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Sun Sep 04 15:28:15 CEST 2016    |    Tobner    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: Audi 80

Ich hatte im letzte Artikel das Ergebnis der ganzen Bastelei verschwiegen. Deshalb reiche ich es hier nach:

Das Ergebnis war ernüchternd. Klar kommt beim Saugertuning nicht sooo viel bei rum, aber ich hatte mir erhofft, man spürt es mehr. Im unteren Drehzahlbereich geht der Motor schon spürbar besser, entgegen der typischen 16V-Charakteristik lässt er sich viel besser "von unten raus" fahren. Bei ca. 3500 U/min sollte der Motor dann deutlich munter werden. Sollte. Er tut es aber nicht. Der Grund ist recht simpel: Die Einspritzanlage steht hier der vernünftigen Leistungsentfaltung im Weg. Man könnte sie darauf abstimmen, aber erstens gibts keinen, der Ahnung UND einen Allradprüfstand hat und zweitens würde es richtig teuer werden. In der Saison 2014 kümmerte es mich nicht ungedingt, ich wollte mich später darum kümmern. Ein schicksalsschwerer Tag hinderte mich bis heute, den Motor vernünftig einzustellen. Dazu komme ich in der Saison 2015.

Im Sommer 2014 ist dann nicht mehr viel passiert. Ich ließ die Scheiben tönen, ein Kumpel eines Kumpels eines Kumpels ...usw... hatte mir einen sehr fairen Preis gemacht. An dem Nachmittag bekam ich einen Leihwagen. Dieser war im Preis inbegriffen. Es war ein Smart. So eine kleine, zweisitzige Krankheit. Auch wenn die Kiste außen schon verboten hässlich ist, INNEN sieht die Truhe noch viel schlimmer aus. Ich war froh, dass ich abends meinen Audi wieder abholen konnte.
Scheiben getöntScheiben getönt Die Arbeit war bombenmäßig, ich wählte den dunkelsten Ton, den es gab. Tagsüber sehr toll, nachts einfach nur anstrengend. Die Sonne heitzt den Innenraum spürbar weniger auf, Autos mit falsch einstellten Scheinwerfer blenden nicht mehr, der Kofferraum kann aussehen wie Sau, man kann nichtmal am helligsten Tag reinschauen. Auch meine Mitfahrer werden nicht erkannt. Nur wenn man nachts mal rückwärts einparken will, kann man verzweifen.Mir gefällts aber, tagsüber in einem dunklen Fahrzeug zu sitzen. Deswegen auch der schwarze Himmel, den es ja original, bis auf den RS2, nie gab.
In dem Sommer konnte ich mich um Kleinigkeiten kümmern.
So rüstete ich die Griffschalenbeleuchtung vom A6, Scharan und weiß der Geier nach. Ich dremelte in die originalen Griffschalen lange Schlitze, befestigte die Lichtleiter und verkabelte alles. Leider habe ich keine guten Bilder davon...
GriffschalenbeleuchtungGriffschalenbeleuchtungGriffschalenbeleuchtungGriffschalenbeleuchtungGriffschalenbeleuchtungGriffschalenbeleuchtung
Danach fiel mir noch ein Drehzahlmesser von einem Audi 80 mit 20V-Motor in die Hände. Die Besonderheit: Der rote Bereich geht erst bei 7000 U/min los. Da der 16V 7200U/min dreht, passt das perfekt.
DZM vom 7ADZM vom 7A

Gegen Ende der Saison hab ich mir fast den Motor kaputt gefahren. Es hat wirklich nicht mehr viel gefehlt... Ich fuhr eines Abends durch die Botanik, als mir in den Sinn kam, den einen Scheinwerfer etwas nach unten zu stellen, weil er sichtlich zu hoch leuchtete. Mit einem Schraubenzieher bewaffnet, offnete ich die Motorhaube. Ich grinste ein hellorange glühender Krümmer an. Wenn die Abgastemperatur zu hoch wird, können Auslassventile abreißen, was das AUS für jeden Motor bedeutet. Laut Glühfarbe müssten es um die 950-1000°C am Krümmer gewesen sein. Der sah farblich ungefähr so aus.

