Sun Jan 10 12:32:56 CET 2016 | Sir Firekahn | Kommentare (31)
Einen schönen Sonntag Morgen wünsche ich Euch allen.
Im Frühjahr 2011 erwarb ich einen E92 335dA, Bj 2009, damals 90tdkm mit einem Vorbesitzer. Der Wagen war ein Unfallwagen (War bereits auf der Richtbank) und stand bei einem BMW Händler. In den letzten 5 Jahren habe ich das Fahrzeug auf 110tdkm unter allen nur denkbaren Umständen sehr genau kennen gelernt und möchte nun meine Erfahrungen zur E9X Serie und dem Fahrzeug im Speziellen wiedergeben. In der Zeit fuhr ich auch diverse E9x bei diversen Gelegenheiten und konnte damit gut Vergleichen.
Hier also meine Erfahrung mit der strammen deutschen Magd Gretel .
Gretel ist ein 07/09 gebautes 335d Coupé in Saphirschwarz / Leder Sattelbraun. Die Austattung ist umfassend aber nicht vollständig: Meine geforderten Basics waren:
Zudem kam Gretel mit
Und den üblichen diversen kleinen Kinkerlitzchen, welche man bei deutschen Premiumherstellern teuer erwerben muss. Interessanterweise hatte das Fahrzeug kein M-Sportpaket und keinen Tempomat. Das in Zusammenspiel mit dem Unfallschaden sorgte dafür, dass der Kaufpreis incl. Inspektion, neuen WR auf Felgen und 3 Jahre Garantie niedriger war als irgend ein vergleichbares Fahrzeug auf mobile.de (knapp 28td€).
Zur Ausstattung Das Coupé und Cabrio der Serie E9x kommen mit einer nicht ganz so ärmlichen Basisausstattung wie Limousine und Touring. Wenigstens Xenonscheinwerfer und etwas Kleinkram sind Serie und die 35er Top-Sechszylinder bekommen noch Sportsitze dazu. Unter meiner Austattung kann ich wirklich keinen E9x empfehlen. Die Seriensitze sind eine Frechheit. Kaum konturiert und ohne viel Unterstützung erfüllen sie gerade so den Mindestanspruch. Lange Strecken in diesen Sitzen empfand ich als gerade akzeptabel, für sportliche Fahrweise auf einer leeren Landstraße sind sie mangels Seitenhalt unbrauchbar. Die Sportsitze hingegen sind genial: Extrem vielseitig einstellbar, super bequem und mit viel Seitenhalt ohne die Einschränkungen eines Schalensitzes. Leder, Teilleder oder Stoff ist Geschmackssache, ich finde das sattelbraune Leder bis heute aber absolut hinreißend. Das Seriensoundsystem, welches ich in einem E87 erleben "durfte", ist gerade mal einfachsten Ansprüchen ausreichend. Die Höhen gehen noch für's Radiohören, Bässe gibt es keine und für einen Audiophilen kaum zu ertragenes Verzerren. Das HiFi System erfüllt meine Ansprüche gut, ist aber nicht wirklich HiFi sondern meiner Meinung eine faire Basis. Für Audiophile sind das Logic 7 / HK deutlich empfehlenswerter, leider aber auch selten. Bi-Xenon sorgt nicht nur für die, in meinen Augen hinreißenden, Leuchtringe, sondern auch für gute Sicht bei Nacht. Die Serien Halogen-Scheinwerfer sind ok, mehr aber auch nicht. Durch den niedrigen Leuchtwinkel des Coupés ist das um so wichtiger. Das iDrive Navi egal ob Professional oder Business, sollte nicht gespart werden, da dieses Fahrzeug eines der Ersten war, in welchem zentrale Fahrzeugfunktionen über den Bordcomputer vernetzt wurde. Ist es nicht verbaut sind diese nicht oder nur schwierig über das kleine Display im Tacho nutzbar. Das alte CCC Navi tut seinen Job gut, es ist dem späteren CIC jedoch deutlich unterlegen, also schaut nach einem mit der neuen Navieinheit! Meinem Fahrzeug fehlt der Tempomat das nervte mich deutlich auf Dauer, ist aber bei den Sechszylindermodellen nur sehr schlecht nachrüstbar, da bei diesen das gesamte Tachocluster getauscht werden muss, um diverse Funktionen wie die Bremsfunktion zu ermöglichen .
Würde ich das Fahrzeug so noch einmal kaufen? Generell ja, aber ein Tempomat, das Navi CIC und die USB Steuerung wären schon was Feines.
Die Karosserie Auch heute noch empfinde ich die ruhigen, gespannten Linien des E92, als eins der schönstgezeichneten Coupés der Gegenwart. Gerade der Mangel an sinnfreien Kinkerlitzchen und unnötig dramatisierenden Öffnungen und Sicken ohne praktische Funktion (Wie z.B. beim Audi A7 oder BMW 4er) macht das Auto ungemein stilvoll. Aber das ist subjektiv . Faktisch gehe ich nicht auf die üblichen Nachteile eines zweitürigen (echten) Coupés ein, diese kauft man sich ja wissentlich ein, sondern nur auf die Besonderheiten des E92. Der Wagen ist exzellent gebaut. Auch nach acht Jahren gibt es nur minimale Roststellen und das trotz hartem Ganzjahreseinsatz. Alle Fahrwerksteile und Bleche sehen noch frisch aus und zeigen keine Spuren von Gammel. Trotz zweier Unfälle und Richtbankeinsatz ist das Fahrzeug noch ausreichend Steif, was für eine gesunde Struktur spricht. Leider neigen diese Fahrzeuge zu drei grundlegenden Fehlern: Aus dem Bereich der Spritzwand kommt gerne ein Knacken bei wechselden Temperaturen um den Nullpunkt. Das verschwindet zwar meistens nach einmaligem Auftreten sofort wieder, ist aber laut vernehmbar. Die Fensterscheiben des E92 sind schwierig einzustellen und verstellen sich mit der Zeit gerne wieder, was bei einem nicht rahmenlosen Fahrzeug verwundert und zu lauten Windgeräuschen im Bereich der B-Säule führt. Die Gurtgeber verstellen sich gerne und verlieren dann die Gurte. Ansonsten bietet der E92 erstaunlich viel Platz für ein Coupé, ich (1.86m) reise regelmäßig mit bis zu drei Mitfahrern und Gepäck komfortabel durch die ganze Republik. Der Kofferraum ist befriedigend und alltagstauglich groß, aber die Öffnung wirklich deutlich zu schmal und an den Riegeln und Klappen an der unverkleideten Oberseite bleiben SEHR gerne Sachen hängen, was zu unschönen Schäden am Gepäck führen kann. Die 60/40 umlegbare Rückbank ist ein absolutes Muss, aber leider bildet sich damit eine Steigung, welche die kleine Öffnung zum Fahrgastraum weiter schmälert. Insgesamt ist ein Audi A5, besonders als SB deutlich alltagstauglicher und praktischer, aber auch schlechter in der (mechanischen) Detailqualität.
