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wuestenratte

Blog vonwuestenratte

Wed Apr 15 22:13:32 CEST 2020    |    wuestenratte    |    Kommentare (0)

So, liebe Leute

Ein paar Kilometer hat ET der Außerirdische im letzten Jahr abgespult. Natürlich nur bei schönem Wetter! (Ich traue dem Faltdach nicht ;-) ) Wenn es 2000 waren, dann waren's viel. Das Fahrgefühl war herrlich, aber wie es so ist, stören doch immer noch ein paar (größere) Kleinigkeiten.

  1. [1.] Der Motor säuft und richtig rund läuft er auch nicht. Gerade der Leerlauf.

    [2.]Leistung hat er eh nie wirklich gehabt.

    [3.] Die Lenkung reagiert in Kurven erst gar nicht und dann plötzlich. Nicht viel aber nervig.

 

Also die Wintermonate genutzt um da mal was zu machen. Da versuche ich schon mal die Lenkung auszubauen und was passiert? Richtig: ich treffe auf Stellen, die ich bei den Restaurationen nicht gemacht habe. Der Schraubenzieher findet Rost im Achsträger. Just natürlich bei der Verankerung des Unterlenkers. Erst denke ich über Schweißen nach, aber je weiter ich bohre, desto mehr finde ich. Also: Scheiß drauf: Da die Lenkung eh nicht raus will (wegen der Kardanwelle und dem Auspuff, die im Weg sitzen) Beschließe ich den Motorträger zu ersetzen. Und wenn er Träger eh raus soll, kann ich doch eigentlich auch gleich den Motor mit machen. Ist doch logisch, oder?!

 

So kommt eins zum anderen und schon liegt mal wieder alles auf dem Boden... natürlich nicht so einfach, denn der Country kann durch seinen Zusatzrahmen mit extralangen Schrauben für den Motorträger punkten und finde mal einen Country, bei dem diese verkackten Dinger freiwillig aufgehen. Also alle beide abgerissen bei dem Versuch. Die hinteren hatte ich bei der Restauration Nr. 1 im Zuge der Gummilager vom Unterlenker erneuert.

Nachdem ich ein Weilchen recherchiert habe, komme ich zu dem Ergebnis dass ich keinen Nachbau Motorträger haben möchte. Aber die neuen sprengen einfach den finanziellen Rahmen! (Kommt ja noch mehr dazu) Also runderneuert. Und da sind die vom Golf 3 ja auch relativ günstig! Also bestellt. Die Lenkung kommt aus einem Seat Toledo, ebenfalls runderneuert.

 

Tja und dann kommt das leidige Thema: Der Motor. Das Grauen erwacht, als ich den Kopf herunter nehme. Vor ein paar Jahren hab ich mal die Kopfdichtung machen lassen und damals schon gesagt bekommen dass der Kopf nicht mehr so gut sei, aber was ich finde haut durch. Ich habe ja gewusst dass der Motor nicht, wie vom Vorbesitzer angegeben, original 135000 gelaufen hat, sondern mehr. Aber es geht doch noch schlimmer. Denn SO sieht kein Motor aus, der unter 300000 gelaufen hat...

Fazit Block: Kolben gebrochen, Kolbenringe gebrochen, Lagerschaden Pleuel (sind Übermaß Lager drin) Ölpumpe nicht original und: Keine Seriennummer auf dem Block. Was heißt dass auch dieser Motor schon nicht mehr original ist. Kreuzschliff ist nicht mehr vorhanden. Der Kopf? Tja, wo soll man anfangen. Besser aufhören: Innerlich gerissen, Ventilsitze stümperhaft bearbeitet und schief. Ventilführungen so schief eingepresst worden dass der Kopf RISSE hat!!!

 

Also: Saurer Apfel. Die Bucht bietet einen Motor für 300 Mäuse. Und was soll man sagen? Wenn schon, denn schon! Dann kommen auch gleich ein paar Pferde mehr: Ein 2 Liter aus nem Golf 3 soll Einzug halten. Passen tut alles Plug and play. Zumindest der Rumpf. Aber auch diesen Motor will ich aufarbeiten. Er wird also zerlegt und dann werden neue Lager, Dichtungen und Wellenringe verbaut. Der Kopf wird von einem 1P Motor stammen, damit obenherum alle Leitungen und Anschlüsse passen, da der Country hier ja doch ein bisschen speziell ist.

Fazit: Noch warte ich auf den Kopf, der beim Spezialisten liegt (ein Bekannter hatte noch einen liegen) aber der Rumpf ist fertig und schon mit dem Getriebe verheiratet. Sehnsüchtig lauere ich auf den Anruf...

 

In dem Zuge verbaue ich auch gleich einen Umrüstsatz auf Euro 2. Damit wird die Steuer günster als H Kennzeichen.

 

So, Frust herunter geschrieben. Ich werd euch auf dem Laufenden halten, sobald ET wieder auf der Straße ist!

 

Allzeit Coronafreie Fahrt!

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Sat Feb 16 22:20:26 CET 2019    |    wuestenratte    |    Kommentare (7)

Lange hab ich nichts von mir hören lassen, lange ist am Auto nichts passiert. 3 Jahre stand der liebe Chromi in einer Garage und hat auf den Tag gewartet dass sein Herrchen endlich mal wieder Zeit für ihn hat.

 

Und September 2018 war es endlich soweit. Ich hab ihn dann endlich aus seinem Dornröschen Schlaf geholt und ---- was gemacht? ---- Richtig! Zerlegt in seine Einzelteile! Eine 2te Restauration steht an, nachdem einfach zu viele Mängel an dem Auto waren, die mich gestört haben.