glühender Krümmerglühender Krümmer

Und das nach ruhiger Fahrt über die Dörfer? Irgendwas stimmt nicht. Ich bin zu matze gefahren und Riss die ganze Esse auseinander. Mein Verdacht: Der billige Metallkat hat sich aufgelöst und hat den Auspuff verstopft. Der Kat sah aber aus wie neu. Dann schaute ich ins Flexrohr rein, was bei dem Auto hinter dem Kat hängt. Fehler gefunden.

KatKatzerknittertes Flexrohrzerknittertes Flexrohr

Das Geflecht des Flexrohres hatte sich vorne abgelöst und nach hinten gekrempelt. Der Auspuff war verstopft, die Hitze konnte nicht weg und bekam der Motor heiße Backen. Ich denke, wenn ich so auf die Bahn gefahren wäre, und hätte mal Gas gegeben, hätte es den Motor zerlegt. Aus diesem Grund kam mir dann die Idee, die Abgastemperatur zu überwachen. Der billige Kat war ja immernoch drin und man merkt halt im schlimmsten Fall nicht, dass der Auspuff verstopft und der Motor ins Schwitzen kommt. Die Glühaktion hatte mich dann auch das Hitzeschutzband gekostet. Dieses ist zu heiß geworden, ausgetrocknet und bröselte großflächig ab.

TemperaturanzeigeTemperaturanzeigeIch kaufte eine Temperaturanzeige, die in Kaminen zum Einsatz kommt. Warum auch nicht, ein Kamin ist auch ne Art Auspuff. Mit dem passenden Temperaturfühler zum Einschrauben bezahlte ich um die 35€. Geschenkt also. Den Sensor schraubte ich direkt in den Krümmer. Unten am Sammler, wo alle Rohre zusammenlaufen, befindet sich ein Abgang für ein CO-Messrohr. Dort tüdelte ich den Sensor so hinein, dass der Messfühler genau in die Mitte des Sammlers ragte. Angeschlossen, losgefahren und gekotzt. Die Anzeige zeigt nur Müll an. Ich tüftelte eeeewig herum, ich fande den Fehler nicht. Ich kürze es mal ab: Über die Sensorleitung, die quer durch den Motorraum ging, kam ein Störsignal von der Zündspule. Dieses Störsignal floss dann über die Anzeige direkt nach Masse ab. Das Störsignal sorgte dafür, dass die Anzeige nur Rotz anzeigte. Ich probierte verschiedene Entstörglieder, Drosseln, Kondensatoren, Tiefpassfilter und alles, es half nichts. Am Ende musste ich die Anzeige galvanisch vom Bordnetz trennen, damit das Störsignal nicht durch die Anzeige auf Masse abfließen konnte. Ich habe einen DC/DC 12V/12V Wandler eingebaut. Der wandelt zwar nichts, aber er trennt galvanisch. Danach gings dann. Gott sein Dank!

Im Winter 2014 wollte ich wieder etwas schrauben. Naja wollte...
Auf dem heimischen Pflaster fanden sich wiedermal Ölflecken. Obenrum war der Motor ja trocken und schick. Untenrum sah er aus wie Sau. Überall Öl. Wo kam es her? Ich tippte auf den Simmerring (oder "Wellendichtring";) Kurbelwelle steuerseitig. Ich hatte ein halbes Jahr Zeit, also zeriss ich (wiedermal) den Motor. Riemen runter, Zahnriemen ab, Verkleidungen und Riemenscheibe ab. Dann sah man schon, wo das Öl herkam:

