Mon Dec 23 11:31:14 CET 2024 | Multitina | Kommentare (0)
Da meine drei Töchter Freundinnen des ÖPNVs sind, gibt es auf unserem Gehöft zwei E-Tretroller. Nutzungsverhalten sporadisch, oft ein paar Wochen lang gar nicht. Im Internet wimmelt es von Reparatur-Anleitungen, ich mag hier nichts wiederholen, möchte Mitgeplagten aber Mut machen beim
Problem-Thema: Reifen: Ist immer nur Luft das Wahre?
Was nützen diese praktischen E-Scooter, wenn man, bei seltener Nutzung bevor man schnell mal damit um die Ecke brausen kann, erstmal Luft aufpumpen muss... und dabei viel Zeit verliert... Bei keinem der beiden Familien-Scooter kommt man ohne Hilfsmittel, wie Ventilverlängerungen beim Antriebsrad an das Ventil, um den Druck zu prüfen oder mit einem Kompressor die nötigen bis zu 4Bar aufzudrücken. Also lässt der Nachwuchs, wenn es eilig ist, die Luftdruckkontrolle weg, der halb aufgepumpte Reifen schlägt bei der ersten Gelegenheit durch und man darf den Reifen flicken. Ich kann nur raten, auf pannensichere Honey-Comb-Reifen umzusteigen. Und keine Angst, wenn ich das geschafft habe, die draufzupellen, können es alle anderen auch. Bei den Honigwabenreifen gibt es Schwergewichte, welche bis zu 1,3kg in 10x2.125 auf die Waage bringen. Gewichtsangaben sind leider schwer zu bekommen und kaum mal in den e-Shops ausgewiesen. Ich habe ziemlich viel herumtelefoniert, bis ich fündig wurde. Denn das war die Bedingung, die meine Töchter stellten - das Gewicht darf nicht nennenswert größer werden, denn die Roller werden auch mal in die Bahn, Treppen hinauf u.ä. getragen. Das Gesamtgewicht erhöhte sich durch den Reifenwechsel nur minimal:
Messwerte: Luft (Mantel + Schlauch)/Vollgummi pro Reifen 8.5 x 2.0" : 498g/550g 10 x 2.125" : 540/ 605g
Kosten der Reifen je 15,95€/22,90€, also deutlich teurer, als eine neue Decke, oder ein neuer Schlauch.
- Wenn man die Reifen mit heißem Wasser geschmeidig macht, geht das Aufziehen recht gut. Dabei reichen ein paar Minuten im Wasserbad und man braucht auch keine 100Grad, weil man den Reifen dann sowieso nicht mehr anfassen kann. - 2 Reifenmontierhebel reichen definitiv nicht. Mit drei geht es. Möglichst ohne scharfe Kanten, denn - Kantenschutz der Felge ist kaum möglich, Kantenschützer vom Motorrad passen nicht, ein altes Handtuch o.ä. kriegt man kaum wieder heraus, wenn es zwischen Reifen und Felge klemmt. - Oft sitzt der Reifen erstmal verdreht auf der Felge - dann sofort an einer Stelle beginnend den Reifen richtig in die Felge drücken und mit Schraubenziehern in den Löchern umlaufend ausrichten. Wenn der Gummi zu kalt ist, wird es meist nichts mehr. - Wenn der Nachwuchs sagt: das ist aber hart: werden die kleinen Reifen mit den vorschriftsmäßigen vier Bar aufgepumpt, sind es ebenso... Die ersten Fahrten sind absolviert- wie fährt sich das: beim 8,5"-Xiaomi fast kein Unterschied zum Luftreifen zuvor. Der war vorher auch bretthart, da ohne Federung. Beim größeren Soflow-Roller geht es noch etwas härter zu. Das hatte ich schon beim Aufziehen bemerkt, wo viel Kraft nötig war. Obwohl der Reifen mehr Gummi und mehr Luftkammern hat, rollt er im Vergleich entgegen unserer Erwartung etwas härter ab. Mal sehen, wie sich das im Lauf der Monate und Jahre bei uns Gelegenheitsnutzerinnen verhält.
Das Wichtigste am Schluss: Vorsicht - neu aufgezogene Vollgummi-Reifen sind erstmal sehr rutschig, was sich erst nach einigen Fahrten bessert. wenn die Mittellinie der Lauffläche nicht mehr glänzt und einen helleren Farbton annimmt, als die Reifenflanken, dann ist die volle Haftung erreicht.