Der Innenraum Der Innenraum des E92 ist technoid kühl und reduziert. Es gibt eher wenige optische Highlights, was ja eine Audi Spezialität darstellt und leider ist auch die Mittelkonsole nicht mehr so gut auf den Fahrer ausgerichtet wie bei E46 und Vorgängern. Ablagen sind eine absolute Mangelware, es gibt beispielsweise einen einzigen Cupholder, der im Alltag noch dazu absolut unbrauchbar ist, da in der Armauflage . Aber: Alles ist extrem gut verarbeitet, nach 200tdkm und guter Pflege ist das Leder noch absolut frisch, das Plastik sieht gut aus und der Softlack ist gerade mal an zwei Stellen (Türgriffmulde Fahrer und winzige Stelle am Lenkrad) abgenutzt. Mitfahrende können mir den Kilometerstand und das Alter in der Regel nicht glauben . Audi Innenräume und VAG Kfz generell neigen da zu totalem Softlackdesaster, Lederoma und anderen Desastern, Mercedes ist meistens ähnlich gut verarbeitet. Die Materialwahl ist ok, Audi und (an guten Tagen) auch Mercedes haben da meist aber ein besseres Händchen. Durch die beiden Unfälle geht hin und wieder ein leichtes Knistern durch die Karosse, welches ich bei anderen E9x dieser Laufleistung so nicht kenne.
Insgesamt nicht spannend, aber extrem robust und noch immer schick. Ein A5 hat den schöneren Innenraum.
Das Fahrwerk Gretel wurde mit dem Serienfahrwerk ausgeliefert. Dieses macht seinen Job recht gut, federt sehr gelassen und schluckt Bodenwellen und kurze Stöße recht kompetent WENN man die serienmäßigen RFT Reifen erster Generation los wird. Diese sind wirklich erbärmlich. Nach 125tdkm waren die Dämpfer langsam durch, eine akzeptable Distanz finde ich. Sportliche Ambitionen kommen damit aber eher zu kurz, da der Wagen eher untersteuernd ausgelegt ist und sehr beherrschbar bleiben soll. Das mag im Alltag und Winter für Hans Maulwurf interessant sein, aber für einen engagierten Automobilisten ist es nicht geeignet. Das M-Sportfahrwerk kann ich aus diversen Probefahrten leider nicht empfehlen. Besonders mit den RFT Reifen und Felgen >18'' neigt es zum Hoppeln, ist recht straff ohne wirklich viel kompetenter zu sein. Auf Autobahnen vermittelt es etwas mehr das Fahren auf Schienen Gefühl, ist aber auch spurrillenempfindlicher, trockener und untersteuert genauso jämmerlich wie das Serienfahrwerk. Meine Lösung war nach dem Unfall ein K&W Street Comfort Gewindefahrwerk und der Wechsel auf nicht RFT Reifen. Et voilà: Der Wagen war trockener als die Serie, aber nicht so ruppig wie die M-Sport Version, liegt exzellent auf der Straße und Übersteuert wenn ich das wünsche . Zudem war er damit potenziell so tief, dass ich ihn etwas höher schrauben musste (Danke, Gewinde). Für mich ist er nun ein herrlich straffes, agiles Fahrzeug. Leider hat der E92 ein offenes Differenzial und die €6000 für ein Quaife wollte ich mir dann doch sparen, damit und wegen der 6 Gang Automatik ist er zum kontrollierten Übersteuern wenig geeignet. Auch ist die E9x Serie extrem Reifenempfindlich. Das Fahrverhalten changiert zwischen tollem sportlichen Coupé (Michelin Alpin 5, Conti Sport Contact, Dunlop Wintersport 3d, Dunlop Sport MAXX TT) und Mülltonne, die eine Treppe herabrollt (Bridgestone Potenza RE040 Serienbereifung). Traktionsprobleme hatte ich selten und auch im Winter kam ich bis auf eine Situation (Anfahren an Steigung bei Tiefschnee) immer ausgezeichnet durch.
Das Getriebe Das ZF 6HP ist Serie beim 335d. Dieses Getriebe ist einer der Gründe, warum Gretel nicht mehr ewig bei mir bleiben wird. Es macht seinen Job insgesamt ganz gut, die Spreizung der Gänge passt hervorragend zum Sechszylinder Diesel und die Schaltvorgänge sind sanft und einigermaßen schnell. Zudem ist das Getriebe extrem robust und störunanfällig. Leider ändert es die Characteristik des Motors aber deutlich zum berühmten Gummiband, wie es von einem Nutzer des E9x Unterforums so treffend getauft wurde. Der Wagen verschleift die enorme Leistung im Wandler bei der Getriebestellung "D" sehr stark, was den krassen, diametralen Gegensatz zu den berühmten Nichts-BOOM-Nichts VAG TDIs darstellt. Das ist auf der Autobahn ok, zum sportlichen Fahren aber eher ungeeignet. In "S" wiederrum knallt er die Gänge unnötig trocken rein und dreht oft sinnlos hoch. Das moderne ZF 8HP kann das alles deutlich besser und zeigt, dass die Konstruktion doch deutlich in die Jahre gekommen ist. Außerdem ist das Getriebe, entgegen aller Behauptungen von BMW, nicht wartungsfrei. Nach 100tdkm sollte man einen Getriebeölwechsel durchführen (incl. Wechsel der Getriebeölwanne ca €800), die Ergebnisse sprechen für sich. Butterweiches Schalten, besonders von I auf II und von II auf III sowie extreme Lebensdauer sind der Dank für die Kur.
Der Motor Der M57 ist ein genialer Motor. Egal in welcher Version (Dieser Reihensechszylinder hatte alles zwischen 163 und 286 PS) gefällt er durch extreme Robustheit, Laufruhe und günstigen Verbrauch. In der Version D30TOP als dreiliter Biturbo kommen dazu noch erschütternd gute Fahrwerte hinzu. Dieses 286 PS und 580 NM starke Kraftwerk findet im E92 das leichteste Chassis, in welchem es je bestellt werden konnte. Das Resultat spricht mit belegbaren 5,8 Sekunden auf 100 km und deutlich über 270 km/h (el. Abgeregelt auf 250) Höchstgeschwindigkeit für sich. Durch die Getriebecharacteristik fühlt der Wagen sich zwar nie so gewaltig an, wie die objektiven Fahrwerte es belegen, aber das Gefühl von Immer und Überall ist ein sehr Beruhigendes. Das Ansprechverhalten ist für einen Diesel dank der Registertechnik sehr gut, absolut gesehen aber immer noch turbotypisch mittelmäßig (Gut ist kein mir bekannter Turbomotor, Einzeldrosselsauger Hurra ). Zudem ist mein Durchschnittsverbrauch mit 7.5-8.5 Litern im realen Fahrbetrieb mit viel schneller Langstrecke auf 100km genial. Über 10 Liter sind mit diesem Motor nur mit gusseisernem Gasfuß oder in der Innenstadt möglich. Und ich erinnere noch einmal: fast 300 PS und 600NM, 1.7 Tonnen mit allen Komfortextras an ohne betont sparsamen Fahrstil. Und als Bonbon? Gilt der M57 als nahezu unzerstörbar. Dieser Eisenklumpen hat kaum bekannte Schwachstellen, einzig der kleine Turbo beim 35d geht ab und an mal über den Jordan. Und noch schöner: Der N57 Nachfolger kann das alles sogar noch besser . Leider gab es den N57D30TOP mit 8HP nie im E9x .
