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Blog von volvosilke

Sun Sep 16 09:43:19 CEST 2012    |    volvosilke    |    Kommentare (2)

Autobahnbaustelle
Autobahnbaustelle

Zur Zeit haben sie hier in der Gegend irgendwie den großen Rappel und meine tägliche Heimstrecke ist mehr oder weniger eine einzige große Baustelle, wegen Erneuerung von Fahrbahnbelag, Leitplanken oder wegen eines Kreisel-Neubaus.

Dazu wird, wie üblich, aus zwei Spuren drei gemacht, eine für den Gegenverkehr, und eine Richtung wird fast zur Gänze gesperrt, bis auf eine Spur. Ein- und Ausfahrten sind auf ca. 20 Meter verkürzt, teilweise sogar gar nicht vorhanden, sondern enden mit einer Stopp-Linie, die 2-Meter-Spur auf der einen Seite ist durch die aufgestellten Betonabtrennungen dermaßen schief und schepp, dass sie oft genug bestenfalls 1,80 misst und die rechte Spur der dreispurigen Bahn (also die eigentliche Standspur) ist von den vielen LKW inzwischen durchzogen mit richtig fiesen, tiefen Schlaglöchern.

 

Auf dem ca. 8 km langen Streckenabschnitt befindet sich EIN EINZIGER Bautrupp irgendwo, der seit Wochen kaum sichtbare Fortschritte erzielt.

 

Da diese Strecke wirklich voll von LKW ist, die nur noch 50 bis 60 km/h fahren (mehr würde ich mich an deren Stelle auch nicht trauen, bei der Qualität des Belags und vor allem bei den Ein- und Ausfahrten), bleibt den PKW eigentlich nur noch die 2-Meter-Spur. Nun gibt es ja inzwischen ein Gesetz, dass diese Spur auch tatsächlich nur von Fahrzeugen befahren werden darf, welche diese 2 Meter Breite nicht überschreiten. Ich muss sagen, die LKW-Fahrer sind hier wirklich große klasse und fahren extrem gleichmäßig und haben ihre Trucks voll unter Kontrolle. Die Fahrzeuge, welche eine volle Ausnutzung der linken Spur behindern, sind hingegen irgendwelche Muttis in ihren Kleinstwagen, die rechts Schlangenlinien fahren, Vans, die in halsbrecherischen Manövern auf dieser engen Spur überholen (einer zwei Autos vor mir streifte schon den linken Begrenzungswall und krachte danach fast in den LKW rechts neben sich) und Fahrer dicker Autos, die es nicht einsehen, rechts zwischen den LKW zu fahren, die sich aber ebenso wenig trauen, diese zügig zu überholen.

 

Der Allerbeste jedoch war einmal der Fahrer eines alten Passat, der schräg versetzt hinter einem LKW die 2-Meter-Spur blockierte, obwohl der LKW immer wieder extra weit rechts fuhr, wann immer das möglich war, damit er vorbei konnte. Der WOLLTE jedoch gar nicht vorbei, und als sich der LKW am Hanauer Kreuz, am Ende der Baustelle, nach einem kurzen Sprint links vor ihn setzte, fuhr ich rechts an ihm vorbei, sah rüber und sah einen selbstzufrieden grinsenden lanhaarigen Öko-Späthippie-Birkenstock-Jesus-Imitator, der entweder vor lauter Dröhnung gar nicht merkte, dass er den Verkehr aufhielt, oder der einfach mal der Anfang eines Staus sein wollte.

 

Es gab auch einen PKW mit leerem PKW-Anhänger (bekanntlich überbreit), der das Ding zudem kein bisschen unter Kontrolle hatte und damit über die rechte Spur schlingerte. Als er endlich einigermaßen geradeaus zu fahren schien, setzte ich zum Überholen an, musste jedoch scharf abbremsen, als der Anhänger abermals schlingerte und mir fast in den Kotflügel krachte. Irgendwann auf einem geraden Stück trat ich dann das Gaspedal kurz mal durch und schoss an dem Kamikazefahrer vorbei und als ich wieder nach rechts scherte, sah ich bis zum Ende der Baustelle niemanden mehr hinter mir, der sich das ebenfalls traute. Manche Leute sollten sich wirklich überlegen, ob sie, nur weil sie das laut Papier dürfen, wirklich alles fahren müssen, was es gibt...

