Fri May 17 08:57:44 CEST 2024
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Nach einer unverschuldeten Kollision mit einem ausgewachsenen Wildschwein (die blöde Sau war nicht versichert Als Ersatz steht uns daher momentan ein Toyota Yaris Hybrid zur Verfügung. Da der Crossland im Innenraum eher dem Corsa, als dem Astra nahe kommt und ich den Yaris in die Klasse der Kleinwagen (also z.B. Corsa) einstufe, sind die Platzverhältnisse im Yaris ok. Wenngleich er schon kleiner ist als der Crossland. Ich fühle mich im Yaris aber sehr wohl, man sitzt vorne auch mit 1,85m gut und bequem. Alles liegt gut im Griffbereich, lediglich der Türöffner und Türgriff ist etwas ungewohnt weit hinten angebracht. Das ist aber nur ein minimaler Kritikpunkt und vermutlich gewöhnt man sich schnell daran. Die etwas kleinen Instrumente sind trotz der geringen Größe gut ablesbar und informieren übersichtlich über die wichtigsten Parameter. Der übliche Bildschirm in der Mitte ist als Touchscreen auch vorhanden. Das Lenkrad ist nicht zu groß und nicht zu klein und liegt gut in der Hand. Noch mehr Knöpfe sollte es aber nicht haben. Der Wählhebel der Automatik wirft keine Fragen auf. Die verwendeten Materialien wirken hochwertig und gut verarbeitet. Wie fährt er sich? Der Federungskomfort ist gut, die Straßenlage vermittelt viel Vertrauen, Seitenneigung hält sich in Grenzen, lediglich die Ganzjahresreifen trüben etwas den Eindruck und lassen leichte Traktionsdefizite spüren. Das würde ich aber nicht dem Auto anlasten. Die Lenkung ist leichtgängig und relativ direkt, fühlt sich aber andererseits etwas synthetisch an. Aber das ist heutzutage ja eher schon die Regel als die Ausnahme. Der übliche Haufen Assistenten ist natürlich auch an Bord und verrichtet auf seine übliche (manchmal nervige) Art und Weise seinen Dienst. Aber dass das Lenkrad schon zu vibrieren anfängt, wenn man sich einer Linie auch nur grob annähert, und zwar egal ob es eine echte Linie oder nur ein Teerflicken auf dem Asphalt ist, finde ich nervig. Von den gelben Baustellenlinien will ich dabei noch gar nicht reden. Dazu kommt noch der automatische Spurhalte-Helfer, der bei aktiviertem Tempomaten mehr oder weniger selbständig die Richtung einschlägt und dabei immer auch sanft in die Lenkung eingreift. Das scheint sogar einigermaßen zu funktionieren, wirft für mich aber die Frage auf, was dieses System für einen Zweck haben soll, wenn es eben nicht selbsttätig agieren darf und mich nach wenigen Sekunden zwingt, die Hände ans Lenkrad zu legen. Den gut funktionierenden adaptiven Tempomaten finde ich aber dagegen prima, nur so scheinen Tempomaten heutzutage sinnvoll bei der Verkehrsdichte. Die Bremse spricht direkt an und lässt sich gut dosieren und ist nicht so hypersensibel, wie sonst bei einigen Neuwagen unserer Zeit, bei denen man schon bei einem scharfen Blick auf´s Bremspedal an der Windschutzscheibe klebt. Der Übergang von Rekuperation zum Einsatz der Bremsscheiben verläuft dabei unauffällig. Kommen wir zum interessantesten und namensgebenden Teil dieses Beitrags, dem Antrieb. Dabei will ich mich gar nicht erst lange in technischen Details verstricken, sondern eher darauf eingehen, wie ich als Fahrer das Antriebssystem wahrnehme. Was also ist der "Gummibandeffekt"? Ich verstehe die Aussagen der Kritiker folgendermaßen: Die Beschleunigung und die Motordrehzahl steigen nicht synchron zueinander an. Der Motor dreht beim Gasgeben erstmal hoch und das Auto nimmt an Geschwindigkeit zu, dabei bleibt die Motordrehzahl über kurz oder lang (meistens aber eher kurz) auf dem gleichen Niveau, bis die gewünschte Geschwindigkeit erreicht ist. Anschließend wird die Motordrehzahl auf die Drehzahl gesenkt, die zum Halten der Geschwindigkeit so effizient wie möglich notwendig ist. Es kann auch sein, dass der Verbrenner ganz ausgeschaltet wird, so lange, bis er wieder benötigt wird. Das scheint viele Autofahrer zu irritieren, weil es einfach ungewohnt ist. Der Clou dabei ist, dass der Verbrenner so oft es irgendwie geht, entweder gar nicht, oder im effizientesten Bereich arbeitet, was den Spritverbrauch niedrig hält. Übrigens gilt das mit den Fahrgeräuschen für normale Autos mit herkömmlichen Antrieben genau so. Die werden dann doch auch laut und gönnen sich den einen oder anderen Schluck aus der Pulle. Wird gerne vergessen. Das Anschieben des Elektroantriebs fügt sich immer sehr harmonisch ein und macht viel vom kräftigen Eindruck aus, den der Antrieb im Alltag hinterlässt. Es ist wie ein fast