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Fri Aug 22 19:12:23 CEST 2014    |    Luke-R56    |    Kommentare (27)    |   Stichworte: 1 NA, Mazda, MX-5

Fast ein Jahr lang sind mein MX und ich jetzt ein Paar - am Dienstag/Mittwoch ist es so weit (Abhol- bzw. Zulassungstag). Ein guter Zeitpunkt für eine Abrechnung.

 

Entdeckt hab ich den Wagen auf Autoscout24 am 50. Geburtstag meines Dads. Ein roter NA stand da in Nürnberg zum Verkauf - 97er Baujahr, 187.000 km gelaufen, in ordentlichem Zustand für schlappe 1400 €. Kleines Telefonat vorab: Winterreifen gibts dazu, Verdeck ist dicht, kein sichtbarer Rost, dafür TÜV fällig.

Also hab ich gleich auf der Feier einen Experten eingespannt und bin die Woche darauf losgefahren, die Karre zu besichtigen und den Haken zu finden.

 

Blende auf: Wie bin ich eigentlich zum MX-5 gekommen?

Wie in einem älteren Blogeintrag beschrieben war ich auf der Suche nach einem robusten, schrauberfreundlichen Low-Budget-Auto mit viel Fahrspaß und dem gewissen Etwas. Hier im Forum wird da (inzwischen natürlich auch von mir) gerne der kleine Mazda empfohlen, mein Herz schlug da aber eher für ein Audi Fünfzylinder-Coupé.

Bis ich im Nachbarort einen grünen MX-5 NBFL beim Händler stehen sah. Ich hatte Zeit, also wollte ich mir den Wagen mal anschauen und probesitzen - ohne große Überzeugung oder gar Absichten. Der Verkäufer kannte mich wohl besser als ich selbst, er hat mir sofort eine Probefahrt aufs Auge gedrückt. Und dann wars auch schon zu spät. Sitzposition, Schaltung, Handling, einfach alles an diesem kleinen Spaßgerät war perfekt. Schade nur, dass der Wagen ein Hardtop drauf hatte und ich deswegen nicht offen fahren konnte. Sonst hätte ich mir vermutlich schon viel früher einen MX-5 gekauft :D

Trotzdem, losgelassen hat mich das gute Stück nicht mehr. Das Probefahrtauto war mir mit 6500 € VB natürlich viel zu teuer, und leider hatte ich arge Probleme mit der Kniefreiheit. Das würde wohl doch nichts werden mit dem kleinen Japaner...

Ein paar Monate später kam ich an genau so einem NA vorbei, wie ich ihn heute fahre. Ein roter NA mit dem 90 PS-Motor. Weil man nicht wahr haben will, dass man eigentlich nicht in so eine Kiste passt, wollte ich wieder probesitzen. Und siehe da: der NA passt mir wie angegossen, wie ein Handschuh, ohne zu zwicken. Ein kleiner Knopfdruck, und er machte die müden Augen auf... DAS war es! Dieses Auto, oder keines! Aber auch dieser war mit 2900 € für den Zustand reichlich teuer. Weitersuchen war angesagt...

 

 

Szenenwechsel: Morgens halb elf in Nürnberg. Regen. Trotzdem leuchten die Augen, weil ich vor meinem mutmaßlichen ersten Auto stehe. Natürlich war der MX nicht so gut, wie ihn der Kiesplatzgauner (der ihn natürlich im Auftrag für einen Freund verkaufte) angepriesen hat. Die hinteren Bremsen waren komplett fertig und beide Schweller kurz vor durch. Aber 1400 € für einen ansonsten tauglichen MX-5 NA, vor allem mit wirklich ordentlichem Interieur, waren natürlich eine Ansage. Schau mer mal...

Im Gegensatz zur üblichen Vorgehensweise haben wir den Preis noch nach oben verhandelt - für 1650 € sollte ich ihn in der nächsten Woche abholen, dafür aber mit neuem TÜV. Also eine Anzahlung dagelassen, den Brief schonmal mitgenommen... ich war mehr als nur glücklich. Ein Klappi-MX-5 mit neuem TÜV und zwei guten Reifensätzen für weit unter 2000 € - perfekt! Mein großes Glück war, dass der Verkäufer wohl noch gar nicht so genau wusste, was er da hat und was er dafür verlangen kann, als ich den Roadster besichtigt habe.

 

So kam ich zu meinem ersten Auto - einem Cabr... nein, einem Roadster, einem echten Sportwagen. Wie genial ist das denn? :)

Die Abholung hat sich noch ein bisschen hingezogen, weil für den TÜV noch mehr gemacht werden musste als neue hintere Bremsen. Dementsprechend war der Verkäufer auch etwas zickig, als ich das gute Stück abgeholt habe. Tja, mal verliert man...

 

Inzwischen haben wir knapp über 10.000 km miteinander gefahren. Ohne Zwischenfälle, von einem selbstverschuldeten Liegenbleiber abgesehen. Wirklich niemand aus meinem Bekanntenkreis hätte gewettet, dass der klapprige alte Japaner die ersten Monate überlebt. Immerhin hatte er schon einiges erlebt. Sieben Vorbesitzer stehen im Brief, und im Aschenbecher fanden sich Tankquittungen aus Belgrad. Respekt, Respekt, so weit bin ich noch nicht herumgekommen :D

 

 

Ich bin nach wie vor vollkommen glücklich mit dem Eimer und hoffe, dass ich noch lange meinen Spaß damit haben kann. Dementsprechend wird er zwar nicht geschont, aber gut gepflegt. Und wenn man nach einem Jahr dann mal überschlägt, wie viel Geld in dem Auto steckt, muss man doch schlucken.

