, welche von einem Kompakten abgeleitet wurden, aber auch etablierte Mittelklässler, wie der Vectra, der eigentlich in Konkurrenz zum Passat stand. Was hatte man selber im Programm? 1990 war das noch der Jetta, eine ca. 4,38m lange Stufenheckversion des Golf 2, der mittlerweile das Image eines Seniorenautos anhaftete.
VW VentoDas sollte sich ändern, schließlich wollte man ja diese Fahrzeugklasse aufmischen. Unter dem Motto "Frischer Wind in der Mittelklasse" stellte man 1992 der Öffentlichkeit den "Vento" vor. Obwohl es sich wieder um eine Stufenheckversion des Kompaktwagens Golf handelte, wähnte man sich dennoch souverän in der Mittelklasse. Der neue Name sollte für ein neues Image zweckdienlich sein, ebenso wie die vergrößerte Eigenständigkeit und Aufwertung gegenüber dem Golf. Anfangs plante man auf der Basis des Vento sogar eine Kombiversion, was jedoch letztendlich als Golf Kombiversion realisiert wurde. Die Spuren sieht man aber noch heute, wo der Kombi und die Stufenversion in einem Teilekatalog zusammengefasst wurden. Die Eigenständigkeit wurde rein äußerlich wieder mal mit der geänderten Front realisiert. So hielten Rechteckscheinwerfer, ein dazu angepasster Grill sowie Motorhaube und eine bulligerer Frontstoßstange Einzug. Am Heck bediente man sich dem Stil des Hauses, das Rückleuchtendesign wurde dem Sportcoupe Corrado angelehnt.
VW Vento InteriorAuch der Innenraum erfreute sich diverser Veränderungen. So wurde zu Beginn ein verändertes Armaturenbrett verbaut. Dieses ist deutlich rundlicher als das Golf III. Schalter und Luftdüsen sehen auf den ersten Blick gleich aus, sind es aber nicht. Optische Aufwertung erfuhr auch das Kombiinstrument mit gewölbten Zifferblättern und eigenständiger Schriftart, die an die Typographie der ehemaligen DDR-Verkehrszeichen angelehnt war. Aber auch die Sitze und die Türverkleidungen waren mit hochwertigeren Stoffen als die des Kompaktpedants bezogen. Einige nette Details wie z.B. die Ausstiegsbeleuchtung in den Türen, die beleuchteten Regulierungen der Luftdüsen, die abschließbare Rücklehne mit Mittelarmlehne und die hohe Mittelkonsole rundeten die Eigenständigkeit ab. Auch das Motorenangebot war gegenüber dem Golf etwas eingeschränkter. Motoren der 111er Baureihe (1,4l 60PS und 1,6l 75PS) bot man erst gar nicht an, der Basisbenziner leistete seine 75PS aus 1,8l Hubraum, ergänzend kam der 1,8l 90PS, der aus dem Golf GTI entnommene 2,0l 116PS 8V und auch das damalige Flaggschiff, der 2,8l VR6 mit 174PS. Bei den Diesel gab es zunächst nur Wirbelkammer-Triebwerke, turbolose 64PS und zwangsbeatmete 75PS. Später kamen die Direkteinspritzer "TDI" mit 90 und 110PS hinzu. Der Allradantrieb blieb dem Vento verwehrt, wie auch der "große GTI-Motor" (2,0l 16V mit 150PS). Auch die Zweitürervarianten, bekannt von den Vorgängern, wurden nicht offeriert.
Als erstes Fahrzeug dieser Klasse bot der Vento gegen Aufpreis von 1200DM die Front-Airbags an, welche später zur Serienausstattung gehörten und gegen Aufpreis mit Seitenairbags erweitert werden konnten. Auch der Sechszylindermotor war zu Beginn der Markteinführung in dieser Klasse ein Alleinstellungsmerkmal.
