[CL203 200K] Lastabhängige Vibrationen HA
Moin,
Mein SpochtQP (C200/ BJ 2003/VorMopf - M271 - 5-Gang Automatik - 150.000km) ist krank, es vibriert lastabhängig von der HA beim Beschleunigen. Beim Googeln nach dem Problem habe ich viele Rate-Threads gefunden, leider keinen der exakt mein Fehlerbild beschreibt.
Wie angedeutet handelt es sich hauptsächlich um last-/drehmomentabhängiges Flattern/Vibrieren (Popo-Gefühl, zunächst kein Geräusch), fühlt sich an wie zyklisches "Durchrutschen", "Schlupf" oder als ob die Traktionskontrolle nicht alle Tassen im Schrank hat, die Frequenz der Vibration ist relativ hoch (vielleicht 5Hz). Sobald ich nur die Geschwindigkeit halte oder ausrolle, liegt das Auto ruhig. Soweit zu den Symptomen die man auch in anderen Threads finden kann. Darüberhinaus gibt es ein paar besondere Details:
- Erste Effekte treten nur nach längerer Fahrstrecke (ab 50km) auf und verschlimmert sich dann zunehmend. Mit anderen Worten, irgendwas muss "warmgefahren" werden damit der Fehler auftritt. Es scheint nicht möglich zu sein, diese Phase durch idiotische Fahrweise zu beschleunigen, ich muss 100km fahren um in den Genuss der Massage zu kommen.
Nach 100+ km ist das Auto/das fehlerhafte Teil so "warmgefahren" dass die Effekte "Autohypochondrismus" ausschliessen, die Vibrationen werden nun auch bei normaler Opa-Landstrassenbeschleunigung ausreichend spürbar und starkes Beschleunigen auf der AB (hohes Drehmoment) lässt das Heck deutlich akustisch (vom Heck und scheinbar nicht von vorn/unten/Getriebe) und mechanisch Vibrieren/Flattern. Gasannahme/Beschleunigungswerte bleiben OK. Beim Beschleunigen aus einer Kurve heraus ist nun zusätzlich ein zur Vibration passendes lautes Wummern zu hören, das hinter der Kurve wieder verschwindet.
- Nach dem Losrollen (Ampel, oder beim vom-Hof-rollen) höre/fühle ich dann gelegentlich ein schlagendes Geräusch von der HA, das nicht immer mit einem Schaltvorgang einhergeht. Der Schlag kommt dann auch bei jedem langsamen Abbiegen (90° nach links oder rechts). Dies tritt in milder Form schon nach 30km auf und verschlimmert sich dann.
- Nach Sichtprüfung (ohne Demontage irgendwelcher Teile) in der (freien) Werkstatt sind die Hardyscheiben OK, Differential (simple Bewegungsprüfung) scheint zu machen was es soll, Fahrwerk OK, Antriebswellen nach Differential geringes Spiel.
- Keine sichtbaren Drehzahlschwankungen.
- Felgentemperatur HA kalt
- Nichts im Fehlerspeicher
Ich würde jetzt auch (hoffentlich vorschnell) "Getriebe/WÜK" raten (= wirtschaftlicher Totalschaden), aber vielleicht kann ja jemand anhand der Beschreibung mehr als nur raten?
- Tim-Eckart-Getriebespülung wurde (vorsichtshalber) vor einem Jahr durchgeführt.
- Adaptionsdaten wurden zurückgesetzt (natürlich ohne Effekt).
- Glykoltest habe ich bei MB angefragt, soll 150+€ (Aua) kosten, da muss mir wohl jemand suchen der eine TE-Zentrifuge oder sowas hat.
Bin im Moment etwas ratlos was als nächstes tun/auseinanderschrauben lassen soll. :/
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17 Antworten
Ich würde auf das Diff tippen. Nur unter Zug ist fast immer das Diff. Genauso wie bei Kurvenfahrten. Vielleicht ist ein Zahn drin gebrochen.
Gruß
Nur durch "Sichtprüfung" wirst Du den Defekt nicht finden. Heck auf Böcke stellen (geht auch zu Hause ohne Werkstatt), dann ins Auto und "fahren". Dann wird sich das Differential schon melden.
MfG
Kurze Rückmeldung: Ich habe noch mal ein paar Probefahrten unternommen und das die Gasannahme / Beschleunigung OK ist stimmt nicht - er schaltet früh hoch und zieht nicht richtig im niedrigen Drehzahlbereich. Bin gestern auch noch mal 200km AB (tlw. mit 210 km/h) gefahren und am Ende fühlten sich die Vibrationen nicht mehr wie "Schlupf" an, sondern schon fast wie "bremsen". Immerhin bin ich jetzt fast sicher dass das "Schlagen" nur beim Rechtsabbiegen auftritt. Ausserdem habe ich festgestellt, dass es beim "an-die-rote-Ampel-rollen" beim runterschalten in den 1. Gang so einen komischen Schub nach vorn gibt, das gibt mir schon zu denken. :/
Ich habe bei meiner Werkstatt "Teile von billig nach teuer tauschen" gebucht - dann sind KW-Ausbau, neue Hardyscheiben, KW-Mittellager und HMS-Neubeölung/Sichtprüfung von innen dran. Leider erst in 2 Wochen. Ist echt Sch... wenn man selber weder Plan vom Schrauben noch eine Werkstatt dazu hat.
