Sun Mar 29 17:29:11 CEST 2020 | tomato | Kommentare (102)
Nachdem ich bereits für ausgewählte Fahrzeuge meiner persönlichen Auto-Historie Artikel geschrieben habe, hielt ich es für angebracht, auch den übrigen fahrbaren Untersätzen, die ich bislang besaß, mal ein paar Zeilen zu widmen. Ich finde, die haben das auch verdient, haben mich schließlich Zu jedem Fahrzeug werde ich daher in meinen Erinnerungen kramen so gut es geht und einen eigenen durchnummerierten Artikel in diesem Blog schreiben. Von vielen Autos, gerade jene, die schon ein paar Jährchen zurückliegen, habe ich leider keine Bilder mehr (sofern ich überhaupt welche hatte), so dass in diesem Fällen der Rückgriff auf die Quelle Wikipedia ausreichen muss.
Auflistung:
Nr. 1 Mercedes 200D W123 Nr. 2 VW GOLF III Benzin 75 PS Nr. 9 Mitsubishi Lancer 1.5 GLXi Nr. 13 Simson Schwalbe KR 51/1 Nr. 16 Mazda MX-5 NB 10th Anniversary
Also dann fang ich mal an mit der...
Nr. 1 Mercedes 200D W123
Bei mir fing alles 1991 nach dem Erhalt des Führerscheins (übrigens auf einem Golf II Diesel mit 54 PS gemacht) mit einem Mercedes W123 200D an.
Mercedes W123Urheberrechtshinweis
Er stand ortsausgangs auf dem Seitenstreifen der Hauptstraße neben dem Wohnhaus des Verkäufers mit einem Zettel mit der Aufschrift "zu verkaufen" an der Windschutzscheibe. Onlineportale gab es damals noch nicht, also war das damals (und ist es teilweise auch heute noch) eine durchaus übliche Art und Weise sein Fahrzeug feil zu bieten. Kosten sollte er 3.200,- DM mit neuem TÜV. Er hatte etwas mehr als 200.000km runter, was total unverdächtig war und mir erschien er damals soweit fair eingepreist. Allerdings war ich auch von der Aussicht auf das erste eigene Auto ziemlich verblendet. Wer kennt das nicht? Lange Rede, kurzer Sinn, kurz verhandelt, dabei noch den neuen TÜV rausgeschlagen und dann mit Handschlag gekauft. Ich war glücklich.
Dass das Modell die Rundscheinwerfer, wie auf dem Bild erkennbar, hatte, muss ich wohl nicht extra erwähnen. Die Farbe ähnelte ein wenig dem klassischen Taxigelb, war nur etwas dunkler. Könnte sich vielleicht um das Weizengelb gehandelt haben, wenn ich das richtig recherchiert habe. Das Baujahr war 1976, den Monat weiß ich nicht mehr, dürfte aber definitiv ein sehr früher W123 gewesen sein.
Er hatte noch das alte Lenkrad (mit den Riefen seitlich am Pralltopf) und den Hebel zum ziehen für das Vorglühen und Starten. Beides ist auf dem Beispielbild allerdings nicht zu sehen, das muss ein neueres Modell sein. Der Startvorgang sah folgendermaßen aus. Der Zündschlüssel wurde ganz nach rechts gedreht und anschließend musste man den Hebel, der sich links unter der Tachoeinheit befand, bis zum ersten Widerstand ziehen und halten. Und das ganze ungefähr geschätzt so lange, bis die Glühkerzen sich genügend ausgetobt hatten. Die Vorglühlampe erlosch nämlich nicht automatisch, wie das bei den späteren Modellen mit dem normalen Zündschlüsselstart der Fall war. Anschließend musste dieser erste Widerstand überwunden werden und bis zum Anschlag gezogen, aktivierte der Hebel den Anlasser, der den Motor startete. Danach einfach Hebel loslassen und losfahren. Hier in einem Video zu sehen. Um den Motor abzustellen, musste man diesen Hebel einfach wieder ganz reindrücken und gut war´s. Wann dieser Ziehhebel abgeschafft wurde, weiß ich nicht, den kann es aber im W123 nicht mehr lange gegeben haben. Bei den heute noch verbliebenen W123 sieht man den kaum noch und auch damals, als noch deutlich mehr W123 auf den Straßen unterwegs waren, war dieser Hebel schon eine Seltenheit.
Wenn er dann mal lief, konnte er immerhin ganze 55 PS in die Wagschale werfen und das bei einem Leergewicht von irgendwas um die 1.300kg. 0-100? Keine Ahnung, vielleicht ´ne Zigarettenlänge (wenn ich denn rauchen würde). Aber darauf kam es nicht an, das ganze Fahrzeug strahlte eine absolut vollendete Behäbigkeit aus, die jeglichen Anflug von Dynamik schon im Keim erstickt hat. Statt dessen wurde Komfort groß geschrieben, gut jetzt nicht unbedingt im akustischen Sinne, der Diesel schrie sich ab 100Km/h die Seele aus dem Leib und der Sitzkomfort litt unter dem leider etwas durchgesessenen Fahrersitz. Aber das Fahrwerk federte ordentlich und auch von abenteuerlichen Längs- oder Querbeschleunigungen wurden die Insassen wirkungsvoll verschont. Woher hätte das auch kommen sollen? In den Sitz pressen konnte er einen nur, wenn man rückwärts fuhr und eine Vollbremsung gemacht hat. Außerdem hatte er ein Schiebedach, welches beim W123 auch noch wirklich ein Schiebedach war, also Schiebedach von "Schieben". Naja, nur das meines elektrisch war und manchmal auch funktionierte. Achja, eine Zentralverriegelung hatte er auch. Und dann war da noch der Blinkerhebel, der nach dem Links-Blinken nicht mehr automatisch in seine Ausgangsposition ging. War wohl etwas ausgelatscht. Hat der Vorbesitzer etwa regelmäßig und viel geblinkt? Mit einem Mercedes? Der Verbrauch lag bei irgendwas um die acht Liter, glaube ich. Genauer weiß ich es nicht mehr.
Viel wichtiger war, dass dieser Mercedes meine Eintrittskarte in die Welt der selbstständigen Mobilität war, mein ganz persönliches Stückchen Freiheit. Wer auf dem Land mit nur sehr spärlicher (bis teilweise gar keiner) ÖPNV-Versorgung aufgewachsen ist, wird dieses Gefühl wahrscheinlich nachempfinden können. So gesehen wird dieses Gefühl auf immer mit meinem W123 verbunden sein. Es gibt wahrlich schlechtere Fahrzeuge dafür.
Dem OM 615, so der interne Motorcode von Mercedes, wird ja im allgemeinen eine gewisse Unzerstörbarkeit nachgesagt. Umso erstaunter war ich, als sich gerade mein Exemplar mit einem Kolbenfresser und kaum noch Kompression auf zwei Zylindern verabschiedete. Am Ende sprang er kalt praktisch gar nicht mehr an und mehr als 100Km/h war auch nicht mehr drin, allerdings bergauf die Kanalbrücke bei Brunsbüttel hoch. Dabei zog ich sprichwörtlich die Wolke des Todes hinter mir her, im Spiegel sah ich nichts mehr als schwarzen Rauch.