Ölsiff am MotorÖlsiff am Motor

Meine Vermutung war richtig. Der Simmerring hatte nach nunmehr 280tkm aufgegeben. Störte mich nicht, schließlich hat er schon sehr lange durchgehalten. Es liegt ja in meiner Natur, gleich wieder alles rund herum zu erledigen, wenn ich einmal so weit "drin" war. Der ursprüngliche Plan war nur der eine Simmerring. Ich kaufte dann aber auch gleich den Simmerring für die Zwischenwelle mit. Die Zwischenwelle liegt beim 827er Block seitlich oberhalb der Kurbelwelle und treibt die Ölpumpe an. Bei den 8Ventiler hängt auf der Welle noch der Verteiler dran, aber beim 16V wird der Verteiler von einer Nockenwelle angetrieben.
Ich lieh mir die Gegenhalter aus, löste die beiden Riemenscheiben und schon sah ich das ganze Ausmaß. Da lief so viel Öl raus, dass der Block schon saubergespühlt war. Jetzt kommen wir zu dem Problematischen Teil der Arbeit: Der Simmerring Kurbelwelle steckt in einem Aluminiumdeckel, der wiederrum direkt an den Block geschraubt ist. An der Unterkante ist dann die Ölwanne festgeschraubt. Man kann diesen Aludeckel schlecht vom Block lösen, ohne die Ölwanne zu entfernen. Es geht, aber da gibts oft Probleme mit der Dichtigkeit. Ich überlegte, ob ich wirklich die Ölwanne abschraubte, denn dazu musste die Vorderachse abgesenkt werden, was ohne Hebebühne eine Schweinearbeit ist. Ich dachte, wenn ich dabei bin, schause ich mir gleich noch die Lagerschalen an der Kurbelwelle an, die sind nach 280tkm sicher auch schon soweit. Ich schraubte also die Achse raus, Ölwanne runter und verbaute erstmal den Aludeckel samt neuem Simmerring und einen neuen Simmerring der Zwischenwelle. So stand die Kiste dann da:

sauberer Deckel mit neuem Simmerringsauberer Deckel mit neuem Simmerring

Ich schraube anschließend die Ölpumpe ab, fädelte sie aus und schraubte mal einen Lagerdeckel von ersten Zylinder ab. Die Laufbahn sah noch nicht schlecht aus, aber wenn ich einmal da bin, wechsel ich gleich alle Lagerschalen mitsamt den Schrauben. Es war bitter nötig, die als ich die Lagerschale vom 4. Zylinder abschraubte, blinzelte mich das rohe Kupfer an. Da war wirklich NICHTS mehr. Lagerschale 1. ZylinderLagerschale 1. ZylinderKubelwelle 1. ZylinderKubelwelle 1. ZylinderLagerschale 4. ZylinderLagerschale 4. ZylinderIch überprüfte dann das Lagerspiel mittels Plastegauge, es waren glaube überall um die 6/100, also voll i.O.. Die Schrauben sind in den Pleulen eingepresst und müssen vorsichtig ausgeschlagen werden. Anschließend dann neue Schrauben einziehen, danach neue Lagerschalen verbauen und die Muttern mit dem passenden Drehmo anziehen. Und das alles auf dem Garagenboden liegend, das Auto nur auf Böcken stehend ;)
Dann kam die Zeit der Verbesserung: Ich verbaute ein "Ölhobel". Das ist ein Blech, was verhindern soll, dass das Öl durch die herumwirbelnden Pleuel aufgeschäumt wird. Da gibts irgendwo was passendes, ich bestellte das Blech beim Micha, dem Motorspezi. An dem Blech ist gleich noch die Ölwanndichtung mit dran. Danach habe ich ein weiteres Blech gekauft, was an den Schnorchel der Ölpumpe befestigt wird. Dieses wird ursprünglich bei den quereingebauten VW-Motoren genutzt, damit das Öl in Kurvenfahrten nicht wegschwappt. Bei einem längs verbauten Motor nicht soo sinnvoll, aber die 8Euro waren mir nicht an den Arsch gebacken. Zwischenstand:

ÖlpumpenschnorchelÖlpumpenschnorchelÖlhobel und ÖlpumpeÖlhobel und Ölpumpe

Danach habe ich die Ölwanne wieder angeschraubt, Achse wieder heran, Batterie und angerissen. Lief wie eh und je. Nur, dass halt jetzt der Öldruck bei warmen Motor etwas höher ist. Dieser liegt jetzt bei ca. 1,7Bar im Standgas. Also alles tutti.