immer spürbar präsenter Rückenwind, der das Gefühl einer gewissen Leichtigkeit verbreitet. Das führt zu einem weiteren Vorteil dieses Antriebskonzept, es ist unvergleichlich komfortabel und sparsam in einem. Das ganze wirkt sehr entspannend und verbreitet keinerlei Hektik. Ja, der eine oder andere mag sich vielleicht jetzt am Wort "Vehemenz" stören, aber tatsächlich geht er gerade aus dem Stand überraschend kräftig los und erinnert dabei schon fast an Elektroautos. Ich bin tatsächlich der Meinung, dass dieses Antriebskonzept ein guter Einstieg oder Wechsel in die Welt der Elektroautos sein kann. Fahren sich beide doch sehr ähnlich. Ich schrieb ja oben bereits, dass es bei mir momentan der (mittlerweile dank eines zwischenzeitlichen Facelifts nicht mehr ganz) aktuelle Yaris Hybrid in der Version mit 115PS Systemleistung ist. Wer den als lahm bezeichnet, der kann ihn noch nicht gefahren haben oder aber lebt ob seiner Erwartungshaltung in einer völlig anderen abgehobenen Welt. Auch auf der Landstraße gibt es übrigens keinen Grund, sich zu beschweren, alle Geschwindigkeiten innerhalb des erlaubten Landstraßentempos lassen sich spielerisch leicht und zügig erreichen und auch Autobahntempo innerhalb der Richtgeschwindigkeit ist kein Problem. Dennoch bin ich mit dem Yaris auch sicher nicht wie eine Wanderdüne unterwegs (auch weil er mir eben so viel Spaß macht) und liege derzeit bei meinem Durchschnittsverbrauch laut Anzeige (gemischt Stadt und Überland) noch bei unter vier Litern. Ja, der Wagen ist relativ teuer in der Anschaffung und auch die Versicherung langt ziemlich zu (ich weiß allerdings nicht wieso). Wie gut der gesamte Antrieb funktioniert und wie angenehm ich ihn finde, wurde mir gerade eben wieder so richtig deutlich klar, als ich wieder mit dem Crossland (110PS mit 6-Gang-Wandlerautomatik) gefahren bin, der heute frisch aus der Werkstatt zurück kam. Schade eigentlich, hätte den Yaris gerne noch etwas länger behalten. |
Wed Mar 13 13:32:20 CET 2024
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Mazda, MX-5
![]() Es kommt immer wieder vor, dass ein Mazda MX-5 ein passender Kandidat für eine Kaufberatung bzw. Kaufempfehlung sein kann. Da es einen ganzen Haufen von nützlichen Kaufberatungen zum MX-5 gibt, und da ich selbst auch sehr überzeugt bin vom Konzept und dessen Umsetzung zum MX-5 und ich selbst auch zwei davon habe, dachte ich mir, dass es vielleicht hilfreich wäre, diese Beratungen zusammengefasst in einem Blog zu sammeln, auf den man im Bedarfsfall einfach verlinken kann. Und genau dies werde ich hier jetzt einfach mal beginnen. Und Ihr dürft alle gerne mitmachen. Ich stelle mir das so vor, dass man eine kurze Beschreibung der Beratung einfügt, vielleicht kurz die Quelle erwähnt und selbstverständlich den Artikel oder das Video verlinkt. Kleinere Diskussionen können diese Sammlung sicherlich bereichern, längere Grundsatzdiskussionen werde ich aber (in meiner diktatorischen Funktion als Blogersteller Wer den MX-5 aus welchen Gründen auch immer nicht mag (die gibt es und das respektiere ich auch), den bitte ich um Zurückhaltung. Letztlich geht es mir vor allem um eine Sammlung von Kaufberatungen mit technischem Hintergrund und weniger um reine Fahrvideos, die es ja auch in kaum enden wollender Anzahl gibt. Würde mich freuen, wenn dabei eine gute, möglichst vollständige (wird natürlich nie ganz klappen) und gleichzeitig übersichtliche Zusammenstellung entsteht. Vielleicht dabei noch eine Frage/Bitte an die Moderation. Sollten irgendwelche Links gegen die Linkregeln verstoßen, bitte ich um kurze Info. Ich selbst werde auch versuchen, so weit wie möglich ein Auge darauf zu werfen und steuernd einzugreifen. Info: Diese Beratung ist schon etwas älter, aber immer noch der Klassiker unter den Beratungen und bezieht sich vor allem auf die Modelle NA und NB. Zum eigentlichen Artikel der Kaufberatung gehört untrennbar die "Technikübersicht" dazu, die viele ergänzende Informationen hinzufügt. Info: Diese Videosammlung stellt eine sehr fundierte Zusammenstellung von Hinweisen zum Kauf eines MX-5 dar und bezieht alle Modelle vom NA bis zum ND mit ein. Da diese Videoreihe mittlerweile vier Jahre alt ist, finden die letzten Modellpflegemaßnahmen m ND selbstverständlich keine Erwähnung. Info: Auf der österreichischen Seite MXfive.at gibt es ebenfalls eine sehr informative Seite mit einer Kaufberatung, die sich ebenfalls überwiegend um die Modelle NA und NB beschäftigt. Auch eine Seite mit Hinweisen zu typischen Problemen/Mängeln findet sich dort. Info: Ein Kaufberatungsvideo nur für den NA. Hier gibt es ein paar kleine Widersprüche bei den technischen Details, die aber nicht dramatisch sind. Ich mag aber die unaufgeregte Art dennoch. |