Die Suche nach einer Ersatzantriebsquelle gestaltete sich dann als recht kompliziert. Wo immer ich nach einem Ersatzmotor fragte, bekam ich als Antwort: "Der geht nicht kaputt." Nicht sehr hilfreich. Letztlich landete der Motor eines 220D /8ers (der Wagen selbst war leider nicht mehr zu gebrauchen) unter der Motorhaube. Dank eines guten Freundes mit Werkstatt in Eigenarbeit, also er baute den Motor um und ich unterhielt ihn mit klugen und gleichermaßen nutzlosen Ratschlägen und reichte hin und wieder ein Werkzeug an, klappte das in ungefähr einer Woche oder so. Mannomann, mit 60 PS ging da schon was, kann ich Euch sagen.
Dennoch fuhr seit dem immer ein irgendwie ungutes Gefühl mit und so kamen Überlegungen nach einem Nachfolger auf. |
Sun Mar 29 18:00:57 CEST 2020 | ALPINA B3 3.2
Hm cooler Bericht, in meiner Kindheit durfte ich auch in einem /8 230er 6Zylinder lange mitfahren, war ganz traurig, als mein Vater diesen Mitte der 80er aufgegeben hat..
Nun jetzt wird mir als 76er Jahrgang auch mal wieder bewusst, wie alt ich eigentlich bin, deshalb dürfen ab und zu schon mal die Knochen schmerzen....
Sun Mar 29 18:21:26 CEST 2020 | E500AMG
Hi,
mein Dad fuhr W115 als 200D und einen W123 als 300D. Geile Autos! Schöner Bericht, ich find's Klasse wenn man Bilder von seinen früheren Fahrzeugen hat und ne coole Story dazu! ...da könnte ich Nächte lang schreiben, was ich alles an Fahrzeugen aus den coolen 80er & 90er Jahren hatte.
Ich persönlich hatte noch keinen W123, schwirrt mir öfters im Kopf rum, aber es kam noch nicht dazu. Irgendwann mal...
Grüße E500 AMG
Sun Mar 29 18:22:58 CEST 2020 | kiaora
Da wrden Erinnerungen wach. Anfang der 80er hatte ich auch einen 123 jedoch mit einem 250 / 6Zylinder mit sagenhaften 129 PS. Farbe war helles braun. Ich weine ihm heute noch nach. Bin dann auf einen Golf II umgestiegen, der Kosten wegen. In der ersten Zeit hab ich mit dem Golf größere Parklücken gebraucht als mit dem Benz. (keine Servolenkung, kein Einschlag wegen Frontantrieb)
Sun Mar 29 19:14:08 CEST 2020 | tomato
Tja, Bilder habe ich ja leider keine mehr, daher nur die Wikipedia-Links.
Aber hast Recht, ich hätte heute auch gerne Bilder davon, damals war mir das leider noch egal.
Sun Mar 29 19:31:04 CEST 2020 | E500AMG
1998 wurde ich 18 und hatte dann natürlich meinen Führerschein. Bilder von meinem ersten Auto habe noch noch, aber Damals noch mit einem normalen Foto gemacht, wo man danach entwickeln musste. Das kennen wohl unsre Kinder gar nicht
Ich glaube so ab meinem 3. Auto hatte ich dann eine Digicam, ich hatte mir dann schon Gedanken gemacht, um gute und viele Bilder von meinen Fahrzeugen zu machen. Mir kam's irgendwie, als ich mir immer wieder alte Fotoalben und die Familienfotos anschaute und hin und wieder ein ehemaliges Fahrzeug meiner Eltern / Verwandten entdeckte. Viel zu wenig natürlich. Somit war für mich klar, früh anfangen und kräftig knipsen - nach einem, zwei Jahrzehnten freut man sich an den Bildern.
Vor allem für meine Kinder, damit die was zum anschauen und staunen haben, ob es in 20 Jahren noch üppig motorisierte, überdurstige Verbrenner gibt!? Mein Kleiner ist jetzt schon verrückt nach allem, was Räder hat, der Apfel fällt zum Glück nicht weit vom Stamm
Ich glaube, ich habe nur von einem meiner Autos kein Bild gemacht - war aber nichts besonderes - ein silberer VW Golf 3 Turbodiesel mit 75 PS - aber auch mit dem verbinde ich coole Story's
Mon Mar 30 07:33:26 CEST 2020 | pico24229
Tolle Story und ein schickes Auto.
Mon Mar 30 13:24:33 CEST 2020 | ALPINA B3 3.2
@E500AMG
Ich habe den Führerschein 1996 gemacht und bei mir ist es sehr einfach, was meine Fahrzeuge anbelangt.
Weil bereits ab Teenager zu Geld gekommen, habe ich meine Wagen bis heute behalten, geht auch so einfach,
ohne immer was neues zu kaufen!
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Mon Mar 30 17:41:20 CEST 2020 | sasisoli
Auch mein erstes Auto war ein 200D, allerdings von 1978...in Metallicblau, mit Schiebedach und mit "fetten" 195er-Reifen auf Alufelgen von einer S-Klasse. Das war natürlich nicht ganz legal aber das hat Anfang der 90er noch keinen interessiert
Den Vorglühhebel hatte meiner auch, ich meine aber, die Vorglühleuchte ging schon aus wenn er heiß genug war...das konnte aber gefühlt auch 5 min dauern...
Man wurde damit zu einem gelassenen Fahrstil erzogen. Bin damit mit meiner damaligen Flamme (und heutigen Ehefrau...) kreuz und quer durch Europa gefahren...erinnere mich gerne an diese Zeit. Das Lesen des Blogeintrags hat mir heute ein Lächeln ins Gesicht gezaubert in dieser schlechten Zeit...danke dafür!
Viele Grüße aus der Quarantäne!
S.
Mon Mar 30 18:18:33 CEST 2020 | E500AMG
@ Alpina B3 3.2 da hattest du wohl Glück. Wenn ich zurückdenke - ich müsste nicht wirklich jedes meiner ehemaligen Fahrzeuge haben, aber da gab es schon ein paar Leckerbissen, die ich heute noch gerne hätte und denen ich hinterher sabbere. Doch selbst für die paar Fahrzeuge bräuchte ich einen Platz der so groß ist wie von einem Kiesplatzhändler ...ich hätte mir die Folgefahrzeuge dann aber auch nicht leisten können.
P.S. der Alpina ist wunderschön!
@ Sasisoli sowas würde ich auch machen, wäre ich noch einmal 20 und ohne Kinder. Ein altes Auto, quer durch Europa mit vielen Stops, schöne Bilder machen für spätere Zeiten als Erinnerungsstützen und einfach die Freiheit genossen. Was damals - ich würde sagen anders war - wir haben heute Einschränkungen und Beschränkungen, auf der anderen Seite hatte man Früher nicht die Reisefreiheit, man benötige zum Teil Visum. Heute ist Reisen innerhalb der EU ja angenehm einfach, bis auf die jetzige Situation.
