Sun Feb 27 18:39:19 CET 2022 | notting | Kommentare (65) | Stichworte: Auswirkung, E-Auto, Ukraine
Hallo!
Logo Ukraine-Krieg: Auswirkungen auf E-Autos?Auch wenn die meisten sicherlich noch nicht mit Kopfschütteln über den Krieg den Putin gestartet hat fertig sind (wenn auch in Russland eher im Verborgenen, denke die 4stellige Zahl der Demonstrationen die deswegen verhaftete wurden dürften nur die Spitze des Eisberges sein), möchte ich meine Einschätzung über die Auswirkungen auf E-Autos schreiben.
Soweit ich das auf die schnelle im Internet recherchieren kann, gibt’s 3 größere Grenzübergänge zwischen Polen und der Ukraine. Dort gibt’s aktuell recht viel Stau, insb. von der Ukraine nach Polen. Aber auch in die Ukraine hinein. Möglicherweise Hilfslieferungen, möglicherweise auch Menschen die ihre Verwandten aus der Ukraine holen wollen. Landkarte und Verkehrsinfo vom Grenzgebiet Polen und Ukraine, Stand 2022-02-27 früher Nachmittag. Quelle: wego.here.comHatte diese Woche im Radio gehört, als ein Deutscher sich telefonisch beim Sender gemeldet hatte, dass er gerade dabei ist insg. 2000km zu fahren, um die Verwandtschaft seiner Frau aus der Ukraine zu holen und die selben 2000km wieder zurückzufahren. Das entspricht ungefähr der einfachen Autostrecke von z. B. Kiew nach Freiburg/Brsg. oder an die deutsch-niederländische Grenze.
Es geht in diesem Artikel aber nicht darum, dass so jemand selbst mit einem Hyundai Ioniq 5 durch das Laden viel Zeit verlieren würde. Oder dass seine EU-Kreditkarte oder sein EU-Handy-Tarif dort (an den je nach Strecke lt. Goingelectric.de durchaus vorhandenen Netz von 50kW-Ladesäulen) nicht funktionieren könnte, weil Russland wichtige Infrastruktur zerstört hat und somit die Ladesäulen evtl. defakto unbrauchbar sind. Es geht auch nicht darum, dass man beim Verbrenner einen Kanister Sprit mal schnell mit Bargeld bezahlen (keine Ahnung wie beliebt dort EUR-Bargeld ist) und ins Auto kippen könnte. Einen Artikel in dieser Richtung habe ich bereits geschrieben: https://www.motor-talk.de/.../...infrastruktur-abhaengig-t6810930.html
Es geht mir um die Auswirkungen innerhalb Deutschlands bzw. Europas. Denn es kam in der Vergangenheit immer wieder das Argument, dass E-Autos helfen sich von politisch unsicheren Ländern unabhängiger zu machen.
Abhängigkeit vom Erdöl Verbrenner: Russland hat über 40% Anteil an der Erdölversorgung Deutschlands (https://www.chemietechnik.de/.../...on-russischem-oel-und-gas-230.html). Denke das wird inzwischen jeder u.a. an den Tankstellen gemerkt haben. Allerdings muss der CO2-Ausstoß über die Beimischung von Bio-Ethanol gesenkt werden. Die verbreitetste Sorte mit max. viel Bio-Ethanol ist E10, also Benzin mit max.(!) 10% Bio-Ethanol. Z. B. E85 (85% Bio-Ethanol) gibt’s grundsätzlich auch. Aber trotz der Förderung die es von 2007 bis 2015 gab, hatte sich das in Deutschland auch mangels Automodellen und wegen kürzerer Wartungsintervalle nie so richtig durchgesetzt. LPG und sogar CNG dürfte die ganze Zeit verbreiteter gewesen sein. E-Autos: Wie im nächsten Absatz verlinkt hat Erdöl keinen nennenswerten Anteil an der Stromproduktion. Allerdings sind u.a. viele chemische Dinge einschließlich Kunststoffen, Kleb- und Schmierstoffe erdölbasiert. Das betrifft aber Verbrenner genauso.