Mon Jan 11 21:08:52 CET 2021
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Mazda, MX-5
Da sich winter- und wetterbedingt (nasskalt, kein Schnee und viel Salz auf der Straße) autotechnisch zur Zeit nicht allzu viel tut, dachte ich mir, ich schreibe mal meine Überlegungen zum möglichst schonenden Prozess beim Öffnen und Schließen des Verdecks beim MX-5 auf. Die Idee zu diesem Beitrag kam mir beim Betrachten eines dieser Drag-Race-Videos (ab Min 13:45), bei denen Cabrios mit geschlossenem Verdeck am Start stehen und erst das Verdeck öffnen müssen, bevor sie losfahren dürfen. Der MX-5 steht nicht zu Unrecht im Ruf, das so ziemlich unkomplizierteste Verdeck des gesamten Cabrio-Marktes zu haben. Wobei es im Laufe der Jahre von Modell zu Modell immer weiter entwickelt und verbessert wurde. Spätestens mit dem Modell NC erreichte das Verdeck dann eine Perfektion, die die Sinnhaftigkeit von elektrischen vollautomatischen Cabrio-Stoffverdeckmechanismen - zumindest bei reinen Zweisitzern - ernsthaft in Frage stellt. Ganz so einfach war das anfangs natürlich nicht. Insbesondere der NA (aber auch der NB) verlangen da schon etwas mehr Aufmerksamkeit beim Verdeck. Natürlich kann man, wie in dem Video gezeigt, das Verdeck so öffnen, aber ganz besonders beim NA ist das nicht unbedingt die beste Methode, vor allem nicht in Hinsicht auf die Langlebigkeit des Verdecks. Dazu vielleicht ein paar erklärende Wort zum Verdeck in Bezug auf das jeweilige Modell. Die beiden Varianten NC RC und ND RF lasse ich hier bewusst aus. NA: NB: Serienmäßig Vinylverdeck mit beheizbarer Glasheckscheibe. Verschlüsse wie beim NA. NC: Serienmäßig Stoffverdeck mit beheizbarer Glasheckscheibe, Verschluss als Zentralverschluss in der Mitte des Windschutzscheibenrahmens. ND: siehe NC, nur dass die Feder etwas stärker zu sein scheint, es springt jedenfalls etwas höher raus, womit das Schließen noch etwas erleichtert wird. Zum Öffnen und Schließen beim NC und ND muss man eigentlich nichts weiter sagen. Da kann man nichts falsch machen. Außerdem habe ich es weiter oben bereits beschrieben. Beim NA und NB aber kann man sehr wohl ein paar "Fehler" machen. Und damit wäre ich an dem Punkt angelangt, weshalb ich überhaupt diesen Artikel erstellt habe, nämlich der Frage: "Wie öffne und schließe ich am besten (im Sinne der Langlebigkeit) das Verdeck beim MX-5 NA?" Also, angenommen ich sitze im Auto bei geschlossenem Verdeck und möchte es öffnen, dann halte ich idealerweise erstmal an. Ampel geht zwar auch, aber besser ist ein Parkplatz, bei dem ich keinen Zeitdruck habe. 1. Als erstes senke ich entweder beide Fensterscheiben etwas ab oder öffne beide Türen einen Spalt, damit das Verdeck beim Öffnen nicht durch die Dichtungen leicht festgeklemmt wird. 2. Anschließend geht mein Blick bei einem europäischen Modell MX-5 (nicht Miata) in Richtung der beiden Sonnenblenden. Diese verdecken nämlich teilweise die beiden Verdeckverschlüsse und müssen nach unten geklappt werden. Im oben verlinkten Video kann man übrigens sehen, dass das schon vorbereitet ist, damit es schneller geht. Warum nicht beim Miata? Ganz einfach, die Miatas haben praktischerweise serienmäßig eine zweigeteilte Sonnenblende mit Scharnier in der Mitte, welche die Verschlüsse des Verdecks gar nicht erst überdecken, so dass ein Wegklappen hier nicht notwendig ist. Schön zu erkennen sind diese Miata-Sonnenblenden hier in meinem damaligen 92´er NA, die ich damals nachgerüstet hatte. 3. Jetzt gilt es die Verdeckverschlüsse zu öffnen. Aber ACHTUNG, hier kann man schon den ersten Fehler machen. Das Öffnen des Verschluss an sich ist ganz einfach, den Knopf "Unlock" mit dem Daumen gedrückt halten und den Verschluss mit dem Rest der Hand von der in Fahrtrichtung vorderen Seite nach unten zu sich hinziehen. Dieser Vorgang gleichzeitig auf beiden Seiten ausgeführt geht einem mit ein bisschen Übung ganz locker von der Hand. 4. Daher öffnen wir jetzt den Reißverschluss und legen die Heckscheibe eben auf der Hutablage ab, damit sie keine unschönen Knicke bekommt. Um den Reißverschluss nicht unnötig zu belasten, diesen bitte immer bei entspannten Verschlüssen betätigten (gilt auch beim Schließen). Sehr vorsichtige Zeitgenossen können jetzt noch ein Stück Stoff als Polsterung und Kratzschutz auf die Heckscheibe legen. 