Update Januar 2025 - ich war notgedrungen mit dem 10"-Scoot bei Null Grad im 3-4cm hohen Schnee und Schneematsch unterwegs für ca. 3km. Der Grip der Vollgummireifen war ordentlich. Nichts rutscht, auch nicht bei den vielen Schrägen und den zahlreichen welligen Ein-und Ausfahrten auf dem Weg. Aber ich habe mir auch nur die niedrigste Fahrstufe zugetraut - also maximal 15 km/h. Ich fahre ja selbst nur ganz selten, mit E-Tretrollern... Und die ersten Rückmeldungen der Töchter sind auch da: - Die Ventil-Löcher in den Felgen gefielen gar nicht, wurden daher mit Gummistopfen verschlossen. - Die auffälligen gelben Punkte auf den kleineren Vollgummi-Reifen reflektieren das Licht leider nicht im Dunkeln... - Fahrkomfort ist hart, aber okay. Nur auf wirklich ganz schlimmen Untergründen muss Tempo gedrosselt werden, was aber bei den Luftreifen genauso gehandhabt wurde. - Vmax bleibt exakt gleich, wie bei Luftbereifung, bei beiden Rollern. - Grip: nach einigen zunächst vorsichtigen Fahrten wurde kein Unterschied zum Luftreifen bemerkt. Auch bei Nässe und winterlichen Temperaturen wurden keine negativen Erfahrungen berichtet. - Der Vorteil, sich nicht mehr um den richtigen Reifendruck kümmern zu müssen, wird als sehr positiv eingeschätzt. Man hat ein großes Problem weniger und müsse nur noch den Akku nachladen und mal drüberwischen... |
Wed Dec 11 23:35:25 CET 2024 | Multitina | Kommentare (1)
Beim Blick über den großen Teich reibt man sich ja manchmal verwundert die Augen. So ist es auch bei den SYM-Großrad-Scootern. Da wird der in der EU längst verblichene Vorgänger des HD300, der gute alte Citycom S300i in den USA als Neufahrzeug beworben und verkauft. Made in Taiwan, mit strammen 28,8 PS, 134 km/h Vmax, 4 Farben... Zusätzlich zu Taiwan wird der Citycom 300 auch noch bei Dafra in Südamerika als Dafra Citycom S300i gebaut. Und sogar in einem schönen blau. Im selben Werk in Brasilien am Amazonas wird auch der HD300 weiterhin produziert, als Dafra Citycom HD300, über welchen ich hier ein paar Worte verlieren möchte. Dafra ist eigentlich nur ein Monteur, der das SYM-Logo durch einen Dafra-Schriftzug ersetzt. Mit 500 Mitarbeitern ist die Belegschaft eher klein und diese Mitarbeiter müssen zudem auch noch Ducatis, BMWs und Royal Enfields u.a. zusammenschrauben... Die Langzeitqualität wäre quasi mit der aus den Taiwan-Werken vergleichbar, weil die Produktion genau genommen weiterhin im Stammwerk Taiwan erfolgt und nur die finale Montage in Brasilien geschieht. Wenn man sich die wenigen Bilder, die es aus den Hallen von Dafra gibt, ansieht, findet man immer nur fast fertige Roller und Motorräder, da gibt es keine Zylinderguss-Strecke, keine Motorenfertigung und keine Lackiererei - nur jede Menge Paletten voller, zum Beispiel in Taiwan vorgefertigter Baugruppen und jede Menge fast fertige Fahrzeuge.
Die Brasilien-Version des HD300 weicht in einigen Punkten vom EU-Modell ab: - Leistung: 27,8 PS bei 8000 U/min - Vmax 140 km/h - Verbrauch 3,7 - 4,2 l/100km (das wäre knapp ein halber bis ein Liter mehr, als die EU-E5-Version, in einem Test eines brasilianischen Scooter-Journalisten wurden wurden bei mehrfachem Tanken im Durchschnitt 3,2l/100km gemessen) - Hinterradgröße: 130/70-16 - Reifenmarke ab Werk: Metzeler Feelfree - Farben: grau und schwarz - Felgen mit rotem Felgenrand, Sitzbank mit roten Nähten - kein TSC - LCD-Anzeige wie EU-EURO-4-Modell - andere Rückspiegel - Gewicht fahrfertig: 172,2 kg
Schön zu wissen, dass der HD300 in einer kräftigen Version weiterhin gebaut wird und auch in Zukunft bestimmt noch viele neue Freunde (und Freundinnen) findet. |
Sat Nov 30 22:45:19 CET 2024 | Multitina | Kommentare (0)
Es gab in Europa bei SYMs HD300-Roller über dessen Bauzeit von sechs Jahren kein Facelift, wie das im Automobilbau bei solchen Zeiträumen üblich ist, oder wie es z.B. Honda beim Wechsel der Schadstoffnorm bei seinen Roller-Modellen meist handhabt. Aber SYM hat den HD-Roller nie vergessen, ihm regelmäßig frische Farben spendiert, auch die große Sitzbank dabei nicht vergessen und in der Preisliste wurde er sowieso regelmäßig mit einer Erhöhung bedacht... Technisch markiert der Übergang der Abgasnorm von EURO-4 zu EURO-5 die einzige erwähnenswerte Veränderung des Fahrzeugs. Man findet leider keinerlei Zahlen zu Produktion und Absatz, aber die Euro 5-Version der Baujahre 2021 bis 2024 dürfte allein schon aufgrund ihrer längeren Bauzeit den Großteil der auf Europas Straßen bewegten HD300 darstellen und unterscheidet sich äußerlich überhaupt nicht vom Vorgänger mit Euro-4-Norm der beiden Debüt-Jahre 2019 und 2020. Modellcodes für Europa (entsprechen Beginn der Motornummer): - Euro-4-Version: LS30W1-EU (FIN: RFGLSA701K) - Euro-5-Version: LS30W2-EU (FIN: RFGLSB701M) - Euro-5-Version ab 2022: LS30W2Z1-EU/LS30W3-EU.
Teilweise kann man beim seltenen Anblick eines HD300 von der Farbe der Verkleidung und Sitzbank auf das ungefähre Modelljahr schließen. Ich füge ein Bild mit 8 Fotos den Hauptfarben der beiden Versionen mit an. In Deutschland und der Schweiz waren in den letzten beiden Baujahren nur noch hellgrau und dunkelgrau mit schwarzer Bank rot genäht zu haben. Bonjour Tristesse, würde Francoise Sagan dazu sagen... Für Österreich gab es nach meinen Recherchen von 2019 bis zum Vertriebsende die Farben braun und weiß.
Details zu Baujahren Farben, Änderungen:
2018: Vorserienmodelle zu Präsentationszwecken Vorstellung des HD300 auf der EICMA 2018. Im SYM-Global-Katalog 2019 waren der HD300i und sein Vorgänger, der SYM Citycom S300i gleichzeitig enthalten. Der Citycom bekam übrigens in seinen letzten beiden Modelljahren rote Nähte für die Sitzbank - ein Vorgehen, was SYM beim HD300 genauso wiederholte. Die ersten produzierten Modelle waren hell(mokka)braun mit brauner Sitzbank und braunen Griffen, wie mein Exemplar.
2019 und 2020: - hell(mokka)braun mit brauner Sitzbank und braunen Griffen, in den beiden Debütjahren häufig für Messen und Pressefahrzeuge genutzte Farbe - perlweiß - 2 Grautöne
2021 - ab hier EURO-5, Einführung TSC: - Mattbraun und steingrau kamen dazu, dafür entfiel hell(mokka)braun. Bei Wahl einer braunen Sitzbank entfielen die braunen Griffe. Griff-Farbe ab 2021 war immer schwarz. Das 40l-SYM-Topcase mit einem Streifen und dem Deckel in Verkleidungsfarbe wurde in einigen Ländern Serienausstattung.
