Thu Sep 30 14:04:58 CEST 2010 | Benjamin2111 | Kommentare (0)
Mitlerweile hat sich bei mir der C30 doch recht weit nach vorne geschoben in der Beliebtheittsskala. Deshalb habe ich am Montag beim ansässigen Händler noch einmal einen C30 zur Probefahrt abgeholt. Durch den Preisvorteil von 4000€ für den DRIVe und D2 ist das Auto preislich sehr sympathisch geworden. Also einen DRIVe R-Design in Titangrau entgegen genommen und runde 200km bis Dienstag Nachmittag durch das Ruhrgebiet gefahren. Vom letzten C30, den ich zur Probe hatte, war ich ja vom Motor eher abgeschreckt worden und richtete mich auch hier auf ausreichende, aber unspektakuläre Fahrleistungen ein. Zu meiner Freude wurde ich allerdings von der Spritzigkeit und - für einen kleinen Diesel - der Laufruhe und geringen Lautstärke überrascht. Im Stand sind nur leichte Vibrationen zu spüren, der Motor dieselt leise im Hintergrund. Bei den Geräuschen geht der Punkt bis hier aber klar an den Benziner. Beim Anfahren gibt es eine ordentliche Anfahrschwäche, die mit beherztem Gasgeben aber gut übergangen werden kann. Bei 2000 1/min Anfahren ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Ist er dann aber einmal in Schwung, ist der Motor mehr als ausreichend. Ruckzuck hat man die städtischen 50+x km/h drauf und schaltet zügig in den 4., teilweise auch 5. Gang. Dann ist vom Motor nichts mehr zu hören, er schnurrt ganz leise vor sich hin und bedankt sich mit einem Verbrauch um die 4,5l. Lediglich bei Drehzahlen über 3000 1/min wird er etwas lauter, keinesfalls aber lauter als der 1.8er Benziner bei 4000 1/min. (entspricht im gleichen Gang etwa der gleichen Geschwindigkeit) Unter dem Strich reichen mir die Fahrleistungen aus. Selbstverständlich ist er kein Sportwaren, er eignet sich auch nicht um über die Nordschleife zu heizen, aber um in weniger als 1 1/2 Stunden am Nürburgring zu sein. Ein nicht zu unterschätzender Punkt bei über 20.000km im Jahr ist der Verbrauch. Und da bin ich dann wirklich überzeugt gewesen, denn trotz ordentlich Schnellfahren und Ausprobieren habe ich den Wagen mit 5,5l/100km laut BC zurück gegeben. Dabei sind ca. 170km reine Stadt gewesen und etwa 30km Autobahn mit einem Stück 180km/h. Meine tägliche Pendelstrecke (noch) von Essen nach Dortmund sollte damit mit unter 5l zu fahren sein. Einen Wermutstropfen gibt es aber: Das MTX-75 Getriebe. Es ist mir ja schon beim 1.8F auf die Nerven gefallen und auch beim DRIVe ist es nicht besser. Zwar ging es nicht ganz so hakelig, aber besonders der 2. Gang geht bei niedrigeren Temperaturen nur sehr schwer rein. Auch aus diesem Grund werde ich wohl eher den D2 nehmen und mich auf einen halben Liter mehr einstellen. Dafür sollte er deutlich spritziger sein und noch einmal das Drehzahlniveau auf der Autobahn senken (dabei liegen beim DRIVe bei 120km/h grade 2000 1/min an).
Bei der sonstigen Ausstattung gibt es keine Überraschungen. Die meisten Dinge sind mir vom XC60 bekannt, z.B. sind die Lenkstockhebel identisch. Das Sportlenkrad liegt gut in der Hand, deutlich besser als das normale Lenkrad.
Insgesamt fährt der Wagen sich mit 17" und dem Sportfahrwerk sehr leichtfüßig und flink. Man hat ein bisschen so ein Go-Kart Gefühl und ist leider recht oft schneller, als man denkt. Trotzdem ist genug Restkomfort vorhanden, erst recht nachdem ich die 3,1 bar aus dem Reifen gelassen habe. Das war ein bisschen zu viel. Ich denke auf Landstraße macht das Auto richtig Spaß, auch weil er trotz der schmalen Reifen ordentliche Kurvengeschwindigkeiten zulässt. Bei dem S..-Wetter in den letzten Tagen konnte ich so wenigstens mal ausprobieren, wo die Grenzen sind. Zuerst kommt ein gutmütiges Untersteuern, erst bei provozierten Lastwechseln kommt das Heck leicht mit, bevor dann das ESP recht unmerklich regelt. Es kommen keine Ankerwürfe und ruppigen Bremsmaneuver. Erst beim direkten Vergleich ist mir aufgefallen, dass der kleine C30 den gleichen Radstand hat, wie der deutlich größere C70, was auf Autobahnen und bei etwas höheren Tempi natürlich Vorteile bringt.
Ein riesiger Pluspunkt ist das ausgezeichnete Licht. Durch den Regen, leichten Nebel und die frühe Dunkelheit bin ich auch bei ungünstigen Sichtverhältnissen gefahren. Dabei leuchtet das Bi-Xenon die Straße richtig gut aus, dank aktivem Kurvenlicht auch in Kurven. Sollte es ein C30 werden, wird dieses Extra mit Sicherheit angekreuzt.
Auch das R-Design Paket macht den Wagen optisch interessanter. Der letzte C30, den ich gefahren bin, hatte außer 17"-Alus nichts dran und drin. Das Auto wirkte in Unischwarz einfach trist und langweilig. So wie ich ihn jetzt aber hatte, in Titangrau mit 17" Cratus und den silbernen Spiegelkappen sieht er richtig gut aus. Auch sind nach dem Facelift endlich passende Ausschnitte für die Auspuffblenden im Stoßfänger, also bei einem Auspuffrohr auch nur ein Ausschnitt links. Früher gab es da eine sehr unschöne schwarze Plastikkappe, um das Loch rechts zuzumachen. Im Innenraum hatte der Vorführer die anthrazitfarbene Stoff/Lederkombination mit den beigen Steppnähten. Die Kombi macht den Innenraum fast schon edel, es passt einfach alles super zusammen. Jedenfalls machte er so richtig was her.
Der C30 R-Design ist also rundum ein angenehmes Fahrzeug, welches ich mir mit dem D2 durchaus kaufen würde. |
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