Mon Oct 22 11:25:50 CEST 2012 | volvosilke | Kommentare (12)
Laut Wetterbericht soll es nun doch bald frisch ums Näschen werden.
Und wie jedes Jahr um diese Zeit werden wieder einmal Horrorszenarien von in meterhohem Schnee liegengebliebenen und nicht starten wollenden Autos bemüht, alles aufgrund leerer Batterien. Es werden Superduperschnäppchen angeboten, ohne die man - wenn man den Berichten glauben mag - den Winter nicht lebend übersteht.
Ich hatte in meinen bisher 18 Jahren Auto- und Moppederfahrung NIE ein Batterieproblem. Und das, obwohl erstens alle meine Fahrzeuge draußen stehen müssen und ich zweitens bisher nur eine einzige neue Batterie gekauft habe, weil die, die schon im Auto drin war, ganz offensichtlich defekt war. Die sah in etwa so aus:
Okay, Stopp, ich hatte mal eine defekte Batterie. Das jedoch nur, weil erstens der Limaregler meiner FJ defekt war UND zusätzlich der Vorbesitzer eine wesentlich zu kleine Batterie eingebaut hatte, das jedoch so geschickt, dass selbst die Werkstatt es lange nicht sah. Also lag es nicht an der Batterie selbst.
Mein Vater hatte letzten Winter ständig eine leere Batterie. Weil er ausschließlich Superkurzstrecke fährt, seit er in Rente ist, und das auch nur einmal wöchentlich. Lag aber auch nicht an der Batterie selbst. Ich erinnere mich, dass im Winter vor zwei oder drei Jahren, als es bis in den Februar hinein wochenlang heftige Minusgrade hatte, selbst mein schwedisches Autochen, das doch kalten Kummer gewohnt sein sollte, zwei Sekunden länger mit dem Anlasser orgeln musste als gewöhnlicherweise. Ich gebe aber zu, ich mache mir gar keine Gedanken darum, dass mein Wagen mal NICHT anspringen könnte. Das ist eine solche Selbstverständlichkeit, dass ich meinen Batterien bisher in 18 Jahren auch niemals einen zweiten Blick gegönnt habe. Die ist drin, sie funktioniert und fertig. Ist bei mir wahrscheinlich eines der am wenigsten beachtete Bauteile am Auto oder Mopped.
Wie ist das bei euch? Schon mal aufgrund einer defekten Batterie liegengeblieben oder nicht losgekommen? Sind die ganzen Werbungen und Panikmachen letzten Endes gar reine Versuche die Wirtschaft anzukurbeln? Messt ihr gar regelmäßig die Kapazität eurer Batterie oder habt eine Ladeanzeige im Auto?
Es gibt natürlich auch winterliche Situationen, in denen eine leere Batterie im Auto das geringste Problem sein mag...
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Sat Oct 20 11:10:04 CEST 2012 | volvosilke | Kommentare (20)
Wer kennt sie nicht? Die Szene aus "Das Leben des Brian", in welcher er zu seinen Jüngern predigt. Und nur ein renitenter Mann will nicht individuell sein. In meinen Augen eine der besten Szenen der Filmgeschichte.
Und sie drückt haargenau das aus, was auf dem automobilen Sektor deutlicher und deutlicher wird. Sieht man sich die Bilder an, unterscheiden viele Autos sich allein durch die Form ihrer Scheinwerfer (siehe Andyrx' Blog), des Grills und anderer winziger Designelemente. Die Autos sehen sich teilweise dermaßen zum Verwechseln ähnlich, dass den Hervorhebungen der Unterschiede ganze Berichte gewidmet werden!
Dies ist zu einem großen Teil sicherlich dem Umstand geschuldet, dass viele Marken inzwischen unter dem gleichen Konzern stehen und mit den gleichen Plattformen arbeiten. In den späten 80-ern begannen Autos damit "stromlinienförmig" zu werden, weil plötzlich der cw-Wert alles war. Ich erinnere mich, dass der Omega damit warb, der Wagen mit dem geringsten cw-Wert seiner Klasse zu sein.
Innerhalb bestimmter Fahrzeugklassen (kompakte Mittelklasse/Oberklasse-SUV/Sportcoupé etc.) unterscheiden sich selbst die Autos verschiedener Konzerne nur noch marginal. Und dennoch tut jedes einzelne Fahrzeug so als wäre es vollkommen einzigartig und als würde es sich auf grandiose Art und Weise aus der Masse hervorheben. Theoretisch kann man heute sein Auto so "individuell" gestalten wie nie zuvor. Es gibt hunderte von Lack-Innenraum-Karrosserie-Optionen, mit denen jeder Neuwagenkunde sich sein Auto zusammensetzen kann. Und dennoch, wenn man sich die jungen Gebrauchten und Neuwagen im Straßenbild ansieht, findet man wenig Herausragendes. Und wenn es doch herausragt, dann leider meistens (zumindest in meinen Augen) auf außerordentlich abstoßende Weise, wie z.B. der BMW X6.
Schaut man sich die heutigen Brocken von Autos an, kann es kaum mehr allein um den cw-Wert gehen, denn die heutigen Werte vieler Autos dürften nicht wesentlich schlechter sein als z.B. der eines 80-er Jahre Ford Escort. Ich könnte sogar wetten, der Wert eines alten DS unterscheidet sich kaum von dem einer z.B. Mercedes E-Klasse, um einfach mal eine große Limousine zu wählen. (Falls jemand das anhand eindeutiger Daten widerlegen kann, gerne bitte.)
Bei der optischen Monotonie der heutigen Fahrzeuge ist die Bemühung um Individualität umso größer und spiegelt sich auch im Zubehörangebot freier Anbieter wider. Es gibt für jedes Auto schon bei Markteinführung zahlreiche Felgen, Auspuffe, Bodykits etc. von Zubehöranbietern. Und obwohl jeder individuell sein möchte, kauft er sich letzten Endes doch den neuen Golf, Astra, A3, C4 etc.