 

Das Abschlussblech im unteren Bereich war schon wieder am blühen und der Vorbesitzer hatte damals einfach mit der Flex ein wenig "Luft" gemacht um den nicht passenden Auspuff hinunter zu bekommen. Also neues Blech und weil die Spitzen nicht mehr so schön aussahen, hab ich dort auch angesetzt. Weiter geht es mit der Technik. Alle Gelenke an der Vorderachse werden getauscht. Dann kommt der Auspuff an die Reihe. Krümmer und Hosenrohr runter und gegen G60 Syncro Teile gestauscht--- alias Fächerkrümmer :-) Es folgt das Steuergerät, die Deckeldichtung des Motors und ein paar Cleaning Arbeiten. Aber moderat. Das Emblem hinten verschwindet, ebenso das Loch der Antenne im Kotflügel und die Löcher der Schriftzüge.

 

Dann ging es an die Suche einen guten Lackierer zu finden (hab ich eigentlich schon die letzten 2 Jahre gemacht, aber jetzt aktiv) und bin dann endlich in Maibach bei Schweinfurt hängen geblieben. Es ist ein Familienbetrieb und hat eine große Halle, damit der arme Golf namens ET nicht mit rohen Teilen draußen stehen muss. (was ihm beim letzten Lacker passiert ist) Oldtimer standen auch in der Halle; dachte ich mir gleich: gut! Wer sowas macht, kann schonmal nicht schlimme Ergebnisse liefern - denn wer sich für nen Oldtimer schlau macht, fährt garantiert nicht zu einem 08-15 Betrieb. Last but not least waren die Leute super drauf und nett. Also nach Hause und den Golf auf den Anhänger gepackt und abgeliefert. "Es wird dauern" hieß es, aber damit hab ich gerechnet. Schließlich fahre ich das Auto nicht im Alltag und lieber soll es gründlich als mit Zeitdruck geschehen. Und ich wurde nicht enttäuscht.

 

Kurz nach Weihnachten kam der Anruf dass ET wieder nach Hause darf! Und was soll ich sagen: GEIL. Wenn auch manche Originalfetischisten mich steinigen werden. Denn ICH HAB DEN GOLF ROT METALLIC LACKIEREN LASSEN! :D :D :D Und jeder Kenner der Countrys weiß dass es das Topmodell Chrom Edition nur Schwarz gab... warum ausgerechnet rot, fragen viele. Ganz einfach: Ich liebe rot. Und genau dieses rot hat mir schon als Jugendicher auf einem Toyota entgegen geleuchtet. Mit Chrom. Seitdem hat es mich verfolgt. Eigentlich hatte ich Ford Ruby Red, einen Candy Dreischichter im Blick. Aber da sollte schon nur der Lack um die 1000 euro kosten. So ist es Toyota 3r3 geworden... also wieder den Anhänger geholt und ET heim gebracht.

 

Jetzt gehen die Zusammenbauarbeiten los. Wie es so mit alten Autos ist, sind an vielen Plastikteilen Haken und Nasen abgebrochen. Also muss viel geklebt und improvisiert werden. Vor allem bei den seitlichen Leisten und die Radlaufverbreiterungen. Der Heißluftföhn bringt die Weichmacher wieder an die Oberfläche vom Plastik und es ist wieder schön Mattschwarz. KochChemie Plast Star konserviert die Schwärze dann.

Die Frontscheibe steht schon neu hinterm Auto an der Wand als beim Suchen einer CD ein Metall aus dem Regal fällt und prompt in der Scheibe landet... also noch eine. :-( Kumpel Micha hilft beim Einbau. Mit dem Chromkeder sieht das ganze mit dem metallic Rot super auch. Das war die 2 Stunden arbeit definitiv wert.

Das Faltfach macht am meisten Probleme. Webasto hat keine Ersatzteile mehr und weltweit nichts mehr zu finden. Die kleinen Gleitschuhe, die das ordentliche Falten des Daches in offenem Zustand begleiten, muss ich mit kleinen Plastikstücken ausstopfen. Die kleinen Rollen des Schubmechanismus fertigt mein Vater an einer Uhrmacherdrehbank für mich an. Ein Schweißversuch an der gerissenen Führungsschiene schlägt fehl (Ist wohl eine Legierung und kein Alu) und Uhu Endfest 300 richtet es (hoffentlich!)

Dann muss noch eine Zentralverriegelung einziehen. Improvisiert baue ich sie an die ehemalige Pneumatische an. Diese war zumindest teilweise vorhanden, da die Türen aus einem Jetta stammen. Die originalen waren damals knusprig. Die Sitze haben in den letzten 3 Jahren im Keller leichten Schimmel angesetzt und waren auch vorher nicht mehr ganz so schick. Zum Glück ist jedoch der Zustand der Polster und des Leders gut. So dauert es ein paar Stunden, dann sind sie aber wieder schick.

 

Jetzt fehlen nur noch die Türpappen. Dann ist das seltene Schmuckstück zumindest in den Sommermonaten wieder auf der Straße. Wenn auch nicht ganz original. So, genug gebrabbelt. Jetzt schaut euch die Bilder an :-)

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Sat Nov 21 14:34:18 CET 2015    |    wuestenratte    |    Kommentare (35)    |   Stichworte: 1 (6Y), Fabia, Skoda

Ist das Ergebnis optisch nach eurem Geschmack oder eher eine Geschmacksverkalkung?

Hallo, liebe Leute!

 

Wenn man durchs Internet geistert auf der Suche nach Höherlegung, findet man kaum Informationen. Klar: Die Kits zum höherlegen. Aber keine Bilder von Fabias. Tieferlegung findet man als Massenware, alle Automarken quer durch.

die Idee:

Hier auf dem Land ist es genau das, wovon die meisten Autos heutzutage am wenigsten haben: Bodenfreiheit. Jeder Feldweg wird zum Hindernis, wo ein alter Golf 2 noch problemlos entlang fuhr. Auch wenn der Skoda Fabia der ersten Generation schon relativ viel Bodenfreiheit mit bringt; es war mir zu wenig. Jeder Bordstein wird zum Hindernis und die modernen Plastikbomber haben an Widerstand nicht mehr viel zu bieten. Auch im Winter müssen sie schon an einer kleinen Schneewehe kapitulieren.Wenn man den Fabia betrachtet, kommt bei mir immer wieder das Gefühl, dass die Räder einfach zu klein sind, im Verhältnis zum Rest des Wagens. Bei vielen Kleinwagen meiner Meinung nach. Das musste sich ändern! So mehr in Richtung Octavia Scout...