 

Wartung und Zubehör haben ca. 1020 € verschlungen - und das, obwohl ich, von einer Fahrwerkseinstellung abgesehen, alles selbst gemacht habe. Im Detail kostete das Material für den Zahnriemenwechsel knapp 120 €, die fälligen ABS-Sensoren vorne kamen auf gut 140 € - da habe ich beide Achsschenkel inkl. Sensoren von einem Schlachter übernommen. Günstiger waren Unterboden- und Fahrwerks-Rostbehandlung (inkl. Strahlsand) und der Tausch der Heckscheibe, wofür ich rund 95 bzw. 35 € bezahlt habe.

Darüberhinaus habe ich zwei Motoröl- und je einen Getriebeöl-, Differenzialöl- und Kühlwasserwechsel durchgeführt, macht 130 €. Kleinteile und Unnötigkeiten summieren sich immerhin auf fast 280 €.

Und gegönnt habe ich mir auch was - einen Satz originale Mazda Alufelgen mit noch brauchbaren Winterreifen für schlappe 90 € sowie einen Heckgepäckträger für 100 €.

Für allein 1200 € sind 787 Liter Super durch den Motor gegangen. Macht einen Durchschnittsverbrauch von rund siebeneinhalb Litern. Da kann man sich nicht beklagen, aber es geht noch weiter. Zulassung, Kennzeichen und Steuer sind mit insgesamt 200 € eher Peanuts, knackiger ist da schon die Versicherung, die mit 570 € zu Buche schlägt - hier hätte mein Audi aber beinahe das Doppelte gekostet.

 

Unterm Strich macht das 2987,80 €. Beinahe der doppelte Kaufpreis... Schluck. Aber gut, damit war zu rechnen, und wert war es den Spaß auch. Da ich realistisch gerechnet nur rund zwei Drittel meines Sprits selbst gezahlt habe (wenn möglich, suche ich mir Mitfahrer zum Pendeln nach München), liege ich irgendwo bei 2600 €. Das reicht aber auch :)

Damit komme ich auf monatliche Ausgaben in Höhe von 249 bzw. 215 € und Kilometerkosten von 29 bzw. 25 Cent. Ich finde, das kann sich sehen lassen.

 

Der weitere Plan ist, den MX-5 nach und nach stückchenweise besser zu machen. Aktuell stehen Schweißarbeiten an den Schwellern und eine nochmalige Hohlraumversiegelung an. Ein bisschen Deutlich Lauter schreien darf er auch bald, und ansonsten lasse ich mich mal überraschen.

Hauptsache es wird gebastelt ;)

 

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Thu Aug 14 14:42:40 CEST 2014    |    Luke-R56    |    Kommentare (16)    |   Stichworte: 1 NA, Mazda, MX-5

Anderes Thema, Uhr im MX-5. Serienmäßig hat das Ding interessanterweise keine (naja, immerhin besser als das hässliche Digitalteil in Nachfolger NB). Der Vorbesitzer hat mit doppelseitigem Klebeband einen batteriebetriebenen Wecker direkt an die Mittelkonsole geklebt. Erfüllt seinen Zweck, aber hübsch ist was anderes. Nachdem in den letzten heißen Wochen das Klebeband immer wieder schlapp gemacht hat, musste etwas anderes her.

 

Von einem Kollegen aus einem anderen Forum habe ich eine schicke Analoguhr aus dem BMW E28 bekommen. Erste Anprobe... jo, das passt und kommt richtig gut:

 

 

Passenderweise verbirgt sich hinter der kleinen quadratischen Abdeckung eine elektrische Spiegelverstellungsvorbereitung, oder anders gesagt, ein nicht benötigter Stecker. Das passt also auch - der liefert allerdings nur Masse und Zündungsplus. Dann mal ab mit der Mittelkonsole, das kenn ich ja inzwischen. Für die vordere Mittelkonsole müssen zuerst die Lüftungsdüsen raus, da die Konsole hinter den Düsen nicht nur gesteckt, sondern verschraubt ist. Und dann Kabelsalat:

 

 

Das Dauerplus holt man sich am einfachsten vom Radio, mit dem Multimeter lässt es sich leicht finden und dank Steckverbindung ganz einfach abgreifen:

 

 

Auch die übrigen Kabel sind schnell gezogen. Dauerplus und Masse für das Uhrwerk, Zündplus und Masse für die Beleuchtung:

 

 

Aufwändiger ist das Einpassen der Uhr in die vorhandene Blende. Da ich keinen Dremel oder ähnliches habe, musste ich mir mit einem feinen Bohrer, Seitenschneider und einer Feile helfen:

 

 

Nach einigem Gefummel sitzt sie dafür passgenau und fest in ihrem Rahmen:

 

 

Jetzt werden alle Kabel angeklemmt und isoliert und die Mittelkonsole in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammengebaut. Und dann schaut das wunderbar aus:

 

 

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