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? Verbrauchsunterschied Diesel-Benzin hohe Geschwindigkeit

Themenstarteram 21. Februar 2016 um 9:07

Hallo,

wie ist eigentlich zu erklären, dass Benzinmotoren, grade dann, wenn viel Leistung abgerufen wird, anfangen zu saufen?

Ein Freund fährt einen A4 mit dem 170 PS Diesel. Damit sind wir neulich mal ziemlich zügig, auch längere AB Strecken (insgesamt 300 km) gefahren, wenn möglich auch mal 180-200 laut Tacho.

Im Schnitt stand dann aber trotzdem nur etwas über 8 Liter im Verbrauchsrechner.

Meine Eltern haben denselben A4, allerdings mit dem 2.0 TFSI Motor.

Wenn man hiermit entsprechend fährt, steht die Anzeige schnell mal bei 12l im Schnitt.

Wie ist das zu erklären?

Eigentlich sind dann Benzinmotoren ja im Vergleich total unwirtschaftlich.

Außer, dass der Motor geringfügig laufruhigerer ist, konnte ich da vom Fahren keine wesentlichen Unterschiede feststellen.

Beste Antwort im Thema

Der erste Fehler bei deiner Rechnung ist das du in Volumen rechnest. Diesel hat aber ~10% mehr Energie pro Liter als Benzin.

Der zweite Fehler ist das der Diesel mager läuft, das sind nochmal ~10% die er spart. Würde man Ottomotoren bauen die genauso viel Stickoxide wie Dieselmotoren ausstoßen dürften, dann wären die auch sparsamer. Der Gesetzgeber hat also hier dem Diesel bevorzugt. Und das schon seit Anfang an.

Der Benziner fettet ab einer gewissen Leistungsanforderung an, damit erreicht er mehr Leistung und kann auch damit die Temperaturen im Brennraum kühlen. Ist keine feine art, aber billig für die Hersteller. Es gibt Motoren die auf sowas fast komplett verzichten können. Die sind aber schon immer in der Minderheit. Der Kunde zahlt es halt an der Tankstelle.

Wenn man aber Stadt und Landstraßen vergleicht sind sie gar nicht so viel sparsamer. Diesel lohnen sich für Leute die viel Vollgas auf der Autobahn fahren.

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Ich denke mal, es könnte auch damit zusammenhängen, das der Diesel bei konstanter Gaspedalstellung mit zunehmender Drehzahl die Einspritzmenge/Zündung reduziert.

Ohne dieses Runterregeln der Einspritzmenge würde ein Diesel eine extreme Leistungszunahme entwicklen, die er nicht nur mit sehr starker Rußbildung quittiert, sondern auch mit Drehzahlen, die dir den Motor komplett zerlegen.

Der erste Fehler bei deiner Rechnung ist das du in Volumen rechnest. Diesel hat aber ~10% mehr Energie pro Liter als Benzin.

Der zweite Fehler ist das der Diesel mager läuft, das sind nochmal ~10% die er spart. Würde man Ottomotoren bauen die genauso viel Stickoxide wie Dieselmotoren ausstoßen dürften, dann wären die auch sparsamer. Der Gesetzgeber hat also hier dem Diesel bevorzugt. Und das schon seit Anfang an.

Der Benziner fettet ab einer gewissen Leistungsanforderung an, damit erreicht er mehr Leistung und kann auch damit die Temperaturen im Brennraum kühlen. Ist keine feine art, aber billig für die Hersteller. Es gibt Motoren die auf sowas fast komplett verzichten können. Die sind aber schon immer in der Minderheit. Der Kunde zahlt es halt an der Tankstelle.

Wenn man aber Stadt und Landstraßen vergleicht sind sie gar nicht so viel sparsamer. Diesel lohnen sich für Leute die viel Vollgas auf der Autobahn fahren.

Themenstarteram 21. Februar 2016 um 16:30

Danke für die Info.

Wenn ich meinen TSI mit Benzin betanke und eher verhalten fahre, komme ich mit 6,4l hin. Tanke ich E85 (mit etwas Benzin angereichert) schluckt er rd 7,5l.

