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Scooter-Mädchen(s)-Welt

Hier geht es um moderne Motorroller, also Automatikscooter und um deren Wartung und Pflege am Beispiel SYM HD300i

Sat Nov 16 22:33:55 CET 2024    |    Multitina    |    Kommentare (0)

Die Einstellung des vorderen LED-Scheinwerfers ist im deutschen Handbuch nicht nachvollziehbar beschrieben. Der gut gemeinte Hinweis, dass man sich an einen Vertragshändler wenden soll, ist manchmal wenig hilfreich, wenn wie in meinem Fall, der nächste Händler rund 100km weit weg ist. Das in meinem 2019/2020er Nutzer-Handbuch gezeigte Foto (s.o.) ist zudem ein Halogen-Scheinwerfer und nicht der LED-Scheinwerfer vom HD300, weshalb ich mich entschlossen habe, die Einstellung hier zu demonstrieren.

 

Man benötigt einen mindestens 10cm langen Philips-Kreuzschraubendreher und nutzt das Loch an der rechten Seite der Lenkerverkleidung, siehe Foto.

Der Einsteller in der Lenkerverkleidung befindet sich hinter dem Scheinwerfer rechts oben. Um die Spitze des Schraubenziehers mit der Verzahnung des Höheneinstellers in Eingriff zu bringen, muss man leider nach Gefühl vorgehen. Seitlich vom Bremshebel in die Verkleidung zu sehen ist wegen der Kabel und Bowdenzüge kaum möglich. Damit man nicht seine Zeit damit verbringen muss, erfolglos in dem Loch herumzustochern, habe ich zwei Fotos angefügt, wo man den nötigen Winkel erkennen kann, in dem der Schraubenzieher angesetzt werden muss. Der von mir verwendete Schraubenzieher ist genau 10cm lang. Wenn es also nach etwa 9cm nicht weiter rein geht, und die Spitze des Schraubendrehers seitlich nicht mehr zu bewegen geht, hat man den Höheneinsteller "erwischt". Ich stelle mal ein Foto vom demontierten Schweinwerfer ein, wo ich die Richtung des Schraubenziehers zum Höheneinsteller mit einem Pfeil markiert habe. Auf den letzten 2cm Weg gibts eine kleine Nut.

 

Wegen der Drehrichtungsumkehr gilt beim Einstellen:

Schraubenzieher Einschraubrichtung - Einstellrad läuft in Ausdrehrichtung - Scheinwerfereinstellung tiefer und umgekehrt Schraubenzieher Herausschraubrichtung - Scheinwerfer-Einstellung höher.

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Sat Nov 09 00:18:41 CET 2024    |    Multitina    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: HD300i, SYM

SYM-typisch, gibt es wenig aufregendes zu berichten - so auch bei dieser eher kleinen und letztlich schnellen Reparatur.

Der Titel ist etwas irreführend. Ich beschreibe den Tausch der vorderen Verkleidung um Lenker und Scheinwerfer - wobei auch der LED-Frontscheinwerfer in die neue Schale mit umgebaut werden muss. Alle Arbeiten entsprechen also denen beim Tausch des Hauptscheinwerfers. Heute nach Feierabend war es 4 Grad kalt. Bei solchen Temperaturen sollte man bei Arbeiten an der Kunstoffverkleidung sehr vorsichtig sein, da das Plastik schnell bricht. Und genau das hatte ich vor, um schneller voran zu kommen...

Eine Seite der Befestigung der Lenkerverkleidung war seit längerer Zeit gebrochen und da ein Riss entstand, wackelte der an der Verkleidung montierte Scheinwerfer auf schlechten Straßen. Was mit dem Beginn der dunklen Jahreszeit auffälliger wurde....

Die alte Verkleidung knabberte ich mit der Gartenschere ab, bis ich sehen konnte, wo die Lenkerverkleidung befestigt wurde und sich am besten abnehmen lässt.

Abbau: Beide Spiegel mit 17er SS abnehmen. Fünf Schrauben sind zum Abbau der Lenkerverkleidung zu lösen. Da man äußerlich nur an genau diese 5 Schrauben herankommt, eigentlich selbsterklärend... Zwei etwas größere Schrauben unten am schmalen Ende seitlich, wo bei meinem Roller der genannte Bruch+Riss im Kunststoff zu finden war und drei kleine Schrauben, 1x an der Rückseite des Lenkkopfs mittig unter den Instrumenten und 2x unten hinter den Griffen. Dann kann man die Blende um die Instrumente herum nach vorn abnehmen und kommt an 2 darunter versteckte Schrauben, an denen die Lenkerverkleidung letztlich noch hängt.