 

die Suche

Da muss man erst einmal wissen was es gibt. Ich hatte eigentlich ein Schlechtwegefahrwerk im Sinn. Aber das scheint es für den Fabia nicht zu geben... Im Netz findet man dafür verschiedene Höherlegungskits. Für den Fabia stehen anscheinend zwei zur Verfügung: Von H&R und Weitec/ST. Ich habe mich für das von ST entschieden und zwar 20mm für Vorder- und Hinterachse im Set. Kam billiger. Mehr als 20mm sind aber dann nicht drin, weil sonst die Antriebswellen schleifen würden. Es werden aber auch keine in größeren Dimensionen angeboten.

 

die Umsetzung

Der Einbau ist relativ problemlos, aber ich habe es Aufgrund mangelnder Federspanner und anschließender Achsvermessung vorne dann doch in einer Fachwerkstatt machen lassen. Die rechte Gelenkwelle muss dazu gelöst werden, damit die Distanzscheibe an ihren Platz oben geschoben werden kann. Ansonsten reicht der Platz nicht. Hinten ist wirklich einfach: Feder entspannen, Hartplastikscheibe dazwischen, Federspanner weg, fertig!

 

das Ergebnis:

Phänomenal!!! :) Der Fabia sieht viel erwachsener aus und kommt dem Octi Scout schon ein wenig näher! Auch wenn es nur 20mm sind, sie fallen schnell auf. Und definitiv auf den Feldwegen. Da merkt man die 2cm wirklich. Er kratzt lange nicht mehr so schnell. Auch der Einstieg wird einfacher, auch wenn das mit meinen jungen Jahren kein Problem ist ;) Zum Fahrverhalten: Keine merkliche Veränderung. Weder auf der Autobahn noch auf der Landstraße in zügigen Kurven. Da die Distanzstücke oberhalb der Federn verbaut sind, beeinflussen sie weder den Federweg noch Federkomfort. Lediglich die Aushubhöhe der Stoßdämpfer ist anders.

 

Ein Fabia, der mal anders aussieht :) so hab ich's gern. Ich glaube das liegt in der Familie: da gab es noch nie ein Auto, das so aussah wie die anderen und sei es nur dass irgendwelche typischen Verzierungen oder Schriftzüge gefehlt haben.

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Sat Nov 15 16:40:44 CET 2014    |    wuestenratte    |    Kommentare (8)    |   Stichworte: 6Y, Fabia, Skoda

Tja, liebe Leser

 

Einige von Euch haben sicherlich verfolgt, was ich mit einem VW Golf Country veranstaltet habe, damit er wieder auf Deutschlands Straßen bewegt werden kann. Vor nicht allzulanger Zeit; um genau zu sein, 2 Wochen, habe ich beschlossen meinen Begleiter mit 170 000 km auf der Uhr und 23 Jahren harten Daseins, in Rente zu schicken...

 

Die Idee kam spontan. Ich saß mittags bei meinen Eltern zu Besuch in einem behaglichen Ledersessel und stöberte im Netz nach einem billigen Auto. Eigentlich für meinen Bruder. Doch was war das? Ein Skoda Fabia Kombi?! Der sah ja in Dunkelblau ganz schick aus? Auch wenn die Radkappen mal sowas von garnicht gingen...

 

Egal, dachte ich mir. "Vaddern? Hast du Lust mal Auto gucken zu fahren?" "Jo, wann?" "Na jetz!" Gesagt, getan. Ab auf die Piste. Ein paar Händler entlang des Weges bei schönem Wetter abgeklappert aber was passendes im 4500 Euro Budget nicht dabei. Ein Fiat Kombi machte noch eine ganz gute Figur, aber irgendwie traue ich den Italienern nicht ;) Vielleicht zu Unrecht... sind doch viele ganz zufrieden mit den Gurken. So blieben wir bei einem Händler in Schwerin Nord hängen, der ein paar Skodas (unter anderem den Fabia aus dem Netz) stehen hatte. Die anderen waren mir alle zu alt; ich wollte nicht schon wieder eine Baustelle haben. Einer reichte...

 

Also, rein in den Laden und den Schlüssel organisiert. Der Händler schlich derweil um meinen Country. "Nee, vergiss es!!! :D :D :D) Ich bin erstaunt. Der kleine Skoda Kombi stand 2 Wochen auf dem Hof; die Bremsscheiben weisen Flugrost auf. Er spingt sofort an, kein Klackern oder Stottern. Na klar, 3 Dieselzylinder sind halt ein wenig rauher als ein kultivierter 6-Ender aus nem Audi, denke ich mir und fahre los. Unter 2000 Umdrehungen geht GARNIX. Aber was solls. Ich will das Auto ja zum sparen und nicht zum rasen... zumal in ein paar Monaten was süßes Kleines mit ins Auto will. Etwas Sichereres als eine Golf 2 Karosse ist da schon von Vorteil...

 

Kurz entschlossen und spontan, wird die Kiste mit Anzahlung gekauft. Für knapp über 4000 Euronen wechselt er den Besitzer. Vaddern und ich zotteln zufrieden nach Hause. Der Fabia wandert derweil in die Werkstatt, da der TÜV ansteht... am Dienstag der nächsten Woche soll er fertig sein. Service wird gemacht und die Bremsen vorn erneuert, versichert mir der Händler.

 

Der Dienstag ist da, und wir stehen beim Händler auf der Matte. Neue Kennzeichen an die Schubsstangen und runter vom Hof. Vaddern fährt hinterher.

