Sun Dec 10 19:18:08 CET 2017 | nasenbaer974 | Kommentare (8) | Stichworte: BYD, Cleaner Air for London, E-Bus, Elektroauto
Öl aus kaltem Kaffee zu pressen und dem Diesel beizumischen ist sicher eine Möglichkeit, die CO2 Bilanz von Selbstzündern aufzubessern, den lokalen Emissionen hilf das aber nur wenig. Sohn eines Busfahrer zu sein verpflichtet, und so hat der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan der Luftverschmutzung seiner Stadt den Kampf angesagt.
Das Innere- London soll sich bis 2020 in eine Ultra Low Emission Zone (ULEZ) verwandeln. In die ULEZ dürfen dann nur noch Eindecker als Hydrogen oder Elektro- Busse rein. Die beliebten roten Doppeldecker wurden ein wenig geschont von dieser Verordnung, sie müssen sich dann aber mindestens als Diesel- Hybrid und Euro 6 ausweisen.
Diese Ausnahme zeigt, wie schnell der technische Fortschritt den Sinn von Verordnungen einholen kann, galten elektrische Doppeldecker doch vor einigen Jahren als technisch nicht realisierbar. So ein Bus als Diesel-Hybrid verbrennt aber bis zu 40 Liter Sprit pro Stunde, wenig verwunderlich wenn das Fahrverbot ausgeweitet wird und auch die mal draußen bleiben müssen. Denn man kann die Queen auch heute schon umweltfreundlich in einem E-Doppeldecker sichten, dem ersten vollelektrischen Modell seiner Art vorgestellt und in Betrieb seit 2016.
Gebaut von BYD, verspricht dieses Modell bis 20 Stunden ununterbrochene Fahrt oder 300km Reichweite. Die Kraft wird aus einem 340 KWh Akku geschöpft. Bei der Speichertechnik setzen die Chinesen auf die von ihnen weiterentwickelte Lithium-Eisen-Phosphat (LiFePO4) Batterie. Vorteile sind laut BYD ein Recycling zu 100%, eine höhere Sicherheit als Lithium-Ionen Akkus, und last not least der Preis, der bei der zu erwartenden Verknappung von den Kobalt, das zur Fertigung von herkömmlichen Lithium-Ionen Akkus nötig ist, die BYD-Entwicklung in Zukunft relativ gesehen billiger machen soll, da sie auf Kobalt verzichtet.
Das ausgerechnet BYD London den ersten E-Doppeldecker beschert hat, ist wenig verwunderlich. BYD baut seit 10 Jahren elektrisch angetriebene Busse. Über mangelnden Erfolg brauchen sich BYD mit ihrem E-Bus Programm jedenfalls nicht zu beschweren, sie führen weltweit in dieser Sparte. Mehr emissionsfreie Innenstädte, mehr E-Busse, das ist aber nicht Alles. Teurer in der Anschaffung, wiegen die geringeren Betriebskosten den Mehrpreis auf und der Betreiber rutscht in die Gewinnzone. Das sei nach drei Jahren der Fall, rechnet BYD uns vor, und geben für ihre E-Bus-Akkus 12 Jahre Garantie. Eine typische Win-Win Situation, für Kosten, Umwelt und Hersteller.
Das Programm von BYD E-Bussen reicht vom kurzen Stadtbussen, Gelenkbussen und Dreiachsern bis zum Überland-Reisebus, der 300km Autonomie haben soll, bei Reisegeschwindigkeit. Strom können die Busse optional über Ladesäule, Induktion oder Oberleitung bekommen. Nicht nur Akkus, auch die Radnabenmotoren der Busse sind eine BYD Eigenentwicklung. |
Tue Dec 12 19:59:31 CET 2017 | leuchtturm86
und warum hat man in Deutschland die Ganzen Oberleitungen Abgerissen ? nur mal so aus Lange weile, oder wie.
denn jetzt hätte man die Verwenden können und auf E-Busse um steigen , und Überland dann mit Benzin weiter.
komme jetzt nicht auf der Stadt wo es dieses gibt,kann sein Solingen ? , es ist aber Möglich. mfg
Wed Dec 13 10:26:01 CET 2017 | stvrn
ähnlich wie Ganztagsbetreuung und Kindergarten ab 1 Jahr, müssen Sachen eben immer mal wieder neu erfunden werden...