Wo sind die Autos für ECHTE Individualisten geblieben? Leider sind diese meist entweder abstoßend hässlich, unpraktisch, unbezahlbar oder einfach Kopien ehemaliger Designerfolge (z.B. Fiat 500 oder Mini). Möchte man ein "ganz normales" Auto, das dennoch anders aussieht und zudem erschwinglich ist, muss man lange suchen, bis man etwas gefunden hat. |
Thu Oct 18 11:01:41 CEST 2012 | volvosilke | Kommentare (54) | Stichworte: 50, GT, Suzuki Motorrad
warten auf den nächsten Einsatz
Knapp ein Jahr ist es nun her, dass ich die kleine GT50 auf ebay fand, für einen lachhaften Preis erstand und in mein Wohnzimmer brachte, um sie zu zerlegen. Knapp ein halbes Jahr ist es her, dass sie nach einer umfangreichen Restaurierung zum ersten Mal ein Lebenszeichen von sich gab. Vier Monate ist es her, dass sie ihre erste große Fahrt hinter sich brachte. ...und ihre bisher letzte...
Nun steht sie da und sieht hübsch aus. Sie sollte niemals ein Alltagsfahrzeug werden, das war von vornherein klar. Für gelegentliches Kurzstreckenfahren ist sie mir aber auch wieder zu schade.
Demnächst ziehe ich noch weiter raus aufs Land, wo zwischen den Orten 5 bis 10 Kilometer enger Landstraße liegen. Dort bin ich mit einem Mokick ein echtes Verkehrshindernis und bringe mich selbst in Lebensgefahr.
Eigentlich wusste ich von Anfang an, dass es so enden würde. Dass ich sie niemals regelmäßig bewegen würde. Trotzdem ist es irgendwie schade, weil sie so "nutzlos" ist. Sie tut mir irgendwie leid. Nicht falsch verstehen, ich will sie weiterhin niemals wieder hergeben und wenn sie künftig ihr Leben auf meiner Terrasse fristet und einfach nur hübsch aussieht und mich an früher erinnert und wie ich zu motorisierten Zweirädern kam, ist das für mich vollkommen in Ordnung. Ich werde dann eh irgendwann meine Sprint haben und wäre die Kleine nicht mehr gefahren.
Ob meine Freunde und Familie mich für vollkommen irre halten, wenn ich die Suzi sogar IN die neue Wohnung stellen werde? Mich ab und zu drauf setze und von dort aus die Tagesschau sehe statt vom Sofa aus...? BIN ich vielleicht sogar irre? Weil ich an einem 33 Jahre alten Mokick hänge, das niemals wertvoll sein wird, außer für mich? Wünscht ihr euch auch manchmal, ihr könntet euch euer Fahrzeug ins Zimmer stellen?
Zum Glück wird meine neue Wohnung nicht groß genug für meinen Volvo sein... |
Mon Oct 15 09:01:39 CEST 2012 | volvosilke | Kommentare (7)
Alus sind für Autos, was Schuhe für Frauen sind. Man möchte gut aussehen, vielleicht ein wenig auffallen und sie dürfen auch mal unbequem sein, wenn es dem Aussehen dient. Je schicker sie sind, desto pflegebedürftiger sind sie und dreckige Alus sind ebenso wie dreckige Schuhe eine Schande.
Bei Alus ist de Auswahl fast ebenso reichhaltig wie bei Schuhen und mal ganz ehrlich, liebe Männers: Wenn das nicht immer so ein verdammischer Aufwand wäre, würden wir unseren Autos doch auch gerne mal viel öfter andere Räder aufziehen, einfach um den Look anzupassen. Die Lagerung mehrerer Radsätze hingegen gestaltet sich ungleich schwieriger als einen Schuhschrank unterzubringen...
Die Tendenz geht - selbst bei den von den Autokonzernen angebotetenen Rädern - zu immer größer. Kam z.B. mein Volvo 360 (immerhin mit 115 PS, Heckantrieb und 1,2 Tonnen) auf 13-Zöllern aus dem Werk gerollt und ich war stolz, die seltenen originalen R-Sport Alus in 14 Zoll und 65-er Querschnittsreifen zu ergattern, kann man heute jeden Golf mit 18-Zöllern und 35-er bis 40-er Querschnitt ordern.
Dann gibt es natürlich auch solche Auswüchse wie das gefundene 22-Zoll-Rad des Camaro, auf dem eine dünne Lage Gummi aufgebracht wird statt eines Reifens... Und im Gegenteil dazu den dicken, fetten 85-er Querschnitt des Geländereifens auf den 16-Zöllern. Ich selbst fahre 45-er Reifen auf 17-Zoll-Rädern und empfinde das als die absolute Grenze des Komforts. Weniger Gummi würde ich nicht wollen.
Und wer mir jetzt mir der angeblichen Fahrstabilität der superflachen Reifen kommt, dem könnte ich jetzt wieder seitenlang erzählen, wie ich mit den 65-er Reifen meines 360-ers alle möglichen Sportwagen in jeder Kurve zerlegt habe und wie der Wagen beim Fahrsicherheitstraining einfach nicht zum Ausbrechen zu bewegen war. Flache Reifen haben einen extrem geringen Grenzbereich im Gegensatz zu "normalen" Querschnitten, die ihre Haftgrenze auf mehr oder minder gutmütige Art und Weise lange vorher ankündigen und damit eine gewisse Sicherheit vermitteln.