2022: - kein Braunton mehr, dafür blaues mattgrausubmarine aufgenommen und erstmalig war nun neben schwarzer und brauner, auch eine auffällige, rote Sitzbank erhältlich. EU/LS30W3-EU-Version immer mit SYM-40l-Topcase inkl. Streifen in Verkleidungsfarbe und mit Zündschlüssel zu öffnen.
2023 Wie Vorjahr: 2x grau, blau, weiß, neu: mattschwarz, rote Nähte in der schwarzen Sitzbank. USB-Buchse von Standard 2.0 auf 3.0 upgedated. Letztmalige Präsentation auf der EICMA.
2024 unveränderte Farben, Modell online noch auf der SYM global-Seite zu sehen, Produktionsende.
Auf der EICMA 2022 war für das Modelljahr 23 ein HD300 zu sehen, der an den unteren Seitenverkleidungen, unter dem Rücklicht, sowie an den Haltegriffen des Gepäckträgers schwarzglänzenden Pianolack trug. Die Abdeckung zwischen Scheinwerfer und Instrumenten war ein paar Zentimeter über den oberen Rand der Instrumente gezogen. Diese Version mit Optimierungen scheint es aber nie in die Produktion geschafft zu haben. Im Folgejahr 2023 war der 300er HD letztmalig auf der EICMA zu sehen und da stand ein weißes Exemplar, optisch genauso, wie der Roller seit 2021 aussieht.
Der HD300 verschwand 2024 aus den Portfolios von SYM in vielen europäischen Ländern und in Asien von der Website von SYM-Taiwan. In Deutschland ist (Stand 30.11.2024) der Roller zwar noch auf der Website auswählbar, in den 2024er SYM-Katalogen tauchte das Fahrzeug in der EU aber nicht mehr auf. Online im Deutschland-SYM-Katalog 2025 sind noch vier 300er Scooter (mit EURO-5+) verzeichnet: - ADX 300 - Cruisym 300 - Joymax Z+ 300 - und der Joyride 16, welcher aufgrund von mehr Größe und Gewicht eher keinen vollwertigen Ersatz für den HD300i darstellt. Das Hinterrad des Joyride 16 ist, wie bei Piaggios Berverly 300, oder Kymcos Agility 300, 14-Zoll groß und der freie Durchstieg mag Transportvorteile haben, aber der dadurch recht lang geratene Roller ist nicht so prädestiniert für den innerstädtischen Verkehr ausgelegt, wie das bei der Entwicklung des HD300 im Lastenheft stand. Die Sitzposition ist nicht so weit oben, wie beim HD, man sitzt eher etwas entkoppelt im Roller drin, als auf dem Roller drauf, wie beim HD. Mit dem Joyride 16 hat SYM eher einen lässigen Cruiser geschaffen und weniger den agilen kompakten City-Wusel, wie es die HD-Serie gewesen war. Ein Satz zur Website von SYM-Deutschland: die Aktualität des Internet-Auftritts von SYM-Deutschland lässt zu wünschen übrig - unter der Rubrik "News" finden sich zum Bespiel Ende 2024 nur Nachrichten aus den Jahren 2019 und 2020... Für eine Roller-Vollsortimenter und globalen Riesenladen, der 2025 in Deutschland immerhin 25 Rollermodelle (mehr als KYMCO) im Angebot hat, darf man da ruhig etwas mehr Energie aufwenden. Honda hat zwar nicht einmal die Hälfte an Rollermodellen zu bieten, aber der Auftritt im Netz ist topaktuell, inkl. Preise für 2025. Wobei man bei Honda im Preis für den 2025er SH350 scheinbar mit eingepreist hat, dass es nun keinen 300er Konkurrenten mit 2x 16-Zoll-Laufrädern mehr gibt - es fehlen wirklich nur ein paar Taler an der 7000er Marke. Nach der EICMA, am 20.11.2024, auf welcher der HD nicht mehr zu sehen war, hat SYM-Global seinen fast 90 Seiten dicken Gesamtkatalog für 2025 präsentiert und darin ist der HD300 nicht mehr enthalten, womit das Verkaufs-Ende dieses Rollers für Asien und Europa feststeht. Zum Weiterverkauf des HD300 in (Süd)Amerika spreche ich in einem anderen Artikel. Wenn man sich den SYM-Katalog ansieht, ist klar, wohin die Reise geht - Adventure ist das Modewort und mit dazu passenden Rollern möchte der SYM-Konzern scheinbar diese SUV-Mode mitmachen... Der HD300 ist nicht abenteuerlich und man hätte ihm durchaus 2021 mit der Umstellung der Schadstoffnorm und der Etablierung der Antischlupfregelung eine Modellpflege zukommen lassen sollen. Ein Windschild ab Werk, ein Topcase, Griffschützer oder (auch wenn ich davon nicht begeistert bin) Keyless-Zeugs, TFT-Display, Reifendruckkontrolle, hinterleuchtete Tasten und Feststellbremse darf man schon dabei haben, um gut mitzuhalten. Und ein paar PS hätten dem Motor auch wieder gut getan. Mindestens die 29PS, die der 300er-Block einmal hatte, wären schön gewesen... aber die Verkaufe waren wohl nicht so, dass man bei SYM in das Fahrzeug noch investieren mochte. Und einen gravierenden massiven Mangel, der unbedingt hätte abgestellt werden müssen, gab es beim HD300 nicht.
Heute, am 30.11.2024 habe ich auf mobile de in Deutschland noch genau ein Neufahrzeug SYM HD300 gefunden. Es wird also ein seltenes Fahrzeug bleiben...
