Fri Nov 21 17:50:35 CET 2014 | Schlawiner98 | Kommentare (16)
Die Stammleser dürften sich noch an meinen letzten Artikel erinnern, den ich anlässlich des C-Klassen-Verkaufs veröffentlicht habe. Damals spannte ich euch noch ein wenige auf die Folter. Jetzt ist es raus: Das neue Familienauto ist ein BMW 325d der Baureihe E90.
Der Kauf
Eigentlich hat es ganz harmlos angefangen: Ich hatte mit meinem Vater ausgehandelt, dass er in den Herbstferien ein Auto mit mir besichtigt. Da wir uns in letzter Zeit viele Benze angesehen haben, wollte ich mal ein Konkurrenzprodukt ansehen. Die Wahl fiel dabei auf einen BMW 525d Touring (E61) aus 2010 mit stolzen 180.000 Kilometern. Die Ausstattungsliste war lang und beinhaltete unter anderem cognacfarbenes Vollleder, das Navigationssystem Professional, ein Panoramaglasdach und natürlich alles, was "normale" Autos in der Serienausstattung an Bord haben, unser S204 allerdings nicht. Vom Motor und der tollen Automatik waren sowohl mein Dad als auch ich wahrlich begeistert. Bereits aus dem Drehzahlkeller sorgte er für ordentlich Druck, die Schaltvorgänge liefen butterweich und zügig. Die Unentschlossenheit der Mercedes-Automatik war hier in keinster Weise zu verspüren. Was uns jedoch Distanz wahren ließ, war der bereits erwähnte Kilometerstand. Mein Vater hat seine Autos bisher meist bei 100.000 Kilometern verkauft (dass das ein reines Geldverbrennen ist, weiß auch er) und sollte jetzt ein Auto mit fast der doppelten Laufleistung kaufen? No way! Was blieb war die Erinnerung an die Souveränität des Reihensechszylinders.
Wochen später, ich bei meiner Lieblingsbeschäftigung, der Fahrzeugsuche auf mobile.de, entdeckte ein interessantes Angebot: BMW 325d E90 mit Automatik aus 2007; 89.000 Kilometer gelaufen; ausgestattet mit Sitzheizung, Xenon-Scheinwerfern, Regensensor und schwenkbarer Anhängerkupplung. Vor lauter Entzückung konnte ich einfach nicht widerstehen und musste sofort meinen Vater rufen. Der war auch sofort Feuer und Flamme.
Unter falschem Vorwand wurde dann am Wochenende ein Familienausflug nach Rostock unternommen. Während meine Mutter sich über die Möwen, Fischbrötchen und Drachenflieger freute, wurden mein Vater und ich immer ungeduldiger. Nachdem nun auch noch jeder von uns ein dänisches Softeis verzehrt hatte und wir beschlossen, Warnemünde zu verlassen, schlug das kleine Schlawiner-Herz nochmals schneller. Also mit der C-Klasse raus aus dem schönen Strandviertel, durch die Innenstadt und rein ins Industriegebiet. Meine Mutter auf dem Beifahrersitz hatte schon Fragezeichen in den Augen und auf den Lippen, blieb aber ruhig...Bis wir dann auf den Hof eines Gebrauchtwagenhändlers einbogen. Wie bitte? Was? Naja, für Erklärungen war jetzt keine Zeit mehr, wir konnten nicht anders als durch die geparkten Fahrzeuge zu pirschen, auf der Suche nach dem, was wir suchten. Auf dem Hof war ein E90, ein silberner 318i mit Schaltgetriebe. Nein, den wollten wir nicht sehen. Vom großen Diesel war keine Spur. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie auf der Heimfahrt die Gesichtsausdrücke waren: Meine Mutter freudestrahlend, mein Vater und ich ein wenig ungläubig bis enttäuscht.
Am nächsten Tag empfing ich in der Schule eine SMS: Er hat ihn noch, stand in der Aufbereitung. Das Spiel begann von neuem. Es wurde ein Termin zur Probefahrt für den nächsten Donnerstag vereinbart. Die Zeit dazwischen war einfach nur unbeschreiblich lang!
Es wurde Donnerstag und mein Vater holte mich von der Schule ab und wir machten uns auf den Weg nach Rostock. Die folgenden Bilder sind auf dem Hof des Händlers und auf der Probefahrt entstanden.
Nun waren die beiden Herren des Hauses restlos begeistert, die Verträge wurden sofort unterschrieben. Es handelte sich quasi um einen 1:1-Tausch mit der C-Klasse. Ausgehandelt wurde noch die Behebung einiger kleiner Lackmängel sowie die Beseitigung zweier Kastanien-Dellen im Dach sowie die Zugabe eines Satzes Winterräder.
Die Abholung legten wir auf den nächsten Samstag. Es folgte eine nicht enden wollende Woche, bis dann endlich Samstag war. Am selben Tag setzten wir meinen Cousin noch bei Mercedes-Benz Rostock ab, wo er sich seinen Smart ForTwo abholen wollte. Darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen, es soll schließlich wieder zum BMW gehen!
