Wed Oct 21 20:02:17 CEST 2015 | Telsch | Kommentare (5) | Stichworte: 1.8, 1.8 GDI, Abschied, Benzindirekteinspritzer, Benzindirekteinspritzung, Carisma, DA0, erstes Auto, GDI, Mitsubishi, Mitsubishi Carisma
Hallo liebe Leser,
wie ihr im letzten Artikel gelesen habt, ist der Lexus schon wieder weg und der Mitsu ist liegengeblieben. Dieser Blogartikel soll zum Fortgang des Mitsubishis diese Geschichte abschließen.
An einem schönen Sommertag beschließe ich im Geschäft (bzw. meiner Praxissemesterstelle) etwas früher Schluss zu machen um abends noch etwas radeln gehen zu können. Doch es kommt leider Frontansichtimmer anders als man denkt. Wenige km nach dem Start geht in einem kurzen Stau innerorts plötzlich der Motor aus. Ich rolle rechts ran, versuche zu starten - er startet kurz bevor er gleich wieder abstirbt. Ok, Warnblinker, Motorhaube öffnen, Aussteigen und nachsehen. Kurzer Check ob irgendwas sofort auffällt und von einem weiteren Startversuch abhält - Fehlanzeige. Also Motorhaube schließen und den nächsten Versuch starten, mit Gas den Motor am Leben erhalten - 50m später ist wieder Schluss. Da noch 25 km vor mir liegen hat das keinen Sinn, also erneut rechts ran, Motorhaube auf, genauer hinsehen. Dank eines netten Passanten konnte der Mitsu von der Straße auf den Marktplatz nebenan geschoben werden, so dass er zumindest nicht mehr im Wege steht. Eine genauere Begutachtung des Motorraums ergibt, dass die Riemenscheibe defekt aussieht. Der Innenring hat sich gegen den Außenring gedreht und somit konnte die Kraft nicht mehr vom Riemen übertragen werden. Dazu kam noch, dass sich der Außenring auch axial verschoben hat und somit die Schutzvorrichtung für den Zahnriemen durchgescheuert und die Ölwanne angeschliffen hat. Glücklicherweise alles nicht so tief, dass ein größerer Schaden entstehen konnte. Also ADAC angerufen - es kommt jemand. Eine knappe Stunde später kommt tatsächlich jemand vom ADAC und stellt fest, was ich schon gesagt hatte. Er schickt einen Abschlepper, der eine weitere Stunde später kommt und Heckansichtden Mitsu auflädt. Kulanterweise bringt er mich sogar nach Hause, anstatt nur zur nächsten Werkstatt. Dort wird er erstmal abgeladen und geparkt. Da dies schon das zweite Mal war, dass ich mit der Carisma liegen geblieben war und auch der sonstige Zustand leider nicht mehr wirklich erhaltenswert war, traf ich die Entscheidung das Fahrzeug zu verkaufen. Da er sowieso nicht fahrfähig war, meldete ich ihn ab und stellte ihn aufs Privatgrundstück - so kostete er wenigstens keine Steuern und Versicherung mehr. Doch niemand wollte das Auto. Ein Interessent, der das Fahrzeug schlachten wollte und den Motor brauchte, bot mir 200 Euro. Doch dafür wollte ich mich nicht von dem Mitsu trennen. Als mein erstes Auto hängen da irgendwie doch auch einige Emotionen dran, und der Preis passte auch nicht. Da zu der defekten Riemenscheibe auch Der große Kofferraum ist auch für ein kurzes Schläfchen zu gebrauchen ;)noch ein ziemlich fertiges Fahrwerk, klappernde Ventile und beginnender Rost dazukamen, lohnte sich auch eine Reparatur in der Werkstatt nicht. Nach einigen erfolglosen Verkaufskontakten beschloss ich, den Mitsu wieder fahrtauglich zu machen (Riemenscheibe ersetzen), ihn noch für zwei kleinere Urlaube (und da v.a. für die Fahrradmitnahme die mit dem Audi leider unmöglich ist) und den Alltag zu nutzen und dann Ende September nach dem letzten Urlaub fahrfähig zu verkaufen. Ich machte mich also daran die Riemenscheibe