Also legt mal los mit euren Reiseblog's
Grüße E500 AMG
Mon Mar 30 18:24:52 CEST 2020 | tomato
Nr. 2 VW GOLF III Benzin 75 PS
Es musste also was neues her. Glücklicherweise hatte sich aufgrund einer beruflichen Veränderung meine Liquidität deutlich verbessert. Allerdings musste ich nun auch viel mehr Fahren als vorher, so dass ich mich für die Idee eines Neuwagens erwärmen konnte, mein Erster.
Da im Kreise der Familie überwiegend VAG-Produkte zur Anwendung kamen (außer von meinem damals leider bereits verstorbenen Großvater, der hatte als vorletztes und letztes Auto - ACHTUNG Überraschung - einen W123, erst 200, dann 240D ), fiel meine Wahl auf einen - total rebellisch - Golf.
Nach mehreren Probefahrten entschied ich mich für einen nagelneuen Golf III. Er sollte den 75 PS Benzinmotor haben und so sollte es dann der zu dem Zeitpunkt noch erhältliche 1.8ltr-Motor mit eben besagten 75 PS sein.
Als Farbe suchte ich mir den Farbton "Dusty Mauve" aus, ein sehr dunkles leicht schimmerndes Violett. An Ausstattung wählte ich eine Zentralverriegelung, ein elektrisches Schiebedach, das Radio Delta (oder war´s Gamma?) und die Velourssitze. Ich entschied mich für die dreitürige Variante, eine Entscheidung, welche ich heute definitiv nicht mehr so fällen würde. Ungefähr so wie auf dem Bild (ich weiß leider nicht mehr, wo ich das her habe, aber es ist definitiv nicht mein Auto) sah er aus, abgesehen von den hinteren Türen natürlich.
Liefertermin sollte irgendwann im Winter 1992 sein und er kam dann auch pünktlich.
Allerdings kam er nicht mit der Maschine, welche ich eigentlich gewählt hatte und was ich dem Verkäufer gegenüber damals auch sehr deutlich zum Ausdruck gebracht hatte.
Statt 1.8ltr Hubraum erhielt ich eine Version, welche es zum Zeitpunkt der Bestellung noch gar nicht gegeben hatte, nämlich den 1.6ltr-Motor mit 75 PS. Müsste der ABU gewesen sein.
Als ich mich darüber beschwerte hielt man mir den verbindlichen Kaufvertrag unter die Nase, auf dem lediglich Benzinmotor mit 75 PS stand. Kommentar dazu, es sei eben so üblich, dass VW die Herstellung von Zeit zu Zeit umstellt. Toll! Heute scheint sowas Gang und Gäbe zu sein, aber heute hat man auch vielfältige Informationsmöglichkeiten über derlei Anpassungen im laufenden Produktionsprozess. Damals allerdings kam man an solche Informationen bestenfalls über Printmedien heran und das natürlich auch nicht quasi in Echtzeit.
Man hielt es von Seiten des Autohauses ja nicht einmal für nötig, mich über die Umstellung der Motorisierung zu informieren.
Obwohl das Auto grundsätzlich auch mit dem 1.6ltr-Motor ganz gut fuhr, war ich damit von Anfang an sozusagen vorgespannt und logischerweise auch unzufrieden. Es war vor allem die überhebliche Art der Angestellten, sowohl Verkäufer als auch Werkstatt, die mich dabei doch sehr genervt hat. Damit war der erste Pflock für meine heutige Meinung zum Konzern bereits fest eingeschlagen.
Und es wurde nicht besser. So krächzte beispielsweise der rechte Türlautsprecher von Anfang an sehr unangenehm vor sich hin. Von einem Genuss des Radio- oder (ganz abgefahren) Kassettenhöhrens war ich weit entfernt. An einen kurzfristigen Termin zur Behebung dieses mehr als offentsichtlichen Mangels war natürlich auch nicht zu denken. Ich bekam einen Termin und habe mich so lange eben damit abzufinden.
Als ich nach der Reparatur den Wagen abholte und das Radio einschaltete, traf mich fast der Schlag. Plötzlich kam mir die lapidare Erklärung des Servicemitarbeiters: "Die Lautsprecher würde jetzt beide wieder gleich klingen." wie blanker Hohn vor.
Denn tatsächlich, jetzt krächzten beide.
Wutentbrannt fuhr ich wieder zurück, nur um festzustellen, dass der Laden gerade geschlossen hatte.
Ich kochte vor Wut über derartige Dreistigkeit und Inkompetenz und natürlich auch über meine Nachlässigkeit, das Radio nicht unverzüglich noch vor Ort zu testen. Aber mit 20 ist man noch naiv, was soll ich sagen.
Aber es half ja nichts, nach einem zweiten Reparaturtermin klang der ganze Kram dann endlich so, wie es von Anfang an hätte sein sollen.
Als Fehlkonfiguration erwiesen sich übrigens die Velourssitze. Wenn ich bei besonders warmem Wetter mit kurzer Hose fuhr, dann fühlte sich der Veloursstoff mit der Zeit sehr unangenehm auf der Haut an. Es war fast so, als wenn das Velours mir tausend kleine schmerzhafte Nadelstiche verpassen würde.
Als ich dann auch noch einen kleinen Wassereinbruch über das Schiebedach hatte, kam damit gewissermaßen der Tropfen ins Auto, der das Fass zum Überlaufen brachte.
Das Paradoxe an der ganzen Sache war, dass das Auto selbst tatsächlich wirklich gut fuhr, es war flott genug, hatte einen akzeptablen Verbrauch und war sonst unauffällig.
Aber für einen guten Gesamteindruck war es einfach schon viel zu spät und ich hatte keine Lust mehr auf dieses fahrende Service-Desaster.
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Mon Mar 30 22:29:44 CEST 2020 | British_Engineering
Schöner Artikel. Einen W123 200D aus dem Baujahr 1976 habe ich zwar nicht selbst gefahren, aber mein Vater hat sich 1981 solch einen gebraucht gekauft. Da war ich 7 Jahre alt und fand das Auto nicht so prall, weil es im Vergleich zu vielen anderen Fahrzeugen ja doch eine Wanderdüne war. Das wusste ich zumindest aus dem Auto-Kartenspiel. Der Wagen tat aber sehr zuverlässig seinen Dienst und wurde dann Ende 1987 gegen einen 200D W123 Baujahr 81 ausgetauscht. Der hatte schon den Schlüsselstarter und 60PS anstatt 55. Dieses Auto bin ich ab 1992 dann auch öfter mal selbst gefahren.
Mein Vater sagt noch heute, dieser mimosengelbe 81er sei das beste Auto seiner gesamten Autofahrer-Zeit gewesen. Den Schlüsselstarter gab es soweit ich weiß ab Anfang 1979, also zeitgleich mit der Einführung der 60PS-Maschine im 200D und Entfall des 220D.
