Fri Aug 03 15:31:16 CEST 2012 | zosis | Kommentare (1) | Stichworte: 4/2004, Frankreich, Jaguar, Mercedes, Mittelmeer, R, XK, XK8, XKR
Bei kaltem Wagen, quietschen die Bremsen gelegentlich. Das legt sich aber nach ein paar Kilometern und warmgefahrenen Bremsen wieder. Sobald ich das Quietschen höre, gehe ich immer schnell von der Bremse um dann erneut zu Bremsen. Dadurch reduziert sich das Quietschen sehr oft. Denn ich kann mir gut vorstellen, dass quitschende Bremsen das Problem noch verschärfen.
Nun gut, da mir die Werkstatt bei der letzten Revision einen Bremsenservice nahegelegte, wird sich das Problem sicher noch dieses Jahr erübrigen.
Weiterhin beschrieb ich schon einmal ein Problem mit der Klimaanlage in einem Foren Beitrag. Ab 34 Grad Außentemperatur ging die Klimaanlage nicht mehr. Erst dachte ich, es liegt am geöffneten Dach. Aber Pustekuchen. Jetzt, im Urlaub hat sie völlig den Dienst quittiert.
Bei der letzten Revision wurde ich bereits auf ein Leck im System hingewiesen. Das wird sicher der Grund sein. Die Reparatur steht nach dem Urlaub an. Dann werde ich auch den Ladeluftkühler angehen, der auch bei der gleichen Revision bemängelt wurde.
Dann noch der Lenkrad Assistent. Auch dieser macht Probleme. Herausfahren geht eigentlich immer. Nur beim Absenken muss ich manchmal nachhelfen. Das nervt zwar, aber ich kann damit leben.
Da ich gerne mit einem sauberen Wagen fahre, muss ich auch noch ein paar Worte über den Lack loswerden. Der schwarze Lack ist sehr Pflegeintensiv. Optisch, von weitem klasse. Aber man sieht von nahem jeden kleinen Fitzel. Das bedeutet, man ist viel mit dem Lappen unterwegs. Da der Lack aber so was von weich ist, hat man sofort Kratzer. Hilft hier eine Neulackierung? Oder gleich folieren?....
Das ist es nun aber wirklich an Problemen gewesen. Eventuell rüste ich noch mal auf Rundinstrumente um. Dann natürlich mit den schicken Chromringen.
Fazit: Nachdem ich auf den XK aufmerksam wurde, kämpfte ich mich durch viele Beitrage in diversen Foren. Alle Kommentare bescheinigten dem XK Mopf ab Baujahr 2004 eine gute Qualität. Das hörte sich gut an, denn ich wollte einen zuverlässigen Wagen bei dem die Fahrfreude überwiegt und keinen, der ewig in der Werkstatt steht.
Den XK8 gibt es schon unter 10.000 €uro. Allerdings nur Vormopf Modelle mit hohen Laufleistungen. Mein XKR, Baujahr 2004 und 40.000km, lag bei knapp 30.000 €uro.
Wenn auch viele Kosten im ersten Jahr durch Kosmetik Aktionen entstanden, bleibt unter dem Strich doch ein Auto, was durch die Reparaturen im Unterhalt recht teuer werden kann. Das hatte ich so nicht erwartet.
Der aufmerksame Leser kann die aufgelaufenen Kosten selber durchrechnen. Jeder sollte beim Kauf also noch diverse Ausgaben für Reparaturen und Kosmetika einplanen. Muss nicht, kann aber.
Nun zum schönen Teil. Jedes Mal, wenn ich mich dem Wagen nähere, verliebe ich mich erneut. Breit und flach, die weichen Formen, die lange Schnauze, der beige Innenraum zum schwarzen Lack, das dunkle Holz. Einfach geil!
Nimmt man Platz, fühlt man sich sofort wohl. Eine englische Club Atmosphäre umgibt einen. Die Sitze sind bequem. Für meinen Geschmack bieten sie aber zu wenig Seitenhalt. Die Übersichtlichkeit nach vorne und zu den Seiten ist eingeschränkt. Grade nach vorne muss man beim Parken aufpassen. Man unterschätzt leicht die Länge der Schnauze. Nach hinten gibt es eine Einparkhilfe.
Das Verdeck ist schnell geöffnet. Am besten von außen mit dem Schlüssel über das Türschloss. Man kann auch einsteigen und es von innen im Sitzen machen. Danach muss man aber wieder aussteigen, will man die Persenning befestigen. Wir montieren sie eigentlich immer. Auch bei kurzen Fahrten. Sie liegt im geräumigen Kofferraum.