Und dann eben der Komfort. Mit einem 30-er Querschnitt darf ich keinen Bordstein mehr hoch fahren, oder wirklich nur Zentimeter für Zentimeter. Jedes Schlagloch, das man z.B. in der Dunkelheit übersieht, kann den Tod der Felge bedeuten. Mit 50-er oder 55-er Reifen schlägt das zwar auch ganz ordentlich, aber gerade momentan mit meinen Winterreifen merke ich sehr deutlich den Komfortzuwachs auf holprigen Strecken.
Warum dann also Riesenräder mit Gummibeschichtung? Letztendlich doch nur für die Optik, oder?
So wie manche Frauen sich selbst einreden, Stilettos wären gar nicht so unbequem... |
Sun Oct 07 12:34:09 CEST 2012 | volvosilke | Kommentare (13) | Stichworte: 850, 8er, Volvo
Was bist du?Es ist Herbst und es wird langsam kühl. Allenthalben sind die Leute traurig, dass der Sommer vorbei ist.
Die meisten Menschen sind Sommermenschen. Vielleicht noch Frühlingsmenschen. Es gibt auch Herbstmenschen.
Ich glaube, ich bin ein Wintermensch. Ich hasse Hitze. Ich würde niemals freiwillig im Sommer nach Spanien, Italien, Griechenland etc. fahren. Ab 25°C bin ich nicht mehr zu viel zu gebrauchen, ab 30° stelle ich mich tot.
Ich liebe den Winter, ich liebe Schnee und die Stille, die dieser mit sich bringt. Ich liebe es, wenn die Luft kalt und klar ist, wenn man das Gefühl hat, man kann bis zum Ende der Welt sehen. Ich liebe das Blau des Himmels an schönen Tagen, welches im Sommer niemals zustandekommt. Das Knirschen von Füßen und Reifen auf frischem Schnee. Die dicke Daunenjacke, den weichen Fleecepulli, das dicke Daunenfederbett, die dicken Wollsocken. Alles ist so wunderbar kuschelig.
Ich mag es, bei Kerzenlicht und Kaminfeuer (noch habe ich keinen eigenen) mit einer Kanne heißem Tee auf der Couch zu sitzen, ein gutes Buch zu lesen oder zu reden oder einfach nur ins Feuer zu sehen. Auf dem Weihnachtsmarkt zu stehen, Glühwein zu trinken, Lebkuchen und gebrannte Mandeln zu essen und all so was.
Der Winter ist eine herrliche friedliche Jahreszeit. Und sogar das Autofahren macht mit der richtigen Bereifung Spaß. Sanfte Slides um einsame Kurven, Kreisel ziehen auf leeren Parkplätzen, und das alles ohne Reifenverschleiß.
Welche Jahreszeit mögt ihr am liebsten und warum?
(Anmerkung: Da Deutschland ein Regenland ist, und das zu jeder Jahreszeit, ist diesbezüglich der einzige Unterschied die Temperatur des Regens...) |
Fri Oct 05 15:57:58 CEST 2012 | volvosilke | Kommentare (11) | Stichworte: Fiesta, Ford, Mk7 (JA8)
Fiesta
Eines im Voraus: Bitte diesen Artikel nicht zu ernst nehmen.
An meinem Volvo musste nachgearbeitet werden, daher bekam ich heute Morgen ganz spontan einen Fiesta hingestellt. Der ist definitiv das kleinste Auto, das ich jemals gefahren bin. (abgesehen von dem alten Mini, den ich mal für ne Viertelstunde über einen Feldweg jagen durfte...)
Eingestiegen, losgefahren, direkt ab in unsere Hausbaustelle, schön mit 80... - gähn. Spritzig isser nicht gerade, aber das war zu erwarten. Die Lenkung ist komisch (schlägt man das Lenkrad ein, bleibt es stehen und man kann freihändig Kurven fahren statt dass die Lenkung sich zurückstellt - ob das so gewollt ist???), ansonsten eben so wie ich das erwartet habe. Alles ist etwas beengt, die Nähe des eigenen Hecks ängstigt mich ein wenig, Verarbeitung wirkt billig, alles Plastik, Lenkrad auch, fühlt sich eklig in der Hand an. Egal, ist ja nur für einmal zur Arbeit und zurück.
Endlich, das Ende der Baustelle, die Kurve am Hanauer Kreuz, die auf die A66 Richtung Frankfurt führt, vor mir ein LKW, also langsam, dann die Auffahrt auf das Verbindungsstück zur AB, welches in einer weiten, zweispurigen Kurve verläuft. Mit dem Volvo gehen da auch mal 160. Ich schaue nach hinten, wo der nächste Wagen, ein Mazda 5, weit genug weg ist. - ...denke ich... Gaspedal durchtreten, schließlich hat der Kleine sicher nicht so viel Leistung (k.A. welche Motorisierung ich überhaupt hatte), dann werde ich den LKW schnell hinter mir lassen und kann wieder rechts rüber, um die anderen vorbeizulassen. Ein beherzter Tritt, pedal to the... - äh, carpet? - und... - es passiert NICHTS!!!!!!!!!!!
Ich erwarte ja gar nicht, dass der kleine Fiesta davon schießt wie von der Sehne gelassen, aber irgendwas sollte er schon tun. Okay, einen Gang zurück, der kleine Motor heult auf, aber passieren tut immer noch nichts. Der Mazda 5 ist inzwischen heran, kriecht mir in den winzigen Kofferraum. So nah war mir nie zuvor ein Auto von hinten...
Ich entschuldige mich im Geiste, treibe den Fiesta mit reiner Willenskraft voran, dessen Tachonadel Millimeter für Millimeter langsam steigt. Endlich habe ich den LKW passiert, gehe wieder rechts rüber. Puh, 110 km/h, Wahnsinn!
