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Mon Jan 27 15:03:54 CET 2025    |    Tobner    |    Kommentare (6)

Es ist wieder ein Jahr vergangen, ja man könnte sagen verflogen. Und es war, was meine Schrauber- und Berufskarriere angeht mein erfolgreichstes und bestes Jahr bisher. Also, was ist denn alles passiert?

 

MZ ETZ600

 

..Dieses Projekt steht bei mir unter keinem guten Stern. Das hatte ich ja bereits im letzten Artikel berichtet. So schleppt sich das Projekt eher schlecht als recht dahin. Viele Bilder und Dinge habe ich nicht gemacht, aber ich habe das Motorrad fertig gebaut. Das hat mich noch einmal richtig Nerven gekostet, aber ich glaube, das fertige Motorrad kann sich sehen lassen. Wirklich ins Detail möchte ich nicht gehen, aber eines kann ich sagen: Der ganze Kleinkram, wie Vergaser/Gaszüge, Fußrastenanlage umbauen, Zündung, Auspuff und deren Halter haben wirklich noch einmal eine 3-stellige Stundenzahl gekostet. Aber so what. Wer geil sein will, muss leiden. Was den ganzen Schmerz dann recht schnell weggefegt hat, was der erste Start des Motors. Die Chinavergaser funktionieren erstaunlich gut und das Aggregat sprang auf dem 2. Kick an und lief sofort astrein. Nachdem ich die Kupplung noch einmal komplett zerlegen musste (Was bei der ETZ250 eine richtige Katastrophe ist), trennte auch die Kupplung und ich konnte etwas auf der Privatstraße herumrollern. Leider macht die Kupplung jetzt fiese Geräusche, weshalb ich das alles noch einmal zerlegen muss. Und ich war so froh, dass alles gut funktioniert und dicht ist. Egal, Motorrad fuhr auf den ersten Metern genauso wunderschön, wie sie aussieht. Das war, glaube ich, der erste Meilenstein des Jahres.

Glücklicherweise haben die Motorräder dann im Oktober auch die 21er Abnahme bestanden, inklusive Geräuschmessung und ausgiebiger Testerei des Prüfers. Die Mopeds haben alles mit Bravur bestanden. Im März/April kümmere ich mich dann um die Papiere, melde das Moped an und werde mich mal sachte ans Einfahren machen. Mulmig ist mir jetzt schon zumute...

 

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Audi 80 twincharger

Ach, wie toll dieses Auto ist. Ach, was es mir für einen Spaß bereitet. Ach, wie es mich mit Stolz erfüllt. So etwas kann man mit keinem Geld der Welt kaufen. Im Jahr 2024 hatte ich so viel Emotionen durchlebt, das kann sich keiner vorstellen! Aber wir beginnen von vorn:

Anfang der Saison musste ich mich unbedingt um den defekten Downpipe-Flansch kümmern. Ich habe kurzerhand den 3Loch-Flansch gegen ein V-Band getauscht. Das lässt sich besser montieren, ist dicht und braucht auch noch weniger Platz. Leider stößt die 90mm Downpipe bei Linkskurven etwas gegen den Aggregateträger. Da muss ich mal noch ne kleine Delle reinmassieren.

 

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Ich habe die Klima ans Laufen gebracht. Seit ich das Fahrzeug 2011 gekauft habe, ging die Klimaanlage nicht. Meist hatte ich keinen Nerv oder, als Student, kein Geld mich darum zu kümmern. 2013 oder 2014 hatte ich mal einen Versuch unternommen; neuen Trockner eingebaut, überall neue Dichtringe eingebaut und dann bin ich zum Befüllen gefahren. Nach bestandener Dichtigkeitsprüfung und Füllung lief die Klima ungefähr 10 Sekunden, bis der Kondensator explodierte. Danach gab es keinen Anlauf mehr. Beim Motorumbau habe ich einen neuen Kondensator und Trockner eingebaut und mitte Juli haben wir die Klima in Betrieb genommen. Erst lief der Kompressor nicht los, Grund war Gammel im Stecker vom Hochdruckschalter am Kondensator. Jetzt läuft die Technik. Wetter zum Benutzen gab es aber recht wenig. Aber dennoch ist so eine Klimaanlage purer Luxus. Und ich genieße ihn.

