Fri Apr 01 06:41:18 CEST 2022 | Bayernlover | Kommentare (24) | Stichworte: 4er, BMW, F36 (Gran Coupé)
Hallo liebe Leser,
erstens kommt es immer anders und zweitens, als man denkt. So langsam gehen mir bezüglich des Titels auch die mathematischen Fähigkeiten aus.
Ursprünglich hatte ich ja einen Nachfolger für meinen 520d Touring bestellt, eine weiße 520d Limo mit M-Paket. Nun hat es sich aber ergeben, dass ich ab 01.05. einen neuen Arbeitgeber habe und die 520d Limo jemand anderem zugutekommt.
Doch, was nun? Der Tesla ist nach Ablauf der 6 Monate mit Gewinn verkauft worden, der Touring geht weg und ich stehe ohne Auto da? Mitnichten. Beim neuen Arbeitgeber hatte ich die Wahl zwischen einem Audi A4 oder einer Car Allowance, die mir entsprechend Geld zum Privatauto zuschießt. Wer mich kennt, weiß, wie viel Lust ich auf Audi habe und somit ist auch klar, für welches Modell ich mich entschieden habe
Dass ich nun an keinerlei Car Policy mehr gebunden war, hat die Auswahl nicht leichter gemacht. Als Eckpunkte waren grob gesetzt:
- bis ca. 40k EUR - Benziner - mindestens 6 Zylinder - nicht älter als 10 Jahre - zeitgemäße Ausstattung - im Idealfall Hinterradantrieb - maximal 100 tkm
Am Ende bin ich dann für eine Weile auf dem Porsche Panamera hängengeblieben und auch, wenn die Anschaffung da gar nicht so das Problem ist, handelt es sich dabei um circa 10 Jahre alte Autos mit Folgekosten vom anderen Stern. Apropos Stern, Daimler reizt mich nicht wirklich und Audi sowieso nicht, blieb also gar nicht mehr so viel Auswahl.
Mich hat ja so ein 4er BMW Gran Coupé schon immer gereizt. Schicke Bauform, praktisch gut nutzbarer Kofferraum durch die große Heckklappe und vier ordentliche Sitzplätze. Dabei weniger spießig als die fast baugleiche 3er Limousine. Nach Sondierung des Marktes blieben gar nicht mehr so viele potenzielle Kandidaten übrig, denn einen xDrive habe ich kategorisch ausgeschlossen, die machen immer wieder Probleme. Auf bestimmte Ausstattungen wollte ich ebenso nicht verzichten, darunter M-Paket, HUD und das Harman/Kardon-Audiosystem.
Nun stellte sich nur noch die Frage nach dem passenden Motor, wobei...bei den oben genannten Eckdaten eher nicht
Irgendwann tauchte dann in Rostock beim BMW-Händler ein 440i Gran Coupé aus 2018 auf, mit M-Performance-Paket (360 statt 326 PS und Klappenauspuff), mit guter Ausstattung wie HUD, HK, großem Navi, Leder, adaptiven Scheinwerfern etc. Knapp 65.000 Kilometer in 4 Jahren gelaufen, klang gut! Ein paar Kreuze hat der Vorbesitzer vergessen, u.a. beim Komfortzugang, sämtlichen Assistenten und beim PDC vorn
Tansanitblau, eine wunderschöne Farbe
Nach einer einstündigen Probefahrt stand für mich fest: Der wird es! Der Sound, die Leistungsentfaltung, der sehr gute Pflegezustand und nicht zuletzt die traumhafte Farbe gaben den Ausschlag. Am Preis ging nichts mehr, dafür gab es Winterreifen, frischen Service und TÜV, neue Bremsen rundum sowie 2 Jahre Premium Selection Garantie mit dazu.
Auf der Heimfahrt von Rostock bin ich gefahren wie immer (Limit +10 und max. 140), dabei kamen 8,3 Liter/100 km heraus, in Anbetracht der massiv im Überfluss vorhandenen Leistung ein guter Wert:
Der Auspuff ist im Sportmodus so laut, dass man sich fragen muss, wie BMW den eigentlich durch die Zulassung bekommen hat. Muss wohl Freitagnachmittag gewesen sein. In Comfort ist es allerdings human und der R6 brummt sonor vor sich hin. Wie ich das vermisst habe! |
Sun Jan 16 09:32:35 CET 2022 | Bayernlover | Kommentare (72)
Hallo liebes Forum,
fast drei Jahre ist es her, dass ich hier meinen letzten Artikel geschrieben habe. Was in dieser Zeit auf der Welt passiert ist, wissen wir alle, deshalb soll das gar nicht Thema sein. Vor drei Jahren jedenfalls war ich gerade in der Auswahl meines ersten Dienstwagens, hier hatte ich mich schlussendlich für den 520d Touring entschieden. Nach knapp 140.000 gemeinsamen Kilometern seit Juni 2019 stelle ich fest: Es war die richtige Wahl!
Das Auto hat mich durch halb Europa geführt,
und über unzählige Kilometer deutsche Autobahn.
Dabei hat er mich nie im Stich gelassen und auf die Dauer mit einem Verbrauch von 5,5 bis 6 Litern geglänzt. Urlaubsfahrten zu viert mit viel Gepäck sind in den Sportsitzen schmerzfrei und bequem möglich, durch die guten Assistenzsysteme und die tollen Scheinwerfer fühlt man sich wunderbar unterstützt und erreicht sein Ziel entspannt und ausgeglichen.
Kurz: Würde ich genau so wieder machen!
Doch bevor es zur Auswahl des Nachfolgers geht, ein kleiner Exkurs zur E-Mobilität. Seit September 2021 hat sich zum BMW noch ein Tesla Model 3 gesellt. Warum, wenn man doch schon ein Auto hat? Warum nicht, sollte man sich fragen. Ich hatte Lust, die E-Mobilität mal auszuprobieren und da das mittels Förderung und dem momentan nicht vorhandenen Wertverlust aktuell recht risikoarm möglich ist, hab ich es einfach mal gemacht:
Fazit nach 5.000 Kilometern: Für den Nahbereich reicht ein Standard Range Model auch ohne eigene Lademöglichkeit aus, vorausgesetzt, man hat ein paar Säulen an seinen üblichen Zielen stehen. Dann macht E-Mobilität richtig Spaß, das Fahren ist ein ganz anderes.
Die Vorklimatisierung ist im Winter Gold wert (und 3% Akku)
Nichtsdestotrotz geht das Model 3 in Kürze wieder weg, auf Dauer sind zwei Autos doch ein wenig sinnfrei. Er geht mit einem lachenden und weinenden Auge, vieles macht Tesla richtig (Laden, Fahren), vieles nervt (Autopilot, Regensensor, teilweise unübersichtliche und verbuggte Software).
Doch im Juni ist auch die Zeit des BMW abgelaufen, was kommt danach? Darüber habe ich mir seit einer Weile so meine Gedanken gemacht. An sich hätte ein 3er auch gereicht, aber aufgrund der Chipkrise gibt es den nicht mit meiner gewünschten Ausstattung zu bestellen. Also habe ich wieder auf einen 5er, diesmal als Hybriden, geschielt. Aber im Endeffekt haben mich der höhere Grundpreis (verbunden mit weniger Ausstattung) und die langsame Ladegeschwindigkeit (maximal 3,7 kW) davon abgehalten. Außerdem fahre ich doch öfter mal weite Strecken, da würden mich die nur 46 Liter Benzin im Tank auf Dauer nerven. Kurz: Ich habe wieder einen Diesel bestellt! Auf andere Marken hatte ich sowieso keine Lust, also wird es wieder ein 520d, diesmal als Limo:
Die Ausstattung wird ähnlich der des Tourings sein, aufgrund der aktuellen Situation hat das Budget leider nur für Alpinweiß gereicht, ich hätte gern Bluestone genommen. Technisch fehlt allerdings bis auf die aktuell nicht bestellbaren 360-Grad-Kameras nichts, als wichtigste Punkte sind geordert:
Großes Navi Head-Up-Display Laserlicht Driving Assistant Professional Harman Kardon Lenkradheizung M-Paket (18-Zoll, Alcantara-Sportsitze, dunkler Dachhimmel, M-Fahrwerk)
Die PDF findet ihr anbei.
Die wichtigste Änderung wird dieses Mal der Motor sein, dieser wurde mit einem Mildhybrid-System ausgestattet, welches ca. einen halben Liter Ersparnis bringt, zusammen mit der Karosserieform rechne ich mit 0,5 bis 1 Liter weniger Verbrauch als mit dem Touring.
Jetzt heißt es warten und hoffen, dass er auch genau so gebaut wird |
Tue Feb 26 21:40:14 CET 2019 | Bayernlover | Kommentare (179) | Stichworte: 3er, BMW, G20
Liebe Leser,
laaaaaaaaange ist es her, dass ihr das letzte Mal etwas von mir lesen durftet. So viel hat sich autotechnisch auch nicht getan, der 330i ist im April zu einem guten Preis an Robb aka greentea868 gegangen und fristet dort sein freudiges Dasein als Alltags- und Spaßbegleiter. Seit Juli hat er frischen TÜV. Ab und zu darf ich auch selbst hinters Steuer, das weckt schöne Erinnerungen
Wie ist es mir seitdem ergangen? Nun, ich kam nach wie vor wunderbar ohne Auto zurecht, hatte im Juni mal für ein Wochenende diesen schönen Begleiter:
Der Traum eines jeden Vielfahrers: Audi A6 3.0 TDI
Nun ergab es sich aber, dass ich letzten Sommer aus meinem aktuellen Arbeitsverhältnis in ein neues abgeworben wurde und dieser Wechsel die Nutzung eines Dienstwagens mit einschließt. Gut, wie das meistens so ist, gibt's am Anfang ein übrig gebliebenes Auto eines ausgeschiedenen Kollegen (gab es keines) oder eben einen Mietwagen. In meinem Fall hatte ich zunächst für ca. eine Woche das Vergnügen mit einem Opel Astra 1.4 Benziner mit 150 PS, hat mich positiv überrascht. Danach dann ungefähr drei Wochen lang einen Golf 1.6 TDI mit 115 PS, ohne Tempomat und mit Halogenscheinwerfern, yeah! Seit Mitte November fahre ich nun einen Seat Leon 2.0 TSI mit 190 PS und nahezu Vollausstattung (FR heißt das bei Seat) - in der Klasse wirklich kein schlechtes Auto, auf der Autobahn bisschen hoppelig, aber auf den insgesamt knapp 13.000 Kilometern, in denen er nun bei mir ist, habe ich ihn schon ein wenig liebgewonnen.
Ein kurzes Zwischenspiel mit einem Hybriden gab es noch, als Felyxorez und ich auf unserem letztjährigen Roadtrip von San Francisco nach Los Angeles mit einem Ford Fusion Hybrid vorlieb nehmen durften. Fazit: Hat richtig Spaß gemacht und war dabei sehr sparsam!
Doch auch die Ära der Mietwagen wird sich früher oder später ihrem Ende zuneigen, denn, oh Überraschung, die Firma wird mein Mobilitätsbedürfnis nicht auf ewig mittels Europcar stillen. Ab übernächsten Monat darf ich mir des Deutschen liebstes Kind aussuchen, den Dienstwagen. Was für den einen den reinsten Quell der Freude ergibt, verkommt für den anderen zur absoluten Qual, denn immerhin muss ich ja drei Jahre und insgesamt um die 150.000 Kilometer mit meiner Wahl leben.
Die Vorgaben sind klar: Die Leasingrate ist auf ein Maximum begrenzt, der BLP nicht (nur die Rate ist entscheidend). 150g CO2 dürfen nicht überschritten werden und das Fahrzeug muss vier Türen besitzen. Ach so, und keine Luxusmarken wie Porsche (und Jaguar, haha). Diesel ist auch gesetzt, alternativ Hybrid. Ist ja nicht so schwer, oder? Jaaa...doch.