Einen Golf III mit genau dem von dir beschriebenen 1,6 Liter 75PS-Motor hat meine Frau von 2004 bis 2006 gefahren. Sie hatte damals eine jährliche Fahrleistung von gut 36.000km und der Wagen machte das fast komplett ohne Reparaturen mit. Ich habe diesen Golf immer total gemocht, obwohl ich kein riesiger VW-Fan bin. Es war aber nicht nur die Zuverlässigkeit, sondern die gekonnte Einfachheit des Autos.
Es war ein dreitüriger CL, der außer einer Metallic-Lackierung in rot keinerlei Extras hatte. Selbst ein Radio war ab Werk nicht mitbestellt worden, das hat der Erstbesitzer später nachrüsten lassen. Trotzdem wirkte das Auto irgendwie nicht ärmlich.
Meine Frau war dann die zweite Besitzerin. Das Auto war um Lichtjahre besser als der zuvor von ihr gefahrene Golf III New Orleans Diesel, der sogar ein paar Monate jünger, dafür ständig kaputt war. Wir haben diesen roten Golf nach zwei Jahren weiterverkauft, weil wir eine Weile nur ein Fahrzeug brauchten. Eigentlich schade.
Mon Mar 30 23:07:57 CEST 2020 | tomato
So einen hatte der Schwiegervater meines Chefs damals. Da war ich immer ein ganz klitzekleines bisschen neidisch.
Ja, stimmt schon. Im Prinzip tue ich dem Auto selbst mit meinem Artikel wohl ein wenig Unrecht. Aber der Umgang mit der Kundschaft, wenn erstmal die Unterschrift unterm Kaufvertrag steht, empfinde ich auch heute noch als Frechheit. Ist sicher nicht immer so, aber es gibt noch weitere Fälle in der Familie mit VW, die dafür gesorgt haben, dass dieser komplette Konzern für mich nachhaltig gestorben ist.
Es war allerdings tatsächlich nicht mein letzter Golf 3 1.6ltr, aber dazu komme ich später noch.
Bin ja immer noch erst am Anfang.
Tue Mar 31 11:20:15 CEST 2020 | Sir Firekahn
Hey Tomato!
Unterhaltsamer Artikel .
Mein zweites Auto war ebenfalls eine alte Mercedes Limousine. Ich hatte aber das Glück, dass es sich um einen W124 230E Automatik in 199 Blauschwarz mit dem sehr seltenen Sportline Paket handelte.
Hab ich trotzdem als 19 Jähriger schnell in einen 156 V6 getauscht
Tue Mar 31 11:42:51 CEST 2020 | tomato
Danke. Hoffe, mir da nicht zu viel Arbeit aufgehalst zu haben, es kommen ja noch ein paar Autos.
Auch wenn es nicht zu jedem so wahnsinnig viel zu erzählen gibt.
Ich hatte mal eine Probefahrt mit einem Alfa 155 V6, der hatte auch was. Kann ich also gut nachvollziehen.
Wobei "Sportline" beim W124 klingt auch ein wenig wie ein Widerspruch in sich.
Tue Mar 31 21:38:05 CEST 2020 | Dynamix
Golf III war mein erstes Auto, allerdings im Gegensatz zu deinem kein Neuer sondern Mutterns Alter. Da ging echt ordentlich Geld rein. Aber sei froh das deiner wenigstens die 75 PS Maschine hatte, meiner kam mit dem 60 PS Basismotor und hatte noch weniger Ausstattung. Von daher hat es dich nicht soooo schlecht mit dem Golf getroffen
Tue Mar 31 22:10:36 CEST 2020 | Textron
Auf dem Golf III habe ich 1993 den Führerschein gemacht. 90 PS Diesel.
Hatte der schon einen Turbo? Jedenfalls war das ein sehr schönes Fahren.
Mein erster eigener Wagen war ein Opel Astra F in Magmarot. Übernommen für einen Betrag unter den marktüblichen Preisen von meinen Eltern. Immerhin wusste ich, wie er gefahren und gepflegt wurde.
Über Rost oder die nachlassende Opel Qualität wusste ich überhaupt nichts.
Ein rechter Außenspiegel, fünfter Gang und Wärmeschutzglas waren als Extras aufgeführt.
60 PS und 2 Türen. Fertig.
Diese Karre hat echt Nerven gekostet und einen armen Studenten die Bekanntschaft mit zahlreichen ADAC Mechanikern. ADAC Plus hat hier schon geholfen, nachher habe ich 8 oder 9 Berichte über Starthilfe oder Abschleppen weggeworfen. Dort standen dann gerissener Zahnriemen (lange vor Intervall), Verteilerfinger, Kupplungsseil gerissen und was weiß ich noch alles.
Der Rost kam dazu ("Derjenige, der das Schweißen muss, sollte sich aber auskennen," so der TÜV Prüfer in der Grube, als er den Schraubenzieher in den Schweller versenkte.)
Das war nach guten C,D und E Kadetts eigentlich der letzte Ausflug in die Opel Welt. Bis heute.
War ich froh, wie ich den dann los war; eingetauscht gegen den Twingo für 500 Euro Inzahlungnahme.
Mein bester Wagen bisher war der Honda Accord CN2 (Diesel Kombi, seltene Kombination bei Honda).
116 tkm lang habe ich den gehabt, bis 180tkm. Und hätte der Automatik gehabt, dann wäre der heute noch hier. Mit dann....400tkm oder so. Das hätte er geschafft.
Tue Mar 31 23:02:36 CEST 2020 | tomato
Ja, das dürfte dann der erste TDI im Golf gewesen sein.
Wed Apr 01 00:21:18 CEST 2020 | Gudolf
Schöne Geschichte. Den 1.8 mit 75PS muss es aber eigentlich 1992 gegeben haben. Unser war von '94 mit genau dem Motor.
Wed Apr 01 08:44:25 CEST 2020 | tomato
Ja, ich weiß das mittlerweile auch. Das wusste ich damals aber nicht und habe dem dämlichen Gesabbel des Verkäufers geglaubt.
Macht die Sache natürlich nicht besser.
Wed Apr 01 09:47:57 CEST 2020 | tobse1005
Mein erstes Auto war ein Renault Clio B aus 1998. 60ps und wirklich nix drin, gar nix außer 4 Airbags, ABS und Servolenkung. Statt des Radios war da ein Ablagefach.
Nach 4 Jahren stieg ich zum Clio B Facelift auf (nannte sich B2). Der hatte dann schon 15ps mehr unter der Haube und dazu Sportsitze, ZV, Fensterheber, Klima, Nebelscheinwerfer und ein Radio mit Bediensatellit (LFB). 2 Jahre später Unfall mit Lkw gehabt, Totalschaden.
Ich bin beim Clio geblieben, wieder mehr Leistung. Der sagenhafte 1.4 16V mit 98ps. Den hatte ich dann 3 Jahre, bis mir die Reparaturkosten über den Kopf gewachsen sind. Viele kleine, teure Probleme mit der Elektronik.