Zuhause wird die Kiste dann erst mal ausgiebig begutachtet. Der alte Herr meint zu mir, warum ich bei dem Wetter ohne Licht fahre? "Tu ich doch nicht, schau her!" Uff. Da brennt hinten nix?! Sicherung alle heil... Aber die beiden Rücklichtbirnen kaputt. Bremslicht? Geht auch nur eins von dreien! :mad: Wo leuchten eigentlich die vorderen Scheinwerfen hin? Na, jedenfalls nicht auf die Straße... und blinken tut er auch nicht gelb, sondern weiß. Etwas angefasst, greife ich zum Telefon: "Sag mal, ihr habt doch TÜV gemacht?! " "Ja klar!"" Auch Service?" Natürlich!"" Aha^^. Ich finde nämlich kein Schild vom Ölwechsel, Kumpel..." "Kann nich sein!" "Der TÜV Onkel hat wohl Tomaten auf den Augen gehabt, was?!"

 

Naja. Drauf geschissen. Also gleich 7 Birnen geholt und alles durchgewechselt. Die Nebelschlussleuchte funktioniert ja auch nicht? Aber nicht nur die Birne... und das komische Schleifen, dass ich vom Getriebe her hörte, ist in einer langgezogenen Linkskurve plötzlich weg. Aha, denke ich mir: Da wird doch nicht etwa ein Radlager was haben? Genauer beobachtet und siehe da, der Verdacht erhärtet sich... Plötzlich geht auch die Servicelampe an. Aha?! Ölwechsel gemacht? ja klar^^. Den Luftfilter gucke ich mir auch an. Den hatte ich explizit vorher angesprochen. Da saß noch genau derselbe verdammte Dreck wie vor einer Woche drin. Langsam werde ich sauer. Was wartet da noch alles?! Und was verstehen die unter Service?! Wischwasser ist auch keins drin und die Scheibenwischer verdienen den Namen auch nicht mehr... wird gleich mitgewechselt. Hat die Kiste nicht nen Pollenfilter? ja, hat se. Aber wo? Das Internet verrät mir dann, dass das Ding unterm Handschuhfach und nicht im Wasserkasten ist. Scheckheft gepflegt und gewartet. Ja klar: Der Verdruss steigt. Das versiffte Stück Filz da drin hat garantiert noch kein Tageslicht seit 2006 gesehen :mad: soviel zum Thema Vertragswerkstätten.

 

Allerdings lässt der Händler mit sich reden. Er verspricht mir einen Termin zu machen; die Karre kommt rein und es wird nachgebessert. Mal sehen... auf jeden Fall werde ich den Herrschaften auf die Finger gucken!

 

Den Rest mache ich dann selbst: Der Auspuff klappert, der Batteriedecke ist abgebrochen, Die Waschwasserdüsen sind kaputt gefroren gewesen, das Radio wackelt; der Vorbesitzer hat es mit dem Schraubenzieher heraus gehebelt und ein paar schmodderige Kabel quer durchs Auto nach hinten gezogen :mad: . Beim Anschließen hat ihn dann wohl der Mut verlassen. Die Kabel baumeln lose hinter dem alten Kassettenradio. Er scheint wohl gemerkt zu haben, dass er nur 2 Ausgänge hat :D. Raus den Scheiß und ordentlich verlegt. Ein günstig geschossenes originales CD Radio mit 4 Ausgängen soll das Klapprige ersetzen. Die Boxen im Fabia haben auf jeden Fall erstaunlich Bums :) Ein paar tiefe Lackkratzer werden noch mit dem Lackstift bearbeitet. Die Farbe stimmt nicht ganz, aber bei soviel Kratzern fällt das auch nicht mehr ins Gewicht, denke ich mir. Der Wagen ist halt gebraucht worden.

 

Sämtliche Scharniere und Schlösser kriegen auch noch ne Kur mit Spezialöl und plötzlich geht sogar die Motorhaube ohne Murren auf :) Was ein bisschen Pflege doch für Wirkung habe, denke ich mir zufrieden. Zumindest sind für den Skoda jetzt bessere Zeiten angebrochen. Auch wenn er bei mir seinen Dienst tun muss, Service kommt bei mir nicht zu kurz. Die erste Unterboden und Lackversiegelung vor dem Winter hat er auf jeden Fall schon hinter sich. Und die günstig geschossenen Alus vom 2011er Modell tun auch ihren Teil um den kleinen Kombi richtig schnuckelig aussehen zu lassen. Ich bin auf alle Fälle zufrieden. Auch wenn ich mich wahrscheinlich im Sommer über die fehlende Klimaanlage ärgern werde...

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Sat Nov 15 15:36:16 CET 2014    |    wuestenratte    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: 2 (19E), Golf, VW

Mittlerweile ist ein weiteres Jahr vergangen und Wunder über Wunder, (fast) keine Probleme mehr! :)

 

Dank einer neuen Arbeit, musste mein lieber ET fast 30 000 km hinter sich bringen und ich bin am überlegen ihn in seine verdiente Rente zu schicken... aber so weit bin ich sehr zufrieden!

 

Neulich verließ er mich mal kurz, als er in Hamburg in der Baustelle liegen blieb. Prompt genau da, wo keine Haltebucht war und ich dann die rechte Spur blockierte. Ich also hinters Auto und meine Freundin lenkt; 500 Meter bis zur nächsten Möglichkeit, dem Verkehr aus dem Wege zu gehen :D Diagnose: Die Spritpumpe im Tank läuft gar nicht mehr. Die Hauptpumpe hatte schon vor ein paar Monaten mal den Geist aufgegeben; nun war mir auch klar wieso: Sie musste wahrscheinlich doppelte Arbeit leisten, da wohl schon die hintere damals kaputt war. Wobei ich eine wieder zurück schicken musste: Das Billigteil für 50 Euro war lauter als die Kaputte... also dann doch ein Originalteil. Zum Glück ist die Pumpe im Tank bei nahezu allen Modellen gleich: Sie kostete beim Verwerter 14 Euro und läuft tadellos. Gottseidank sprang er wieder an und schaffte die 500 km nach Hause sogar ohne Meckern aus eigener Kraft. Am nächsten Tag war dann aber gleich die verflixte Tankpumpe an der Reihe.

 

Aber sonst kann ich echt nicht meckern; ET läuft seine 120 auf der Autobahn ohne Mühe, ist dank des langen Getriebes vom Motor her sehr ruhig und braucht so knapp 8,5 Liter auf lange Strecke... dank der neuen Buchsen und Lager an der Vorderachse liegt er jetzt sehr fest und in Kurven absolut souverän auf der Straße.

