Die erste Baureihe B5 (Typ 8D) des Audi A4 wurde Ende 1994 als Nachfolger des Audi 80 präsentiert. Das Mittelklassefahrzeug entwickelte sich zu einem der absatzstärksten Modelle der Marke Audi.
Modellgeschichte:
Neben deutlich runderen Proportionen, einer ansteigenden Seitenlinie zum Heckbereich und fließenden Übergängen in verschiedenen Karosseriebereichen entfernte sich die äußerlich vollständig überarbeitete Audi-Mittelklasse vom Design des Audi 80 aus den 1980er-Jahren. Dies zeigte sich vor allem am Heck durch die nicht mehr im Kofferraumdeckel untergebrachten Rückleuchten, die geänderten Außenspiegel und eine abgerundete Frontpartie. In den Außen- und Innenmaßen unterschied sich der A4 kaum vom Audi 80. Das neue Modell wurde lediglich breiter, was der Fahrstabilität zugute kam.
Der Innenraum präsentierte sich ebenfalls in neuem Design und die Materialauswahl verdeutlichte einen geänderten Stil. Einige Bedienelemente wie z. B. der Fensterheberschalter oder das Bedienteil der Klimaautomatik ähneln dagegen denen des Audi 80 oder sind identisch.
Eine technische Neuheit war die Vierlenker-Vorderachse, die auch beim Audi A8 zum Einsatz kommt. Diese sollte das Lenkverhalten verbessern und Auswirkungen von Fahrbahnunebenheiten auf die Lenkung minimieren. Die überarbeitete Verbundlenker-Hinterachse für frontgetriebene Modelle wurde neu abgestimmt und leichter. Fahrzeuge mit dem Allradantrieb quattro erhielten die bereits aus dem Audi 80 bekannte Hinterachse mit Doppelquerlenkern.
Der erste Audi A4 basierte auf der neu entwickelten B5-Plattform (PL45). Diese wurde später ebenfalls Grundlage für den Audi A6 C5 und den nahezu baugleichen VW Passat B5 (Typ 3B). Die Unterschiede zwischen Passat und A4 waren hauptsächlich die Karosserie und die Innenraumgestaltung. Der Passat bot deutlich mehr Platz im Fond als der Audi A4. Das Audi-Allradsystem quattro wurde auch im Passat eingesetzt, da Motoren, Getriebe und Antrieb dem Audi-Pendant entsprachen. So ist der Motor – wie bei Audi üblich – im Passat ebenfalls längs und nicht quer eingebaut.
In der Motorenpalette wurden drei neue Vierzylinder angeboten und die zwei bekannten V6-Benzinmotoren aus dem Audi 80 übernommen. Die Reihenvierzylinder verfügten nun alle über das Motronic genannte Motorsteuerungssystem von Bosch und einen Querstromzylinderkopf. Eine Besonderheit war der bei beiden 1,8-l-Motoren eingesetzte Fünfventil-Zylinderkopf: Mit zwei Auslass- und drei Einlassventilen sollte ein verbesserter Leistungsverlauf und Kraftstoffverbrauch erreicht werden. Die „5-Ventil-Motoren“ gab es in zwei Ausführungen: Einmal als Saugmotor, und in der stärkeren Version mit Turbolader als 1.8 T.
Im Verlauf der Baujahre wurde ab Modelljahr 1996 auch der 2,8-l-V6 (128 kW/174 PS) mit der Fünfventiltechnik der Vierzylinder versehen und leistete fortan 142 kW (193 PS). Der ebenfalls aus dem Audi 80 bekannte 2,6-l-V6-Motor (110 kW/150 PS) wurde 1997 durch die hubraumschwächere, jedoch leistungsstärkere 2,4-l-Variante mit 121 kW (165 PS) abgelöst, welche ebenfalls über die Fünfventiltechnik verfügt. Alle V6-Motoren besitzen, wie auch schon im Audi 80, einen Zylinderwinkel von 90°, der auf die bauliche Verwandtschaft zu den V8-Motoren aus dem Audi V8 hinweist, aus denen sie entstanden sind. Diese Tatsache wird durch den Kröpfungsversatz von 30° zwischen den Hubzapfen der rechten und linken Zylinderbank ausgeglichen, wodurch diese Motoren dennoch einen Massenausgleich der rotierenden Massenkräfte erzielen können.