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Scion's Blog

für Freunde von Stufenhecks, Benzinmotoren und Hinterradantrieb

Sat Aug 24 22:25:26 CEST 2013    |    scion    |    Kommentare (5)

 

Liebe Leser,

 

Das Original

 

jaguar-e-type-coupejaguar-e-type-coupe

 

http://www.youtube.com/watch?v=GSI6KGfLLWA

 

1961... Coventry/England, Malcolm Sayer legt letzte Hand an sein neuestes Projekt, den Jaguar E-Type. Der E-Type ist ein Strassensportwagen, welcher konsequent, aus dem im Rennsport sehr erfolgreichen Jaguar D-Type entwickelt wurde.

Briggs Cunningham, amerikanischer Rennfahrer, Industrieller und Multitalent, übt im Vorfeld, den entscheidenden Einfluß auf Sayer und Lyons aus. Das Ergebnis ist der Wahnsinn: eine ewig lange Motorhaube, unter der ein 3.8l Reihensechszylinder mit 269 PS lauert, dahinter 2 Sitze vor der Hinterachse und ein sexy Heck.

Aber auch unterm Blech ist der Wagen revolutionär:

Zitat:

Die Hinterachse wurde über ein Viergangschaltgetriebe angetrieben. Revolutionär für die traditionell konservative britische Autoindustrie war die hintere Einzelradaufhängung in einem eigenen Hilfsrahmen mit einem Längslenker und zwei Federbeinen sowie Querlenkern an jedem Rad, mit den Antriebswellen als oberen Querlenkern. Die Konstruktion erwies sich hinsichtlich des Fahrverhaltens, des Fahrkomforts und des Aussehens als außerordentlich gelungen und wurde bis 1996 verwendet. Der E-Type erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 240 km/h.

 

Vor allem in den USA, war der Jaguar E-Type ein Verkaufserfolg. Bereits 1964 wurde der 3.8l auf 4.2l bei gleicher Leistung, aufgebohrt und eine 3Gang-BorgWarner-Automatik war lieferbar. 1971 kam dann der 5.3l V12 mit 276 PS und setzte nochmal eins drauf. Leider kam ihm in gewissen Maße, die Oelkrise in die Quere.

Zitat:

Im September 1974 endete die Produktion des E-Type, was jedoch erst 1975 bekannt gegeben wurde. 15.508 Exemplare mit 3,8-Liter-Motor, 41.734 mit 4,2-Liter und 15.293 V12-Modelle wurden gebaut.

 

Zwischen 1962-1966 sind über 300 PS starke, sogenannte "Lightweight"Versionen, erfolgreich auf Langstreckenrennen, wie den 24h von Le Mans, 1000km Paris oder Nürburgring, unterwegs. Bekannte Fahrer waren der bereits erwähnte Briggs Cunningham, Jackie Stewart und der deutsche Jaguar-Importeur Peter Lindner, welcher 1964 tödlich verunglückt.

Zitat:

Der Jaguar E-Type ist heute ein begehrter Oldtimer. Die höchsten Preise erzielen mit über 100.000 Euro die Roadster der ersten Serie. Am günstigsten sind die 2+2-Coupés der Serien II und III, die zu Preisen ab 20.000 Euro für ein fahrfertiges Exemplar gehandelt werden. In der Regel sind Roadster um die Hälfte teurer als vergleichbare Coupés. Im englischsprachigen Ausland hat sich inzwischen die Nachfrage nach den 4,2-Liter-Roadstern der ersten Serie so verstärkt, dass sie zu den teuersten Angeboten gehören.

 

Die Kopie

 

2000 GT2000 GT

 

http://www.youtube.com/watch?v=HhCfGQVRGys

 

1967... Nagoya/Japan, die Jungs um Designer Satoru Nozaki, haben den Toyota 2000GT, der bereits 1965 auf der Tokyo Motor Show gezeigt wurde, zur Auslieferung bereit gemacht.

Der 2000GT ist Toyotas erster Supersportwagen. Auch hier finden wir ähnliche Proportionen, wie beim E-Type. Der Motor, ein 2.0l-Reihensechszylinder aus dem Toyota Crown, wird bei Yamaha mit einem neuen DOHC-Zylinderkopf und 3 Solex-Doppelvergasern auf 150 PS gebracht.

Zitat:

Rückgrat des bei Yamaha gefertigten 2000GT war ein stabiler Zentralrohrrahmen. Unter der langen Motorhaube arbeitete ein Reihen-Sechszylinder mit zwei obenliegenden Nockenwellen und 1.988 cm³ Hubraum. Die 150 PS bei 6.600 min-1 wurden durch eine 5-Gang Handschaltung auf die Hinterräder übertragen. Scheibenbremsen rundum dienten der optimalen Verzögerung; die vordere und hintere Einzelradaufhängung mit Querlenkern und Schraubenfedern an Vorder- und Hinterachse sorgten für den von den Amerikanern gewünschten Komfort. Mit der windschnittigen Karosserie brachte es der Toyota 2000GT auf eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h.