selbst zu ersetzen. Kaufte im Internet eine gebrauchte Riemenscheibe und neue Riemen. Da die alten Bremsscheiben schon immer etwas rostig waren und sich dies durch die Standzeit deutlich verschärfte, kaufte ich auch gleich neue Bremsscheiben. (Nur vorne, hinten hat er Trommeln) InnenraumDer Versuch die Riemenscheibe zu demontieren scheiterte. Die Schraube ließ sich nicht öffnen. Mehr als 250 Nm schaffte mein Werkzeug nicht, das reichte aber nicht. Ich feilte mir eines Abends in mühsamer Handarbeit einen Adapter aus dem Vollen den man zwischen die passende Nuss und ein Radkreuz, welches ich mit einer Eisenstange verlängerte, setzten konnte. Trotzdem oder vermutlich genau deshalb versagte die Konstruktion genau an dem gefeilten Bauteil; das Torsionsmoment war einfach zu groß. Da war guter Rat teuer und ich fragte mal in unsere Youngstersgruppe. @Shibi bot mir an zu helfen, er habe einen passenden Schraubenschlüssel und den passenden Hebel, ich müsse nur genügend Platz unter dem Fahrzeug schaffen. Gesagt, getan - Mitsu auf der rechten Seite auf 80 cm Aufbockung zur Riemenscheibendemontagehochgesetzt und einen Termin ausgemacht. Shibi kam und wir mussten feststellen, dass wir das Moment zwar aufbringen konnten, es aber nicht abstützen konnten. Die Scheibe drehte sich mit (ein Einklemmen eines kleinen Eisenrohres war nicht ausreichend) und den Motor hebelte es aus. Also die Gewaltvariante genommen: Ein Stück aus der Riemenscheibe rausgeflext, ein stabiles Rohr in die Aussparung geklemmt und das Auto so lange abgelassen bis die Motorlager auf Anschlag waren. Dann ließ sich die Schraube endlich öffnen. Einige Tage später montierte ich die andere Scheibe mit den neuen Riemen und spannte diese auch entsprechend. Damit war er auch endlich wieder fahrfähig. Ich musste ihn nur noch zulassen. In den kommenden Wochen wurde er nochmal intensiv genutzt. So war ich mit ihm beim Youngsterstreffen an der Nordschleife, wo er ein paar Runden drehen durfte. Im September ging es dann noch zum Radeln ins Allgäu, wo er nocheinmal seine Transportfähigkeiten unter Beweis stellen durfte. Nach diesem Urlaub war leider Zeit Abschied zu nehmen und ich verkaufte den Mitsu schweren Herzens. Das einzig Gute ist, der Käufer wohnt nicht weit weg von mir, so dass ich mein ehemaliges Auto noch regelmäßig sehe.
Dem, urpsrünglich als Übergangsfahrzeug gedachten, Audi 100 widme ich dann meinen nächsten Artikel.
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Wed Oct 21 20:02:52 CEST 2015 | flo-95
Erster! Wie der Mitsu in deiner Autohistorie!
Wed Oct 21 20:25:19 CEST 2015 | Schlawiner98
Der Mitsubishi hat dir sicher gute Dienste geleistet und hatte es ja nicht immer leicht bei dir. Sowas schweißt zusammen... Trotzdem oder gerade deswegen kann ich deinen Kummer gut verstehen. Das erste Auto ist eben immer etwas besonderes. Besonders, wenn es ein Japaner ist
Wed Oct 21 21:20:24 CEST 2015 | nick_rs
Ich fand ihn ja schon immer scheiße Zum Glück ist er halbwegs finanziell verschmerzbar weg gegangen
Bei der Nordschleifenrunde hatte ich übrigens Todesängste
Wed Oct 21 21:28:54 CEST 2015 | Telsch
"Bei der Nordschleifenrunde hatte ich Todesängste "
Freut mich, aber warum?
Thu Oct 22 10:01:20 CEST 2015 | Dynamix
Weil Nick ein Schisser ist Er hatte selbst bei mir im Alero Schiss und ich bin mit Abstand an dem WE die langsamste Runde gefahren
Lustigerweise hatte er im Yolo BMW überhaupt keine Angst auf dem Ring zu fahren
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