5. Erst jetzt folgt das eigentliche Öffnen des Verdecks indem es vorsichtig nach hinten hin geöffnet und auf der Hutablage (bzw. Heckscheibe) abgelegt wird. Damit wäre das Verdeck des NA auf die aus meiner Sicht schonendsten Art und Weise geöffnet. Beim NB kann der Punkt 4 komplett entfallen, da dieser immer eine Glasheckscheibe hat, welche sich automatisch beim Öffnen in das Verdeck legt. Das Schließen läuft nun im Prinzip mit den gleichen Schritten in umgekehrter Reihenfolge ab. Wer diese Punkte beherzigt, ist zwar nicht der Schnellste beim Öffnen und Schließen des Verdecks, hat aber gute Chancen darauf, lange was vom Verdeck und den dazugehörigen Anbauteilen zu haben. Man darf dabei natürlich nicht vergessen, dass der Verdeckmechanismus bereits über 30 Jahre alt ist und für damalige Verhältnisse war das ganze tatsächlich überaus einfach, zuverlässig und wetterfest. Wenn ich da an das Verdeck eines Caterham Seven denke. |
Mon Dec 07 14:01:29 CET 2020
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1 (NA), Mazda, MX-5
![]() Wer ob meiner emotionalen Überschrift verwirrt ist, wer oder was ein NA ist, dem sei gesagt, es handelt sich dabei um einen Mazda MX-5, und zwar um das Original, den Ursprung, nur echt mit den Aber der Reihe nach. Das führt somit zurück zum NA, der nun nicht mehr gebraucht wurde und für den auch kein Platz mehr vorhanden war. Aber mal konkret zum Auto, es ist ein 91´er Baujahr mit 155.000km, europäisches Modell, also kein importierter Miata. Fragen nach Modell und Motorisierung sollten sich daher eigentlich erübrigen, aber der Vollständigkeit halber ergänze ich trotzdem mal, Modell NA (vor-Facelift), 1.6ltr mit 85kW/115PS. Die Farbe ist rot (Farbcode SU). Wie sieht´s sonst so mit dem Unterhalt aus? Hat nicht neulich mal jemand behauptet, alte Autos und speziell Cabrios wären teuer in der Versicherung? Was liegt jetzt an? Ich werde Euch über meine Fortschritte, Rückschläge und Katastrophen auf dem Laufenden halten und vielleicht denke ich ja auch mal daran, das ganze fototechnisch zu dokumentieren. Achso, eine Frage fällt mir gerade noch ein. Es hat nicht zufällig jemand im Raum Neuwied / Koblenz einen günstigen überdachten Stellplatz abzugeben? |
Sun Mar 29 17:29:11 CEST 2020
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Nachdem ich bereits für ausgewählte Fahrzeuge meiner persönlichen Auto-Historie Artikel geschrieben habe, hielt ich es für angebracht, auch den übrigen fahrbaren Untersätzen, die ich bislang besaß, mal ein paar Zeilen zu widmen. Ich finde, die haben das auch verdient, haben mich schließlich Auflistung: Nr. 1 Mercedes 200D W123 Also dann fang ich mal an mit der... Nr. 1 Mercedes 200D W123 Bei mir fing alles 1991 nach dem Erhalt des Führerscheins (übrigens auf einem Golf II Diesel mit 54 PS gemacht) mit einem Mercedes W123 200D an. Er stand ortsausgangs auf dem Seitenstreifen der Hauptstraße neben dem Wohnhaus des Verkäufers mit einem Zettel mit der Aufschrift "zu verkaufen" an der Windschutzscheibe. Onlineportale gab es damals noch nicht, also war das damals (und ist es teilweise auch heute noch) eine durchaus übliche Art und Weise sein Fahrzeug feil zu bieten. Dass das Modell die Rundscheinwerfer, wie auf dem Bild erkennbar, hatte, muss ich wohl nicht extra erwähnen. Er hatte noch das alte Lenkrad (mit den Riefen seitlich am Pralltopf) und den Hebel zum ziehen für das Vorglühen und Starten. Beides ist auf dem Beispielbild allerdings nicht zu sehen, das muss ein neueres Modell sein. Wenn er dann mal lief, konnte er immerhin ganze 55 PS in die Wagschale werfen und das bei einem Leergewicht von irgendwas um die 1.300kg. Viel wichtiger war, dass dieser Mercedes meine Eintrittskarte in die Welt der selbstständigen Mobilität war, mein ganz persönliches Stückchen Freiheit. Wer auf dem Land mit nur sehr spärlicher (bis teilweise gar keiner) ÖPNV-Versorgung aufgewachsen ist, wird dieses Gefühl wahrscheinlich nachempfinden können. So gesehen wird dieses Gefühl auf immer mit meinem W123 verbunden sein. Es gibt wahrlich schlechtere Fahrzeuge dafür. Dem OM 615, so der interne Motorcode von Mercedes, wird ja im allgemeinen eine gewisse Unzerstörbarkeit nachgesagt. Umso erstaunter war ich, als sich gerade mein Exemplar mit einem Kolbenfresser und kaum noch Kompression auf zwei Zylindern verabschiedete. Am Ende sprang er kalt praktisch gar nicht mehr an und mehr als 100Km/h war auch nicht mehr drin, allerdings bergauf die Kanalbrücke bei Brunsbüttel hoch. Dabei zog ich sprichwörtlich die Wolke des Todes hinter mir her, im Spiegel sah ich nichts mehr als schwarzen Rauch. Die Suche nach einer Ersatzantriebsquelle gestaltete sich dann als recht kompliziert. Wo immer ich nach einem Ersatzmotor fragte, bekam ich als Antwort: "Der geht nicht kaputt." Nicht sehr hilfreich. Dennoch fuhr seit dem immer ein irgendwie ungutes Gefühl mit und so kamen Überlegungen nach einem Nachfolger auf. |