Infotainment Der E9x kommt ohne jeglichen Connectivity oder Assistenzmumpitz. Aktive Sicherheit kommt von den Klassikern ESP, ABS und BAS. Das Navigationssystem Professional findet immer an's Ziel, wenn auch nicht immer auf dem schnellsten Weg. Staumeldungen muss man mit Vorsicht genießen, da es gerne Phantomstaus anzeigt oder die Verzögerung maßlos übertreibt. Auch sind Grafik und Geschwindigkeit nicht mehr auf dem neusten Stand. ABER: Es erreicht jedes Ziel, macht kaum Mucken und ist, entgegen aller Unkenrufe, intuitiv in den meisten Punkten. Das HiFi System klingt gut, der CD Wechsler ist verzichtbar. Und: Gretel nuschelt
Haltbarkeit Herausragend gut: Wie bereits erwähnt, kein Rost. Bis auf die Zusatzwasserpumpe, welche gerne mal fest steckt (was niemand merkt, da sie selten genutzt wird und keine Fehlermeldung hervorruft) und den Klimakompressor, welcher bei mir wegen Lagergeräuschen auf Garantie getauscht wurde hatte der Wagen keine Probleme. Auf 110tdkm in fünf Jahren Nichts, nada, niente. Beeindruckend . Hin und wieder geht das Navi mal aus (~3-4x im Jahr) startet dann aber sofort neu und ab und an kommt mal der Fehler "Notrufdienst nicht verfügbar", aber das verschwindet auch wieder. Nach 125tdkm waren die Stoßdämpfer verschlissen, nach 175tdkm ein Xenonbrenner durch. Aber das ist nunmal Verschleiß.
Unterhaltskosten Oh welch ambivalentes Bild. Der E9x ist nicht günstig. Gerade die 35er Coupés sind erstaunlich wertstabil. Zudem kommen hohe Kfz-Steuer und brutale Versicherungstarife (Die Mischung E92 335d ist der mit Abstand teuerste 3er nach dem M3). Wer zudem die Wartung bei den erstaunlich arroganten und zudem idR unfähigen BMW Händlern macht (eigene, subjektive Erfahrung mit objektiv belegbaren fachlichen Fehlern) zahlt extrem viel. Aber dank dem genialen Wartungssystem der neueren BMW muss man nicht einfach so in eine Werkstatt, sondern bekommt Wartungen bedarfsgerecht angezeigt. Das kann zwar dazu führen, dass man uU mehrmals in einem Monat etwas durchführen muss, senkt aber die Wartungskosten generell deutlich. Der E92 ist aber noch relativ schauberfreundlich und Bremsen, Fahrwerk und diverse Karossierearbeiten kann man durchaus selber erledigen. Einzig das Codieren muss dann oft BMW machen, wo sie sich gerne quer stellen und Mondpreise für ein Häkchen im OBD nehmen . Ersatzteile sind spottgünstig und frei auf dem Markt verfügbar (Satz Bremsen v/h mit Scheiben und Klötzen ~€500-600). Zudem hält sich der Verschleiß trotz der enormen Motorleistung wirklich in Grenzen. Meine Winterreifen haben 4 Jahre gehalten , die breiteren Sommerreifen je zwei. Bremsverschleiß ist ebenfalls gering . Vielleicht fahre ich doch wie eine Memme?
Fazit: Die E9x Serie sind tolle, robuste BMW. Gerade mit Automatik und Reihensechserdiesel exzellente Langstreckenfahrzeuge. Die Serie hat ihre Problemkinder (Erste Generation DI Benziner, 163 PS Diesel usw.) ist aber ansonsten absolut toll. Ich liebe mein Coupé und habe jeden Kilometer genossen, bin nie liegen geblieben und auch sonst haben sich die negativen Überraschungen wirklich in Grenzen gehalten. Würde ich noch einmal einen E92 kaufen?
Auf jeden Fall, aber als N57 330d, Vor-Facelift (gefällt mir nicht) mit 245 PS, Tempomat und AHK .
Quo vadis? BMW ist für mich als Marke tot. Völlig herumirrend zwischen Öko und Hipster ist "Freude am Fahren" zu einem toten Marketinggag verkommen. Außer wenigen "Emotionsmodellen" wie den 30/35d 35i und M gibt es nur noch lächerliche Luftpumpen im Programm. Dreizylinder im 5er? Lächerlich. Zudem sind die Fahrzeuge noch weiter in die Richtung Komfort gegangen und die Qualität hat deutlich gelitten. Zwar sehen die Innenräume heute teilweise echt stark aus (5er, 6er, 7er) jedoch ist die Detailqualität deutlich schlechter, Softlacke die abblättern, dünne Verkleidungen und generell billigere Komponenten lassen nichts Gutes ahnen. Man macht es wie Audi: Der Leasing(erst-)kunde bekommt ein Auto was für bis zu 5 Jahre / 100tdkm gut aussieht und funktioniert, aber dann auseinanderfällt. Der einzige BMW, welchen ich im Lineup noch erschwinglich und interessant fand, der M235i, hat mich bei einer Mitfahrt bei einem Freund so schockiert (billiger Innenraum, erste Schäden nach 8tdkm, eng und Fahrleistungen auch eher meh), dass die Marke für mich erledigt ist. Zudem gefallen mir die fetten, schwabbeligen und sinnlos "Aufgepimpten" Designs der neueren Modelle, speziell 4er (M4? Marketingfuzzis, ihr könnt mich mal ) und die Hinwendung zu sinnfreien SUV Burgen (X4,X6) auf der einen und Biomülltonnen (i3) auf der anderen Seite nicht.
Ich schaue eher gerade in Richtung Jaguar. So ein XF 3.0 Diesel S oder XE V6S sind doch schöne Alternativen für den Connoisseur .