Ich bin die Sache zunächst mal ganz analytisch angegangen. Nach meinen letzten Monaten mit Frontantrieb habe ich mir geschworen, dass ich dieses Konzept schonmal kategorisch ausschließen muss. Bei leichter Nässe mal schnell in eine Lücke abbiegen? "NICHT MIT UNS!" schreien die Vorderreifen und die ASR-Lampe flackert hektischer als jedes Streichholz im Sommerwind. Nein, Hinterradantrieb und als Notlösung Allrad sind gesetzt. Beim Getriebe mag ich kein DSG, das ist mir insgesamt zu unharmonisch, aber es gibt ja gute Alternativen. Wobei, ganz offen gesprochen, es gibt exakt eine Alternative, und zwar die berühmte 8-Gang-Automatik von ZF.
Wer bis hierhin aufmerksam mitgelesen hat, kann sich selbst zusammenreimen, welche Marken jetzt noch übrig bleiben. Alfa Romeo, Daimler (okay, keine 8-Gang-ZF, aber deren 9-Gang ist auch top) und, wie könnte es anders sein: BMW.
Alfa und Daimler sind schnell abgehakt, die Giulia ist ein schönes Auto, aber für viele Kilometer Autobahn pro Woche eher ungeeignet und technisch ziemlich hintendran (nur Bi-Xenon, Infotainment eher so lala, kein HUD), außerdem im Leasing echt teuer. Bei Daimler gilt letzteres ebenso, abgesehen davon verstößt deren Konfigurator gegen jedes Menschenrecht; "Sie wollen eine Lenkradheizung für 250 EUR dazubuchen? Kein Problem, hiermit sei Ihre komplette Konfiguration zerhackt und bitte, das kostet noch mal 6.000 EUR extra für diverse Designpakete, die Sie nie haben wollten!" - ohne mich.
Somit bleibt mir quasi gar nichts anderes übrig, als "meiner" Marke mit dem Propeller treu zu bleiben. Das habe ich mir doch schön zurecht rationalisiert, oder nicht?
Bleiben wir bei den Fakten. Realistisch betrachtet kommen aufgrund persönlicher Präferenzen nur zwei Modelle in die nähere Betrachtung:
BMW G20 330d Limousine BMW G31 520d Touring
Und da stehe ich nun. Völlig ratlos. Was ist wichtiger? Leistung, Zylinder, Vierzylinder, Sechszylinder, Ausstattung, Größe, Gewicht, Länge, Breite, Fahrzeugklasse...? Übrigens ist damit folgende Sorge aus einem Kommentar zu meinen Mietwageneskapaden relativ unbegründet: "[...]Der Junge fällt tief und kommt hart auf, wenn er doch mal wieder dauerhaft auf ein eigenes Auto angewiesen sein sollte." Der Fall wird recht weich
Angehängt mal die zwei Konfigurationen, innen wie außen:
Grundsätzlich sind beide Fahrzeuge gleich ausgestattet mit SportLine, Navi Prof, 8-Gang-Automatik, dunklem Innenraum, HUD, adaptiven Scheinwerfern, teilautonomem Fahren, Rückfahrkamera, Lenkradheizung, Komfortzugang, Harman Kardon...sprich: da fehlt quasi nix! Sogar die Farbe ist die gleiche
Aber: Ich kann mich nicht entscheiden. Also dürft ihr gern eure Meinung in den Kommentaren äußern, ich freue mich über ein bisschen Input. Derweil schaue ich mir mal den fünfhundertsten Testbericht zu den jeweiligen Modellen an, ist ja nicht so, dass ich sie alle schon mindestens dreimal gesehen hätte... |
Sun Oct 22 21:49:45 CEST 2017 | Bayernlover | Kommentare (101) | Stichworte: 3er, BMW, E46
...oder: Wie ich mich immer an meine selbst gesetzten Vorgaben halte.
Verehrte Blogleser, lange habt ihr nichts von mir hören dürfen. Tatsächlich gibt es aus der letzten Zeit auch nicht so viel zu erzählen, ich bin dieses Jahr bisher wahrscheinlich so wenig Auto gefahren wie noch nie seit Erhalt meines Führerscheins. Es hat sich bestätigt: Ein eigenes Auto wäre für mich völliger Unsinn und eine absurde Geldverschwendung. Das ist auch der Grund, warum ich die Idee mit der Bestellung eines M140i beerdigt habe; es lohnt sich einfach nicht (und BMW hat die guten Angebote gecancelt, das macht es noch einfacher). Weitere Strecken lege ich mittlerweile beinahe ausschließlich per Bahn und/oder Flugzeug zurück (hallo silberne Lufthansa-Karte) - ist einfach bequemer, billiger und vor allem kann ich nebenbei Bier trinken
Alles in allem habe ich in 2017 bisher noch nicht mal 3.000 Kilometer in Mietwägen zurückgelegt, ungefähr 600 davon in einem Jaguar F-Type, welcher noch nicht mal in die Nähe der Überlegung, ebendiesen als Privatauto anzuschaffen, gekommen ist. Mit der Raubkatze hätte ich mich a) instant ruiniert und b) würden mich meine Nachbarn früher oder später wahrscheinlich feierlich lynchen. Ergo 2.000 nützliche Kilometer in Mietwägen, einmal ein aktueller 530d (super Auto, sparsam, schnell, bequem) und das andere Mal ein altbekannter 320d Touring (auch super, noch sparsamer, auch bequem). Ich muss ja ehrlich zugeben, ich stehe ein bisschen auf diesen neuartigen Klimbim. Handy verbunden, auf Spotify herumscrollen, bei Stau eine alternative Route bekommen und das alles perfekt ins Fahrzeug integriert. Dazu sparsame Diesel mit bombastisch guten 8-Gang-Automaten - schöne, neue Autowelt. Nach meinem "ich kaufe mal eben einen runtergerittenen E46"-Abenteuer habe ich mir geschworen:
Wenn ich wirklich ein Auto brauche, dann kommt etwas Neues, Modernes ins Haus. Keine Schrauberei, kein abendfüllendes Gebastel unter verölten Alltagsschlurren mehr und ob meines fortgeschrittenen Alters natürlich auch eine Automatik. Wer schaltet schon selbst, wenn heutige Automaten das deutlich besser können. Um Gotteswillen kein Auto über 10 Jahre mehr und schon gar keinen E46, mit der Baureihe bin ich echt durch.
Fassen wir also noch einmal zusammen und bilden die Formel zum autolosen Glück:
a) per Fahrrad zur Arbeit b) per Bahn/Flugzeug wenn es weiter weg sein muss (ganz selten mal mit Mietwagen) c) überhaupt keinen Bedarf für ein eigenes Auto d) und wenn überhaupt, dann ein neues Modell ohne ständige Ausfälle
Die logische Konsequenz aus diesen Überlegungen lautet nun:
Ich fahre wieder einen E46.
Jetzt müsst ihr natürlich denken, dass ich endgültig von allen guten Geistern verlassen bin. Eventuell ist dies auch der Fall, das werde ich im Laufe der nächsten Monate herausfinden. Es ist auf jeden Fall nicht das, wonach es aussieht (das sagt jeder, der riesigen Unsinn gebaut hat, oder?). Aber lasst es mich erklären: Über einen Freund, der auch hier auf MT herumlungert, kam in unsere WhatsApp-Gruppe aus heiterem Himmel das Angebot über einen E46 Touring (oh Gott, auch das noch...) geflattert. Die harten Fakten:
- 330i (!!!) Touring in schwarz direkt vom Erstbesitzer - 173.000 Kilometer gelaufen, Handschalter, 8fach bereift - bei der Ausstattung einmal den Prospekt genommen und ein gigantisches Kreuz gemacht - da ist so gut wie alles drin, was es damals für Geld und gute Worte zu kaufen gab (Xenon, Leder, Navi, Schiebedach, Klimaautomatik, elektrische Memorysitze, Tempomat...) - einige Schwachstellen schon repariert (u.a. Stoßdämpfer, Kühler) - kleiner Heckditscher von einem Smart und ein absurd hohes Schadensgutachten, welches aber ausweist, dass die Karosserie nicht verzogen oder ähnlich in Mitleidenschaft gezogen ist (sonst hätte ich direkt abgewunken) - dadurch ein extrem guter Preis, mindestens 50% unter Marktwert
Da konnte ich einfach nicht anders. In meinem (eigentlich nicht mehr) jugendlichen Leichtsinn habe ich mir das ganze Paket also final schöngerechnet und einfach mal von Ferne zugesagt. Was soll schon schiefgehen? Das neue Auto des Vorbesitzers steht schon in den Startlöchern, auf Anrufe à la "wasisledsdebreis" kann er dankend verzichten und bisschen mehr als die Versicherung ihm bietet habe ich ihm auch gegeben. Damit war der Deal besiegelt.
Also habe ich mich auf den Weg nach Hamburg gemacht, das Auto besichtigt, noch mit den netten Besitzern geplauscht, das Leck im Kühlsystem geflickt () und bin nach Hause gefahren. So ein 330i ist doch schon ein ordentlicher Unterschied zum 328i! Gerade auf der Autobahn merkt man die knapp 40 PS Mehrleistung schon deutlich. Macht super viel Spaß! Auch das uralte Navi fand zuverlässig sein Ziel, auch wenn es in der Optik eher an eine DOS-Oberfläche erinnert. Schneller als ein aktuelles Garmin-Navi von Mercedes ist es allemal.
Nach den ersten 500 Kilometern das Fazit: Kleine Sachen sind zu machen, aber insgesamt ein guter Kauf. Im besten Fall fahre ich über den Winter quasi kostenfrei Auto (gesetzt den Fall, ich verkaufe den Bimmer am Ende mit Gewinn), im schlimmsten Fall habe ich mal einen 330i besessen. Sowieso sollte jeder mal ein 3-Liter-Auto besessen haben, wegen der Abgase und so.
Grundsätzlich habe ich damit natürlich jeden meiner selbst gesetzten Vorsätze aufs schändlichste gebrochen, aber ganz ehrlich: Ist mir wurst. Für seine 231 PS ist der schnelle Kombi erstaunlich günstig im Unterhalt; bisher ist mir darüber hinaus auch kein wirklicher Einsatzzweck eingefallen. Das kommt aber sicher noch (die sächsische Schweiz und das Erzgebirge haben hübsche Landstraßen). Somit ist das Risiko überschaubar, vor allem bin ich nicht aufs Auto angewiesen, das beruhigt doch sehr.
Im Endeffekt bietet der 330i vielleicht auch die Möglichkeit, sich positiv vom E46 zu verabschieden. Denn ganz ehrlich: Freude am Fahren bringt er auf jeden Fall eine ganze Menge. |
Fri Mar 10 20:04:20 CET 2017 | Felyxorez | Kommentare (5)
Mach dein Auto zum Smartcar mit dem PACE Link, so bewirbt das Karlsruher Unternehmen PACE Telematics GmbH seine Dienstleistung. In diesem kurzen Blogpost möchte ich meine Erfahrungen mit der Deutschen Interpretation von Automatic teilen.
Das grosse Vorbild PACE orientiert sich sehr stark an einem San Francisco Tech Start-Up Automatic sowohl im Aufbau der Dienstleistungsangebote als auch an der Technik. Automatic bietet in den USA zwei Varianten an, um sein OBD fähiges Auto zum Smartcar zu machen Die teuerste (rund 129$) Variante bietet einen permanenten 3G Anschluss à la Amazon Kindle, wodurch die Daten also direkt über den Adapter in die Cloud geschaufelt werden. Über eine App oder den Browser können die Daten von der Cloud abgegriffen werden.
Die günstigere Variante (rund 80$) von Automatic kommt zwar ohne 3G, dafür mit Bluetooth. Der Nutzer verbindet sein Handy direkt mit dem Adapter und erstellt über die App eine Verbindung zum Auto. Das Handy lädt die Daten anschliessen auf die Plattform, sobald es an das Internet angeschlossen ist. Leider beschränkt sich das Angebot von Automatic auf die USA.
Die Funktionsweise PACE springt also in diese Angebotslücke und versucht seit Ende 2016 einen ähnlichen, leicht angepassten Service in Europa anzubieten. Die Oberfläche und Features (Fahrtenbuch - Fehlerspeicherauslese - automatischer Notruf - etc.) sind quasi identisch zum US-amerikanischen Vorbild. Im Gegensatz zu Automatic wird PACE allerdings nicht nicht mit einer mobilen Datenverbindung angeboten, sondern lediglich als BT Adapter.
