Fri Feb 05 20:47:56 CET 2021
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notting
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Kommentare (13)
| Stichworte:
E-Auto, E-Check, elektrische Anlage, laden, Wartung
Was machst du mindestens immer wieder mal für die Sicherheit deiner Elektrik?![]() Hallo! In den Kommentaren zu einem früheren Blog-Artikel bin ich gefragt worden, ob elektrische Anlagen wie z. B. eine EVSE und ihre Kabel zum Stromnetz gewartet werden müssen. Hab für diesen Blog-Artikel habe etwas im Internet gesucht. Trotzdem keine Gewähr, dass alles Aussagen rechtlich 100% korrekt sind. Viele von euch werden vermutlich daheim in der Wohnung bereits Strom haben ;-) Im Folgenden schreibe ich ab und zu "Vermieter". Wenn’s eine Elektroinstallation ist, die ihr selbst errichten habt lassen, seid ihr selbst gemeint. Ein paar Dinge kann der Laie hinsichtlich Wartung selbst tun: 1. Sichtprüfung von Kabeln und Gehäusen. Ein paar Beispiele: 2. Die Kontakte dürfen im Betrieb höchstens kurz heiß werden und Kunststoff keinesfalls Spuren einer thermischen Verformung aufgrund zu heißer Kontakte aufweisen. - Würde nur sowas nur machen solange der Stecker gezogen und sichergestellt ist, dass ihn keiner reinstecken kann ohne dass ihr es merkt. D.h. es muss das Kabel komplett vor euch auf dem Tisch liegen. In einem dickeren Kabelbaum kann man sich vertun und den falschen Stecker ziehen, was schlecht ist, wenn man an der Buchse am anderen Ende des Kabels arbeitet. 3. FI (auch RCD oder RCCB genannt) regelmäßig testen. Die Testfunktion wird meist durch einen kleinen unscheinbaren Taster ausgelöst, der z. B. mit "T" oder "Test" bezeichnet ist. Wenn ihr euch nicht sicher seid, sucht (ohne irgendwas festmontiertes an der Elektrik zu entfernen) im Internet nach der Typen-Bezeichnung des Teils, die gut lesbar draufstehen sollte. So solltet ihr herausfinden ob ihr überhaupt einen FI vor euch habt und wenn das der Fall ist, wie man die Testfunktion auslöst. Das war’s, was der Laie tun kann. Vermutlich fragt ihr euch nun: Gewerblicher Bereich: Ja, aus Arbeitnehmerschutz-Gründen. Das ist in der DGUV Vorschrift 3 (BGV A3) "Elektrische Anlagen und Betriebsmittel" geregelt. Hier muss regelmäßig geprüft werden. Ortsfeste Anlagen: Max. 4 Jahre. In "besonderen Betriebsstätten, Räumen und Anlagen besonderer Art" jedes Jahr. Vermute dass hier z. B. Kindertageseinrichtungen und Pflegeheime gemeint sind. Ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel: Hier gibt es Intervalle von z. B. 3 Monaten bei ortsveränderlichen elektrischen Betriebsmitteln die auf Baustellen eingesetzt werden, über 1 Jahr in Werkstätten bzw. Industriebetrieben und bis zu 2 Jahren bei Geräten in Büros, wenn die Mängelquote ausreichend gering ist. Privater Bereich: Es gibt eine Empfehlung alle 4 Jahre zu prüfen, aber das ist nur eine Empfehlung. Eine der Marketing-Bezeichnungen für so eine Prüfung heißt "E-Check". Marketing-Bezeichnung heißt, dass es so einen Check auch von anderen Elektrikern gibt, die einer anderen oder keiner Marketing-Gemeinschaft angehören, aber genauso gut testen, nur dass es eben nicht "E-Check" heißt. Allerdings kann in irgendwelchen Versicherungsbedingungen vereinbart worden sein, dass wie auch immer geartete regelmäßige Prüfungen erforderlich sind. Ob die Prüfungen wirklich durchgeführt worden sind interessiert die Versicherungen aber meist erst, wenn man von ihnen Kohle will. Weiterführende Links: notting |
Ergänzung von notting am Sat Aug 26 09:06:33 CEST 2023
Hier ein paar Hinweise was Laien ohne Probleme selbst tun können, um alle paar Jahre ein paar Aspekte ihrer elektr. Anlage zu prüfen: http://www.youtube.com/watch?v=jgexaDdIyB0 notting |
Sat Feb 06 10:57:44 CET 2021 |
Dr. Shiwago
Ich habe bisher nichts von den obigen Antwortmöglichkeiten gemacht. Passiert ist auch noch nichts.