Tue Feb 18 22:48:55 CET 2020
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Am vergangenen Sonntag war der Neujahrsbrunch bei Caterham Deutschland, was im Prinzip die Eröffnung der sowieso nie endenden Saison bedeutet. Dieses Event findet beinahe jedes Jahr irgendwann im Februar/März statt und ist - wenn man so will - das erste Treffen im Jahr, bei dem die ganzen Bekloppten sich versammeln um ein wenig der Idee des puristischen Fahrens von Collin Chapman zu fröhnen (jetzt hätte ich fast Graham Chapman geschrieben Nach fleißigem Händeschütteln und Begrüßen alter Bekannter, die man irgendwie immer vor allem beim Neujahrsbrunch wiedertrifft, wurde das Buffet eröffnet. Und da waren sie wieder, all die Versuchungen, bei denen es Maßhalten gilt, will man auch in Zukunft noch ins eigene Auto passen. Passenderweise war auch mein jüngerer Bruder wieder zu Besuch (ihr wisst schon, der mit dem E30) und er wollte schon immer mal einen Caterham selbst fahren. In das SV-Chassis passt problemlos auch ein 2m-Mann. Das nur für Skeptiker, die meinen, so ein Caterham wäre grundsätzlich viel zu klein. Lediglich beim S3 kneift es schon mal hier und da. Den ganzen Tag über war mir natürlich auch der Morgan Three Wheeler nicht entgangen, welcher im Showroom ziemlich genau in der Mitte platziert wurde. Dieses skurrile Gefährt schafft es, sogar einen Seven noch verhältnismäßig normal aussehen zu lassen. Kaum zu glauben. Nachdem sich die Probefahrtaktivität so langsam dem Ende zuneigte, wurde ich dann vom Chef gefragt, ob ich denn noch den Morgan fahren wolle. Zumindest den Motor konnten wir mal starten. Meine Güte schüttelt die Kiste sich im Leerlauf. Begriffe wie Vibrationen oder Laufruhe (bzw. die Abwesenheit davon) bekommen völlig neue Dimensionen. Aber vielleicht ist aufgeschoben nicht aufgehoben, ich werde am Ball bleiben und berichten. |
Sat Feb 08 16:44:59 CET 2020
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3er, BMW, E30
Es begab sich zu jener Zeit, es muss wohl so im letzten Oktober gewesen sein, dass mich mein Bruder anrief, ob ich mal Zeit hätte, mir für ihn ein Auto anzuschauen, welches bei mir in der Nähe zum Verkauf angeboten wurde. Dort angekommen stand der Wagen bereits auf der Hebebühne (der Verkäufer war eine sehr gut ausgestattete Privatperson mit ebenfalls einem großen Nagel im Kopp, was Autos angeht) und konnte direkt mal von unten begutachtet werden. Der Wagen habe einige Jahre in einem trockenen Schuppen gestanden und stehe daher auch noch so gut da. Tatsächlich macht er einen wirklich guten Eindruck, Roststellen halten sich in engen Grenzen und auch der Lack (Burgundrot Metallic) sieht noch wirklich gut aus. Sonst sind keine Auffälligkeit zu vermelden, der Motorraum ist sauber und nicht verölt, der Kofferraum macht einen gepflegten Eindruck und auch der Innenraum selbst macht keinen verlebten oder zugemüllten Eindruck. Einziger Wehrmutstropfen ist eine irgendwann mal nachträglich verbaute Fernbedienung für die Zentralverriegelung, welche selbstverständlich nicht funktioniert. Die Ausstattung ist erfreulich (ernst gemeint) spartanisch, Fensterheber und Schiebedach (immerhin hat er eines) sind manuell und auch sonst ist fast nichts elektrisch. Ein guter äußerer Eindruck nützt natürlich gar nichts, wenn der Fahreindruck nicht damit übereinstimmt und da grau alle Theorie ist und man auch keine Autos ohne Probefahrt kauft, stand diese als nächstes auf der Tagesordnung. Der kalte Motor (Zahnriemen und Öl sind noch frisch) sprang sofort an und fiel in einen gleichmäßigen Leerlauf. Dabei klingt er genau so, wie ich das beim E30 325i noch in Erinnerung hatte, gleichmäßig, geschmeidig, bassig untermalt und doch einen Hauch rauer als das beim 320i der Fall war, der immer ein wenig mehr nach Turbine klang. Das leichte Aufstellen der Nackenhaare ist durchaus beabsichtigt. Etwas ungewohnt ist der relativ große Widerstand des Gaspedals, ein Umstand der wohl der Tatsache zu verdanken ist, dass es heutzutage kaum noch Autos mit klassischer Bowdenzugbetätigung des Gaspedals gibt. Nach wenigen Kilometern