Der Kofferraum ist groß genug für zwei Golfbags. Na klar, das war bestimmt im Pflichtenheft. Ist ja englischer Volkssport. Das Gepäck eines großen Urlaubs geht aber auch locker rein. Ein großer Vorteil ist, dass sich der Kofferraum nicht ändert, ob das Verdeck nun offen oder zu ist. Dazu ergeben sich noch Staumöglichkeiten auf den Rücksitzen. Bei geschlossenem Dach ist hinter den Rücksitzen auch noch ein riesiger Stauraum, den wir auch schon oft nutzten.
Startet man den Motor, gibt es einen schönen, nicht sehr aufdringlichen Acht-Zylinder Sound. Englisches Understatement eben. Gleich dem Surren einer Katze. Manchmal wünscht man sich einen Knopf der die 395 PS zum Brüllen bringen. Aber ehrlich gesagt, das ist nicht sehr oft.
Gibt man Gas, wundert man sich wie toll der Motor am Gas hängt. Die Automatik schaltet seidenweich. Kein Ruckeln. Die Achtzylinder Maschine treibt den Wagen gewaltig nach vorne. Ich habe es noch nie gemessen, aber die 100km/h erreiche ich immer nach "gefühlten drei Sekunden". Es sind sicher mehr.
Zum Fahrspaß. Es ist ein Vergnügen, den Jag in Serpentinen einen Berg nach oben zu jagen. Für meine Fahrweise ist die Straßenlage absolut ausreichend. Mit Ferrari und Porsche sicher nicht zu vergleichen. Dafür ist das Fahrwerk aber umso mehr auf Komfort ausgelegt. Da der Wagen recht groß ist, muß man gehörig aufpassen, nirgendwo anzuecken. Das Cruisen auf dem Boulevard gehört eindeutig mehr zu seiner Stärke.
Damit kommen wir zum Wohlfühlfaktor. In Südfrankreich das Dach runter, eine nette Begleitung dabei, Supertramp an und die Landschaft genießen. Über die Croisette in Cannes, im Hafen von St. Tropez, die Mauern von Antibes, die Lavendelfelder der Provenze, die sanften Hügel des Lauragais, die Weinfelder der Bourgogne, die einfachen Restaurants in den kleinen Dörfern, wow, unbeschreiblich. Das ist tausendmal besser als wie ein Geisteskranker am Limit zu fahren. Aber jedem das Seine.
Dann noch das Prestige. Aussprüche wie: "Oh, das ist ja ein Jaguar" hört man fast täglich. Daumen nach oben auf der Autobahn von vorbeifahrenden Verkehrsteilnehmern sind üblich. Menschen, die sich die Köpfe verrenken sind Standard. Man fällt auf mit dem Wagen, da nicht sehr viele Exemplare unterwegs sind. Und man wird sehr viel angesprochen. Man muss wissen, ob man dies möchte.
Aber es gibt auch viele neidische Artgenossen. Ich bin mir zwar nicht sicher, dass dies wirklich Neid ist, aber ich interpretiere dies mal so. Anders kann ich mir nicht erklären, warum manche Menschen dich und dein Auto sehen und du siehst wie deren Gesicht plötzlich einfriert. Sie sich anschließend ruckartig in eine andere Richtungen abwenden und in die Unendlichkeit stieren. Danach vermeiden sie jeden Blickkontakt. Selbst, wenn sie täglich vorbeikommen. Aber die verschiedenen Typen habe ich schon in einem anderen Blogeintrag beschrieben. Die Begeisterten, die Neidischen, die Ahnungslosen. Das will ich hier nicht wiederholen.
Die Versicherung und die Steuern sind bezahlbar und der Verbrauch mit durchschnittlich 11,5 Litern geht völlig OK. Ich habe den Wagen nicht gekauft um Sprit zu sparen.
Nach gut einem Jahr fällt die Bilanz unterschiedlich aus. Der XK-R ist ein einigermaßen bezahlbarer Exot mit Stärken und Schwächen. Luxuriös, Stil- und Kraftvoll und mit einem gewissen Hang zu Reparaturen.
Wer sich von den zahllosen Mercedes, BMW und Porsche abheben will, kann hier durchaus eine Alternative finden. Und wer weiß, eventuell wird er mal zum Klassiker..... |
Fri Sep 07 19:57:07 CEST 2012 | bjoern1980
Schöner Bericht, traumhaftes Modell! Viel Spaß weiterhin damit.
Deine Antwort auf "Ein Jahr Jaguar XKR Baujahr 4/2004. Teil 6: Letzte Probleme und Fazit."