 

Das CBX Differenzial flog vor ein paar Wochen wieder raus; Ölwechsel wegen jaulen: Eisenspäne im Öl und das Öl richtig schön grau... so hab ich dann das Original wieder her gerichtet, ordentlich abgedichtet und eingebaut. Es ist jetzt wieder bedeutend ruhiger im Auto.

 

Das einzige Manko: Der Lackierer (Lehrling) hatte nicht so schön gearbeitet; an manchen Stellen sieht man Pickel und eine leicht wellige Oberfläche. Dazu platzt der Lack, wo ein wenig zu viel Spachtel drauf ist. Meine Schuld darf ich am Tankdeckel suchen: Da ich da eine durchgehende Naht bei der Restauration geschweißt hatte und nicht punktgeschweißt (ja, das weiß ich mittlerweile auch ;) ) hatte sich das Blech verzogen und die 3mm Spachtelmasse da drauf waren von Anfang an zum abplatzen verdammt. Nun ist es soweit. Ich breche die ersten Stücke herunter, schmirgele den beginnenden Rost weg und arbeite mit dem Lackstift drüber. Es sieht hässlich aus, die Narbe, aber besser als die Braune Pest. Und er wird ja nicht ewig so bleiben. Irgendwann in seinem Rentenleben wird er wohl noch mal eine neue und diesmal anständige Lackierung erhalten und das Faltdach richtig bezogen werden, nachdem ich dem Sattler von dem jetzigen Dach das Fell über die Ohren gezogen habe.

 

Immer mal wieder ist man gezwungen auf neue Teile zurück zu greifen. Dabei fiel mir eins auf: Es lohnt sich einfach nicht auf Billigteile aus dem Zubehör zurück zu greifen... ein Jaulen, dass ich lange Zeit auf das Getriebe zurück geführt hatte, entpuppte sich nach dem Ausbau des Tachos als die gerade neu eingesetzte Tachowelle! Eine originale VW Passat Tachowelle vom Schrott löste das Problem. Auch beim Kupplungszug bin ich am überlegen auf ein Originalteil zurück zu greifen: Das aus dem Zubehör geht ziemlich schwer. Zu schwer für meinen Geschmack. Wahrscheinlich ist ihm die G60 Kupplung und Schwung zu viel...

 

Die Hohlräume mit Mike Sanders Fließfett zu bearbeiten, hat sich als sehr gut erwiesen; an manchen warmen Tagen läuft das Zeug immer noch aus den Türen und Rost ist auch jetzt nirgends zu sehen, auch unterm Auto.

 

Also: Euer Martin wünscht euch weiterhin gute, unfallfreie Fahrt und viel Geduld beim Basteln: Es lohnt sich, ein paar Gölfe für die nächsten Generationen aufzubewahren! Ich werde euch weiterhin auf dem Laufen halten, wie es ET in den nächsten Jahren ergehen wird. Er ist und bleibt mein erstes selbstgekauftes Auto und wird auch in der Familie bleiben. Komme was wolle!!!

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Wed Dec 04 20:33:44 CET 2013    |    wuestenratte    |    Kommentare (2)    |   Stichworte: 2 (19E), Golf, VW

neue Lampen von Hellaneue Lampen von Hella

Guten Tag, liebe Leute

 

für diejenigenie meinen Blog über die Auferstehung eines Chrom-Edition Golf Country verfolgt haben; hier nun die Fortsetzung:

 

Endlich ist der langersehnte Urlaub da und ich kann mich meinem Country frönen. Ich zerre ihn in die Garage und rupfe erneut die Teile herunter. Ich habe mir in den letzten Monaten weitere Teile bestellt und beschlossen, auch noch die Vorderachse mit neuen Buchsen zu versehen.

 

Also Reifen unter und Radaufhängung auch. Dann werden die Buchsen der Querlenker und des Stabis getauscht. Die Gelenkwellen der Vorderachse werden auch gleich mit neuen Gelenken versehen. Schon wieder sind ein paar hundert Euro im Auto verschwunden. Der alte Endtopf schreit auch schon nach einem Wechsel und kommt auch dran. Der rostige Pott wird gegen einen neuen Italiener getauscht, den ich aber erst noch passend machen muss: Obwohl dran stand, dass er für den Syncro passt, will das Ding nicht unter den Country... Last but not least kommt das Schmuckstück dran: Ein Edelstahl Nachbau des verchromten Frontschutzes. Jetzt sieht er wieder richtig chiq aus!

 

Die Lichtanlage hab ich umgebaut auf Relaisschaltung; einfach die Kabel vor den Scheinwerfern gekappt; über Relais direkt an die Batterie gekoppelt (jeden Kreis einzeln) und von den originalen Kreisen zum ansteuern gebracht. Nachts ist jetzt die Hölle los!

 

Auf der Straße macht der Country jetzt wieder Spaß; das Rubbeln im Lenkrad, von den ausgeschlagenen Gelenkwellen verursacht, ist weg. Die Einstellung der Spur tut das Letzte um eine Entspannte Fahrt zu gewährleisten. Die ersten paar hundert Kilometer machen im herbstlichen Deutschland wieder Spaß. Doch halt: was ist das jetzt schon wieder für ein Klappern?! Ah, gottseidank. Nur vergessen, eine der Auspuffhalterungen wieder ordentlich anzuziehen. Aber die Entspannung dauert nicht lang an. Schon ein paar hundert Kilometer weiter leuchtet mich die Warnlampe für die Bremse an! Keine Bremsflüssigkeit mehr drin. An einer Tankstelle lege ich mich unters Auto und was grinst mich an? Ein verschmierter rechter Hinterreifen. Also hat es nun doch den rechten Radbremszylinder erwischt... der linke ist schon neu. Dabei fällt mir auf, dass das Div vom 3er Golf (CBX) aus sifft. Da muss wohl noch ein neuer Simmering rein. Und der Bremskraftregler sifft auch! Na viel Spaß. Da kommt wohl noch was... also einen neuen Radbremszylinder bestellt und neue Beläge. Die alten sind wohl dank des Öls hin. Auf der Fahrt zurück muckt das Auto plötzlich. Der Tank ist nicht leer und doch sind es die klassischen Anzeichen. Plötzlich ein lautes Surren von hinten. Ich glaub, die Benzinpumpe quittiert ihren Dienst. Das darf doch nicht wahr sein!!! :mad: :mad: Bleib ich denn von nix verschont?! Was kann den jetz noch kaputt gehen?! Also in der Bucht ne neue bestellt. Überbleiben tut mir eh nix anderes.