In der Gallerie findet ihr: Gretel und Cat Superlight, den BMW vor, während und nach seinem Unfall, ein nicht ganz ernst gemeintes Goodie und den E92 330dA M-Sport, den ich als Vergleichsfahrzeug M57/N57 und M-Sport vs. K&W Nutzen durfte. Danke, Stan |
Sun Jan 10 12:52:08 CET 2016 | Ascender
Ein sehr guter Bericht, wie gewohnt. Aufgrund der hohe Unterhaltungskosten käme ein so potenter Alltagswagen niemals in meine Garage. Bei mir fokussiert sich sowas eher auf das Spaßauto. Ich bin froh, dass du so viel Freude und so viel Glück mit diesem Auto hast/hattest.
Deine Meinung zu aktuellen BMWs kann ich voll unterstützen.
Sun Jan 10 14:08:47 CET 2016 | Goify
BMW geht auf Komfort? Dann ist Mercedes wohl noch immer weit entfernt, denn ich erachte moderne BMWs noch immer als deutlich zu hart gefedert. Erst ab dem 5er wird es erträglich und somit außerhalb meiner Preisklasse.
Danke für den objektiven Bericht, liest sich ganz gut, wie du ihn einschätzt.
Sun Jan 10 16:22:55 CET 2016 | Ascender
Ja, das macht BMW leider. Leider zwingen sie auch unsportlichen Autos ein zu hartes Fahrwerk auf, was nicht sportlich ist sondern dumm. Aber der Laie erkennt darin vielleicht etwas sportliches, denn schließlich sind Rennwagen auch straff gefedert.
Sie machen im Prinzip das selbe wie Audi im Moment. Pseudo-Sportlichkeit in unsportlichen Fahrzeugen. Das Marketing weiß sowas auszuschlachten.
Die alte Sportlichkeit fehlt in den neuen Autos jedenfalls. Ich bin auch sehr enttäuscht welchen Weg diese Marke einschlägt.
Sun Jan 10 16:42:33 CET 2016 | CompuKing
Du schreibst, dass an deinem BMW keine Probleme waren. Hattest du die Thermostate mal kontrolliert?
Und ob die Ansaugbrücke undicht wird? Was ist mit den Glühkerzen und vor allem den Steuergerät dazu?
Ansonsten kann ich den M57 absolut nur empfehlen. Ich fahre auch einen, aber als 525d mit derzeit 390.000km... Von der Qualität im Innenraum müssen wir nicht sprechen! Aber ich habe die Thermostate und die Glühkerzen schon getauscht. Genau so wie den Kabelbaum in die Heckklappe...
Sun Jan 10 17:07:47 CET 2016 | Bayernlover
Super geschrieben. Qualitativ besitzt der E9X einen echt guten Ruf - offenbar zu recht. Dass er mir vom Aussehen her nicht gefällt, liegt ja an meinem Geschmack. Technisch gesehen war er schon ein starkes Stück!
Deine Meinung zu BMW teile ich. Ich wollte mir eigentlich einen gebrauchten F11 zulegen, aber am Ende muss ich wohl doch einen leasen. Die Folgekosten erscheinen mir einfach zu unkalkulierbar. So einfach wie beim E46 wird es nie wieder
Sun Jan 10 17:33:15 CET 2016 | Sir Firekahn
Vielen Dank für die positiven Rezensionen
@Ascender
Naja in dem Fahrzeug verbringe ich nach meiner Wohnung und Arbeitsstätte die meiste Zeit, daher und weil meine wirtschaftliche Situation mir das glücklicherweise ermöglicht habe ich gerne ein Alltagsauto, welches den Hybrid aus schnell und einigermaßen unterhaltbar schafft. Der 335d ist da perfekt (Bis auf die Versicherung, leider).
@Goify
Was Ascender sagt, kann ich nur unterstreichen. Leider werden an die immer fetteren und unsinnigeren Karosserien mit lächerlich riesigen Reifen heute knallharte Fahrwerke gesteckt, weil man dem Kunden damit suggeriert, das wäre sportlich. Das die besten Sportwagen der Welt (McLarens, Ferraris, Porsche, etc.) nicht knallhart sind, weil das nur zu sinnlosem Hoppeln und Versetzen führt, interessiert keinen.
Ich suche generell nach einem straffen, agilen Fahrverhalten, das bietet mir das Gewindefahrwerk. Mercedes bietet gott-sei-dank die Möglichkeit von den komfortablen Serienfahrwerken über die himmlische Airmatic bis zu trockenen Sportfahrwerken alles zu kaufen.
@CompuKing
Witzig, Thermostat und Glühstifte stehen auf meiner Liste nächsten Monat. Das wars dann aber auch dieses Jahr an Überarbeitungen
Die biblische Laufleistung deines BMWs ist natürlich ein absoluter Qualitätsbeweis. Der 25d ist aber auch durch die niedrige spezifische Leistung die robusteste Variante per se. Ist es ein Automat?
Man muss dazu sagen, dass BMW unverständlicherweise beim E9x Diesel KEINE Möglichkeit verbaut hat, die Motortemperatur zu messen. Kein Menü, keine Anzeige, nur über das Geheimmenü kann man da auslesen. Also füllt das ausgefallene Thermostat oft nicht auf...
@Bayernlover
Stimmt, die Geschmäcker sind nunmal absolut unterschiedlich.
Sun Jan 10 19:35:51 CET 2016 | Schattenparker50835
Sehr schöner Artikel, wer will da noch einen F3x haben?
Das bei dieser Ausstattung undder Motor- Getriebe-Kombi kein Tempomat dabei ist wundert aber doch etwas...
Deinen Eindruck der Marke BMW werden viele bestätigen, genauso die pseudo-brettharten Fahrwerke. Andere Hersteller haben leider genauso fragwürdige Modellentscheidungen im Programm.
Sun Jan 10 21:33:13 CET 2016 | bermuda.06
@Bayernlover
Warum bist du der Meinung, dass der F11 unkalkulierbare Folgekosten haben kann? Gibt es da umgreifende Schwachstellen? Würde mich wirklich interessieren.
Sun Jan 10 21:54:18 CET 2016 | Bayernlover
Naja, die ganze Abgas-Nachbehandelung, dann kann man das Fahrwerk nicht mal so einfach mit nem Nusskasten und an einem Nachmittag wechseln (Domlager müssen mit nem Laser eingemessen werden etc.) und die unendliche Elektronik - ist halt alles viel komplexer als früher!
Mon Jan 11 00:06:08 CET 2016 | Reifenfüller133375
Schöner Artikel zu einer schönen BMW Baureihe... Ich find den Vorgänger als Limo/Coupe noch ein bisschen schöner. Ein guter Freund fährt den E91 325d und nach einer Fahrt konnte ich seine Begeisterung dann auch verstehen Das einzige Problem, das er hatte, war der nicht mehr zuverlässig arbeitende Empfang der Fernbedienung, nachdem das Steuergerät im Wagen durch einen Wassereinbruch beschädigt wurde (wenn ich mich richtig erinnere), er meinte, das hätten wohl einige.. Ist schon wieder eine Weile her. Fahrwerk und Motor sind wirklich klasse, auch letzterer begeistert mich immer noch.