Danach gings an den Kofferraum. Krasser Themenwechsel, nicht wahr?! :D
Ich hatte seit Anfang ne Basskiste mit Verstärker im Kofferraum ein unterstützender Bass ist beim Audi 80 notwendig, weil die originale Musikanlage alles andere als gut ist. Anfangs fuhr einen SPL-Woofer von Pioneer in einem selbstgebauten Bassreflexkasten umher. An diesem Woofer sind dann 3 billige Endstufen abgeraucht. Hab den dann verkauft und mir einen Herz HX 300D gekauft. Ein Gerät mit dem Prädikat "absolute Sahne". Angetrieben von einer Ampire MB1000.1, die ihre 900W RMS an 2Ohm drückt. Also mehr als genug. Der Herz bekam ein geschlossenes Gehäuse mit 40Liter netto, die Ampire schraube ich daneben direkt an die Rückenlehne. Außerdem war für die Lautsprecher in den hinteren Türen noch eine kleine Endstufe da. Achja, und ein 1F-Kondensator. Das alles flatterte im Kofferraum umher. Das war sau unpraktisch. Jedes mal, wenn man etwas in den Kofferraum schmiss, musste man zusehen, dass kein Kabel irgendwo abriss oder sowas. Also wirklich kacke. So sah dieser Zustand aus:

vorhervorher

Ich wollte einen doppelten Kofferraumboden bauen. Aber nicht einen einfachen, wie jeder andere. Nein, ich musste es wieder übertreiben. Ich wollte das alles so bauen, dass ich noch problemlos ans Ersatzrad herankomme. Geht das? Ich fasse es so gut wie möglich zusammen.
Angefangen habe ich mit einer Grundplatte, die ich einfach saugend auf den originalen Kofferraumboden legte. Die Basskiste sollte auf diesem Boden stehen. In diesem Holzbrett ist schon der Ausschnitt der Reserveradmulde drin. Die Klappe der Mulde soll nach vorne aufgeklappt werden. Also vorne nur ein Scharnier ran und fertig.

GrundplatteGrundplattemit neuem Haus für den Woofermit neuem Haus für den Woofer

Danach kamen Distanzhölzer auf die Grundplatte, auf diese dann der 2. Boden befestigte war. Der zweite Boden sollte aus 2 Klappen bestehen. Diese sollten nach links und nach rechts aufklappbar sein. So klappte man die beiden Klappen hoch und anschließend dann die Reserveradklappe nach vorne.

ReserveradmuldeReserveradmuldefast fertigfast fertigobere Deckelobere Deckelohne Elektrikohne Elektrikfertigfertig

Dann verbaute ich die elektrischen Komponente, bespannte alles mit Stoff und war fertig. 2 Gimmicks waren noch der Stecker an der Basskiste und die Schlaufen aus alten Spanngurten. Mit dem Stecker kann ich nun die Basskiste mit 2 Handgriffen abstecken und herausnehmen. Mit den Schlaufen öffnet man die Klappen.

SchlaufeSchlaufe

Ich schwärzte danach die Blinker und Nebler. Außerdem lies ich die Felgen umlackieren. Das ganze Auto war grün/schwarz. Silberne Felgen passten da nicht mehr richtig ins Konzept. Leider habe ich mir die Optik anders vorgestellt. Weniger grün, mehr schwarz. Ich bin leider damit nicht ganz zufrieden, aber leider ist es zu spät.