Ebenfalls mit 5 Schrauben wird der LED-Scheinwerfer ab- und wieder in die Lenkerverkleidung anmontiert. Alles wieder in umgekehrter Folge montiert - fertig.

 

Eine Bemerkung zu Teilepreisen. Die neue Lampenverkleidung im Originallack hatte ich fast genau vor einem Jahr für 46,87€ gekauft. Beim selben Laden kostet das selbe Teil aktuell 59,88 Euro. Über 13 Euro und rund 30% Steigerung pro Jahr, da weiß man, warum die KFZ-Versicherung jedes Jahr teurer wird...

 

Bei der Gelegenheit habe ich den manchmal bei Wärme unzuverlässigen Bremslichtschalter rechts ersetzt. Die Sorte BLS ist häufig und für wenig Geld zu bekommen - da der Originalschalter eine Gummihülle für den Schaltknubbel besitzt, habe ich wieder solch einen BLS genommen. Für den halben Preis vom Original...

 

Als Ursache der gebrochenen Verkleidung, vermute ich ein zu festes Anziehen der Schraube an der Befestigung. An der Stelle, wo die Verkleidung gebrochen war, habe ich die beiden Schrauben jetzt nicht so fest, wie zuvor, angezogen. Dafür nun mit Schraubensicherung und einer Nylon-Unterlegscheibe. Der Einzylinder vibriert recht ordentlich und ich hoffe, dass die Befestigung so hält.

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Sat May 04 23:28:56 CEST 2024    |    Multitina    |    Kommentare (0)

Motoröl und Getriebeölwechsel wie bebildert.

Wechselintervall Getriebeöl lt. SYM 12.000km und Motoröl je nach Druckstand des Handbuches 5000 oder 6000km.

17er, 14er 10er Schlüssel werden gebraucht. SW17 für Motorölablass- und Ölsiebdeckelschraube, letztere beiden Größen sind für die beiden Getriebeölschrauben.

Gretchenfrage: Wie halte ich es mit der Reinigung des Ölfiltersiebs? Wer mag, darf natürlich gern das Ölsieb ausbauen. Da ich beim letzten Ölwechsel absolut nichts da drin gefunden habe, spare ich mir den Vorgang. Laut SYM sollte man alle 12.000km das Sieb reinigen.

 

Ich wechsele, wenn das Motoröl schwarz und seine rote Farbe nicht mehr erkennbar ist. Das war jetzt nach knapp 4000km der Fall. Ich habe mich in Goofys SYM GTS250-Tread belesen - er hat i.d.R. nach 3000-4000km Motoröl gewechselt. Da es keinen Ölfilter gibt, halte ich das für ein gutes Vorgehen und das Erreichen der 100.000km-Marke mit dem fast baugleichen Triebwerk gibt Goofy in dem Punkt Recht.

Der Dichtring der Öleinfüllschraube war am Stutzen festgebacken. Ich habe den O-Ring abgelöst und mit einem dünnen Ölfilm versehen, wieder auf der Einfüllschraube platziert, wo er nun beim Herausdrehen der Schraube sitzen bleibt. Da Ölverbrauch nicht feststellbar ist, wird die Einfüllschraube nur bei den Ölwechseln bewegt...

Da ich auf der letzten 500km-Ostsee-Tour bei Vollgasetappen vom Getriebe Vibrationen mit Interferenzen verspürte, wollte ich das 80W90-Standard-Getriebe-Öl durch vollsynthetisches Öl ersetzen und dabei die Einfüllmenge leicht erhöhen. Bei der letzten Wartung hatte ich 160ml Getriebeöl eingefüllt. Das war die von SYM für einen Wechsel empfohlene Menge. 180ml sind als gesamte Ölmenge im Getriebe angegeben und diese Menge habe ich nun eingefüllt. Die gezeigte 100ml-Spritze kann ich übrigens für diese Arbeit sehr empfehlen. Bei 180ml eingefüllter Menge tritt übrigens noch keinerlei Getriebeöl aus der Einfüllschraube heraus.