Warum genau sollte man bei einem F11 die Domlager mit einem Laser einmessen? An denen ist doch nichts einstellbar... Meinst du evtl. die generelle Empfehlung, eine Achsvermessung machen zu lassen? Die wird oft ausgesprochen, sobald irgendwas an der Aufhängung angefasst wird, und ist meist nicht unbedingt erforderlich... Bei einigen modernen Autos kann man die Verschleißteile noch schön einfach warten, allerdings nicht bei allen. Spätestens, wenn die Handbremse dann per Werkstattsoftware in die Wartungsposition gefahren werden muss, um die Bremsen tauschen zu können, weiß man was Sache ist; Kunden an der kurzen Leine halten und melken.
An einer Stelle musste ich aber kurz grinsen, auch wenns nicht ganz vergleichbar ist:
Meine ATE-Bremse lässt sich wirklich spottbillig warten, sind ja Gleichteile mit dem Ford Focus... da zahlt man für VA+HA 200€ für Brembo Teile. Die Bremse wurde auch in etwas größeren Modellen verbaut. Bleibt trotzdem eine andere Klasse und ist nicht vergleichbar, schmunzeln musste ich aber schon
Wir haben uns neulich mal ein DriveNow 218i Cabrio gemietet und haben den so mal probe gefahren.. Was soll ich sagen, begeistert hat mich der Wagen nicht... Er knarzte, der Innenraum war eng und es kam absolut kein BMW-Gefühl auf. Da konnte auch der dauerhaft angestrengt klingende Motor nichts positives beitragen. Der Innenraum fühlte sich sehr billig an, was wohl allgemein bei allen Herstellern in den preiswerten Fahrzeuggruppen so gewünscht ist. Noch schlimmer finde ich es allerdings im VW-Konzern, wo alles, das in Golf Größe oder kleiner verkauft wird, einen grottigen Innenraum kriegen muss... Da war der 2er zumindest kein Neuland. Ansonsten hat mich das Fahrwerk in genau umgekehrter Weise überrascht wie dich das Fahrwerk der neuen Modelle; es war viel zu weich, schaukelte herum wie ein Boot. Da hätte ich mir ein deutlich strafferes Fahrwerk gewünscht.
Aber das man mit straffen Fahrwerken Pseudosportlichkeit vorgaukelt, kenn ich aus leidlicher eigener Erfahrung, der A1 1.2TFSI meiner Mutter, mit strammen 86ps, hat ab Werk das "Sportfahrwerk" verpasst bekommen. Den Wagen hätte man so nie kaufen dürfen. Schon auf der Berliner Stadtautobahn kriege ich auf dem Rücksitz echte Rückenschmerzen, weil der so unnötig hart gefedert ist. Das ziemlich tiefe Bilstein B14 in meinem C30 ist komfortabler als der A1...
Wenn man jetzt bedenkt, dass das 2er Cabrio bei 32k€ anfängt und man mit dem einzigem Sechszylinder, dem M235i, schon in der Basisausstattung an den 50k€ schabt, dann lehne ich dankend ab... Viel zu viel Geld für viel zu wenig Auto.
Mon Jan 11 08:47:58 CET 2016 | pico24229
Der Wagen sieht echt schick aus, im Innenraum stört mich aber dass im Amaturenbrett nicht das Sattelbraun aufgegriffen wird, zB der Untere Bereich in der Höhe des Handschuhfachs, hätte auch diese farbe tragen können.
Die aktuelle Konzernstragie betrachte ich auch sehr kritisch, aber optisch gefällt mir der 4er eigentlich ziemlich gut, nur das M-paket mag ich nicht so.
Tue Jan 12 14:27:43 CET 2016 | Spannungsprüfer22323
Toller Bericht!
Tue Jan 12 14:40:22 CET 2016 | CompuKing
@Sir Firekahn: Tausch das Steuergerät gleich mit den Glühkerzen aus. Das wird auch einen Schuss haben. Kostet aber nicht die Welt extra (wenn man es nicht original bei BMW kauft, BMW Nummer: 12217801201, http://www.realoem.com/.../showparts?... ).
Du brauchst einfach zusätzlich noch eine Dichtung für den Wasserflansch am Motorblock (BMW Nummer: 11122247745, http://www.realoem.com/.../showparts?... )
Ansonsten ja, ist ein Automat. Der hat bis jetzt 1x neues Öl gesehen (bei 242.000km). Langsam wird es wieder Zeit. Das einzige was er macht ist, dass wenn er kalt ist und man etwas länger gestanden hat mit einem Schlag anfährt. Aber da ich eigentlich nie stehe, wenn er kalt ist, ist das für mich nicht so wichtig.
Der 25d hat aber auch schwächere Kolben usw verbaut. UND er hat keine Drallklappen.
Die Wassertemperatur schaue ich mir immer via OBD an (entweder BMWhat oder aber Tourque). Und bei unter 40 Grad Temperatur auf der Autobahn im Winter habe ich gedacht da muss man unbedingt mal was tauschen...
@Bayernlover: hast du zu der Geschichte mit den Domlagern genauere Informationen bzw einen Link?
Tue Jan 12 15:23:05 CET 2016 | HPW37
Hallo, auch mein 335d ist von 04/2011, hat aber "erst" 91.000 km gelaufen. In manchen Punkten kann ich dem Tester zustimmen, bei einigen sehe ich es deutlich anders. (Allerdings fahre ich auch die Limousine):
- Die Versicherungskosten finde ich mit 880 Euro (VK mit 1000 SB) im Rahmen.
- Leider ist der Reifen- und Bremsenverschleiss an der Hinterachse enorm. Sommerreifen hinten nach einem halben Jahr und ca. 15.000 km runter gefahren (vorne noch 6,5 mm, aber Mischbreifung). Hintere Bremsscheiben halten nur ca. 22.000 km, während vorne 60.000 angezeigt wird.
- Wenn Dein Verbrauch sich um 8 Liter einpendelt, fährst Du aber nur wenig Autobahn bzw. selten mehr als 130 km/h. Meiner hat sich jetzt bei 9,5 Litern eingependelt, aber ich schaffe auf meiner Arbeitsstrecke (38 km Autobahnanteil) problemlos einen Schntt von 11,5 bis 12 Litern. Das ist alles relativ.
- Trotz M-Fahrwerk (oder wegen?) ist meiner bei hohen Geschwindigkeiten in langen Autobahnkurven recht aufschaukelnd. Hier werde ich vielleicht zu einem härteren Fahrwerk wechseln. Mir persönlich ist er trotz Sportfahrwerk zu komfortabel abgestimmt.
- Die Automatik schaltet in "D" meiner Meinung nach nicht träge, allerdings neige ich beim Beschleunigen auf Autobahnen und beim Überholen zum Kickdown. "S" benutze ich sehr selten.
