Wed Mar 18 12:45:24 CET 2020 | Schlawiner98 | Kommentare (20)
Es war November 2014. Ich war zarte 16 Jahre jung, aber schon sehr aktiv auf Motor-Talk unterwegs. Damals stellte ich euch die Neuanschaffung meines Vaters in einem Artikel vor. Einen BMW 325d der Baureihe E90. Jetzt, fünfeinhalb Jahre später, folgt nun das Revival. Wie es dazu kam?
FrontDer Hintergrund
Seit über fünf Jahren verrichtet der 3er nun schon klaglos seinen Dienst und chauffiert meinen Vater täglich 90 Kilometer weit zwischen Wohnort und Arbeitsplatz hin und her. So sammelte der BMW gut 130.000 Kilometer in dieser Zeit. Fünf Jahre, so lange fuhr mein Vater zuvor noch kein Auto. Doch nun war es an der Zeit, nach etwas neuem Ausschau zu halten. Nach kurzer Recherche standen zwei mögliche Kandidaten fest: Volkswagen Golf Alltrack oder Seat Leon Xperience. Schlussendlich wurde es ein Leon Xperience als 2.0 TDI.
Der Familienrat tagte. Der BMW sollte nun eigentlich verkauft werden. Da in mir ohnehin die Idee wuchs, auf einen Diesel umzusteigen, fiel die Entscheidung relativ schnell: Ich übernehme den BMW und verkaufe dafür schweren Herzens den Saab. (Dieser steht momentan noch zum Verkauf. Bei Interesse - gern Nachricht an mich)
Harte Fakten
Der 325d ist ein 2007er Baujahr und ist bisher 222.000 Kilometer gerannt. Der Dreiliter-Reihensechszylinder leistet 197 PS und hat ein dieseliges Drehmoment von 400 NM. Zur Ausstattung zählen Automatik, Xenonscheinwerfer, Sitzheizung, Tempomat, Regensensor und die tolle schwenkbare Anhängerkupplung. Zudem übernehme ich das Auto 8-fach frisch bereift: Sommer 18" Dunlop SportMaxx RT2, Winter 17" Dunlop Winter Sport 5. In ca. 5.000 km steht die nächste Inspektion an. Wenn die Sonne wieder höher steht, werde ich den Lack maschinell polieren und die pflegeintensive hellgraue Stoffpolsterung reinigen. Im September muss die Hauptuntersuchung erneuert werden. Wenn es dort keine Beanstandungen gibt, steht einer Haltedauer von weiteren zwei Jahren eigentlich nichts mehr im Wege.
Einen Nachteil hat es allerdings: Ich habe überhaupt nicht das Gefühl, ein neues Auto zu fahren. Alles ist bereits bekannt und hinreichend erprobt. Aber so weiß ich wenigstens, worauf ich mich einlasse. Ich freue mich, einen kultivierten und kraftvollen Alltagsbegleiter zu haben, mit dem ich nur noch ca. 20 mal im Jahr die Tankstelle ansteuern muss.
Ich halte euch auf dem Laufenden. Euer Schlawiner. |
Wed Mar 18 12:50:10 CET 2020 | ToledoDriver82
Oh,der schöne Saab muss gehen,das ist aber schade. Aber ok,wenn das Fahrprofil sich ändert,bleibt nur viel Freude mit dem neuen Alten
Wed Mar 18 12:50:32 CET 2020 | Trottel2011
Gratus zum neuen alten neuen alten Wagen
Wed Mar 18 12:57:40 CET 2020 | Schlawiner98
Danke. So wirklich geändert hat sich das Fahrprofil gar nicht. Ich werde weiterhin meine 15-20.000 Kilometer jährlich fahren. Allerdings waren bei den Autos, die mich gereizt hätten, die Diesel meist ca. 2.000 Euro günstiger in der Anschaffung
Wed Mar 18 13:02:01 CET 2020 | ToledoDriver82
Also sollte so oder so was neues her? Gut,dann ist das natürlich optimal,ähnlich wie bei mir als ich den Octavia meiner Eltern übernommen hatte als sie ein neues Auto gekauft haben.
Wed Mar 18 13:15:36 CET 2020 | nick_rs
Ach, das mit dem nicht vorhandenen Gefühl eines „neuen Fahrzeugs“ kenne ich zu gut. Sowohl der Wechsel vom Saab 9-3 Diesel auf den 9-5 Aero als auch der Wechsel von kurzen 124er auf den langen gaben trotz signifikanter Änderungen nicht das Gefühl, dass man ein konkret anderes Auto fährt. Bei beiden Fahrzeugwechsel blieben die Außenfarben identisch, Schlüssel, Lenkrad, Tasten und viele Teile des Cockpits sind ähnlich. Trotz der komplett unterschiedlicher Motorisierungen hat man sich da sehr schnell dran gewöhnt.