 

Was jedoch positiv auffällt, ist die Anpassung der Leute an die veränderten Gegebenheiten, insofern sie tatsächlich Platz machen und nach links ausweichen, wenn sie jemanden an eine Auffahrt heranfahren sehen, damit derjenige sich einfädeln kann. Auf der Einzelspur in die Gegenrichtung werden absichtlich große Lücken gelassen, damit die Auffahrenden sich einfädeln können und die Leute, die auffahren wollen, fahren tatsächlich vorausschauend, sehen sich beim Heranfahren um und sehen, ob sie es durch starkes Beschleunigen oder durch Abbremsen schaffen, sich möglichst reibungslos in den fließenden Verkehr einzuordnen.

Man merkt ganz genau, wer diese Strecke täglich fährt und wer zum ersten Mal, denn diejenigen, die zum ersten Mal fahren, fahren noch ganz vertrauensvoll an die Auffahrt heran, um dann auf der Mitte der 20 Meter zu merken, dass sie das Ganze falsch eingeschätzt haben, und dann voll in die Eisen zu gehen. Nicht selten steht so einer dann noch lange am Ende der Spur herum und wartet auf eine große Lücke, während nachkommende Auffahrer sich flüssig einreihen.

 

Ich fahre dort jeden Morgen um sieben Uhr rum und dann wieder um zwei Uhr rum, manchmal auch später nachmittags und in all den Wochen, seit es die Baustelle gibt, habe ich noch keinen Unfall gesehen. So ein Unfall wäre hier der Supergau, denn er würde den gesamten Verkehr komplett zum Erliegen bringen. Es ist ein kleines Wunder, dass bei all den aberteuerlichen Fahrweisen bisher nichts passierte, doch dies spricht wiederum dafür, dass die Autofahrer besser sind als ihr Ruf. Die Aufmerksamen machen die Unachtsamkeiten der Träumer wieder wett, die Zurückhaltenden bügeln die Gefahrensituationen der Aggressiven wieder aus und PKW- und LKW-Fahrer können sehr wohl in perfekter Harmonie miteinander die Autobahnen füllen.

 

Ich wette, wenn der Straßenbelag in zwölfundsechzigtrillionen Tagen fertig und die Bahn wieder frei ist, DANN kracht es auch wieder...

 

(Die Bilder stammen übrigens aus dem Netz, geben aber recht gut die momentane Situation zwischen dem Hanauer Kreuz und dem Ende der B43 wieder.)


Sun Sep 16 13:33:09 CEST 2012    |    PS-Schnecke46520

Was mich an Baustellen massiv aufregt, ist das, wie du schon gesagt hast, zu wenig gearbeitet wird und die geistigen Tiefflieger ala Mercedes, VW Passat und BMW-Vertreter mit 100 in der Baustelle (80) überholen und fast einen Außenspiegel abjagen.

 

In Baustellen sollte grundsätzlich geblitzt werden, dann hat man die Baustelle kostenmäßig wieder drin :D

Sun Sep 16 19:36:53 CEST 2012    |    FranzR

Ich verstehe auch nicht, wieso man in Baustellen grundsätzlich 20 km/h schneller fahren muß.

Aber inzwischen ist mir das egal, da wir sowieso nicht in der gleichen Klasse unterwegs sind :D

Deine Antwort auf "wenn's mal wieder eng wird"

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Für mich gab es schon immer nur Volvo, seit ich als kleines Kind in unserem Ort fast täglich an einem P1800ES vorbeilief und Volvo für mich somit zum Inbegriff schöner Autos wurde.

Ich habe nie etwas anderes besessen als einen Volvo und kann mir zur Zeit auch nicht vorstellen, dass es KEINEN Volvo in meinem Fuhrpark geben kann.

Meine andere Fahrzeugleidenschaft gilt Motorrädern, gerne schnell, gerne hubraumstark.

 

Bin bekennender Speed-Freak und kann selbst mit dem Fahrrad oder zu Fuß nicht langsam machen. Schätze, meine Eltern haben den Kinderwagen immer ans Auto gebunden und sind dann durch den Ort gefahren... :D ...anders kann ich mir das nicht erklären.

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