Doch Volkswagens Pläne gingen nicht auf. Zwar erreichte der Vento 1993 sogar Platz 16 der deutschen Zulassungsstatistiken, doch der erwartete Erfolg bleib zumindest in Europa aus. Jenseits des Atlantiks sah es dagegen anders aus: In den USA avancierte der "Jetta III" zum verkaufsstärksten Fahrzeug im VW-Portfolio. Auch der erhoffte Imagewechsel blieb im Heimatmarkt Deutschland aus: Zumeist präsentierten weinrote vierzylindrige GL-Versionen mitsamt älteren Besitzern das Fahrzeugmodell. Heutzutage ist der Vento aus dem profanen Alltagsgeschehen verschwunden, was nicht zuletzt auch an der hohen Rostanfälligkeit lag. Erstaunlicherweise finden sich selbst 18 Jahre nach Produktionsauslauf noch immer viele Fahrzeuge mit niedrigen Laufleistungen und in einem guten Zustand in den Fahrzeugbörsen.
Doch legen wir den Blick auf die damaligen Konkurrenten. Wie sieht es zum Beispiel beim Fiat Tempra aus?
Fiat Tempra (Urheber: EzenBoga WikimediaCommons / GNU-Lizenz)Der Tempra war die Limousine vom Kompaktmodell Tipo. Er wurde 1990 auf dem Markt eingeführt und hielt sich bis 1996 im Angebot, wo er durch den Marea abgelöst wurde. Mit einer Länge von 4,35m passt er perfekt in die "4,40m Klasse". 1991 wurde auch eine Kombiversion bereitgestellt. Auch der Tempra wurde an Front gegenüber dem Kompaktmodell verändert, am meisten augenfällig dürften die Kotflügel sein, welche zur Motorhaube gezogen wurden und die anderen Scheinwerfer. Das Benziner-Motorenangebot startet bei 70PS aus 1,4l Hubraum und endete bei 113PS aus 2,0 Hubraum. In einigen Ländern wurden auch zweitürige Versionen angeboten und es standen stärkere Benzinmotoren zur Verfügung. Obwohl Fiat im Croma den ersten Direkteinspritzer-Diesel realisierte, wurde der Tempra nur mit Wirbelkammermotoren versehen, die Auswahl reichte von 65PS – 90PS. Auch dieses Fahrzeug hatte einige nette Gadgets zu bieten, wie z.B. ein digitales Kombiinstrument in der SX-Version oder beleuchtete Lenkstockschalter.
In Deutschland war das Modell unerfolgreich, wohingegen in der Türkei das Fahrzeug unter Lizenzproduktion von Tofa? sich großer Beliebtheit erfreute. Im Alltag habe ich den Tempra schon lange nicht mehr gesehen, den letzten sah in 2011 in Rom. Die Modellreihe wurde zuletzt durch den Fiat Linea, welcher auf dem Fiat Punto fußt, vertreten.
Lancia Dedra (Urheber: Corvettec6r WikimediaCommons / GNU-Lizenz)Auch Konzerntochter Lancia bot ein vergleichbares Fahrzeug an: Den Dedra, dessen Kompakt"bruder" Delta hieß. 1989 auf dem Markt erschienen hielt sich dieser bis 2000 auf dem Markt. 1994 wurde das Modell um eine Kombivariante erweitert. Lancia verstand den Dedra als durchaus luxuriöse Alternative in dieser Fahrzeugklasse. So ist es nicht verwunderlich, dass ABS von Beginn an zur Serienausstattung gehörte, wie auch 4 Kopfstützen, 5 Gänge und Velourspolster. Auf Wunsch waren auch klassenunübliche Extras erhältlich, bspw. digitales Kombiinstrument, elektronisch geregeltes Fahrwerk, eine automatische Leuchtweitenregulierung. Auch Allradantrieb und ein Automatikgetriebe (Welches von Volkswagen stammte) waren lieferbar. Das Motorenangebot war umfangreich, allerdings gab es nur einen 90PS starken Diesel. Bei den Benzinern reichte die Auswahl von 75PS aus 1,6l bis hin zu satten 170 "Turbo-PS" aus einem 2,0l Vierzylinder in der Integrale-Version.
Der Markt in Deutschland gibt nicht mehr viele gebrauchte Dedras her, obwohl dieses Fahrzeug Lancia-typisch mit interessanten technischen Details glänzte. Ich kann mich auch nicht bewusst daran erinnern, wie oft man dieses Fahrzeug während seiner aktiven Bauzeit im Straßenverkehr antraf.