ist das aber kein Thema mehr. Sehr wohl ein Thema ist bereits nach wenigen Kilometern das Fahrwerk. Das im Inserat angepriesene Tieferlegungsfahrwerk (APEX) erwies sich schnell als zu hart und zu tief. Mag ja sein, dass der Wagen so im Stand schön satt und tief dasteht, aber zum Fahren ist das nichts. Bei der Probefahrt fiel das zwar bereits auf, aber erst seit der Wagen gekauft wurde und momentan noch bei mir steht und wir damit auch schon so einige Kilometer gefahren sind, ist klar, dass das auf keinen Fall so bleiben kann. Querfugen werden sehr hart und beinahe ungedämpft durchgegeben, Schlaglöcher lassen einen immer ängstlich zusammenzucken und immer wieder setzt man auf (beispielsweise bei meiner Ausfahrt aus der Tiefgarage) und bei etwas zu stark eingeschlagener Lenkung schält man sich mit den Kotflügeln das Gummi vom Reifen. Wass´n Scheiß! Stattdessen wird er jetzt ein Fahrwerk erhalten, welches dem Originalzustand entspricht. Erstmal auf Temperatur gönnte ich dem Motor nun auch etwas Drehzahl, ohne ihn gleich komplett auszuquetschen. Man merkt schnell, dass sich ab 3.000U/min erste Lebenszeichen äußern und er erst oberhalb von 4.000U/min richtig aufzuwachen scheint. Darunter fühlte er sich anfangs relativ leblos an. Das ist aber auch nichts wirklich ungewöhnliches. Die Lenkung ist, wie das in den Achtzigern nunmal so war, nach heutigen Maßstäben bemerkenswert indirekt übersetzt, trotzdem fühlt sie sich nicht synthetisch oder gar gefühllos an. Man muss nur viel kurbeln. Man darf dabei nicht vergessen, dass das Auto mittlerweile 32 Jahre alt ist. Es ist ein Oldtimer und mit entsprechendem Respekt wird er auch bewegt (auch bereits bei der Probefahrt). Dabei fühlt er sich insgesamt zwar irgendwie schwerfällig an, ohne es tatsächlich zu sein, macht aber einen diebischen Spaß. Dass er im heutigen Verkehrsgeschehen nicht mehr das überlegene Fahrzeug ist, dass er damals in den Achtziger mal war, ist völlig irrelevant. Schnell kann er nämlich noch immer, man ist nur nicht versucht, dieses Potential auch ständig abzurufen. Wie Ihr dem Text entnehmen könnt, wurde er dann auch gekauft. Etwas kurios war dann die Abholung, für die wir vor lauter Aufregung erst einmal die Kurzzeitkennzeichen vergessen hatten (erzählt´s aber nicht weiter Bei der Abholung hat mir der Vater des Verkäufers noch einen kurzen Einblick in seine Privatsammlung gewährt. Ein Opel-Freak, wie er im Buche steht. Da standen Opel Manta A und B neben Ascona B (alle im optischen und technischen Motorsport-Trimm mit sehr interessanten Motoren und teilweise von Walter Röhrl handsigniert unter Schutztüchern im Schuppen, daneben ruhten sich noch Calibra Turbo (komplett original), ein Kadett E GSI 16V, ein Opel GT Roadster (ja, der neue Pontiac Solstice Verschnitt) und weitere Opel-Modelle aus, insgesamt zehn Autos an der Zahl. Naja, das nur am Rande. Also hieß es jetzt, Kennzeichen montieren und ab die Post. Noch beim Start fiel uns das relativ laute Summen der Benzinpumpe auf, welches bei der Probefahrt so noch nicht zu hören war. Egal, ab nach Hause. Es kam, was kommen musste, kurz vor´m Ziel versagte die Benzinpumpe und damit auch der Vortrieb. Ich konnte gerade noch auf den nächsten Rastplatz ausrollen. Der herbeigerufene ADAC konnte vor Ort nichts mehr richten und schleppte uns zu mir nach Hause ab. Eine Benzinpumpe war relativ schnell gefunden, von Bosch zum Schnäppchenpreis von nur 200,-€. Nach Einschätzung einer auf ältere BMW-Modelle spezialisierten Werkstatt haben wir (also eigentlich ja mein Bruder) damit einen guten Kauf gemacht und dort steht er jetzt auch und bekommt momentan ein neues Fahrwerk und ein paar kleinere Ausbesserungen verpasst. Wie üblich werde ich alles, was ich jetzt vergessen habe und was sich noch mit dem BMW ereignen wird, später dem Blog hinzufügen. |
Sun Aug 04 00:42:47 CEST 2019
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Caterham, CSR (S6), Seven