 

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Damit einher geht leider ein kleines Problem: Der Motor geht mit eingeschalteter Klima recht leicht aus. Ich muss wohl ein Kabel im Steuergerät einpinnen und bei eingeschalteter Klima den Leerlauf über das Steuergerät anheben. Da muss ich mal schauen.

 

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Anfang Juni war das die Fahrt nach Kronach aufs Treffen. Beide Autos liefen tadellos und das Treffen war trotz des nassen Wetters megageil. Ich habe das Treffen auch als Verbrauchsmessungsfahrt benutzt. Zuhause getankt, hin- und zurückgefahren und wieder vollgetankt und kam dabei auf einen Verbrauch von ziemlich genau 10Liter/100km, was ich sehr fair finde. Außerdem habe ich die 320tkm geknackt.

 

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Als wir wieder zuhause waren, hatte ich angefangen, die Ladedruckstrecke nach Leckagen abzusuchen und bin tatsächlich in einigen Schweißnähten fündig geworden. Hab alles nachgeschweißt und wieder zusammengefummelt. Bei der Gelegenheit habe ich mal in den Kompressor reingeschaut, sieht aus wie neu. Hatte Angst, dass er Schäden davongetragen hat, weil die Entlüftung des Catchtanks der Kurbelgehäuseentlüftung noch vor den Kompressor geht und da manchmal auch ein Rülpser Öl mit rauskommt. Aber da scheint alles zu funktionieren.

 

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Außerdem habe ich gleich noch den Temperatur- und Drucksensor in den Kompressorausgang gebaut. So richtig sinnvoll ist der Sensor nicht, der dient nur zu Forschungszwecken. Schließlich hat noch keiner so ein System so genau analysiert. Interessante Daten wären: Wie hoch ist der Temperaturanstieg bei geschlossener Klappe?

 

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Hintergrund: Der Kompressor läuft permanent und "arbeitet" gegen die geschlossene DK. Steigt damit die Temperatur? Wahrscheinlich. Die zweite Frage ist der Druck. Wie hoch steigt der Druck beim Schließen der Drosselklappe. Vermutung: Sensoranschlag, also 2Bar Überdruck. Hier ist das Schubumfluftventil zu klein und der Überdruck kann nicht schnell genug abgebaut werden. Lösung hab ich bisher nur eine: Alle Schellen anziehen, damit nichts auseinanderfliegt.

 

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Die letzte Frage wäre der Druckverlauf, wenn der Turbo anspoolt. Wie leicht kann der Turbo andrehen, wie gut ist damit sein Ansprechverhalten. Wenn der Turbo zu viel Kraft benötigt, den Bypass zu öffnen, sollte man das am Druckverlauf sehen. Meine Vermutung: Bei steigender Drehzahl fällt der Druck zwischen Kompressor und Turbo, bei (hoffentlich) Atmosphärendruck öffnet der Bypass und der Turbo rödelt. Im Idealfall bleibt der Atmophärendruch bis Drehzahlende, im schlechten Fall ist der Bypass zu klein und der Lader zieht Unterdruck auf der Kompressorstrecke.

 

Weiter habe ich noch den Rücklauf vom Catchtank zurück in die Ölwanne gebaut hab. Das war wegen den Platzverhältnissen unter dem Catchtank etwas tricky. Jetzt kann ich aber gefahrenlos durchladen ohne, dass die Kurbelwelle das ganze Öl aus der Ölwanne in den Catchtank schaufelt und dann auf dem Tockenen sitzt.

 

Dann, am 26.07. ging es auf dem Prüfstand. Ziel war, die Zündung richtig raus zu fahren und eventuell noch ein paar faule Gäule aus dem Motor zu knietschen. Prüfstandsuche gestaltete sich schwierig. Erstens war es sehr kurzfristig (Grund kommt später), zweitens müssen folgende Dinge zusammenpassen: Ich brauch ein Zugfahrzeug, einen Hänger, Urlaub/Absetzer, Prüfstand und einen Abstimmer. Das alles innerhalb einer Woche zu organisieren war schon nicht so geil. Ich hätte auch auf Achse fahren können, aber ich hatte Angst, dass das Auto kaputt geht und ich nicht wieder heimkomme.