Beim Händler angekommen dann der große Schreck: Die montierten Alufelgen gefielen weder meinem Vater noch mir. Trotzdem namen wir den Wagen mit, war ja schließlich gekauft und der Händler kann ja auch nichts dafür, dass er unseren Geschmack nicht getroffen hat (ja, so sozial sind wir).
Ärgernis Räder
Nach einer sehr entspannenden Heimfahrt kam das Böse in Gestalt der Alufelgen beim Aussteigen wieder. Woar (Schauer über Rücken treib)! Nun ja, Schwamm drüber, soll ja nur für den Winter sein. Wer hat schon Winterräder auf 17-Zoll großen Alus? Das war so unser Trost.
Also widmeten wir uns den schönen Dingen des Lebens und luden die Sommerräder aus. Doch schon folgte der nächste Schock: Die Reifen waren völlig abgewrackt, zerfetzt... Hatte mein Vater das nicht gesehen? Scheinbar nicht. Er hat sich bei der Fahrzeugbesichtigung nur über die schönen Felgen gefreut und nicht auf die Reifen geachtet, ich hatte derweil die Karosserie auf optische Mängel untersucht. Das habe ich noch genau in Erinnerung. Jedenfalls wurde alles aufgenommen und der Händler kontaktiert. Diese Sache war ihm sichtlich peinlich, es handelte sich wohl um ein Kommunikationsproblem: Er hatte das Auto beim Ankauf nicht vollständig gecheckt (ist eben auch nicht fehlerfrei, wie seine Kunden). Dem Schlosser ist der schlechte Zustand der Reifen zwar aufgefallen, meinte aber, es wäre so abgesprochen gewesen und legte sie in den BMW. Wir einigten uns so, dass er uns einen neuen Satz Winterreifen zuschickte, der mittlerweile auf den originalen Felgen montiert ist. Jetzt sieht er auch im Winter schön aus. Für den Sommer haben wir bereits neue Felgen via Ebay geordert. Dafür müssen nur noch Reifen bestellt werden. Was bleibt, ist der andere Radsatz...
Das sind die Geschichten, die ich bis jetzt erzählen kann. Es werden sicherlich noch einige folgen.
Ich hoffe, der Artikel hat euch gefallen.
Es grüßt euch Schlawiner |
Fri Nov 21 17:54:20 CET 2014 | MB Dieselmaster
Schönes Auto, viel Freude damit! Allzeit eine gute Fahrt und immer ausreichend Luft um das Fahrzeug!
Fri Nov 21 17:56:51 CET 2014 | Schlawiner98
Gebe ich weiter, danke
Fri Nov 21 18:02:03 CET 2014 | HeinzHeM
Nee, die Felgen gehen aber mal gar nicht. Nicht mal im dunklen grünen Wald
Die wirken an dem schönen BMW wie ein Dosenbier zum Fünf Gänge Menü.
Fri Nov 21 18:07:55 CET 2014 | Schlawiner98
Ja Heinz, so kann man das umschreiben. Liegen ja auch mittlerweile demontiert in der Garage.
Fri Nov 21 18:20:30 CET 2014 | legooldie
Ich schließe mich den beiden anderen an,es ist ein schönes Fahrzeug.Bis auf die Felgen.Sonst alles richtig gemacht.Glückwunsch!
Fri Nov 21 18:51:30 CET 2014 | Schattenparker47314
Guten Flug damit, schrott + gebührenfrei.
Fri Nov 21 18:52:41 CET 2014 | Schlawiner98
Danke euch
Fri Nov 21 19:56:56 CET 2014 | K12B
Schönes Auto.
Allerdings muss ich zugeben, dass mir der Benz besser gefallen hat.
Fri Nov 21 19:58:21 CET 2014 | Schlawiner98
Ja, vom Design her war der Benz einfach moderner. Aber manchmal gibt es andere, entscheidendere Dinge bei einem Auto
Sat Nov 22 15:23:15 CET 2014 | Schattenparker50835
Schönes Auto mit tollem Motor.
Beim Anblick der Reifen würde Ich mich allerdings fragen wie mit dem Wagen vorher umgegangen wurde...
Viel Spaß mit dem Neuen.
Mon Nov 24 09:35:32 CET 2014 | HerrLehmann
Habt Ihr Ihn geweckt, als Ihr das Auto mitgenommen habt?
Oder liegt der Schlosser noch drin?
Mon Nov 24 10:30:55 CET 2014 | Schlawiner98
Ups...Da ist mir wohl ein Fehler unterlaufen
Thu Dec 04 14:43:03 CET 2014 | D1N0M1NAT0R
Wie lustig
Nun zum Thema!
Schöner BMW, aber warum werden bei Euch die Autos nur bis 100 000km gefahren? Gerade danach fängt es Interessant zu werden und die Reperaturen sind auch nicht mehr so schlimm. Während man bei Neufahrzeugen am Anfang meist ein Beta User ist.
Naja der BMW schafft auch locker 300tkm bei guter Wartung.
Thu Dec 04 15:00:43 CET 2014 | Schlawiner98
Der BMW wird sicher über die 100.000er Marke kommen Ich weiß auch nicht, warum das so ist. Mein Vater ist eben der Sohn meines Opas, muss an den Genen liegen
Deine Antwort auf "Papa's Neuer- Der 325d"