Komplett vergessen ist mittlerweile wohl auch der Volvo 460. Dieser ist die Stufenheckversion der 400er Serie. Seine "Brüder" sind das Schrägheckpedant 440 sowie das Coupe 480, welches sich optisch von den 440/460 Modellen total abhebt. Doch auch zwischen 440 und 460 gibt es einen kleinen Unterschied: Der 460 hat einen verchromten Kühlergrill.
Volvo 460 (Urheber: TRoadrunner11986 WikimediaCommons / GNU-Lizenz)Gebaut wurde der 460 von 1989 bis 1996 im DAF-Werk, welches später auch den Volvo S/V40 und den Mitsubishi Carisma produzierte. Mit 4,40m Länge passt auch der 460 in die hier thematisierte Fahrzeugklasse. Die Benziner basieren auf Renault-Konstruktionen, sind aber speziell für Volvo von Porsche verfeinert worden. Die Basis bildete anfangs ein katloser 80PS starker 1,7l Vergasermotor, den es in unterschiedlichen Leistungsstufen und auch mit Abgasreinigung gab. Auch ein Turbobenziner, welcher 120PS leistete, stand von Beginn an zu Verfügung. Das Motorenangebot wurde im Lauf der Produktion erweitert, so zogen auch 1,8l/90PS und 2,0l/102 & 110PS Triebwerke ein. Wer einen Diesel wollte konnte erst ab '93 auf seine kosten kommen, dann aber auch nur mit einer Version: 1,9 Turbo Wirbelkammer, 90PS.
Technisches Alleinstellungsmerkmal: Das Schubgliederbandgetriebe, ein stufenloses Getriebe welches man so in ansatzweise ähnlicher (Es wurde ein Keilriemen/Variomatik-Getriebe verbaut) Form auch in ehemaligen DAF-Pkws vorfand.
Wie die bisher vorgestellten Modelle war auch dem 460 hierzulande kein Erfolg beschieden.
Deutlich besser sah es hingegen bei den Modellen aus, welche nicht von Kompaktfahrzeugen abgeleitet wurden. Dies betrachte ich hier nicht, da sie doch eher Mittelklassefahrzeuge sind und keine "erweiterten Kompaktklässler". VW definierte sich selber diese Modelle als Wettbewerber zum Vento: - Peugeot 405 (Gebaut 1987-1996, Als Stufen- und Kombilimousine erhältlich, 4,41m) - Toyota Carina (Mehrere Generationen, 88-92 (4,38m) sowie 92-97 (4,45m) fallen hier in den Fokus. Gebaut als Stufen- und Fließheck, sowie als Kombi), - Nissan Primera ("P10", '90-'97, Stufen-/Schrägheck (4,40m) und Kombi (4,50m)) - Opel Vectra (Generation "A, 1988-1995, Stufen- und Schrägheck, Länge 4,35-4,43m)
Auch den Astra F "Classic", den Ford Orion '91, den Peugeot 306 Sedan, den Renault 19 "Chamade/Bellevue", Nissan Sunny N14 Stufenheck, den Civic EG/EH Stufenheck etc. lasse ich aus. Zum einen, weil bis auf letzterem (dem Civic), die Stufenversionen nicht in die "4,40m Klasse" eingeordnet werden können, zum anderen weil das sonst einfach den Artikel sprengt. Auch fehlt den genannte Modellen eine versuchte "Vereigenständigung" durch eine modifizierte Front.
Vergleichstest einiger der hier vorgestellten Fahrzeuge in einer niederländischen TV-Sendung, erscheinen ca. Anfang '92: |
Mon Feb 29 14:28:42 CET 2016 | Spurverbreiterung23335
Ich hatte mir im Oktober 2014 einen gebrauchten Vento gekauft. Bj. 92, 73.000 KM, TüV 7/15, für 900,- €. Da nur die beiden vorderen Kotflügel sehr verrostet waren, wurden beide gegen neue (mit Lackierung f. 220,- €) getauscht.
Neue Scheinwerfer Angeleyes, Heckleuchten, TüV, neue Vorderradbremse kplt. = 1.000,- €.
Somit habe ich ein rostfreies Auto für rd. 2.000,- €. Mit meinem Mercedes mußte ich öfter und mehr Geld bezahlen.