Abhängigkeit vom Erdgas Verbrenner: Es gibt kaum Verbrenner mit Erdgas. Das Tankstellennetz ist noch mieser als bei LPG. E-Auto: Schon vor diesem Krieg wurde Erdgas (wie auch Erdöl) wieder stetig teurer. U.a. da nach Corona die Wirtschaft wieder am Anlaufen ist. Im 3. Quartal sankt der Erdgas-Anteil an der Stromversorgung wenn man 2020 mit 2021 vergleicht um mehr als 5 Prozentpunkte. Dafür ist vor allem der Kohlestrom-Anteil gestiegen. Quelle: https://www.destatis.de/.../PD21_572_433.html Offenbar ist es durch die gestiegenen Erdgaspreise Kohlestrom finanziell attraktiver geworden. D.h. in diesem Punkt wurde der Preisanstieg etwas begrenzt. Zudem hat Erdgas nur einen eher kleineren Anteil am der Stromproduktion. Allerdings: Laut Quarks & Co. wird uns Erdgas laut mehrerer vorgeschlagener Szenarien noch eine ganze Weile begleiten: https://www.quarks.de/.../ Denn Strom aus (Erd-)Gas ist durchaus hilfreich, wenn es um ein Backup stark schwankender Erträge regenerativer Energien geht. D.h. es wird hier in der Praxis längerfristig eine Untergrenze beim (Erd-)Gasanteil an der Stromproduktion geben. Dadurch wirken sich steigende Erdgaspreise wiederum durchaus auf die Kosten der Stromproduktion aus, gerade bei steigendem Anteil erneuerbarer Energien. Man kann sich mit LNG (Flüssiggas) zwar etwas unabhängiger von Russland machen, was nun geplant ist (https://www.heise.de/.../...ern-und-setzt-auf-Fluessiggas-6527292.html). Aber der Bau der nötigen Infrastruktur wird ein paar Jahre benötigen. Und wenn es längst billiger wäre als russischen Erdgas, hätte man das sicher schon gemacht. D.h. selbst mit mehr LNG werden die Strompreise steigen.
Fahrzeugproduktion Laut https://www.heise.de/.../...rkungen-auf-die-Autoindustrie-6526299.html sind die Fahrzeug-Hersteller sehr unterschiedlich stark betroffen. Deutsche Hersteller sind weniger betroffen. Dafür sind Renault-Nissan-Mitsubishi (u.a. die bereits recht lange verfügbaren Modelle Zoe und Leaf) und Hyundai (u.a. Kona seit Sommer 2018, dank 64kWh-Akku eine recht gute Reichweite und CCS-Ladeleistung) stark betroffen. Die direkten Auswirkungen auf den Halbleitermangel durch den Ukraine-Krieg sind recht gering (https://www.heise.de/.../...ung-von-Halbleiterherstellern-6526730.html). Allerdings indirekt möglicherweise schon, da gerade nach Corona die Lieferketten allgemein sehr fragil sind. Siehe u.a. Stichwort Chipmangel. Außerdem haben ich schon länger nichts mehr zum Magnesium-Mangel wegen China gehört. Das wird u.a. für die Alu-Produktion benötigt und ist nicht wirklich lagerfähig. Folglich lassen sich hier Lieferprobleme kaum mit Reserven abfedern. Die Alu-Produktion betrifft auch die Herstellung von Solaranlagen, vermutlich auch Ladesäulen. Zudem sind kleinere Solaranlagen pro kWp inzwischen noch deutlich teurer als größere Solaranlagen geworden (http://www.youtube.com/watch?v=o6oDtScxt2I). D.h. wenn man nicht viel mehr Geld investieren will als für den Strom den man als normaler Haushalt selbst direkt verbrauchen kann, wird’s im Verhältnis teurer (außer vielleicht bei dem glücklichen Sonderfall, dass man sein E-Auto viel mit Strom aus der Solaranlage fahren kann). Dazu kommen wie bereits oben erwähnt diverse aus Erdöl hergestellte Kunststoffteile, Kleb- und Schmierstoffe.