In meinem Elternhaus gab es mal einen Kabelbrand hinter einem Sicherungskasten. Von vorne hat man kaum etwas gesehen. Es hat nur gequalmt und gestunken und zwei der drei Hauptsicherungen im Keller sind rausgeflogen. Ob so etwas durch einen regelmäßigen E-Check verhindert worden wäre? Vermutlich nicht.
Sat Feb 06 13:38:12 CET 2021 |
Horatio C.
Eine Thermografie hätte es zeigen können.
Sat Feb 06 13:52:32 CET 2021 |
notting
notting
Sun Feb 07 09:23:59 CET 2021 |
BJ Hunnicutt
Laut Anleitung und teilweise einem Hinweis auf dem FI Schutzschalter selbst, soll dieser je nach Einsatzgebiet alle 3 Monate per Testknopf ausgelöst werden. Das hat den Hintergrund dass dadurch verhindert werden soll dass der FI im Ernstfall nicht auslöst, da die Kontakte "kleben" könnten. Die kann durch Verschmutzung, und Überlastung geschehen. Im Gegensatz zu einem Sicherungsautomat löst ein FI eben nicht bei zu hoher Belastung bzw Kurzschluss aus....es sei denn es handelt sich um einen FI LS Schutzschalter.
Und ein e-Check hat relativ wenig mit Marketing zu tun. Der e-Check darf durch jeden Elektriker bzw Betrieb durchgeführt werden der zertifiziert ist. Bei Ortverändlichen Geräten gibt es spezielle Messgeräte plus Sichtprüfung und bei nicht ortsverändlichen Geräten ( Verteilung, Schalter/Steckdose) wird ebenfalls Messungen durchgeführt, eine Sichtung der Einbaugeräte der Verteilung und der Schalterabdeckungen. Das darf jeder ausgebildete Elektroinstallateur bzw Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik. Und es heißt auch immer e-Check.
Sun Feb 07 09:38:09 CET 2021 |
notting
E-Check ist eine geschützte Marke. Kannst den Namen mal unter https://register.dpma.de/DPMAregister/marke/basis eingeben. Sie darf so wie ich das verstanden habe nur von den dazugehörigen Innungsfachbetrieben genutzt werden. Die Mitgliedschaft in der Innung ist aber freiwillig.
Sowas wie "E-Check" ist halt aus Marketing-Sicht ein knackigerer Begriff als "Sicherheitsüberprüfung von ortsfesten und ortsveränderlichen Geräten" etc.
Die Zertifizierung ist AFAIK unabh. davon nötig, ob man ein Innungsfachbetrieb ist und die E-Check-Aufkleber verteilen will oder man diese Überprüfung mit selben Inhalt unter anderem Namen anbieten bzw. machen will.
notting
Sun Feb 07 23:02:50 CET 2021 |
BJ Hunnicutt
Ich muss mir keine Videos anschauen... Ich arbeite seit mehr als 30 Jahren in einem Fachbetrieb für Energie- und Gebäudetechnik... kurz ich bin Elektriker. Ich habe die E-Check-Aufkleber dutzendfach in Verteilungen angebracht.
