Mon Dec 22 12:27:23 CET 2014 | NickTheGreek | Kommentare (6) | Stichworte: A4, Audi, B5 (8D)
Als zweiten Schritt hatte ich mir vorgenommen, die Schalter für die Sitzheizung umzubauen. Rückblickend war das deutlich schwieriger als gedacht, diese kleinen Scheisserchen haben's echt in sich. Hoffentlich macht diese Anleitung jemand anderem das Leben etwas leichter.
Auf Bild 1 ist der rechte Schalter umgebaut und der linke fehlt. Man sieht hier sehr schön, wie in der Frontblende nur das Loch für den Drehschalter ist.
Die Schalter sind einzeln in die Frontplatte des Klimabedienteils gesteckt, haben aber mit diesem sonst nicht viel zu tun. Um an die Schalter zu kommen, muss es aber trotzdem raus. Den Ausbau habe ich hier schonmal beschrieben. Die Stecker für die Sitzheizung sind nicht verriegelt, aber etwas schwergängig - einfach mit genug Kraft abziehen.
Wenn das Klimabedienteil draussen ist:
Aufwand für beide Seiten, wenn's einigermassen flüssig geht: ca. eine halbe Stunde.
Im nächsten Teil beschreibe ich den Umbau des Klimabedienteils selbst. |
Sun Dec 14 22:12:25 CET 2014 | NickTheGreek | Kommentare (2) | Stichworte: A4, Audi, B5 (8D)
Bei meinem Beleuchtungsprojekt habe ich mit dem Einfachsten angefangen. Bei meinem Dicken sind das die Schalter für Nebellicht und ESP und der Getränkehalter oben in der Mittelkonsole.
Der Ausbau ist kinderleicht:
Achtung: Hier sollte schnell gelötet werden, da einzelne Metallteile sich bei zu starker Erwärmung durch den Plastikträger schmelzen und abfallen. Besonders beim Kontakt LED-Vorwiderstand ist das schnell passiert.
Der Getränkehalter ist sogar noch einfacher:
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Sun Dec 14 21:47:56 CET 2014 | NickTheGreek | Kommentare (7) | Stichworte: A4, Audi, B5 (8D)
Mal ein etwas anderer Ansatz, um das in die Jahre gekommene Innendesign des B5 ein wenig aufzuhübschen: Statt die Glühbirnen im Deckenfluter durch LEDs auszutauschen, wollte ich die angestaubt-rote Armaturenbeleuchtung durch etwas Schickeres ersetzen. Das Ganze hat dann doch ein wenig mehr Arbeit gegeben als gehofft, aber mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden. Gestern ist der Umbau fertig geworden, am Abend war ich zweimal in der Garage um das Licht anzumachen und mich zu freuen.
Umgebaut habe ich die Schalter und den Getränkehalter oben an der Mittelkonsole und das Klimabedienteil inkl. Sitzheizung. Später sollen noch die Ganganzeige am Schalthebel, die Luftaustrittsdüsen und die Schalter am Deckenlicht dazu kommen. Beleuchtete Türinnengriffe wären auch möglich, geben aber mehr Arbeit, weil man erst alles neu verbauen & verkabeln muss.
Bei der Farbe habe ich mich für ein schickes, nicht zu kaltes Weiss entschieden. Ich finde es passt gut zur schwarzen Mittelkonsole, ist unaufdringlich und doch elegant. In Echt sieht es einfach hammermässig gut aus, finde ich.
Im Folgenden möchte ich den Umbau beschreiben. Die Anleitung besteht aus drei Teilen: Schalter und Getränkehalter in der Mittelkonsole (einfach), Schalter für die Sitzheizung (mittelschwer) und Klimabedienteil (für Fortgeschrittene). Das benötigte Material und Werkzeug sieht man im Bild. (Das Material ist pro Schalter aufgelistet, d.h. um z.B. die Sitzheizung Fahrer und Beifahrer umzurüsten benötigt man zweimal das aufgeführte Material. Die Artikelnummern sind von Conrad wo ich meine LEDs her habe; man kann aber natürlich problemlos woanders was Ähnliches bestellen.) |
Fri Sep 20 11:44:35 CEST 2013 | NickTheGreek | Kommentare (5)
Aus aktuellem Anlass ein kurzer Ausflug in die Welt der Bits & Bytes.
Im durchschnittlichen Auto sind ja inzwischen irgendwas zwischen einem Dutzend und einer Million Steuergeräte verbaut. Damit diese Steuergeräte miteinander reden können, haben sich verschiedene Leute verschiedene Lösungen ausgedacht. Eine der verbreitetsten dieser Lösungen, den CAN-Bus, möchte ich heute vorstellen.