- Die Komfortschließung ist rausgeworfenes Geld, gerade weil man den Kofferraum doch mit der Hand öffnen muss.
- Bei meinen E46 musste man bei ca. 30.000 km im Jahr einmal in die Werkstatt, jetzt durch diese unterschiedlichen Hinweise in der Regel öfter und unter dem Schnitt ist es deutlich teurer und zeitaufwändiger. Ich gebe Dir recht mit den Kosten und überlege, bestimmte Sachen nicht mehr bei BMW zu machen.
- Die Fahrleistungen sind zwar gut, aber das abrupte Abriegeln bei effektiven 248 km/h und das zähe Beschleunigen ab ca. 210 km/h lassen doch immer mehr den Entschluss reifen, den wagen leistungszusteigern auf ca. 330 bis 340 PS.
Wenn ich ihn unter dem Strich mit meinem vorherigen Audi S3 vergleiche, bin ich nach knapp 2 Jahren doch unsicher geworden, weil bis auf den Verbrauch alle anderen Kosten deutlich höher sind und der Fahrspass/die Fahrleistungen etwas geringer ist/sind. Hier halten sich die Gesamtkosten in der Waage.
Wenn man wüsste, dass der Spritpreis sich in den nächsten knapp 3 Jahren nicht deutlich nach oben entwickelt, würde ich mir wohl einen gebrauchen Audi RS 3 kaufen.
Tue Jan 12 17:13:38 CET 2016 | Bayernlover
Hab das mit den Domlagern mal gelesen, als jemand das Fahrwerk wechseln wollte.
Tue Jan 12 18:07:33 CET 2016 | Sir Firekahn
Guten Tag, Hpw37
Ich kenne deinen Fahrstil nicht, aber mein BMW wird täglich 2x15km und dann regelmäßig lange Strecken auf der AB bewegt. Dabei fahre ich 160 km/h, wo es nur geht. Mein Verbrauch mit WR liegt bei ca 7.5 Litern, mit SR etwas darüber (ca 8). Anbei mein aktueller Durchschnitt seit ca 7000km. Ich gebe aber zu, Kurzstecke und Stadtanteil sind fast 0%.
Das deine Bremsen und Reifen so verschleißen, spricht für einen aggressiven Fahrstil (ohne Wertung), meine Bremsen halten zwischen 35.000 und 50.000 km.
Fahr statt dem M Fahrwerk mal ein gutes Gewinde. Du wirst es lieben
Und sorry, aber im Vergleich zu einem DSG oder der ZF8HP scheint das 6HP zum schalten erstmal einen Arbeitskreis einzuberufen
(1465 mal aufgerufen)
Tue Jan 12 19:21:13 CET 2016 | bermuda.06
Der Bremsen und Reifenverschleiß liegt immer in der Hand des Fahrers, wenn das Fahrzeug technisch i.O.
Tue Jan 12 21:32:58 CET 2016 | CompuKing
@Sir Firekahn: Da halten deine Bremsen aber auch nicht lange. Ich bin bei deutlich über 100.000km für einen Satz... es sind eher so 140-150.000...
Und das das 6HP langsam ist im vergleich zu einem DSG ist definitiv wahr. Was man aber auch sagen muss ist, dass das 6HP deutlich besser ist als die Automatik in einem A6 mit dem 3.0 TDI.
Wed Jan 13 00:24:06 CET 2016 | Batterietester48283
Schau dir die Jaguar sehr genau und fahr Probe. Ich hatte in letzter Zeit die Möglichkeit einen aktuellen XE kennen zu lernen. Die Qualität ist ein Katastrophe, von falschen Spaltmaßen über schlechte Haptik und Materialwahl bis hin zu den zumindest für das Segment langweiligen und emotioslosen Fahrgefühl (inkl. Motor - wobei es nicht der Sechsender war).
Wed Jan 13 09:11:32 CET 2016 | Spannungsprüfer22323
Ob man den BMW unbedingt mit einem RS3 vergleichen kann?Völlig verschiedene Autos.
Wed Jan 13 12:26:54 CET 2016 | Multimeter33584
Bzgl des ZF 6HP stimme ich dir zu. Verschleift unnötig, hat einige Merkwürdigkeiten an Board und ist wirklich nicht wartungsfrei. Meines hat bei knapp 80.000km schon einen Ölwechsel erhalten.
Auch ich würde nicht nochmals ein Fahrzeug mit diesem Getriebe kaufen.
Wed Jan 13 14:54:35 CET 2016 | der_Derk
Gut geschrieben .
Ich hab' von der E9x-Serie auch eigentlich 'ne recht hohe Meinung, wobei die Attraktivität mit der Ausstattung steht und fällt. Die tausend Konfigurationsmöglichkeiten machen es dem Gebrauchtwagenkäufer nicht einfacher, bzw. irritieren mit dem Fehlen von Selbstverständlichkeiten angesichts von Neupreis und Motorisierung (wie, kein Tempomat?).
Die Sechsstufen-Automatik müsste mir bisher im 325xi und 320d begegnet sein (sofern es da dieselbe ist). Ist sicherlich eine Frage der Perspektive, denn aus Sicht des Fünfstufen-GM-Automaten am alten 2.5er (X3) finde ich den Wandlerschlupf da ziemlich gering, bzw. würde sofort tauschen .
Wed Jan 13 16:35:07 CET 2016 | HPW37
Zitat: "Guten Tag, Hpw37
Ich kenne deinen Fahrstil nicht, aber mein BMW wird täglich 2x15km und dann regelmäßig lange Strecken auf der AB bewegt. Dabei fahre ich 160 km/h, wo es nur geht. Mein Verbrauch mit WR liegt bei ca 7.5 Litern, mit SR etwas darüber (ca 8). Anbei mein aktueller Durchschnitt seit ca 7000km. Ich gebe aber zu, Kurzstecke und Stadtanteil sind fast 0%.
Das deine Bremsen und Reifen so verschleißen, spricht für einen aggressiven Fahrstil (ohne Wertung), meine Bremsen halten zwischen 35.000 und 50.000 km.
Fahr statt dem M Fahrwerk mal ein gutes Gewinde. Du wirst es lieben
Und sorry, aber im Vergleich zu einem DSG oder der ZF8HP scheint das 6HP zum schalten erstmal einen Arbeitskreis einzuberufen "
Hallo,
ich fahre zum 1. Mal eine Automatik, da es unbedingt ein recht sparsames, aber leistungsstarkes Dieselauto mit max. ca. 4,50 Länge und 300 PS sein sollte. Leider gibt es den 335d nicht mit Handschaltung und bei den anderen Herstellern hören die "kürzeren" Dieselfahrzeuge alle bei ca. 200 PS auf.