Mon Feb 29 17:35:34 CET 2016 | rpalmer
Völlig vergessen habe ich den ersten Toledo. Der passt auch perfekt in diese Fahrzeugkategorie hinein. Ist technisch ein Mischmasch aus Golf 2 und 3 und auch interessant, weil trotz Stufenheckoptik das Auto ein Fließheck ist.
Mon Feb 29 19:40:42 CET 2016 | ToledoDriver82
Richtig.....ein tolles Konzept und mein erstes Auto gewesen....mit unschlagbaren 550l Kofferraum
Mon Feb 29 20:07:53 CET 2016 | Standspurpirat51980
Der Vento hatte auch 550l und sah von den ganzen Mitbewerber (hoher Hintern) noch am modernsten aus.
Nicht zu vergessen: der Alfa 155!
Mon Feb 29 20:13:00 CET 2016 | British_Engineering
An die Aussage mit der "zentralen Mittelklasse" bei der Präsentation des Vento kann ich mich auch noch erinnern. Für mein Dafürhalten ist das vor allem Marketing-Sprech. Anders als Ford, Opel oder Renault mit seinen kompakten Stufenheck-Modellen fing beim Vento eben die Palette nicht bei 60PS aus 1,4 Litern Hubraum an, sondern erst eine Stufe darüber. Ein Grund dafür wird sicherlich das gegenüber dem Jetta höhere Fahrzeuggewicht und die größeren Abmessungen (bei nicht sooo viel mehr Innenraum) gewesen sein.
Ich mag den Vento wie auch seinen Vorgänger Jetta durchaus. War ein Auto, das viel zu sehr auf das Rentner-Bild verkürzt wahrgenommen wurde. Aber für mich war er auch stets näher an einem Ford Orion oder Opel Astra dran als an einem Peugeot 405 oder Opel Vectra. Die hatten doch einen idealen Sparrings-Partner im Passat. Der mochte hinten ja ein paar Zentimeter mehr Platz als Vectra oder 405 bieten, war aber letzten Endes einfach "normale Mittelklasse". Der Passat war damals noch nicht auf dem Premium-Trip. Einen Passat CL konnte man mit 75PS-Benziner oder 68PS-Diesel bekommen. Für mich ein sehr vernünftiges Mittelklasse-Auto. Nichts für die Nordschleife, aber gut genug für viele normale Familien- oder Firmen-Kilometer.
Noch zwei, drei Worte zu den Konkurrenten. Ich bin zwar Fiat-Freund, den Tempra mit seinem sehr hohen Heck empfinde ich aber als eine der unglücklichsten Kreationen der Turiner. Schön geht anders. Vor allem aber fielen die Tempras mit 1,6 bis 2 Liter-Benzinmotoren durch ihren gewaltigen Spritdurst auf. Das wurde auch in der Presse immer wieder kritisiert.
Den Volvo 460 habe ich zumindest in meiner Region als gar nicht so selten in Erinnerung. Klar, jetzt fast 20 Jahre nach Produktionsende gibt es kaum noch Fahrzeuge. Mein bester Freund fuhr eine Weile den Schrägheck-Bruder, Volvo 440. Gut ausgestatteter Wagen, gebraucht recht preiswert zu bekommen, meist zuverlässig. Im Innenraum aber sehr viel Geklapper und Geschepper und vor allem mit einem mörderischen Ölverbrauch gesegnet (Problem betraf wohl nur Teile der Baureihe).
Mon Feb 29 20:13:32 CET 2016 | scion
Schöner Artikel.
Selbst BMW E36/Audi 80 B3 sind nicht grösser. Später beim VW Bora, war der 3er sogar als Konkurrenz auserkoren.
Mon Feb 29 20:32:43 CET 2016 | CaptainFuture01
Der 460er von Volvo war ein gutes Auto.Mein Vater hatte damals einen 1,8er Vorfacelift in dunkelblau und hat diesen mit einem Facelift abgelöst....sollte auch ein 1,8er werden,sein Händler hatte bei der Neuwagenbestellung aber was verbockt und so wurde es ein Turbo.....in grünmetallic mit schwarzem Leder innen.....war der größte Fehlkauf,den er je gemacht hatte....
Die Karre hat natürlich aufgrund des Turbo gesoffen wie ein Loch und schwarzes Leder im Sommer war einfach nur scheiße heiß..... -_-
Nachfolger war dann im Jahre 96 ein roter S40 mit grauem Stoffinnenraum.Wieder ein 1,8....und der lief dann 13 Jahre und knapp 300tkm sorgenfrei.