Ich lasse es nun also etwas ruhiger angehen, halte mich zurück und merke zum ersten Mal, wie verdammt klein die ganzen Lücken zwischen den Autos auf der linken Spur sind. Da kann ich jetzt nicht rüber, sonst müssen alle hinter mir bremsen. - Mist, da auch nicht. Jetzt vielleicht? Oh, Shice, der hinter mir war schneller. - - - So geht das den ganzen Weg bis zur Schule.
Auf dem Rückweg versuche ich es dann nicht einmal mehr. Ich finde mich damit ab, dass ich, wenn ich mal rechts festsitze, kaum noch nach links rüber komme. Als es gegen Ende frei wird, will ich wissen, was geht. Pin drücken, warten, warten, warten. Laaangsam kommt das Fiestachen in die Gänge. 140, 150, 160. Über 4.500 Umdrehungen im letzten Gang. Da fährt mein Volvo schon 190....
Der Kleine tut mir leid und ich gehe wieder vom Gas. Fahre ganz gemütlich zur Werkstatt und war tatsächlich NIE ZUVOR so froh, endlich wieder in meinem Dickschiff zu sitzen.
Und ich verstehe nun endlich, warum so ein Corsa, Fiesta etc. nicht einfach mal eben ein bisschen beschleunigen kann. Wie oft habe ich mich schon geärgert und mich gefragt, ob der Fahrer nicht weiß, wo sein Gaspedal ist. Nie hätte ich gedacht, dass es tatsächlich Autos gibt, die dermaßen temperamentlos sind, dass selbst ein Bobbycar dagegen der reinste Flitzer ist. Vielleicht ist es ganz gut, so eine Erfahrung mal zu machen, wenn man zu lange PS-verwöhnt war. Wer nie ein Auto mit weniger als 115 PS hatte und die letzten mehr als zehn Jahre nie eines mit weniger als 165 PS und ohne Turbolader, der hat einfach vergessen, wie das ist, wenn man nicht vom Fleck kommt, so sehr man sich auch Mühe gibt.
Ich denke, ich werde in Zukunft freundlicher zu untermotorisierten Kleinwagen sein und mich weniger ärgern, wenn sie nicht aus den Hufen kommen. Auch solche Autos dürfen mal die linke Spur benutzen, weil es rechts auf Dauer nervig ist, wenn man nicht ständig nur 90 fahren möchte.
Wenn also auch vor euch mal wieder ein Fiesta oder Corsa nach links ausschert, denkt daran, dass der Insasse vielleicht schon seit zehn Minuten hinter einem LKW hängt und auch viel lieber schneller an diesem vorbeikäme. |
Sun Sep 30 09:18:33 CEST 2012 | volvosilke | Kommentare (6)
Wer sich in einer aktiven Autoszene befindet, kennt das sicherlich:
Auf Treffen kommen die abenteuerlichsten Schrauberaktionen zustande, mit teilweise waghalsiger Fahrzeug- bzw. Personensicherung. Da liegen Leute unter Autos, die auf zwei rostigen 25-Euro-Baumarkt-Böcken ruhen, es werden ohne passendes Werkzeug Zahnriemen getauscht etc. Private Schrauberhallen sind dermaßen überfüllt mit Müll und Teilen, dass man kaum dazwischen durch passt, um das Auto auf die seit 20 Jahren nicht mehr geprüfte oder gewartete Hebebühne zu fahren.
Dennoch macht man das mit und meistens gibt einem das Ergebnis Recht: Es geht alles gut, die Teile sind getauscht, der Wagen läuft wieder und das zu einem Bruchteil der Kosten, die das Ganze in einer Fachwerkstatt oder gar beim Vertragshändler gekostet hätte.
Manchmal geht es aber auch schief. Zum Beispiel der Zanriementausch auf Bild 2, als beim Zusammenbau die Keilriemen vertauscht wurden und der nun zu kurze Riemen das Lüfterrad dermaßen unter Spannung setzte, dass die Bolzen abrissen und das Lüfterrad im Motorraum herumflog. Ein Glück, dass nichts weiter passierte, aber die anschließende Reparatur war nervig, unnötig und auch nicht gerade billig.
In einer Werkstatt bekommt man Gewährleistung auf diese Arbeiten, wenn diese auch nicht immer druchgesetzt werden kann. Inzwischen gehe ich für die "großen" Sachen (Bremsen komplett, Elektronik etc.) nur noch zum Vertragshändler, für "kleine" Sachen (Ölwechsel etc.) zu einer freien Werkstatt und die ganz Kleinen mache ich weiterhin selbst (habe nur einen beengten Hofstellplatz unter freiem Himmel) oder lasse mir von Bekannten helfen.
Wie handhabt ihr das? Alles selbst, und falls ja, habt ihr dafür eine Halle mit Bühne, Grube etc.? Immer freie Werkstatt? Immer Vertragshändler?
Bei Neuwagen geht man natürlich eher zum Vertragshändler, das ist mir klar. |
Thu Sep 27 15:19:20 CEST 2012 | volvosilke | Kommentare (6) | Stichworte: 2 (LF), Freelander, Land Rover
Eigentlich sollte ich einen neuen S60 bekommen, während bei meinem Volvo das komplette Kühlsystem renoviert wird. Stattdessen wurde es ein Freelander. Mit dicker, fetter Werbung darauf.
Egal, Land Rover finde ich klasse. Ist eine Marke, die ich mir für mich durchaus vorstellen könnte. Den 110-er Defender hatte ich ja schon mal und der hat einen wahnsinnigen Spaß gemacht.