Ob die o.g. Vibrationen nun verschwunden sind, kann ich erst später sagen. Die nächsten Wochen ist wieder die übliche max. 25km Strecke auf Arbeit angesagt, wo das Getriebeöl nicht so heiß wird, wie auf der Autobahn durch Mecklenburg-Vorpommern....

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Thu Dec 07 22:23:20 CET 2023    |    Multitina    |    Kommentare (0)

Alle möglichen Fotos, immer mit dem HD300er.

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Sun Dec 03 00:31:51 CET 2023    |    Multitina    |    Kommentare (3)    |   Stichworte: HD, SYM

Äußerlich sieht dieser 2019er HD300 überwiegend gut und in vielen Punkten nach einem Neufahrzeug aus.

Zwei TÜV-Berichte ohne Mängel liegen vor.

Die Beurteilung der Komponenten Motor, Bremsanlage, Auspuff und Reifen geschieht hier in den separaten Kapiteln.

Die Verkleidung sieht rundum gut aus.

Bis auf eine Stelle der seitlichen Lenkerverkleidung.

Solch ein abgeplatztes kleine Stück Kunststoff, welches wohl durch die Standgasvibrationen und zu festes Anziehen der Schraube gleich daneben eingerissen und dann abgebrochen ist, würde ich normalerweise am Ende vom Riss anbohren, damit die Lampenverkleidung nicht weiter einreißt. Da diese vordere Lampenverkleidung lackiert für erträgliche 46,87 Euro zu haben ist, habe ich mir diese bestellt und werde sie im neuen Jahr montieren.

Die schwarzen Kunstoffteile im Fußraum haben die üblichen Striemen von den Schuhen beim Aufsitzen, aber der schwarze Kunststoff ist erfreulicherweise noch nicht ergraut. Ein Garagenfahrzeug, wahrscheinlich.

Die Sitzbakt zeigt keine Löcher/Risse. Nach dem Einreiben mit einem Sitzbankpflegemittel sieht die Bank fast wie neu aus.

 

Beim Fahren "scheppert nix", alles klapperfrei, fest und solide. Federbeine straff und nicht ausgenuddelt.

Die Federn hinten sehen hier schlimmer aus, als es ist, der Dreck der Herbstfahrten hängt überall...

 

Unter der Verkleidung steckt ein rostfreier Rohrrahmen. Siehe Fotos beim Kapitel Ventileeinstellung.

Rostige Schraubenköpfe sind nicht zu entdecken.

 

Morgens wird die Pendlerin beim Einschalten des Rollers mit der aktuellen Voltzahl begrüßt. Das war auch schon der einzige elektronische Zivilisatonsmüll an diesem Fahrzeug.

Ich habe die Werte am voll geladenen Akku und parallel in der Anzeige verglichen und eine Abweichung von 0,8 V festgestellt. Somit ist die Volt-Anzeige für die Katz. Aber eigentlich auch wieder nicht, wenn man sie zu deuten weiß. Ich vermute, die angezeigten Werte kann man grob gesagt und je nach innerer Unruhe, so lange ignorieren, bis die morgendliche Anzeige ca. 11,6-11,5V angibt.

 

Das hintere Achsgewinde bekommt vom Auspuff-Endtopf Hitze ab und zeigt Rostansatz.

Das wurde von mir inzwischen in Keramikpaste eingehüllt. Wachs würde ja aufgrund der Strahlungswärme des Auspuffs nicht auf der Stelle bleiben.

 

Ab Werk kommt der HD 300 mit verchromten Lenkergewichten, welche offensichtlich nicht mit dem hohen Qualitätsniveau der anderen Teile dieses Scooters mithalten können. Da die Chrom-Enden Rostpickel zeigten, habe ich diese durch schwere schwarze Gewichte aus dem vorhandenen Garagenfundus ersetzt.

 

Update Februar 2024:

Der SYM-Roller stand für einige Wochen und wurde gestern das erste Mal 2024 angelassen. Und ging sofort wieder aus. Beim zweiten Druck auf das Knöpfchen blieb der Roller an. Aber nicht mit dem bekannten sonoren ruhigen, sondern mit einem nervös-unruhigem Leerlauf. Für die Heimfahrt von der Arbeit waren auch wieder zwei Anlass-Vorgänge nötig. Auf dem Nachhauseweg war ich noch Tanken, weil ich vor dem Winter den Kunststoff-Tank nie vollmache...