Greetz
Cap
Mon Feb 29 20:36:41 CET 2016 | rpalmer
Wobei beim Seat Toledo durch die riesige Heckklappe und die "flexible" Hutablage das Volumen deutlich besser zu nutzen ist. Auch sperrige Gegenstände wie Röhrenfernseher, Waschmaschinen etc. können im Toledo transportiert werden, während sie bei Vento und Co. in den Anhänger geladen werden müssen.
Der Alfa 155 teilt sich die Plattform mit Lancia Dedra und Fiat Tempra. Der bekam erst später auf gleicher Plattform aufbauende "Kompaktbrüder".
Erschreckend auch wie dünn der Bestand an Fiat Tipos hierzulande geworden ist, woran liegts? Die Autos waren ja sogar teilverzinkt.
Ja das mit der Mittelklasse war so bisher auch nur von VW zu hören, wohlwissend zur Unterstützung des neuen angepeilten Images angewandt. Das höhere Gewicht resultiert aus der verbesserten Sicherheit des Fahrzeuges, der Golf 2 war in dieser Hinsicht katastrophal. Folkssam bewertete den Golf III/Vento selbst 2015 noch mit "20% sicherer als der Durchschnitt".
Der Premium-Trip bei Volkswagen begann mit dem Führungswechsel 1993/94, als ein Herr Piech mit aufs Parkett kam. Sieht man an Passat 3B, Golf IV etc.. Ab da wurde mir die Marke auch irgendwie unsympathisch.
Den Tempra empfinde ich von außen sogar als äußerst hübsch, vor allem das Fenster in der C-Säule sorgt für einen harmonischem Übergang zum Heck. Nur das kastige Armaturenbrett im Inneren sagt mir nicht unbedingt zu.
Mon Feb 29 22:46:22 CET 2016 | Turboschlumpf6
Tempra und Dedra hatten wir damals. Es waren wirklich gute Autos und haben keinen Ärger gemacht.
Tue Mar 01 08:42:47 CET 2016 | ToledoDriver82
Dafür hatte er aber nicht die große Kofferraumöffnung
So ist es...ich fand das Konzept sehr gut und ein Kombi vermisste man nicht wirklich....als Familienauto ideal weil neben Kinderwagen auch noch was anderes in den Kofferraum ging
Tue Mar 01 08:42:55 CET 2016 | pico24229
Ich finde die Autos alle gut, besonders natürlich die Italiener! Sehr schöne Autos und auch der Peugeot 405
Und wirklich selten und billig mittlerweile.
Tue Mar 01 09:04:21 CET 2016 | rpalmer
Bezogen auf den Preis sind die alle nicht mehr viel wert. Für rund 1000-2000€ lassen sich Fahrzeuge finden, welche nicht komplett aufgebraucht sind. Bei den Topversionen sieht es anders aus, die sind mittlerweile bei allen vom Markt weggefegt und verbastelt.
Naja typische Verbrauchsautos eben. Langsam werden aber selbst die jüngsten Exemplare 20 Jahre alt, vielleicht steigen die noch irgendwann in der Gunst der Käufer.
Tue Mar 01 09:11:53 CET 2016 | ToledoDriver82
Sollte der Rost und das "nicht pflegen" noch paar übrig gelassen haben
Tue Mar 01 09:50:18 CET 2016 | stahlwerk
...interessanter Artikel haste da in Deinem Blog wieder verfasst, Kompliment !
Gs, Steel
Tue Mar 01 11:46:34 CET 2016 | rpalmer
Danke für das Lob @stahlwerk. Freut mich, dass der Artikel gefällt, die Resonanz fiel zu Beginn eher sehr gering aus. Habe mich zu diesem Artikel entschlossen, da in den bekannten Young-/Oldtimerzeitschriften diesbezüglich einfach eine Vakanz vorherrscht. Zudem sind die hier thematisierten Modelle heutzutage keine Alltagserscheinungen mehr. Auch der damals richtig gut verkaufte Vectra A ist nicht mehr tagtäglich zu sehen, die wurden ebenso vom Gammel dahingerafft.