Also, ab auf die Teilledersitze, Schlüsselteildingensda in den Schacht gesteckt und Start-Knopf gedrückt. Automatik, prima, das kenne ich, hatte selbst schon zwei Automatikwagen. Die ersten Meter sind ungewohnt, aber ich stelle mir einfach vor, jemand habe meinen linken Fuß auf den Teppich gespaxt. Nach zwei oder drei Minuten bin ich wieder drin und der linke Fuß liegt entspannt im Fußraum herum. Der Automat schaltet butterweich, wenn ich langsam beschleunige, beim Kickdown tut er so als käme da jetzt was, aber was will bei 150 PS in so nem Panzer schon großartig kommen? Bin leistungsverwöhnt, aber ein Land Rover ist sowieso kein Heizer-Auto. Land Rover sind entspannte Cruiser und man gewöhnt sich sehr schnell daran, dass man auf der Autobahn eben nicht mal eben schnell jemanden überholen kann, ohne den von hinten nahenden schnellen Verkehr zu belästigen. In unserer Baustelle nehme ich auch aufgrund der Fahrzeugbreite daher lieber die rechte Spur und halte mich ganz in Ruhe zwischen LKWs, Transportern etc. auf.
Trotz der Größe und der Unübersichtlichkeit vor allem nach vorne weiß man ziemlich schnell ziemlich genau, wie groß der Freelander ist, denn die riesigen Spiegel bieten eine hervorragende Sicht. Nach wenigen Metern auf der Autobahn weiß ich, wie viel Platz ich zu allen Seiten um mich habe und den Rest tut vor allem beim Einparken das Piepen kund. Bräuchte ich nicht unbedingt, vor allem nicht bei einem weichen Hindernis wie dem Farn hinter meinem Parkplatz.
Der Innenraum wirkt relativ hochwertig und modern, natürlich ganz anders als der Defender. Hier gibt es weichen Kunststoff, Leder oder Kunstleder, ein intuitiv zu bedienendes Cockpit und alles fasst sich angenehm an. Etwas nervig ist es, dass bei jedem Start der Auswahlbildschirm des Navis kommt statt der Bildschirmschoner-Uhr, die ich jedesmal neu aufrufe, aber ich schätze, das kann man in den Einstellungen ändern. Für mich sind auch Dinge nervig, die ich einfach anders gewohnt bin, wie z.B. das bei mir auf Zündung gelegte Radio und Licht, sodass ich nichts ausschalten muss, wenn ich den Wagen abstelle. Beim Freelander muss ich Radio und Licht manuell ausschalten. Aber an solche Dinge gewöhnt man sich, die sind also kein wirkliches Manko.
Vom Fahrgefühl her ist der Freelander eindeutig auf Komfort ausgelegt und fährt sich sehr angenehm. Das Fahrwerk ist leicht schaukelig, holpert nur bei harten, kurzen Wellen, die Bremsen sind griffig, aber nicht so übermäßig giftig wie heutzutage leider oft zu erleben, und die Lenkung ist nicht nervös, aber auch nicht schwammig. Das unterstützt das Cruiser-Fahrgefühl, welches sich in so einem Wagen sowieso einstellt.
Das Xenon-Licht leuchtet auch einsame Landstraßen sehr schön aus, die scharfen Kanten zwischen beleuchtet und unbeleuchtet sind aber etwas, das mich an Xenon generell stört. Man bekommt dadurch ein wenig das Gefühl des Tunnelblicks, aber auch das ist subjektiv und Gewöhnungssache. Das Rückfahrlicht beleuchtet alles sehr, sehr gut, was ich sehr wichtig finde. (habe meinen Volvo daher extra mit LEDs ausgestattet, was bisher nicht von TÜV oder Polizei bemängelt wurde)
Der Kofferraum ist für ein Fahrzeug dieser Klasse angemessen und die nach innen stehenden Radhäuser sind bei der Fahrzeugbreite relativ egal. Die hohe Ladefläche ist freilich ungeeignet um große und schwere Dinge hineinzuwuchten, aber das weiß man ja, wenn man sich so ein Auto kauft. Die Rücksitzbank ist ziemlich beengt und mit sehr wenig Beinfreiheit ausgestattet, der Freelander ist also eher ein Zweipersonenauto, jedoch ganz sicherlich nichts für Familien oder Leute, die zu dritt oder viert damit in Urlaub fahren wollen.
Der Freelander ist absolut kein Fahrzeug, das ich mir kaufen würde, dafür ist er einfach zu sehr ein Zwitter zwischen allen möglichen Fahrzeugtypen, aber mir gefällt die Ruhe, die sich beim Fahren einstellt. Man fährt gemütlich seine 110 bis 120 km/h, belächelt mitleidig alle, die sich auf der linken Spur bedrängen und ihre Kleinkriege austragen, und es rührt einen einfach nicht, was die alle treiben. Und seltsamerweise - WENN man mal wen überholt und nicht so schnell weg kommt, wenn einer von hinten schneller fahren will, wird man NICHT genötigt! In meinem ollen Pampersbomber, der wesentlich bessere Fahrleistungen hat, versuchen ständig irgendwelche Leute mich von der Spur zu schubsen. Mich lässt das kalt, ich lasse mich nicht hetzen, aber in einem großen Auto passiert das offenbar einfach nicht. Entweder, die Leute wissen, man KANN nicht schneller vom Fleck kommen, oder sie wollen sich einfach ihr Auto nicht an einem Geländewagen zerstören. (Wobei ich bezweifle, dass ein Freelander so viel steifer oder stabiler ist als z.B. ein A6 oder Passat.)
Ich "darf" den Wagen noch einen Tag länger fahren. Ich kann also auf spezifische Fragen eingehen, wenn ich diese weiß.
Aber bitte NICHTS zur Geländegängigkeit, denn ich werde mit einem Werkstattwagen ganz sicherlich nicht über Feld- und Waldwege brettern... |
Fri Sep 21 15:38:52 CEST 2012 | volvosilke | Kommentare (4)
was bevorzugt ihr?Meine Eltern hatten mal einen Wohnwagen. Ein einziges Mal fuhren wir damit in Urlaub, danach stand er auf einem festen Platz und wir verbrachten dort lange Wochenenden oder auch mal die Ferien. Mein Vater mochte das Fahren mit Wohnwagen nicht. Mit einer Bekannten war ich mal in ihrem T3 Bulli unterwegs.