 

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..Also bin ich am Freitag losgetingelt, nachdem das Auto aufm Trailer stande. Das war schon die erste Hürde. Leider ist dabei Malheur passiert und ich hab mir die Stoßstange zerkratzt. Am Prüfstand angekommen haben wir das Auto festgeschnallt und eingerollt. Gunnar, mein Lieber Abstimmer, raste auf dem Laptop rum und bereitete den Motor softwaretechnisch vor. Beim ersten Pull hat es direkt geknallt und es lief das komplette Kühlwasser in den Prüfstand. Applaus. Hier muss ich mal erwähnen, dass ich erstens den Prüfstand für 2h gemietet habe und auch bezahlt habe und zweitens musste ich unterschreiben, dass ich bei Schäden am Prüfstand die Reparatur und die Ausfallzeit zahlen muss. Da ging mir der Arsch direkt mal auf Grundeis. Der Prüfstandsmann holte eine flache Wanne und wir fingen das Wasser auf. Er blieb enspannt und ich ging auf Fehlersuche. Glücklicherweise war nur ne Schelle lose, die ich wieder festzog. Danach Wasser rein und neuer Pull. Richtig dicht wurde es leider nicht, aber es ging. Eingangsmessung waren 461PS, doch das Drehmoment passte nicht. Vermutung war gleich, dass auf der Rolle Schlupf entstannt. Egal. Die Kurven waren auswertbar und so gings weiter. Dritter Pull mit mehr Zündung, 4. Pull mit weniger Zündung. 5. Pull mit viel mehr und 6. mit viel weniger. Irgendwann wurde das Abgas zu heiß und das Steuergerät regelte gegen. So ging es dann weiter und weiter. Leistung stieg untenraus, fiel aber obenraus. Wieder Korrektur, wieder Anblasen. Nach den 2h wurde der Prüfstandsmensch nervös und meinte, wir können weitermachen, wenn ich zahle. Die Entscheidung fiel schwer.

 

..Hier muss ich mal sagen, dass ich mich mit dem Prüfstandsdude nicht verstanden habe. Sein Gemache mit seinem Prüfstand, seiner Arroganz und Hochnäsigkeit ging mir richtig gegen den Strich. Er sagte schon am Telefon, eine Stunde Prüfstand kostet 200€. "Die Uhr läuft wenn das Tor aufgeht und hört auf wenn das Tor zu geht. Jede angefangen Stunde kostet dann wieder 200€". Selbst bei 2 Stunden und 5 Minuten müsste ich dann wieder die volle Stunde zahlen. 'Versteh ich im Ansatz, aber wie er das so sagte und transportierte, verstande ich wie, dass er reich werden will, aber keine Kunden auf seinem teurem Prüfstand will. Wie ein Hirte, der Schafe hasst. Aber jetzt kommts dick: Als ich mit dem Auto ankam, eröffnete er mir, dass ich ein Angebot über die 2h unterschreiben muss, bevor er sich überhaupt das Auto angeschaut hat. Bedeutet: Erstmal zahlen. Und danach gleich noch den Zettel mit den Schäden und dem Ausfall: Im Falle eines Schadens am Prüfstand durch mein Auto, verpflichtete ich mich, den Schaden UND die Ausfallzeit zu übernehmen. In jedem Fall immer 5stellig. Die komplette Verantwortung ging auf mich über. Und der Oberknaller, bei dem mir fast die Galle überlief: Die ausgemachten 200€ waren netto. Was für ein dummer Penner. Wer sagt denn einem Privatkunden am Telefon NETTOPREISE??? 240€ für eine Stunde Prüfstand. Und dann musste ich auch noch alles selber machen. Fahren, programmieren, die Verantwortung bei Schäden am Auto und am Prüfstand (!!!) und in diesem falle die komplette Ausfallzeit übernehmen. Was für eine Scheiße. Ich habe mich richtig aufgeregt. Aber es half ja nichts. Ich habe die Karre dahingetrailert und habe den Prüfstand telefonisch reserviert.

 

"Wenn Ihr den Prüfstand 2h reserviert, müsst Ihr den auch 2h zahlen, auch wenn ihr nur 1h braucht oder garnicht kommt. Wenn Ihr eine Stunde braucht und nicht fertig werdet, kann ich auch nichts mehr für Euch machen." säuselte es durch meine Gedanken an das Telefonat. Ars******. Und dann fragt er sich noch, warum andere Prüfstände Monate ausgebucht sind und er wochenlang in der Nase bohrt.