@ ToledoDriver:
Speziell bei Toledo und Vento gibt es noch richtig viele, bei den anderen ist das Angebot deutlich dünner. Wirklich gesucht sind die Kisten nicht, da findet man eher durch Zufall mal ein schönes Exemplar.
Immerhin scheint der VW von den allen noch am erfolgreichsten gewesen zu sein, 1,4 Millionen Stück wurden in Wolfsburg, Mexiko und Südafrika gebaut.
Tue Mar 01 12:16:10 CET 2016 | ToledoDriver82
Jein....mein letztes FL Modell sah auch super aus,gab nix auszusetzen....bis der originale Unterbodenschutz runter war.
Wenn noch mal 1L dann wirklich nur in einem sehr guten Zustand...gerne auch wie auf dem Bild
(1989 mal aufgerufen)
Tue Mar 01 12:23:26 CET 2016 | rpalmer
Wenn man den im top-Zustand findet @ToledoDriver82 und auch @Syltsturm so würde ich gleich Vorsorge betreiben: Dreck hinter den Radhausschalen rauswaschen, fluidfilm reinballern. Ebenso auf dem Tankrohr, im Radkasten, da sammelt sich auch Dreck. Genauso die Endspitzen der Seitenwand hinten. Schweller volllaufen mit Fett, alle stopfen raus und durch neue mit reichlich Fett ersetzen. Der Toledo hat exakt die gleichen Schwachstellen wie der Vento, was Schade ist. Von der technischen Seite sind die Kisten absolut robust.
Ist das so ein GFK-Aufsatz für die Heckklappe um den Wagen zum Kombi umzubauen? Das gabs für den Volvo 440 auch.
Tue Mar 01 12:27:49 CET 2016 | ToledoDriver82
Wenn,würde ich es heute auch so machen....nur das dürfte eben nicht so einfach werden..möglich ist es sicherlich.
Jup,kostete damals um die 2500DM,ist in Deutschland aber eher selten,befestigt wurde es an den original Punkten der Heckklappe,für die Heckklappe selber baute man die originale um
Tue Mar 01 13:20:14 CET 2016 | scion
Dodge Neon und Oldsmobile Alero sind noch 2 Vertreter dieser Klasse, die auch bei uns vertrieben wurden. Die waren von anfang an schon selten.
Hyundai Lantra, Kia Sephia und Daewoo Nexia sieht man auch keine mehr.
Tue Mar 01 13:31:34 CET 2016 | Goify
Toller Artikel über mittlerwweile fast schon vergessene Fahrzeuge. Die Fahrzeugklasse lebt meiner Meinung nach im Skoda Octavia als Limousine weiter, auch wenn der Combi der weitaus erfolgreichere von beiden ist.
Der aktuelle VW Jetta, die Audi A3 Limousine oder der Mercedes CLA sind zwar auch in dieser Klasse angesiedelt, jedoch sehr selten im Vergleich zum Vento in den 90ern. Limos sind irgendwie eben bei uns in Deutschland ziemlich unbeliebt, was ich nicht ganz nachvollziehen kann.
Tue Mar 01 16:35:17 CET 2016 | gaston73
Der 1,6er mit 75PS im Vento ist meines Wissens ein 827er, oder? 111er waren doch nur die kleinen bis 1,4 Liter...
Einen Jetta II hatte ich selbst mal. Extrem bieder, aber sehr geräumig und zuverlässig. Allerdings sind 2 Türen und Stufenheck doch ziemlich unpraktisch bei sperrigem Gut.
Ein Zwitterwesen ist irgendwie auch der Peugeot 309. Kein Steilheck, aber auch kein echtes Stufenheck. Nur die große Heckscheibe machte ein Fließheck aus ihm. Wenn man sich die wegdenkt, sieht er aber aus, wie ein Stufenheck. Technisch eng verwandt mit dem 205. So richtig oft gab's den aber sowieso nicht.
Tue Mar 01 19:09:36 CET 2016 | rpalmer
75PS wurden beim Vento stets aus 1,8l Hubraum erzeugt. 111er ist auch der 1,6l 75PS, erkennbar am Zündverteiler welcher von der Nockenwelle angetrieben wird, der Krümmer ist vorn und der Motor insgesamt leicht nach vorne geneigt.