Dessen Installation ist trotzdem denkbar einfach. Man steckt den Adapter in die OBD Buchse, drückt drei Sekunden drauf, verbindet sein Smartphone per BT mit dem Adapter und voilà, das Fahrzeug kommuniziert mit der App. Lediglich die Konfiguration mittels 17-stelliger Fahrgestellnummer ist etwas nervend.
Sobald die Zündung des Fahrzeugs betätigt wird, verbindet sich der Adapter automatisch mit der App - nun wird die Fahrt aufgezeichnet. Die App springt dann in den Fahr-Modus und zeigt nun diverse personalisierbare Werte wie Geschwindigkeit, Kühlwassertemperatur, Motorlast oder Spritverbrauch an. Das ist praktisch, wirkt natürlich und lenkt nicht zu sehr von der Fahrt ab. Sehr löblich finde ich, dass alle anderen Funktionen von PACE blockiert werden und lediglich die Anzeigen durchgewischt werden können. So wird der Fahrer dazu angehalten, das Handy während der Fahrt nicht zu bedienen. Da der Adapter selbst keine Verbindung zu PACE aufbaut, ist der Nutzer immer darauf angewiesen, dass sich das konfigurierte Smartphone bei der Fahrt im Auto befindet. Falls das Auto also mal von einer anderen Person bewegt wurde oder es zu einem der häufigen Aussetzer kommt, dann muss die Fahrt manuell im PACE cockpit innerhalb einer Woche nachgetragen werden.
Die Fahrten werden automatisch ausgewertet und geben Rückschluss über die gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit, Höchstgeschwindigkeit, verbrauchtem Sprit und einem eigens ausgerechneten Ecoscore. Auf letzteren gibt PACE sogar noch mehr Rückschluss und nennt die Häufigkeit von unsauberer Fahrweise - zu starker Beschleunigung, falschen Schaltvorgängen und so weiter. Das funktioniert aussergewöhnlich flüssig und macht Spass. Nach der Kategorisierung der Fahrten in Privat / Geschäftlich kann ein Fahrtenbuch exportiert werden, das von vielen Finanzämtern in Deutschland anerkannt wird. Toll!
Ähnlich wie gefühlt 1000 Apps erfasst PACE automatisch den letzten Standort des Fahrzeugs und kann einen dort hin zurück führen. Die Fehler aus dem Speicher werden ebenfalls in die Cloud geschaufelt. Das hat den Vorteil, dass diese jederzeit abgerufen werden können - auch wenn das Fahrzeug nicht angeschlossen ist. Das ist eine gute Idee, zumindest in der Theorie.
Lean Startup - Falsch verstanden Gute Ideen in der Theorie - das ist eigentlich das Schlagwort für PACE. Das Konzept ist zwar gut erprobt und gut durchdacht, doch die Ausführung leidet an sehr vielen Mängeln. Diese trüben das Nutzererlebnis leider so sehr, dass PACE sich leider selbst obsolet macht. Das fängt mit Kleinigkeiten wie dem kontra-intuitiven User Interface an. Im Allgemeinen wirkt das sehr hübsche und schlichte Browser und App Interface recht unbequem und hat viele Bedienungsschwierigkeiten. Zum Beispiel ist das Browser-Cockpit nur über den Aktivierungslink in meinen Emails zu finden und anderweitig nicht verlinkt. Oder andere überflüssige Nervereien wie bei der Nachtragung von fehlende Fahrten, da werden zwar die Kilometerstände automatisch gesetzt, die Adressen anhand der vorigen Fahrten jedoch nicht. Das wäre eigentlich naheliegend. Zusätzlich dazu vergisst die App regelmässig die Login Daten.
Und nachzutragende Fahrten - davon gibt es leider viele. Viel zu viele. Die Kommunikation zwischen App und BT Dongle ist offensichtlich problematisch. Zwar verbindet sich das Smartphone immer zuverlässig mit dem Adapter, doch oft vergisst die App scheinbar letzteren. Das heisst, dass das Fahrzeug wieder eingetragen muss, inkl. Eingabe der 17-Stelligen VIN. Manchmal verbindet es sich eine Stunde später wieder selbstständig, meistens nicht. Es ist jedenfalls immer ein sehr frustrierendes Erlebnis in das Auto einzusteigen, loszufahren und zu sehen, wie man sich auf der Karte immer weiter von der letzten gespeicherten Position des Fahrzeugs entfernt anstatt in den Fahr-Modus zu springen.
Das muss auch nicht nur beim Verbinden und Losfahren passieren. Häufig verliert die App den Kontakt während der Fahrt. Ein manuelles Koppeln über die App geht dann immer nur über das Eintragen der Fahrgestellnummer - sehr nervig und überflüssig, weil es scheinbar keine wirkliche technische Unterbrechung gibt. Ist die Fahrgestellnummer wieder eingegeben, dann funktioniert alles wieder. Bei einem anderen Nutzer habe ich erlebt, wie PACE falsche Kilometerstände eingetragen hat und auf einer Fahrt mit weniger Kilometern auf dem Tacho angekommen ist als das Fahrzeug losgefahren ist. Oder es zeigt unterschiedliche Distanzen für exakt die selbe Strecke an.
Das Auslesen des Fehlerspeichers ist in der jetzigen Form ebenfalls völlig unbrauchbar. Das Testobjekt, ein BMW E46 Compact von 2005, hat rund ein Dutzend Fehler im Speicher, welche nicht nur über die BMW eigene Software abgerufen werden können, sondern über jegliche Diagnoseschnittstellen. Das fängt bei defekten Glühkerzen an und geht bis hin zu diversen fehlerhaften Sensoren. PACE zeigt keinen einzigen dieser Fehler an! Nicht einen einzigen! Was wiederum heisst, dass ich für eine gescheite Fehlerdiagnose eine andere Software samt Adapter brauche, da PACE seine proprietäre Schnittstelle scheinbar nicht für andere Apps freigibt. Gerade das ist in Anbetracht der vergleichbar hohen upfront Kosten von mehr als 100€ nicht nachvollziehbar.
Ich verstehe, dass PACE erst seit einem halben Jahr auf dem Markt ist und mir sind Begriffe wie Lean Startup (ein Produkt nur mit den absolut notwendigen Features auf den Markt werfen, um Kosten und Risiko zu reduzieren) durchaus klar. Allerdings scheint PACE viel zu sehr darauf fokussiert, exakt Automatic zu kopieren ohne überhaupt sicherzustellen, dass grundsätzliche Features stabil funktionieren. Die instabile App mach die App unbrauchbar, weil das manuelle Korrigieren der Fahrten aufwändiger ist, als das Fahrtenbuch einfach händisch zu schreiben. Da alle anderen Features (Gerade die Fehlerspeicherauslese) sowieso nicht richtig funktionieren, stellt dies den Existenzgrund von PACE ziemlich in Frage.
Verstärkt wird das ganze von einem katastrophalen Kundendienst, welcher dadurch verschlimmert wird, dass es keine Nutzercommunity gibt, wo man sich mit anderen Benutzern austauschen kann. In Kombination mit einem eMail Support, bei dem man auf schwerwiegende Probleme wie rückwärtszählende Kilometerstände nur Antowrten à la "Vielen Dank Lieber XY, wir leiten dein Problem an die Technik weiter." bekommt, ist das ein tödliches Rezept. Ich persönlich bin sehr enttäuscht und habe versucht den Adapter zurückzuschicken. Als einer der ersten Kunden bin ich natürlich bereit Zugeständnisse zu machen. Wenn allerdings rudimentäre Probleme bestehen, dann kann man das in Beta Tests herausfinden. Das regelmässige frustrierende Erlebnis "Adapter ist mit BT verbunden - die App verbindet sich nicht automatisch - ich muss die App wieder manuell verbinden und dafür die 17 stellige Fahrgestellnummer eingeben" finde ich einfach zu frustrierend und frech dafür, dass ich einen Vollpreis bezahlt habe.
Ich persönlich bin sehr enttäuscht. Ich hoffe PACE wird sich auf essentielle Probleme konzentrieren und diese ausmerzen. Nota bene wären dies eine zuverlässige Kommunikation App - Adapter, eine Nutzercommunity sowie eine funktionierende Fehlerauslesefunktion - oder zumindest eine Schnittstelle/Kooperation um dies mit Carly oder anderen Apps zu können. Langfristig wäre eine 3G Lösung, wie Automatic sie anbietet, wohl optimal. |
Sun Dec 18 19:22:03 CET 2016 | Bayernlover | Kommentare (95)
Hallo liebe Leser,
das Jahr 2016 neigt sich dem Ende zu und damit auch ein weiteres Jahr voller Langstreckenfahrten. Den meisten hier dürfte mittlerweile bekannt sein, dass ich als autoloser Mensch sehr glücklich bin und bei Bedarf auf einen Mietwagen zurückgreife. Warum und wieso, ob das sinnvoll ist oder nicht - das haben wir bereits in epischer Breite diskutiert, soll auch nicht Thema dieses Artikels sein (in den Kommentaren von mir aus ).
Seit Ende Mai hatte ich insgesamt elf Mieten mit neun verschiedenen Fahrzeugtypen. Durch die ständigen Fahrzeugwechsel habe ich natürlich eine Menge Fahreindrücke sammeln dürfen. Ein paar dieser Eindrücke möchte ich heute an euch weitergeben. Zunächst ein lustiger Zufall, die verbauten Ausstattungsdetails, die in sämtlichen Autos zu finden waren:
- LED/Xenon-Scheinwerfer (sogar Laserlicht war dabei) - Navigationssystem - Automatikgetriebe - Dieselmotor - Parkpiepser
Simple Fahrberichte von Allerweltsautos würden sowohl euch als auch mich langweilen, deshalb beschränke ich mich auf ein paar einzelne Aspekte, die mir besonders aufgefallen sind, sowohl negativ als auch positiv. Übrigens ist das Fahrprofil fast immer gleich: Viel Autobahn mit Tempo von 180 bis 200 km/h und auch mal darüber (dies nur, um die Verbräuche einordnen zu können). Fangen wir mal mit einem Fahrzeug an, das ich eigentlich gar nicht gebucht hatte, mangels Alternativen aber mitnehmen musste (danach mietete ich nie wieder bei Hertz):
Range Rover Evoque. Ein SUV. Und das, wo ich SUV normalerweise nicht riechen kann, schon gar nicht, wenn ich mehrere hundert Kilometer Langstrecke am Stück abreißen muss. Nichtsdestotrotz fuhr sich der mit 150 PS deutlich untermotorisierte, sogenannte "Geländewagen" erstaunlich gut. Auch bei schnellen Autobahnkurven lag das Fahrzeug extrem direkt auf der Straße und war sehr leicht zu beherrschen. Fast kam das Gefühl von Sportlichkeit auf, hätte man nicht an jeder Steigung an Vortrieb verloren. Nichtsdestotrotz ein Auto, das ich eventuell mal wieder mitnehmen würde - mit 78 Euro für ein gesamtes Wochenende war dies auch gleichzeitig mein günstigster Mietwagen. Dummerweise sorgte meine etwas forsche Fahrweise für einen Verbrauch von circa neun Litern Diesel, was ich für 2,2 Liter Hubraum und 150 PS mittlerweile als deutlich zu viel erachte. Nicht so wirklich überzeugt hat mich die Bedienung und der Innenraum an sich - das wirkte alles so undurchdacht und verschachtelt, irgendwie klassisch britisch. Die Sitze waren trotz allem sehr bequem, was auf Langstrecke natürlich mit das wichtigste Kriterium ist. Alles in allem eine nette Erfahrung, die mich ein wenig mit SUV versöhnt hat.
Apropos Versöhnung: Wer meinen Blog und meine Beiträge hier auf Motor-Talk regelmäßig verfolgt, weiß, dass Audi nicht wirklich meine Marke ist. Meistens Front- oder sogar Allradantrieb, wenig technische Innovationen, VW-Konzern...dementsprechend war meine Freude nicht so gigantisch, als das Sixt-Parkhaus keinerlei BMW-Fabrikate für meine gebuchte Klasse offenbarte. Schlussendlich wurde es ein Audi A6 3.0 TDI, über den ich hier im Blog bereits berichtete.