Fazit Auch beim Thema E-Autos wird der Ukraine-Krieg Preissteigerungen verursachen, direkt und indirekt. Zumal wenn E-Autos beliebter werden bzw. die private Nachfrage nach Strom steigt, einerseits wegen Angebot und Nachfrage zu erwarten sind. Selbst wenn jemand bereit ist sich eine Solaranlage zu installieren, weil er in der glücklichen Lage ist, dass sein Auto tagsüber daheim steht, wird er mit höheren Preisen für Solaranlagen konfrontiert sein, gerade bei kleineren Solaranlagen. Und andererseits wird der Staat sinkende Einnahmen auf Sprit kompensieren.
PS: Habe bereits an eine der unter https://www.heise.de/.../...ur-Unterstuetzung-der-Ukraine-6527019.html im Abschnitt „Hilfe für Flüchtlinge“ genannten Hilfsorganisationen gespendet. Wer nicht soviel Kohle hat: In dem Abschnitt geht’s auch um die Situation, wo u.a. Helfer gebraucht werden können, falls es zu einer Flüchtlingswelle kommt. Und damit ist nicht Willkommens-Schilder hochhalten gemeint. |
Ergänzung von notting am Fri Apr 08 09:38:59 CEST 2022
Die Hochschule Karlsruhe weist darauf hin, dass dort schon 2019 ein Verfahren patentiert wurde, wodurch Industrieroboter Kabelbäume aus Kabeln bauen können, die am Ende flexible Adern haben müssen, also Litze: https://www.heise.de/.../...elbaum-zuleibe-ruecken-wollen-6666656.html
notting |
Sun Feb 27 19:48:03 CET 2022 | notting
Der Post mit der id 63369841 von __NEO__ wurde von notting gelöscht.
Grund: Ich weise nochmal auf den Absatz hin, der mit "Es geht in diesem Artikel aber _nicht_ darum, dass so jemand selbst mit einem Hyundai Ioniq 5 durch das Laden viel Zeit verlieren würde [...]" beginnt und mit einem Hinweis auf einen thematisch passenderen Artikel endet. Diesen Absatz hatte ich absichtlich reingeschrieben, da ich vermutet habe, dass solche Kommentare kommen werden.
notting
Mon Feb 28 08:38:52 CET 2022 | Lewellyn
Fossile Energie finanziert die Despoten dieser Welt.
Ich denke, dass viele Menschen, die bisher aus Bequemlichkeit und/oder Gedankenlosigkeit weiter Verbrenner gefahren sind, obwohl sie finanziell und logistisch problemlos Elektroauto fahren könnten, nun verstärkt Wechseln werden.
Mit diesem Nachfragesprung hat die Produktion genug zu tun.
(466 mal aufgerufen)
Mon Feb 28 08:53:52 CET 2022 | notting
Böse Norweger und gute osteuropäische Atomkraftwerke, die CO2-freien Strom liefern ;-) Und z. B. Nord-Korea finanziert sich IIRC nicht über den Export fossiler Energie.
Wie ich bereits angedeutet habe, hat man sich beim Thema Magnesium (u.a. wichtig für Alu) auch schon von China abhängig gemacht. Von dem ganzen Elektronik-Kram mal ganz zu schwegen.
Und wenn in D klarer ist, dass Lithium-Abbau Erdbeben verursacht (weil das wie Geothermie funktioniert), will man das auch nicht mehr in D und macht sich da wieder abhängig.
Ganz so einfach ist das eben nicht.
notting
Mon Feb 28 12:37:47 CET 2022 | Goify
Da alle Energiepreise zwar auf dem Papier nicht gekoppelt sind, in der Realität aber schon, werden alle Energiepreise stark ansteigen. Rohöl ist noch stabil, Gas ging schon hoch und Strom steigt auch seit Ende letzten Jahres enorm an. Durch den Krieg zwar noch nicht, aber langfristig. Ob das heimisch geladene E-Auto bald teurer wird als ein Verbrenner, ist schwer zu sagen, aber vorstellbar.