Beides hat seine Vor- und Nachteile.
Mit dem Wohnwagen hat man ein einzelnes Auto, um Ausflüge zu machen, einkaufen zu fahren etc. Ein Wohnwagen bietet meistens mehr Platz und Komfort. Dafür kann man mit einem Wohnwagen meist nur 80 fahren, in Ausnahmen 100, die meisten Autos dürfen gerade mal 1600 Kilo ziehen und da wird es für eine Familie schon eng. Alleine lohnt sich ein kleiner Wohnwagen aber auch nicht wirklich. Andererseits kann man den Wohnwagen auch einfach mal ein Jahr lang bis zum nächsten Urlaub stehenlassen, während ein Wohnmobil eher regelmäßig bewegt werden will.
Mit einem (normal großen) Wohnmobil muss man entweder Fahrräder dabeihaben, oder man muss jedesmal zusammenpacken und mit dem ganzen Ding wegfahren, wenn man mal etwas unternehmen möchte, findet schlecht Parkplätze etc. Dafür kann man je nach Fahrzeug auch mal 120 fahren, ist nicht an Campingplätze gebunden, sondern kann so ein Wohnmobil auch mal eben woanders abstellen und sich schnell ne Runde schlafen legen, und wenn man eine Rundreise plant, ist man einfacher unterwegs.
Möchte man irgendwo stationär sein und Tagesausflüge machen, eignet sich eher der Wohnwagen.
Dennoch käme für mich immer nur das Wohnmobil infrage. Ich fahre - ebenso wie mein Vater - nicht gerne mit Anhänger (habe ich bisher ein einziges Mal gemacht, mit einem kleinen offenen Minianhänger, aber das hat mir schon gereicht...) und so ein normales Wohnmobil für zwei oder drei Leute ist einfach wesentlich wendiger und leichter zu handhaben als ein Gespann. Und bei meiner Art von Urlaub fahre ich spätestens jeden dritten Tag weiter und will sofort mobil sein, ohne An- und Abspannen.
Wie ist das bei euch? Womit habt ihr Erfahrung und was würdet ihr bevorzugen? |
Sun Sep 16 09:43:19 CEST 2012 | volvosilke | Kommentare (2)
Zur Zeit haben sie hier in der Gegend irgendwie den großen Rappel und meine tägliche Heimstrecke ist mehr oder weniger eine einzige große Baustelle, wegen Erneuerung von Fahrbahnbelag, Leitplanken oder wegen eines Kreisel-Neubaus. Dazu wird, wie üblich, aus zwei Spuren drei gemacht, eine für den Gegenverkehr, und eine Richtung wird fast zur Gänze gesperrt, bis auf eine Spur. Ein- und Ausfahrten sind auf ca. 20 Meter verkürzt, teilweise sogar gar nicht vorhanden, sondern enden mit einer Stopp-Linie, die 2-Meter-Spur auf der einen Seite ist durch die aufgestellten Betonabtrennungen dermaßen schief und schepp, dass sie oft genug bestenfalls 1,80 misst und die rechte Spur der dreispurigen Bahn (also die eigentliche Standspur) ist von den vielen LKW inzwischen durchzogen mit richtig fiesen, tiefen Schlaglöchern.
Auf dem ca. 8 km langen Streckenabschnitt befindet sich EIN EINZIGER Bautrupp irgendwo, der seit Wochen kaum sichtbare Fortschritte erzielt.
Da diese Strecke wirklich voll von LKW ist, die nur noch 50 bis 60 km/h fahren (mehr würde ich mich an deren Stelle auch nicht trauen, bei der Qualität des Belags und vor allem bei den Ein- und Ausfahrten), bleibt den PKW eigentlich nur noch die 2-Meter-Spur. Nun gibt es ja inzwischen ein Gesetz, dass diese Spur auch tatsächlich nur von Fahrzeugen befahren werden darf, welche diese 2 Meter Breite nicht überschreiten. Ich muss sagen, die LKW-Fahrer sind hier wirklich große klasse und fahren extrem gleichmäßig und haben ihre Trucks voll unter Kontrolle. Die Fahrzeuge, welche eine volle Ausnutzung der linken Spur behindern, sind hingegen irgendwelche Muttis in ihren Kleinstwagen, die rechts Schlangenlinien fahren, Vans, die in halsbrecherischen Manövern auf dieser engen Spur überholen (einer zwei Autos vor mir streifte schon den linken Begrenzungswall und krachte danach fast in den LKW rechts neben sich) und Fahrer dicker Autos, die es nicht einsehen, rechts zwischen den LKW zu fahren, die sich aber ebenso wenig trauen, diese zügig zu überholen.
Der Allerbeste jedoch war einmal der Fahrer eines alten Passat, der schräg versetzt hinter einem LKW die 2-Meter-Spur blockierte, obwohl der LKW immer wieder extra weit rechts fuhr, wann immer das möglich war, damit er vorbei konnte. Der WOLLTE jedoch gar nicht vorbei, und als sich der LKW am Hanauer Kreuz, am Ende der Baustelle, nach einem kurzen Sprint links vor ihn setzte, fuhr ich rechts an ihm vorbei, sah rüber und sah einen selbstzufrieden grinsenden lanhaarigen Öko-Späthippie-Birkenstock-Jesus-Imitator, der entweder vor lauter Dröhnung gar nicht merkte, dass er den Verkehr aufhielt, oder der einfach mal der Anfang eines Staus sein wollte.