Wed Mar 18 14:17:12 CET 2020 | PIPD black
Dann mal weiterhin gute und günstige Fahrt.
Hoffentlich bleiben dir teure Reparaturen erspart.
220 tkm ist eigentlich für mich eine Marke, wo ich kein Auto mehr übernehmen sondern eher abstoßen würde bzw. abgestoßen habe. Zuviel anfallende Arbeiten. Wie sieht's bei diesem Gefährt mit der Reparaturhistorie aus?
Was wurde gemacht? Was steht an?
Mir fallen da so Dinge ein wie: Xenonbrenner, Kupplung, Fahrwerk, Steuerkette?
Wed Mar 18 17:13:17 CET 2020 | el lucero orgulloso
Ein Satz hochwertiger Xenonbrenner kostet keine 100,-€, der Tausch ist zwar nicht ganz trivial, aber dank einer leicht auffindbaren, guten Anleitung im Internet auch kein riesiger Akt.
Eine Kupplung wird man bei einem Auto mit Automatikgetriebe vergebens suchen, was natürlich dennoch andere Wartungsmaßnahmen am Getriebe nicht ausschließt.
Ansonsten denke ich generell, dass die Entscheidung wohlüberlegt war – aber vielleicht waren ja gerade bereits erfolgte Reparaturen ein Argument für das Behalten des E90.
Aber Schlawi, warum willst du denn die Stoffpolsterung reinigen?
Ich dachte, (nachgerüstetes) Leder gehört zur obligatorischen Grundausstattung?
Glückwunsch auf jeden Fall zu dem Bayer, möge er dich zuverlässig und sicher bewegen!
Wed Mar 18 17:59:17 CET 2020 | Schlawiner98
Der Wagen hat vor wenigen Tausend km neue Glühkerzen bekommen und bei etwa 200 tkm wurde eine Getriebespülung durchgeführt. Ansonsten steckt man nicht drin, kommen kann immer irgendetwas.
Thema Leder: Ich hätte nichts dagegen, eine Lederausstattung nachzurüsten. Allerdings ist Leder ohne Sportsitze ein No-Go beim E90, da viel zu rutschig. Und graue Leder-Sportsitze sind seeeehr selten zu bekommen, noch seltener im brauchbaren Zustand. Wenn sie dann noch Sitzheizung haben sollen, ist es schon nahezu unmöglich.
Auf eine andere Farbe werde ich keinesfalls umrüsten, da es einfach mit zu viel Arbeit verbunden ist, Teppich, Türtafeln, den unteren Teil des Armaturenbretts und sämtliche Plastikteile auszutauschen.
Wed Mar 18 18:29:22 CET 2020 | PIPD black
@el lucero orgulloso
OK, das mit der Kupplung war dann Quatsch, aber auch eine Automatik hat Kupplungscheiben, haben Abrieb und verschleißen mit der Zeit. Eine Spülung beseitigt „nur“ die Schwebstoffe und spült eben mal das System. Den Verschleiß behebt es nicht.
Was das Wechseln von Xenonbrennern geht: kommt darauf an, was man sich zutraut und bewerkstelligen kann. Da kann ich unseren Schlawiner nicht beurteilen. Am Passat war es nicht so einfach und eine Werkstatt hätte damals locker fluffig nen hohen 3stelligen Betrag dafür aufgerufen.
Glühkerzen ist jetzt nicht unbedingt eine existenzbedrohende Reparatur.
Aber wie du schon sagst: man steckt nicht drin. Ich wünsch dir viel Glück, bin aber eher bei deinem Papa. War er eigentlich davon angetan, dass du das Auto übernimmst?
Wed Mar 18 18:40:12 CET 2020 | Schlawiner98
Wäre er davon nicht angetan gewesen, hätte er es mir wohl kaum angeboten
Wed Mar 18 19:01:28 CET 2020 | PIPD black
Kann ja sein, dass du ihn bequasselt hast.
Wed Mar 18 20:35:58 CET 2020 | Standspurpirat135679
Ich würde mir angesichts des Kilometerstandes keine großen Sorgen machen. Man kann immer Pech haben, aber ich habe schon mehrere Autos ohne große Reparaturen in den Bereich um 300.000km gefahren. DPF, AGR...sowas könnte kommen, aber auch dafür gibt es günstige Lösungen.