Ich bleibe die nächsten 4 Jahre erst mal weiterhin beim Verbrenner und warte ab, wie sich alles entwickelt. Vielleicht ist ein neues Auto ja meine allerkleinste Sorge und ich suche mir mit Leasingende einen alten Clio.
Mon Feb 28 18:03:57 CET 2022 | tartra
Geht es hier allgemein um die Energiekriese oder Ukraine als Produktionsstandort ?
Zur Energie .. ich finde es traurig, das aktuell schon wieder viel Stimmung gegen hohe fossile Energieträgerpreise gemacht wird ... da denke ich mir auch ... lieber jetzt teurer, aber dafür alle Power in die Erforschung von Alternativen stecken, damit man einfach unabhängiger wird ...und letztendlich nicht indirekt den Größenwahn von Regimen unterstützt .
Dann zahl ich lieber (temporär?) 2,5 EUR für den Liter Sprit, als das mir Bomben oder Raken das Haus zerstören ...
Meine Hoffnung ist das die aktuell Regierung etliches bei den regenerativen Energien und der Bürokratie vereinfachen, ich kenne etliche Private die würden viel mehr machen, trauen sich aber nicht ...
Beipiel ... einfaches Net metering für PV Anlagen ...wie Privathaushalte in anderen Ländern es einfach machen können ..
In der Ukraine wird doch so das ein oder andere gebaut/produziert, das bekommt man hier nur nicht mit ... Weder Produktionsanlagen noch Mitarbeiter kann man von heute auf morgen verlagern ... Freundin arbeit bei einem Planungsbüro für Telekomunikationsanlagen .. für Telekom, Vodafon u.s.w. ... Da gibt es wohl schon lange wegen der Chipkriese Engpässe, aber nun ist kompletter Umrüststop weil ganze Baugruppen in der Ukraine produziert
werdenwurden ... und nun erstmal alternative Produktionsstandorte hochgefahren werden müssen ...Letztendlich sollte jedem klar sein, wir befinden uns aktuell in der größten Veränderungsphase seit Jahrhunderten? DEr Weg geht Stück für Stück weg von fossilen Energieträgern ...das ist und wird alles nicht leicht ... und irgendwelchen populistischen Kräfte machen es nicht leichter ...
Mon Feb 28 20:32:24 CET 2022 | UTJan
Zum Punkt Fahrzeugproduktion kann ich noch einen einwerfen. Der Krieg hat konkrete Auswirkungen auf die Produktion bei einem dt. Hersteller von Fahrzeugen. Weltweit ist die Produktion zum erliegen gekommen, da aus der Ukraine Teile des Kabelbaums kommen.
Mon Feb 28 22:47:04 CET 2022 | UTJan
Muss da meinen Kommentar noch etwas anpassen. Es betrifft nur die Fahrzeugproduktion für Fahrzeuge mit HV-Technik (BEV/PHEV).
Tue Mar 01 10:14:15 CET 2022 | Quertraeger
Ich denke, dass dies eine gedankenlose Begründung deinerseits ist.
Tue Mar 01 10:54:23 CET 2022 | Goify
Denke ich auch, oder kommen die Rohstoffe für Autos (unabhängig vom Antrieb) nur aus nachhaltiger, gewaltfrei geernteter Produktion? So manch eine Miene in Afrika wird von Diktatoren kontrolliert, sorgt aber dafür, dass der Motorblock aus Aluminium gegossen werden kann oder der Akku genügend Graphit enthält.
Wenn man konsequent ist, sollte man kein Auto kaufen und fahren, weil man nicht verantworten kann, woher die Rohstoffe stammen. Und zu sagen, das E-Auto wäre vertretbar, ist einfach falsch. Es ist ähnlich schlimm wie ein Verbrenner. Oder woher stammen die Rohstoffe der heimischen Solaranlage auf dem Dach?