Und zuhause angekommen, war der Leerlauf wieder so wie er soll und heute morgens und nachmittags zum Ritt zur Arbeit war das bekannt gute Startverhalten mit einem kurzen Druck auf den Anlasser-Knopf wieder da...

Der der SYM-Motor ist wohl Sprit-Gourmet. Ich halte mich an die Nicht-E10-Werksangabe, tanke aber nur bei Kauflan*/Marktkau*-Tankstellen...

 

Update April 2024:

Typisch SYM, Roller läuft im täglichen Pendler-Einsatz problemlos.

Die schlechten Straßen nach dem Winter haben zum Lösen der mittig im Heckträger verbauten Schraube geführt. Den Inbusschlüssel zu suchen hat länger gedauert, als das Problem zu beheben...

 

Update Juni 2024:

"Die Sonne bring es an den Tag" sagte früher die Putzmittelwerbung. Beim SYM fällt bei Sonne der rechte Bremslichtschalter aus. Morgens klickt es wie immer, dann steht der SYM auf der Arbeit in der Sonne und nachmittags für den Nachhauseweg klickt rechts nichts. Kein Bremslicht - Anlassen nur mit linkem Bremshebel möglich... und zum Bremsen muss ich dann sicherheitshalber immer beide Hebel nutzen.

Das SYM-Originalteil kostet um 19 Euro. Diesen Typ BLS gibt es aber zuhauf für deutlich weniger Geld. Nachdem ich einige der üblichen Scooter-Shops abgesucht hatte, habe ich sogar einen BLS mit Gummiknubbel, so wie der ab Werk verbaute gefunden und bestellt. Da ich zum Einbau die Lenkkopfverkleidung runternehmen muss, werde ich in dem Schritt gleich die gerissene Lampenverkleidung mit erneuern.

Im September ist TÜV dran - bis dahin muss es fertig sein. Dazwischen liegen jetzt erstmal 4 Wochen Campingurlaub ohne Roller....

 

Update September 2024:

Da sich der Bremslichtschalter seit der 5-wöchigen Standzeit nach dem Sommerurlaub als 100%ig ausfallfrei zeigte, habe ich es heute mit dem Termin zur HU einfach mal riskiert. Die Vorbereitung bestand aus einer Wäsche und der SYM wurde ohne Mängel befunden. Ich hänge mal einen Ausschnitt mit an, da kann Frank auch den Kilometerstand ersehen.

 

Update November 2024:

Beim Wechsel der Lenkerverkleidung wurde der Bremslichtschalter rechts ersetzt.

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Thu Nov 30 22:18:20 CET 2023    |    Multitina    |    Kommentare (0)

Wenn Rahmen und Technik vom Vorgänger SYM Citycom 300 stammen, lesen sich die technischen Daten auch ähnlich.

Der Wartungsplan ab 2021 unterscheidet sich geringfügig. Wie man sieht sollte die Euro-5-Version alle 5000km zum Ölwechsel, mein Euro-4-Modell dagegen alle 6000km.

Spannend finde ich das Datenblatt des HD300 auf der SYM-Global-Seite, wo z.B. 10w30-Öl für den Motor als auch fürs Getriebe empfohlen wird (Euro-5 lässt grüßen...) und die Zuladung 20 kg über der Ausführung für die EU liegt.

LS30W2W3EU20210226compressed.pdf (4 mal heruntergeladen)
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Thu Nov 30 12:48:11 CET 2023    |    Multitina    |    Kommentare (0)

Zwei Worte zum Auspuff: alles top.

Da sich der Endtopt gut versteckt, muss man unter die massige Kunststoff-Abdeckung gucken. Der Pott ist nach viereinhalb Jahren äußerlich komplett rostfrei. Auf dem Foto ist er noch nass von der Heimfahrt von der Arbeit. Der Endtopf bekam trotz gutem Aussehen 2 Schichten 800 Grad-Auspufflack. Wenn er schon einmal abgebaut ist...

Das Foto zeigt eine Schraube, mit der die Stoßdämpfer an der Schwinge befestigt wurde und die hitzebeständige Schraube für die Auspuffschelle mit dem durchgehenden Gewinde. Ich hatte es geschafft, die beiden zu verwechseln...

Der Krümmer sieht auch gut aus. Mal sehen, ob sich das ändert, wenn ich den Scoot im harten Ganzjahreseinsatz fahre...