Wed Mar 18 21:41:47 CET 2020 | Goify
Nich schlecht so ein E90. Quasi der direkte Konkurrent zu meinem W204. Mich wundert nur das vergleichsweise niedrige Drehmoment. Andererseits hält er so vielleicht auch länger.
Mein W204 bleibt wegen der Lieferschwierigkeiten bei VW sicherlich noch bis Herbst bei mir.
Bekommst du für den Saab noch halbwegs gutes Geld - gerade jetzt?
Wed Mar 18 21:59:16 CET 2020 | Schlawiner98
Das Drehmoment ist zwar vergleichsweise niedrig, liegt dafür aber für einen Diesel auf einem recht breiten Drehzahlband an.
Der Saab ist zum fairen Preis inseriert. Zur Zeit dürfte es nicht besonders einfach sein, viele Menschen haben andere Sorgen als einen Autokauf. Aber es kommt auch eine Zeit nach Corona.
Thu Mar 19 19:58:13 CET 2020 | HerrLehmann
Ich sach mal so... Mein Fall ist so ein E 90 nicht. Da ist der Saab ein anderes Statement. Zumal ich im Bekanntenkreis mehrere E90 / 93 Nutzer kenne, die schon einiges investieren mussten.
Der Vorteil ist natürlich das Du den Wagen mit der Vorgeschichte kennst. Die Injektioren sollte man km Auge behalten.
Bassd scho ;-)
Fri Mar 20 09:56:52 CET 2020 | pico24229
das kann ich gut nachvollziehen.
Aber auf jeden Fall eine clevere und auch sehr schöne Anschaffung.
Im Nachhinein würde ich sehr gerne eines der ehemaligen Familienautos fahren.
Wusste gar nicht dass der 325d zwei Endrohre hat.
Aber von 325d auf seat leon, das ist auch hart (meiner Meinung nach).
Ich würde noch die Interieurleisten in Holz tauschen oder schwarz glänzend folieren, dann wirkt das Interieur ein bisschen hochwertiger und spannender.
Fri Mar 20 10:07:59 CET 2020 | pico24229
Das sehe ich ganz anders. Diese Grenze kann man schon bei 30.000km setzen, danach gibt es generell immer Teile die ausgetauscht werden müssen. Wenn man ein Auto mit 100.000 oder 500.000km kauft kann es sein dass gerade erst die Teile getauscht wurden oder recht schnell defekte auftreten.
Deutlich wichtiger als die Laufleistung finde ich ist das Alter. Gummis etc. werden spröde...
Wenn ich ein Vielfahrer Auto was zwei Jahre alt ist und 200.000km gelaufen hat, dann gehe ich davon aus dass ich dem Wagen zu 100% vertrauen kann.
Bei einem Auto was 15 Jahre alt ist und nur 60.000km gelaufen kann da alles mit sein.
-So denke ich.
Ich habe mir Anfang des Jahres ein Auto mit 430.000km gekauft.
Mein Alltagsauto hat 402000km gelaufen und ist von 1997. Brauchte es vor allem die letzten 2 Jahre für 800km wöchentlich und habe auch keine Lust meine Freizeit in Werkstätten zu verbringen. -Kein Problem mit dem Wagen
Fri Mar 20 10:21:42 CET 2020 | PIPD black
Ich habe mit meinen VWs und auch dem Fiesta bislang keine großen oder teuren Reparaturen gehabt. Passat und Caddy waren 11 und 10 Jahre bei uns, hatten 211 und 180 tkm gelaufen, der Fiesta wird dieses Jahr 8 und aktuell knapp über 150 tkm auf der Uhr.
Beim Passat war einiges hin, was da repariert werden mußte, beim Caddy stand der DPF an.
Jeder hat da so seine Erfahrungen. Aus meinen heraus kam eben auch die Frage, was an dem BMW schon gemacht worden ist. Bisher nur Kleinigkeiten. Bedeutet: größere Investitionen KÖNNEN anstehen. Und bei der Laufleistung kann oder sollte man auch mal über neue Stoßdämpfer nachdenken, wenn da noch nix gemacht wurde......nur mal so als Beispiel.
Fri Mar 20 10:29:42 CET 2020 | Goify
Oft ist nach 200.000 km das gesamte Fahrwerk zwar noch HU-tauglich, aber trotzdem weit weg vom damaligen Neuzustand. Da entscheidet einfach der persönliche Anspruch.
Sun Mar 29 18:09:39 CEST 2020 | Hakuna Matata
Allzeit gute Fahrt!
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