 

Egal, weiter im Text. 2h waren um, der Prüfstandsmann hatte Dollarzeichen in den Augen. "Wenn du zahlst, machen wir weiter. Kannst du dir das leisten?". Die Frage ist eher, ob ich dir noch mehr Geld in deinen geizigen Rachen stopfen will. Gunnar sagte, was ich auch dachte: Es wäre schon sinnvoll, noch weiter zu machen und den Motor wirklich sauber einzustellen. Zähneknirschend sagte ich einer weiteren Stunde zu. Nächster Pull, mehr Drehmoment, weniger Abgastemperatur. Nächster Pull, mehr Drehzahl, mehr Leistung. Nächster Pull, etwas sauberer Ladedruckverlauf. Nächster Pull, Lambdawert etwas stabiler. Nächster Pull, mehr Leistung, aber der Lader war am Limit, die Ladedrucktemperatur stieg. Dann flog noch der Ladedruckschlauch am Turboausgang ab, den ich zwar recht schnell wieder festgezogen hatte, aber mir dafür meine Hände richtig schlimm verbrannt hatte. Zeit zum Abkühlen war zu teuer. Am Ende machten wir noch einen finalen Pull, testweise mit 8000U/min. Hier lief die Mühle wirklich astrein oberaffengeil sauber und lieferte 510PS ab. Ich habe mich echt riesig gefreut. Und das beste: Es hielt einfach. Auch hier habe ich der Technik nichts geschenkt. Immer und immer wieder vollen Dampf auf die Kurbelwelle, Achsen, Räder, Getriebe. Immer wieder Drehzahlen über 7500U/min. Immer wieder über 940°C im Abgas und das Auto lieferte. Für mich nicht ganz selbstverständlich. Schließlich lernt man erst beim Selberbauen und Selberfahren, dass 500PS nicht so einfach aus so einem Motor kommen, wie man es aus Youtube kennt. Dort sind ja 500PS mittlerweile unteres Ende der Fahnenstange. 1000PS müssen es schon mindestens sein...

 

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Ein Wort zum Drehmoment: Das kann so nicht stimmen. Laut Messung auf der Straße sollten es um die 650Nm sein, was sich auch mit dem Popometer und der Tatsache, dass im 2Gang trotz Allrad die Räder durchdrehen, bestätigen lassen.

 

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Nachdem wir das Auto abgeschnallt hatten, lief der Prüfstandsmann sofort los, um noch im Prüfstandsraum das Geld in Empfang nehmen zu können. Ich wischte nebenher noch das Wasser vom Prüfstand. Nachdem wir dann das Auto aufgeladen hatten, fuhr ich wieder heim, lud zuhause die Kisten wieder ab und stellt sie stolz wie Bolle in die Garage. Grund für die Wasserproblematik war selbstgemacht. Ich hatte als Verbinder 2er Wasserschläuche einfach ein gerade Rohr eingebaut, ohne Humps für die Schellen. Das rutschte einfach auseinander. Außerdem hatte ich einen Schlauch mit einer der Schellen beschädigt. Ich habe fix ein Rohr aus Alu gedreht (mit Humps) und reingezwickt.

 

Nachdem das Auto wieder dicht war gings direkt in die Halle auf die Bühne. Habe fix einen Ölwechsel gemacht, den abgeflogenen und hingepfuschten Silikonschlauch ordentlich arrangiert, einen neuen Auspuffhalter gebaut, weil der alte semigeil war und den Lenkstockschalter mit GRA eingebaut. Über die Schalter kann ich jetzt noch schicke Features im Steuergerät verwalten.

 

Tja, war alles sehr aufregend, aber das Event des Jahres steht noch bevor: Eine Stunde freies Fahren auf dem Sachsenring. Ich war schon Wochen vorher aufgeregt. Ich habe alles mögliche getan, damit das Auto hält und ich hoffte, ich kann das Auto mal ans Limit bringen. Sorgen machte ich mir um die Bremse und um Feuer, aber manchmal muss man einfach über seinen Schatten springen. Danach wollte ich das Auto auch erstmal in die Ecke stellen und mich anderen Projekten widmen.