 

Da das Auto eh steht, denke ich mir dass ich den Tacho mal anpacken könnte. Der Kilometerzähler arbeitet nicht richtig. Also ausgebaut und hinein geguckt. Das Ritzel rutscht auf der Welle und zählt so nicht anständig. Beim Ausbau des Zählwerkes breche ich zu allem Überfluss die Tachonadel ab. Folgen tut dann das Ritzel selbst... also muss noch ein Tacho her. Der 4te, wenn ich es richtig behalten hab. Gottseidank ist es nicht einer der seltenen Syncro Tachos, sondern wegen dem geänderten Getriebe ein Tacho aus dem 1,3 l NZ. Die gibt's wie Sand am Meer und billig auch.

 

Auch wenns jetzt kalt wird, irgendwann in den nächsten Tagen muss ich unters Auto und die blöden Bremsen machen, den neuen alten Tacho verbauen und die Benzinpumpe wechseln. Ich hoff dass dann mal erst wieder Ruhe ist. Mal gucken, wie lange :rolleyes:

 

Manchmal sehne ich mich nach meinem 2ten Country zurück, den ich letztes Jahr verkaufen musste, aus Platzmangel. Der begleitete mich über 20 000 km und zickte nie. Und er hatte wesentlich mehr Kilometer hinter sich, als der andere Bock. Allerdings wohl eine bessere Behandlung des Vorbesitzers... (einer anstatt fünf!)

 

So, das wars mal wieder vom Country. Allzeit gute Fahrt und hoffentlich nicht so viele Pannen mit euren alternden Schätzen!!!

 

MFG, Martin


Wed Jun 12 07:28:32 CEST 2013    |    wuestenratte    |    Kommentare (42)

Liebe Motortalker

willkommen in meinem Blog über die Irrfahrt mit meinem Sondermodell des Golf 2: Chrom Country, was für Ärger mir das Auto bescherte und das war (und ist!) gelinde gesagt, reichlich. Aber auch die schönen Seiten- man bleibt da stecken, wo andere garnicht erst hinkommen. Denn ein Country ist zwar kein Geländewagen, zeigt aber auf jedem Fall einem heutigen SUV, wo der Hammer hängt! Mal ganz abgesehen davon, das er der Vorfahre der heutigen deutschen SUV's ist...

Meine Lehre als Landwirt hatte ich gerade geschafft und nun musste erst mal ein richtiges Auto her! Also quälte ich das Internet auf der Suche nach einem standesgemäßem Fahrzeug. Ein Neuwagen stand einfach ausser Frage... einmal find ich die Kisten einfach rundgelutscht und dann auch noch viel zu teuer. Budget: 3000 Euro

Anforderung: Chiq, Allrad, klein und geringer Verbrauch.

Doch wer schon Mal das Internet nach diesen Anforderungen durchforstet hat, der wird schnell sehen, wo man in der Realität ankommt... ich hatte mir eigentlich einen Suzuki ausgeguckt, wenn die Kiste nicht soviel saufen würde und meist im Vorleben eine Hure war. Dazu kommt dass man mit max. 100 km/h unterwegs ist und sitzt wie ein Affe auf nem Schleifstein!

Dann kommt mein Kollege daher und sagt: Wieso keinen Country? Ich hatte noch nie was von der Kiste gehört... also mobile.de und siehe da! Mein Traumauto!!! Als Junge wollte ich immer einen Käfer auf den Rahmen eines Toyotas packen und hier ist genau das passiert!!! Ein normales Auto mit geiler Bodenfreiheit und noch echt solider Qualität. Die eierlegende Wollmichsau... günstige Ersatzteile, geringer Verbrauch, Bodenfreiheit, Optik und auch nicht alltäglich.

Also ran an den Speck! Da steht ein Chrom Modell bei Jörnschwalde. Ein bisschen Rost, ein paar Beulen und wenig Kilometer. Also: Nichts wie hin! Meinen Kumpel Jens ins Auto gepackt und an einem Sonntag Nachmittag die 400 km nach Jörnschwalde...

Mir steht ein junger Bengel gegenüber (jünger noch als ich!) und posaunt, was er mit dem Auto alles schon gemacht hat... ich dachte es wäre ein älterer Herr, der den Country geliebt hat... falsch gedacht.

Im Nachhinein als mittlerweile "Countrykenner" hätten bei der Kiste sämtliche Alarmglocken schrillen müssen. Aber der verliebte Blick hat das Hirn überzeugt. Geld raus, 2800 gelöhnt, rin in den Country mit abgefaultem Rammschutz und jede Menge Teilen hinten im Kofferraum und ab nach Haus. Der Tacho zeigt 30 km/h Unterschied zum Navi an (komisch...) und auf der Autobahn leuchtet mich die Wasserlampe an... ein bisschen warm. Was solls, denke ich und trete drauf. Mein Nissan hatte das Problem auch. 50 km und immer noch blinkt die blöde Lampe. Ich denk, jetz guckste mal: Keilriemen weg und ausgerechnet der von der Wasserpumpe. Na toll, denke ich, hast den Motor schon nach 200 Kilometern gegrillt! Der ADAC hat Ersatz und der Motor läuft noch. Glück gehabt!

Der nächste Morgen birgt dann schon die ersten Wehwehchen. Beim Rückwärtsfahren klackert es. Naja, die Radlager und Bremsen müssten eh gemacht werden, also ab zur Werkstatt nebenan. Die sind hellauf begeistert einen Country in der Werkstatt zu haben und machen sich gleich an die Arbeit.