Der TDI braucht vermutlich auch rd 5 l.

E85 bzw der Alkohol hat nun auch noch weniger Energie als Benzin.

Aber warum fahren dann nicht alle mit Dieselmotoren? Spart doch Energie bzw, wenn man bei fossilen Brennstoffen bleibt, auch CO2?!

Weil das Zeug stinkt beim Tanken und auch die Abgase. Weil die Teile rappeln und nageln. Je älter und kälter umso schlimmer. Weil Diesel nicht sportlich sind. Weil sie nicht für Kurzstrecken sind. Weil sie ewig nicht warm werden.

Das sind doch ausreichend Argument kein Diesel zu kaufen.

CO2 ist nicht giftig, NOx,PM schon. Also kein gutes Argument für nen Diesel.

Stinken beim Tanken tut ja wohl eher Benzin. Abgase und Nageln ist seit Mehrfacheinspritzungen auch Geschichte. Wo lebst du?

Dank Zuheizer wird der Passat 2.0 TDI meiner Eltern deutlich schneller warm als mein 2.2l E46.

Dieselkraftstoff stinkt seit eh und je und schmierig wie sau die Zapfsäulen. Diesel Nagel auch heute noch, auch mit Mehrfacheinspritzung und Schallisolierung. Ist immer Lustig wenn man am 3.0TDI vorbei läuft, hinten macht er auf V8 mit Lautsprecher im Auspuff und vorne Nagel es im Motorraum. Ein Diesel ist deutlich lauter, das wirst du nicht ändern können.

Die Zusatzheizer sind es dann die deine Batterie im Winter noch schneller leer ziehen. Dieses Extra lassen sich die Hersteller gerne noch bezahlen, nennt sich dann Quick Heat oder ähnlich. Die trauen sich ja nicht einen Diesel ohne Sitzheizung anzubieten, weil das es keiner kaufen würde. Die Abgasreinigung ist teurer wie der Motor heute, da fragt man sich ob es noch sinnvoll ist. Eine Kombination von vielen Nachteilen. Ohne die Steuerliche Subventionierung wäre der viel uninteressanter.

Auch heute Diesel riechen noch, anders aber sie riechen.

Zitat:

@Provaider schrieb am 21. Februar 2016 um 18:59:22 Uhr:

Weil das Zeug stinkt beim Tanken und auch die Abgase. Weil die Teile rappeln und nageln. Je älter und kälter umso schlimmer. Weil Diesel nicht sportlich sind. Weil sie nicht für Kurzstrecken sind. Weil sie ewig nicht warm werden.

Das sind doch ausreichend Argument kein Diesel zu kaufen.

CO2 ist nicht giftig, NOx,PM schon. Also kein gutes Argument für nen Diesel.

Das kann man ja nicht so stehen lassen. :)

 

Hast du schon mal Premiumdiesel getankt? Da stinkt gar nichts mehr.

 

Den Diesel hört man beim Kaltstart immer noch, das ist wohl richtig. Im normalen Fahrbetrieb finde ich die Geräuschkulisse aber nicht unangenehm zumal ab einer gewissen Geschwindigkeit die Windgeräusche lauter als der Motor werden.

 

Sportlich müsste jetzt definiert werden, ich finde meinen aktuellen Diesel schon ziemlich sportlich, er hat aber eine andere Charakteristik als ein Benzinmotor, wenn man das mag ist alles bestens, wenn nicht ist er ebend nicht sportlich.;)

 

Für Kurzstrecken sollte man das Fahrrad nutzen, ist für beide Motorengruppen nicht gut.(Die werden deswegen aber nicht gleich Auseinanderfallen, ggf. muss halt mal ein zusätzlicher Ölwechsel gemacht werden).

 

Als Zuheizer gibt es nicht nur Elektrische sondern auch Kraftstoffbetriebene, da kommt dann auch ordentlich Wärme raus, auch mehr als bei meinen 6-Zylinder Benziner.

 

Also nichts für ungut.