ShootingShootingShootingShootingShootingShooting

Ich startete in die Saison 2015. An der ersten Kreuzung trat ich die Kupplung: Zack, Motor aus. Nanu?! An der zweiten Kreuzung fast das gleiche. Nur ging er nicht aus, sondern stotterte bei 400 U/min herum und kämpfte sich langsam auf 800 U/min hoch. Selbst die 800 sind nicht in Ordnung, er müsste eigentlich 900-950 machen. Dies war der Beginn einer Odysee. Es trieb mir so sehr zur Verzweiflung, dass ich das Auto fast geschlachtet und in Einzelteilen verkaufte. Wenn mich ein Auto so weit bringt, muss es schon sehr schlimm sein. Ich beginne mal vom Anfang an:
Ich kenne den Motor und seine Macken. In den Jahren, in den ich ihn fuhr, hatte ich so ziemlich jedes Symptom, hatte jeden Fehler gefunden und behoben. Standgasprobleme? Da kommt nicht viel in Frage. Ich prüfte den Leerlaufschalter. Der war in Ordnung, ich wechselte ihn troztdem. Keine Besserung. Danach spülte ich das Leerlaufregelventil "Zigarre". Danach wechselte ich es. Keine Besserung. Ich prüfte den Temperatursensor fürs Kühlwasser. Alles tutti. Lambda in Ordnung. Danach die Einspritzventile. Alles gut. Dann den Systemdruck. Benzindruck passte auch. Dann den Drucksteller, der war völlig in Ordnung. Meine Güte, irgendwo musste doch der Fehler zu finden sein. Schließlich hatte ich da schon keine Lust mehr weiter zu suchen. Mir ging auch das Latein aus. Und das sollte bei dem Auto was heißen!
Am Ende bekam ich einen Tipp: Miss mal das Stauscheibenpotentiometer durch. Dieses erfasst die Stauscheibenposition und ist dann verantwortlich für die zugeführte Benzinmenge, Leerlaufregelung und alles. Vergleichbar mit einem Drosselklappenpoti bei einer vernünftigen Einspritzanlage. Ich maß es mit einem Ohmmeter durch, es war tatsächlich kaputt. Im Standgasbereich, wo es sich am meisten befand, war es durchgeschliffen und gab unendlichen Widerstand. Da war auch klar, dass er das Standgas nicht mehr regelt, er kommt ja mit falschen Signal komplett durcheinander. Ich dachte mir: Tauschen, weiterfahren. Aber bei diesem Teil hörte der Spaß dann entgültig auf. Ich war bei Audi. Dort gab es nichts mehr am Mengenteiler oder Stauscheibe. Ich war bei Bosch, schließlich ist die Einspritzanlage von denen. Keine Chance an dieses verkackte Poti zu kommen. Meine Lust, weiter zu machen, sank langsam. Ich bekomm mein Auto nicht mehr zum Laufen, weil ein 5Euro-Teil nicht mehr verfügbar ist. Nirgends. Ich kaufte für eine Unsumme einen gebrauchten Mengenteiler, der nach Vorbesitzer "völlig i.O." gewesen ist. Ich brauchte nur das Poti, doch muss man den ganzen Bums rundherum mitkaufen. Ich schraubte also das gebrauchte Poti ab und mich schauten völlig zerfahrene Laufbahnen an. Ich kotzte im Dreieck. Und dann muss man das Zeug erstmalwieder loswerden. Ich machte Minus, aber bekam es wieder los. Ich kaufte noch 2 weitere angeblich gute Luftmengenmesser mit Mengenteiler. War alles Schrott. Ich versuchte es auch mit einem anderen Luftmengenmesser (das Teil, in dem die Stauscheibe und das Poti hockt). Ich verbaute erst das komplettpaket in mein Auto. Da sprang er garnicht mehr an. Dann nur das Poti an meinen Luftmengenmesser. Er sprang an, war aber unfahrbar. Auf der Straße vorm Haus ging er aus und nicht wieder an. Dann mein Poti an einen anderen Luftmengenmesser. Es funktionierte nicht. In den Minuten, in denen ich diese Zeilen tippe, bekomm ich wieder einen Puls, mit dem man mich gleichwieder einliefern kann. So eine Scheiße. Ich schraubte eine Woche, verpulverte haufenweise Kohle und diese Scheißkarre interessierte es nicht die Bohne. Ich hatte so die Nase voll, dass ich ihn ein oder zwei Wochen wegstellte, ich konnte dieses Auto nicht mehr ersehen, geschweige denn fahren. Ich steckte in einer Krise.