Details zum Übergang Euro-4 zu -5: Technisch hatte der sauberere Motor ja 1,5 PS weniger Leistung und geringfügig weniger Drehmoment, als die Version zum Modellstart. Neben den Unterschieden im Wartungsplan, gibt es noch einige Details, woran man mit geübtem Auge die Version erkennen kann - zum Beispiel der untere Bereich des Cockpits mit der LCD-Anzeige. Ich hänge mal beiden Versionen als Bild nebeneinander - mit den E5-Modellen wurde die Antischlupfregelung und dort eine TCS-Anzeige etabliert, welche die ersten beiden Modelljahre nicht hatten. Die Anordnung der kleinen Symbole in der Anzeige wurde dabei auch minimal angepasst. Wenn also das Cockpit die TSC-Anzeige besitzt oder der vordere Kotflügel ein TCS-Schildchen trägt, handelt es sich definitiv die EURO-5-Ausgabe des HD300ers. In den Euro-5-Modelljahren blinkt die TCS-Anzeige, wenn das System aktiv wird und wenn die Anzeige dauerhaft zu sehen ist, dann ist das TCS nicht einsatzbereit. |
Sat Nov 16 22:33:55 CET 2024 | Multitina | Kommentare (0)
Die Einstellung des vorderen LED-Scheinwerfers ist im deutschen Handbuch meines 2019er Modells nicht nachvollziehbar beschrieben. Der gut gemeinte Hinweis, dass man sich an einen Vertragshändler wenden soll, ist beim vergleichsweise grobmaschigen deutschen SYM-Händlernetz wenig hilfreich. In meinem Fall ist der nächste Händler rund 100km weit weg und Scheinwerfer-Feinjustierung gehört definitiv nicht zu den Arbeiten, für die ich den weiten Weg fahren würde... Das in meinem 2019er Nutzer-Handbuch gezeigte Foto (s.o.) ist zudem ein Halogen-Scheinwerfer und nicht der LED-Scheinwerfer vom HD300, weshalb ich mich entschlossen habe, die Einstellung hier zu demonstrieren.
Man benötigt einen mindestens 10cm langen Philips-Kreuzschlitzschraubendreher und nutzt das Loch an der rechten Seite der Lenkerverkleidung, siehe Foto. Der Einsteller in der Lenkerverkleidung befindet sich hinter dem Scheinwerfer rechts oben. Um die Spitze des Schraubenziehers mit der Verzahnung des Höheneinstellers in Eingriff zu bringen, muss man leider nach Gefühl vorgehen. Seitlich vom Bremshebel in die Verkleidung zu sehen ist wegen der Kabel und Bowdenzüge kaum möglich. Damit man nicht seine Zeit damit verbringen muss, erfolglos in dem Loch herumzustochern, habe ich zwei Fotos angefügt, wo man den nötigen Winkel erkennen kann, in dem der Schraubenzieher angesetzt werden muss. Der von mir verwendete Schraubenzieher ist genau 10cm lang. Wenn es also nach etwa 9cm nicht weiter rein geht, und die Spitze des Schraubendrehers seitlich nicht mehr zu bewegen geht, hat man den Höheneinsteller "erwischt". Ich stelle mal ein Foto vom demontierten Schweinwerfer ein, wo ich die Richtung des Schraubenziehers zum Höheneinsteller mit einem Pfeil markiert habe. Auf den letzten 2cm Weg gibts eine kleine Führungs-Nut.
Wegen der Drehrichtungsumkehr gilt beim Einstellen: Schraubenzieher Einschraubrichtung - Einstellrad läuft in Ausdrehrichtung - Scheinwerfereinstellung tiefer und umgekehrt Schraubenzieher Herausschraubrichtung - Scheinwerfer-Einstellung höher.
Der Front-Scheinwerfer an meinem Modell war deutlich zu niedrig eingestellt. Ich hatte an anderer Stelle mal geschrieben, dass der LED-Scheinwerfer eher durchschnittliches Licht wirft - nach der Fein-Einstellung muss ich mich lobend korrigieren - der LED-Scheinwerfer ist richtig gut - wenn man mal davon absieht, dass auf die ersten drei Meter direkt vorm Roller fast kein Licht fällt. |
Sat Nov 09 00:18:41 CET 2024 | Multitina | Kommentare (0) | Stichworte: HD300i, SYM
SYM-typisch, gibt es wenig aufregendes zu berichten - so auch bei dieser eher kleinen und letztlich schnellen Reparatur. Der Titel ist etwas irreführend. Ich beschreibe den Tausch der vorderen Verkleidung um Lenker und Scheinwerfer - wobei auch der LED-Frontscheinwerfer in die neue Schale mit umgebaut werden muss. Alle Arbeiten entsprechen also denen beim Tausch des Hauptscheinwerfers. Heute nach Feierabend war es 4 Grad kalt. Bei solchen Temperaturen sollte man bei Arbeiten an der Kunstoffverkleidung sehr vorsichtig sein, da das Plastik schnell bricht. Und genau das hatte ich vor, um schneller voran zu kommen... Eine Seite der Befestigung der Lenkerverkleidung war seit längerer Zeit gebrochen und da ein Riss entstand, wackelte der an der Verkleidung montierte Scheinwerfer auf schlechten Straßen. Was mit dem Beginn der dunklen Jahreszeit auffälliger wurde.... Die alte Verkleidung knabberte ich mit der Gartenschere ab, bis ich sehen konnte, wo die Lenkerverkleidung befestigt wurde und sich am besten abnehmen lässt. Abbau: Beide Spiegel mit 17er SS abnehmen. Fünf Schrauben sind zum Abbau der Lenkerverkleidung zu lösen. Da man äußerlich nur an genau diese 5 Schrauben herankommt, eigentlich selbsterklärend... Zwei etwas größere Schrauben unten am schmalen Ende seitlich, wo bei meinem Roller der genannte Bruch+Riss im Kunststoff zu finden war und drei kleine Schrauben, 1x an der Rückseite des Lenkkopfs mittig unter den Instrumenten und 2x unten hinter den Griffen. Dann kann man die Blende um die Instrumente herum nach vorn abnehmen und kommt an 2 darunter versteckte Schrauben, an denen die Lenkerverkleidung letztlich noch hängt. Ebenfalls mit 5 Schrauben wird der LED-Scheinwerfer ab- und wieder in die Lenkerverkleidung anmontiert. Alles wieder in umgekehrter Folge montiert - fertig.