2008 dann was ganz anderes: Opel Astra G Coupe mit 147ps. Für mich war das eine Rakete. 0,6l mehr Hubraum und 49ps mehr als der Clio. Das Auto habe ich sehr gern gefahren und weine dem heute noch nach. 2013 hatten wir uns wegen Motorschaden getrennt bei 216tkm.
Bin dann bei Opel geblieben und hab mir einen Astra J Kombi geholt mit dem 125ps Diesel. Das Auto war super, der Motor nicht. Nach 5 Jahren und 160tkm trennten sich unsere Wege.
Heute fahre ich nun einen 15 Jahre alten Opel Vectra C mit Automatik. Schön schrullig, aber mir gefällt es.
Wed Apr 01 09:48:24 CEST 2020 | pico24229
Habe auch sehr gerne deinen Bericht über den GOlf 3 gelesen.
Mein erstes Auto 2009 war ein bmw 520i von 94, super Auto! 3,5 Jahre bessesen und 90.000km gefahren.
@ALPINA B3 3.2 Super bilder! und sehr schöne Fahrzeuge.
Wed Apr 01 15:47:46 CEST 2020 | Reinhard69
Der Golf 2 GTD mit 75 PS dürfte der erste Turbodiesel im Golf gewesen sein wenn ich mich richtig erinnere....
Wed Apr 01 17:06:37 CEST 2020 | E500AMG
Im 3er Golf gab es den 1.9 TD (ohne I) mit 75 PS - den hatte ich mal zwischendurch, lahm und sparsam dann gab es noch den 1.9 TDI mit 90 und 110 PS. Aktuell schrupp ich km mit einem 4er Golf 1.9 TDI mit 110 PS - nimmt sich begnügliche 4,5 - 4,8 Liter Diesel auf 100 Km
Als Winterfahrzeug hatte ich einen total krummen 3er Golf 1.8 Syncro mit 90 PS. Zuverlässig, gut aber Aufgrund eines vorherigen Unfallschadens total schlecht zu fahren gewesen, zog vermutlich 4 Spuren im Schnee
Und wenn wir schon bei den Gölfen sind, ich hatte noch einen 2er Golf 1.8 Syncro mit 98 PS mal über den Winter - ohne Servo, ohne ABS - aber arschgeil! Da bereue ich es, das ich den verkauft habe. Total simples und zuverlässiges Fahrzeug mit guter Technik.
Meine Golf-Historie nochmal:
2er Syncro 1.8 mit 98 PS <--- der Beste aus meiner Liste!
3er TD 1.9 mit 75 PS
3er Syncro 1.8 mit 90 PS
4er Variant 1.6 mit 101 PS mit LPG <--- super billig im Unterhalt, Steuer, Versicherung und Verbrauch
4er 1.9 TDI mit 110 PS <--- aktuell als Km-Fresser
Jetzt fehlt nur noch ein 1er GTI
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Wed Apr 01 17:09:44 CEST 2020 | tomato
Genau, deswegen schrieb ich auch, der erste TDI im Golf.
Wed Apr 01 17:25:48 CEST 2020 | tomato
Nr. 3 Nissan 200SX S13
Autos haben mich schon als kleines Kind bewegt. Ich starrte tagelang aus meinem Kinderzimmerfenster auf die gegenüberliegende BMW-Werkstatt und bewunderte das bunte Treiben und die vielen interessanten Autos. Auf eine etwas andere Art und Weise mache ich das irgendwie auch heute noch.
So kam es, dass ich mit einem Kumpel (der mir auch den Mercedesmotor eingebaut hatte) unterwegs war, um, wie so oft, plan- und ziellos nach Autos zu schauen. Bezeichnenderweise war es ein BMW-Autohaus, auf dessen Hof ich das Objekt meiner Begierde stehen sah.
Allerdings war es kein BMW sondern ein Nissan 200SX S13, Baujahr 1990 mit dem 1.8ltr 16V-Turbomotor mit 169 PS. Der hatte mir schon seit seiner Markteinführung in Deutschland gefallen, nicht nur wegen der Optik mit seiner schnittigen Form und den hinreißenden Klappscheinwerfern, sondern auch wegen des gesamten Antriebskonzepts (Hinterradantrieb, Sperrdifferential) und der für damalige Verhältnisse überlegenen Fahrleistungen.
Auch heute noch würde ich dieses Modell übrigens als schnelles Auto bezeichnen.
Ja, damals fand ich Turbomotoren noch richtig geil. Das war aber auch noch einer vom, wie sagt man so schön, altem Schlag.
Unterum ging nicht viel, bei 3.000 U/min wachte er langsam auf und ab 4.000 ging die Post ab. Dann aber so richtig und er ließ obenrum auch nicht nach. Der Turbo war relativ groß und in Verbindung mit der Vierventiltechnik überzeugte der Motor mit einer tollen Drehfreude und auch einem netten Klang. So gesehen ist er also nicht vergleichbar mit heutigen Turbomotoren.
Die Traktion war trotz der nach heutigen Maßstäben eher spärlichen 195´er Bereifung in 15 Zoll aber dank des serienmäßigen Sperrdifferentials gut. Riss sie aber dann doch mal ab, neigte die Hinterachse etwas zum Stempeln. Den Traktionsabriss musste man aber schon ein bisschen provozieren.
Das Fahrwerk empfand ich als einen guten Kompromiss aus Sportlichkeit und Komfort. Die Abstimmung war weitgehend neutral bis leicht übersteuernd, aber dabei nicht bösartig. Man musste nur aufpassen wegen des relativ plötzlich einsetzenden Turboschubs. Die Agilität war gut, die Lenkung einigermaßen direkt und bot ausreichend Feedback und die Fünfgangschaltung ließ sich gut und leichtgängig bedienen. Der Schaltknüppel war allerdings recht groß und die Schaltwege hätten kürzer sein können.
Das alles mag jetzt rückwirkend betrachtet irgendwie nur wenig besser als mittelmäßig klingen, kam mir damals aber ganz sicher nicht so vor. Es ist nur so, dass mir damals das Verbesserungspotential in Sachen Präzision, Fahrdynamik und gefühlter Agilität, welches noch vorhanden war, nicht so recht bewusst gewesen ist.
Das Leergewicht lag mit ziemlich genau 1.200kg im akzeptablen Bereich, auch wenn er damit Ende der 80´er, als er auf den Markt kam, nicht direkt dem Leichtbau zuzuordnen war.
Zugegebenermaßen war mir das damals aber auch noch nicht so wichtig.
Wichtig war mir damals viel mehr der Punch oberhalb von 4.000U/min und die Fahrleistungen, zu denen er fähig war. Damals war mir auch noch eine hohe Autobahnperformance wichtig, welche heute für mich vollkommen irrelevant ist. Was haben sich die Maßstäbe doch seit damals verschoben.
Aber zurück zum Nissan. Als ein Schlag ins Kontor erwies sich damals ein Turboladerschaden, der sich zunächst nur durch Leistungsverlust und anschließend auch akustisch ankündigte.