2 Tage später dann die erste ernüchternde Bilanz: Die Bremsen mussten neu, die Handbremsseile sind beim Country nicht dieselben wie beim normalen Golf und sind schweineteuer. Beim Getriebe ist ein Simmering kaputt und es pisst Öl. Beim genaueren nachgucken kommt dann heraus, dass der Getriebeflansch viiiel Luft hat. Zum Tacho meint die Werkstatt, dass der Vorbesitzer wohl die Bohrmaschine ein wenig zu schnell hat drehen lassen, beim zurückdrehen des Tachos. Laufleistung ca. 180 - 200 000 km

Was solls: Die ersten 1000 Euro hinein gesteckt und angemeldet. Dann fangen die eigenen Reparaturen an. Ich versuche die Beulen weg zu spachteln und finde dabei immer neuen Pfusch. Da hat einer einfach die Spraybüchse genommen und ein paar Stellen überlackiert und kaschiert. Der Radlauf hinten wird zum Problem. Als ich Autogen schweißen will, schmilzt plötzlich der halbe Radlauf weg! Zink... also zur Flex gegriffen und den halben Radkasten hinaus geschnitten, neue Bleche gefertigt und eingeschweißt. Dem Rammschutz ein paar neue Teile verpasst, gottseidank hat man im Betrieb ja Biegeapparat und Metallrohre!

 

Nach einem Putz sieht er dann schon schicker aus:

und ein paar Tage später dann die böseste Überraschung: Woher kommt das Wasser im Kofferraum?! Als ich die Verkleidung der Radkästen abnehme, der Supergau: Gammel, soweit das Auge reicht! Der Tankstutzen und der Dom vom Federbein sind nur noch Rost! Der Schraubenzieher findet immer mehr.

Schließlich fängt das Getriebe auch an beim vorwärtsfahren Geräusche zu machen und heftig Öl zu verlieren und so beschließe ich Weihnachten 2009 das Auto still zu legen... Mein Chef ist nett und stellt mir einen alten Schweinestall zur Verfügung. Es stinkt nach Schwein, was mich aber nicht davon abhält mein Auto auseinander zu nehmen. Motor raus, Anbauteile ab und überall nur ROST!!! Ich bin fast am verzweifeln! Der Country war eine einzige Lüge. Die 6 Vorgänger haben nichts ausgelassen um dran rum zu pfuschen!

Dann bekomme ich ein CO2 Schweißgerät ausgeliehen und kann mich endlich dran machen, alles nach ein bisschen üben mit CO2, Bleche zu fertigen und einzuschweißen. Tage gehen dabei drauf...

Dann geht er zur Lackierung. Der Lacker hat dann die nächste schlechte Nachricht: Türen, Motorhaube, Kotflügel: Sind nicht mehr zu retten. Der Gammel sitzt in den Pfalzen... und würde wieder durchbrechen. Also plünderte ich Ebay. Zum Glück passen wenigsten hier die 2er Teile. Vieles passt nämlich nicht einfach so vom 2er! So ein Sch....!!! zb. Die Federbeine: über 800 Euro für hinten!!! Hat VW einen an der Waffel?! die sind nur 10 cm länger als vom normalen 2er!

Auch das Getriebe entwickelt sich zum Disaster. Das AXR ist mir zu kurz (gibt's auch nicht bei Ebay) also kommt nach langer Recherche ein G60 Syncro Getriebe hinein. Dazu muss aber einiges gewechselt werden: Schaltung auf Seilzug umbauen, Kupplung auf Hydraulik, Schwungmasse, Kupplung, Motorhalter, Starter. Nach 2 Monaten ist endlich alles drin und funktioniert. Nur der Tacho passt nicht, dank der anderen Übersetzung. Da der Alte eh kaputt ist... 2 andere Tachos eingebaut bis ich endlich dann den hatte, der richtig anzeigt. Denn einfach G60 geht nicht!: Der Reifenumfang vom Country ist größer. Den Tacho dann gleich noch verschönert.

Ein neues Faltdach muss auch her, das alte ist wie ein Brett und geschrumpft... zusammen mit der Innenausstattung zum Sattler und mit fast ner Krise zurück: 700 Euro für reinigen und färben und fürs beziehen vom Dach! (noch dazu falsch!)

Endlich kann die Probefahrt stattfinden. Ich beschließe aufs Ganze zu gehen und fahre die 200 km zur Fachschule, die ich im Anschluss zur Lehre machte, im Winter 2011... und muss feststellen, dass ich das bei -30°C lieber gelassen hätte. Die Heizung heizt nicht, der Motor zieht Wasser und der Durchzug ist gleich null. Ich quäle mich im 3ten Gang leichte Steigungen hoch.

Wieder zuhaus, die Analyse der Werkstatt: Kopfdichtung kaputt, Zündung verkehrt, da der Zahnriemen (neu) einen Zahn verstellt war. Das Differential hinten meldet sich auch noch zu Worte, oder besser zu Laute... es quittiert ratternd seinen Dienst. Zusammen mit einem Lager der Kardanwelle. Na wunderbar. Noch ein paar Tausender!!!

Zum Glück hat Ebay mal wieder Ersatz und ich habe Glück: 1 Euro kostet mich ein Golf 3 Div samt dringend benötigter Visco in gutem Zustand. Dies war im Sommer 2012. Dazu kommt dass von der Vorderachse immer noch ein Rütteln kommt. Also ab zu VW: "Ja, die Getriebeflansche haben Spiel!" Ich: "Das kann doch nicht wahr sein!!!" Also baue ich zuhaus das Getriebe aus und schicke es zum Spezialisten. Das Ergebnis: Alles in Ordnung! Ich könnt die VW Heinis schlachten... 7 Stunden Arbeit um dieses VERDAMMTE Syncrogetriebe auszubauen und dann so was? Hat VW den Lehrling ran gelassen?! (Zumal schon die Bremsen auch falsch zusammen gebaut waren?!)