 

Insgesamt wurden zwischen 1967 und 1970 nur 351 Stück gebaut. Im James Bond Streifen "You only live twice" taucht sogar ein 2000GT Cabrio auf, welches offiziell aber nie angeboten wurde. Eins dieser Filmexemplare, befindet sich heute in Jay Leno's Garage, Wert über US$ 1.000.000.-.

Auch der Toyota 2000GT war im Rennsport unterwegs:

Zitat:

Toyota startete mit dem 2000GT mit einem dritten Platz beim Grand Prix von Japan 1966. Im Juni 1966 fand in Suzuka das erste Langstreckenrennen Japans über 1.000 Kilometer statt. Die beiden ersten Plätze belegte jeweils ein 2000GT. 1967 war er das Gewinnerfahrzeug beim Fuji 24-Stunden-Rennen. Darüber hinaus erzielten einige der Wagen drei FIA-Weltrekorde und 13 internationale Rekorde für Geschwindigkeit und Ausdauer auf der Hochgeschwindigkeits-Teststrecke von Yatabe nahe Tokio.

 

Das Rekordfahrzeug wurde bei einem anderen Tempotest zerstört und schließlich verschrottet. Die erzielten FIA-Weltrekorde währten nicht lange, da Porsche mit einem speziell vorbereiten 911R, diese Rekorde brach.

 

Die texanische Rennsportlegende Carroll Shelby wollte auch ein paar 2000GTs in der SCCA (Sports Car Club of America) in der C-Kategorie (Produktionswagen) zum Rennen vorbereiten. Zunächst baute Shelby drei Autos, darunter einen zur Reserve. In den Rennen tat sich besonders Pilot Scooter Patrick hervor, der regelmäßig das Ziel sah und den letzten Lauf im kalifornischen Laguna Seca sogar gewinnen konnte. Trotz guter Leistung war 1968 die einzige Saison, in der der 2000GT in den USA Rennen mitfuhr. Toyota nahm eines der Fahrzeuge zurück nach Japan und baute es zu einer Replik des zerstörten Rekordfahrzeugs um. Die beiden verbliebenen Shelby Autos haben in den Vereinigten Staaten überlebt.

 

Anders als beim Jaguar E-Type, kosten wenn überhaupt erhältlich, Exemplare des Toyota 2000GT aufgrund der sehr geringen Stückzahl, erheblich mehr. Zwischen US$ 600.000.- und 1.200.000.- gehen diese Wagen in Sammlerhände und sehen kaum mal das Tageslicht. Dabei kostete so ein 2000GT damals neu DM 20.000.- !

 

Zwei faszinierende Wagen, damals wie heute.

 

Danke fürs lesen.

 

 

 

 

 

 

 

Quellen: carsfolia.com, gtblogger.com, motortrend.com, loudpopvoyager.com, escalamotors.es, neubilder.de, rad-ab.com, autosalon-singen.de, fahrzeugbilder.de, kabeleins.de, dhwall.com, andyrupert.com, wikipedia, google, youtube


Sat Aug 24 23:45:09 CEST 2013    |    Daemonarch

Ich finde den 2000er sogar noch hübscher. Schade das der nicht in größeren Stückzahlen gebaut wurde.

Sun Aug 25 18:15:50 CEST 2013    |    Faltenbalg42016

Schöner Bericht über zwei äußerst interessante und begehrenswerte Autos.

Wenn ich die Wahl hätte, würde ich wohl einen 2000GT und einen 4,2 Liter E-Type Series I nehmen. ;)

Sun Aug 25 19:43:17 CEST 2013    |    Turboschlumpf6

Interessant ist wohl auch, dass der Toyota ein sehr zuverlässiges Auto ist, während der E-Type eine richtige Zicke sein kann. :)

Sun Aug 25 19:51:41 CEST 2013    |    Faltenbalg42016

@ XG30_2000:

Ich bin mir sicher, dass Jaguar in den swinging sixties auch auf Lucas Electrics – Prince of Darkness vertraute, da bleibt ein gewisses Zuverlässigkeitsrisiko nicht aus… ;)

 

Sie wissen doch, warum Engländer warmes Bier trinken? Because Lucas made their refrigerators.

Sun Aug 25 19:57:23 CEST 2013    |    scion

bei der geringen Stückzahl und wobei die meisten verbliebenen in beheizten Sammlergargen stehn, kann man wohl kaum Aussagen über Langzeitqualität machen... wobei das nicht heißen soll, das es die nicht gibt

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