War übrigens gar nicht so einfach, die Werkstatt davon zu überzeugen, dass es überhaupt einen Leistungsverlust gab. Dieser war gering, aber vorhanden, was der Werkstattleiter nach einer Probefahrt einfach nicht bestätigen wollte. "Was wollen Sie denn, der läuft doch gut.", war die Aussage.
Ja, das tat er, aber eben weniger gut, als normal.
Erst als die Geräuschkulisse sich veränderte, nahm man mir auch endlich ab, dass da was nicht stimmte. Die Rechnung folgte prompt. Wenn ich mich richtig erinnere, stand da eine Zahl von knapp 4.000,- DM auf dem Blatt Papier. Ich weiß noch genau, als ich bei der Werkstatt anrief und nach der Höhe der Rechnung fragte, kam nur die Gegenfrage: "Sitzen Sie?" zurück.
Auch sonst brachte mir der Wagen neben viel Spaß beim Fahren auch immer wieder Pech.
Ein unglücklicher Parkrempler, der allerdings zum größten Teil auf die Kappe des Unfallgegners ging, ein Ausweichunfall (mal wieder auf der Brunsbüttler Kanalbrücke, die B5) und einen Monat Fahrverbot (ok, das war kein Pech, sondern 167,14km/h auf eben genau wieder dieser Kanalbrücke mit Heimatumdrehungen, erlaubt waren bzw. sind 100Km/h ) waren eben auch negative Erlebnisse, die ich mit dem Nissan verbinde.
Als besonders ärgerlich empfand ich den besagten Ausweichunfall, der sich wie folgt ereignete:
Ich fuhr auf der rechten Spur in einer Kolonne hinter einem Handwerker-Kleinbus (VW-Bus oder so ohne Fenster am Heck) her und hatte bei knapp 100Km/h einen normalen Abstand von ca. 50m.
Soweit so gut.
Die Straße ist vierspurig und auf der linken Spur war nicht viel los. Ich hätte also überholen können, wollte es aber nicht. Der Verkehr rollte einfach so vor sich hin. Gleichzeitig fuhr hinter mir ein ebensolcher Lieferwagen relativ dicht auf, was mich ein klein wenig ärgerte, da er auch keine Anstalten zum Überholen machte.
Plötzlich und unerwartet machte der Kleinbus vor mir eine Vollbremsung. Und jetzt kam mein Fehler. Anstatt einfach ebenso eine Vollbremsung zu machen, was zweifellos einen Auffahrunfall des hinter mir drängelnden Kleinbusses verursacht hätte, bremste ich eher sanft und wich dann nach links aus, um dem Aufprall vorne zu entgehen. Das hätte auch geklappt, wäre nicht genau in dem Moment ein weiterer Kleinbus, der mich überholen wollte, genau neben mir gewesen. Ich war sozusagen umzingelt von Kleinbussen. Also semmelte ich diesem in die Seite, was bei ihm und mir einen Blechschaden verursachte. Schön blöd, wäre mir der andere hinten drauf gefahren, wäre es sein Problem gewesen und nicht meins. Aber ich Depp dachte nur an mein Auto und reagierte: FALSCH.
Das Beste war übrigens der Grund für die Vollbremsung des Vorausfahrenden.
Vor ihm fuhr ein Trecker mit Anhänger auf der Kraftfahrstraße mit, wenn ich mich recht erinnere, einem 30-Km/h-Schild am Heck. Da hätte er aber gar nicht sein dürfen. Und obendrein hatte der Kleinbusfahrer vor mir diesen Trecker offensichtlich übersehen und dann in allerletzter Sekunde eine Vollbremsung gemacht.
Natürlich haben mein Unfallgegner und ich bei der nächsten Gelegenheit angehalten und die Daten für die Schadenbereinigung ausgetauscht und natürlich ist der Treckerfahrer einfach abgehauen, genauso wie der Drängler hinter mir. Haben wahrscheinlich gar nicht gemerkt, was da gerade passiert ist.
Oder aber, und auch die Möglichkeit besteht sicherlich, das ganze war ein abgekartetes Spiel der vier anderen Protagonisten. Aber beweis das mal jemandem.
Das sind dann so die Dinge, die man mit Anfang 20 unter Lehrgeld verbucht, schätze ich. Zumal ich in der Aufregung natürlich auch vergessen hatte, mir die Kennzeichen zu merken.
Aber das Positive am Nissan überwog und so war ich unterm Strich mit dem S13 doch sehr zufrieden. Achso, der Verbrauch lag im Schnitt immer knapp unterhalb von zehn Litern. Auch damit war ich einverstanden.
Abschließend kann ich nur sagen, auch dieser Nissan steht auf meiner Liste der Fahrzeuge, die ich sehr gerne mal wieder fahren würde. Genau so, wie auch der W123. Und es folgen noch andere, die auch unbedingt auf diese Liste gehören. Schade dass die heute im Originalzustand so dermaßen selten geworden sind.
Die Bilder kommen mal wieder aus dem Archiv und eigentlich ist das auf dem Foto auch ein US-Modell, genau ein 240SX (siehe B-Säule), der aber genauso aussieht, wie mein damaliger 200SX. Meiner war allerdings dunkelblau.
Daher: Urheberrechtshinweis
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Wed Apr 01 17:44:42 CEST 2020 | motorina
Nicht ganz korrekt. Den ersten Golf Turbodiesel gab´s bereits beim Einser als GTD (mit 70PS)! Das vergessen die meisten...
Und beim Zweier hatte der TD ebenfalls 70PS (später auch mit Kat möglich, aber nur 60PS), mit Intercooler sogar 80PS.
Beide Modellreihen Golf (I + II) mit 1,6l Hubraum.
Wed Apr 01 18:08:57 CEST 2020 | Dynamix
Den Motor hatte mein Vater in seinem VW-Bus. War am Ende immer noch ne Wanderdüne und der Motor hat vor 200.000km schon das zeitliche gesegnet.
Thu Apr 02 07:13:32 CEST 2020 | pico24229
Der Nissan 200SX - sehr sehr cooles Auto und superselten!
Thu Apr 02 11:45:03 CEST 2020 | sasisoli
...genau so einen Golf2 GTD mit 70 PS hatte ich dann später, in Tornadorot so wie sich das gehört
Mit bissl Anlauf lief der flotte Tacho 190...das waren Zeiten
Sat Apr 04 13:37:25 CEST 2020 | tomato
Nr. 4 Opel Kadett C 1.2N
Irgendwann, es muss so etwa zu Beginn des Winters 1995 gewesen sein, hatte ich den Nissan zu einem Kumpel zur Inspektion gebracht. Dieser hatte sich gerade mit einer Kfz-Werkstatt selbstständig gemacht.
Als Ersatzwagen bekam ich einen alten Opel Kadett C 1.2N aus dem Jahr 1978.
Dieses kleine 54PS-Projektil machte mir auf dem Weg nach Hause so viel Spaß, dass spontan in mir der Gedanke nach einem Winterauto Konturen annahm. Er fuhr sich so herrlich ungefiltert. Mal wieder ein wenig Abwechslung.