So lande ich nach jetzt 40.000 km immer noch beim Beschleunigen häufig im Kick-down-Bereich, was wohl auch meinen relativ hohen Durchschnittsverbrauch von 9,5 Litern laut BC mit erklären mag. Ich bin es über 30 Jahre gewohnt, auf der Autobahn beim höchsten Gang einfach durchzutreten.
Ich habe den Abrieb bei Bremse und Reifen ja nur hinten. Vorne werden die auch ca. 50.000 km halten. Wirklich Vollbremsungen muss ich glücklicherweise nur selten machen. Ich bin bei meinem alten Audi S3 durch die gleichmäßige Abnutzung wegen des Allradantriebs wohl etwas verwöhnt, obwohl meine vorherigen 330ds, E46, auch viel gleichmäßiger und schonender Bremsen und Reifen reduziert haben.
Hat der 335d einfach weichere Serienbremsbeläge oder ist es so, wie mir die BMW-Werkstatt erklärte, dass die Bremsen hinten früher greifen, damit der Wagen vorne nicht so stark einnickt? Dann müssten sie aber stärker dimensioniert sein.
Viele Grüße
Hans-Peter
Wed Jan 13 17:31:34 CET 2016 | DIESEL4LIFE
Schöner Artikel zu einem schönen Auto mit rattenscharfem Motor. Die 35d Motoren finde ich einfach nur geil. Power ohne Ende und das bei für die Leistungsdaten absolut akzeptablen Verbrauch.
Ich wünsch dir allzeit gute Fahrt mit deinem Schätzchen.
Aber um mich mich mal ein bisschen unbeliebt zu machen: Mir gefallen die derzeitigen BMWs sehr gut vom Design und auch vom Innenraum.Wenn ich mich in einen BMW (auch die F-Modelle) setze fühl ich mich augenblicklich wohl.
Wed Jan 13 20:33:05 CET 2016 | Hannes99
Hallo, sehr gut geschrieben!
Erst mal alle Achtung für den Mut zu einem solch hohen Preis einen Wagen zu kaufen, der schon auf der Richtbank war!
Zu Quo Vadis: Dem ist nichts hinzu zu fügen. Treffend!
Ich hoffe das ich mit meinem, ist nur ein 325d ähnlich gute Langzeiterfahrung mache. Aber die Thermostate so wie Zusatzwasserpumpe waren schon beim Kauf defekt und 2 Glühkerzen, vielleicht auch Steuergerät stehen im Fehlerspeicher und müssen bald gemacht werden.
Mit dem Serien-Fahrwerk meines E90 bin ich gar nicht zufrieden, viel zu hart. Vielleicht wird es ja besser wenn die RFT verschlissen sind. Viel Hoffnung habe ich da aber kaum, da mein E61 mit non RFT und 55er Reifen auch nicht gerade komfortabel war. Eine W204 Avantgarde liegt kaum schlechter als der BMW, ist diesem im Komfort aber haushoch überlegen. Auch mein ex Dienstwagen VW Passat spielt in einer anderen Klasse.
Hätte mein 325d nicht diesen herrlichen Sechszylinder, hätte ich mir garantiert einen Mercedes, vielleicht auch einen Mondeo gekauft. Außer dem Motor gibt es meiner Meinung nichts was für den E90 spricht und gerade diesen Alleinstellung gibt BMW bei den Downsizing Motörchen auf. Schade! fahre seit 1981 mit Unterbrechung durch Dienstwagen immer nur BMW,
Gruß Hannes
Wed Jan 13 22:57:52 CET 2016 | Spannungsprüfer50728
Schöner Bericht!
Ich bin damals ein E90 335D gefahren und identischer Austattung und fand das M-Fahrwerk grausam. Der Motor war ein Traum und das ZF 6HP Getriebe ging so.
Nachdem ich 2012 ein F10s mit dem N57N und N57 Probefahren konnte mi Integral-Aktivlenkung, AD-Drive, usw. wollte ich keinen E9x/E6x, F3x mehr fahren. Der F10 machte alles ab Werk besser (außer elastische Beschl. ab 160km/h).
Kann mit Dir und einem Arbeitskollegen deinen Vergleich mit dem W204 Av und E9x bestätigen. Aber probier einen F10 mit N57xxx und 8HP und IA!
Fahre seit 3 Jahren ein F10 N57 mit umprogrammierten und optimierten AD-Drive und IA. Souveräner und entspannter mit sportlichen Touch und dabei wirtschaftlich geht's für mich net besser bei BMW. Werde den nur ggü einem G30 wechseln, sofern er mir passt.
Fri Jan 15 11:59:05 CET 2016 | Grurok
Also bis "Quo Vadis" ist es ein toller Bericht - danach wird es leider extrem unsachlich. Stillstand bedeutet heutzutage Untergang. Eine Marke wie BMW muss sich weiterentwickeln, um im Wettbewerb bestehen zu können und um den politischen Rahmenbedingungen gerecht zu werden.
Bisher war man gezwungen, wenn man einen VAN fahren möchte, die Marke zu wechseln. Nun muss man dies nicht mehr tun! Und BMW hat mit dem BMW 2er Active und Gran Tourer herausragende Familienfahrzeuge auf den Markt gebracht. Der Erfolg gibt BMW recht - seit 09/2014 wurden bereits über 110.000 Fahrzeuge vom Typ 2er Active/Gran Tourer verkauft.
Für Flottenkunden ist der von dir aufgeführte 518d sehr wohl interessant.
Und diese von dir gescholtenen Minimotoren ermöglichen es, dass Leute wie du weiterhin R6er fahren können. BMW handelt also im Sinne der Kundschaft, damit diese weiterhin die Freude am Fahren empfindet, die BMW verspricht.
Ich wünschte mir von den Menschen gern etwas mehr Weitsicht. Stattdessen ist es aber offensichtlich einfacher sich verraten zu fühlen und diesen Unmut kundzutun. Liebe Leute, der Tellerrand tut nicht weh! Traut euch auch einmal drüber zu schauen!
In diesem Sinne - schönes Wochenende!
Fri Jan 15 13:31:08 CET 2016 | Ascender
Hallo Hans-Peter.
Also, das ist echt merkwürdig, dass dir die BMW-Werkstatt sowas sagt. Eine größere Dimensionierung hat nicht unbedingt etwas mit der Bremskraftverteilung zu tun.
BMW müsste auch ab Werk eigentlich darauf achten, dass das Heck nicht überbremst. Das haben allenfalls Rallye-Fahrer gerne.
Für mich hört es sich eher nach ESP-Eingriffen an?
Ich kenne jetzt deinen Fahrstil nicht, aber mir fällt im Straßenverkehr häufig auf, dass viele Leute sehr oft bremsen. Noch nichtmal stark abbremsen, sondern eben nur lange auf der Bremse "stehen". Das ist natürlich für die Lebensdauer dieser nicht so gut.