Von hinten sieht er echt gut aus, der A6
Zusammengefasst kann man sagen: Nichts, was ich mir kaufen würde, aber trotzdem ein gutes Langstreckenauto, das mit 272 PS super motorisiert war. Wirklich schätzen gelernt am Audi habe ich allerdings die Sitze - da kneift nichts, auch nach mehreren Stunden nicht. Der Verbrauch geht mit neun Litern gerade noch so in Ordnung - allerdings war ich, wie bereits erwähnt, nicht gerade langsam unterwegs.
Wenn wir schon einmal beim Thema Verbrauch sind, kommt jetzt der Gesamtsieger in dieser Kategorie, den ich so niemals erwartet hätte: Die aktuelle E-Klasse als 220d. Zwei Liter und 194 PS ergaben bei vielen 200er-Etappen und dem einen oder anderen Eifel-Landstraßen-Kilometer bombastische 6,5 Liter im Durchschnitt (nachgerechnet, weil ich es auch nicht glauben wollte) - hier ist Mercedes der große Wurf gelungen. Das Fahrzeug hatte zwar sixttypisch nur das Nötigste an Ausstattung an Bord (warum man automatisches Einparken ordert, dafür aber ein richtiges Navi weglässt - dieses Garmin-Ding gehört nicht mal in einen Dacia - wird für immer das Geheimnis von Sixt und Daimler bleiben), fuhr sich aber extrem angenehm. Endlich hat man der E-Klasse mit dem 9-Gang-Getriebe eine schnell und angenehm schaltende Automatik verpasst, die nicht, so wie ihre Vorgängerin mit sieben Gängen, den Eindruck eines sterbenden Beamten erweckt.
Auch wenn ich mit der im Gegensatz zu BMW und Audi etwas unmodern wirkenden Bedienung niemals warm sein werde, würde ich dieses Auto jedem empfehlen, der unaufgeregt und komfortabel viele hundert Kilometer am Stück abreißen und dabei auch noch, ganz schwäbisch, den einen oder anderen Liter Sprit sparen möchte. Ich bin mir sicher, die fünf vor dem Komma ist hier ein Kinderspiel. Übrigens hat es Daimler nun endlich geschafft - nachdem es das bei BMW schon mindestens seit dem E34 gibt - ausziehbare Schenkelauflagen an die Sitze zu bauen.
Einen weiteren Wagen aus dem Hause Daimler durfte ich sogar zwei Mal für jeweils drei Tage mein Eigen nennen, es handelte sich um die "alte" S212er E-Klasse als 220er Diesel-T-Modell. Hier merkte man sowohl innen als auch außen, dass der 212er seine besten Zeiten schon hinter sich hatte. Trotzdem empfand ich ihn als bequemes und angenehm motorisiertes Langstreckenauto mit gigantisch großem Kofferraum. Auch hier war über die Serienausstattung hinaus nicht wirklich viel an Bord - das ILS mit LED-Technik war allerdings über jeden Zweifel erhaben. So viel habe ich auf einer Autobahn selten gesehen. Da ich mehrheitlich im Dunkeln unterwegs war und bin, ist mir das sehr wichtig.
Auch hier war, wie im 213er, die 9-Gang-Automatik verbaut, die im höchsten Gang sensationell niedrige Drehzahlen auf der Autobahn ermöglicht. Bei 200 km/h liegen knapp über 2.000 Umdrehungen an - bombastisch.
Als echter BMW-Fan kann ich allerdings nicht nur mit Audi, Mercedes oder englischen Fabrikaten unterwegs sein, sondern muss auch mal zum Propeller greifen. Im Falle des aktuellen 3er BMW tat ich dies insgesamt zwei Mal, jeweils einen 320d xDrive und einen 320d Touring durfte ich über deutsche Autobahnen und österreichische Landstraßen scheuchen. Mit zwei Litern, 190 PS und dem wunderbaren 8-Gang-Getriebe ist man für alle Lebenslagen gerüstet. Auch auf Langstrecke enttäuscht der 3er keineswegs und kann auf kurvigen Landstraßen sogar etwas Spaß aufkommen lassen. Mit meinem geliebten iDrive bin ich sofort eine Symbiose eingegangen, dessen Bedienung beherrsche ich mittlerweile auch mit verbundenen Augen und im Tiefschlaf.
Wäre die Chance auf einen 330d oder sogar 335d höher, würde ich diese Klasse fast nur noch buchen. Allerdings lässt mich die Aussicht auf einen 316i-Handschalter dann meistens doch Abstand davon nehmen. Nichtsdestotrotz ist der F30 seit seinem Erscheinen für mich einer der schönsten und gelungensten 3er BMWs, in den ich immer wieder gern einsteige. Fast ein bisschen wie Heimkommen für mich - und sollte ich wirklich mal wieder ein Auto brauchen, ist der F31 ganz oben auf der Liste.
Doch bevor es so weit kommt, muss ich natürlich noch seinen großen Bruder, den F11, ausgiebig erfahren. Meine einzige Berührung mit dem (nun nicht mehr) aktuellen 5er bestand aus einem infernalischen Ausritt im BMW M5 - ich berichtete. Doch für Langstrecken wär der mir nichts, mit 26 Litern Durchschnittsverbrauch und ständigem Drang zum Regelbrechen hätte ich wohl keine lange Freude daran. Deshalb hoffte ich, auch mal einen "zivilen" 5er BMW zu ergattern. Nun gut, der Blick in die App offenbarte einen A6, einen A6, einen A6, noch einen A6, einen weiteren A6...doch recht weit unten, zwischen lauter Familienvans und SUV, stand er:
Ein 535d xDrive Touring mit einer langen Liste von Neuschäden und mit knapp 24.000 km auf dem Tacho kurz vor der Ausflottung. Den musste ich haben! Gesagt, getan, geblockt, gemietet, gefahren. Meine Güte, der Biturbo macht einen Dampf, dass es nur so kracht. Was für den Fahrer noch die Erfüllung eines lang gehegten Traumes ist, gerät für die Mitfahrer manchmal zur Nervensache (@greentea868 kann davon ein Lied singen, ein sehr langes sogar ). Die brachiale Kraft des doppelt aufgeladenen Diesel-R6 reißt gefühlt Löcher in den Asphalt und sorgt dafür, dass man ständig schneller fahren möchte, als es eigentlich gesund wäre. Hier ist wirkliche Disziplin gefragt. Durch die reichhaltige Ausstattung und den tollen Motor hatte ich auf jeden Fall einen Heidenspaß, der mit zehn Litern Durchschnittsverbrauch belohnt wurde. Das geht für die flotte Fahrweise in Ordnung. Suchtpotential: Hoch. Sehr hoch. Tatsächlich durfte noch ein zweites Mal einen 535d über deutsche Autobahnen hetzen, wieder verbrauchte er um die zehn Liter und spielte seine perfekten Langstreckenqualitäten aus.
So langsam nähern wir uns dem Ende dieses Artikels und damit auch der Spitze des bayerischen Automobilbaus. Denn der aktuelle 7er BMW ist diese Spitze, er ist sogar noch mehr. Er ist die automobilgewordene Perfektion, das gottgleiche Fahrzeug auf unseren Straßen, welches trotz seiner Größe erstaunlich leichtfüßig zu fahren ist. Woher ich das weiß? Nun, mittlerweile hatte ich schon zwei Mal das Vergnügen, den BMW G11 über deutsche Autobahnen scheuchen zu dürfen. Auf insgesamt 3.500 gemeinsamen Kilometern konnte ich sowohl den 730d mit 265 PS als auch den 740d xDrive mit 320 PS ausgiebig testen. Was soll man zu einem 7er BMW groß schreiben? Es ist nicht in Worte zu fassen, wie diese einzelnen Bestandteile aus Technik, Helferlein, Infotainment und Komfortextras zu einer einzigen Symphonie verschmelzen, die folgendes ausdrückt:
Fahr mich schnell. Fahr mich schneller. Ich werde dabei auf dich aufpassen wie der frischgebackene Vater auf das Werk seiner Lenden. Mach einfach - im Zweifel bin ich da.
Also schubst man die Carbon-Fahrgastzelle mithilfe von 265 beziehungsweise 320 PS sanft, aber bestimmt auf ihre Zielgeschwindigkeit. Genießt dabei die Ruhe, die im Fahrzeug herrscht, die angenehme Massage am Rücken und dabei das gute Gefühl: Stau nervt. Aber halt nur die anderen. Entweder, das perfekte iDrive (mittlerweile auch mit Touch und Gesten zu steuern) schickt einen drumherum oder der Driving Assistant fährt für einen durch den Stau, während man mit den Mitfahrern von der Abgekoppeltheit des Innenraums schwärmt. Und das, obwohl der Fahrer im 7er trotzdem immer mit dabei ist, man ist nicht so weg von der Straße wie in einem Volvo, der 7er kann auch direkt und fast schon sportlich.
Kurzum: Wer die Möglichkeit hat, dieses Fahrzeug zu (er)fahren, nutze sie. Selbst der "kleine" 730d ist vollkommen ausreichend und dabei erstaunlich, fast schon gruslig sparsam. Nach vielen 200er-Etappen standen am Ende 8,1 Liter auf der Anzeige, die meine Tankbelege vollumfänglich bestätigen konnten. Das ist, bei gleicher Fahrweise, nur 0,8 Liter mehr als die beiden 320d. Wahnsinn. Selbst der 740d, der bei mir noch mehr nach vorn geritten wurde als sein kleiner Bruder, kam am Ende nur auf 9,1 Liter - nicht vergessen, wir sprechen hier von einem doppelt aufgeladenen Reihensechszylinder mit über 300 PS. BMW, das ist ganz großes Kino. Auf den neuen 5er (G30) bin ich wirklich gespannt - der verspricht nämlich, ein kleiner 7er zu werden.
Nun gilt es diesen Artikel auch schon wieder abzuschließen. Mit meiner letzten Miete, dem 535d, endet aufgrund persönlicher Veränderungen meine Mietwagenkarriere zunächst. Viele Eindrücke haben mich dabei begleitet, die ich beim Schreiben noch einmal durchleben durfte und von denen ihr hoffentlich etwas mitnehmen könnt. Wenn ihr Fragen habt, stellt sie mir gern - bestimmt kann ich noch das eine oder andere Detail ergänzen.
Für die Zahlenfetischisten: Auf exakt 15.237 km seit Ende Mai habe ich 8,3 Liter Diesel auf 100 km verbraucht, dabei insgesamt 34 Tage die Obhut über einen Mietwagen besessen. Gekostet hat der Spaß ohne Sprit zusammengerechnet 1.250 Euro, mit Sprit sind es bei geschätzten 1,15 Euro/Liter um die 2.700 Euro. Das geht für 15.000 km in Ordnung, denke ich. Sind am Ende magische 18 Cent/km
Ich freue mich über jeden Kommentar und versuche, alle Fragen zu beantworten |
Tue Oct 18 21:27:03 CEST 2016 | Bayernlover | Kommentare (92)
Hallo liebe Leser,
kurz nach meinem 7er-Abenteuer vorletztes Wochenende hatte ich für dieses Wochenende für den Abstieg gesorgt: Ein großer Kombi war gebucht, irgendwas um den 5er BMW herum. Normalerweise ist Sixt auch der Garant für die Bedienung mit einem BMW, so aber nicht dieses Mal. Am Vorabend sehe ich in der App schon einen geblockten A6. Nicht so wild, 30 Minuten vor Abholung kann man sich ja selbst noch ein Fahrzeug aussuchen. Kann man auch. Nur gab es eben ausschließlich Audi A6 zur Auswahl, auch am Schalter war nix mehr zu machen. Kein Problem, die Eckdaten lasen sich sehr gut und ich war geneigt, dem Ingolstädter eine faire Chance zu geben:
Audi A6 Avant 3.0 TDI Quattro 272 PS 7-Gang-DSG Bose Sound MMI+ ACC LED HUD Rückfahrkamera
Zusätzlich war das Fahrzeug absolut schadenfrei, auch ein Novum. Schnell reingeschwungen und zur Arbeit gecruist. Der erste Eindruck: Man sitzt gut, der Motor ist leise und wenn man aufs Gas tritt, passiert richtig was. Allerdings kommt der TDI nicht so mitreißend rüber, er beschleunigt nicht so übertrieben, wie bei der Leistung erwartet. Das kann aber auch an der guten Dämmung liegen. Das Bose-Soundsystem ist echt krass. Ein kurzer Test des voll aufgedrehten Basses mündet in der Veränderung meiner Herzfrequenz - irre!