 

LG

Ralf

Gut, wenn du einen V6 als Beispiel für Laufruhe nimmst, ist das natürlich deine Meinung.. :D

V6 sind sowohl als Benziner als auch als Diesel erbärmliche Kompromisse, da darf man nicht viel erwarten.

Mein CRBC im Golf 7 hat jedenfalls nie genagelt. Der läuft so weich wie ein Benziner.

Beim CBAB meiner Eltern ist's zwar nicht ganz so perfekt, aber stören tut's dennoch nicht.

Klar ist Diesel schmierig, aber das habe ich noch nie als ein Problem angesehen. Beim Tanken ist ja allemal der Zapfgriff leicht rutschig, und dafür gibt's ja Tücher.

Die Zuheizer wärmen dafür aber auch alles vor. Was an Energie verloren geht, wird durch die geringere Kaltlaufzeit mehr als wieder rein geholt. Ich sehe da kein Problem. Der Zuheizer läuft ja sowieso erst, wenn der Motor läuft, hat also praktisch keinen Einfluss auf die Batterie.

Zur Abgasnachbehandlung muss ich dir zustimmen. Das ist aber auch dem Gesetzgeber geschuldet. Würde beim Benziner so sehr auf PM geachtet wie beim Diesel, hätte der auch schon lange einen RPF vorgeschrieben bekommen.

Dagegen steht eben die Kombination aus vielen, vielen Vorteilen. Massiv mehr Drehmoment, Reichweiten über 1000km, geringerer Ressourcenverbrauch, insbesondere geringere Verbräuche in Leerlauf und Volllast.

Damit ein Benziner fahrbar wird, braucht er ja auch entweder Turbo (dann noch anfälliger als im Diesel, da höhere Temperaturen), oder viel Hubraum (= Verbrauch & Platz), oder muss hybridisiert werden (= Gewicht und Komplexität).

Zitat:

Die Zusatzheizer sind es dann die deine Batterie im Winter noch schneller leer ziehen.

Also das Einzige, was mir meine Batterie im Winter immer leergezogen hat, war eine Webasto- Standheizung.

Motor warm - Auto sprang nicht mehr an. Bis dann die Batterie geladen war, war der Motor wieder kalt. Nach zwei Jahren flog das Ding raus. Der Verbrauch (Benziner) im Winter, mit warmlaufenden Motor, war dann 1L/100km niedriger. ;)

Naja Premium Diesel fahren macht den Spargedanken der meisten Dieselfahrer aber sehr zu Nichte.

Das hohe Drehmoment hat man aber nur auf dem Papier, weil nach dem Getriebe hat man auch nicht mehr Radzukraft. Das haben schon x- Leute hier durchgerechnet. Der Diesel hat weniger maximal Drehzahl, also wird das Getriebe länger übersetzt. Schon ist der Drehmomentvorteil wieder dahin. Ein Otto Turbo ist da nicht schlechter. Motoren die sich unspektakulär anfühlen weil gleichmäßige Kraftentfaltung, werden oft als langsam und langweilig betitelt. Dabei sind sie absolut schneller. Bestes Beispiel die PD Motoren von VW. Erst kommt nichts, dann viel und dann wieder nichts. Mit dem CR kam alles viel gleichmäßiger. Jetzt fühlte es sich aber kraftloser an.

Auch Benziner müssen die PM einhalten, in der neusten Stufe ist da keine Unterscheidung zwischen Otto/Diesel. Da hat der Gesetzgeber mal sehr schnell reagiert, wenn man sieht wie lange gebraucht hat bis man den Diesel das Rußen abgewöhnt hat. Keine Angst, die bekommen ne MPI und kein Partikelfilter für den Zyklus.

Das man einen Ottomotor als nicht fahrbar ohne Turbo bezeichnet ist schon lustig, schon mal ein Diesel ohne Turbo gefahren. Das ist fast ne Strafe. Stichwort wanderdüne.

Beim PKW mach ihr mir wegen Ressourcen keine Gedanken, wenn ich sehe was man bei der Kreuzfahrt, Container Schiffe, Luftfahrt und Energie(Strom und Wärme) so an Erdölprodukten durchheitzt.

Themenstarteram 21. Februar 2016 um 22:45

Danke für die vielen Infos.