Der Kauf war reine Formsache. Keine Ahnung mehr, wie viel ich bezahlt habe, aber wir sind uns schnell einig geworden, soweit weiß ich es noch.
Er war schneeweiß und hatte eine rote Innenausstattung. Großartig.
Extras? Gab es sowas damals überhaupt für den Kadett C?
Da im Tacho lediglich ein fünfstelliger Kilometerzähler hauste, war mir auch nie ganz klar, wie groß die Laufleistung des Kleinen wirklich war. Spielte aber eigentlich auch keine Rolle.
Er sprang immer sofort an. Ein bisschen mit dem Choke gespielt und tadaa, lief er rund und sauber.
Die Schaltung (4 Vorwärtsgänge) leistete keinerlei Widerstand zwischen den Schaltebenen und die Gänge rasteten mit einem leicht knorpeligen Gefühl ein.
Die Lenkung war auch ohne Servounterstützung leichtgängig und dank Hinterradantrieb (was das angeht, war der Kadett C der Letzte seiner Art) frei von jeglichen Antriebseinflüssen. Dabei gab sie leidlich grob die Richtung vor. So schnell war man ja eh nicht unterwegs.
Das Cockpit ist mit "spartanisch" ausreichend beschrieben.
Der Nissan hatte damals übrigens beim Kumpel in der Werkstatt überwintert, spaßhalber mit einem Preisschild dran. Hat sich aber niemand für interessiert. War mir recht. Wir hatte zur Abschreckung auch einen recht hohen Preis drangeschrieben.
Das Kühlsystem des Kadett war im Hochsommer permanent überfordert (ja, obwohl als Winterwagen angeschafft, fuhr ich ihn auch eine Zeit lang im Sommer), sobald ich schneller als 100Km/h fuhr. Aber hey, wieso sollte man das tun? Die Wohlfühlgeschwindigkeit lag bei gut 80Km/h (lag natürlich auch am Lärm, den er oberhalb dieser Geschwindigkeit machte).
Natürlich hätte man bei der Temperatur auch was machen können, Kühler, Thermostat, Wasserpumpe...aber egal, er lief und machte Spaß.
Im Frühjahr 1996 hatte er zunächst einmal ausgedient und wurde abgemeldet und beinahe achtlos in den Hinterhof verfrachtet. Ab da verrichtete der Nissan wieder seinen Dienst bis auf weiteres.
Aber das sollte noch nicht das Ende gewesen sein. Erst zum übernächsten Winter holte ich ihn als Winterwagen wieder aus seinem Exil ab und wollte ihn wieder aktivieren. Das erwies sich als verhältnismäßig schwierig, da er komplett eingefroren war. Türen, Kofferraum, Motorhaube, nichts ließ sich bewegen. Dazu muss man erwähnen, dass das genau in einer recht grimmigen Frostphase geschehen sollte.
Naja, was soll ich sagen, mit ein bisschen Spucke und sanfter Gewalt bekamen wir ihn wieder gangbar und er tat anschließend so, als wäre nichts gewesen.
Als sich dann irgendwann ein Kupplungsschaden ankündigte und sich die Gänge mit Kupplung nicht mehr einlegen ließen (die Kupplung trennte nicht mehr), kündigte sich damit auch das Ende meiner Kadett-C-Ära an.
So humpelte ich mit meinem Kadett ohne Kupplung zur Werkstatt meines Kumpels zu unserer letzten gemeinsamen Reise.
Es waren doch ein paar Km, auch durch eine norddeutsche Kreisstadt mit Berufsverkehr. War spannend.
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Sat Apr 04 14:08:51 CEST 2020 | Dynamix
Ich fand die Aeros immer ganz cool und für das C-Coupe würden heute einige morden. Die meisten wurden durch Rost, Tuning und Motorsporteinsätze dahingerafft weil das C-Coupe auch als Ringtool, Rallyeauto und Hillclimbing sehr beliebt waren.
Sun Apr 05 14:31:16 CEST 2020 | British_Engineering
Wenn ich mir die Bilder vom Kadett C so anschaue, fällt mir als erstes auf, welch ein gradliniges, auf das Wesentliche reduziertes Design das Auto innen wie außen hat. Mir hat er immer gefallen, wobei ich vor allem das Coupé und den Caravan mag.
Schön, dass du die laute Geräuschkulisse im Innenraum erwähnst. Ich bin ein einziges Mal mit einem C-Kadett mitgefahren. War ein Coupé Berlinetta - keine Ahnung welcher Motor drin war. Auf jeden Fall gehörte das Auto einer älteren Dame und war im Original-Zustand. Also nix mit Sportauspuff und so. Der Geräuschpegel war jedenfalls schon bei Landstraßentempo enorm.
Sun Apr 05 17:38:15 CEST 2020 | Textron
Als ich 1976 geboren wurde, hatten meine Eltern einen gelben Simca 1100. Ein junger Gebrauchter.
Heute sind sie sogar auf den Autobörsen schon ausgestorben.
Eine Rostbeule vor dem Herrn. Als er 1980 in Zahlung gegeben wurde, stand er bei Opel in der Lichtkammer (oder wie das heißt) und man konnte jede Ausbesserung sehen, die mein Vater mit dem Lackstift gemacht hat. Von der Geschichte erzählt er immer noch mit Grausen.
Eine meiner frühesten Kindheitserinnerungen war der Kauf des weißen Kadett C Limousine, Sonderausführung Berlina.
Und zwar es der einzige Wagen, den ich je gesehen habe, ohne die schwarze Blende am Kofferraum.
Link zu Wiki:
https://de.wikipedia.org/.../Opel_Kadett_C?...
Unser war weiß, mit roter Polsterung, auch ein Zweitürer.
Gekauft für 10.000 DM und 8 Jahre mit Freude gefahren. Mit diesem Auto war eigentlich nie etwas.
Hier habe ich auf dem Schoß meines Vaters auf dem Waldweg mal lenken dürfen. Das war ein Erlebnis!
Bei 140tkm wurde er leider in Rente geschickt, für 1200 DM. Der nachfolgende Kadett D in Atollblau (eher ein Schlickgrün) hatte nicht mal annähernd den Charme seines Vorgängers.
Mon Apr 06 00:40:03 CEST 2020 | Kurvenräuber188
Junge den gleichen in gelb hatte mein Vater
1985 gekauft es war auch ein 76er Baujahr
damit sind wir mit 4 Personen plus Gepäck
in den Urlaub gefahren hin und zurück
insgesamt 6500 Kilometer war ein
wunderschöner wagen unvergessen bis heute.
Mon Apr 06 07:18:19 CEST 2020 | Druckluftschrauber135767
Auf dem Bild ist aber ein Fünftürer, oder ist das nur ein Musterbild?
Mon Apr 06 10:15:30 CEST 2020 | tomato
Ist nur ein Musterbild, hatte ich im selben Absatz aber auch dazu geschrieben.