Tue Mar 01 11:07:46 CET 2022 | alternativxax
ich sehe noch etwas. Im Katastrophenfall ist ein E-Auto eine sehr schlechte Lösung. die Ladezeiten sind unakzeptabel.
es wäre mir lieber Gumperts Lösung, und zwar Brennzelle mit Methanol
https://www.rolandgumpert.com/
https://www.rolandgumpert.com/nathalie/methanol-fuel-cell/
Tue Mar 01 11:14:58 CET 2022 | Goify
In Krisenzeiten wird man wieder Fahrradfahren und ist unabhängig von allem. Nicht mal richtige Straßen braucht man dafür.
Tue Mar 01 20:18:58 CET 2022 | notting
Wieso werden dann außerorts soviele Radwege gebaut, statt dass die Radfahrer einfach auf dem Grünstreifen fahren? Vor allem mit einem Unimog wird man das anders sehen als du ;-)
notting
Tue Mar 01 21:17:33 CET 2022 | 9000H
ja und die meisten Fahrräder sollte man auch nicht kaufen da Sie aus China kommen, von Handys mal ganz zu schweigen, Ich glaube in der heutigen Zeit sind die Dinge etwas komplexer.
Tue Mar 01 22:31:32 CET 2022 | Goify
Es ist BMW, steht sogar in der Tageszeitung.
Tue Mar 01 22:37:29 CET 2022 | Goify
Wo ich mit dem Mountainbike fahre, kommt kein Unimog hin.
Ich meinte das oben erst, wenn der Sprit rationiert wird, bist du froh über deine Muskelkraft.
Tue Mar 01 22:59:47 CET 2022 | miko-edv
nicht nur - Skoda auch
https://www.spiegel.de/.../...n-a-52c9d1c5-7457-48e3-b9e5-769d02f3b6bd
Wed Mar 02 08:30:36 CET 2022 | tartra
Man kann nur hoffen das die Reichsbürger Fraktion, zumindest einige, das auch richtig einordnen und aufhören den abgeschotteten Nationalstaat zu fordern ... Wegen dem aktuellen Ereignis müsste man raffen, das wir eine Welt sind und alles irgendwie zusammenhängt ...
Erste positive Entwicklung der aktuellen Lage bei meinem Nachbar, der Flucht über Spritpreise, hat sein eingestaubtes Fahrrad fit gemacht und fährt bereits seit Montag mit Drahtesel zum Job und oh Wunder, er meinte das geht eigentlich ganz gut ...trotz Wind und morgens -4°C
Über den Geldbeutel bekommt man Menschen dazu, wenigstens mal Nachzudenken und Alternativen auszutesten ... schade das es dazu solche schrecklichen Weltereignisse bedarf ...
Wed Mar 02 08:57:33 CET 2022 | Goify
Ja, aktuell sind wir eine Welt, aber wollen wir das bleiben? Wäre es nicht besser, jeder stellt das für sich her, was er braucht? Meine Möbel müssen nicht aus Polen und China (IKEA) kommen, meine Klamotten natürlich nicht aus Bangladesh und mein Auto darf gerne zu 80 % deutsch sein. Meinetwegen kostet es dann doppelt so viel, aber das wäre verschmerzbar.
Wed Mar 02 09:05:14 CET 2022 | tartra
Das da nicht alles optimal läuft, da gehe ich mit ...
Aber genau solche Agumentationsketten kommen aus der Reichbürger Richtung, teilweise bitter böse rassistische & antisemitische Videos in harmlos wirkenden Zeichentrickfilm Formaten ..
Mir wurden genug solche Links geschickt, mit den Leuten möchte ich aber nur das nötigste zu tun haben ...