CAN steht für "Controller Area Network", also frei übersetzt "ein Netzwerk mit Steuergeräten drin" oder so ähnlich. Im Vergleich zu anderen Lösungen hat er folgende Eigenschaften und Vorteile:
Zwei Leitungen für alle Daten Im Gegensatz zu z.B. einer Leitung für das Standlicht, einer für das Abblendlicht, Fernlicht, Blinker usw. können im CAN-Bus (und anderen Datenbussystemen) alle Informationen über dieselben zwei Leitungen geführt werden. Das ist nicht nur viel einfacher, sondern spart im durchschnittlichen Auto auch einige Kilo Kabel. Statt z.B. Spannung auf die Fernlichtleitung zu geben, die dann durchs halbe Auto läuft, kann die Lenkradelektronik einfach die Nachricht "Fernlicht ein" an die Zentralelektrik schicken. Abblendlicht, Blinker, Tempomathebel, Toaster usw. können über dieselben beiden Leitungen gehen.
Alle Steuergeräte sehen alle Daten RingDie Steuergeräte sind in einem Ring zusammengeschlossen, ähnlich wie bei einer Telefonkonferenz: Alle hören alles, was die anderen sagen. Jedes Steuergerät entscheidet für sich, welche Informationen es nutzen will. Um Verwechslungen auszuschliessen, hat jede Art von Information - z.B. Fahrgeschwindigkeit oder Radiolautstärke - ihre eigene Nummer ("CAN-ID"), die die im Datenpaket enthaltene Information genau bezeichnet. (Der Vollständigkeit halber muss ich zugeben, dass das mit dem Ring gelogen war: Die Enden der CAN-Leitungen sind nicht zu einem Ring verbunden, sondern durch Widerstände abgeschlossen. Aber das wäre komplizierter zu zeichnen gewesen und spielt auch wirklich nur für Umbauten an der Verkabelung eine Rolle.)
Störsicherheit SignalpegelDer CAN-Bus nutzt zwei Datenleitungen mit gegenläufigen Signalpegeln, d.h. wenn bei einer Leitung die Spannung ansteigt, sinkt sie bei der anderen und umgekehrt. Man nennt die beiden Leitungen deshalb auch "CAN-High" und "CAN-Low". Beide Leitungen übertragen zur gleichen Zeit dieselben Daten. Im Kabelbaum sind sie miteinander verdrillt. Störungen von aussen, z.B. elektrische Spitzen von der Zündung, haben also auf beide Leitungen dieselbe Wirkung.
StörimpulsDer Empfänger schaut sich im Gegensatz zu anderen Systemen nicht die Signalpegel selbst an, sondern die Spannungsdifferenz zwischen den beiden Leitungen. Weil Störungen von aussen beide Leitungen genau gleich beeinflussen, werden sie durch die Differenzmessung unsichtbar.
Notbetrieb Durch die zwei Leitungen hat der CAN-Bus sowas wie eine eingebaute Reserve. Wenn eine Leitung kaputt geht, werden die Daten immer noch über die andere übertragen. Weil die meisten Ingenieure fantasielos sind, nennt man das "Eindrahtbetrieb." Die betroffenen Steuergeräte stellen das fest und legen einen Eintrag im Fehlerspeicher ab. Mögliche Fehler, die erkannt und umschifft werden können:
Die Störsicherheit ist dann natürlich weg. Nur wenn beide Leitungen gleichzeitig kaputt sind, geht natürlich gar nichts mehr. Die betroffenen Steuergeräte können das zwar feststellen, aber natürlich nicht mehr melden. Der kreative Techniker kann das Steuergerät dann ausbauen und auf dem Labortisch versuchen anzusprechen.
Realisierung im Auto Viele Autos haben mehr als einen CAN-Bus. Bei VAG z.B. gibt es die Datenbusse Antrieb, Komfort und Infotainment. Alle arbeiten je nach Anforderungen mit verschiedenen Übertragungsgeschwindigkeiten und Spannungspegeln. Darum, und damit der kaputte Fensterheber nicht das ABS blockieren kann, sind die Systeme voneinander getrennt. Die Kommunikation zwischen den Bussen regelt ein CAN-Gateway. Der kann ein eigenständiges Steuergerät oder woanders integriert sein; für den Rest des Autos spielt das keine Rolle. Er hängt an allen Bussen und leitet einzelne Nachrichten weiter, z.B. die Fahrzeuggeschwindigkeit vom Antriebsbus zum Komfortbus. Teilweise passiert die Weiterleitung nach festen Regeln, teilweise können die einzelnen Steuergeräte beim Gateway Sonderwünsche anbringen und gezielt Pakete aus anderen Bussen anfordern. Weil der CAN-Gateway so gut vernetzt ist, ist er in der Regel auch Andockstelle für das Diagnosesystem.