Leider habe ich von meinen ganzen alten Autos keine Bilder mehr.
Noch bin ich nicht bei den Autos angelangt mit meiner Geschichte, von denen ich auch noch echte Bilder habe.
Das kommt noch. Ich arbeite dran.
Wed Apr 08 11:45:33 CEST 2020 | tomato
Nr. 5 Porsche 944 S2
Nachdem ich den Nissan im Frühjahr 1996 gerade erst wieder zugelassen hatte (Saisonkennzeichen gab es damals noch nicht) stolperte ich über einen kleinen Traum von mir. Ein Porsche 944 S2 mit dem großen 3.0ltr Vierzylinder mit 211 PS in weinrot-metallic kreuzte meinen Weg. Ich konnte nicht anders und musste ihn mir genauer anschauen, inkl. Probefahrt versteht sich.
Das Auto machte einen guten und gepflegten Eindruck, fuhr sich bestens und der Preis war auch ok.
Damals wurde noch nicht um alles, was ein Stuttgarter Wappen im Logo trug, so ein Wahnsinns-Hype gemacht. Damals war der 944 noch die vierzylindrige blöde Schwester des 911, das hässliche Entlein des Konzerns sozusagen, dass sich auch als vollendete Version 968 nicht wirklich mausern konnte. Aber zu dem komme ich später.
Tatsache ist nämlich, dass die Transaxle-Vierzylinder-Porsche ganz hervorragende Sportwagen mit echten Langläuferqualitäten sind.
Der Motor ist echt ´ne Macht und konnte aus dem vollen Hubraum schöpfen. Das bedeutet, verzögerungsfreie Beschleunigung bei jeder Drehzahl und in jedem Gang. Man schaut das Gaspedal nur an und er marschiert sofort und unmittelbar los. Das war in dieser Art schon beeindruckend.
Speziell der Vergleich mit dem in dieser Disziplin nun wirklich nicht gerade souveränen Nissan-Turbo war schon fast extrem.
Zwar dreht der Nissan insgesamt etwas höher, aber dafür lieferte der Porsche über den gesamten Drehzahlbereich teilweise erheblich mehr Drehmoment. Das war natürlich auch deutlich spürbar.
Gewichtstechnisch war er übrigens nur wenig schwerer als der Nissan (etwa 1.250 zu 1.200kg).
Was dafür fehlte, war der Kick des Nissan bei einsetzendem Ladedruck, wen wundert´s.
Unterm Strich war der Porsche im gesamten Drehzahl- und Geschwindigkeitsbereich überlegen. Sowohl der subjektive Eindruck, als auch die Werksangaben und die Meßwerte der Fachpresse bestätigten dies.
Man sitzt sportwagentypisch tief und relativ weit hinten im Auto, wie auch im Nissan schon. Hier war keine Umgewöhnung nötig. Dass das gesamte Auto aber wie aus einem Klotz gemeißelt und stabil wie eine Trutzburg wirkt, war schon eine neue Erfahrung. Um nochmal den Vergleich zu bemühen, der Nissan war keineswegs labberig oder flötig zusammengeschustert, aber zum Porsche ist da doch nochmal ein deutlicher Unterschied spürbar.
Das Fahrwerk ist hinreichend komfortabel und geprägt von unerschütterlicher Neutralität mit einem breiten Grenzbereich ohne Tücken.
Dafür leidet die Agilität um die Hochachse spürbar.
Der Grund dafür ist die allseits hochgelobte Transaxle-Bauweise bei der Motor vorne und das Getriebe hinten angebracht sind. Die Gewichtsverteilung ist so sehr ausgeglichen bei einer eher geringen Konzentration der Massen um den Drehpunkt.
Dies hat eben nicht nur Vorteile, auch wenn die Nachteile eher subjektiver Art sind.
Die Lenkung ist sehr präzise, ausreichend direkt und mit sehr viel Rückmeldung versehen.
Die Schaltung braucht etwas Kraft und die Schaltwege sind auch nicht gerade die kürzesten aber dafür ist sie sehr exakt geführt, was ein befriedigendes (ich weiß es gerade nicht anders zu beschreiben ) Schaltgefühl hinterlässt.
Das Auto ist einfach ein toll zu fahrender Sportwagen mit sehr vielfältigen Qualitäten, ohne in irgendwelche Extreme abzugleiten. Dass er sich etwas schwerfälliger anfühlt, als er ist, ist allerdings ein Wermutstropfen.
All das klingt nach Friede, Freude, Eierkuchen und wäre es auch gewesen, wenn nicht irgendwann ganz unvermittelt die Ölstandsanzeige zu leuchten begonnen und einen zu niedrigen Ölstand angemahnt hätte.
Ich füllte Öl nach, dachte mir erstmal nichts weiter dabei und fuhr einfach ganz normal weiter.
Eines Tages, nicht viel später, platze oder besser gesagt, rutschte ein Kühlwasserschlauch von seinem Verbindungsstück ab. So ergoss sich sofort das gesamte Kühlwasser auf die Straße.
Den Grund dafür zu finden, war relativ einfach. Das Öl fand einen illegalen Weg ins Kühlwasser, daher der Ölverbrauch und daher fand sich im Kühlwasserausgleichsbehälter nur noch eine braune schleimige Pampe, die wohl auch für das Abrutschen des Schlauchs verantwortlich war.
Die Hoffnung, dass der Öl-, Wasser-Wärmetauscher oder die Kopfdichtung dafür verantwortlich war, zerschlug sich schnell. Tatsächlich war der Kopf gerissen.
Nach umfangreicher Recherche fand ich heraus, dass der Wagen vom Hof des Porsche Zentrum Kiel geklaut wurde und danach mit Motorschaden liegengeblieben ist. Er ist anschließend über verschiedene Händler und mit mehr oder weniger erfolgreichen (eher weniger erfolgreich ) Reparaturversuchen bei dem Händler gelandet, der ihn mir verkauft hat.
Beweisen konnte ich nicht gerade viel, da sich das Geflecht mehrer verschiedenere Händler, die sich sicher auch alle kennen, nicht so einfach auflösen lässt.
Der Händler versicherte mir jedenfalls, von dem Vorfall nichts gewusst zu haben. Er nahm das Fahrzeug jedoch zurück, ich bekam mein Geld zurück und damit war die Sache für mich erledigt, leider auch das Thema: Porsche fahren. Jedenfalls erstmal.
Ich hatte ihn insgesamt höchstens ein halbes Jahr.
Archivbilder, aber genau so sah er aus, auch die Farbe stimmt.
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Wed Apr 08 12:57:55 CEST 2020 | Dynamix
Kann mir gut vorstellen das der Motor für seien Zeit schon eine ziemliche Wuchtbrumme war. Ist aber mit dem Hubraum auch wirklich schon mächtig. Andere Hersteller haben bei dem Hubraum schon 2 Zylinder mehr spendiert.
Wed Apr 08 13:24:12 CEST 2020 | tomato
Ja, das war er und dank Ausgleichswellen sogar sehr kultiviert im Lauf.
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