Für die Komplettanlage ab Zylinder wird aktuell ein Preis von 2402,29€ aufgerufen. Den Krümmer-Teil gibt es leider nicht einzeln zu bestellen, man muss immer die komplette Anlage kaufen. Es lohnt sich also, dieses Bauteil gut zu pflegen, denn es gibt höchstens für die Euro-5-Versionen einen Edelstahl-Auspuff aus dem Aftermarketsegment.

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Thu Nov 30 11:31:16 CET 2023    |    Multitina    |    Kommentare (0)

Hier auf diesen Seiten im Motorroller-Forum findet man einen Bericht von Dino2, dass sein HD300 von Anfang an, vorn von Bremsenrubbeln geplagt wurde. Durch Erneuerung von Scheibe und Belägen wurde das Problem beseitigt (Teilepreise: 155€/41€, easyparts - 12/2023).

Bei Gina konnte ich keinerlei Auffälligkeiten bei der Bremsanlage finden. Dosierbarkeit und vor allem die Wirkung, wenn man stärker an den Hebeln zieht, sind für Roller-Verhältnisse sehr gut. Die Handkräfte erscheinen mir ein wenig höher, als bei anderen Rollern, weshalb ich bei Belagwechseln zu gesinterten Belägen greifen werde.

Die vordere Garnitur zeigt sich nach Zerlegung unauffällig, Verschleiß gering, Beläge frei und alles nahe am Neuzustand, bis auf den rostigen Halter für die Bemsleitung. Der wird von mir mit Rostumwandler-Grundierung behandelt, wenn es die Temperaturen zulassen.

Bremsscheibe vorn mit 287mm Durchmesser.

 

Hinten waren beide Beläge festgegammelt. Zudem haben die Beläge fast die Verschleißgrenze erreicht und nur noch 3mm Belagstärke, so dass ich diese nicht wieder einbaue. Auf der Suche nach Belägen für die hintere Bremse beim SYM HD300 wird man nur die ca. 35 Euro teuren Originalbeläge finden. Ich suchte wie o.g. nach Alternativen aus Sintermetall. Allen, die eine Vespa zuhause haben, dürfte dieser Bremssattel bekannt vorkommen - bei der Vespa ist dieser allerdings nicht hinten, sondern vorn zu finden. Und Vespa heißt, es gibt jede Menge Auswahl und Alternativen. Leider ist davon nichts für meinen SYM-Roller homologiert. Daher an dieser Stelle der übliche Hinweis - der Einbau gesinterter Malossi-Beläge, wie hier zu sehen, ist zum jetzigen Zeitpunkt wegen fehlender ECE-Prüfung für den SYM-Scooter unzulässig. Nach kurzem Einbremsen darf ich sagen: die Handkraft ist mit den Malossi-Belägen spürbar geringer, Wirkung und Geräuschlosigkeit wie bisher.

 

Das Festgammeln der Beläge am verschmutzungsintensiven Hinterrad nach über vier Jahren, darf man getrost als nicht ungewöhnlich bewerten. Wenn ich mir die Führungsstifte ansehe, was für Rostflecken darauf zu sehen sind, denke ich, die Beläge sind sicherlich nicht erst gestern festgegangen - das ist schon länger her. Beide Führungsbolzen habe ich nach Konsultation des MT-Motorroller-Forums nach dem Polieren der rostigen Riefen und Behandlung mit etwas Plastilube wiederverwendet.

Wahrscheinlich sind die Riefen der 260mm-Scheibe und der vergleichsweise hohe Belagverschleiß auf die festgegangenen Bremsbeläge zurückzuführen.

Für die hintere Bremse werde ich mir angewöhnen, beim jährlichen Ölwechsel den Bremssattel auf- und sauberzumachen. Vorn werde ich das Prozedere alle 2 Jahre eintakten...

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Thu Nov 30 11:15:19 CET 2023    |    Multitina    |    Kommentare (0)

In dem Punkt gibt es wirklich nichts Gutes, außer man tut es.

Im Dauertest von S&S musste über eine Distanz von 20.000km das Ventilspiel dieses 300er SYM-Motors nicht ein einziges Mal eingestellt werden.