Wie immer dürfen meine Mietwagen ihre Qualitäten auf fast 600 km Autobahn am Stück ausspielen, so auch dieses Mal. Als BMW-Fahrer ist die ganze Bedienung recht ungewohnt, viele Sachen sind etwas versteckt und man muss sie erst suchen. Gleichzeitig sind im Innenraum meiner Meinung nach zu viele Schalter verteilt, weniger ist hier in meinen Augen mehr. Nichtsdestotrotz, das Navi ist schnell und auch die USB-Buchse kann mit dem Handy etwas anfangen. Beim Gas geben die erste Frage: Hat er ein Soundmodul? Irgendwie klingt das nicht nach TDI, eher nach einem künstlichen Benziner. Bin mir aber nicht so sicher, kennt sich da wer aus?
Beim Audi immer ein Thema: Der Innenraum. Ich finde den Schalthebel etwas groß, dafür, dass er eh meistens in der gleichen Stellung verharrt. Qualitativ gibt es allerdings nichts auszusetzen, die Verarbeitungsqualität ist gut, allerdings lange nicht so viel besser wie bei BMW oder Mercedes. Wenn man manchen Usern hier Glauben schenken mag, ist ein 5er BMW im Innenraum ungefähr auf dem Niveau eines Lada Niva, der Audi hingegen lässt einen Rolls-Royce locker hinter sich. Das kann ich so nicht feststellen. Allerdings ist mir das auf diesem Level auch nicht so wichtig, gute Sitze, gute Dämmung und gute Fahrleistungen sind mir da deutlich wichtiger. Das alles kann der A6 wunderbar, man fühlt sich auch nach langer Autobahnfahrt nicht verkrampft oder unentspannt. Nicht so toll fand ich den Abstandstempomaten, da musste ich im Vergleich zum 7er deutlich öfter eingreifen, sodass ich ihn teilweise sogar absichtlich deaktiviert habe. Schade ist, dass man Spotify über das Handy bedienen muss, das kann BMW besser.
Der Motor ist eine Wucht, wenn auch, wie eingangs erwähnt, wenig spektakulär. Auch der 3.0 TDI hat eine kleine Anfahrschwäche inklusive Gedenksekunde. Das DSG trägt seinen Teil beim Anfahren dazu bei. Manchmal fühlt man sich in einen der ersten 1.9 TDI zurückversetzt, wo nach dem ersten Tritt aufs Gaspedal genau nichts kam, um dann umso furioser nach vorn zu stürmen. Jammern auf hohem Niveau, aber auch hier sehe ich den BMW vorn. Die Fahrleistungen sind allerdings so gut, dass man auf der Autobahn ständig schneller als alle anderen unterwegs ist. Ein Reisetempo von 200 km/h ist absolut kein Problem, dabei bleibt es innen angenehm leise und durch die sehr direkte Lenkung hat man immer alles Griff. Meine Fahrweise mit 200 - wo möglich - belohnt der V6 nach fast 1.300 gemeinsamen Kilometern mit knapp 9 Litern Durchschnittsverbrauch; der 730d war bei ähnlicher Fahrweise fast einen Liter sparsamer, wirkte dabei aber spritziger. Diesen Unterschied schreibe ich dem Quattro zu, der in 99,9% aller Fälle nutzlos mitgeschleppt wird. Hier sind die Konkurrenten aus Stuttgart und München deutlich im Vorteil. Die Mitfahrer waren jedenfalls begeistert, durch die 4-Zonen-Klima und die bequeme Sitzbank sind die reichlich 4h Fahrt wie im Flug vergangen, wurde mir berichtet.
Was kann ich schlussendlich als alter BMW-Fan zum Audi sagen? Nun, er ist ein modernes, bequemes und schnelles Auto. Mit ausreichend Leistung, genügend Überholprestige, guter Ausstattung und hübschem Innenraum. So, wie er da stand, kostete er circa 85.000 Euro.
von hinten gefällt er mir sehr gut
Da stellt sich mir die Frage: Wenn mich jemand darum bäte, knapp 90.000 Euro für einen Oberklassekombi auszugeben, würde ich dann einen Audi A6 bestellen? Ganz ehrlich? Ich glaube nicht. Gar nicht, weil der Audi ein schlechtes Auto wäre, ganz im Gegenteil. Ich finde ihn wunderbar. Aber mir fehlt das Alleinstellungsmerkmal. Der Quattro ist es nicht, denn den brauche ich nie und schleppe damit nur unnötiges Gewicht mit mir herum. Beim Motor ist der BMW besser - spritziger und sparsamer. Im Innenraum wirkt der Audi eventuell einen Ticken edler, dafür spielt BMW mit dem iDrive und seiner logischen Bedienung in einer anderen Liga. Außerdem ist bei ihm das Head-Up-Display besser zu erkennen und mit mehr Informationen ausgestattet. Auch beim Getriebe sehe ich BMW und Mercedes vorn, die 8-Gang-Automatik von BMW ist momentan die beste in dem Marktsegment und bei Mercedes ist im 9. Gang die Drehzahl einfach so herrlich niedrig. Abgesehen fährt sich ein Wandler komfortabler als ein DSG. Im Endeffekt mag ich das auch durch meine Propellerbrille sehen, aber ich würde den Audi nicht kaufen. Er ist sehr gut, aber die anderen sind in meinen Augen besser.
Nichtsdestotrotz freue ich mich, wenn ich mal wieder einen A6 fahren darf. Denn das Ziel wurde erreicht: Schnell und entspannt anzukommen. Danke dafür, Audi.
Da ich mich mit Audi und deren verschiedenen Ausstattungen nicht auskenne, könnt ihr mich hier gern noch ein wenig erhellen. |
Mon Oct 10 21:32:10 CEST 2016 | Bayernlover | Kommentare (51) | Stichworte: 7er, BMW, G11/G12
Hallo liebe Leser,
ich habe euch ja versprochen, dass aufgrund meiner zahlreichen Anmietungen auch einmal der eine oder andere Fahrbericht hier erscheinen wird. Dieses Versprechen sei hiermit eingelöst, heute folgt der erste Streich, gleich mit einem besonderen Kracher:
Skoda Rapid 1.0 TSI.
Sicherlich. Vorher gehe ich zu Fuß. Aber was waren überhaupt die Anforderungen: 1.500 km an einem Wochenende. Das heißt: Bequem, schnell, nicht zu trinkfreudig, Platz für vier Personen. Was liegt also näher, als in das aktuelle Meisterstück der bayerischen Oberklasse zu steigen? Nicht viel, deshalb stelle ich heute den absoluten Boss-BMW vor:
BMW 730d G11.
Kurz zu den harten Fakten: 3-Liter-R6-Diesel. 265 PS. 8-Gang-Automatik. Massagesitze. Laserlicht. Driving Assistant Plus.
Beim ersten Blick auf die Front der Gedanke "Was ein Schiff!" Dann der Innenraum. Viele Schalter, Knöpfe und Drehräder. Zunächst mache ich mich mit dem neuen iDrive vertraut, bisschen anders als das alte, insgesamt aber schneller und logischer. Die Klimaautomatik-Steuerung mit den Touch-Tasten wirkt edel und fühlt sich auch so an. So muss es sein, wenn schon Touch, dann trotzdem blind zu bedienen. Nicht so ein iPad wie im Tesla oder Volvo XC90. Nach dem Koppeln des Handys und den notwendigsten Einstellungen geht es raus aus dem Parkhaus. Dank 360-Grad-View und mehr Kameras als bei "Wetten...dass?" gar nicht so kompliziert. Ab auf die Autobahn. Sanftes Beschleunigen (er ist ja noch kalt) reicht aus, um den Koloss auf Tempo zu bringen. Dabei stellt man fest: Obwohl das Auto echt groß ist, ist es vergleichsweise leicht. Auch in den ersten Kurven fährt er sich für die Größe echt leichtfüßig. Die anfängliche Skepsis, ob 265 PS in so einem Brummer überhaupt für nennenswerten Vortrieb sorgen können, verfliegt nach der Warmfahrphase innerhalb weniger Sekunden. Und wie er zur Sache geht! Zügig, aber ruckfrei werden die Gänge durchgeschalten, so wie man es manuell niemals könnte. Dabei hält sich der Sechszylinder dezent im Hintergrund, außer unter hoher Last, da hört man ihn sanft grummeln. Für einen Diesel klingt er echt ganz ordentlich.
Beim ersten Stau wird der Driving Assistant Plus ausprobiert. Funktioniert dort tadellos. Hand ans Lenkrad und er macht alles von allein. Außer beim Losrollen, da muss man kurz aufs Gas gehen, das ist aber okay. Auf schnelleren Autobahnetappen verliert er ab und zu die Spur, das heißt, man muss dann doch mitlenken. Vom autonomen Fahren ist er also noch weit entfernt, nichtsdestotrotz kommt man mit dem Assistenten deutlich entspannter an. Einfach die Zielgeschwindigkeit einstellen und ab und zu mitlenken. Mir hat es gefallen. Allerdings beschleunigt er später als ich es tun würde, wenn ein Auto vor einem die Spur räumt. Das Problem kann man aber mit dem Gaspedal manuell lösen.
Alles in allem die entspanntesten 600 km Autobahn am Stück, die ich je gefahren bin. Gleichzeitig auch mit die schnellsten, denn aufgrund des leisen Innenraums und der niedrigen Drehzahl auch bei hohem Tempo steht die Zielgeschwindigkeit eigentlich durchgängig auf 200. Die Mitfahrer wundern sich noch, warum heute alle anderen so langsam fahren, wir fahren doch auch nur 130. Naja, fast Bei Ankunft kann man sich übrigens vollautomatisch einparken lassen, man muss nur einen Knopf in der Mittelkonsole gedrückt halten und er parkt komplett von allein. Das klappt erstaunlich gut, so gut, dass ich es am Ziel auf einem Parkplatz mehrfach ausprobieren muss - die Familie im Nachbarauto dachte auch, ich bin total durch den Wind.
Die Sitze sind über jeden Zweifel erhaben, Heizung und Massage lassen auch auf längeren Abschnitten nie den Komfortaspekt vermissen - unterschiedlichste Massageprogramme und das selektive Heizen machen das Sitzen zum Hochgenuss. Überhaupt entdeckt man ständig neue Features - Zitat Mitfahrerin:
"Weißt du, was praktisch wär? Wenn ich mein Handy in der Mittelkonsole induktiv aufladen könnte" *Mittelkonsole klappt auf - Handy landet drin - lädt*
"Ja okay, aber mein Internet ist eh leer - WLAN wär halt echt nice" - Einstellungen, Geräte verwalten, Verbindung hinzufügen - WLAN-Hotspot. Was es nicht alles gibt.
Ich selbst habe die hinteren Sitze nicht benutzt, laut einstimmiger Meinung aller Mitfahrer sind diese in ihrer Bequemlichkeit kaum übertroffen, ebenso wie der zur Verfügung stehende Fußraum. Obwohl wir hier nicht von der Langversion sprechen. Lustig ist auch die Gestensteuerung, die aber eher eine nette Spielerei als wirklich hilfreich ist. Ist etwas, um Lacher auf den Rücksitzen auszulösen. Die Spracherkennung ist allerdings wirklich gelungen und versteht sogar sächsisch
Der Kofferraum öffnet und schließt mit einer Fußwischbewegung, das Laserlicht macht auf dunklen Autobahnabschnitten die Nacht zum Tag. Wobei sich andere Verkehrsteilnehmer geblendet gefühlt haben müssen, das ILS geht hier in meinen Augen ein wenig feinfühliger zur Sache. Der Polarisierungsfaktor ist schon recht hoch, allerdings eher im interessierten Sinne. Die Leute schauen dem Auto nach, manche fragen auch, aber grundsätzlich ruft der 7er positive Reaktionen hervor. Bei einem X6M wäre das mit Sicherheit anders. Sehr positiv überrascht bin ich vom Verbrauch. Zunächst einmal lügt einen der Bordcomputer schamlos an - allerdings zu seinen Ungunsten. Angezeigte 8,5 Liter auf 100 km waren real und errechnet dann 8,1. Ich konnte es aufgrund meiner (Fast-)Vollgas-Orgien nicht glauben, aber ich habe mehrfach nachgerechnet. Auf 1.554 km liefen ziemlich genau 126 Liter Sprit durch. Chapeau, BMW! Hier macht sich der Leichtbau wirklich bezahlt.