Eine Bemerkung zu Teilepreisen. Die neue Lampenverkleidung im Originallack hatte ich fast genau vor einem Jahr für 46,87€ gekauft. Beim selben Laden kostet das selbe Teil aktuell 59,88 Euro. Über 13 Euro und rund 30% Steigerung pro Jahr, da weiß man, warum die KFZ-Versicherung jedes Jahr teurer wird...
Bei der Gelegenheit habe ich den manchmal bei Sonne/Wärme unzuverlässigen Bremslichtschalter rechts ersetzt. Die Sorte BLS ist häufig und für wenig Geld zu bekommen - da der Originalschalter eine Gummihülle für den Schaltknubbel besitzt, habe ich wieder solch einen BLS genommen. Für den halben Preis vom Original... An der Stelle, wo die Verkleidung gebrochen war, habe ich die beiden Schrauben jetzt nicht so fest, wie zuvor, angezogen und mit Schraubensicherung und einer Nylon-Unterlegscheibe gesichert. |
Sat May 04 23:28:56 CEST 2024 | Multitina | Kommentare (0)
Motoröl und Getriebeölwechsel wie bebildert. Wechselintervall Getriebeöl lt. SYM 12.000km und Motoröl alle 6000km (Modell 2019). 17er, 14er 10er Schlüssel werden gebraucht. SW17 für Motorölablass- und Ölsiebdeckelschraube, letztere beiden Größen sind für die beiden Getriebeölschrauben. Gretchenfrage: Wie halte ich es mit der Reinigung des Ölfiltersiebs? Wer mag, darf natürlich gern das Ölsieb ausbauen. Da ich beim letzten Ölwechsel absolut nichts da drin gefunden habe, spare ich mir den Vorgang. Laut SYM sollte man alle 12.000km das Sieb reinigen.
Ich wechsele, wenn das Motoröl schwarz und seine rote Farbe nicht mehr erkennbar ist. Das war jetzt nach knapp 4000km der Fall. Ich habe mich in Goofys SYM GTS250-Tread belesen - er hat i.d.R. nach 3000-4000km Motoröl gewechselt. Da es keinen Ölfilter gibt, halte ich das für ein gutes Vorgehen und das Erreichen der 100.000km-Marke mit dem fast baugleichen Triebwerk gibt Goofy in dem Punkt Recht. Der Dichtring der Öleinfüllschraube war am Stutzen festgebacken. Ich habe den O-Ring abgelöst und mit einem dünnen Ölfilm versehen, wieder auf der Einfüllschraube platziert, wo er nun beim Herausdrehen der Schraube sitzen bleibt. Da Ölverbrauch nicht feststellbar ist, wird die Einfüllschraube nur bei den Ölwechseln bewegt... Da ich auf der letzten 500km-Ostsee-Tour bei Vollgasetappen vom Getriebe Vibrationen mit Interferenzen verspürte, wollte ich das 80W90-Standard-Getriebe-Öl durch vollsynthetisches Öl ersetzen und dabei die Einfüllmenge leicht erhöhen. Bei der letzten Wartung hatte ich 160ml Getriebeöl eingefüllt. Das war die von SYM für einen Wechsel empfohlene Menge. 180ml sind als gesamte Ölmenge im Getriebe angegeben und diese Menge habe ich nun eingefüllt. Die gezeigte 100ml-Spritze kann ich übrigens für diese Arbeit sehr empfehlen. Bei 180ml eingefüllter Menge tritt übrigens noch keinerlei Getriebeöl aus der Einfüllschraube heraus. Ob die o.g. Vibrationen nun verschwunden sind, kann ich erst später sagen. Die nächsten Wochen ist wieder die übliche max. 25km Strecke auf Arbeit angesagt, wo das Getriebeöl nicht so heiß wird, wie auf der Autobahn durch Mecklenburg-Vorpommern.... |
Thu Dec 07 22:23:20 CET 2023 | Multitina | Kommentare (0)
Alle möglichen Fotos, immer mit dem HD300er. |
Sun Dec 03 00:31:51 CET 2023 | Multitina | Kommentare (3) | Stichworte: HD, SYM
Äußerlich sieht dieser 2019er HD300 überwiegend gut und in vielen Punkten nach einem Neufahrzeug aus. TÜV-Berichte immer ohne Mängel. Die Verkleidung sieht rundum gut aus. Bis auf eine Stelle der seitlichen Lenkerverkleidung. Solch ein abgeplatztes kleine Stück Kunststoff, welches wohl durch die Standgasvibrationen und eventuell zu festes Anziehen der Schraube gleich daneben eingerissen und dann abgebrochen ist, würde ich normalerweise am Ende vom Riss anbohren, damit die Lampenverkleidung nicht weiter einreißt. Da diese vordere Lampenverkleidung lackiert für erträgliche 46,87 Euro zu haben ist, habe ich mir diese bestellt und werde sie im neuen Jahr montieren. Die schwarzen Kunstoffteile im Fußraum haben die üblichen Striemen von den Schuhen beim Aufsitzen, aber der schwarze Kunststoff ist erfreulicherweise noch nicht ergraut. Ein Garagenfahrzeug, wahrscheinlich. Die Sitzbank zeigt keine Löcher/Risse. Nach dem Einreiben mit einem Sitzbankpflegemittel sieht die Bank fast wie neu aus.
Beim Fahren "scheppert nix", alles klapperfrei, fest und solide. Federbeine straff und nicht ausgenuddelt. Die Federn hinten sehen hier schlimmer aus, als es ist, der Dreck der Herbstfahrten hängt überall...
Unter der Verkleidung steckt ein rostfreier Rohrrahmen. Siehe Fotos beim Kapitel Ventil-Einstellung. Rostige Schraubenköpfe sind nicht zu entdecken.