Ich habe exact das gleiche Problem. Hast du inzwischen rausgefunden was die Ursache ist....?
Danke!
Zitat:
@jocehe schrieb am 27. April 2015 um 12:59:19 Uhr:
Ich habe exact das gleiche Problem. Hast du inzwischen rausgefunden was die Ursache ist....?
Danke!
Nein, zwischen 7:30 (wo ich schrieb dass ich einen Termin in 2 Wochen habe) und 12:59 habe ich nicht herausgefunden was die Ursache ist. Dass du auch in einem anderen Thread Huckepack gepostet hast, der ein dann doch völlig anderes Problem beschreibt lässt mich auch ein bischen daran zweifeln dass du wirklich exakt das gleiche Problem hast.
Ich würde an deiner Stelle einen eigenen Thread aufmachen und idealerweise dazuschreiben was für ein Auto du fährst etc. und mögliche Antworten langsam und sorgfältig durchlesen, auch wenn's schwerfällt.
Inzwischen kristallisiert sich heraus dass hier tatsächlich 2 getrennte Probleme gleichzeitig aufgetreten sind:
- Die Vibrationen unter Last scheinen (vorsichtige vorläufige Erkenntnis) behoben zu sein - nach Austausch von Mittellager und beiden Hardyscheiben (150.000km, leicht porös). Differential blieb erstmal aussen vor. Und zwar weil...
- Das anfänglich leichte "Schlagen" von der HA nun zum typischen Fehlverhalten mutiert ist, das wohl vom ATG kommt: Auto "schiebt" tierisch nach vorn wenn die Automatik vom 2. in den 1. Gang schaltet (zur Ampel rollen etc.) und beim Anfahren gibt es einen drehzahlabhängig heftigen Schlag und Ruck: Je mehr Gas desto "rumms". Mit hoher Beschleunigung um die Ecke fahren fühlt und hört sich jetzt richtig fies an, gibt gelegentlich gleich mehrere Schläge/Hüpfer weil das Getriebe sich nicht für einen Gang entscheiden kann. Das Auto muss nur noch 20km gefahren sein damit das deutlich auftritt und das Problem ist weg wenn die Automatik in die [W]interstellung gebracht wird, beim Umschalten W/S im Stand gibt es ebenfalls einen Ruck. Falls jemand Hinweise hat wie er exakt dieses Problem ohne pauschale "Getriebeüberholung" für 2.000+ € behoben bekam, wäre ich dankbar.
Leider ist Meister Google auch hier wieder eher verwirrend - in einem Thread über dieses Problem schrieb jemand dass es auch der LMM sein könnte, er habe das mit einem neuen LMM behoben - kann das überhaupt sein wenn es nur um den ersten Gang geht?
In diesem Forum war aber auch schon mal mehr los. Haben wohl alle inzwischen einen >203 oder einen Volvo oder fahren Fahrrad und schreiben woanders. 
Ich antworte mir mal selbst mit dem was ich inzwischen herausgefunden habe:
- Symptome verschlimmern sich innerhalb von Wochen/wenigen 1000km, Symptome werden schlimmer wenn Getriebe warm --> Indizien für Glykolverseuchung als Ursache für...
- Schaltruck 1. -> 2. Gang und 2. -> 1. Gang --> Freilauf F1 defekt
- Frühes Hochschalten, schlechte Kraftübertragung bei niedrigen Drehzahlen -> Wandler in Mitleidenschaft gezogen.
Mit anderen Worten ich darf mich wahrscheinlich zu den "Valeo"-Schrottkühleropfern zählen. Ich habe inzwischen jemanden aufgetrieben der Getriebe repariert und sich das mal ansehen will, vielleicht ist da ja noch was zu retten, zusammen mit einem neuen Kühler.
Andernfalls ergibt es wohl wenig Sinn noch mal 3000€ in ein Auto zu stecken wenn der Gesamtwert des Autos nicht mehr viel höher liegt und bereits 1500€ in Reparaturen drinstecken. 
Immerhin wartet auch noch plötzlich rasant aufblühender Rost oberhalb der Zierleiste und an den Radläufen hinten und ein nicht mehr einrastender Lenkstockschalter auf Behandlung und wenn ich damit fertig bin sollte ich am besten noch die Steuerkette erneuern lassen bevor die überspringt und den halben Motor schrottet. Dann nur noch die vermutlich inzwischen ölenden NWV ersetzen und nächstes Jahr darf ich dann wahrscheiinlich sämtliche Fahrwerkskomponenten erneuern, bevor sich alle Schläuche unter der Motorhaube in Lochkäse verwandeln...