An den Chrysler/Dodge Neon kann ich mich erinnern, der sah zum Zeitpunkt seiner Einführung durchaus gewagt aus. Als Importfahrzeuge hatten die es sowieso besonders schwer hierzulande.
Tue Mar 01 21:59:09 CET 2016 | rpalmer
Ja, der Octavia ist da durchaus ein Vertreter. Der Skoda Rapid und der Seat Toledo IV auch, die sind ja sogar etwas kompakter als der Octavia.
Tue Mar 01 22:05:18 CET 2016 | ToledoDriver82
Wobei der aktuelle Toledo mir viel besser gefällt wie sein Vorgänger....einzig an der Motorenauswahl müssten sie noch was machen
Wed Mar 02 09:22:03 CET 2016 | scion
Heute gehören auch der Fiat Linea, Peugeot 301 und Citroën C-Elysee dazu.
In den USA gibt es nahezu jeden uns bekannten Klein-u. Kompaktwagen als Stufenheck. Ob Toyota Yaris/Corolla, Kia Forte, Chevrolet Sonic/Cruze oder auch die Ford Fiesta/Focus
Wed Mar 02 09:50:29 CET 2016 | rpalmer
Bis auf den Linea gibts die alle aber leider nicht bei uns. Fiat holt aber nach und hat den Tipo wiederbelebt. Eine ganz Modellfamilie gibt es, Limousine, Kombi und das Steilheck. Der Corolla ist ebenso zurückgekehrt, hat aber null Nachfrage.
Den aktuellen Focus als STH gabs mal bei seiner Einführung beim Ford-Händler, ebenso den Astra J STH. Die Karren sind aber schon so riesig, die haben nichts mit der Kompaktheit der hier vorgestellten Modelle mehr gemeinsam. 4,40m ist schon der ausgelaufene Astra groß gewesen, der neue Fiat Tipo STH kommt auf 4,54m... das war früher ein Passat. Ja, alles ist größer geworden und im Vergleich zu der heutigen Mittelklasse sind die noch kompakt.
Ums mit den Worten der VW Presseinfo zu sagen... "Mit seinen 4,38m geht der neue Vento dabei keineswegs verschwenderisch mit dem Verkehrsraum um"
Genau die gleiche Größe hatte auch der Jetta II, der 1er dagegen war noch zarte 4,20m lang. Der Nachfolger Bora misst 4,39m, beim Jetta V explodierte das ganze wieder: 4,55m... und der aktuelle bringts auf 4,64m
Wed Mar 02 09:54:58 CET 2016 | Goify
Der aktuelle Jetta ist so lang wie die lang gewordene C-Klasse? Hui, hätte ich nicht gedacht.
Wed Mar 02 22:39:21 CET 2016 | GT-Liebhaber
Ich fahre auch immer noch ´ne Rentnerbude - Vectra B CC(Fließheck) 2l16V Automatic in titaniumsilber(Gold) und kann mir als Nachfolger sehr gut einen Octavia als Limousine vorstellen. Das ist so ziemlich genau die Weiterführung meines jetzigen fahrbaren Untersatzes... Und durch das Fließheck sind die echt praktisch.
Vento kenne ich vom Regelmäßigen Mitfahren beim LAG von Mutter´s. Der hat nen Neuwagen Vento Direkt 92 gekauft, unidunkelblau, Diesel(weiß nicht mehr welchen), Veloursitze, keine eFH, aber ZV. Wir als Kinder fanden den damals riesig gegen den Trabi von Mutters und sehr luxoriös. Der fuhr den bis etwa 2000, danach kam ein Passat 3B Limo 1.9TDI in Unidunkelblau und aktuell fährt er nen 2.2DTI Vectra C GTS(Fließheck) in ultrablaumetallic.
Wed Mar 02 22:44:01 CET 2016 | kat2
Der Octavia (1U) ist übrigens auch der Nachfolger des Toledo I, weil der Erstentwurf für den Octavia "zu italienisch" war (das fand jedenfalls Václav Klaus und dann auch F. Piech). So wurde daraus der Toledo II, der aber ohne die große Heckklappe gegenüber dem Octavia im Nachteil war.