Wenn es aber einerseits um den hohen CO2 Ausstoß bei Volllast beim Benziner geht bzw Partikel und Stickoxide beim Diesel frage ich mich, ob da nicht E85 eine gute Lösung wäre?!

Fast keine gesundheitsschädlichen Emmissionen, keine Partikel, geringere CO2 Belastung, kaum Benzolbelastung etc. Zudem sehr klopffest.

Nachteil: recht hoher Verbrauch und in der insgesamt benötigten Menge noch nicht herstellbar.

Weiterhin: zählen die genannten Nachteile, besonders die Abgaswerte, wirklich für den Kunden?

Für die deutlich größere Sparsamkeit von Dieselmotoren im Vergleich zu Ottomotoren, vor allem bei höherer Motorlast, gibt es gleich mehrere Gründe:

1. Höherer Energiegehalt (in Kilowattstunden pro Kilogramm)

2. Höhere Kraftstoffdichte (in Kilogramm pro Liter)

3. Selbst bei Volllast magereres Gemisch

4. Tendenziell niedrigere Drehzahl

5. Höherer Wirkungsgrad

6. Entdrosselter Betrieb

Mal ein Beispiel aus der Praxis: Nimmt man zwei gleichwertige Fahrzeuge (also technologisch gleichwertige Technik, gleiche Karosse, ähnliches Gewicht) und fährt diese mit konstanter Geschwindigkeit, kann man mit der gleichen Menge an Kraftstoff, welches das benzingetriebene Fahrzeug (in Liter pro 100 km) bei konstant 100 km/h verbraucht, mit dem dieselgetriebenen Fahrzeug zirka 150 km/h schnell fahren.

Wer sich vor Augen führt, wie enorm hoch die Steigerung der Fahrwiderstände (und somit der Leistungsbedarf) ist, wenn man statt 100 km/h mit 150 km/h unterwegs ist, bemerkt schnell, wie groß der Sparvorteil des Selbstzünders ist. Man kann all dies auch rechnerisch belegen, aber die komplizierte Formel erspare ich Euch mal an dieser Stelle.

E85 hat weniger Energiegehalt (also noch höherer Verbrauch), außerdem müssen die Pflanzen für die die Ethanolgewinnung ja irgendwo angebaut werden. Brasilien macht das mit Zuckerrohr (die fahren teilweise E100), in Deutschland wäre das flächendeckend wohl nicht oder nur schwer machbar.

Themenstarteram 22. Februar 2016 um 12:50

Dann würden doch, abgesehen von den schlechteren Abgaswerten und dem Laufgeräusch, für 95% aller Fahrer Dieselmotoren die Motoren der Wahl sein. Denn wer braucht im Alltag schon hochdrehende Motoren?

Die Frage ist, warum die Verbreitung, insbesondere auch außerhalb Europas, so gering ist?

am 22. Februar 2016 um 13:06

Wurden doch schon mehrere Gründe genannt.

-Läuft wie n Sack Nüsse, außer das Auto ist vollgestopft mit Dämmung, dann ist ein Diesel erträglich.

-DPF verstopft bei Kurzstrecke

-mehr Defekte

-teurere Wartungskosten

-abstruse Abgase.

Wenn man allein die Abgasnormen angleichen würde und deren Einhaltung erzwingen würde, würde keiner mehr Diesel kaufen. Dann wäre auch der Verbrauchsvorteil fast weg.

Außerdem ist Diesel hier an den Tankstellen auch nur wegen staatlicher Subventionen günstiger. Die Länder außerhalb der EU machen so einen Stuss nicht.

Vor allem in den USA kauft keiner Diesel, weil dort Benzin günstiger ist und die Leute nicht ständig Harnstoff nachfüllen wollen. Dort sind nur Diesel mit Harnstoffeinspritzung zugelassen. Alle anderen erfüllen deren strenge Abgasnormen nicht. Naja, VW hat es ohne Harnstoff versucht, aber wir wissen ja wie das ausgegangen ist. :D

In Sibirien und Kanada würden die Diesel im Winter alle liegen bleiben, weil sie einfrieren.

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