Und je nach Örtlichkeit bzw Verwendungszweck (z.B. Gebäude mit Publikumsverkehr etc) hat das rein garnichts mit Marketing zu tun, um einen Aufkleber anzubringen. Ich habe schon Verteilungen und auch ortsverändliche Geräte in öffentlichen Gebäuden gesehen, wenn es sich um ein Auto gehandelt hätte, wäre es sofort stillgelegt worden. Ein e-Check ist ein Nachweis dass die Anlage intakt ist, also quasi eine Art TÜV Stempel und kein Marketing. Leider eben keine Vorschrift.
Im privaten Bereich wird es auch durch eine höhere Beanspruchung des Netzes irgendwann Folgen haben..Stichwort Smart Home und der angeblich ach so umweltfreundlichen Elektromobilität...für die das Leitungsnetz im Eigenheim oft garnicht ausgelegt ist
Marketing.. Ich würde mich schlapplachen wenn es nicht so ein ernstes Thema wäre.
Mon Feb 08 09:49:14 CET 2021 |
notting
Ich versuch's nochmal anhand deines Auto-Beispiels:
Der Gesetzgeber schreibt für Autos regelmäßige Überprüfungen vor: https://www.gesetze-im-internet.de/stvzo_2012/__29.html
Dort wird der Vorgang "Hauptuntersuchung" genannt, aber keine Marke wie TÜV, KÜS, etc. obwohl die alle genau das machen dürfen.
Genauso ist es in der Elektrotechnik. Die Überprüfung elektrischer Anlagen darf jeder entspr. qualifizierte Betrieb (ggf. Mitarbeiter mit entspr. Zusatzausbildung erforderlich) machen. Die Marke "E-Check" dürfen aber nur Innungsbetriebe nutzen, wo sie freiwillig Mitglied werden können. Wenn es kein Innungsbetrieb ist, darf er nicht die Marke "E-Check" nutzen, sondern muss sich einem anderen Namen suchen unter dem er diese Überprüfung vermarkten kann.
notting
Tue Feb 09 20:03:16 CET 2021 |
teasy
< Zitat >
2. Die Kontakte dürfen im Betrieb höchstens kurz heiß werden und Kunststoff keinesfalls Spuren einer thermischen Verformung aufgrund zu heißer Kontakte aufweisen.
Wenn ich meinen Heizlüfter eine Stunde laufen lasse, verbrenne ich mir auch fast die Finger wenn ich den Stecker rausziehe und sofort dran fasse. Bei manchen Steckern merkt man sogar am Steckergehäuse, wenn es innen offenbar ungewöhnlich warm wird.
< Zitat Ende >
Wenn die Steckkontakte so heiß werden, bitte unbedingt auch die Steckdose prüfen (lassen). Die Ursache kann auch im Übergangswiderstand dort liegen. Kupferkabel sollen höchstens 80°C warm werden. Darüber oxidiert Kupfer. Das sieht man dann an der dunklen Verfärbung des Drahtes und ggf. an einer Versprödung der Isolation.
Grüße
Tue Feb 09 20:50:45 CET 2021 |
notting
notting
Sun Feb 28 02:57:45 CET 2021 |
Martyn136
Das Überprüfen der FI über die Testtaste lässt sich immer gut mit der Zeitumstellung im März und Oktober verbunden.
Denn Geräte welche sich die Uhrzeit nicht irgendwie selbst holen muss man dann ohnehin neu einstellen, und ausserdem ist die Zeitumstellung etwas das man nie vergisst.
Sun Feb 28 07:39:52 CET 2021 |
notting
notting
Mon Mar 01 00:05:38 CET 2021 |
Martyn136
Mit "irgendwie selbst holen" meinte ich diverse Möglichkeiten: DAB(+) Radios holen sich die Uhrzeite von einem DAB(+) Mulitplex, Fernseher vom EPG, Geräte mit Onlinefunktion von einem Server, manche Geräte haben auch einen DCF-77 Empfänger, etc.
Deine Antwort auf "Wartung elektrischer Anlagen z. B. zu Hause"