Es gab auch einen PKW mit leerem PKW-Anhänger (bekanntlich überbreit), der das Ding zudem kein bisschen unter Kontrolle hatte und damit über die rechte Spur schlingerte. Als er endlich einigermaßen geradeaus zu fahren schien, setzte ich zum Überholen an, musste jedoch scharf abbremsen, als der Anhänger abermals schlingerte und mir fast in den Kotflügel krachte. Irgendwann auf einem geraden Stück trat ich dann das Gaspedal kurz mal durch und schoss an dem Kamikazefahrer vorbei und als ich wieder nach rechts scherte, sah ich bis zum Ende der Baustelle niemanden mehr hinter mir, der sich das ebenfalls traute. Manche Leute sollten sich wirklich überlegen, ob sie, nur weil sie das laut Papier dürfen, wirklich alles fahren müssen, was es gibt...
Was jedoch positiv auffällt, ist die Anpassung der Leute an die veränderten Gegebenheiten, insofern sie tatsächlich Platz machen und nach links ausweichen, wenn sie jemanden an eine Auffahrt heranfahren sehen, damit derjenige sich einfädeln kann. Auf der Einzelspur in die Gegenrichtung werden absichtlich große Lücken gelassen, damit die Auffahrenden sich einfädeln können und die Leute, die auffahren wollen, fahren tatsächlich vorausschauend, sehen sich beim Heranfahren um und sehen, ob sie es durch starkes Beschleunigen oder durch Abbremsen schaffen, sich möglichst reibungslos in den fließenden Verkehr einzuordnen. Man merkt ganz genau, wer diese Strecke täglich fährt und wer zum ersten Mal, denn diejenigen, die zum ersten Mal fahren, fahren noch ganz vertrauensvoll an die Auffahrt heran, um dann auf der Mitte der 20 Meter zu merken, dass sie das Ganze falsch eingeschätzt haben, und dann voll in die Eisen zu gehen. Nicht selten steht so einer dann noch lange am Ende der Spur herum und wartet auf eine große Lücke, während nachkommende Auffahrer sich flüssig einreihen.
Ich fahre dort jeden Morgen um sieben Uhr rum und dann wieder um zwei Uhr rum, manchmal auch später nachmittags und in all den Wochen, seit es die Baustelle gibt, habe ich noch keinen Unfall gesehen. So ein Unfall wäre hier der Supergau, denn er würde den gesamten Verkehr komplett zum Erliegen bringen. Es ist ein kleines Wunder, dass bei all den aberteuerlichen Fahrweisen bisher nichts passierte, doch dies spricht wiederum dafür, dass die Autofahrer besser sind als ihr Ruf. Die Aufmerksamen machen die Unachtsamkeiten der Träumer wieder wett, die Zurückhaltenden bügeln die Gefahrensituationen der Aggressiven wieder aus und PKW- und LKW-Fahrer können sehr wohl in perfekter Harmonie miteinander die Autobahnen füllen.
Ich wette, wenn der Straßenbelag in zwölfundsechzigtrillionen Tagen fertig und die Bahn wieder frei ist, DANN kracht es auch wieder...
(Die Bilder stammen übrigens aus dem Netz, geben aber recht gut die momentane Situation zwischen dem Hanauer Kreuz und dem Ende der B43 wieder.) |
Fri Sep 07 15:45:54 CEST 2012 | volvosilke | Kommentare (62) | Stichworte: 850, 8er, Fehlercodes, LMM, Volvo
Klar zickt so ein fast zwanzigjähriges Auto auch mal rum. Darf es auch, finde ich, solange es nicht zu oft ist.
Vor einem Jahr tauschte ich nach zahlreichen anderen Teilen der Zündanlage schlussendlich auch die Kerzen (wieder orischinool) und außerdem den LMM. Bis dahin war ständig die Lambdaleuchte gekommen, mit unterschiedlichsten Fehlercodes. Seitdem fuhr der T5 sich einwandfrei, alle Pferdchen arbeiteten munter vor sich hin.
Gestern nach Schulschluss angelassen, auf einmal geht er wieder aus. Hm, komisch. Egal, wieder angelassen, bleibt an, aber da ist diese verdammische Lambdaleuchte wieder. Na gut, egal, darum kümmere ich später, denke ich. Erst mal nen wichtigen Termin um zwei Uhr. Ab auf die Bahn, gerade auf der Beschleunigungsspur, Motor ruckelt, stockt, geht aus.
Na prima, denke ich. Rechts ran, Warnblinker an, auf Lücke warten, aussteigen, Motorhaube auf, Fehlercodes auslesen und löschen. (Jaaaa, das geht bei alten Autos noch von Hand!!!) Der gleiche Code wie früher immer, also Motorhaube wieder zu, eingestiegen, geärgert, angelassen... - Plöpp! Wieder aus. Noch mehr geärgert, ausgestiegen, Haube auf, Stecker vom LMM gezogen.
Blöde Kiste, mit MIR nicht! Da könnte ja jeder kommen!!!!
Haube zu, eingestiegen, angelassen, läuft.
Fährt sich zwar wie ein blöder Sauger, aber fährt. Zum raschen Überholen eines LKWs auch mal kurz 130, ansonsten gemütlich 100, ich will ja nix kaputtmachen. Fehlzündungen ohne Ende beim Gaswegnehmen. Plöpp-plöpp-plöpp. Cool, manch einer verstellt extra seine Zündung für so was, ich habe das einfach so...
Heil zum Termin gekommen, um fünf soll es weiter gehen. Und ich gebe dem Roten noch ne Chance. Haube auf, Fehlercodes ansehen, jetzt ist der für den LMM dabei, löschen, anlassen, läuft.
WAS????? LÄUFT?????
Die wundersame Selbstheilung des Fast-Youngtimers?
Heimfahrt: keine Lamdaleuchte, kein Ruckeln, nix. Heute wieder: keine Lambdaleuchte, kein Ruckeln, nix.
Und einmal mehr bin ich heilfroh, ein altes Auto zu fahren.