![]() Es gibt mal wieder was neues von der Caterham-Front zu vermelden. Das Modell CSR, welches in den Ausmaßen einem Caterham Seven SV entspricht aber auf einem anderen Rahmen basiert, ein anderes Fahrwerk hat und optional sogar mit sowas wie einem richtigen Cockpit geliefert werden kann (zumindest war das mal so, bin mir diesbezüglich aber nicht ganz sicher, ob das immer noch so ist) wurde etwas überraschend neu aufgelegt. Ich mag das klassische Armaturenbrett allerdings lieber, so muss das einfach sein bei einem Caterham und da weiß man auch gleich, warum das Armaturenbrett heißt. Ginge man also in diesem Fall von einem fahrfertigen und vollgetankten Leergewicht von vielleicht 600kg aus, müsste der CSR 485 also eher 406 oder so heißen. Aber im Laufe der Jahre ist aus der 485 sowas wie ein anerkannter Markennamen innerhalb der Caterham-Gemeinschaft geworden, weshalb man diesen beibehalten hat. Neu ist auch, dass es mit Einführung der neuen EURO 6 Modelle bei Caterham keine Sechsganggetriebe mehr für den EU-Festlandsmarkt gibt. Dieses ist mit seiner sehr engen Abstufung und der insgesamt wirklich sehr kurzen Gesamtübersetzung leider der Abgasnorm zum Opfer gefallen. Also haben alle Caterhams heutzutage ein Fünfganggetriebe, welches zumindest beim 275 dem Mazda MX-5 (NC) entstammt. Beim CSR bin ich mir nicht ganz sicher, nehme aber an, dass auch hier das Mazda-Getriebe verbaut wurde. Letztes Wochenende hatte ich die Gelegenheit, dieses neue Modell zu fahren. Ich muss gleich erwähnen, dass wir zu zweit im Auto saßen, was bei einem so leichten Auto deutlich zu spüren ist, zumal sowohl vor allem ich als auch mein Beifahrer Als Fahrer eines S3 (hier mal ein Größenvergleich des S3 mit dem SV oder auch CSR) fühlt sich das große Chassis schon sehr luftig an. Es ist keineswegs übertrieben, wenn ich sage, dass auch ein 2m-Mensch sich im großen Chassis wohlfühlen kann. In meinem S3 sitze ich dagegen eingeklemmt fast wie in einem Schraubstock, so dass man im Auto wirklich bombenfest arretiert ist. Die Bremse erforderte etwas mehr Kraft beim Betätigen als bei meinem, aber das ist reine Gewöhnungssache. Sie beißt aber wie gewohnt kräftig zu, erfordert aber ob ihrer ABS-losigkeit Fingerspitzengefühl (oder sollte ich Fußspitzengefühl sagen? Und so fährt sich auch der CSR 485 hochagil und extrem dynamisch, dabei aber auch gleichzeitig sehr neutral und gutmütig. Spaß macht er selbstverständlich dennoch ungemein viel und auch weiterhin ist es ein echter Caterham. Allerdings hat er jetzt ein Talent hinzugewonnen, welches meinem völlig abgeht: Langstreckentauglichkeit. Da ich (wie fast immer) das fotografieren vergessen habe, bediene ich mich in Bezug auf das Eingangsbild frecherweise dieses Artikels von "petrolicious.com". |
Wed Aug 01 18:42:47 CEST 2018
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Fast ganz am Ende des Alphabets liegt das "Y". Es handelt sich dabei also um einen kleinen Lancia Ypsilon 846 Twin Air Blue&Me aus dem Jahr 2011 mit nicht einmal 40.000km auf´m Tacho. Warum um alles in der Welt musste es denn ausgerechnet ein Lancia sein, könnte man fragen, wo die Marke auf dem deutschen Markt doch praktisch verschwunden ist und nur noch von Fiat mit durchgeschleift wird. Wer sich auf einen Lancia Ypsilon der Baureihe 846 mit dem Twin Air Zweizylinder einlässt, muss sich auf einige Überraschungen gefasst machen. Das fängt schon mit der Optik an, die irgendwie anders ist. Innen begrüßt der Ypsilon 846 als Modell Platinum mit Leder auf den Sitzen und feinstem Plastik Fällt dann der Motor mit all seiner Macht und dem maximalen Ladedruck über die Antriebsräder her, muss man aufpassen, nicht aus Versehen im Begrenzer zu landen. Positiv fällt die Schaltung auf, welche präzise und auf relativ kurzen Wegen durch die Kulisse gleitet, lediglich der fünfte Gang erfordert manchmal etwas Konzentration beim Einlegen. Das Fahrwerk federt recht trocken ab, gerade kurze Bodenwellen scheinen es etwas aus dem Tritt zu bringen. Der Komfort kommt dabei leider etwas kürzer als gewünscht, ist aber dennoch akzeptabel. Längere Strecken auf der Autobahn (ca. 600km) habe ich auch schon mit ihm absolviert, das ist sicher nicht seine Domäne, aber gehen tut das. Ich erwähne das nur deshalb, weil hier bei Motor-Talk immer gerne so getan wird, als würden Kleinst- oder Kleinwagen bereits beim Auffahren auf die Autobahn auseinanderfallen oder direkt in Flammen aufgehen. Das alles klingt vermutlich nicht sonderlich euphorisch, aber ich muss schon sagen, dass ich ihn doch gerne fahre. Liegt vermutlich auch daran, dass er so viele Ecken und Kanten hat, die ein Auto, so lange es nicht ausufert, erst interessant machen können. Perfekt ist er sicher nicht, dass sollen lieber die anderen machen. Mir gefällt er jedenfalls. |
Fri May 24 00:23:38 CEST 2024 |
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Das Interesse an Autos erwuchs in mir schon sehr früh.
Wenn ich mich jetzt aber versuche zurückzuerinnern, welches der erste Sportwagen war, für den ich Interesse entwickelte, dann weiß ich es tatsächlich nicht mehr.