Ist der 7er G11 nun die automobile Perfektion? Sagen wir es so: Er ist nah dran. Die eingangs genannten Anforderungen hat er alle übererfüllt. Würde ich ihn wieder mieten? Definitiv! In den Kosten pro Kilometer liegt er mit Miete und Sprit sogar knapp unter dem 325i - hab also noch gespart dabei Nichtsdestotrotz wird das ein Erlebnis sein, was ich mir vielleicht einmal im Jahr gönne. Deshalb wartet am Freitag auch "nur" ein BMW F11 auf mich. Es klingt sehr überheblich, das als Abstieg zu bezeichnen. Aber an den 7er heranzukommen, ist quasi ausgeschlossen. Dafür kostet der 5er auch eine ganze Ecke weniger ;-)
Ich habe sicher einige Aspekte vergessen oder bewusst weggelassen - fragt einfach, ich versuche, alles zu beantworten! |
Mon Aug 29 22:36:07 CEST 2016 | Bayernlover | Kommentare (116)
Nachdem ich heute wieder mal die Diskussion eigenes Auto vs. Mietauto hatte, möchte ich in diesem Artikel kurz erläutern, wie das grundsätzlich so abläuft bei mir, die Mieterei
Vorangestellt: Warum Mietauto? Weil ich seit knapp drei Monaten kein eigenes Auto mehr habe und für mich Mietautos die deutlich günstigere und stressfreiere Alternative darstellen.
Beginnen wir also von vorn: Die Anmietung. Man muss sich eigentlich "nur" zwischen folgenden Punkten entscheiden:
- dem Vermieter (in meinen Augen die wichtigste Entscheidung!) - dem Zeitpunkt - der Fahrzeugklasse - der Anmietstation
Bei der Wahl des Vermieters kann man sich entscheiden, ob man guten oder schlechten Kundenservice möchte oder ob man mehr auf Premiumautos steht oder einem das komplett egal ist. Bei Premium kommt man nur schwer an Sixt vorbei (mit Abstrichen auch Europcar, aber die habe ich persönlich noch nicht getestet). Ich für meinen Teil habe drei Mieten bei Hertz gehabt, davon zwei Mal jeweils einen E-Klasse Kombi mit 220er Diesel und 9-Gang-Automatik. Beim dritten Mal hatte ich irgendwas aus der Ecke 3er/C-Klasse gebucht und nach einigem Nölen den Ford Focus und Mazda CX-5 abwenden können und einen Range Rover Evoque bekommen. Danach bin ich dann aufgrund der Fahrzeugflotte zu Sixt gewechselt. Preislich nimmt sich das alles nicht viel, allerdings haben die Orangen die deutlich geilere Flotte.
Range Rover Evoque - erst ungeliebt, dann doch ein angenehmer Begleiter
Der Anmietzeitpunkt liegt bei mir grundsätzlich am Wochenende. Damit komme ich ausschließlich in den Genuss der Wochenendtarife, die im Vergleich zu denen unter der Woche spottbillig sind. Damit kommen wir auch zum Grund, warum ich das überhaupt mache: Für mich ist Mieten günstiger als ein eigenes Auto. Selbst eine alte Schlurre würde mich nicht weniger kosten, damit ergibt das Vorhalten eines eigenen Autos nur für Wochenenden keinen Sinn. Unter der Woche brauche ich kein Auto (wurde hier im Blog bereits in epischer Breite ausdiskutiert). Da ich mit Langstrecke auch Langstrecke meine, buche ich ausschließlich Tarife mit unbegrenzten Kilometern, sonst wird es schnell teuer. Wie man das bei Sixt hinbekommt: Lest euch mal auf www.mietwagentalk.de ein Durchschnittlich fahre ich an so einem Wochenende um die 1.300-1.500 Kilometer. Bisher übrigens ausschließlich mit Dieselfahrzeugen.
E-Klasse - Langstrecken vergehen wie im Flug
Grundsätzlich gilt: Je höher die Klasse, desto teurer das Auto. Allerdings auch nicht immer, so ist bei Sixt der BMW 4er noch über dem 5er eingestuft. Das gibt manchmal böses Blut am Schalter, wenn man für eine geplante Langstrecke "nur" einen aufgepusteten 3er bekommt. Im schlimmsten Fall einen 418d mit Handschaltung... Ich für meinen Teil habe bisher eigentlich immer 3er/C-Klasse aufwärts gebucht, da ich die Autos wie gesagt ausschließlich auf Langstrecken benutze. Außerdem ist die Ausstattung besser, je höher die Klasse. Wenn man keinen besonderen Status bei einem Vermieter besitzt, sollte man grundsätzlich das buchen, was man auch fahren möchte. Zwar kann man am Schalter immer noch upgraden, das ist aber zu 99% deutlich teurer, als wenn man gleich die gewünschte Klasse gebucht hätte.
320xd - schnell, sparsam und sogar ein wenig sportlich
Bei der Wahl der Anmietstation sollte man sich überlegen, wie dringend man auf bestimmte Fahrzeugklassen angewiesen ist, wie gut die Station erreichbar ist, sollte man per ÖPNV anreisen wollen und vor allem: Was es da kostet. Denn jede Station unterliegt einem anderen Preissystem, so kann das gleiche Auto in der Stadt das Doppelte kosten wie zum Beispiel am Flughafen. Ich miete immer am Flughafen, da der für mich gut zu erreichen ist (reichliche halbe Stunde mit der Bahn), die Preise am niedrigsten sind und die Fahrzeugauswahl riesig ist. So hatte ich letztes Wochenende bei der Buchung von FWMR (= Full Size, Wagon, Manual, Air Condition), also 3er-Klasse als Kombi, die Auswahl zwischen mehreren Fahrzeugen, müssten um die zehn gewesen sein. Darunter mehrere 3er BMW, fünf C-Klassen (alles 180er Benziner *grusel*) und drei Audi A4 (schon mal überhaupt nicht). Nett ist, dass man an den meisten Stationen bei Sixt ab 30 Minuten vorher per App sein Fahrzeug auswählen kann. Das ist dann nur für einen selbst geblockt, sehr praktisch.
Man kann sich übrigens überlegen, ob man Prepaid (also direkt bei Buchung) bezahlt oder Postpaid (bei Anmietung). Ersteres ist ein wenig günstiger und macht Sinn, wenn man den Anmietzeitpunkt sicher vorhersagen kann, letzteres ist dafür bis zur letzten Minute kostenlos stornier- und umbuchbar. Die Rückgaben gerade am Flughafen sind sehr unkompliziert, rein ins Parkhaus, mit einem "Checker" kurz ums Auto und Tschüss. Hatte bisher noch nie Probleme und selbst wenn, bin ich mit der Leihwagenversicherung bzw. der icarhireinsurance gegen die SB und diverse andere Sachen (Reifen, Glas etc.) versichert - kostet um die 50 Euro/Jahr und lohnt sich zum Beispiel bei Sixt im Gegensatz zur 0 Euro-SB bereits ab der ersten Miete.
Ab fünf Anmietungen wird man bei Sixt übrigens Gold-Kunde, was 10% Rabatt bringt (wenn man nicht eh schon einen höheren Rabatt hat). Ich habe seit Ende Mai bisher drei Mal bei Hertz und zwei Mal bei Sixt gemietet. Dazu kommen dieses Jahr noch drei sichere Mieten und eine geplante, die aber noch nicht gebucht ist. Es macht meistens Sinn, nicht allzu langfristig zu buchen, da die Preise auslastungsabhängig sind und die Auslastungsstufen erst wenige Wochen vorher festgelegt werden.
320d Touring - absolute Vertreterkarre, aber doch irgendwo perfekt
Bei diesen neun Anmietungen werde ich insgesamt ca. 12.500 Kilometer zurückgelegt haben, zum Preis von roundabout 2.000 Euro (inklusive Sprit!). Ergibt zusammen um die 16 Cent/Kilometer. Quasi geschenkt, wenn man bedenkt, dass ich für das Geld sogar in Oberklassefahrzeugen unterwegs bin. Oh, und für Oktober habe ich mir einmal 7er/S-Klasse gegönnt, bin echt gespannt, wie sich so ein Schiff auf Langstrecke schlägt
Ich habe jetzt sicher noch einige Aspekte vergessen, fragt mich einfach. Bitte verzeiht, dass ich genaue Preisanfragen nicht beantworten werde, da das auch von vielen individuellen Gegebenheiten abhängt (Alter, Ort, Tarif, Auslastung etc.) und es also sowieso keinen Sinn macht. Insgesamt werde ich für die neun Autos ca. 900 Euro ausgegeben haben, damit 100 Euro pro Miete, plus Sprit. Dabei war die günstigste Rate 78 Euro und die teuerste 160 Euro (so sehr muss man es allerdings nicht eskalieren lassen). Günstigere Autos wie Astra, Focus etc. kosten dann noch einmal 10-20 Euro weniger. Aber ich bin halt premiumverseucht Die Autos machen echt Spaß mit ihren Navis, Sitzheizung etc. und sind deutlich besser als das, was ich mir selbst kaufen könnte und wollte. Außerdem komme ich so in den Genuss vieler verschiedener Autos und kann mich mal bisschen durch die Modelle testen - ist ja normalerweise auch nicht so einfach möglich.
Damit habe ich euch einen kurzen Einblick in die Welt der Mietwagen gegeben. Fragt mich ruhig, falls etwas unklar geblieben ist - freue mich über jeden Kommentar |
Sun Aug 21 18:34:21 CEST 2016 | Felyxorez | Kommentare (28) | Stichworte: 3er, BMW, E46
Was macht man, wenn man nur 16 Tage Zeit hat und einen entspannten Urlaub verbringen möchte? Genau, man plant einen Roadtrip von um die 7.000km quer durch Skandinavien.
Während Joseph (Bayernlover) sich um die Route kümmert, gestaltet Felix (Felyxorez) einen Essensplan um die zwei Wochen im teuren Norwegen mit einem Kompromiss aus leckerem, frischem und haltbarem Essen zu überstehen. Tobias (Shibi_) besorgt eine Dachbox, welche er gekonnt mit orangener Folie verschönert. Der Compact wird allerdings aus Zeitgründen von einer BMW-Werkstatt gewartet, wobei Schönheitsfehler durch uns behoben werden (1,5 Bar vorne Rechts, zu wenig Kühlwasser, zu viel Öl. Einmal mit Profis arbeiten.)
Freitag um 21:30 Uhr ist der Compact dann gepackt und abfahrbereit. Irgendwie haben die zwei Kisten mit Lebensmittel, die Campingausrüstung für 3 Personen, 9 Flaschen Wein, 6L Bier, ein Kasten Radler und noch viel mehr doch in den Compact gepasst.
Die Fahrt durch Deutschland und Dänemark über die Øresundbrücke nach Malmö verläuft recht flüssig. Um sieben Uhr morgens suchen wir uns einen Parkplatz an der Küste um dort wie die letzten Penner bis Mittag etwas Schlaf nachzuholen.
See in TombsyPennerschlafplatz
Dann geht es über Göteborg über die E45 Richtung Norden durch eine idyllische Pippi Langstrumpf oder Pettersson & Findus Landschaft weiter, bis wir gegen Abend einen schönen Platz zum Zelten an einem See finden.