 

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Wie hat es Burt Monroe so schön gesagt:

 

"You live more in five minutes on a bike like this going flatout than some people live in a lifetime."

 

Klar, bei mir ist es (bisher) kein Bike, sondern ein Auto, aber im Kern geht es um das Gleiche. Aber die wahre Bedeutung habe ich mit dem Auto erst auf der Rennstrecke erkannt.

 

..Am 9.8. war es dann soweit. Ich durfte an einem freien Fahren auf den Sachsenring teilnehmen. Es ging zwar um nichts und ich musste niemandem etwas beweisen, trotzdem ging mir der Arsch so richtig auf Grundeis. Wir sind auf Achse hingefahren, dann gab es ein wenig Smalltalk, dann eine kurze Einweisung, dann durften wir schon losstarten. Wetter war mit bewölkten 26°C perfekt. Ich reihte mich etwas hinten mit ein und fuhr vorsichtig die ersten Kurven. Da ich das Auto ja auch nicht erst seit gestern besitze, war mir das Handling nicht neu und ich konnte zügig die Geschwindigkeit steigern. Im mittleren Heizungsgitter hatte ich die VEMS-Anzeige noch umprogrammiert und konnte permanent Ladeluft-, Wasser- und Abgastemperatur beobachten. Alle Werte waren in Ordnung, also etwas mehr Drehzahl... Nach 3 Runden war ich schon ziemlich flott unterwegs; hatte mir dennoch ein Sicherheitspolster gelassen, um im E-Fall nicht direkt ins Kiesbett zu rammeln. Das eher defensive Bremsen (zeitiges Anbrensen, mit wenig Bremsdruck lange auf eine Kurve zubremsen) hatte zur Folge, dass die Bremsen nach 3 Runden schon blau waren. Wie ich später mit einem rennerfahrenen Kumpel beschnarcht hatte, ist das eher kontraproduktiv für den Hitzehaushalt der Bremse. Nach 3 Runde bin ich das erste mal rausgefahren und habe den Luftdruck kontrolliert. Alles am Auto war hier schon kochend heiß. Motor (heiß, nicht zu heiß), Bremse (blau und qualmte wie blöd), Auspuff (Hitzeschutzband am Kat unterm Auto qualmte), Ich (schwitzte unterm Helm wie verrückt). Nach dem 3 minütigen Stop gings direkt wieder auf die Strecke. Beim Losfahren ging die Wasserlampe im KI mit lautem Piiiieeeeeeep an, als stieg ich direkt wieder aus und kontrollierte den Wasserstand. Der war gut, entgegen meiner Angst. Ich dachte, das Kühlsystem ist wieder undicht und das Wasser alle. Musste an der Temperatur liegen...

 

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Bei dem kurzen Stop musste sich das Wasser durch die Stauwärme noch weiter aufgeheizt haben. Wassertemperatur im KI zeigte 95°C an, Steuergerät maß 107°C hinten am Kopf. Also fuhr ich eine halbe Runde vorsichtig bis sich das Wasser wieder auf 90-95°C abgekühlt hatte. Hier muss ich aber sagen, dass die Messung fürs Steuergerät, schätze ich, noch ein paar Grad drüber ist. Das muss ich vielleicht nochmal checken.

 

Weiter gings dann schon sportlich. Auf den kurzen Geraden baut man mit den 500PS schon gut Geschwindigkeit auf, die man auch wieder loswerden muss. Stresstest für die Bremse. Die war zwar heiß, es kam aber nicht zu Fading. Nur das schlagen einer Scheibe wurde immer schlimmer. Die Scheibe ist leider durch. Hatte ich aber schon zur Alpentour etwas im Verdacht. Dort ging das rattern bei warmer Bremse langsam los.

 

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Ich wurde immer schneller, steigerte die Geschwindigkeit, bis ich am Ende Start/Ziel und am Ende vom "Wasserfall" über 200km/h drauf hatte. Temperaturen waren alle im Rahmen, ich war happy. Ich drehte Runde um Runde und genoss die Früchte meiner Arbeit. Fährt astrein, der Schleifer. In der letzten viertel Stunde bin ich mit einem Kumpel unterwegs gewesen. Leider ist dort dann nach 2 Runden der Anschluss für den Leerlaufregler/Unterdruck aus der Ansaugbrücke gefahren und wir hatte plötzlich keinen Ladedruck und keinen Unterdruck in der Bremse mehr. Wir sind dann schleichender weise raus gefahren und haben den Motor abkühlen lassen. Danach habe ich das Röhrchen wieder in die Ansaugbrücke reingehämmert und wir sind heimgerollert.