Wer A sagt muss auch radikal B sagen ... gut wenn wir eine abgeschottetet nationale Wirtschaft wollen, dürfen wir auch nichts mehr ins Ausland verkaufen ... Weil so funktioniert das nicht ... Die größte Wertschöpfung liegt in der Produktion + Verkauf .. also nur Rohstoffe im Ausland kaufen und fertige Produkte zurück funktioniert ebendsowenig, dann hätte man nahezu das kolonialsystem wiedererweckt ...
Was im Grunde auch noch in vielen Ecken existent ist ... und für die betroffenden Länder schlecht ist..
Ich möchte mir nicht ausmalen was dann passiert ... ein paar Beispile gibt es in der Welt, wenn sich Länder mehr und mehr abschotten ... Nein, Danke... Ich habe kein Problem damit wenn mein Schrank in Polen produziert wird ... Im Gegenzug kauft er Pole dann auch evtl. den VW ....
Wed Mar 02 09:13:37 CET 2022 | Goify
Nicht abschotten, sondern Dinge, die wir genau so gut selbst herstellen können, dann auch tun. Oder welchen Sinn hat es, wenn ein Kabelbaum aus der Ukraine kommt? Dafür gibt es spezialisierte Firmen in Deutschland, wozu dann keine LKWs quer durch Europa fahren müssen. Oder auch der Quatsch mit den BMW-Motoren aus Ungarn. Was ist denn mit dem BMW-Werk in München passiert? Sind dort plötzlich alle unfähig, Motoren herzustellen? Nein, der Ungar arbeitet einfach nur für eine Drittel des Lohns eines Bayern. Geld ist aber kein Argument. Höchstens Spezialisierung. In Ungarn gab es aber vor 20 Jahren keine Motorspezialisten, sondern hauptsächlich Landwirte und Traktoristen (überspitzt formuliert).
Wed Mar 02 09:19:45 CET 2022 | tartra
Ist das wirklich so? nach dem was ich so gelesen habe gibt es in den ehemaligen Ostblockländern sehr gut ausgebildetet Fachkräfte und das auch schon vor 20 Jahren ... Die ganze Ecke CZ, HU, UA, PL, Baltikum sind eigentlich auch schon immer für ihren guten Maschinenbau bekannt ...
Ich weiß gar nicht ob man in DE überhaupt genug Fachkräfte für das alles finden würde? Und wenn ja, wer möchte den ganzen Tag immer und immer wieder die gleichen Motorenteile zusammensetzen?
Da kommt gleich das nächste Problem, wenn hier Fachkräfte fehlen, wo kommen die her?
Richtig, man holt sich die gut ausgebildeten/zukünfigen Fachkräfte im Ausland.
Als Ergebnis bluten die Herkunftsländer dann aus, weil kurz gesagt nur noch die Döddels da bleiben ... Es geht langfristig mit den HerkunftsLändern immer schneller bergab und man macht sich langfristig selber Absatzmärkte kaputt ....
Das ist genau das, was ich denke, raffen die Nationalisten nicht ...
Wed Mar 02 09:23:48 CET 2022 | Goify
Dann stellen wir eben eben nur noch halb so viele Autos her. Wir müssen nicht die gesamte Welt mit Autos versorgen. Aber was rede ich da mit jemanden, der beim wirtschaftlichen Denken in den 70ern stehen geblieben ist. Als erstes müssen wir unser Wachstum stoppen und umkehren. Erst dann ist eine Besserung in Sicht.
Wed Mar 02 09:29:38 CET 2022 | tartra
Ehrlich .. ich habe keine Lösung ... sehe das genauso, die Einschnitte und Transformationen wären so tiefgreifend, jede politische Richtung die das beginnt durchzusetzen ... würde bei der nächsten Wahl 0% Stimmen erhalten und im Umkehrschluss finstere Strömungen würden Zulauf erhalten ... überspitzt geschrieben...und es müsste die gesammte Welt an einem Strang ziehen noch unwahrscheinlicher ...
Wovon ich aber überzeugt bin, eine nationale Abschottung bringt nur Nachteile...
Wed Mar 02 09:39:53 CET 2022 | Goify
Sehe ich auch so. Aber Abschottung heißt nicht, dass eine Firma sich in der Heimat engagiert und die Zulieferer dort sucht und nicht in der weiten Welt.