Zeltstelle in TombsyZeltstelle in Tombsy
Nach einem etwas unroutinierten Zusammenpacken können wir am Sonntag die Weiterreise antreten. Die E45 ist ein interessantes Erlebnis. Ich kenne keine Landstrasse in Kontinentaleuropa, die sich so monoton über hunderte Kilometer durch die Pampa zieht. Dennoch wechselt die Vegetation langsam von einer locker besiedelten Seenlandschaft zu einer kargen, menschenleeren Tundra. Um acht Uhr Abends beginnen wir wieder mit der Suche nach einem netten Platz zum Zelten. Wir werden in der Nähe der kaum befahrenen Europastrasse fündig; Ein hübscher Platz neben einer Sumpflandschaft, inklusive Feuerstelle. Das schnell angezündete Lagerfeuer vertreibt die Mücken recht effektiv, die schwedischen Schnitzel und ein schnelles Risotto Bianco füllen die Mägen. Weder die lauten, straussenartigen Vogelviecher im Sumpf, die Selbstgespräche Joseph's, das laute Schnarchen Felix's noch die helle Nachtsonne können uns an einem guten Schlaf hindern.
Zeltplatz mit FeuerstelleDie E45 zeichnet sich durch eine gewisse monot... ZzzzzZ
Montag Morgen geht es weiter in Richtung Norwegen, die Lofoten sollten laut Josephs Zeitplan am Abend erreicht werden. (Der Begriff Abend ist ab dem Polarzirkel recht dehnbar, da die Sonne eigentlich nicht wirklich untergeht.) Gegen Mittag überschreiten wir den Polarzirkel. Dabei lernen wir, dass man beim Fotografieren eines durch eine Pfütze fahrenden Autos nicht diagonal vor dem Auto stehen sollte.
Compact am PolarkreisLandschaft am Polarkreis
Kurz vor der norwegischen Grenze wandelt sich die Landschaft rapide. Die zuvor flache, ggf. etwas hügelige Landschaft wird zu Bergen mit Wasserfällen und einer dichten Vegetation. Genauso verändert sich auch das Fahrverhalten. Während Joseph und Tobias in Schweden noch mit 120 über Schotterwege gehackt sind (und Joseph sich trotzdem von Wohnmobilen demütigen liess) wird nun eine Nulltolleranzpolitik für Geschwindigkeitsverstösse durchgesetzt. Doch die kurvenreichen Strassen erlauben auch innerhalb des Tempolimits etwas Herzrasen; insbesondere wenn einem driftende Anhänger norwegischer Lastwagen auf der eigenen Spur entgegenkommen. Nach einer einstündigen Fährüberquerung von Bognes nach Lødingen erreichen wir gegen frühen Abend nach 3.500km und 3 Tagen die Lofoten. Bescheuert. Den "Abend" betrinken wir uns gemeinsam mit einem jungen helveto-deutschen Pärchen, welches auf dem Campingplatz Gullesfjorden sein Zelt neben uns aufgeschlagen hat.
Dienstag erkunden wir die Gegend bei einem kurzen Spaziergang und schlagen uns am Abend nach einer Runde Munchkin die Köpfe ein. Dabei lernen wir unsere niederländischen Wandergefährten für den folgenden Tag kennen. Mittwoch eskalieren wir auf einer 20km langen Wanderung mit knapp 500 Höhenmetern, die eigentlich als sanfter Einstieg geplant war. 8 Stunden später ist es nur der Überlebenswille, der uns zurück zum Auto treibt. Und die Aussicht auf Pasta Bolognese.
Landschaft auf den LofotenLandschaft auf Lofoten, nähe der Snytindhytta.
Donnerstag erholen wir uns erstmal von den Strapazen bis zum frühen Nachmittag. Dann entscheiden wir uns, den angebrochenen Tag doch noch zu nutzen und fahren zweieinhalb Stunden nach Andenes an die Nordspitze der Lofoten. Hierbei stellen wir fest, dass bei der zuvor beschlossene Tempolimiteinhaltungspolitik eher der Wunsch Vater des Gedankens war. Hierzu sollte gesagt werden, dass wir während des gesamten Aufenthalts auf den Lofoten weder Polizei noch eine Geschwindigkeitskontrolle gesehen haben. Nach 20 Minuten ausführlicher Kontemplation des Meeres, der Eroberung einer Arena (Team Mystic ftw!) und einem kurzen, aber bestimmten Einkauf von Lofotenbier für 4,50€ die Dose fahren wir wieder zweieinhalb Stunden zurück zur Hütte.
Was ist das für 1 life.
Nach einer reichen Kost aus Reis und Lachs widmen wir uns anschliessend der Frage, wie man sich nur so hart gönnen kann.
Freitag nehmen wir uns wieder eine kurze Wanderung vor. Das Pärchen hatte uns zuvor den Strand von Kvalvika empfohlen, welcher durch die Überquerung eines kleineren Hügels erreicht werden kann. Dort angekommen realisieren wir, dass es sich dabei wohl nicht um einen Geheimtipp handelt, da der kleine Parkplatz schon am überquellen ist. Der Versuch den Compact am Straßenrand zu parken wird gleich durch einen Norweger getadelt, welcher uns darauf hinweist, dass das mit 1.500 NOK bestraft werden kann. Letztendlich können wir uns doch in eine Lücke boxen. Nach einem kurzen Marsch offenbart sich der malerische Strand, in dem schon dutzende Zelte spriessen. Wir entschliessen uns ein Bier zu köpfen und den Anblick von oben aus zu geniessen.
Die Nacht verbringen wir am Strand von Ramberg. Trotz heftigem Regen und Wind überstehen wir diese sehr gut.
Bier am Strand von KvalvikaCamping am Strand
Nach einem gemütlichen Samstag Morgen am Strand brechen wir nach Reine auf. Dort errichten wir unsere Zelte in einem malerisch gelegenen Campingplatz an der Küste von Moskenes und entspannen den Tag über in der Umgebung.
Sonntag steht das Highlight der Lofoten an, der Reinebringen. Durch die zahlreichen Warnungen im Internet und auf Schildern ob des schlechten Zustands des Pfades kneift Felix schon nach wenigen Metern, während Tobias und Joseph todesmutig und dürstend nach Fame den Aufstieg wagen. Anschliessend nehmen wir die Fähre nach Bodø. Wir durchqueren die Stadt schnell und finden in Saltstraumen einen Campingplatz, um unser Zelt aufzuschlagen. Die nächsten drei Tage steht die Fahrt zur Insel Runde an.
Wir entscheiden uns statt den direkten Weg, der E6 über Trondheim, eine kleinere Strasse, nämlich die FV17 an der Küste zu nehmen. Doch die vielen Fähren und die schmalen Strassen fressen viel Zeit, sodass wir am Montag nur 150 km schaffen. Doch die Geduld wird mit einmaligen Landschaften aus Fjorden, Bergen und Gletschern belohnt. Von der einstigen Vornahme, sich an etwaige Tempolimits strikt zu halten ist nichts mehr zu spüren. Spätestens, als Joseph den Sinn der gestrichelten Linien* versteht, geht es mit der Überholerei erst richtig los. Wir mieten uns abends in einer Hütte ein und geniessen von dort bei einem leckeren Abendessen den Ausblick auf einen wunderschönen Fjord.
*Zu den Fahrbahnmarkierungen in Norwegen
Daraus folgt, dass es in Norwegen quasi keine Überholverbote gibt. Selbst Tunnel und nicht einsehbare Kurven sind meistens weder durch Überholverbote noch durch eine entsprechende Strassenmarkierung getrennt. Auch in Norwegen wird also nicht so heiss gegessen, wie gekocht wird.
Ausblick aus der HütteNoch 1 Fjord
Dienstag kreuzen wir im Laufe des Nachmittags auf die E6 um Zeit zu sparen. Anschliessend entscheiden wir uns mehr oder weniger einstimmig (gegen den im Bass der Standard-BMW-Boxen verhallenden Protest Tobias'), die Nacht über durchzufahren um dafür einen zusätzlichen Tag in Ruhe auf Runde zu verbringen. Nach einigen unvergesslichen nächtlichen Fjordüberquerungen auf Fähren erreichen wir um 5:30 Uhr den Campingplatz Goksøyr auf der Insel Runde und schlagen im Stealth Modus unser Zelt auf. Nach einer kurzen Erholung in dem durch Sonne aufgeheizten Zelt (dass wir das noch erleben dürfen), stellen Felix und Joseph ihre Männlichkeit unter Beweis, indem sie sich todesmutig in das 10 Grad kalte Wasser stürzen. Genau das richtige nach so einer kurzen Nacht.
Sonnenaufgang zwischen Sulesund - Hareid. Eine magische Athmosfähre!Mond über einem Fjord bei Nacht
Donnerstag verbringen wir auf der Insel Runde mit einer Wanderung und Chili con carne. Leider ist die Glückssträhne des guten Wetters der letzten drei Tage zu einem Ende gekommen. Zwar regnet es nicht, doch es ist kalt und bewölkt. Danke Merkel.
Runde und Campingplatz Goksøyr
Bewohner der Insel RundeBestes Wetter
Freitag morgen schaffen wir es erstmals seit den letzten 14 Tagen vormittags loszukommen. Wir verlassen den Campingplatz auf Runde flott in Richtung Süden.
Nach einem dialektischen Austausch zwischen Tobias und Joseph ob der weiteren Planung entscheiden wir uns so um 22 Uhr einen Platz zum Rasten zu suchen. Leider sind viele Campingplätze schon geschlossen, doch glücklicherweise finden wir ein "Dorf" namens Kallefoss mit offenen Hütten. Es gibt keine Rezeption, die Schlüssel der Hütten stecken und die Miete soll am Abreisetag in einem Kuvert hinterlassen werden.
Das wäre in Deutschland undenkbar.
Lediglich die Bezahlung bereitet uns etwas Kopfzerbrechen. In den letzten 14 Tagen haben wir Bargeld nur in Form von 10 Kronen-Münzen als Duschjetons gesehen und alles bargeldlos bezahlt (sogar die Münzen.) Doch wir entscheiden uns in Euros mit etwas Trinkgeld zu bezahlen. Die Hütte ist einfach zu verlockend.
Mobile HindernisseKreisel im Tunnel zur Hardangerbrua
Nach zwei weiteren Bier für jeweils 4,50€ sowie der letzten Portion unserer durch Tobias im Vorhinein eingekochten Bolognese fallen wir das letzte Mal in Norwegen ins Bett. Am nächsten Tag steht die Fährüberfahrt von Kristiansand mit der Schnellfähre nach Hirtshals in Dänemark auf dem Programm. Die Idee hinter der Buchung ist der Wunsch nach Entspannung, bevor wir wieder wie die Irren über Nacht durch Deutschland hacken wollen.
Doch das Colorline-Schnellboot macht uns einen Strich durch die Rechnung. Wir legen zwar überpünktlich ab, Joseph bezeichnet das Innere dieses Schiffs aber treffenderweise als Mischung aus Ryanair und McDonald's - sowohl vom Publikum als auch von der Innenausstattung her ist diese reichlich dreistündige Überfahrt ein absoluter Griff ins Klo.
Aber sei es drum, mit einem kurzen Zwischenstopp in Flensburg, um endlich wieder ein wenig deutsche Kultur (der Tankautomat an einer der wenigen Tankstellen auf dem Weg ist kaputt) und ein typisch deutsches Essen (Gyros) zu erleben, fahren wir durch die Nacht, bis wir kurz vor 6 Uhr morgens bei Felix vor dem Haus ankommen.
Fazit: Ein wunderschöner Urlaub! Er hatte einige verrückte Aspekte (3.500km in 3 Tagen, 20km Wanderung als Einstieg, bis 6 Uhr morgens zum nächsten Campingplatz durchfahren etc.) und lief auch nicht immer perfekt organisiert, doch in der Gesamtbetrachtung war es einer der interessantesten Urlaube der letzten Jahre. Wir hatten immer etwas zu sehen, zu essen und zu trinken. Wir hatten allerdings extrem viel Glück mit dem Wetter, sodass unsere Sachen größtenteils trocken geblieben sind und auch das Wandern mehr Spaß machte.