 

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Ich bin hellauf begeistert. Dass sowas sauber auf der Straße fährt ist eine Sache, aber dass die Mühle so auf einer Rennstrecke abliefert, hat mich echt umgehauen. Bin ich ehrlich. Ich dachte, ich bekomme hier und da Probleme mit der Thermik und muss rausfahren. Aber nichts dergleichen. Dennoch glaube ich, dass es irgendwann problematisch wird, wenn ich den Motor wirklich am Limit fahre. Auf dem Ring bin ich immer so bei 3500-4000U/min aus einer Kurve rausgefahren, immer so kurz vor 2Bar Ladedruck. Wenn ich den Motor aber immer bis fast 8000U/min drehe und aus der Kurve raus auch immer mit 5000+ Touren rausschieß, wird es schon thermisch kritisch. Bin eine Runde hinter einem M4 hergefahren und wollte mal schauen, ob ich da dranbleiben kann. Dort habe ich den Motor wirklich ans Limit gefahren. Da ging die Öltemperatur auch mal auf über 80°C und die Ansauglufttemperatur stieg auf 70°C.

 

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Hab auch wieder ein Video gemacht. Schaut gern mal rein.

 

https://www.youtube.com/watch?v=FtdeTqKxBKc

 

Jetzt, wo ich weiß, was die Technik kann, bin ich im Straßenverkehr noch etwas entspannter. Ich glaube, die Technik hat bewiesen, dass die Stressresistent ist. Und das finde ich am allerbesten.

Diese Rennstreckenerfahrung, so kurz sie auch war und so langsam ich auch über den Ring geeiert bin, fernab vom perfekten Bremspunkt und der Ideallinie, war das dritte Highlight des Jahres.

 

Konnte natürlich nicht still halten. Wollte das Auto den Rest der Saison etwas in Ruhe gelassen, aber irgendwie kann ichs nicht. Die Nummer mit dem Prüfstand und die Rennstreckenerfahrung haben wieder richtig Schwung in die Kiste gebracht und ich habe entgegen meinem Plan am Auto weitergemacht.

Als erstes habe ich mich um den Unterdruckanschluss gekümmert, der aus der Ansaugbrücke rausgefahren ist. Ich habe simple und recht geschmacklos einfach ein Blech an das Rohr geschweißt, über das ich das Rohr jetzt an der Ansaugbrücke anschrauben kann. Vorher war es nur geklebt, aber das hat nicht gehalten.

 

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Danach ging es an den Beifahrersitz. Ich habe ja seit Dekaden einen Recaro-Fahrersitz, aber keinen Beifahrersitz. Kurzum: Jetz hab ich einen. Meine Freundin hat mir einen organisiert, ich habe noch eine passende Konsole gekauft und alles ins Auto geschmiedet. Die Konsole ist irgendwie höher als die Fahrerkonsole, aber das könnte ich noch anpassen. Über kurz oder lang werden es eh nochmal andere Sitze, dann muss eh wieder alles neu...

 

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..Tja und dann kam etwas, wovor ich mich jetzt einige Jahre gedrückt habe: Das Polieren. Ich hatte immer Angst, es selber zu machen und Schaden zu machen und ich hatte andererseits richtig Panik davor, das Auto in Fremde Hände geben zu müssen. Also blieb nur eins: Selbermachen. Ich habe mich vorher viel belesen, habe mir eine gute Maschine mit 3 Pads und 3 Polituren ausgeliehen (Dank hier nochmal an den Spender) und hab dann los gelegt. Erst alles abgeklebt, dann losgestartet. Man muss dazu sagen, dass es eher kleine Kratzerchen und Swirls vom Waschen waren und keine groben Macken im Lack waren. Es ging eher darum, mal den Klarlack wieder aufzuhübschen ohne groß rumschleifen zu müssen. Hat zwar ein paar Stunden gedauert, aber ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Fast alle Kratzer und Swirls sind raus und der Lack glänzt jetzt wieder wie neu.