Fri Jan 15 22:00:52 CET 2016 | Sir Firekahn
Es tut mir leid, aber ich kann Dir da nur vehement widersprechen.
1.) Der 2er
Ich habe persönlich nichts gegen den Van. Von mir aus auch mit Frontantrieb. Ich brauche ihn ja auch nicht kaufen. Aber mir schwante schon böses als ich "FWD" las, et voilá: Die nächste Generation Einser und Zweier wird wohl dieses tolle Antriebskonzept übernehmen. Damit hat diese Entwicklung gleich zwei BMW Serien bzw. eine ganze Plattform für mich ruiniert.
2.) Diese Minimotoren ermöglichen mir R6 zu fahren?
Du spielst wohl auf die CO² Debatte an, die aber nur dem unrealistischen NEFZ geschuldet ist. Es gibt genügend Tests in dem der gute alte R6 Sauger Audi's 2.0 TFSI und Mercedes' 1.8 Turbo im Realverbrauch kassiert. Da man aber an Flottenwerte gebunden ist, entwickelt man kleinere Motoren, diese müssen sich dann aber auch verkaufen, also propagiert man sie. Dann kommen die Kunden, die brav auch wirklich JEDEN Mist kaufen, den das Marketing ihnen verzapft (Siehe z.B. Audi A1 und SUVs). Damit verkaufen sich die "großen" Motoren nicht mehr und werden eingestellt. Sie dich doch mal um, die Anzahl der BMW mit R6 geht bei den F Modellen ins homoöpathische. Beim Dreier gibt es noch genau drei Sechszylinder und den M, früher waren es drei Vierzylinder. Für mich kommen statt dem 325d, 330d, 335d, 325i, 330i und 335i heute nur noch der 335i, 330d und 335d in Frage, also sind die "günstigsten" drei Varianten gegen emotionslose Vierzylinder ersetzt worden. Zum selben Preis und mit vergleichbarem Realverbrauch, versteht sich.
3.) "Freude am Fahren" nun, dieses Credo ist nunmal subjektiv. Ich als automobiler Hedonist empfinde immer weniger "Freude am Fahren" bei modernen BMW. Die meisten aktuellen Modelle sollen mir anscheinend eher die anstrengende Last des Fahrens abnehmen. Die Fahrwerke sind einfach nicht mehr gut abgestimmt sondern untersteuern stur. Die Motoren werden immer weniger emotional und sind bald nur noch ein entferntes Aggregat irgendwo-da-vorne und zudem sinkt die Haltbarkeit und Qualität der Komponenten offenbar in's Bodenlose. Wie gesagt, nach gerade mal 8tdkm war die Kupplung des M235i eines Freundes durch. Stattdessen versucht man sich mit irgendwelchem Klimbim von der Konkurrenz panisch abzuheben, anstatt das zu kulivieren, was man doch so gut konnte.
Aber wenn Du daran etwas positives erkennen kannst, dann bitte, die Gedanken sind ja schließlich frei.
Oder man ist wirklich konsequent und fährt ein Elektroauto, würde ich auch machen, aber momentan gibt es für mich einfach noch nicht das richtige Modell.
Sat Jan 16 22:15:57 CET 2016 | flosen23
Schöner Bericht. Bestätigt im Grunde das, was ich bisher auch erlebt hab: Die E9x und E6x sind technisch grundsolide, fallen vor allem dadurch auf, dass nix auffällt.
Auf deinen Motor bin ich schon ein wenig neidisch.
Was die Zukunft der Marke angeht, sehe ich das auch mit gemischten Gefühlen. Auch wenn es wohl doch keinen 3-Zylinder im 5er geben wird, ist die derzeitige Marschrichtung schon eher...ernüchternd.
Der F10 ist ein fetter Wal, quasi ohne jegliche sportliche Ambition; der 3er ist (gefühlt) auf E39-Niveau gewachsen, der 2er auf 3er-Niveau. An sich ok, aber leider sind diese Baureihen billige Plastikwüsten, der Innenraum eine echte Schande.
WENN ich meinen E60 irgendwann mal austausche (läuft auch wie ein Uhrwerk), dann werde ich wohl auch in Richtung Jaguar oder vlt. Infiniti schauen.
In diesem Sinne: Auch weiterhin gute Fahrt und viel Spaß mit deinem QP, ist ein tolles Auto.
Optisch eines der schönsten Modelle der letzten 10 Jahre überhaupt, technisch robust und dazu noch ordentlich potent.
Naja. Selbst beim E9x wurden die R6 schon nur noch sehr wenig nachgefragt. Alle Sechsender zusammengenommen kamen schon nur auf 20% der verkauften Motoren, über 60% entfielen auf R4-Diesel. 3% entfielen auf den 35i, 5% auf die R6-Sauger und 12% auf die R6-Diesel. Bei den Dieseln ist zum F30 also nur der 25d als R6 weggefallen, und bei den Benzinern die Motoren, die sich ohnehin schon nicht verkauft haben.
Da kann man BMW nicht wirklich einen Vorwurf machen, dass sie die paar R6-Sauger-Kunden auf R4T und R6T aufteilen.
Ähnlich sieht es beim 5er aus. Beim E60 war der meistverkaufte Motor der 30d, beim F10 ist es der 20d..
PS:
Da muss ich dich auch enttäuschen. Zumindest der W212 fährt sich auch mit Sportfahrwerk nicht sportlich, sondern nur härter als mit Standardfahrwerk. Einzig die Airmatic kann da wohl Abhilfe schaffen, aber damit holt man sich auch einen großen Risikofaktor ins Haus (rein was die möglich. Rep-Kosten angeht).
Mon Jun 07 10:14:53 CEST 2021 | Bayernlover
Durch Zufall bin ich heute mal wieder auf diesen Artikel gestoßen. Hat sich ganz schön verändert in der Zwischenzeit, unsere Welt.
Nach über 5 Jahren kann man festhalten: Der 335d, der damals die Speerspitze des Dieselbaus bei BMW darstellte, wird heute von jedem 330d versägt, bei weniger Verbrauch, angenehmerer Leistungsentfaltung und einer Automatik, die ihresgleichen sucht.
Der Untergang der Marke BMW ist auch ausgeblieben, ebenso der plötzliche Aufstieg von Jaguar oder Infiniti, gell @flosen23
Auch ich bin dem R6 untreu geworden und habe mich freiwillig für einen der R4-Diesel entschieden. Eines der besten Autos, das ich je gefahren bin. Auf mittlerweile über 100tkm innerhalb von zwei Jahren war er extrem wartungsarm (Bremse hinten bei 75tkm, Bremsklötze vorn bei 105tkm) und sparsam (Langzeit unter 6 Liter).
Insofern, man liest sich in 5 Jahren wieder!
Deine Antwort auf "5 Jahre 335d - Dauertest einer loyalen Wuchtbrumme -"