Da mir vor langer Zeit mal ein 500er Master im Aprilia Atlantic flöten gegangen ist, weil ich das Einstellen des Ventilspiels immer weiter herausgeschoben hatte und ich glaube, dass auch SYM die Physik nicht überlisten kann, habe ich mir das Spiel der vier Ventile heute vorgenommen. Der Kilometerstand ist inzwischen bei 8500 angekommen. Eine Anleitung habe ich nicht finden können. Auf der großen Videoplattform findet man ein Filmchen, wo ein Mechaniker bei diesem 300er das Ventilspiel durch kräftiges Rütteln misst und einstellt. Wer es jeden Tag macht, der merkt irgendwann, wie sich 0,1mm Spiel anfühlen müssen. Alla anderen können sich am englischsprachigen Repair-Manual für den SYM Citycom 300 orientieren, was im Internet zu finden ist. Aber beim HD300 geht es leider deutlich enger zu. Daher gibt es hier ein paar mehr Bilder, falls jemand sich diese wichtige Arbeit, aber unschöne Quälerei auch antun möchte, soll dem nichts im Wege stehen:

 

Also Helmfach inkl. Sitzbank mit den 6 Schrauben (SW10) im Helmfach entfernen.

 

Direkt über dem Ventildeckel ist quer ein Halteblech, an dem die beiden vorderen Schrauben des Helmfachs befestigt werden - dieses mit den beiden (10er-)Muttern abschrauben.

 

Den Schlauch der Kurbelgehäuseentlüftung durch Verschieben der Schlauchschelle lockern und abziehen.

 

Dann habe ich den Halter dieses Air-Pipe-Rohrs nicht am unteren Rand vom Ventildeckel, sondern unten am Block gelöst, weil ich da wenigstens hinsehen kann und recht gut herankomme. 2x SW8.

 

Dann die vier Schrauben vom Ventildeckel abschrauben. Dabei habe ich schnell gemerkt, dass man noch kleinere Hände, als ein Erstklässler braucht, um die unteren Schrauben zu erreichen. Also habe ich den Block ein paar cm abgesenkt. Weiter absenken, als im Foto ging leider nicht - der Block hängt dann fest. Schade - bei manch kleinerem Scooter kann man die Triebsatzschwinge 15-20cm absenken und wunderbar am Zylinderkopf arbeiten. Beim HD300 geht es nur dieses kleine Stück. Aber auch das hilft schon und trotzdem braucht man genannte Kinderhände und so wie ich es gemacht habe, zwei Handspiegel von meinen Mädels.

 

Den Ventildeckel habe ich unter den Zylinder abgelassen und abgelegt, da er durch das daran hängende Air- Pipe-Rohr nicht nach oben herauszunehmen ging.

 

Weiter: Zündkerze herausdrehen (SW16), damit man die Kurbelwelle leichter drehen kann. Die Kerze sieht gut aus, wird bei mir standardmäßig durch eine Iridium-Version ersetzt.

 

Dann zur Variomatikabdeckung - die schwarze Plastikabdeckung mit den 5 Schrauben (SW8) abnehmen und hinter dem Schaumstoff darf die Kurbelwelle (SW19) gedreht werden.

 

Ich hab die Nocken ganz entgegen der Kipphebel gedreht, wie ich es immer bei der Ventilspielmessung tue. Dabei habe ich die genannten Spiegel benutzen müssen, da man die Nockenwelle von oben sehr schlecht sieht.

 

Die Messungen ergaben für alle 4 Ventile ein deutlich zu geringes Spiel. Die 0,05er Fühllehre ließ sich nicht durch die Einlassseite schieben und die 0,10er nicht durch die Auslassseite.

Ich habe etliche Messungen gemacht und dachte, das kann nicht sein - andere kommen 20.0000km ohne die Einstellung des Ventilspiels zu ändern -also habe ich mir den OT gesucht und hinter dem kleinen Plastikstopfen im Lima-Deckel auch gefunden -genau geprüft, dass ich nicht den Überschneidungs-OT habe und wieder gemessen. Aber immer noch: alle 4 Ventile mit zuwenig Spiel. Also Ventilspiel auf korrekte Werte 0,10/0,15mm eingestellt. Ich mußte bei allen Ventilen das Einstellrad meines Werkzeugs etwa eine halbe Umdrehung herausdrehen... Dabei geflucht, wie selten und mir die Hände zerkratzt, weil man nun mal mit Handschuhen kein Gefühl für die Fühllehre-Plättchen hat... aber ich bin sehr froh, dass ich das gemacht habe und ich nun ein paar Jahre Ruhe habe, da ich meist nur um den Statistikdurchschnitt von um 3000km/Jahr fahre, kann das lange dauern, bis ich die Prozedur wiederhole.