Ich kurbelte eine Nachfertigung an. Diese sollte eine Kleinserie mit ca. 100 Stück sein. Es wurde nur die Platine mit den Schleifbahnen produziert. Ich sollte 100 feste Interessenten finden. Habe ich geschafft, es bestellten auch fast alle ein Poti. Dann sollte ich einen Luftmengenmesser samt Mengenteiler verschicken, damit die Leute Maß nehmen konnten.
Es hieß immer "Jaaa, wenn die Leute bezahlt haben, geht das Ding in Produktion". Dann, irgendwann Ende 2015 kam dann die Nachricht: Das Poti ist in Porduktion. Geil. Endlich wieder Hoffnung für das Auto. Ich gab allen bescheid, die ein Poti bestellt haben, und sagte, es dauert nur noch wenige Wochen, dann ist es da!

Es ist immernoch nichts passiert. Ich vermute, wir wurden abgezogen, ich kann es nicht in Worte fassen. Es meldet sich auch keiner mehr. Warum gibts denn solche Menschen? Vorallem war ich der Arsch, weil ich das Ding losgetreten habe.

Jetzt eier ich schon 2 Komplette Sommer ohne vernünftiges Standgas herum. Der Motor springt scheiße an, geht beim Kuppeln dauernd aus, sägt, geht in den Notlauf und was weiß ich noch alles. Ich dachte immer: Die paar Wochen hälst du es noch aus, dann kommt das neue Poti, verbaust es und hast Ruhe. Leider nein. Ich habe mittlerweile so den Kanal voll von der Einspritzanlage, dass im Winter 2016/17 dann eine freiprogrammierbare Einspritzanlage in das Auto wandert und Schluss aus.

In der Saison 2015 wechselte ich nur noch ein Radlager HR, was mich auch wieder sehr belastete, weil wirklich nichts mehr aufging an der ***-Hinterachse. Ich kürz es mal ab: Es ist gewechselt und gut. Dann tauschte ich nochmal die Domlager und Koppelstangen aus. Der Metallkat ist an einem Bahnübergang funkensprühend zerschellt und ich bekam noch ein Problem mit den Blinkern: Es blinkte rundum, wenn ich den Blinker betätigte. Ich habe aber alles soweit in den Griff bekommen. Das Problem bei den Blinkern war die ZV-Pumpe. In dieser ist die gesammte Elektronik der Wegfahrsperre und der Alarmanlage. Da bei der Alarmanlage alle Blinker blinkten, also die Blinker in der Steuerung zusammengeführt werden, lag dort der Fehler. Im Winter 2015/16 gab es dann nicht mehr soo viel zu schreiben, ich bin fast durch :D

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Mon Sep 05 09:39:42 CEST 2016    |    pico24229

OPtisch zwar nicht mein Fall, aber immerhin stimmig. Die Idee mit dem Kaminfühler ist echt gut!

Thu Sep 29 17:14:38 CEST 2016    |    computertod

Hallo,
Mercedes hat ja im 190er und W124 eine KE-Jettronic verbaut welche auch ein Stauscheibenpoti besitzt und dort ebenfalls ein Verschleißteil ist.
Stadler Motorsport hat da mal eine Nachfertigung angeleiert, vielleicht kannst du damit was anfangen:
http://www.190teile.de/serienteile.php
Ich meine mich erinnern zu können, das das poti dem in meinem ehemaligen 80er NG nicht unähnlich war.

Ich hoffe ich konnte dir damit etwas helfen.

LG Marie

Fri Sep 30 15:08:38 CEST 2016    |    Tobner

Genau an diese Leute habe ich mich gewandt. Näher möchte ich nicht darauf eingehen ;)
Nicht, dass ich noch wegen übler Nachrede verklagt werde :D

Fri Sep 30 15:33:18 CEST 2016    |    computertod

Achso, okay.
Von den Mercedes Leuten hab ich da noch nichts negatives gehört.

LG Marie

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