Tüddelkram und andere Katastrophen

Abschiede und Veränderung

[Jack GT]

Nein, es hilft nix: Zuviele Autos. Zeit also, sich vom heiß geliebten Blechle zu trennen. Und darüber berichtet dieser Artikel.

Nur die Hälfte des Fahrzeugparks: Wer soll die alle fahren?

Also ran an die Buletten: Muß der 16V, also der Golf 2 Sechzehnventiler gehen?

16V ausführen: Ab an die See mit dem Stammfahrzeug!

Nein, keiner ist älter. Mein erstes Auto. Keinen habe ich länger, in keinen mehr Liebe gesteckt. Meine bessere Hälfte will ihn immer abschaffen. Aber er bleibt. Dafür stecken in ihm einfach zu viele Erinnerungen. Und alle, die mit mir an ihm geschraubt haben, würden mich töten. Er wird bei mir immer eine Garage haben. Was nichts daran ändert, dass der TÜV abgelaufen ist und das Teves-ABS irgendwo Bremsflüssigkeit verliert. Eine neue ABS-Hydraulikeinheit bei einem Golf 2 zu finden, wird sicher lustig (denn ich nehme an, dass er da undicht ist). Komischerweise beginnt er nur zu lecken, wenn er lange steht.

Bullying the Bulli?

Wartung am T4: Neuen Gaszug einziehen Suchbild: Wo steckt der Bulli?

Den T4-Bulli also (weg)mobben? Bei dem steht immerhin der eine Schweller an, der ein zigarettenschachtelgroßes Loch hat, dass der erste Tüffer erfolgreich weggeredet ("das machen sie mal in den nächsten zwei Jahren, ist ja nicht schlimm") und der zweite beim letzten Tüv übersehen hat. Aber auch hier: Der ist uns von Schweden bis Afrika ans Herz gewachsen. Ich könnte mir sogar vorstellen, ihm ein neues Aufstelldach zu kaufen...

Troll adé?

Der Troll: Einer für alle Tage Rucksacktourist: Der Saab absolviert auch anfallende Transportaufgaben

Der Saab 9³ Sportcombi ist mein täglicher Begleiter geworden. Da er auch fast alle Transportaufgaben übernimmt, das sicherste Auto im Bestand und für die neue Fahrgemeinschaft häufiger als Disko (dank seines famosenen Soundsystems) im Einsatz ist, kann ich auf ihn nicht verzichten. Wenn ich ihn weggäbe, reißt mir wiederum meine Frau zudem den Hals ab. Bleibt also auch.

Vorbei für Nummer Drei?

Der 3er GT bei 330.000 km südlich der Elbe Einer muß gehen...

Und so kam es, wie es kommen musste: Der Golf 3 (GT) musste weichen. Insbesondere, da die typische Golf 3-Krankheit vorlag: Beide Schweller durch, die vorderen Kotflügel auch. Bei 330.000 km dichtete er nicht mehr gut ab, verlor Flüssigkeiten, obwohl die volle Leistung noch da war. Da ich keine Zeit mehr habe, mich um Fahrzeuge viel zu kümmern und sich sowohl unser Schrauber als auch Werkstätten weigerten, am Golf zu schweissen (da er ja in Dänemark holraumkonserviert wurde), haben wir viele Teile ausgebaut, dann kam Kiesow. Was weh tat: Als der Kiesow-Abschlepper einfach ein Stahlseil durch den Innenraum gezogen hat, um den Dreier aufzuladen. Ruhe er in Frieden, lange hat er uns begleitet. Leider war die Erhaltung jenseits jeglichem Sinn. Und man hätte jedes Jahr etwas machen müssen...

In Hamburg sagt man Tschüss:

Das zweite Leben des Mahattan RP: Der babyblaue Zweier besteht erfolgreich den TÜV, hier bei der AU Multitalent: Seit Auslieferung mit AHK bestückt, wurde sie gut genutzt.

Was mit dem babyblauen Zweier? Den habe ich ja aus dem Dornröschenschlaf befreit und ihm ein zweites Leben gegeben. Viel war zu sanieren, bevor er wieder fuhr. Wie der Tüffer sagte: Der ist für einen Zweier aber kein Aushängeschild. In Verbindung mit dem Prüfer, der selbst einen Golf 2 fuhr und sich viel Zeit nahm, alle "schlechten" Stellen ausfindig zu machen, wurden viele neue Bleche und Teile eingezogen. Danach lief er richtig gut. Doch: Nicht günstig für Famile und Kind: zu klein, zu wenig sicher. Und im Gegensatz zum 16V keinen Bestandsschutz. Also habe ich ihn einen Sommer gefahren, wir haben einen sehr schönen Sommer mit ihm am Meer verbracht. Jetzt ist er verkauft und hat einen freundlichen neuen Besitzer, der hoffentlich mit ihm gut umgeht.