Das bösartige daran ist, dass man das beim Kauf nicht hätte vorausahnen können. Alles war gut - 1,5 Jahre und 40.000km später verwandelt sich mein SpochtQP bei für einen Mercedes ziemlich traurigen 150.000km in einen Haufen Müll mit 8 Sternen. Wenn man ihn so verkauft verliert man einige 1000€ und ihn behalten kostet ungefähr genauso viel, bis die nächste teure Komponente dicke Backen macht und der Spass von vorn losgeht - was macht man bloss in so einem Fall? Vielleicht einen Kran mieten, ein altes Klavier dranhängen, auf den Benz fallen lassen und das Video an MB schicken, so als metaphorische Botschaft über deren gewaltsame Zerstörung eines Mythos?
Das hört sich ja ziemlich mies an.....
Bei einem C-Sportcoupe kann ich natürlich nicht mitreden.
Aber ganz allgemein kann ich sagen, dass der Besitz und das Fahren von Autos ja nun nicht ausschließlich rational und wirtschaftlich sinnvoll sein muss.
Hier spielen doch in hohem Maße Emotionen eine Rolle ( sieht man ja auch an Deinem "Plan" mit dem Klavier ).
Und davon ausgehend wäre ich für mich halt auch bereit, in mein "geliebtes" Auto mehr Geld/Zeit zu investieren, als eigentlich sinnvoll ist.
Vielleicht geht es Dir ja auch so.......nach ausführlichem Nachdenken.
Danke für dein Mitgefühl!
Zitat:
@c280mungojerry schrieb am 16. Mai 2015 um 13:17:37 Uhr:
Vielleicht geht es Dir ja auch so.......nach ausführlichem Nachdenken.
Wahrscheinlich, guck mal ich bin doch schon in der 4. Phase:
1. Ablehnung ("...ist bestimmt nur'n dreckiger Stecker/LMM/das Wetter/der fühlt sich heut' nich' wohl", "hat jemand 'ne Idee was es sonst noch sein könnte?")
2. Erkenntnis (nach offizieller Diagnose oder Auffinden der richtigen Quellen und etwas Zeit bis man sich traut 1+1 zusammen zu zählen)
3. Wut (Gedanken darüber wie man das Auto dem Hersteller in Einzelteilen an's Schienbein schmeissen könnte, "Alle Autos sind Scheixxe ausser das von Mutti, <Hersteller> baut nur noch Dreckskarren und ich kauf mir jetzt ein E-Bike/Moped/Flugzeug/Inline-Skates", "macht jemand mit bei 'ner Sammelklage?")
4. Depression ("Das war bestimmt nur der Anfang", "Warum ausgerechnet ich/mein Auto", "Hätte ich doch einen <beliebiges Modell für das man sich aus sehr guten Gründen nicht entschieden hat> genommen")
5. Akzeptanz (<Geldbeutel zück> "aber wenn noch etwas kommt geht er in die Schrottpresse", Erkenntnis dass Gebrauchtwagen auf Dauer nur unwesentlich billiger als Neuwagen sind)
Erschwert wird das ganze natürlich durch die Tatsache, dass ein Mercedes solche Krankheiten nicht haben darf weil im kollektiven Gedächtnis nur der Mythos haften geblieben ist, irgendwelche Taxen die 4 Milliarden Kilometer nur mit Ölwechsel überstanden haben, die Realität der zu allen Zeiten in Werkstätten dahinsiechenden "jungen" Mercedesse wird in der Erinnerung irgendwie ausgeblendet. Dabei sollte eigentlich auffallen, dass trotz der Einfachheit und Qualität nur ein winziger Teil der produzierten -8er oder auch W201 etc. heute noch irgendwo rumfährt. Die anderen wurden bestimmt nicht weggeschmissen weil sie aus der Mode gekommen sind. In 30 Jahren wird man bestimmt auch noch eine ganze Menge "Survivor-Cars" aus der Serie 203 finden. Leider habe ich wohl aus Versehen keinen von denen gekauft.
Na ja, ob man die W/S 203 und C's in einigermaßen Anzahl noch finden wird ist meiner Meinung nach eher fragwürdig.
Ich schrieb es schon mal in einem anderen Thread, ich denke das dem eine Nichtverfügbarkeit von Ersatzteilen entgegenstehen wird. In den heutigen Autos, und da zähle ich die Baureihe 203 voll mit dazu, ist zu viel elektronischer Schnick-Schnack verbaut. Genau an den Teilen wird es meiner Meinung nach scheitern, aus unseren Autos jemals Oldtimer zu machen.
Blech und Mechanik betrachte ich da als wesentlich weniger problematisch.
Mal abwarten....