Wed Mar 02 22:50:35 CET 2016 | ToledoDriver82
Richtig und im nachhinein läutete er das Ende der guten Verkaufszahlen ein,viele wechselten zu Skoda,Generation drei verkaufte sich kaum noch
Thu Mar 03 05:55:39 CET 2016 | scion
Ich fand den Toledo II sehr schick, außen schöner als meinen Bora.
Dann holen sie einen ital. Meisterdesigner und herauskam der gruselige Toledo III.
Wenn man mal nach USA reist, ist der Bora/Jetta IV das meist verbreitetste VW-Modell. Hinundwieder sah man einen Beetle oder Jetta V, aber Jetta IV gefühlt in allen Gegenden. Toyota Camry oder Nissan Altima gibt es aber weitaus mehr. Auch Kia Optima oder Hyundai Elantra und auch alle, als Hybrid Modelle.
Thu Mar 03 06:54:24 CET 2016 | ToledoDriver82
Der 1M war aber eben kein Fließheck mehr,nur noch ein unpraktisches Stufenheck wie andere auch...viele suchten da eine alternative,die man eben bei Skoda fand
Thu Mar 03 17:42:47 CET 2016 | rpalmer
Die dritte Generation Toledo habe ich nie verstanden. Mir kam das "Ding" auch nicht sonderlich erfolgreich vor.
Thu Mar 03 17:46:26 CET 2016 | ToledoDriver82
Dann steh ich ja schon mal nicht alleine da ich glaube es reichen beide Hände aus um ab zuzählen wie viele ich in meinem Leben gesehen habe...die Verkaufszahlen waren aber wirklich nicht so hoch,zumindestens in Deutschland
Thu Mar 03 17:52:28 CET 2016 | Goify
Vor allem sieht der Laie nicht mal den Unterschied zwischen Altea und Toledo, sofern man sich mal dieses komische angedeutete Stufenheck wegdenkt.
Thu Mar 03 18:45:09 CET 2016 | kat2
Zu diesem Design kann man ja nur "bizarr" sagen - wie zu vielen anderen aktuellen Autos auch.
Der Toledo II hat aber auch mir sehr gut gefallen. Das Design kam übrigens auch von einem Italiener: Giugiaro. Hat er nicht schlecht gemacht...
Thu Mar 03 19:31:45 CET 2016 | GT-Liebhaber
Leon/Toledo II waren optisch sehr schöne Autos. Deutlich ansprechender als Golf IV und innen näher am Audi als am VW.
Toledo III/Altea geht gar nicht. Leon gerade so noch... Der ganz aktuelle hingegen wäre mir auch wieder was.
Einen VW würde ich hingegen nie kaufen.
Thu Mar 03 20:50:49 CET 2016 | emil2267
das schönste seat stufenheck war der exeo,der besser gut kopiertals schlecht selbst gemacht war
http://autoback.ru/wp-content/uploads/2012/06/Seat-Exeo_4.jpg
ähnlich isses auch mit dem aktuellen toledo,der technische basismix aus skoda fabia & roomster macht halt allerdings so gar nix her
der unterschied zwischen altea & dem krüppeligen toledo is der,dass der (zumindest kurze) altea nach was aussehen kann
http://img.infocoches.com/.../seat_2006-Altea-FR-039_4.jpg
http://img.infocoches.com/.../seat_2006-Altea-FR-002_4.jpg
so im nachgang fällt mir auf,dass die alten kleinen stufenheck gar nicht soooo schön waren,grad die italiener hatte ich bisschen anders in erinnerung
nicht mal mehr die alten toledo,wobei ich die zweite generation & die dritte sowieso echt tranig fand
bleibt für mich nur der vento,als GT macht der schon was her & als VR6 sowieso
ps.: zwei hab ich noch
der alfa 155is mir hier schon fast zu gross,aber der kleine flitzer 33 passt perfekt
zum nachfolger sag ich lieber nix
viele autos haben ja schöne namen & sehen dann nach nix aus,bei dem kandidaten hier wurde aber alles richtig gemacht
http://www.free-time.ru/auto/foto/chrsn01.jpg
Thu Mar 03 21:19:13 CET 2016 | rpalmer
Ich konnte heute neben einem zeitgenössischem Wettbewerber parken, Primera P10. Alltäglich sind die auch nicht mehr. Eigentlich doch keiner der aufgeführten Wägen.
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