Wed Oct 15 23:44:43 CEST 2008 | Fensterheber10225 | Kommentare (2) | Stichworte: alte-FAQ, Versicherungswechsel
Da gibt es verschiedene Faktoren, die der Aufmerksamkeit bedürfen:
1. Kündigung Der bisherige Vertrag muss selbstverständlich gekündigt werden. Es gibt dafür zwei Möglichkeiten:
a) Die ordentliche Kündigung zum Ablauf
Diese muss 1 Monat vor Ablauf der Versicherung dem Versicherer zugegangen sein. Im konkreten Fall heißt das bei fast allen Kfz-Verträgen: 30.11.
Es reicht dazu ein formloses Schreiben - sinnvoll ist jedoch durchaus ein Einschreiben mit Rückschein, um den rechtzeitigen Zugang zu gewährleisten.
b) Die außerordentliche Kündigung
Bei Beitragserhöhung des Versicherers ohne gleichzeitiger Erhöhung des Leistungsumfanges kann der Kunde noch 1 Monat ab Erhalt dieser erhöten Rechnung kündigen.
Beispiel:
Der Versicherer schickt die Rechnung für 2006 erst am 10. Dezember zu (keine Seltenheit), teilt dort bei mindestens gleichen Tarifmerkmalen (Beitragssatz, Laufleistung, Fahrerkreis etc.) eine Beitragserhöhung mit.
--> Möglichkeit a) fällt aus, da der 30.11. um ist
--> Möglichkeit b) muss gewählt werden (bis 10. Januar ist dafür Zeit)
Tipp dafür:
Sollte bis zur letzten Novemberwoche noch keine neue Rechnung da sein, beim Versicherer anrufen. Er wird sagen können, was es im nächsten Jahr kostet - nicht am Telefon abspeisen lasen à la "demnächst kommt die Rechnung" --> einfach drauf bestehen.
Dann besteht die rechtzeitige Möglichkeit für a).
Andernfalls einfach pro forma zum Jahresende kündigen - und sollte man doch nicht wechseln wollen, die Kündigung wieder zurücknehmen, das geht allemal.
2. Versicherungsvergleich
Dies sollte im Idealfall also bis Ende November geschehen,
Vorausgesagt: Natürlich wird bitte immer mit den gleichen Tarifmerkmalen (Laufleistung, Fahrerkreis, Haus, Garage etc.) verglichen - sonst wirds der Äpfle-und-Birnen-Fall
Noch etwas: Fairerweise natürlich auch von der derzeitigen Versicherung ein Angebot holen - oftmals hilft schon ein neuer Tarif dort. Und wenn man zufrieden ist (etwa gute Erfahrungem mit Schadenabwicklung und Betreuung) zu einem angemessenen Preis - warum dann wechseln?
Es gibt nun mehrere Möglichkeiten:
a) Vergleichsrechner im Internet
Es gibt im Internet einige Vergleichsrechner, deren Unabhängigkeit jedoch oft nicht gewährleistet ist. Eine Hausmarke bieten sie aber auf jeden Fall.
b) Onlinerechner der Versicherungen
Dazu also auf die Homepages der einzelnen Versicherungen gehen, Fahrzeugschein und letzte Beitragsrechnung bereithalten und die immer dort auftauchenden Onlinerechner bemühen.
c) Die Außendienstler und Büros der Versicherungen
Im Internet werden bei den Onlinerechnern persönliche oder pauschale Rabatte nicht angezeigt - dies kann wenn überhaupt nur der jeweilige Vertreter der Gesellschaft.
Aber Vorsicht - bezahlt werden muss am Ende in €, nicht in Rabatt-%
d) Der Makler
Einfach zu einem Makler gehen und dort einen Vergleich anstrengen - womöglich wird der Vergleich ein paar Euro kosten, ist dann aber (da per Gesetz unabhängig und weisungsungebunden) oft für den Laien die bessere Lösung als das anonyme Internet.
Achtung:
Heutzutage haben einige der Versicherer abgespeckte und damit preisgünstigere Tarif im Angebot.
Wenn man denn also vergleicht, dann bitte auch den etwa gleichen Leistungsumfang. Sparen kann man - sollte man aber nicht an der falschen Stelle.
Typische Beispiele eines abgespeckten Tarifes sind etwa:
- Höhere Rückstufungen im Schadenfall (Wegfall etwa des "Rabattretters" aus SF25 in die SF22, die aber auch 30% bedeutet --> nunmehr gehts dann weiter nach unten)
- Verminderte Deckungssumme in der Haftpflicht (50 Mio statt 100 Mio) --> evtl. zu verschmerzen, bisher waren 50 Mio auch empfohlen und zureichend
- Wildschadenklausel vermindert (etwa nur noch Haarwild, keine Nutz- oder Kleintiere mehr)
- Kürzere Neuwertentschädigung in der Kasko (nur 6 statt 12 Monate etwa) --> relevant und wichtig für Neuwagenkäufer
usw....
Gerade im Hinblick auf den weggefallenen Rabattretter, die kleinen aber feinen Unterschiede in den abgedeckten Risiken, sollte man also für sich selbst entscheiden ob man sparen oder im Schadenfall wirklich optimal abgesichert sein will.
Also: Nicht nur auf den Preis schauen.
3. Neuabschluss
Bis theoretisch zum Jahresende braucht man nun eine neue Versicherung.
Dazu Punkt 2 ausführen, dann (oder vorher) Punkt 1 .
Man nimmt sich nun das für einen beste Angebot und schließt den Vertrag ab.
Damit ist der Versichererwechsel erledigt. |
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