Beispielsweise werden Drosselspulen für die Motorelektronik in Niederbayern gefertigt. Es geht, wenn man will.
Wed Mar 02 09:59:13 CET 2022 | tartra
Bayern ist für mich mehr Ausland als das von mir (Berlin) ~270 km entfernte Poznan/Posen wo VW ein Werk hat ...
Dazu bin ich zu sehr überzeugter Europäer, ich betrachte Europa als eine Einheit .... wo ich mitgehe, ob ein Bauteil wirklich etliche 1000km aus shenzen kommen muss kann man zu recht hinterfragen ...
Aber bei Zulieferbetrieben fängt es bereits an tricky zu werden ..
Autohersteller markenübergreifend greifen auf gigantische Baukästen/Baugruppen zurück ... Die Einspritzüse wird im Ford Werk Köln verbaut, aber möglicherweise auch im Ford Werk Türkei, oder in den USA...
Wo baut der Zulieferbetrieb nun sein Werk, wenn er nur eine Produktionsstätte benötigt?
Also man kann nicht alles an einen Ort/Land/Region legen ..
Wed Mar 02 11:46:44 CET 2022 | PIPD black
Porsche führt in Leipzig Kurzarbeit ein, weil es an Kabelbäumen aus der Ukraine fehlt.
Wed Mar 02 12:44:29 CET 2022 | 9000H
die bereits auf der Straße befindlichen Autos weiter zu fahren ist eh nachhaltiger und billiger ist es auch noch.
Wed Mar 02 12:55:22 CET 2022 | Goify
Das stimmt, aber das weiß fast niemand.
Manche wissen auch nicht, dass man ein Handy länger als 24 Monate benutzen darf.
Wed Mar 02 12:55:45 CET 2022 | tartra
Man sollte auch immer ganz genau hinschauen, wenn eine Branche anfängt die Tränen kullern zu lassen ..
Hatte mal ein Gespräch unter Kumpels, wo ein Malermeister rumgemotzt hat wie schlecht es ihm doch geht, weil er bei einem Projekt nicht weitermachen kann da Material fehlt.
Er hat seit ein paar Jahren eine Auslastung von über 100%, soll heißen ... Aufträge können auch abgelehnt werden, oder seine Wunschpreise können problemlos durchgestzt werden, selbst hohe Abwehrpreise werden von Kunden akzeptiert, hauptsache er malert ihre Wohnung ...
Dann ein Angestellter von einer catering Firma für Vernanstaltungen, der schwankt zwischen 1-2 Tagen Arbeit/Woche, Kurzarbeit und schon sehr lange Urlaub ... da die Auslastung dort wahrscheinlich seit Corona 10% beträgt ...?
Ich weiß schon mit wem ich mehr Mitleid habe...
Wed Mar 02 12:57:03 CET 2022 | Goify
Mit dem Maler, weil er soviel arbeiten muss?
Wed Mar 02 14:34:19 CET 2022 | bubusch
Es ist erschreckend, wie wenig hier doch über CNG-Fahrzeuge bekannt ist (siehe Eingangspost in Bezug auf Verbrenner). "Erdgas" für Fahrzeuge ist inzwischen zu einem sehr großen und stetig steigendem Teil sogenanntes Bio-CNG. Beim Tankstellenbetreiber Orange-Gas kostet das kg H-Gas zur Zeit einen Euro. Das entsprich umgerechnt ca. 60-70 Cent pro Liter Benzin. Damit ist es zur Zeit die günstigste Art sich mit einem Auto fortzubewegen (auch schon vor dem Krieg in der Ukraine). Selbst das "durschnittlich" betankte E-Auto kommt da nicht mit, eine eigene Wallbox inklusive günstigem Tarif hat halt nicht jeder. Dazu kommt, dass man bei der Nutzung von Bio-CNG nahezu klimaneutral unterwegs ist. Über den gesamten Produktzyklus gesehen ist das CNG-Auto die umweltfreundlichste Möglichkeit, wenn man fahren muß/möchte. Dabei ist es doch ein "böser böser Verbrenner".