 

Dann das Ganze wieder rückwärts zusammenbauen. Beim Halter für das Vorderteil des Helmfachs aufpassen, der kleine Pfeil muss in Fahrtrichtung zeigen...

 

Ich zeige hier gern auch mal die kleine Abdeckung für die Zündkerzenklappe mit den kleinen Nasen, damit man erkennt, dass diese oben eingeclipst ist und es hinten unten eine Kunststoffnase (s. Pfeil) gibt...

 

Da ich immer nur nach Feierabend für ein Stündchen zum Arbeiten kam, hat mich der Novemberwintereinbruch mit diversen abgebauten Teilen und offenem Ventildeckel und voll erwischt. Der Schnee war so fein, dass er unter den Carport und in alle Ecken des Rollers geweht wurde...

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Thu Nov 30 10:46:37 CET 2023    |    Multitina    |    Kommentare (0)

Die Ab-Werk-Bereifung von Maxxis in 110/70-16 und 140/70-16 stammt aus KW10 und 12/2019. Der Hinterreifen ist bei etwa der Hälfte seiner Profiltiefe angekommen, er läuft jeder Spurrille nach. Der Vorderreifen wäre noch für viele tausend Kilometer gut, aber wie ich bei ein paar Bremsungen bei Nässe am Regeln des ABS gemerkt habe, ist er recht wasserscheu. Für Menschen, die sonst Heidenau-Reifen spatzieren fahren, etwas beunruhigend.

Also Beschluss: es werden zwei K66 aus Sachsen oder zur Abwechslung mal ein Satz französischer City-Grip Gen. 2 auf die Felgen kommen - mal schauen, was der freundliche Gummi-Fetischist liefern kann.

 

Es wurden Michelin: Die City Grip 2 sind schmaler, als die Maxxis. 6mm weniger Breite vorn und 8 mm weniger beim Hinterreifen. Bei Heidenau kenne ich das andersherum, dass die Sachsen da, insbesondere hinten so viel Gummi draufpacken, dass deren Reifen breiter, als andere sind...

Der Michelin-Hinterreifen stößt beim Montieren des Rades an der Hilfs-Schwinge an und muss geschickt eingefädelt werden.

Die Ab-Werk-Reifendruckvorgabe s.o. von 1,8 vorn und 2,3 Bar hinten habe ich um je 0,2 Bar erhöht und fahre mit 2.0 und 2,5 Bar.

Die Kurz-Snap-In-Ventile sind 5 Jahre alt und wurden daher gewechselt. Die paar Minuten hat man ja auch noch, wenn man einmal den Reifen runternimmt. Ich habe ohne Montagepaste gearbeitet. Der Citygrip ist schön weich, das ging mit 3 Montier-Hebeln recht gut von der Hand. Also wenn ich das kann, schafft das eigentlich jeder, kann ich euch nur ermuntern.

Gewuchtet wurde nichts. Da Michelin keine Massepunkte auf den Reifen hat, wie z.B. Heidenau, brauchte ich mich nicht beim Montieren am Ventil zu orientieren.

Und nach den ersten Ausfahrten darf ich sagen, es sind keinerlei Vibrationen durch Unwuchten der Räder/Reifen spürbar. Beide Reifen halten stabil ihren einmal eingestellten Reifendruck. Der SG Gen. 2 fährt sich bei den aktuellen winterlichen Straßenverhältnissen sehr vertrauenerweckend. Ziel also erreicht.

 

Update November 2024:

6000km sind überschritten, mit den Michelin-Reifen. Vorn hält der Pneu noch ewig, hinten ist er nun geradeso nicht mehr rund. Aber der Reifen läßt sich von Längsrillen und Flicken im Straßenbelag nicht aus der Ruhe bringen, was beim Original-Maxxis bei der Laufleistung schon nicht mehr der Fall war. Zwei Bilder stelle ich mal mit ein.

Auch wenn der City-Grip II bei den aktuell morgendlichen 1 - 3 Grad schön haftet, bei dem aktuellen Blätterfall und dem Laub auf der Straße, muß man trotzdem immer konzentriert und vorsichtig fahren. Neulich ist mir das Hinterrad weggerutscht - in der Kurve auf Laub - zum Glück ohne dass ich gestürzt bin...

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