Morgens wird die Pendlerin beim Einschalten des Rollers mit der aktuellen Voltzahl begrüßt. Das war auch schon der einzige elektronische Zivilisatonsmüll an diesem Fahrzeug. Ich habe die Werte am voll geladenen Akku und parallel in der Anzeige verglichen und eine Abweichung von 0,4 V festgestellt.
Das hintere Achsgewinde bekommt vom Auspuff-Endtopf Hitze ab und zeigt Rostansatz. Das wurde von mir inzwischen in Keramikpaste eingehüllt. Wachs würde ja aufgrund der Strahlungswärme des Auspuffs nicht auf der Stelle bleiben.
Ab Werk kommt der HD 300 mit verchromten Lenkergewichten, welche offensichtlich nicht mit dem hohen Qualitätsniveau der anderen Teile dieses Scooters mithalten können. Da die Chrom-Enden Rostpickel zeigten, habe ich diese durch schwere schwarze Gewichte aus dem vorhandenen Garagenfundus ersetzt.
Update Februar 2024: Der SYM-Roller stand für einige Wochen und wurde gestern das erste Mal 2024 angelassen. Und ging sofort wieder aus. Beim zweiten Druck auf das Knöpfchen blieb der Roller an. Aber nicht mit dem bekannten sonoren ruhigen, sondern mit einem nervös-unruhigem Leerlauf. Für die Heimfahrt von der Arbeit waren auch wieder zwei Anlass-Vorgänge nötig. Auf dem Nachhauseweg war ich noch Tanken, weil ich vor dem Winter den Kunststoff-Tank nie vollmache... Und zuhause angekommen, war der Leerlauf wieder so wie er soll und heute morgens und nachmittags zum Ritt zur Arbeit war das bekannt einwandfreie Start- und Laufverhalten mit einem kurzen Druck auf den Anlasser-Knopf wieder da... Ich halte mich an die Nicht-E10-Werksangabe, tanke also nur E5, aber nur bei Kauflan*/Marktkau*-Tankstellen...
Update April 2024: Typisch SYM, Roller läuft im täglichen Pendler-Einsatz problemlos. Die schlechten Straßen nach dem Winter haben zum Lösen der mittig im Heckträger verbauten Schraube geführt. Den Inbusschlüssel zu suchen hat länger gedauert, als das Problem zu beheben...
Update Juni 2024: "Die Sonne bring es an den Tag" sagte früher die Putzmittelwerbung. Beim SYM fällt bei Sonne der rechte Bremslichtschalter aus. Morgens klickt es wie immer, dann steht der SYM auf der Arbeit in der Sonne und nachmittags für den Nachhauseweg klickt rechts nichts. Kein Bremslicht - Anlassen nur mit linkem Bremshebel möglich... Der SYM-Original-BLS kostet um 19 Euro. Diesen Typ Bremslichtschalter gibt es aber zuhauf für deutlich weniger Geld. Nachdem ich einige der üblichen Scooter-Shops abgesucht hatte, habe ich einen BLS mit Gummiknubbel, so wie der ab Werk verbaute, bestellt. Da ich zum Einbau die Lenkkopfverkleidung runternehmen muss, werde ich in dem Schritt gleich die gerissene Lampenverkleidung mit erneuern. Im September ist TÜV dran - bis dahin muss es fertig sein...
Update September 2024: Da sich der Bremslichtschalter nach der 5-wöchigen Urlaubspause als 100%ig ausfallfrei zeigte, habe ich es heute mit dem Termin zur HU einfach mal riskiert. Die Vorbereitung bestand aus einer Wäsche und der SYM wurde ohne Mängel befunden. Ich hänge mal einen Ausschnitt mit an, da kann Frank auch den Kilometerstand ersehen.
Update November 2024: Wechsel der Lenkerverkleidung inkl. Bremslichtschalter rechts ersetzt.
Update Januar 2025: Nach der traditionellen Neujahrsausfahrt war Putzen angesagt und dabei musste ich feststellen: die neue Lenkerverkleidung ist nach kurzer Zeit wieder an der gleichen Stelle eingerissen. Ich stelle mal ein Foto mit ein. Die andere Seite ist okay, auch wie schon mal gehabt. Da bin ich jetzt sauer, vor allem, weil ich die Befestigungsschraube wirklich kaum angezogen und dafür mit viel Schraubensicherung gearbeitet hatte... Ich möchte nicht nochmal diese Verkleidung wechseln, sondern habe erstmal eine Bastellösung mit Blindnieten und ein wenig Lochblech ausgeführt. Das wird bestimmt auch irgendwann reißen- deshalb habe ich einige Windungen Gewebeklebeband über die Reparaturstelle geklebt - erstmal strahlt der ansonsten vibrierende Scheinwerfer wieder ganz ruhig. Nach 3500km ist das Motul 10W50 im Ölschauglas nur noch minimal rötlich - der nächste Ölwechsel wird wohl bald kommen... |
Thu Nov 30 22:18:20 CET 2023 | Multitina | Kommentare (0)
So selten, wie der SYM HD300 im Straßenbild ist, so rar sind auch die technischen Informationen zum Fahrzeug.
Aber wenn Rahmen und Technik vom Vorgänger SYM Citycom 300 stammen, lesen sich die technischen Daten auch ähnlich. Es gab über die Bauzeit von 2018 bis 2024 nur eine einzige gravierende Technikveränderung. Zum Modelljahr 2021 wurde der Antrieb von EURO-4 auf EURO-5-Norm umgestellt. Dabei gingen auf dem Papier 1,5PS und 1 Nm verloren. Der Wartungsplan ab 2021 unterscheidet sich geringfügig von den Vorgaben der ersten Modelljahre. Wie man sieht, sollte die Euro-5-Version alle 5000km zum Ölwechsel, ein Euro-4-Modell dagegen spätestens alle 6000km, Getriebeölwechsel statt alle 12.000km beim Euro-4-Block steht beim neueren Modell nach 10tausend Kilometern im Plan. Spannend finde ich das Datenblatt des HD300 auf der SYM-Global-Seite, wo z.B. 10w30-Öl für den Motor als auch fürs Getriebe empfohlen wird (Euro-5 lässt grüßen...) und die Zuladung 20 kg über der Ausführung für die EU liegt.