So, genug gefaselt. Ich hab mir endlich mal meinen Frust von der Seele geschrieben. Jetzt kommt endlich mal das schöne: Jedes Mal, wenn das schwarze Auto vor mir in der Sonne steht, der Lack und das Chrom von Rammschutz, Trittbrettern und Felgen glänzt und funkelt, denke ich mir: Das ist dein Werk, deins allein. Das Auto wird nicht verkauft! Auch wenn ich manchmal kurz davor war. Dafür steckt zuviel Herzblut (und Geld) drin. Nicht zu vergessen die Eigenleisung. Wieviel Stunden an Arbeit sind da wohl drin? Ich weiß es nicht, aber es dürften hunderte sein...

Wenn ich mit meinem Chromi unterwegs bin (wenn er denn mal läuft!), zieht er bewundernde Blicke auf sich und wildfremde Leute fragen, was das für ein Auto ist und dass er richtig gut auf seine alten Tage (22 Jahre) aussieht. Dann freue ich mich und denke mir wieder Mal: Es war's wert. Ein paar Sachen fehlen natürlich noch. Der Rammschutz muss wieder verchromt werden, aber ihr glaubt garnicht, wie schwer es ist ein Deutschland einen Verchromer für das sperrige Teil zu finden! Die Musikanlage wird dezent aufgewertet und ich hab immer noch die Idee, ihn eines Tages weinrot metallic lackieren zu lassen! (vielleicht noch ein bisschen an der Leistungsschraube drehen :) )

Im Nachhinein hätte ich sicherlich einiges anders gemacht, aber schließlich bin ich Landwirt und nicht KFZ Mechaniker und musste die Erfahrungen halt auch erst mal auf die harte Tour lernen. Da fällt mir ein dass ich mich an dieser Stelle ganz herzlich hier bei Motortalk und dem Golf Country forum für alle die Hilfestellungen und guten fachlichen Ratschläge bedanken möchte. Ohne euch wäre dieses Projekt nie zum Ende gekommen...

somit allen, die ähnliches durchmachen: Nicht aufgeben und dann im Anschluss mit um so mehr Stolz eine frohe Fahrt!

euer Martin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Ergänzung: Ende Juni 2013, Es geht weiter mit der Pechsträhne:

 

Das Getriebe ist wieder da und hat sich auch relativ einfach an seinen Ort pflanzen lassen, soweit, so gut.

Dann rücke ich den Gelenkwellen auf den Pelz, denn schließlich muss irgendwas ja für die Unwucht bei höheren Geschwindigkeiten verantwortlich sein! Und tatsächlich: In einem Gelenk finde ich Metallabrieb und in weiteren 2en Spiel. Also kaufe ich jetzt gleich 2 neue Antriebswellen!

 

Dann zerbröselt der Klopfsensor und bei genauerem betrachten der vorderen Motorhalterung fallen mir auch da Ermüdungsbrüche auf. Aber nein, die Irrfahrt ist noch nicht zuende! Die in der Bucht gekaufte Viscokupplung muss noch an ihren Platz. Nun weiß ich auch, wovon der Fritze beim Freundlichen gesprochen hatte: Die Hardyscheibe zum Verbinden: Es gibt sie in 3 Ausführungen. Klein, mittel und große Aufnahme. Die Alte hatte die kleinen, die Neue die großen. Das Problem ist nur dass die Kardanwelle die Kleinen hat!!! Manchmal wünschte ich mir wirklich, ich hätt die verdammte Kiste verkauft, nachdem ich ihn wieder zusammen hatte...

Anfang Juli 2013:

Mal wieder ein Gau... das 2er Dif will nicht richtig den Freilauf freigeben. Also beschließe ich, das 3er Dif einzubauen. Ich nehme beide Differentiale auseinander und gucke mir die Zustände an. Das 2er Dif sieht besser aus, im 3er sind Metallspäne (wohl von einer zerbröselten Feder) und graues Öl aber das 2er schaltet nicht richtig! Also das 3er Dif gereinigt, mehrmals den Magneten gereinigt und dann eingebaut, zusammen mit der Visco vom 3er.

 

Ein Dreher der alten Schule, 10 km weiter, hatte auch die Antwort auf das Problem mit der Hardyscheibe. Wo der Fachbetrieb sagte: "das abdrehen der Hülsen geht nicht, da sie nicht mittig in der Hardyscheibe sind" sagte der Alte: "gib mal her!" spannte die jeweiligen Hülsen mitsamt der Hardyscheibe in die Drehbank indem er einfach einen Bolzen durch die Hülse steckte und das Ganze damit dann zentrierte... 15 Minuten später war ich überfroh wieder auf dem Weg zum Auto mit nun passendem Hülsendurchmesser von 18 mm und nur um 5 Euro ärmer.

 

Schlussendlich passten die bestellten kompletten Gelenkwellen nicht; der normale Syncro hat andere Abmessungen. Mit blieb also nichts anderes übrig, als die Gelenke einzelnd aus dem Zubehör zu kaufen und bei einem der Innengelenke auf ein VW Teil zurück zu greifen (da es so schön ist, VW Andenken für einen super Preis zu haben ;-) )

Die Front ist auch schon wieder verbaut, mit einer nagelneuen Hella Sicht überall. Der Bullenfänger ist silber lackiert, aber der aus Hochglanz Edelstahl schon auf dem Wege... ich kann kaum noch warten bis alles an der Kiste dran ist.

Jetzt wartet ET auf den nächsten Urlaub, damit er endlich wieder auf die Straße kann.


Blogautor(en)

wuestenratte wuestenratte

Audi

 

Informationen

Mein Blog über die Restauration und die Pannen eines sehr seltenen VW Golf 2 Country "Chrom Edition". Einer von etwa 7500 produzierten Countrys und einer von nur 558 Chrom Modellen, von denen vielleicht noch 200 existieren...

a never ending story... auch wenn ich im Alltag mittlerweile einen kleinen Skoda fahre, wird der Country bei mir bleiben und wohl noch für ein paar Berichte sorgen.