Diagnose und Reparatur Die Diagnose von allen möglichen Fehlern ist je nach Fall etwas kompliziert. Ein guter Anhaltspunkt sind immer die Fehlerspeicher aller verbauten Steuergeräte. Wenn man eine kaputte CAN-Leitung gefunden hat: Den kaputten Teil rausschneiden - beide Leitungen immer gleich kürzen, auch wenn nur eine kaputt ist - , ggf. verlängern und alles mit Stossverbindern zusammenstecken. Danach gut isolieren (VAG schreibt gelbe Leitungen und gelbes Klebeband vor, damit die reparierte Stelle gut als solche erkennbar ist). Wichtig: Die CAN-Leitungen sind verdrillt und sollten das auch bleiben. Unverdrillte Stellen sollten möglichst kurz, auf keinen Fall länger als 10cm sein. Zu stark verdrillen ist auch nicht gut.
Weiterführende Literatur Wikipedia hat die ganzen schmutzigen technischen Details. Eine schön bebilderte Einführung und Hilfe bei der Fehlersuche gibt's auch in den VAG-Selbststudienprogrammen 186 und 269. |
Tue Jul 16 10:38:00 CEST 2013 | NickTheGreek | Kommentare (1) | Stichworte: 8D (B5), A4, Audi
Ich bin jetzt also auch stolzer Blogbesitzer. Das is' ja einfach! Für eine edle Einleitung mit Leserfang usw. bin ich dann aber doch zu faul. Brauch ich aber auch nicht, mein Blog ist mehr als Archiv für nutzloses Wissen gedacht --> so quasi meine persönliche geistige Recyclingtonne, über die ich mich durch Verlinken in anderen Threads möglichst unauffällig profilieren kann.
Wenn ich dann nicht doch zu faul sein sollte, sammeln sich hier mit der Zeit Tips und Anleitungen zu Themen, bei denen ich mindestens mit fundiertem Halbwissen glänzen kann. Wie sagt man so schön: Unter den Blinden ist der Einäugige König. Dann muss ich nicht die Themenforen ungefragt zumüllen und kann vielleicht trotzdem jemandem helfen, der das Prinzip der Suchfunktion begriffen hat.
Hauptfigur ist mein dreizehnjähriger Audi A4 8D, in den ich wahrscheinlich mehr Zeit und Geld stecke als er noch wert sein sollte. Aber der Dicke ist halt schon ein klasse Auto, das ich noch lange fahren möchte. Und wer will schon sein nagelneues Auto verbasteln? |
Wed Jun 17 13:50:55 CEST 2015 | NickTheGreek | Kommentare (2)
Letzte Woche hat mein Blinkerrelais das Zeitliche gesegnet. Darf nach knapp 15 Jahren ja mal passieren.
Weil das ja beim Durchschnittsalter des B5 ein häufiger Fehler ist und man für den Preis eines Original-Ersatzteils durchaus auch ein leckeres Abendessen zu zweit bekommen kann, hab ich hier mal aufgeschrieben wie man das Ding für kleines Geld selbst wieder reparieren kann. In den meisten Fällen ist ja nur ein Relais hin.
Symptome: Der Blinker geht sehr langsam, gar nicht mehr oder nur noch ein- zweimal. Vielleicht klickt es beim Ein- und Ausschalten je einmal, ohne dass was leuchtet.
Der Warnblinker funktioniert normal.
Warnblinkschalter und Blinkerrelais sind eine Einheit. Ersatz gibt's beim Freundlichen mit der Teilenummer 8D0 941 509 H 01C (normal) bzw. 8D0 941 509 K 01C (für Anhängerbetrieb) für nicht ganz so schmales Geld. Mit etwas Werkzeug mittelmässiger Begabung kann man das Ding aber auch relativ einfach selbst reparieren.
Zeitaufwand: 20-45 Minuten.
Kosten: 2-5 Kröten für ein Relais, siehe unten.
Benötigtes Material: Flachschraubenzieher Grösse 1 und 4, Lötkolben, Kabelreste im Bereich 1 mm2, Isolierband. Etwas Lötsauglitze macht das Leben leichter.
Benötigte Fähigkeiten: Plastikteile ausbauen/auseinandernehmen, Relais auslöten, Kabel einlöten.
Und so geht's:
Beim ersten Reparaturversuch habe ich den Relaiskontakt ein bisschen zurecht gebogen und mit Kontaktspray gereinigt. Das hat etwa eine Woche gehalten. Kann also als Notlösung zum Überbrücken gut funktionieren, sollte aber nicht langfristig so bleiben. Besser ist ein neues Relais.
Das Relais sollte mit 12V funktionieren und braucht einen Schliesskontakt (NO) für mindestens 4A (normal) bzw. 6A (Anhängerbetrieb) bei 12V. Davon gibt's z.B. bei Conrad eine riesige Auswahl. Wichtig ist, dass es höchstens ca. 2cm x 2cm x 3cm gross ist. Die Pinbelegung spielt keine Rolle, es wird zu 99.99% sowieso nicht in die vorhandenen Löcher passen.
Der Einbau geht so:
Als kleiner Bonus klingt nach dem Umbau der Klickfrosch beim Blinken auch ein bisschen edler.