Trotz einiger Mucken hat der Compact die Reise gut überstanden. Durch einen langsamen Luftverlust am vorderen rechten Reifen wurde das Fahrverhalten jedoch von Tankstopp zu Tankstopp zunehmend instabiler und die Kiste schlackerte ab und zu wild herum. Auf einer Passabfahrt stellten wir zudem fest, dass die Temperatur des Kühlwassers ohne Last sinkt und laut Geheimmenü auch bei gerader Strecke nicht mehr die 75° - 80° überschreitet. Damit hat sich wohl ein Thermostat verabschiedet. Schade. Aber so ist das mit einem E46 - man erwartet solche Ausfälle regelrecht. |
Sun Jun 12 21:07:57 CEST 2016 | Bayernlover | Kommentare (202) | Stichworte: 3er, BMW, E46
Hallo liebe Leser,
wie in meinem letzten Artikel bereits angekündigt, habe ich beschlossen, bei mir die Entautomobilisierung einzuläuten. Nach 4,5 Jahren Autobesitz haben sich meine Lebensumstände insofern verändert, als dass ein eigenes Auto mehr Last als Freude darstellt. Nachdem ich so einige nervige Langstreckenfahrten in letzter Zeit hatte, doch wieder mehr fliegen möchte und zusätzlich entdeckt hab, wie günstig Mietwagen sind und wie toll sich moderne Autos der Marke Mercedes-Benz sehr entspannt mehrere hundert Kilometer am Stück über deutsche Autobahnen scheuchen lassen, kam die Erkenntnis:
Der BMW muss weg.
Bereits im März hab ich das Auto zu einem Fantasiepreis inseriert, einfach mal abgewartet und sukzessive den Preis gesenkt. Bei einem 15 Jahre alten Auto mit über 300.000km meldet sich einfach niemand. Gut, einen Anruf hatte ich, aber da kam auch nichts mehr zurück. Ansonsten absolute Funkstille. Bis mir ein netter Motor-Talker (@Dynamix war es, der alte US-Car-Knechter) einen Kollegen vermittelt hat, der sich das Auto angeschaut hat und was soll man sagen: Weg isser! Zum fairen Preis von 2.200 Euro hat der BMW am Freitag den Besitzer gewechselt und befindet sich jetzt hoffentlich in guten Händen in Bonn.
Nach exakt zehn Monaten und 30.707 Kilometern trennen sich unsere Wege nun wieder. Ich gebe das Auto mit einem lachenden und weinenden Auge ab - immerhin mochte ich den E46 generell schon sehr. Ganz abgesehen davon war der 325i das günstigste Auto, das ich je hatte: Vollkosten von 23 Cent/km mit nem Sechszylinder können sich sehen lassen!
Ich werde den Blog trotzdem nicht ruhen lassen - durch meine Anmietungen habe ich genügend Gelegenheit, über verschiedenste Modelle intensiv zu berichten. Natürlich alles Premium |
Mon May 23 20:37:26 CEST 2016 | Bayernlover | Kommentare (87) | Stichworte: E-Klasse, Mercedes, W212
Hallo liebe Leser,
vor circa zwei Monaten habe ich euch geschrieben, dass man aufhören soll, wenn es am schönsten ist. Nun kann man "Aufhören" auf verschiedene Art und Weise interpretieren. Entweder als Neuanfang, oder auch: Als Schlussstrich.
Denn ich werde in Kürze zunächst einen Schlussstrich unter meine automobile Karriere setzen, zumindest, was den Besitz eines eigenen Fahrzeugs anbetrifft. Ihr werdet euch fragen: Ist er jetzt endgültig durchgeknallt? Wo ist die Kontrolle, wenn man sie mal braucht? Nun ja, da ich sie sowieso nie wirklich hatte, folgt jetzt eben der nächste Schritt. Wenn der E46 weg ist, kommt kein neues Auto her. Nein, auch kein S204 (auch, wenn das wirklich ein schönes Auto ist).
Wie kam es dazu? Schon seit einiger Zeit gehen mir die extrem langen Strecken auf den Keks, man steigt aus dem Auto, ist nicht ausgeruht, saß ewig hinter dem Steuer ohne sinnvolle Beschäftigung, einfach nervig! Der Schlüsselmoment war aber eine unangekündigte Vollsperrung am Pfingstmontag Abend auf der A6 wegen einer Baustelle - mitten im Rückreiseverkehr. Da fragte ich mich das erste Mal, worin der Sinn der vielen Kilometer liegt. Den ersten Schritt in Richtung automobile Enthaltsamkeit ging ich allerdings bereits schon im April, als ich mir für den Weg zur Arbeit ein Bahnticket anschaffte. Zack, 18.000km Auto weniger im Jahr. Dazu der Entschluss: Alle Strecken, die mit dem Auto deutlich über 4h dauern, werden ab jetzt per Bahn oder Flugzeug zurückgelegt (präferiert letzteres). Zack, noch mal mehrere 1.000km im Jahr weniger. So langsam stellt sich die Sinnfrage nach dem Halten eines eigenen KfZ, das ja einen ganzen Rattenschwanz an Kosten mit sich bringt.
Nachdem ich eher aus Zufall auf ein Mietwagenportal stieß und ich dort unsanft an mein fortgeschrittenes Alter erinnert wurde (mit 27 darf man so gut wie alles mieten), taten sich weitere Ersatzmöglichkeiten auf. Und so kam es, dass ich dieses Wochenende auf Familienbesuch in Dresden war, inklusive mir zu viert. Was bietet sich da an? Als bescheidener Mensch habe ich mich selbstverständlich für ein besonders kleines Fahrzeug entschieden:
Was soll ich sagen, damit war die Entscheidung besiegelt. Für insgesamt 17 Cent/km (inklusive Sprit) kann ich kein eigenes Auto unterhalten, und schon gar keine E-Klasse. Für Langstrecken ist so ein S212 einfach perfekt, gesegnet mit der famosen 9-Gang-Automatik und im Gegensatz zum E46 mit einem Geräuschniveau, das eher an einen Raum der Stille als ein Kraftfahrzeug erinnert. Dazu das absolut gigantische Intelligent Light System - wie konnte ich nur jemals ohne leben? Ich werde also in Zukunft Mietwagenkunde sein. Bequemer geht nicht. Und günstiger (in meinem Fall) auch nicht. Neuer sowieso nicht - und so groß erst recht nicht.
Nach 4,5 Jahren endet damit meine automobile Karriere erstmal - ohne eigenes Fahrzeug. Ich werde in diesem Blog weiter über meine Erfahrungen mit verschiedenen Mietwagen berichten, genau so, ob das Leben ohne eigenes Fahrzeug generell lebenswert ist.
Bleibt gespannt! |
Sat Oct 07 18:56:56 CEST 2023 | Bayernlover | Kommentare (5) | Stichworte: A4, Audi, B9/8W
Hallo liebe Leser,
kurz, bevor ich mich in Bälde aufgrund des demnächst eintreffenden Nachfolgers nach ca. einem Jahr wieder von meinem derzeitigen Audi A4 trennen werde, wollte ich ihn noch einmal vorstellen. Was also haben wir hier:
Einen Audi A4 35 TDI Avant aus 10/2020, einen Diesel mit 163 PS.
Unischwarz steht er da
Was für die meisten Leute (zumindest als Neuwagen) unerreichbar ist, fühlte sich für mich, als ich ihn von einem ausgeschiedenen Kollegen im September 2022 übernahm, wie ein automobiler Rückschritt an, war ich doch bis ins Frühjahr des gleichen Jahres hinein insgesamt reichlich 150.000 km in knapp drei Jahren in einem 5er Touring unterwegs gewesen, gefolgt von einem kurzen Gastspiel eines BMW 440i Gran Coupés.
Der A4 ist dem 5er in allen Disziplinen vermeintlich maßlos unterlegen: 163 vs. 190 PS, Größe (20 cm Längenunterschied), eine Klasse tiefer, Höchstgeschwindigkeit, 0-100 km/h, Ausstattung (HUD, Sportsitze, Rückfahrkamera, adaptive Scheinwerfer und vieles mehr sucht man im Audi vergeblich), auch im Listenpreis trennen die beiden Fahrzeuge um die 20.000 EUR. Und: Das merkt man.
Nichtsdestotrotz habe ich den Audi im letzten gemeinsamen Jahr schätzen und lieben gelernt.
Direkt eine Woche nach Übernahme ging es zu viert in die Toskana
Bis in die Cinque Terre haben wir es geschafft
Denn, abgesehen von all den Dingen, die der A4 im Vergleich zu einem ungleich teureren, größeren 5er BMW nicht an Bord hat, kann er in den Punkten Verbrauch, Fahrkomfort und Infotainment ziemlich überzeugen. Die Motor-Getriebe-Kombination arbeitet trotz DSG sehr harmonisch, vor allen Dingen durch den verbauten Mildhybriden fühlt sich das Fahrzeug recht leichtfüßig, ja, fast schon spritzig an.
Auch die Assistenzsysteme überzeugen auf ganzer Linie, im Paket "Tour" ist der adaptive Tempomat sowie ein Lenkassistent vorhanden, die einen auf der Autobahn zum reinen Überwacher degradieren. Lange Strecken lassen sich auf diese Art und Weise entspannt und stressfrei abreißen.
Das verbaute mittlere Lichtpaket bringt hinten die Laufblinker und vorn sehr helle LED-Scheinwerfer mit sich, der Fernlichtassistent arbeitet weitgehend fehlerfrei und macht gerade auf einsamen Landstraßen die Nacht zum Tage.
Glücklicherweise hat der Kollege vor mir auf eigene Kosten verdunkelte Scheiben nachrüsten lassen, sodass man aufgrund der extremen Färbung so gut wie nicht von außen ins Auto schauen kann.
Ein großer Kritikpunkt war bei dessen Einführung das rein touchbasierte Navi und ja, auch, wenn man sich daran gewöhnen muss, arbeitet es unglaublich schnell und präzise und lässt sich per Spracheingabe im Zusammenspiel mit der Google-Maps-Anbindung auch ohne Apple CarPlay (trotz sächsischer Sprachfärbung) sehr zuverlässig zur korrekten Zieleingabe überreden. Alternativ kann man aber auch einfach bei Google Maps die entsprechenden Ziele auf dem Handy heraussuchen und beim Losgehen schon einmal per App ans Auto schicken.
Durch die wenigen Tasten wirkt der Innenraum sehr aufgeräumt
Sollte man doch einmal in die Verlegenheit kommen, die Klima bedienen zu müssen, fasst sich dieses Panel sehr hochwertig an, so wie der Rest des Autos. "Da glabberd nüschd", wie der Sachse zu sagen pflegt
Über den kleinen Tank von nur 54 Litern war ich zunächst nicht so begeistert, aber da sich der A4 auf ungefähr 27.000 gemeinsamen Kilometern mit (nachgerechneten) 4,8 Litern Diesel auf 100 Kilometer zufriedengegeben hat, sind Reichweiten von über 1.000 Kilometern mit einer Tankfüllung easy möglich. Fun Fact: Bei ca. 150 Kilometern angezeigter Restreichweite kommt die Meldung, dass man doch bald tanken solle und erst, wenn diese 150 Kilometer auf 0 geschrumpft sind, beginnt die eigentliche Reserve des Tanks von ungefähr 7 Litern und das Auto tut so, als würde man gleich stehenbleiben. Sehr verwirrend!
Verbräuche um die 4 Liter sind problemlos möglich
Zusammenfassend kann man sagen, dass ich mit dem A4 ein für meine Einsatzzwecke sehr taugliches und bequemes Auto fahren darf, mit dem ich darüber hinaus auch in ganz Europa die Erlaubnis habe, im Urlaub zu tanken. Hier lohnt sich die 1%-Versteuerung natürlich ungemein (netto um die 250 EUR monatlich).
Was kommt danach? Da wir in der Firma alle den gleichen A4 in der gleichen Ausstattung fahren, wird es auch genau wieder dieses Modell!
Wir haben uns allerdings intern mit den Wünschen nach mehr Ausstattung durchgesetzt, so wird der neue A4 u.a. zusätzlich mit Sportsitzen, einer Rückfahrkamera, Akustikverglasung und dem Auto Hold ausgestattet sein. Angeblich soll der Wechsel noch diesen Monat vollzogen werden, aber ich sehe mich schon mit dem jetzigen A4 beim TÜV, weil die Lieferzeiten heutzutage ja nur noch Schätzangaben sind