 

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Wie gehts weiter? Im Winter stehen eher Kleinigkeiten an:

 

- Diff hinten gegen ein anderes mit Torsensperre tauschen

- Türpappen neu beziehen (Stoff, Kleber und Gelumbe liegen schon da)

- eventuell die Beifahrerkonsole ordinär umschmieden, damit der Sitz tiefer kommt

- Chinch-Kabel umlegen, seitdem die Batterie im Kofferraum ist, habe ich ein schlimmes Lima-Pfeiffen

- Kompressor irgendwie leiser machen. Das ist ne größere Baustelle, aber mit 100dB wirds braun bei einer Kontrolle

- Zahnriemen wechseln, der qietscht wenn kalt

 

 

Projekt Schwazuki

Tjaaaaaa ich habe das Projekt immer etwas tot geschwiegen. Hatte es in einige Foren sporadisch thematisiert, aber jetzt, da das Projekt fertig ist und eingeschlagen ist, wie eine Bombe, muss ich es hier beschreiben. Oder zumindest beschreiben. Ich fasse mich aber kurz, seht es mir bitte nach. Für die, die noch nicht mitbekommen haben, dass ich ein ultrageiler dude mit noch geileren Umbauten bin: Ich habe ein Schwalbe mit 1100ccm gebaut. Sieht geil aus, funktioniert tadellos und fährt absolut bombenmäßig. Tja viele haben es nicht mitbekommen, aber ich habe das Motorrad 2024 fertig gebaut und der Öffentlichkeit gelauncht. Stand Anfang 2024 war, dass das Motorrad fuhr und man es als "soweit fertig" bezeichnen konnte, aber ich hatte größeres vor: Showbikequalität. Und so ging es darum, das Motorrad zu zerlegen, aufzuhübschen lackieren zu lassen und dann mit viel Herzblut und Detailverliebtheit wieder zusammen zu schrauben. Ich dachte mir nur "Naja, fahren tut sie, funktionieren tut auch alles, kann also kein großer Akt sein" WROOOOOONG!!!!

Und wie es das war... Motor strahlen und komplett in Eigenregie lackieren, viele Schweißnähte verschleifen, noch einmal am Sitz des Motors im Rahmen feilen... Da gingen echt wieder 3stellig Stunden ins Land. Dann fuhr ich zum Lackierer. Ich wollte fire&ice-viollett am Panzer und Neongelb am Rahmen. Er meinte bei so Neongelb geht das violett unter. Er lackierte es neon, aber eher grün. Sah total albern aus, also noch einmal. Nach vielem hin und her hatte ich alles wieder. Und so, wie ich es liebe: doppelt so lange und doppelt so teuer wie abgemacht. Aber die Qualität sprach Bände und so ging es direkt ans Zusammenbauen. Ich machs kurz: Die ganzen Details haben so dermaßen reingerissen, dass ich nochmal gut 100h gebraucht habe, bis die Mopede wieder zusammen war. Aber das Ergebnis riss selbst mich vom Hocker.

 

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..Danach ging alles ganz schnell. Erste Einladung zum Low-DDR nach Klevenow mit Kusshand. Das Treffen war an sich sehr gelungen, doch kann die DDR-Fahrzeugszene mit der Schwazuki nichts anfangen. Das Publikum ist hier sehr jung und viele der 15-18Jährigen sehen die Raffinesse der Schwazuki nicht. So stande sie eher ungeachtet mitten im Feld zwischen den viel cooleren Billett-Teil-verbastelten Simsons mit Motoren von berühmten Instergrammern. DAS sie hier die heiligen Grale.

 

 

 

 

 

Weiter ging es mit einer Einladung zur Custombike-European-Championship in Bad Salzuflen. Und DAS, meine lieben Freunde, war der absolute Oberkracher. Das Motorrad schlug Wellen, es war ein Genuss. Das ganze Wochenende war ein Genuss. Angefangen von der Reise, über das Hotel bis hin zur Messen, den Motorrädern, der Stimmung und den Leuten. Und das beste (womit ich absolut nicht gerechnet hätte): Ich habe am Sonntag den Preis für "Best Engineering" gewonnen. Das war mein Highlight des Jahres. Es hat mich so mit Stolz erfüllt, das kann sich niemand vorstellen.