Einer für alle: Polo spielen?

Wartung: Stoßdämpferwechsel an der Hinterachse des Polo 6N. Danke der massiven AHK kann man ihn mit dem 5-To-Wagenheber einfach hinten mittig anheben. Sein Revier: Unterwegs auf der A7 hat der 6N die letzten 200.000 km vor allem auf der Autobahn zurückgelegt, auch mal mit dänischem Fahrradträger.

Bleibt noch der Polo: Mit etwa 96.000 km habe ich ihn übernommen, den XXL mit dem Sonderlack "Pistazi". Und er lief gut: Mittlerweile hat er 240.000 km auf der Uhr. Die letzten 4 Jahre lief er in einem Fahrprofil, für das er eigentlich gar nicht gemacht war. 100 km Autobahn in der Fahrgemeinschaft fast täglich, immer 140-150 km/h auf der A7 mit 5 Personen. Die Fahrgemeinschaft hatte ihn "Luigi" getauft, sie fanden, er war ein kleiner feuriger Italiener. Bei den anderen Fahrgemeinschaften hatte er den Spitznamen "Race-Polo", weil wir mit ihm meistens links vorbeiführen. In Hamburg wurde ich aufgrund seiner auffälligen grünen Farbe immer mal wieder von Kollegen, die ich gar nicht kannte, angesprochen. Zugunsten des Trolls wurde er abgestellt, die Fahrgemeinschaft weinte ihm hinterher. Nun steht er schon länger in der Garage, der TÜV ist mittlerweile abgelaufen. Wenn man ihn wieder in Betrieb nehmen will, muss investiert werden. Was tun? Gute Frage...

Und sonst?

Der Troll läuft, läuft und läuft. Mittlerweile habe ich mit ihm die Erde einmal umrundet (40.000 km), er hält sich gut. Insbesondere der Verbrauch von durchschnittlich zwischen 5,2 und 5,7l bei knapp 200 Pferden ist äußerst erfreulich. Jetzt steht wieder einmal eine kleine Inspektion an. Vielleicht auch Zeit, einmal ein Fazit über die bis jetzt gemachten Erfahrungen zu ziehen. Ehrlich gesagt, ich habe mich mit Saab so gut angefreundet (insbesondere auch die Community ist unbezahlbar gut), dass ich über einen 9-5er nachdenke... Insbesondere über den 9-5er NG. Der letzte große Saab. Ein Auto, dem die Zukunft genommen wurde, der eine interessante Silhouette hat. Als Kombi nicht ranzukommen, als Limousine mit etwa 300 Stück in Deutschland sehr selten.

Wird das ein möglicher Ausblick: Saab 9-5 NG mit HUD

Aber ich wollte ja Fahrzeuge reduzieren . Einer muß noch gehen. Nur welcher?

[apfelgruener]

Ich würde ja den Porsche nehmen ... Und den Saab!

[motorina]

Ein sehr nett und unterhaltsam geschriebener Artikel zum Thema "Gewissensbisse" bzw. ""Die Qual der Wahl" bzw. "Entscheidungskrise".

Ich drücke mich immer vor solchen unangenehmen "Entsorgungs"-Problemen ... ... und so wuchs der Altblechbestand bei mir ständig an.

In deinem Falle wäre für mich die nächste Frage, welches Fahrzeug wichtiger wäre - speziell im Hinblick auf ein (immer wieder mal) notwendiges Zugfahrzeug: Der Bulli oder der Schwede*.

Dann könntest du den "Racing"-Polo behalten.

Wenn der Bulli aber mehr als Urlaubsfahrzeug deinen Autobestand ergänzt hat (und als solches erhalten werden soll), dann würde ich ohne grosses Tränenvergiessen den Polo abstossen in gute Hände abgeben.

Dies wären meine Kriterien bei der unangenehmen Aufgabe, ein Auto abzugeben.

Oder geht es dir wegen Zeitmangel mehr darum, welches Fahrzeug den geringsten Erhaltungsaufwand (z.B. wegen fälliger HU) hat?

Also gut überlegen!

Viel Erfolg zur richtigen Entscheidung!

Grüsse, motorina.