Leider ist die Politik in keinster Weise bereit "Übergangsmöglichkeiten" bzw. Alternativen zum heiilgen Gral E-Auto zu betrachten bzw. diese Dinge werden einfach totgeschwiegen bzw. in die Ecke gedrängt. Das mit dem schlechten Tankstellennetz stimmt daher leider auch ... . Immerhin hat man noch bis 2026 Steuervorteile, was womöglich auch verlängert wird.
Damit ist die Situation so "abgedreht, dass den aktuellen ADAC Ecotest (aus 2022 für 2021) ein CNG-Fahrzeug gewinnt, aber man trotz allem eigentlich keinem empfehlen kann solch ein Fahrzeug neu zu kaufen, es sei denn sie/er hat sich die Sache 10-mal überlegt. Eine Bekannte hat es trotzdem gewagt (Neufahrzeug) und ist mit ihrer Entscheidung mehr als glücklich, auch wenn natürlich die Angst mitfährt, dass die Politik sich noch weiter von CNG abwendet.
https://www.adac.de/.../
Wed Mar 02 15:12:04 CET 2022 | 9000H
Industriepolitik.
Wed Mar 02 15:41:54 CET 2022 | PIPD black
...wie immer noch und überall pauschaliert wird.
Als ehemaliger Caddy-Fahrer habe ich immer noch einen Blick auf die Ecofuels.
Was sich VW mit den Dingern über all die Jahre geleistet hat, ist nicht wirklich feierlich. Zuverlässigkeit sieht anders aus. Leistungsmäßig konkurrenzfähig mit Dieseln und Benzinern wurden die Ecos erst wirklich mit dem TGI.
Zum Gaspreis folgendes, weil ich gerade am WE darüber fiel. In dem Thread sind die aktuellen "Spritpreise" als Bild angehängt. Es ist die einzige Gastanke hier im Umkreis, was auch für mich damals schon ein Grund war, keinen Eco zu kaufen, da immer mit Umwegen verbunden und nem Nottank von 13 l Super+.
https://www.motor-talk.de/.../...se-ziehen-massiv-an-t4135211.html?...
Wed Mar 02 15:44:31 CET 2022 | notting
Allerdings man über den Geldbeutel die Klientel die du ansprichst als allerletztes. Gibt genügend andere, die wird definitiv drauf angewiesen sind und dementspr. zuerst trifft.
notting
Wed Mar 02 15:49:37 CET 2022 | notting
Irgendwann kommt eine Zeit wo immer mehr kaputt geht und spezielle Teile gebraucht werden, die ewig lange gelagert werden mussten etc. Dann macht es einfach keinen Sinn mehr.
Außerdem weiß man nie, ob es dann wenn man dringend ein neues Auto braucht was gibt was einem zusagt - oder gerade wg. von den Regierungen geförderte Nachfrage + Chipmangel + Krieg die Preise und Lieferzeiten extrem steigen...
notting
Wed Mar 02 15:50:28 CET 2022 | notting
Manche wechseln auch alle 3 Jahre das Auto...
notting
Wed Mar 02 16:00:36 CET 2022 | Goify
Wobei das Handy nach zwei bis drei Jahren oft im Müll landet, das dreijährige Auto nicht.
Wed Mar 02 16:45:16 CET 2022 | notting
Lies doch erstmal was dort steht
-> Es wird nur die Verbreitung von E85- und CNG-Tankstellen verglichen. Das ist sogar vor dem Abschnitt "Abhängigkeit vom Erdgas". An keiner anderen Stelle habe ich was geschrieben, was im Ansatz mit E-Autos zutun hat.
Hab mich vor kurzem mit jmd. unterhalten, der ein CNG-Auto hat. Inzw. sind wohl alle hier in der Gegend auf >1EUR/kg.
notting
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