 

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Beflügelt von diesem WE habe ich die Schwazuki in die Ecke gestellt und habe mich der aktuellen Herausforderung gewidmet.

 

 

BMW 02

Beim Motorumbau 2022/2023 fiel ja leider auf, dass der 1502 ein Blender ist. Schlechtes Blech schlecht instandgesetzt, zusammengepfuscht, dann schick neu lackiert, damit man es nicht merkt. Beim Umbau selbst fiel auf, dass Frontblech durch ist. Unter dem ganzen Spachtel kamen richtig hässliche Sachen zum Vorschein:

 

Nach weiterer Investigation wurde klar, dass wir da bei müssen. Und dass es nicht mit etwas Schickimicki und Lametta getan ist, sondern dass richtig Baustelle angesagt ist. Der Plan steht also schon seit dem Umbau: Karren auseinanderreißen, schlechtes Blech raus, gutes Blech rein, neu Lackieren, zusammenbauen, bis ans Ende unserer Tage das Auto genießen. Ob wir es jetzt machen oder später ist egal, machen müssen wir es eh. Also gab es Ende Oktober den Startschuss.

Kurzum: Gelumbe raus, Flex mit der Zopfscheibe dran und reinschauen. Frontblech ist wie zu erwarten komplett hinüber. Scheibenrahmen ist unter der Scheibe auch marode, aber weniger als befürchtet. Kotflügel sind auch geschweißt und angesetzt gewesen und sind auch total hinüber. Unter den Kotis sieht es teils schlimm aus, aber machbar. A-Säulen sind auf beiden Seiten weg, aber da gibt es zum Glück noch Bleche. A-Säule links oben im Einstieg ist auch geflickt, da habe ich aber noch keine genaue Idee wie es drunter aussieht. Schweller BFS ist auch etwas schlimm, aber alles im Rahmen. Längsträger im Motorraum BFS ist auch übel, da wurde auch schon gepfuscht. Der Rest sieht (zu meiner Überraschung) gut aus. Rädkästen/Radläufe hinten, Heckblech samt Kofferraumecken, Dome und Federaufnahmen sind gut. Scheibenrahmen der hinteren Seitenscheiben sind auch i.O.. Könnte also schlimmer sein.

 

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Egal wie, es hilft alles nichts. Also haben wir uns Oktober bis Anfang Januar in die Halle verkrümelt und geflext und geschweißt was Zeug hielt. Ich werde das hier etwas abkürzen und nicht das gesamte Bildmaterial hochladen. Wir haben 2 videos gemacht, die könnt Ihr euch gern anschauen.

 

https://www.youtube.com/watch?v=qS2gF6X9E00&t=613s

 

https://www.youtube.com/watch?v=32m-X-bsRKk&t=10s

 

Tja und schon war das Jahr 2024 rum. Hier kann ich nur sagen: Was ein geiles Jahr!!!

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Mon Jan 27 15:56:55 CET 2025    |    TDIBIKER

Hallo Tobiner, MZ ETZ 600? Wie geil ist das denn!

Kannte ich absolut nicht und würde deinen Blog einfach mal in's Bikertreff Forum stellen,

damit auch Leute die normalerweise keine Blogs lesen deine Maschinen bewundern können.

Mon Jan 27 16:01:20 CET 2025    |    Swissbob

Toller Bericht, hat Spass gemacht Ihn zu lesen.:)

Mon Jan 27 20:41:38 CET 2025    |    PIPD black

2 Worte:

 

SEHR GEIL :)

Mon Jan 27 21:53:30 CET 2025    |    Dynamix

Hat dir schon mal jemand gesagt das du (positiv) verrückt bist? :D

Tue Jan 28 12:11:27 CET 2025    |    Tobner

@Dynamix nicht nur einer :D :D

Wed Jan 29 17:36:26 CET 2025    |    ToledoDriver82

Unser verrückter Professor:D und das mein ich positiv;) deine Projekte sind ja eh immer der Hammer und in real noch mal heftiger als Bilder vermitteln können. Für den BMW drück ich weiterhin die Daumen, da habt ihr echt noch was vor euch, ich hoffe er setzt nicht die Tradition fort,von verwegen "mehr Zeit, mehr Geld" :p ;)

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