Zweileiter-Oberleitungsbusse fuhren in Ostdeutschen Städten viel Jahrzehnte.
Das hier die Kosten bei Linienbetrieb (auch für LKW als Hybrid) weit günstiger sind als die Akkus, sollte volkswirtschaftlich betrachtet werden und dann die Lobby-Vertreter an die Kette, damit sie die Entscheidungsträger nicht mit "kleinen Geschenken" steuern können.
Dann bräuchten wir weit weniger über Verbotszonen im Individualverkehr nachdenken, da (meine ich) wohl auch der Preis sinkt und die Attraktivität steigt.
Wed Dec 13 16:30:58 CET 2017 | Lewellyn
Vor zwei Wochen war hier noch ne News, in der die deutschen LKW-Hersteller erzählen, dass das gar nicht geht mit Elektro-Bussen und LKWs.
https://www.motor-talk.de/.../...kw-noch-in-weiter-ferne-t6207187.html
Für Deutschland haben sie da recht. Auch hier muss man chinesische Busse importieren.
Deutsche Modelle sind da noch in weiter ferne...
Thu Dec 14 06:51:51 CET 2017 | tulliusomnibus
Strippen brauchte es nicht mehr, Induktion macht es möglich.
https://www.golem.de/.../...mmt-lange-induktionsbusse-1409-109443.html
... aber bis die mal da drauf kommen ... .
Gruß
T.O.
Thu Dec 14 08:56:04 CET 2017 | stvrn
Induktion ist im Grunde gut, nur muß man aufpassen, wo die Flächen verteilt werden. Leider ist da das Thema EMV eine hohe Unfallquelle.
VG
Stefan
Thu Dec 14 15:25:00 CET 2017 | nasenbaer974
Ganz so schwarz ist es nun auch wieder nicht ums Land bestellt: In Berlin ist in diesem Jahr das e-Bus Projekt mit induktivem Laden beendet worden. Die Busse fahren weiter zwischen Zoo und Südkreuz (Linie 204).
Ich glaube nicht an eine chinesische E-Bus-Schwemme, eher werden die hier Fabriken bauen (hoffentlich).
In den US hat BYD in Kalifornien eine solche Fabrik aus dem Boden gestampft.
Es gibt noch eine andere spannende Alternative zum Laden, schreib ich bald was drüber.
MfG
Thu Dec 14 18:08:43 CET 2017 | Achsmanschette2
Das Bild 5 von 5 mit der "Eigenentwicklung" sollte ruhig nochmal mit der ZF e-Axle AVE 130 für Busse verglichen werden.
http://2.bp.blogspot.com/.../ZF_AVE130_ZF.jpg
Die Dinger sehen praktisch identisch aus. Wer nun zuerst da war, weiß ich aber auch nicht.
Sat Dec 16 10:10:08 CET 2017 | Schattenparker293
Wie @stvrn am 13.12.2017 kommentierte, fuhren Zweileitungs E -OBusse
auch in Westberlin in den späten 50er Jahren. Da war ich ein"kleiner Junge",
trotzdem habe ich in Erinnerung, das Das damals gut funktioniert hat. Im
Kernzentrum der Stadt fuhren Alles E -OBusse. Allerdings waren die Busse,
die nur das Zentrum querten mit herkömmlichen Antrieben versehen. So
gab es auch noch vom Krieg her, Benzingetriebene LKW.
Es war halt eine andere Zeit. Wollte man heute elektrische Oberleitungen
wieder einführen, müsste man unseren Kindern erst klar machen, das man
besser nicht in die Nähe dieser Leitungen kommt. Die Bundesbahn schafft
ja nicht mal Dies. Sonst hätten wir nicht so viele Lichtbogen Opfer.
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