Bei der Version LS30W3-EU des HD300 findet man ein Leergewicht von 179kg fahrfertig, statt der üblichen 174kg. Das liegt an dem bei dieser Version serienmäßigen riesigen 50l-SYM-Topcase. Wenn man sich an das Handbuch hält darf man dieses Topcase übrigens nur leer durch die Gegend spazieren fahren. Der Gepäckträger soll laut SYM nämlich nicht schwerer, als 5kg beastet werden...
Der ausschlaggebende Grund, hier mit der Daten-Sammlung zu beginnen, war das dürftige deutschsprachige Handbuch des Einführungsjahres, wie ich es bekam. Während meiner Recherche habe ich erfreut festgestellt, dass beim Update zum Euro-5-Modell auch die Bedienungsanleitung überarbeitet wurde und das Handbuch nun mit besseren Fotos und ein paar mehr Angaben ausgestattet wurde. Die Handbücher für andere Länder erhalten oftmals auch mehr Informationen, als die Deutschland-Version...
Datensammlung Euro-4/Euro-5 (ohne Gewähr):
SYM-Motortyp: F4
- Flüssigkeitsgekühlter Vierventil-SOHC-Motor mit elektronischer Einspritzung von Keihin
- Aluminiumzylinder mit speziell behandelter SiC-Keramikbeschichtung
- Hubraum: 278,3 cm3
- Bohrung: 75 mm
- Hub: 63 mm
- Kompression: 10,4 : 1
- Leerlaufdrehzahl: 1550 -/- 100 U/min / +/- 150 U/min
- Leistung: 27,2 PS@8000U/min /25,7 PS @ 7500 U/min (seit 2021)
- Drehmoment: 26,0 Nm @ 6250 U/min / 26,2 Nm @ 6000 U/min
- Vmax: 129 km/h / 127 km/h
- Länge: 2220 mm - Breite: 770mm - Höhe: 1225 mm (1250 mm inkl. Topcase) - Sitzhöhe: 800 mm
- Gewicht fahrfertig: 174 kg (inkl. Topcase 179 kg)
- Achslast vorn: 74 kg
- Achslast hinten: 100 kg (inkl. Topcase 105 kg) - Tankinhalt: 10,0 l
- Bremsscheibendurchmesser vorn: 288 mm
- Bremsscheibendurchmesser hinten: 260 mm
- 2- Kolben-Bremssattel vorn und hinten
- Felgengröße vorn: 3.0 x 16
- Felgengröße hinten: 3,5 x 16
- Reifengröße vorn: 110/60-16 52P
- Reifengröße hinten: 140/70-16 65 P
- Reifendruck vorn: 1,8 Bar
- Reifendruck hinten: 2,3 Bar
- Radstand. 1500 mm / 1505 mm
- Federweg vorn: 115 mm
- Federweg hinten: 100 mm
- Helmfachinhalt: 38Liter
- Generatorleistung: 140W
- LCD-Bildschirm mit Anzeigen: TCS (E5), Wassertemperatur, Außentemperatur, Batteriespannung, Zeit, Gesamt- und 2 Teilkilometerzähler
• Analoge Anzeigen : Geschwindigkeitsanzeige, Motordrehzahlmesser, Kraftstoffstand
• Kontroll-Leuchten : ABS, Blinker, Fernlicht, Ölkontrolle, Motorkontrolle |
Fri Jan 17 23:48:53 CET 2025 | Multitina | Kommentare (0)
Die schlechte Nachricht zuerst: Bei leerer Starter-Batterie einen SYM HD300 mal schnell mit dem Starthilfe-Booster anzuwerfen, klappt nicht. Im eingebauten Zustand kommt man nicht an den Plus-Pol des Starter-Akkus heran. Die Längen der beiden Batterie-Anschlusskabel sind so bemessen, dass man den Akku auch nicht mit verbundenen Anschlusskabeln herausziehen kann... Alternativ könnte man die halbe Front demontieren und die Rückseite vom Akkufach um den Pluspol herum aufschneiden. Auch keine wirklich praktikable Option...
Aber es gibt auch eine gute Nachricht: das Voltmeter im Cockpit des Rollers geht in die "vorsichtige" Richtung nach. Bei meinem '19er HD300 liegen immer 0,4 Volt mehr an den Batteriepolen an, als im Cockpit angezeigt werden. Ich bekomme also früher eine Warnung vor zu geringer Bordspannung, als nötig.
Während der Fahrt steht die Volt-Anzeige immer stabil auf 14,0V bis 14,1V und springt ab und zu kurzzeitig auf 14,3 bis 14,4,V.
Laut Bedienungsanleitung von SYM global (s. Bilder) sollte bei unter 12V der Akku aufgeladen werden. Sehe ich im Cockpit 11,9V in meiner Anzeige, was bei der Ab-Werk-Nass-Batterie dem Ladestand zwischen einem Viertel bis Null entspricht, dann springt der Roller noch normal an, denn es sind reale 12,3V auf dem Akku und somit sollten noch über 50% Kapazität vorhanden sein. SYM baut vor, damit man nicht liegenbleibt - könnte man vermuten. Wer nur der Bord-Spannungsanzeige im Cockpit glaubt, wird seinen Akku aber wohl eher, als nötig gegen einen neuen tauschen.
Ich habe meinen Stromspeicher vorsorglich auch erneuert. Mein fünfeinhalb Jahre alter, originaler GS-Akku grüßte morgens seit den frostigen Januar-Tagen 2025 mit bisher ungewohnt niedrigen Spannungsmeldungen. Die letzen Tage lagen morgens meist 11,8 Volt im Cockpit an, kurzzeitig auch weniger, wenn die Benzinpumpe lief. Wäre halb so schlimm, wenn nicht nach achteinhalb Stunden auf der Arbeit wieder nur knapp 12 Volt in der Anzeige gestanden hätten. Nach der Arbeit waren bisher immer deutlich höhere Spannungswerte zu verzeichnen, als morgens....