* = Saab hat nach Erdumrundung 40´km? Da ist während der Rekordfahrt wohl eine Null auf der Strecke geblieben ...

[Jack GT]

@apfelgruener: Keine schlechte Entscheidung

@motorina: Danke für Kommentar und Entscheidungshilfe. Derzeit passt deine Einschätzung zum Polo leider recht gut ...

[Achsmanschette51801]

Ich tu mich auch schwer, ein Auto wegzugeben. Wir haben derzeit auch 6 Autos (eigentlich 7, aber einer ist nur zum Schlachten) davon 5 angemeldet in einem 3-Personen-Haushalt. Und der 6. ist kurz davor, angemeldet zu werden: Wir hatten gestern einen Durchbruch beim Skoda-Octavia-Vergaser

[AustriaMI]

Weg mit dem Polo.

16V gesetzt,

Bulli sowieso,

Saab, Alltag muss sein und happy wife happy life höchstens ersetzen gegen 9-5

Porsche, ohne Wort, never ever abgeben

[Daemonarch]

Das mit dem abholen kenne ich... Als ich damals meinen Scirocco geschlachtet hatte, kam der Schrotti mit nem Abschlepper, und ich wollte ihm noch hinterherwinken...

Da nimmt der einfach den Kran mit greifer... Krallt sich das Dach, mit einem Knall fliegt mir das Sonnendach um die Ohren, schmeißt das Ding auf die Ladefläche und dampft ab...

Da hab ich mir gewünscht, ich hätte das nie gesehen. War so 2001, und ich bin immer noch nicht drüber weg.

[_RGTech]

Ja, was die Schrotter alles an nützlichen Teilen noch plattmachen, weil sie erstmal aufladen und dann "daheim" ggf. noch ausschlachten - oder auch nicht, weil sie nur auf Bleche, aber nicht Innenausstattungen achten, tut schon enorm weh.

Von dem 3er GT beispielsweise hätte sich der Besitzer des grünen 3er hier in der Garage (wenig Rost, aber ohne Fahrerscheibe, pilziges Lenkrad und Schaltknauf) sicher noch ein paar Teile gewünscht. Da der sich aber eh nicht um den Einbau kümmert und das Ding schon mindestens 4 Jahre hier vor sich hinstaubt, wird das eh nix mehr.

Aber in diesem Portfolio sind eben der und der Polo die "Abschusskandidaten".

[max.tom]

Ich würde kein Auto abgeben und Gölfe/Polos sowieso ned

Und die Regel lautet : Die Ersten 3 Autos sowieso ned

[Spannungsprüfer136022]

16v, Saab, Bulli , Porsche halten

[Rostlöser51926]

Schöne Geschichte.

Kann das alles nur zu gut nachvollziehen. Zum Glück musste ich mich noch nicht von einem Auto trennen. Ich könnte es auch glaube ich nicht.

Also, wenn der Porsche auch deiner ist ?!: Den kann man ja schonmal gar nicht hergeben (außer du würdest dich für mich als neuen Besitzer entscheiden ); der 16V ist auch was ganz besonderes, geht auch nicht; generell sollten Golf 2 nur noch in schützenden Händen verbleiben - sehr schade wie drastisch der ehemals riesige Bestand geschrumpft ist und dabei sind die ersten doch schon Oldi und der Kult-Status hat schon ein nicht zu verachtendes Maß erreicht und wird noch steigen, daher wäre es um den blauen auch schade, wenn der auch deinem Fuhrpark angehört ?!; das erbarmungslose Vorgehen am 3er ist natürlich auch schade, hätte sich hier nicht ein ambitionierter Käufer finden lassen anstatt ihn der Presse zu überlassen??; der T4 ist ein solides zuverlässiges Modell, welches auch schade wäre herzugeben - gerade wegen den Erinnerungen; zum Saab hätte ich die geringsten Emotionen, jedoch kann der ja auch nicht weg, Frau soll ja auch glücklich sein, ohnehin schon sehr tolerant, wenn sie so viele Autos toleriert; bleibt also nur der Polo, zu dem ich ganz generell von den älteren Modellen am wenigsten Verbindung hätte, aber bei den vielen gefahren und abgefeierten km und den wahrscheinlich vielen schönen Erinnerungen wahrscheinlich auch nicht einfach. Aber vielleicht lässt sich ja ein Liebhaber finden, der ihm eine neue Chance gibt und auch seinen Charme ausreichend zu würdigen weiß.. hoffnungsvoll...