- Ich kann meine Fehlercodes selbst auslesen und weiß, was sie bedeuten. (immerhin weiß ich, dass es dieses Mal nicht der LMM ist, denn der wirft einen anderen FC aus) - Ich kann meine Fehlercodes selbst löschen. - Ich kann sogar meine Serviceleuchte selbst zurückstellen. - Wenn die Kiste zickt, wird der Stecker vom LMM gezogen und das Ding läuft! Es läuft vielleicht nicht supertoll, aber ich komme über eine beliebige Strecke weit und auch im Autobahntempo heim. Moderne Autos fahren entweder gar nicht mehr oder mit 60 oder 80 km/h, also als lebendes Verkehrshindernis. Ohne ADAC oder Abschlepper geht da nix mehr.
Jetzt geht halt die Fehlersuche wieder los. Viel bleibt nicht mehr: Leerlaufsteller und Steuergerät. Gefällt mir beides nicht... *gruml*
Hattet ihr auch schon wundersame Selbstheilungen? Oder habt euch gefreut, Defekte zumindest zwischenzeitlich selbst beheben zu können, die bei einem neuen Auto eine sofortige Verweigerung des Dienstes, wildes Piepen, Blinken und einen automatischen Anruf beim markeneigenen Pannendienst auslösen...? |
Wed Oct 24 14:21:31 CEST 2012 | volvosilke | Kommentare (11)
Ich komme darauf, weil ich mich immer wieder frage, warum manche Leute so viel emotionale Energie in Foren und soziale Netzwerke stecken. Es soll hier vor allem um Menschen gehen, die man NICHT persönlich kennt!
Fast jeder Mensch, der ein "Onlineleben" führt, ist in Foren, sozialen Netzwerken und Chats unterwegs.
Ganz schnell lernt man auf diese Weise tausend und mehr Leute "kennen".
Dann schreibt der eine User: "Mein Hund/bester Freund/Vater ist gestorben."
Oder einer erzählt, wie er seinen Job verlor.
Andere berichten von ihrer Erkältung.
Und es geschieht genau das, was erwartet wird: Mitleid und Mitgefühl werden ausgedrückt.
Für teilweise vollkommen fremde Menschen, die man niemals gesehen oder auch nur mit ihnen telefoniert hat.
Mir wird immer nachgesagt, ich sei ein extrem empathischer Mensch, der sich voller Aufrichtigkeit mit anderen freuen und auch mit ihnen weinen kann. Das bezieht sich jedoch ausschließlich auf Menschen, die ich über längere Zeit PERSÖNLICH kenne.
Wenn hingegen in irgendwelchen Foren jemand klagt oder jubelt, nehme ich das zur Kenntnis und wenn man von demjenigen schon öfter mal was gelesen hat, vielleicht auch etwas interessierter, aber ansonsten?
...der berühmte fernöstliche Jutebehälter, gefüllt mit weißen Körnern, der aus dem Gleichgewicht kommt...
Durch die Vielzahl der virtuellen sozialen Kontakte, welche man heute hat, wäre es da nicht sehr ermüdend, wenn man mit jedem trauern, lachen oder schimpfen würde? Und woher weiß man denn, dass derjenige die Wahrheit spricht?
Ich könnte, nur weil ich Sehnsucht nach ein wenig Mitgefühl habe, ja ständig irgendwas behaupten.
Unterschwellig unterstelle ich damit jedem mir nicht persönlich bekannten User, ein Fake zu sein, richtig.
Bei facebook warten einige Leute seit Monaten darauf, dass ich sie adde, aber da können sie auch noch Jahre warten, da ich sie nicht persönlich kenne.
Es gibt Foren, über die man Leute kennenlernen kann, persönlich, live und in Farbe. Auf die Art und Weise bin ich fest in der Volvoszene verankert. Als ich dort kürzlich vom unerwarteten Tod eines langjährigen, etwa einmal jährlich gesehenen Bekannten hörte, hat mich das schwer getroffen.
Als ich noch im Effjott-Forum aktiv war, kam dort auch die Meldung eines verstorbenen Users, dessen Beiträge ich oft und gerne gelesen hatte. Aber emotional ließ mich das vollkommen kalt.
Ist es also geheuchelt, wenn jemand, den man nie gesehen hat, auf die Mitteilung, er habe einen schweren Unfall gehabt, dutzende von mitfühlenden Antworten erhält?
Oder ist das Höflichkeit?
Ist heucheln höflich? Oder kann man tatsächlich mit jemandem fühlen, den man nicht kennt? (komisch, bei Fiktion, also Büchern oder Filmen, bin ich ganz groß dabei, was Mitgefühl angeht, dabei sind die unbekannten Personen dort nicht einmal real!!!)
Ich schreibe ab und zu bei solchen Threads auch mal was Nettes rein, aber mir kommt es immer vor als würde ich demjenigen dabei ins Gesicht lügen. Und wenn ich etwas hasse, dann sind das Lügen.
Als ich hier über die Restaurierung meiner GT50 schrieb, wollte ich selbstverständlich auch positives Feedback.
Manchmal schreibe ich auch einfach um des Schreibens Willen.
Wie empfindet ihr das?
Würdet ihr in einem Forum, in dem ihr niemanden kennt, persönliche Dinge aus eurem Leben erzählen?
Und was würdet ihr erwarten? Tipps? Mitleid? Aufbauende Worte?
Und wenn jemand euch bemitleidet oder sich mit euch freut, könnt ihr das wiederum schätzen?
Und wenn jemand, den ihr nicht kennt, euch im Internet beschimpft, geht das an euch?
Man merkt, ich halte es lieber mit realen Personen als mit virtuellen.
Dass ich dennoch so oft schreibe, hat etwas mit einem beinahe zwanghaften Schreibwahn zu tun.