Das Handbuch meiner HD300-E4-Version lässt Nutzer beim Thema Batteriewechsel im Regen stehen. Es enthält keinerlei Info zum Akku-Tausch. Es gibt nur ein Bild von der Verkleidung und das Handbuch sagt, die Batterie ist da hinter der Abdeckung und wartungsfrei - braucht man sich nicht drum zu kümmern...
Der Starter-Akku Typ YTX12-BS oder GT12A-BS ist bei SYMs HD300 in ein Akku-Fach links neben dem Handschuhfach eingeschoben. Die Schraube zum Öffnen des Batteriefach-Deckels findet man beim Handschufach nebenan. Der Akku wird via Halterungsband mit 2 Schrauben fixiert, nach deren Entfernung man den Akku herausziehen kann.
Die Batterie vorn unterm Lenker unterzubringen, ist vorteilhaft für die Gewichtsverteilung und bringt mehr Platz im Helmfach, bietet aber kaum Platz um die Batterie herum. Da man nur von einer Schmalseite (Masse) an den Akku herankommt, funktioniert der Anschluss eines Batterieladegeräts bei eingebautem Akku nicht. Wer einen HD300 hier im Originalzustand belässt, hat eine der wenigen Schwächen dieses Fahrzeugs nicht abgestellt, welche das Potenzial hat, mit dem Roller liegen zubleiben bzw. gar nicht erst vom Hof zu kommen. Man kann Nutzern dieses Fahrzeugs nur anraten, eine 12V-Bordsteckdose einzubauen und direkt an den Batteriepolen anzuschließen, oder dort einen Ladestecker für das vorhandene Ladegerät mit der Batterie zu verbinden. Den Ladestecker kann man zum Beispiel recht elegant ins benachbarte Handschuhfach verlegen. Die auf meinen Bildern gezeigten dünnen Kabel am Akku sind eine solche Nachrüstung meinerseits.
Der freundliche polnische Akkuhändler hatte den Typ GT12A-BS lagernd, aber ich wollte gern bei gleicher Länge und Breite etwas mehr in die Höhe gehen, für mehr Startleistung. Da ich gemessen hatte, wusste ich, dass im Akkufach noch einige Millimeter Platz nach oben sind. Ich bekam einen MTZ14S-Gelakku der mir bisher unbekannten Firma Moretti für 130 Zloty (~30€) ganz ohne Batteriepfand, wie früher...
Zuhause dann Ernüchterung - der Akku geht nicht ganz rein. Das Akkufach wird nach hinten in der Höhe niedriger und der Akku eckte kurz vorm Ende des Akkufachs hinten oben an, guckte somit ein paar Millimeter aus dem Akkufach heraus. Ich hatte vorn gemessen, wo der Platz in der Höhe für die neue Batterie bequem ausreicht - das tat es hinten dann nicht mehr...
Da es knapp war, sägte ich mittels Stiftsägeblatt hinten das Oberteil des Akkufachs etwas auf. Nun passt der Akku und lässt sich normal und komplett einschieben und herausziehen.
Größer als dieser neue Akku bei mir, sollte der Stromspeicher im HD300 also nicht sein, wenn man keine eigene Halterung dengeln mag:
- max. 15cm Länge
- max. 9cm Breite
- max. 10,5cm Höhe beim Original-Akku, mit kleiner Veränderung am Akkufach gehen max. 11cm Höhe, wie bei meiner MTZ14S-Batterie.
Zum Batteriewechsel hatte ich die Frontabdeckung vom SYM abgenommen, um auch an die Rückseite des Akkufachs heran zu kommen. Das Abnehmen der Frontabdeckung sollte man beherrschen, da darunter z.B. die Sicherungen verbaut sind. Wie die Abdeckung entfernt wird, ist wiedereinmal in meinem deutschsprachigen Handbuch nicht beschrieben und auch in Handbüchern anderer Länder nicht ausführlich dargestellt. Also:
Die Frontverkleidung wird von 2 Schrauben unterm Lenker gehalten. Nach deren Entfernung gehe ich so vor: die Spitze der Frontabdeckung etwas hochschieben und aus der Verankerung aushaken. Dann kann die Abdeckung nach schräg vorn unten abgenommen werden.
Wenns nicht klappt, nochmal mein Foto mit den Haltenasen angucken und bloß nicht das SYM-Logo in der Mitte abmachen, da ist keine Schraube darunter.
Die von SYM empfohlene Verlegung des Batterie-Massekabels oben um den Akku herum sollte beachtet werden. Da im Handbuch für Deutschland dazu nichts steht, stelle ich ein Bild aus der Taiwan-Bedienanleitung mit ein.
Der neue Akku ist nun in meinem Roller und er tut, was er soll. Die Werte für die Spannung liegen wieder deutlich über 12Volt und das Anlaufen der Benzinpumpe beim Einschalten der Zündung lässt die Spannung nicht mehr einbrechen. Der Akku hat richtig "Muckis", wie es scheint... 230A soll der neue Akku als Kaltstartleistung bringen, 175A waren es beim Werks-Akku.
Edith:
Test morgens zwei Tage bei -4/-5 Grad: 12,7 Volt lagen an beiden Tagen an den Akku-Polen an und 12,3V werden im Cockpit angezeigt. Nachdem ich die Uhr neu eingestellt hatte, standen sogar 12,4Volt in der Anzeige.
Apropos Uhr: Lange auf "M", dann blinken die Ziffern der Uhrzeit - mit "S" die richtigen Zahlen einstellen, mit "M" weiter zur nächsten Ziffer u.s.w.
Nach 8,5h Herumstehen auf Arbeit waren bei 0 bzw. +1 Grad dann 12,4V in der Anzeige. Also ein großer Unterschied zum Werksakku.
Die Angaben auf dem neuen Akku sind komisch:AGM und Gel (in Klammern) steht da... der "Akku-Spezi" hatte Gel-Batterie gesagt. Ich gehe einfach mal davon aus, dass das so ist...