Als in Deutschland aufgewachsenes Kind kann es eigentlich ja nur ein Porsche 911 gewesen sein, würde ich sagen. Aber tatsächlich kann ich mich nicht daran erinnern, mal eine Phase gehabt zu haben, in der ich wirklich für einen 11´er ernsthaft geschwärmt habe oder es als mein Traumauto bezeichnet hätte. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, jemals Poster mit 911´ern in meinem Kinderzimmer gehabt zu haben.
Mein erster Berührungspunkt mit einem Sportwagen war eine Probefahrt mit meinem Stiefvater mit einem Audi Quattro, also DEM Audi Quattro Anfang der 80´er. Für mich war das damals durchaus beeindruckend. Meine Eltern fuhren damals einen Audi 100 C2 mit brachialen 85PS. Da waren die 200 Turbo-PS des Quattro schon ´ne echte Hausnummer.
Dennoch spielten Sportwagen für mich keine große Rolle, und Supersportwagen, so es diese Kategorie damals denn überhaupt schon gegeben hatte, schon gar nicht.
Ich wusste zwar, dass es Ferraris oder Lamborghinis gab und auch ein 911 Turbo war mir bekannt, aber diese Autos kamen in unseren Breiten an der Schleswig-Holsteinischen Nordseeküste praktisch nicht vor. Schon irgendein Porsche (und sei es ein 924 gewesen) war eine Sensation.
Dass sich das änderte, daran war auch das Fernsehen mit Serien wie Magnum, Miami Vice oder Filme wie Cannonball Run nicht ganz unschuldig.
Auch die Medienwelt veränderte sich, plötzlich gab es ab 1986 die Auto Bild, das war tatsächlich das erste Auto Magazin, welches ich damals relativ regelmäßig las. Sie war viel günstiger als die etablierten Printmedien im Automobilbereich und somit taschengeldkompatibel.
Im Jahr 1986 kam dann der (für mich damals) Urmeter des Supersportwagens auf den Markt, der Porsche 959, den Ferrari 1987 mit dem F40 konterte.
Es brach in der Folge ein regelrechter Hype um diese beiden Fahrzeuge aus, der sicher auch nicht ganz ungerechtfertigt war, war der technische Aufwand der hüben wie drüben betrieben wurde doch immens.
Während Porsche (so ein bisschen typisch deutsch) den eher technokratischen Weg ging und den 959 mit technischen Innovationen wie z.B. Allradtechnik, Niveauregulierung und Registeraufladung vollstopfte ging Ferrari eher den klassischen Weg mit Technik aus dem Rennsport wie Leichtbau mit kohlefaserverstärktem Kunststoff und Aerodynamikpaket inkl. monströsem Heckspoiler.
Mit diesen beiden Ikonen des Sportwagenbaus war für mich die Klasse der Supersportwagen begründet.
Und damit nähere ich mich nun auch langsam dem eigentlichen Thema dieses Artikels.
Denn natürlich folgten auch andere Hersteller dem Beispiel und entwickelten Fahrzeuge, die diese Fahrzeugkategorie mit Futter versorgten.
Sei es Porsche selbst mit dem 911 GT1 oder dem famosen Carrera GT oder aber auch Ferrari mit dem F50 oder dem Enzo, aber auch andere Hersteller wie Jaguar mit dem XJ220 oder aber der Versuch die Marke Bugatti mit dem EB110 wiederzubeleben. Nicht zu vergessen natürlich der Lamborghini Diablo nebst Nachfolgern.
Was aber zeichnet diese damals neue Fahrzeugkategorie vor allem aus?
Eine über das bis dahin bekannte Maß an Leistung weit hinausgehende Motorisierung, ein technischer Overkill mit allem, was der Stand der Technik damals hergab bis dahin dass der Stand der Technik teilweise neu definiert wurde und Preise, die derart abgehoben waren, dass sie auch für Besserverdiener weit abseits ihrer finanziellen Reichweite lagen.
Während sich auch bei diesen Fahrzeugen aber ein Trend abzeichnete, der sich überall im Automobilbau durchsetzte (nämlich unaufhaltsame Größen- und Gewichtszunahme), kam 1993 ein Supersportwagen auf den Markt, der etwas anders machte, der unglaublich konsequent den Fahrer und das Fahrerlebnis in den Fokus stellte. Dass er nebenbei noch einige Rekorde aufstellte, war sozusagen nur ein Abfallprodukt.
Den Hersteller gab es für Straßenfahrzeuge so bislang noch gar nicht, doch jeder kannte seinen Namen: McLaren mit seinem 1. Straßensportwagen dem McLaren F1.
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Dieses Auto habe ich wirklich bewundert, seine konzeptionelle Reinheit in nahezu allen technischen Details ist (oder vielmehr war) bis heute einzigartig.
Und jetzt ist etwas passiert, was wirklich selten passiert.
Sein Erfinder und Vordenker, Gordon Murray, hat seine Idee vom perfekten Supersportwagen nochmal neu aufgegriffen und von Grund auf zu einem neuen Auto zusammengefügt. Dabei wurde kein Aufwand gescheut und herausgekommen ist der GMA T50, sozusagen der McLaren F1 2.0.
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Und zu diesen beiden absolut genialen Konstruktionen gibt es jetzt ein Video, welches beide Fahrzeuge gebührend würdigt und angemessen vorstellt.
Ich muss schon sagen, ein wenig Gänsehaut beim Anschauen gehabt zu haben.
Viel Spaß beim Anschauen.
McLaren F1 und GMA T50